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Vorbild Natur - Dechema

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N<br />

Nanotechnologie<br />

Nanotechnologie befasst sich mit<br />

Strukturen, die nach der gängigen Definition<br />

in mindestens einer Dimension<br />

kleiner als 100 Nanometer sind und<br />

durch diese Größe neue Effekte zeigen.<br />

<strong>Natur</strong>stoff<br />

Niedermolekulare Einzelsubstanz, die<br />

in manchen, jedoch nicht in allen Organismen<br />

vorkommt („Sekundärmetabolit”).<br />

<strong>Natur</strong>stoff-Analytik<br />

Eine zentrale Aufgabe der <strong>Natur</strong>stoff-<br />

Chemie ist die Untersuchung der Zusammensetzung<br />

von Extrakten sowie,<br />

im Falle neuer <strong>Natur</strong>stoffe, die Aufklärung<br />

ihrer dreidimensionalen Struktur.<br />

Prinzipiell kann hierfür das gesamte<br />

Arsenal analytischer Verfahren der Organischen<br />

Chemie eingesetzt werden.<br />

Allerdings zeichnen sich <strong>Natur</strong>stoff-<br />

Extrakte oftmals durch eine hohe Komplexität<br />

aus, die eine gute Analytik in<br />

ihrer Gesamtheit erfassen können<br />

muss und die den Einsatz verschiedener<br />

leistungsfähiger chromatographischer<br />

und spektroskopischer Methoden<br />

erforderlich macht. Eine große<br />

Herausforderung besteht darin, aus<br />

den bis zu mehreren hundert Komponenten<br />

enthaltenen Proben neue Substanzen<br />

- möglichst mit biologischer<br />

Aktivität - schnell und effizient zu<br />

identifizieren und zu isolieren, ohne<br />

reihenweise bereits bekannte Substanzen<br />

zu reisolieren (Dereplikation). Daher<br />

setzt man – anstelle einer zeitaufwändigen<br />

Isolierung von reinen Komponenten–<br />

zunehmend auf die Strukturaufklärung<br />

direkt aus Extrakten<br />

heraus, durch Kombination von chromatographischen<br />

und online gekoppelten<br />

Analysemethoden (UV, MS,<br />

NMR, CD).<br />

Nekrose<br />

Am lebenden Organismus stattfindender<br />

pathologischer Untergang einzelner<br />

oder mehrerer Zellen.<br />

NMR-Spektroskopie<br />

(NMR=Nuclear Magnetic Resonance)<br />

Eine unentbehrliche – und die mit Abstand<br />

wichtigste! - Methode zur Strukturaufklärung<br />

einer Substanz. Dieses<br />

Verfahren beruht auf der Resonanz-<br />

Wechselwirkung zwischen Radiowellen<br />

und bestimmten Atomkernen der<br />

zu untersuchenden gelösten Substanz,<br />

die sich in einem sehr starken äußeren<br />

homogenen Magnetfeld befindet. Es<br />

können damit Atomkerne wie Wasserstoff<br />

und Kohlenstoff, aber auch Phosphor,<br />

Stickstoff und Fluor, untersucht<br />

werden. Insbesondere durch die zweidimensionalen<br />

Methoden wie z.B.<br />

HMBC, HMQC, TOCSY, COSY ist die<br />

Ermittlung der Nachbarschaft von<br />

Atomen möglich. Der Engpass bei dieser<br />

Methode ist häufig die Datenauswertung.<br />

Es lassen sich riesige Datenmengen<br />

mit hohem Informationsgehalt<br />

generieren, die Auswertung erfordert<br />

jedoch viel Zeit und Erfahrung. <strong>Natur</strong>stoffe<br />

weisen oftmals sehr komplexe<br />

Strukturen auf, in besonders schwierigen<br />

Fällen ist eine eindeutige Bestimmung<br />

ohne zusätzliche Techniken<br />

nicht möglich. Hilfreich können in solchen<br />

Fällen Computerprogramme sein,<br />

deren Algorithmen basierend auf den<br />

spektralen Informationen Strukturvorschläge<br />

erstellen (z.B. COCON, SENE-<br />

CA, LUCY, LSD, X-PERT u.a.).<br />

Normierung<br />

Standardisierte Extrakte, deren Wirkstoffe<br />

bekannt sind, werden auf den<br />

gleichen Gehalt an Hauptwirkkomponenten<br />

eingestellt; die enthaltene<br />

Extraktmenge kann variieren.<br />

O<br />

Obligat anaerob<br />

Ausschließlich anaerob, d.h. unfähig<br />

zum Wachstum in der Gegenwart von<br />

Sauerstoff.<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die<br />

für den Menschen essentiell sind und<br />

über die Nahrung aufgenommen werden<br />

müssen.<br />

P<br />

Parasiten<br />

Parasitisch lebende Organismen infizieren<br />

Pflanzen, Tiere oder andere Pilze<br />

und beziehen vom Wirt, den sie<br />

schädigen, ihre Nahrung.<br />

Pheromone<br />

Chemische Signale, die der Kommunikation<br />

zwischen Lebewesen gleicher<br />

Art dienen. Zum Beispiel locken asiatische<br />

Elefantenweibchen die Männchen<br />

zur Paarung mit dem Pheromon (Z)-7-<br />

Dodecenylacetat an. Zufälligerweise<br />

wird die gleiche Substanz auch in der<br />

Partnersuche von Schmetterlingen eingesetzt.<br />

Phylogenetischer Stammbaum<br />

Stammbaum der Lebensformen.<br />

G LOSSAR<br />

Phytosterole<br />

In höheren Pflanzen vorkommende<br />

Verbindungen mit einem Steroid-<br />

Grundgerüst.<br />

Pilze (Fungi)<br />

Eukaryonten, die neben den Tieren,<br />

Pflanzen und Protisten ein eigenes<br />

Reich darstellen. Sie besitzen einen<br />

echten Zellkern und ein Cytoskelett;<br />

ihre Vermehrung und Ausbreitung erfolgt<br />

geschlechtlich durch Sporen<br />

und/oder ungeschlechtlich bzw. vegetativ<br />

durch Ausbreitung von Mycelien.<br />

Polyketide<br />

Gruppe von <strong>Natur</strong>stoffen, deren Biosynthese<br />

über den sogenannten Polyketidweg<br />

verläuft. Zahlreiche Polyketide<br />

sind von großer Bedeutung als Arzneimittel,<br />

darunter Antibiotika wie die<br />

Tetracycline oder das Erythromycin.<br />

Polyketidsynthase-Gene<br />

Gene für multifunktionelle Enzyme,<br />

die für die Biosynthese von Polyketiden<br />

verantwortlich sind.<br />

Prokaryonten<br />

Einzellige Organismen ohne echten,<br />

von einer Hülle umgebenen Zellkern.<br />

Alle Bakterien gehören zu den Prokaryonten.<br />

Proteom<br />

Die Gesamtheit aller in einer Zelle unter<br />

bestimmten Umweltbedingungen<br />

vorhandenen Proteine.<br />

R Resistenzbildung<br />

Erwerb der Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />

toxischen Stoffen.<br />

N ATURSTOFF-FORSCHUNG IN D EUTSCHLAND 107

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