Vorbild Natur - Dechema
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Industrielle Biotechnologie<br />
Biotechnische Herstellung von Bulkund<br />
Feinchemikalien, Enzymen, Lebens-<br />
und Futtermitteladditiven, Pharmawirkstoffen<br />
und Agrochemikalien,<br />
Hilfsstoffen für verarbeitende Industrien<br />
etc.<br />
Infrarot-Spektroskopie (IR-<br />
Spektroskopie)<br />
Analytisches Verfahren zur Konstitutionsvermittlung<br />
von Substanzen und<br />
ggf. zu deren quantitativen Bestimmung<br />
in Gemischen. Bei Energiezufuhr<br />
können die Atome innerhalb eines<br />
Moleküls in Schwingungen geraten.<br />
Wird diese sog. Anregungsenergie<br />
(z.B. IR-Strahlung) kontinuierlich verändert,<br />
entsteht durch Absorption der<br />
Energie der entsprechenden Wellenlängen<br />
das sog. IR-Spektrum, das bestimmte,<br />
im Molekül vorhandene<br />
Atomgruppen durch charakteristische<br />
Banden anzeigt. Die Kopplung der IR-<br />
Spektroskopie mit der Gaschromatographie<br />
ermöglicht die Untersuchung<br />
komplexer Gemische.<br />
Insektizide<br />
Insekten-tötende Wirkstoffe.<br />
In situ-Hybridisierung<br />
Bei dieser Methode werden Bakterien<br />
mit einer Fluoreszenz-markierten Sonde<br />
hybridisiert und spezifisch und kultivierungsunabhängig<br />
in einer Originalprobe<br />
sichtbar gemacht.<br />
K<br />
Kairomone<br />
Allelochemikalien, die ausschließlich<br />
dem Empfänger nützen. Zum Beispiel<br />
werden Borkenkäfer durch Komponenten<br />
des Baumharzes zu ihrer Nahrungsquelle<br />
geführt. Räuber von Borkenkäfern<br />
orten ihre Beute durch deren<br />
Duftstoffe.<br />
Katalysatoren<br />
Reaktionsbeschleuniger; werden selbst<br />
nicht umgesetzt.<br />
KB (Kilobasen)<br />
Einheit zur Beschreibung der Größe<br />
von DNA.<br />
Kieselalgen (Diatomeen)<br />
Einzellige Algen, die den Hauptbestandteil<br />
des Planktons bilden.<br />
Klebsiellen / Pseudomonaden<br />
Gram-negative Bakterien, die z.B.<br />
Wundinfektionen oder Harnwegsinfektionen<br />
auslösen können.<br />
Klinische Entwicklung<br />
Prozess, in dem ein Wirkstoff zur Anwendung<br />
im Menschen entwickelt<br />
wird, nachdem er in Tierversuchen auf<br />
eventuelle toxikologische Risiken überprüft<br />
wurde (präklinische Entwicklung).<br />
Sie umfasst zunächst kontrollierte<br />
Versuche an Probanden, in denen<br />
die Verträglichkeit eines Wirkstoffs<br />
untersucht wird, bevor breiter angelegte<br />
Arzneimittelstudien durchgeführt<br />
werden können.<br />
Klinische Studie<br />
Prüfung der therapeutischen Wirksamkeit<br />
eines Arzneimittels am Menschen.<br />
Für klinische Studien gibt es strenge<br />
gesetzliche Vorschriften.<br />
Klon<br />
Durch ungeschlechtliche Vermehrung<br />
entstandene und somit genetisch identische<br />
Nachkommenschaft eines einzelnen<br />
Individuums.<br />
Kombinatorische Chemie<br />
Chemisch-synthetische Verfahren, bei<br />
denen in wenigen Schritten große Bibliotheken<br />
von Substanzen hergestellt<br />
werden können.<br />
Kombinatorische Biosynthese<br />
Gentechnisch basiertes Verfahren zur<br />
biologischen Herstellung strukturveränderter<br />
Substanzen durch die Kombination<br />
von Genen unterschiedlicher<br />
Organismen.<br />
Kontaktgifte<br />
Gifte, die bereits wirken, wenn die<br />
Körperoberfläche des Zielorganismus<br />
mit ihnen in Berührung (Kontakt)<br />
kommt.<br />
L<br />
Leitstrukturen<br />
Die Struktur z.B. eines <strong>Natur</strong>stoffes<br />
dient als „molekulare Schablone”, um<br />
G LOSSAR<br />
durch gezielte Veränderungen der<br />
Struktur neue, ähnlich wirkende Substanzen<br />
herzustellen. Ziel ist die Verbesserung<br />
der Eigenschaften einer Substanz,<br />
die z.B. als Arzneistoff eingesetzt<br />
werden soll.<br />
Linezolid<br />
Vertreter aus der Klasse der synthetischen<br />
Oxazolidinon-Antibiotika. Linezolid<br />
wirkt vor allem auf Gram-positive<br />
Erreger, hemmt die bakterielle Proteinsynthese.<br />
M<br />
Manteltiere (Tunicata, Urochordata)<br />
Ein Unterstamm der Chordatiere; ihr<br />
Körper ist von einem Mantel aus Cellulose-ähnlichem<br />
Material (Tunicin) umgeben.<br />
Massenspektrometrie<br />
Mit dieser Methode kann die Molekülmasse<br />
ionisierter (= ladungstragender)<br />
Substanzen bestimmt werden. Durch<br />
den Einsatz hochauflösender Methoden<br />
ist darüber hinaus die Bestimmung<br />
der Summenformel möglich<br />
(Anzahl der verschiedenen Atomsorten<br />
im Molekül). Zu den hochauflösenden<br />
Massenspektrometern gehören<br />
FTMS (Fourier Transformation Mass<br />
Spectrometry), TOF- (Time of Flight)<br />
und Sektorfeld-Geräte. Andere Massenspektrometer<br />
wie Ionenfallen- oder<br />
Triple-Quadrupol Geräte (QQQ-Geräte)<br />
liefern zwar keine exakte Masse,<br />
sind aber in der Lage, die ionisierten<br />
Spezies zu fragmentieren, also in<br />
Bruchstücke zu zerlegen (MS/MS). Die<br />
Fragmentmuster sind eine Art Fingerabdruck<br />
der Substanz und lassen sich<br />
daher für Datenbanksuchen nutzen<br />
oder können für die Ableitung von<br />
Strukturelementen dienen. Es sind<br />
allerdings bislang nur wenige derartige<br />
Datenbanken kommerziell erhältlich,<br />
so dass meist auf Inhouse-Datenbanken<br />
zurückgegriffen werden muss.<br />
So genannte Hybridgeräte (Kopplung<br />
von mehreren verschiedenen Analysatoren)<br />
sind darüber hinaus in der Lage,<br />
sowohl ein hochauflösendes Massenspektrum<br />
zu liefern als auch die<br />
MS/MS-Fragmentierung durchzuführen,<br />
zum Beispiel Q-FTMS oder Q-<br />
TOF.<br />
N ATURSTOFF-FORSCHUNG IN D EUTSCHLAND 105