Vorbild Natur - Dechema
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Grundlegendes und anwendungsbezogenes<br />
Lernen mit Bedeutung für die <strong>Natur</strong>stoff-Forschung<br />
ist an Universitäten und Fachhochschulen<br />
im Rahmen verschiedener Studiengänge<br />
möglich. Lehrberufe werden angeboten sowohl<br />
in akademischen Einrichtungen als auch in der<br />
Industrie.<br />
WELCHE ANFORDERUNGEN STELLT DIE<br />
NATURSTOFF-FORSCHUNG AN ZUKÜNFTIGE<br />
MITARBEITER?<br />
Das Wichtigste ist sicher die Freude daran,<br />
Neues zu entdecken, das Engagement, eine einmal<br />
begonnene Fragestellung auch gegen<br />
Widerstände zu lösen, und eine gewisse Ehrfurcht<br />
vor dem, was die <strong>Natur</strong> an Geheimnissen<br />
verborgen hält. Die benötigten fachlichen Kompetenzen,<br />
das Methodenwissen und die Problemlösungsstrategien<br />
sind so vielfältig wie das<br />
Forschungsgebiet „<strong>Natur</strong>stoffe” selbst. Ein vergleichsweise<br />
neues Feld hat sich mit der Chemischen<br />
Ökologie aufgetan, die sich bislang insbesondere<br />
im Rahmen der Grundlagenforschung<br />
bewegt. Stärker anwendungsorientiert zeigen<br />
sich die Forschungsrichtungen, die sich der Produktion<br />
von niedermolekularen <strong>Natur</strong>stoffen<br />
und der Charakterisierung ihrer biologischen<br />
Aktivität widmen. Hier stehen Arbeiten mit<br />
Pflanzen oder Mikroorganismen im Vordergrund.<br />
Molekularbiologische Arbeiten, die Nutzung<br />
von Großgeräten<br />
für die chemische Analytik<br />
oder Robotersysteme<br />
gehören genauso<br />
zum Forschungsalltag<br />
wie computervermittelte<br />
Datenauswertung,<br />
Literaturstudium, Vorträge,<br />
Seminare und<br />
Tagungsreisen.<br />
In Deutschland gibt es eine Reihe leistungsstarker<br />
Hochschulen, die Studierende auf einen<br />
Einstieg in die <strong>Natur</strong>stoff-Forschung vorbereiten<br />
können. Dieses Angebot, das letztendlich<br />
auf innovativer Forschung beruht, lässt sich nur<br />
durch einen Zustrom aktiver, leistungsbereiter<br />
Studentinnen und Studenten aufrecht erhalten,<br />
denen die Erforschung der stofflichen Grundlagen<br />
der <strong>Natur</strong> ein Anliegen ist. Die Forschung<br />
selbst erhält ihr Fundament durch die Einrichtung<br />
und Förderung von Kompetenzzentren,<br />
Forschungsschwerpunkten und Sonderforschungsbereichen.<br />
Generell bilden Kooperationen<br />
zwischen Wissenschaftlern, die sich gut<br />
I NFORMATION ZU S TUDIUM UND F ORSCHUNGSGRUPPEN<br />
verstehen, einen fruchtbaren<br />
Boden für Entdeckungen und<br />
die für eine spätere Anwendung<br />
erforderlichen Innovationsschritte.<br />
In allen angewandten Lebenswissenschaften,<br />
insbesondere<br />
jedoch in der <strong>Natur</strong>stoff-Forschung,<br />
verlangt das experimentelle<br />
Arbeiten „state-ofthe-art”-Technologien.Forschungsgeräte<br />
und Messinstrumente<br />
müssen auf dem neuesten Stand<br />
sein und effizient genutzt werden, wobei die<br />
notwendigen Großgeräte vergleichsweise teuer<br />
sind. Häufig beherrscht eine Person nur ein<br />
solches Gerät. Zur Lösung komplexer Probleme,<br />
die dann zu publikationsreifen Erkenntnissen<br />
führen, tragen daher in aller Regel<br />
mehrere Experten ihr Können bei. Praktische<br />
Erfahrung im Labor ist ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />
in der <strong>Natur</strong>stoff-Forschung. Die Erfahrung<br />
muss über Jahre erworben werden, um<br />
sie dann idealerweise später an Nachwuchswissenschaftler<br />
weitergeben zu können. Die<br />
Personalstruktur der <strong>Natur</strong>stoff-Arbeitskreise<br />
sollte dies gewährleisten; das bedeutet, dass<br />
neben Professoren, Doktoranden, Studierenden<br />
und technischen Kräften ein gut ausgebildeter<br />
und hoch motivierter akademischer<br />
Mittelbau unverzichtbar ist.<br />
AN WELCHEN UNIVERSITÄTEN UND FOR-<br />
SCHUNGSEINRICHTUNGEN WERDEN IN DEUTSCH-<br />
LAND STUDIENGÄNGE ANGEBOTEN, DIE EINE AN-<br />
SPRUCHSVOLLE UND INTERDISZIPLINÄRE AUSBIL-<br />
DUNG FÜR DIE NATURSTOFF-FORSCHUNG ANBIE-<br />
TEN?<br />
WO GIBT ES IN DEUTSCHLAND ARBEITSKREISE,<br />
DIE SICH AUF VERSCHIEDENE ASPEKTE DER NA-<br />
TURSTOFF-FORSCHUNG SPEZIALISIERT HABEN,<br />
UND DIE MICH ALS DOKTORANDIN ODER DOK-<br />
TORAND IN DER FORSCHUNG AUFNEHMEN?<br />
Gerne geben alle Autoren dieser Broschüre<br />
sowie der DECHEMA-Arbeitsausschuss<br />
„Niedermolekulare <strong>Natur</strong>stoffe mit biologischer<br />
Aktivität” Auskunft.<br />
Stephanie Grond<br />
Hörsaal an der TU Berlin<br />
N ATURSTOFF-FORSCHUNG IN D EUTSCHLAND 99