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GEMEINDEBRIEF - der evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg

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Evangelische Gemeinden<br />

in China<br />

Während meines Besuchs <strong>der</strong> Olympischen<br />

Spiele in Peking habe ich die Gelegenheit<br />

genutzt, an einem Sonntagmorgen<br />

den Gottesdienst einer chinesischen<br />

Gemeinde zu besuchen. Das große,<br />

helle und sehr mo<strong>der</strong>ne Chaoyang-<br />

Kirchengebäude stammt aus dem Jahr<br />

2005 und ist <strong>der</strong> Gemeinde vom<br />

Staat geschenkt worden. Es handelte<br />

sich dabei um eine Art Wie<strong>der</strong>gutmachung,<br />

da in früheren<br />

Zeiten viele kirchliche Gebäude<br />

zerstört o<strong>der</strong> den Gemeinden<br />

weggenommen worden waren.<br />

Die Kirche war mit ca. 800 Personen<br />

bis auf die letzten Plätze<br />

besetzt. Schon eine Stunde vorher<br />

hatte bereits ein Gottesdienst<br />

mit <strong>der</strong>selben Besucherzahl stattgefunden<br />

und zum Abendgottesdienst<br />

würde die Kirche noch<br />

einmal voll werden, so erzählten<br />

mir die Gemeindeglie<strong>der</strong>. Dabei<br />

folgten die Gottesdienstordnung, die<br />

Predigt, die Gebete und die Lie<strong>der</strong> einem<br />

schlichten internationalen <strong>evangelischen</strong><br />

Muster, und die Gemeinde ging<br />

dennoch mit Andacht und Anteilnahme<br />

mit. Mir Fremdem wurde auf <strong>der</strong> Bank<br />

freundlich Platz gemacht, ich erhielt einen<br />

Kopfhörer, weil die Predigt simultan<br />

ins Englische übersetzt wurde. Zudem<br />

gab es große Leinwände, auf denen ich<br />

die englische Übersetzung <strong>der</strong> chinesischen<br />

Lie<strong>der</strong>, Gebete und Bibel mitverfolgen<br />

konnte. Nach dem Gottesdienst<br />

weltweite Kirche<br />

China<br />

standen auf dem Platz vor dem Kirchengebäude<br />

überall noch viele Menschen in<br />

kleinen Gruppen zusammen, sie begrüßten<br />

sich und redeten miteinan<strong>der</strong>,<br />

bevor sie auseinan<strong>der</strong> gingen. Im Gespräch<br />

spürte ich die Freude über die<br />

Entwicklung in den letzten Jahren. Die<br />

Christen sprechen von einem Wun<strong>der</strong>,<br />

das vor zwei Jahrzehnten niemand zu<br />

erträumen gewagt hatte.<br />

Chaoyang-Kirchengebäude - Foto: Thomas Weber<br />

Die Kulturrevolution von 1966 bis 1976<br />

hatte nämlich jede öffentliche Religionsausübung<br />

unterbunden, und die <strong>evangelischen</strong><br />

Christinnen und Christen wurden,<br />

wie alle Anhänger auch <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Religionen, von den revolutionären<br />

Kräften verfolgt. Aus dem Erleiden dieser<br />

politischen und sozialen Katastrophe<br />

entstand die Aufteilung <strong>der</strong> <strong>evangelischen</strong><br />

Christenheit in zwei verschiedene<br />

Richtungen und Bewegungen.<br />

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