Landesfeuerwehrverband Mecklenburg-Vorpommern - Dev by Dev
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Foto: IHK<br />
LANDESFEUERWEHRVERBAND<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Vorbildliche Unternehmer<br />
geehrt<br />
IHK-Ehrung für unternehmerische Unterstützung der Freiwilligen<br />
Feuerwehren<br />
Die Industrie- und Handelskammer zu<br />
Schwerin hat 16 Unternehmen aus<br />
Westmecklenburg für ihre besonderen<br />
Dienste zur Unterstützung der Freiwilligen<br />
Feuerwehr geehrt.<br />
„Die Freiwilligen Feuerwehren haben in<br />
Westmecklenburg einen besonderen Stellenwert,<br />
gerade auch für die Unternehmen<br />
vor Ort“, betonte IHK Präsident Hans Thon.<br />
„Feuerwehrfrauen- und männer bringen beispielsweise<br />
soziale Kompetenz, Kreativität,<br />
Belastbarkeit in Extremsituationen sowie<br />
technisches Verständnis für viele Arbeitsab-<br />
■ STIMMEN DER GEEHRTEN<br />
www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 5/09<br />
OFFIZIELLE MITGLIEDERINFORMATION<br />
MAI · 2009<br />
„Wir haben von unserem Unternehmen sieben<br />
Mann in der Feuerwehr. Die Feuerwehr guckt,<br />
dass es nicht brennt. Außerdem ist es wichtig,<br />
Kameraden dabei zu haben, die wissen<br />
was Lagerung von Gefahrgut bedeutet - so<br />
wie bei uns. Und weil das Ganze so wichtig<br />
ist, dürfen die Kameraden auch auf unserem<br />
Gelände Übungen abhalten.“<br />
Jens Quadt, Niederlassungsleiter ecomotion<br />
„Ich freue mich, sagen zu dürfen, dass wir<br />
schon seit 1995 die Feuerwehr aktiv unterstützen.<br />
Nicht nur die Erwachsenen, sondern<br />
auch die Jugendlichen.<br />
Bei uns ist damals die Idee entstanden, statt<br />
teure Weihnachtskarten zu verschicken, dieses<br />
Geld einzusparen. Seitdem gibt es jährlich<br />
5000,- Euro für die Jugendfeuerwehren.<br />
läufe mit. Diese für die Unternehmen so<br />
wertvollen Eigenschaften ergeben sich aus<br />
den Erfahrungen bei den Einsätzen mit der<br />
Freiwilligen Feuerwehr.“<br />
Schwierig ist derzeit allerdings die Situation<br />
für den Nachwuchs bei den Wehren.<br />
Gerade die Jugendfeuerwehren sind im<br />
ländlichen Raum die letzten Anlaufstellen<br />
für eine sinnvolle Freizeitgestaltung von Kindern,<br />
Jugendlichen und Heranwachsenden.<br />
Aufgrund der aktuellen Entwicklung<br />
haben am 4. Dezember 2008 auf Anregung<br />
des Innenministers das Land, die Wirt-<br />
Anfangs waren es zehn Wehren, die jeweils<br />
500,- Euro bekamen, in den vergangenen<br />
Jahren haben wir uns entschieden, mit dieser<br />
Summe das Kreisjugendfeuerwehrlager zu<br />
unterstützen.“<br />
Marina Raddatz, Vorstandsassistentin<br />
Sparkasse Parchim-Lübz<br />
„Mir ist aufgefallen, dass besonders in den<br />
Dörfern die kleinen Feuerwehren wegfallen.<br />
Wie können wir also was dagegen tun? Über<br />
die Jugendwehren können wir den einen oder<br />
anderen Feuerwehrmann finden. Feuerwehrnachwuchs<br />
schon ab sechs Jahren - das ist<br />
eine tolle Sache. Mit so was kann man gar<br />
nicht früh genug anfangen.“<br />
Volker Rumstich, Geschäftsführer einer<br />
Transport GmbH<br />
AUS DEM INHALT:<br />
FF Bobitz mit<br />
dreifachem Einsatzaufkommen ...............II<br />
Katastrophenschutzübung<br />
deckt Reserven auf...................................III<br />
Rückblick zum<br />
Rauchmeldertag 2009 ............................IV<br />
schaft, kommunale Spitzenverbände und<br />
nicht zuletzt die Feuerwehren und Hilfsorganisationen<br />
eine gemeinsame Erklärung zur<br />
Stärkung des Ehrenamtes im Bereich der<br />
kommunalen Gefahrenabwehr im Land<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> unterzeichnet.<br />
Die Industrie- und Handelskammer in<br />
Schwerin hatte diesen Prozess begleitet<br />
und wird das freiwillige Engagement der<br />
Wehren unterstützen, indem öffentliche und<br />
private Arbeitgeber auf ihre Verantwortung<br />
hingewiesen und das Ehrenamt gestärkt<br />
wird. Die Auszeichnung von Unternehmen<br />
in Westmecklenburg sollte dazu beitragen.<br />
Wiebke Weitendorf<br />
■ GEEHRTE UNTERNEHMEN<br />
Hannelore Glagla-Büroorganisation<br />
GmbH, Landeshauptstadt Schwerin<br />
Menck Fenster GmbH, Landeshauptstadt<br />
Schwerin<br />
FLAMMAEROTEC GmbH & Co. KG,<br />
Landeshauptstadt Schwerin<br />
Rechenzentrum Nord GmbH,<br />
Landeshauptstadt Schwerin<br />
mas – maritime assembly systems<br />
GmbH, Hansestadt Wismar<br />
Fleischwerk EDEKA Nord GmbH,<br />
LK Ludwigslust<br />
EDEKA Nord Service- und Logistikgesellschaft<br />
mbH, LK Ludwigslust<br />
Traute Wanzenberg, „Mein Markt“<br />
Lebensmittel, LK Nordwestmecklenburg<br />
Anett Bohnsack, Backwarenverkaufsstelle,<br />
LK Nordwestmecklenburg<br />
ecoMotion GmbH, LK Parchim<br />
Kock Baugesellschaft mbH, LK Parchim<br />
Peter Bathke Busunternehmen e. K.,<br />
LK Parchim<br />
Frank Lampe Handel mit Brandschutzartikeln,<br />
LK Parchim<br />
Schmidt & Co Landtechnik–Service,<br />
LK Parchim<br />
Rumstich Transport GmbH, LK Parchim<br />
Sparkasse Parchim-Lübz, LK Parchim.<br />
I
Verbandsarbeit<br />
17. Landesfeuerwehrmusiktag<br />
Der <strong>Landesfeuerwehrverband</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e. V. lädt die musiktreibenden<br />
Züge der Feuerwehren des Landes<br />
zu den Wertungsspielen am Sonntag,<br />
den 14. Juni 2009, nach Neubukow, Landkreis<br />
Bad Doberan, ein.<br />
Träger der Veranstaltung ist der LFV. Die<br />
Gesamtleitung des Landesfeuerwehrmusik-<br />
Neuer Vorstand<br />
Am 20. März trafen sich die Vertreter der<br />
Jugendfeuerwehren des Landkreises<br />
Güstrow zur Mitgliederversammlung 2009.<br />
49 Jugendfeuerwehren mit 280 Jungen und<br />
126 Mädchen sind im Kreisverband Güs -<br />
trow vertreten. Neben dem Bericht des<br />
Kreisjugendwartes standen die Wahl des<br />
Kreisjugendwartes und seines Stellvertreters<br />
und die Verabschiedung der Jugendordnung<br />
als Hauptpunkte auf dem Programm<br />
der Veranstaltung.<br />
Kreisbrandmeister Werner Lorenz und<br />
Landesjugendfeuerwehrwart Michael<br />
Schlichting hielten nach dem Jahresbericht<br />
ihre Grußworte und dankten den Jugendwarten<br />
für das Engagement im Jahr 2008.<br />
Der neu gewählte Kreisjugendfeuerwehrwart<br />
Ronald Knüppel und sein neuer Stellvertreter<br />
Marcel Brey werden durch Vertreter<br />
der Ämter unterschützt und bilden zusammen<br />
den neuen Jugendausschuss der<br />
Kreisjugendfeuerwehr Güstrow.<br />
Jugendausschuss: Matthias Eisenblätter,<br />
Ronald Knüppel, Ingelore Glowszak, Remo<br />
Schmecht, Marcel Brey, Heinrich Wessolleck,<br />
André Stapel und Reinhard Block (v. li. n. re.)<br />
werden aktiv die Arbeit in den Jugendfeuer -<br />
wehren des Kreises Güstrow vorantreiben.<br />
■ TERMINE FEUERWEHRSPORT<br />
II<br />
2. MV-Cup im Löschangriff<br />
16. Mai, in Kummer/Ludwigslust<br />
Pfingstpokal<br />
30. Mai, in Charlottenthal<br />
1. Lauf Deutschland-Cup<br />
6. Juni, in Stelzendorf<br />
3. MV-Cup im Löschangriff<br />
27. Juni, in Plasten<br />
CTIF-Olympiade<br />
19. bis 26. Juli, in Ostrava<br />
4. MV–Cup LA im Löschangriff<br />
22. August, in Rövershagen<br />
tages obliegt dem Verbandsvorsitzenden<br />
des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>es, die technische<br />
und musikalische Leitung der Wertungsspiele<br />
wird dem stellv. Vorsitzenden<br />
des LFV, Dietmar Zgaga, übertragen.<br />
Am Wertungsspielen können musiktreibende<br />
Züge der Feuerwehr teilnehmen, die<br />
die Richtlinie für musiktreibende Züge der<br />
Dreimal mehr Einsätze<br />
In Anwesenheit von Bürgermeister Hartmuth<br />
Haase, einer Vertreterin des Ordnungsamtes<br />
sowie einiger Sponsoren und<br />
Gäste fand die Rechenschaftslegung der<br />
FF Bobitz Ende Januar statt. Die Wehr<br />
rückte 2008 zu 20 Einsätzen – neun TH<br />
und elf Brände - aus, was eine Steigerung<br />
von 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
bedeutete. Wehrführer Steffen Pittelkow:<br />
„Die Aus- und Weiterbildung der Kameraden<br />
wurde kontinuierlich durchgeführt. Das<br />
führte dazu, und darüber bin sehr froh, dass<br />
kein Kamerad sich ernsthaft während der<br />
Dienste bzw. während der Einsätze verletzte<br />
oder zu Schaden kam!“ Vier Kameraden<br />
wurden zum Sprechfunker und zwei Kameraden<br />
zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet.<br />
Alle Einsatzkräfte nahmen wieder an<br />
der 1. Hilfe-Ausbildung teil.<br />
„Ganz besonders stolz und froh bin ich<br />
darüber, dass wir seit dem letzten Jahr wieder<br />
eine Jugendfeuerwehrmannschaft<br />
haben, die sehr engagiert und fleißig ist“,<br />
Partner der Feuerwehr 2009<br />
Auf der Festveranstaltung des KFV Parchim<br />
wurden in diesem Jahr folgende<br />
Firmen als „Partner der Feuerwehr“ durch<br />
den Vorstand ausgezeichnet:<br />
■ Fred Wandschneider vom gleichnamigen<br />
Lebensmittelmarkt in Mestlin,<br />
■ Tobias Wulff von der Firma Elektro-Wulf<br />
in Wendisch Waren,<br />
■ Armin Redmann vom Milchhof Kreien,<br />
■ Fischereibetrieb Klaus-Dieter Dehmel<br />
aus Dabel,<br />
■ Torsten Aulich von der Hanseatischen<br />
Bau GmbH Siggelkow,<br />
■ Volker Rumstich<br />
von der Rumstich<br />
Transport GmbH<br />
aus Spornitz,<br />
■ Fenster-Türen-<br />
Montagebetrieb<br />
Jürgen Wanckel<br />
aus Parchim,<br />
■ Uwe Goy von der<br />
Garten- und Forsttechnik<br />
Leezen,<br />
Feuerwehren im LFV anerkennen. Gespielt<br />
und bewertet wird in den Wertungsgruppen<br />
Spielmannszug, Fanfarenzug, Schalmeienorchester,<br />
Blasorchester und Chor.<br />
Jeder teilnehmende musiktreibende Zug<br />
muss in der jeweiligen Wertungsgruppe<br />
zwei Konzertstücke (Bühnenstücke) vortragen.<br />
Jeder Musikzug kann sich für die<br />
Marschwertung anmelden.<br />
Die Angehörigen der musiktreibenden<br />
Züge tragen Dienstkleidung nach der<br />
Dienstgrad- und Dienstkleidungsvorschrift<br />
für Freiwillige Feuerwehren in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>. Der Fanfarenzug Neustrelitz<br />
und die Jugendblasorchester können in Vereinskleidung<br />
auftreten.<br />
unterstrich Pittelkow in seinem Bericht. Die<br />
Jugend konnte bereits bei ihrem ersten<br />
Wettkampf einen guten 3. Platz belegen.<br />
Auch im letzten Jahr organisierte die Bobitzer<br />
Wehr wieder einige Veranstaltungen,<br />
wie das Osterfeuer, den Maitanz, den Wettkampf<br />
der Feuerwehren des Amtes und den<br />
traditionellen Feuerwehrball im November.<br />
Steffen Pittelkow<br />
■ Gastwirt Jürgen Schwedt aus Görslow<br />
und<br />
■ Ralf Hansmann von der Produktivgenossenschaft<br />
Leezen e.G.<br />
Mit dieser Auszeichnung sagte der Kreisfeuerwehrverband<br />
wieder engagierten Firmen<br />
Dank für die Freistellung von Kameraden<br />
für Ausbildung oder Einsatztätigkeit.<br />
„Ohne diese Hilfe könnten wir unseren gesellschaftlichen<br />
Auftrag kaum erfüllen“, so<br />
Kreiswehrführer Dietmar Arendt.<br />
MGB<br />
www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 5/09<br />
Foto: FF Bobitz
Fotos: Bölsche<br />
Übungen sollen Reserven aufdecken<br />
Erste Katastrophenschutzübung im Landkreis Parchim nach neuem Konzept<br />
Anspruchsvolles Szenario: Die Rettung verunglückter Kameraden und der Gefahrguteinsatz waren Schwerpunkte der Übung.<br />
Der Landkreis Parchim erarbeitet derzeit<br />
ein neues Gefahrstoffkonzept und<br />
veranstaltete Mitte März mit dem neu aufgestellten<br />
Gefahrgutzug eine gemeinsame<br />
Übung.<br />
Das Szenario war nicht ausgeplant, sondern<br />
nach einer vorgegebenen Anfangssituation<br />
sollten sich weitere Punkte ergeben.<br />
■ KOMMENTAR<br />
Vielleicht, so der Eindruck des nicht fachlich<br />
vorgebildeten Beobachters, haben einige<br />
Kameraden die Übung auch nicht<br />
ganz ernst genommen. Es sah mitunter<br />
aus wie in einem Ameisenhaufen, nur dass<br />
dort jede Ameise weiß, was zu tun ist und<br />
keine ziellos umher irrt oder herumsteht.<br />
Ein Trost, dass, wie das traurige Beispiel<br />
des Schuleinsturzes von Goldberg im August<br />
2004 zeigte, im Ernstfall alle auf<br />
ihrem Posten stehen. Doch auch Übungen<br />
sollten ernst genommen werden, denn das<br />
Handwerkliche geht nur durch die Ausbildung<br />
und die Übungen in Fleisch und Blut<br />
über. MGB<br />
Ernstfall nach der Übung<br />
Ende März gab es auf der B 191 nahe<br />
Parchim einen Gefahrgutunfall mit<br />
einem polnischen Laster. Dieser war – vermutlich<br />
um Mautkosten zu sparen – auf<br />
dem Weg vom Hamburger Freihafen nach<br />
Polen über die Bundesstraßen gefahren.<br />
Nachdem er Parchim passiert hatte, kam<br />
er aus bislang unbekannter Ursache nach<br />
rechts von der Fahrbahn ab, und während<br />
der Sattelauflieger sich von der Zugmaschine<br />
löste und umkippte, krachte die Zugmaschine<br />
gegen einen Baum. Das Fahrerhaus<br />
landete kopfüber zwischen den Ästen. Die<br />
Rettungskräfte mit Notarzt Dr. André Bläser<br />
konnten den 24-jährigen Fahrer aus dem<br />
Fahrzeug retten. „Er war nicht ansprechbar<br />
und musste mit lebensgefährlichen Verletzungen<br />
ins Plauer Klinikum eingeliefert werden“,<br />
so der Arzt vor Ort.<br />
Da eine weitere Person im Lkw vermutet<br />
wurde, suchten die Einsatzkräfte unter anderem<br />
mit einer Wärmebildkamera. Doch<br />
www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 5/09<br />
Morgens, kurz nach sechs Uhr ertönten<br />
in den Wehren der direkten Nachbarschaft<br />
der Elde-Konservenfabrik in Zachow die Sirenen.<br />
Nach wenigen Minuten waren die<br />
ersten Kameraden vor Ort und erfuhren,<br />
dass es sich um einen Brand in einer Produktionshalle<br />
handelte. Sofort alarmieren<br />
sie weitere Wehren, da sie sich der Aufgabe<br />
allein nicht gewachsen sehen. Doch<br />
dann stellt sich heraus – so das Szenario –<br />
dass die ersten Kameraden verunglücken,<br />
denn in der Halle werden bei dem Brand<br />
giftige Stoffe freigesetzt.<br />
Jetzt werden weitere Einsatzkräfte benötigt.<br />
Das sind CSA-Kräfte sowie die Spezialisten<br />
des Gefahrgutzuges mit dem ABC-<br />
Messwagen und der Dekontaminationsgruppe.<br />
Auch der Sanitäts- und Betreuungszug<br />
des DRK wird alarmiert. Als diese<br />
eintreffen, „brennt die Halle bereits in voller<br />
Ausdehnung, und es werden Kameraden<br />
vermisst“, so der Einsatzleiter. Während die<br />
Spezialisten in die CSA schlüpfen, bauen<br />
die anderen bereits die nötige Dekontaminationsstrecke<br />
für die Nachbereitung auf.<br />
Erste „Verletzte“ werden dem DRK überge-<br />
dieser Verdacht bestätigte sich nicht.<br />
Die Feuerwehren Parchim und Lübz inklusive<br />
Gefahrgut- und Dekontaminationstrupps<br />
waren stundenlang im Einsatz. Zum<br />
einen galt es, ständig die Löschbereitschaft<br />
herzustellen und zu halten und zum anderen<br />
agierten die Kameraden unter Chemikalienschutzanzügen<br />
(CSA), um die Ladung –<br />
Pflanzenschutzmittel Isoproturon (UN Nummer<br />
3082, Gefahrenkennzahl 90) – zu bergen.<br />
Erst nachdem Zoll und Polizei die Unfallstelle<br />
frei gaben, konnte mit dem Aufräumen<br />
begonnen werden. Die Einzelteile des<br />
Lasters wurden geborgen, und die Kameraden<br />
unter CSA entluden das Gefahrgut.<br />
Vermutlich waren rund 200 Liter des umweltgefährdenden<br />
und brennbaren Mittels<br />
ausgelaufen.<br />
Nur drei Tage nach der kreisweiten Katastrophenschutzübung<br />
(siehe Artikel oben)<br />
klappte der Einsatz jedoch bestens. Von<br />
Einsatzbeginn an waren die Spezialisten<br />
Fotos: Bölsche<br />
Verbandsarbeit<br />
ben und das Gefahrgut aus der Halle geschafft<br />
und der Brand gelöscht …<br />
Nach rund drei Stunden wird die Übung<br />
beendet. Zufriedene Gesichter sind bei den<br />
Übungsverantwortlichen allerdings kaum zu<br />
sehen. „Eine Übung soll ja Fehler aufzeigen,<br />
damit diese abgeändert werden, aber heute<br />
haben wir zu viele Fehler gesehen“, hieß es<br />
aus der Übungsleitung. Vor allem sind es<br />
zum Teil auch handwerkliche Dinge, die<br />
nicht so liefen, wie sie hätten laufen müssen.<br />
„Die Spezialisten haben ihre Arbeit<br />
getan, aber die einfachsten Dinge wurden<br />
dagegen weniger beachtet oder übersehen“,<br />
hieß es.<br />
Also heißt es für die nächsten Wochen<br />
und Monate, dass noch viel getan werden<br />
muss. Eines steht jetzt schon fest, im<br />
Herbst soll es eine weitere Übung geben.<br />
Dann allerdings unter anderen Voraussetzungen<br />
und man will sehen, in wieweit die<br />
Schlussfolgerungen aus dieser Übung umgesetzt<br />
wurden. Schließlich soll das neue<br />
Gefahrstoffkonzept des Landkreises funktionieren.<br />
Michael-Günther Bölsche<br />
des Gefahrgutzuges beteiligt und jeder<br />
wusste, was zu tun war.<br />
Die Kameraden waren über 15 Stunden<br />
– Einsatzbeginn 03.34 Uhr, Einsatzende<br />
19.36 Uhr – auf der B 191 im ehrenamtlichen<br />
Dauereinsatz zur Gefahrenabwehr.<br />
Die Kreisverwaltung nahm oder hatte davon<br />
scheinbar keine Kenntnis. MGB<br />
III
Foto: Rudloff<br />
Verbandsarbeit<br />
Vor dem Schaden klug sein –<br />
Rauchmelder retten Leben!<br />
Freitag, der 13. März 2009, war<br />
bundesweiter Rauchmeldertag, ein<br />
Aktionstag an dem Feuerwehrleute<br />
und Schornsteinfeger die Men -<br />
schen daran erinnerten, dass priva -<br />
ter Brandschutz keine Glücks sache<br />
ist. Im Kreisfeuerwehr verband<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz hatte man sich<br />
gut auf diesen Tag vorbereitet.<br />
Brandrauch ist die Todesursache Nummer<br />
eins bei Wohnungsbränden in<br />
Deutschland. Bei rund 180.000 Bränden<br />
sind jährlich bis zu 600 Menschenleben zu<br />
beklagen, etwa 6.000 Menschen erleiden<br />
schwere Verletzungen. Brandrauch tötet<br />
lautlos und überrascht viele Opfer im Schlaf.<br />
Gerade in der Entstehungsphase eines<br />
Brandes werden Atemgifte in hohen Konzentrationen<br />
freigesetzt. Brandrauchvergiftungen<br />
führen in wenigen Sekunden zur Bewusstlosigkeit<br />
und sehr schnell zum Tode.<br />
Kinder sind besonders gefährdet, da sie die<br />
Gefahren von Brandrauch noch nicht richtig<br />
einschätzen können.<br />
■ WAS TUN, WENN ES BRENNT?<br />
Offizieller Partner<br />
des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>es<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
IV<br />
IMPRESSUM<br />
Ein Brandschutzsystem ist nur wirkungsvoll<br />
■ mit einem flächendeckenden Netz leistungsfähiger<br />
Feuerwehren.<br />
■ durch umfassende Brandschutzaufklärung<br />
bereits im Kindesalter.<br />
■ mit einem baulichen Brandschutz auf<br />
dem technischen Stand der Zeit. Und<br />
dazu gehört auch die Ausstattung von<br />
Privatwohnungen mit Rauchmeldern.<br />
Sieben Bundesländer, darunter auch<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, haben gesetzliche<br />
Regelungen getroffen. In der Landesbauordnung<br />
M-V ist bereits seit September<br />
2006 der Einbau von Rauchmeldern geregelt:<br />
■ in Neu, Um- als auch in Bestandsbauten,<br />
■ für Schlafräume, Kinderzimmer,<br />
■ für Flure, die als Rettungswege dienen.<br />
Die Nachrüstpflicht für vorhandene Wohnungen<br />
läuft noch bis zum 31. Dezember<br />
2009. Norbert Rieger<br />
Info-Tipp<br />
www.dfv.org<br />
www.feuerwehr-mst.de<br />
www.rauchmelder-lebensretter.de<br />
Ruhe bewahren, nicht in Panik geraten! ■ Verlassen Sie mit anderen Haushaltsmitgliedern umgehend<br />
die Wohnung, halten Sie sich nicht auf, um irgendetwas mitzunehmen! ■ Bewegen Sie sich bei dichtem<br />
Rauch möglichst in Bodennähe! ■ Halten Sie Türen und Fenster brennender Räume geschlossen, um<br />
eine Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern! ■ Rufen Sie die Feuerwehr (112) so schnell wie<br />
möglich an und nennen Sie Name, Adresse und Brandort! ■ Warnen Sie andere Hausbewohner!<br />
Offizielles Mitteilungsblatt<br />
des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>es<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
und seiner angeschlossenen Organisationen<br />
Landesredaktion für <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>:<br />
Geschäftsstelle<br />
LFV <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Tel. 0385 3031-800, Fax 0385 3031-806<br />
E-Mail info@landesfeuerwehr-mv.de<br />
www.landesfeuerwehr-mv.de<br />
Herausgeber: HUSS-MEDIEN GmbH<br />
Redaktionsanschrift:<br />
FEUERWEHR<br />
10400 Berlin<br />
Tel. 030 42151-379<br />
Fax 030 42151-234<br />
E-Mail feuerwehr.redaktion@hussberlin.de<br />
■ GEFÄHRLICHE IRRTÜMER<br />
„Wenn es brennt, habe ich mehr als<br />
10 Minuten Zeit, die Wohnung zu<br />
verlassen. Mir bleibt genug Zeit, mich in<br />
Sicherheit zu bringen!“<br />
Irrtum, Sie haben durchschnittlich nur<br />
4 Minuten zur<br />
Flucht. Bei<br />
allen Bränden<br />
entstehen gerade<br />
in der<br />
Schwelphase<br />
schon kurz<br />
nach Brandausbruch<br />
große Mengenhochgiftiger<br />
Gase.<br />
Es bleiben<br />
maximal<br />
4 Minuten<br />
zur Flucht.<br />
„Die Hitze<br />
wird mich<br />
früh genug<br />
wecken!“<br />
Der größte<br />
Irrtum, denn<br />
weit gefährlicher<br />
als Flammen und Hitze ist der Brandrauch.<br />
Schon nach wenigen Minuten erreichen<br />
die bei Bränden freigesetzten Gase<br />
lebensbedrohliche Konzentrationen, die<br />
nach kürzester Zeit zum Erstickungstod<br />
führen.<br />
„Wer aufpasst, ist vor Brandgefahr<br />
sicher!“<br />
Stimmt nicht. Elektrische Defekte sind<br />
häufige Brandursachen. Auch Brandstiftungen<br />
im Keller oder Hausflur sowie ein<br />
Brand in der Nachbarwohnung gefährden<br />
auch die Mitbewohner. Auch die aufmerksamen<br />
Zeitgenossen sind nicht vor den<br />
nächtlichen Gefahren und der Vielzahl aller<br />
möglichen Brandursachen geschützt.<br />
„Steinhäuser brennen nicht!“<br />
Das brauchen sie auch nicht! Schon die<br />
Gardine, die Tapete oder ca. 100 g<br />
Schaumstoffe (beispielsweise in der<br />
Couch) sind ausreichend, um eine tödliche<br />
Rauchvergiftung zu erzeugen. Nicht abgeschaltete<br />
oder defekte elektrische Geräte<br />
und überlastete Leitungen sind weitere<br />
Gefahrenquellen.<br />
„Rauchmelder sind teuer!“<br />
Wie viel ist ein Leben wert? Ein Rauchmelder<br />
ist das beste Mittel zum vorbeugenden<br />
Brandschutz im eigenen Haushalt.<br />
Täglich sterben in Deutschland zwei Menschen<br />
bei Bränden.<br />
Layout:<br />
HUSS-MEDIEN GmbH und LFV MV<br />
Die Mitgliederinformationen erscheinen monatlich<br />
als Beilage zur FEUERWEHR.<br />
Für unverlangt an die Redaktion FEUERWEHR eingesandte<br />
Manuskripte und Einsendungen übernehmen<br />
der Verlag und die Redaktion keine Haftung.<br />
Ein Anspruch auf Ausfallhonorar und dergleichen<br />
besteht nicht.<br />
www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 5/09