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D 49 45 F 40. Jahrgang Februar 2009<br />
Zwei Marken -<br />
<strong>Ein</strong> <strong>System</strong>!<br />
Meinung:<br />
G. Hrebicek: Gateway zu den Alpen<br />
Special:<br />
WINTERSPORT<br />
1/09<br />
SICHER SCHNEESICHER. SNOW FOR SURE.<br />
Mountain-Manager 61:<br />
Rudi Lapper, Skischule Kirchberg
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Chefredakteur<br />
Dr. Markus Kalchgruber<br />
Von einer Krisenstimmung ist in den Wintersportgebieten bislang<br />
nichts zu spüren gewesen. Tirol startete sogar sensationell<br />
mit einem zweistelligen Dezember-Plus in die Saison 08/09 bei<br />
den Umsätzen, Salzburg immerhin mit + 7,8 % und die Steiermark<br />
mit + 4,7 % – und das im Vergleich mit der Rekordsaison<br />
07/08! Sowohl in den Kernmärkten als auch in den Ländern Zentral-<br />
und Osteuropas wurden trotz angespannter Wirtschaftslage<br />
Zuwächse generiert. „Während sich aus anderen Wirtschaftsbereichen<br />
die negativen Schlagzeilen häufen, ist der Tourismus<br />
nach wie vor das Zugpferd unserer Wirtschaft“, bringt es Salzburgs<br />
LH-Stv. und Tourismusreferent Dr. Wilfried Haslauer auf<br />
den Punkt.<br />
Auch wenn es vielleicht nicht ganz so sensationell weitergehen<br />
wird, ist die Überraschung jetzt schon geglückt. Damit hätte sicher<br />
niemand gerechnet, eher mit einer Stornowelle. Man sieht<br />
also, dass sich die sogenannte Wirtschaftskrise je nach Branche<br />
verschieden auswirkt. Wir sind nicht die Automobilindustrie und<br />
auch nicht der Kapitalmarkt. Wir sind von der Quintessenz her<br />
gesehen in der Erholungsbranche tätig – die Technik dient „nur“<br />
als Hilfsmittel bei der Erfüllung dessen, was die Leute wollen.<br />
Folglich muss sie reibungslos klappen, sonst funktioniert natürlich<br />
die Bedürfniserfüllung nicht mehr. Aber mehr, als dass sie<br />
reibungslos im Hintergrund funktioniert, erwartet niemand<br />
(obwohl das eine ganze Menge für die Industrie bedeutet) – die<br />
Gäste kommen bekanntlich nur wegen des Erlebnisses und der<br />
Regeneration.<br />
Tourismus entpuppt sich als krisenfest<br />
Aber das ist jetzt nicht das Hauptthema. Sondern dass der<br />
Wunsch nach Erholung bzw. das Bedürfnis, der Alltagswelt und<br />
der beruflichen „Knochenmühle“ wenigstens für einige Tage<br />
im Jahr entkommen zu können, anscheinend relativ krisenfest<br />
ist. In wirtschaftlich schweren Zeiten ist die Erholung für den<br />
Gast ein wertvolles Gut! Das bestätigt auch eine von der Generali-Versicherung<br />
durchgeführte Umfrage: nur 24 % der Befrag-<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
4<br />
Rekord neuerlich in Reichweite<br />
www.architekt-hasenauer.at<br />
ten wollen 2009 die Ausgaben für ihren Urlaub einschränken<br />
und 15 % planen sogar, mehr auszugeben. Ist das der „Jetzterst-Recht<br />
Faktor“? Wie auch immer, der Tourismus hat seine<br />
Krisenfestigkeit schon mehrmals unter Beweis gestellt (vgl.<br />
Vogelgrippe, 9/11-Anschlag, Klimawandel-Diskussion etc.).<br />
Allerdings ist dabei das gute Abschneiden der Alpenrepublik<br />
kein Selbstläufer.<br />
„Unser Vorteil liegt in der weltweit besten Kombination von qualitativ<br />
hochwertigen Skigebieten, attraktiven Beherbergungsangeboten<br />
in allen Kategorien und besonders engagierter Dienstleistung<br />
gepaart mit Gastfreundschaft, fasst es Josef Margreiter,<br />
GF der Tirol Werbung, zusammen. In finanziell schwierigen Zeiten<br />
reist man gerne dorthin, wo man mit einem fairen Preis-Leistungsangebot<br />
herzlich empfangen wird.“<br />
Schneelage, nicht Konjunktur,<br />
beeinflusst Buchungen<br />
Da ist die Schneelage schon ein größerer Risikofaktor als Konjunkturkrisen.<br />
Denn ohne Schnee bleiben die Wintertouristen sicher<br />
aus – auch die finanziell gutgestellten, wie eine neue Studie<br />
der Fachhochschule Salzburg belegt. Lediglich 12 % der befragten<br />
Gäste wäre ein schneearmes Land egal, sie würden dann alternative<br />
Urlaubsangebote annehmen. Hingegen wäre für 74 %<br />
ein Schneemangel ausschlaggebend, den Urlaub nicht anzutreten,<br />
14 % würden stattdessen in eine südliche Region ausweichen.<br />
Damit ist zum x-ten Mal bewiesen, dass ohne das „Weiße<br />
Gold“ jede Positionierung im Wintertourismus keine hohen Gästefrequenzen<br />
generieren wird. Selbst Urlauber, deren Motivation<br />
nicht der Wintersport ist, kommen dennoch wegen der mit dem<br />
Schnee verbundenen Stimmung, weiß Studienautor Thomas<br />
Hinterholzer. Spätestens jetzt müsste klar sein, dass Schneeerzeugung<br />
eine Ausfallversicherung und in Folge ein „service public“<br />
(Dienst an der Öffentlichkeit) ist, wie es der Schweizer Leo Jeker<br />
einmal bezeichnete. Noch fehlt aber die gebührende Wertschätzung...<br />
Entwurf . Planung . Bauleitung der Stationsgebäude der SKIWELTBAHN Brixen rixen im Thale<br />
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INHALT<br />
IMPRESSUM<br />
Internationale Zeitschrift<br />
für Berg- und Wintersporttechnik<br />
und bergtouristisches Management<br />
Verlag:<br />
EuBuCo Verlag GmbH<br />
Geheimrat-Hummel-Platz 4<br />
D-65239 Hochheim/M<br />
Tel. +49(0)61 46/605–142, Fax –204<br />
Herausgeber und Geschäftsführer:<br />
Horst Ebel, Tel. +49(0)61 46/605–100<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Markus Kalchgruber<br />
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Dr. Luise Weithaler<br />
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Produktion & grafische Gestaltung:<br />
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Vertrieb:<br />
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Bezugspreise<br />
<strong>Ein</strong>zelpreise 9,– €<br />
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Jahresabonnement<br />
Deutschland: 64,– € inkl. Versandkosten und<br />
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Übersee: 74,– € + Versandkosten<br />
40. Jahrgang, 2009<br />
ISSN 1618–3622<br />
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr<br />
übernommen.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
6<br />
Editorial 43<br />
Inhalt 6/7<br />
MM-MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
• Meinung; Skihalle in Wien als Gateway zu den Alpen 8<br />
• Studie „Entwicklungschancen für den Wintersportmarkt“ 12<br />
• Am Golm entsteht Vorarlbergs größter Waldseilpark 15<br />
• Pures Carvingvergnügen auch für Menschen<br />
mit Behinderung 16<br />
• Skicirkus Saalbach-Hinterglemm-Leogang als Boarder-<br />
und Freestyle-Dorado etabliert 18<br />
• Sunny Mountain mit innovativer Sunkid-Lösung 20<br />
• Ökonomische Bedeutung des Wintersports 22<br />
SKISERVICE & RENT<br />
• Neue Referenzprojekte von Montana 24<br />
• Neues Easystore-Frontenkonzept am Kreischberg 26<br />
• Wintersteiger Produkt-Highlights 2009 28<br />
NEUE BAHNEN<br />
• Gaugelhofer & Ganyecz: Erfolge im In- und Ausland 30<br />
• Doppelmayr: Lückenschluss bravourös gelungen 32<br />
• 3 S-Gondelbahn in Whistler Blackcomb 35<br />
• Leitner: Mehr Komfort für Familien 38<br />
• Doppelmayr: Hightech für das größte Skigebiet Osttirols 40<br />
• Highlights am Kaunertaler Gletscher und in Leogang 42<br />
MARKETING & MANAGEMENT<br />
• 61. MM-Interview: Rudi Lapper, Skischulleiter Kirchberg 48<br />
• Erfolg durch konsequente Umsetzung 80<br />
• Oberösterreichische Seilbahntagung 79<br />
• Mehr Jugend auf die Pisten 86<br />
• Rethinking Power: 19. Tourismusforum Alpen 82<br />
TECHNIK & WIRTSCHAFT<br />
SICHERHEIT<br />
• Wyssen Lawinenschutz 52<br />
• Alpina: Know-how sichert Olympia 2010 in Vancouver 54<br />
• Die Debatte um die Skihelmpflicht 56<br />
• SLF: Besseres Management von Naturgefahren 58<br />
• Handy-Ortung 60<br />
BESCHNEIUNG<br />
• SUFAG-Schnee gehört zur Qualitätsoffensive in<br />
der Heuberg-Arena 62<br />
• Senkrechtstart am Karerpass dank Georg Eisath und<br />
TechnoAlpin 64<br />
• 21 Produkte stellten sich dem Schneitest 66<br />
• „Herzspezialist“ KSB erleichtert den Kunden das Leben 68<br />
• Schneehöhenmessung ARENA GPS+ erlaubt<br />
kostengünstigere Pisten 71<br />
PISTENFAHRZEUGE<br />
• Kässbohrer: Zertifikat für Umweltmanagement 70<br />
• Kässbohrer: PistenBully spurt für Weltmeister 73<br />
• Everest: Pistenqualität ohne Kompromisse 74<br />
• Prinoth: Wachstum auf neuen Märkten 76<br />
FIRMEN NEWS<br />
• Parkhaus – Quantensprung für Schladming 77<br />
• Leitner Technologies:<br />
• Neuer Unternehmensstandort eröffnet 46<br />
SCHMIERTECHNIK<br />
• Motorex Alpine Line neu auch in A und D 84
Im Special der Ausgabe MM 1/09 findet sich eine Reihe von Beiträgen<br />
zum Thema „Wintersport“ – angefangen beim Interview<br />
zur geplanten Skihalle in Wien über die Studien „Entwicklungschancen<br />
für den Wintersportmarkt“ und „Wertschöpfung Wintersport“<br />
bis zu Varianten für Menschen mit Behinderung, für<br />
Anfänger und für Snowboarder. Sinkende Umsätze bei der Ausrüstung,<br />
Nachwuchsprobleme und veränderte Umwelt- und<br />
Wirtschaftsbedingungen werfen die Frage auf, wie man sich positionieren<br />
soll, damit Wintersport auch in 20 oder 50 Jahren<br />
noch attraktiv ist.<br />
Lesen Sie von Seite 6–23<br />
INSERENTENLISTE<br />
AGB 82<br />
Alfred Neuberger GmbH 13<br />
Alp Media 6<br />
Architekturbüro Hasenauer 4<br />
Bucher AG Langenthal 55<br />
Congress und Messe Innsbruck 19<br />
Doppelmayr Seilbahnen 10-11<br />
ERA Elektrotechnik 49<br />
Fatzer AG 73<br />
Gaugelhofer & Ganyecz 23<br />
Hasenauer, Ernst 4<br />
HDP Gemini 29<br />
Holleis/Snopex 21<br />
IDE Technologies 5<br />
Interfab Snowbusiness GmbH 3<br />
Jakob AG 59<br />
Das Mountain Manager-Interview Nr. 61<br />
wurde mit Rudi Lapper, Leiter der Skischule<br />
Kirchberg in Tirol durchgeführt. Diese gehört<br />
zu den 9 im Dezember 08 erstmals mit<br />
dem Gütesiegel „Quality Award-Snowsport<br />
Tirol“ ausgezeichneten Skischulen. Im Gespräch<br />
erläutert Lapper, der u. a. auch Ausbildungsleiter<br />
im Tiroler Skilehrerverband<br />
ist, Hintergründe, Bedeutung der Verleihung<br />
für das Team und Zukunftsaspekte.<br />
Interview von Seite 48 – 50<br />
Kässbohrer U3<br />
Klenkhart & Partner 7<br />
LENKO 45<br />
Lingg, Werner 69<br />
LST Loipolder 83<br />
MONTANA 61<br />
Pool Alpin 8<br />
Prinoth AG U2<br />
Schmachtl GmbH 47<br />
Seilbahn.net GmbH 57/78<br />
SISAG AG 37<br />
SUFAG U1<br />
TechnoAlpin 59<br />
Valenta 50<br />
WINTERSTEIGER AG U4<br />
INHALT<br />
„Neue Bahnen“ ist<br />
traditionell einer der<br />
Schwerpunkte der<br />
ersten Ausgabe des<br />
neuen Jahres, daher<br />
präsentieren wir Ihnen<br />
auf 17 Seiten einige<br />
Beispiele jüngster<br />
Bahneröffnungen<br />
wie die neue 8 EUB<br />
Kals im neuen Großglockner-Resort<br />
von<br />
Heinz Schultz, den<br />
Lückenschluss im<br />
Verbund SkiWelt Wilder<br />
Kaiser-Brixental<br />
durch die beiden<br />
8 EUB in Brixen und<br />
in Westendorf, die<br />
Kombibahn Hochwurzen-Sunjet<br />
in Schladming von Leitner oder die rekordträchtige<br />
3 S-Bahn in Whistler (Kanada), um nur einige zu<br />
nennen.<br />
Seite 30–46<br />
Dem von Mountain Manager mitorganisierten<br />
3. Schneitest in Lech/Arlberg von<br />
12.–14. Jänner bei der Schlegelkopfbahn<br />
stellten sich 11 Marken mit 21 Schnee -<br />
erzeugern. Die 42 Prüfprotokolle werden<br />
eine wertvolle Orientierung für alle Pistenbetreiber<br />
sein und von MM in der Messeausgabe<br />
2/09 veröffentlicht. Hier zunächst<br />
ein kurzer Nachbericht sowie Reportagen<br />
über Projekte, den Pumpenhersteller KSB<br />
und das neue Schneemanagementsystem<br />
Arena GPS+.<br />
Lesen Sie von Seite 62–72<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
7
MAGAZIN<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
8<br />
MM: „Herr Hrebicek, wie sind Sie<br />
auf die Idee gekommen, in einem Alpenland<br />
eine Skihalle errichten zu<br />
wollen?“<br />
G. Hrebicek:<br />
„Ich komme aus der Branche, war<br />
Skilehrer und Division Manager bei<br />
Gerhard Hrebicek<br />
Präsident iconvienna<br />
Skihalle Wien<br />
als Gateway zu den Alpen<br />
Wien soll bis Herbst 2012 die 1. Skihalle Österreichs bekommen, die<br />
zugleich die 1. in Mitteleuropa und die 1. mitten in einer Großstadt<br />
wäre. Unter der Leitung von Gerhard Hrebicek, Präsident iconvienna,<br />
wurde in den letzten drei Jahren gemeinsam mit Snowsports Academy<br />
(Wiener Berufsskilehrerverband) Leiter Martin Dolezal und einem Team<br />
von Finanzexperten und Ingenieuren die Errichtung des Winter- und<br />
Erlebnisparks Wien für ein <strong>Ein</strong>zugsgebiet von 6,5 Mio. Menschen,<br />
einschließlich Slowakei, Tschechien und Ungarn geplant. Zu dieser<br />
progressiven Idee in einem Bergland führte MM-Chefredakteur<br />
Dr. Markus Kalchgruber ein Interview mit dem Initiator, der selbst aus<br />
Vorläufige Skizze<br />
zum Projekt<br />
„Winter- und<br />
Erlebnispark<br />
Wien“. Es soll<br />
die erste Niedrigenergiehalle<br />
mit<br />
synergetischen<br />
Nutzungsmöglichkeitenentstehen.<br />
der Wintersportbranche kommt.<br />
Tyrolia, und bin schon 1993 in der<br />
Skihalle in Tokio gefahren. Seit damals<br />
dachte ich mir immer wieder,<br />
warum gibt es eigentlich nur<br />
Schwimmhallen und nicht auch ein<br />
Äquivalent zum Skifahren in unseren<br />
Großstädten. Im Laufe der Zeit<br />
ist auch Martin Dolezal, Präsident<br />
Gerhard Hrebicek,<br />
Leiter des Entwicklungsteams„iconvienna“<br />
war selbst<br />
jahrelang als Skilehrer<br />
und Manager<br />
in der Sportartikelindustrie<br />
tätig.<br />
Fotos: iconvienna<br />
des Wiener Ski- und Snowboardlehrer<br />
Verbandes und Vizepräsident<br />
des VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger<br />
und Sportausrüster Österreichs)<br />
sowie Experte für Schneehallen<br />
weltweit als Partner dazugestoßen.<br />
Im Jahr 2003 haben wir eine<br />
Machbarkeitsstudie durchgeführt<br />
und diese 2006 im Detail weiter ausgebaut.<br />
Dabei hat sich herausgestellt,<br />
dass ein interessantes <strong>Ein</strong>zugsgebiet<br />
von 6,5 Mio. Menschen mittelbar<br />
und 3,5 Mio. Menschen unmittelbar<br />
vorhanden wäre. Das hat<br />
unsere Erwartungen bei weitem<br />
übertroffen. Es deutet alles darauf<br />
hin, dass wir auf dem richtigen Weg<br />
sind.“<br />
MM: „Ihr habt berücksichtigt, dass<br />
in der Nähe auch Berge vorhanden<br />
sind?“<br />
Hrebicek:<br />
„Ja, das ist eigentlich keine Konkurrenz.<br />
Es ist nicht jedes Jahr so ein<br />
Winter wie jetzt, außerdem gibt es<br />
Zeiten wie z. B. von September bis<br />
Dezember oder von Mai bis Sommer,<br />
in denen alpines Skifahren<br />
kaum möglich ist. Man darf das<br />
nicht 1:1 vergleichen, im Gegenteil,<br />
Skihallen stellen sogar eine Förderung<br />
für den Skisport in den Alpengebieten<br />
dar. Denn wie viele Kinder<br />
fahren heute noch auf Skikurs, woher<br />
bekommen sie den Bezug zum<br />
Skifahren und Schnee, wenn die<br />
kleinen Lifte verschwinden? Der Begriff<br />
Schnee ist in Ballungszentren<br />
heute oft schon sehr negativ geprägt<br />
– Stichwort Schneechaos, La-
winen etc. Die Skihalle wäre eine<br />
Chance, gerade der Jugend Schnee<br />
als österreichisches Kulturgut 365<br />
Tage im Jahr zu vermitteln.<br />
Natürlich würden wir aus wirtschaftlichen<br />
Gründen die Skihalle<br />
kombinieren mit einem breiten Gastronomieangebot,<br />
großen Wellnessbereich<br />
und einem Design-Hotel<br />
mit 150 Zimmern inklusive Konferenzangeboten.<br />
Weiters wäre eine<br />
optimale Erreichbarkeit mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln gegeben.“<br />
MM: „Was wäre das Besondere an<br />
dieser Skihalle – abgesehen von ihrem<br />
Standort?“<br />
Hrebicek:<br />
„Wir kennen ziemlich alle Skihallen<br />
und haben aus diesen Kenntnissen<br />
ein optimiertes Konzept entworfen,<br />
so dass dieses Projekt das bis dato<br />
beste auf der Welt wird – sowohl<br />
von der Planung als auch Auslegung<br />
her gesehen. Die Piste wird 400 m<br />
lang und bis zu 100 m breit sein mit<br />
bis zu 25 % Neigung, es wird Funparks<br />
für Kinder und Erwachsene, eine<br />
Skischule und Trainingsmöglichkeiten<br />
geben. Keine andere Skihalle<br />
wird über einen so großen Anfängerbereich<br />
verfügen!<br />
Architektonisch soll ein neues Wahrzeichen<br />
Wiens entstehen (Architektenwettbewerb),<br />
aber auch im Betrieb<br />
werden wir neue Maßstäbe<br />
setzen. Neueste architektonische<br />
und energietechnische Konzepte,<br />
beginnend bei den verwendeten<br />
Materialien bis hin zur Nutzung von<br />
Solarenergie, werden gemeinsam<br />
von den Planungsunternehmen<br />
und in Zusammenarbeit mit dem<br />
Wiener Wirtschaftsförderungsfonds<br />
entwickelt. Ziel ist es, die erste Niedrigenergiehalle<br />
mit synergetischen<br />
Nutzungsmöglichkeiten zu errichten.<br />
Z. B. nutzen wir die bei der Käl-<br />
teerzeugung gewonnene Wärme<br />
im Wellnessbereich etc. Wir wollen<br />
hier in Wien also ein weiteres internationales<br />
Vorzeigeprojekt in diesem<br />
Bereich entwickeln.“<br />
MM: „Wie groß ist der Investitionsumfang?“<br />
G. Hrebicek:<br />
„Das Investmentvorhaben im Wien<br />
Bezirk Donaustadt beträgt rund 100<br />
Mio. Euro, mit der Schaffung von<br />
120 Arbeitsplätzen im Betrieb sowie<br />
ca. 300 Arbeitsplätzen in der 3-jährigen<br />
Errichtungsphase wird gerechnet.<br />
Geplante Inbetriebnahme ist<br />
Herbst 2012. Auch seitens der Stadt<br />
Wien ist man von dem Projekt überzeugt.<br />
Skifahren und Skihüttenflair<br />
mitten in Wien dürfte nicht nur die<br />
Wiener sondern auch die (Kongress-)Touristen<br />
anziehen. Mit dem<br />
Winter- und Erlebnispark Wien – so<br />
der Projekttitel in der Langfassung –<br />
soll eine neue Touristenattraktion im<br />
,neuen‘ Wien entstehen und auch<br />
Lust auf Winterurlaub in Österreich<br />
machen. Der Bezirksvorsteher des<br />
22. Wiener Gemeindebezirkes Norbert<br />
Scheed ist selbst begeisterter<br />
Skifahrer und meint:<br />
Norbert Scheed:<br />
„Der Zeitpunkt ist gerade richtig.<br />
Wien braucht so eine Infrastruktur,<br />
insbesondere für den sportlichen<br />
Nachwuchs. Mit den Öffis in den<br />
Schnee – das soll für Wiener Kinder<br />
in naher Zukunft ganzjährig möglich<br />
sein. Winterurlaub ist für Familien<br />
immer öfter ein kostspieliges Vergnügen,<br />
im Winter- und Erlebnis-<br />
www.pool-alpin.com<br />
park Wien sind Rodelspaß, Skifahren<br />
und Snowboarden dann wetterunabhängig<br />
und kostengünstig mit<br />
leichter, schneller Erreichbarkeit für<br />
alle möglich. Die Akzeptanz im Bezirk<br />
ist da und wir sind froh, wenn<br />
dieses Projekt in der Donaustadt<br />
entwickelt wird. Schon bald wird<br />
Wien um eine Attraktion reicher und<br />
Skifahren auch im urbanen Bereich<br />
für jeden möglich.“<br />
MM: „Ihr seht das sozusagen als eine<br />
neue Art von Infrastruktur, die den<br />
modernen Menschen mit dem Medium<br />
Schnee dort abholt, wo er lebt ?“<br />
G. Hrebicek:<br />
„Ja genau, dazu kommt wie o. e.<br />
auch der Bereich Wellness und in<br />
Kombination kann man sehr schöne<br />
Events veranstalten – bis hin zum<br />
Weltcuprennen ist hier großes Potenzial<br />
vorhanden. Für die Eventszene<br />
und die Wirtschaft bieten sich<br />
ungeahnte Möglichkeiten durch<br />
gleich bleibende Bedingungen 365<br />
Tage im Jahr den Schneesport in Österreich<br />
und weltweit neu zu positionieren.<br />
Wobei wichtig ist, die Infrastruktur<br />
selbst als Marke zu positionieren<br />
und zu entwickeln. Daran<br />
wird gemeinsam mit dem European<br />
Brand Institute gearbeitet. Weiters<br />
sollen natürlich nationale und internationale<br />
Kooperationen mit Skigebieten<br />
(Indoor und Outdoor) geschlossen<br />
werden. Dann ist der<br />
,Gateway zu den Alpen‘ perfekt.“<br />
MM: „Herr Hrebicek, wir danken für<br />
das Interview.“<br />
Zeit, Geld, Wissen und Transparenz für die Seilbahnbetreiber<br />
Zeit, Marktanteile, direkter Kundenzugang für die Lieferanten<br />
MAGAZIN<br />
Die derzeit größte<br />
Skihalle Europas<br />
steht seit kurzem<br />
in Moskau. Dort<br />
werben die Salzburger<br />
Land<br />
Tourismus Gesellschaft<br />
sowie die<br />
Skiregionen Zell/<br />
See, Gasteinertal<br />
und Saalbach<br />
Hinterglemm<br />
exklusiv um<br />
russische Gäste.<br />
Foto: SLTG<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
9
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Ihr Vertrauen<br />
ist unser Antrieb<br />
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MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Entwicklungschancen für den<br />
Wintersportmarkt<br />
Angesichts sinkender Umsätze bei der Ausrüstung, fehlendem Nachwuchs und veränderten Um welt-<br />
und Wirtschaftsbedingungen ist es für die Skisportindustrie an der Zeit, neue (Absatz-)Wege zu<br />
gehen. Deshalb hat die Münchner „Sportfachmesse ispo“ eine Studie zur Zukunft des Skisports<br />
ausarbeiten lassen. Darin werden vier <strong>System</strong>visionen entwickelt die aufzeigen, wie Skifahren auch<br />
in 20 oder 50 Jahren noch attraktiv ist – wenn sich die Marktteilnehmer jetzt auf die künftigen<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
12<br />
Die Rahmenbedingungen<br />
Der Skimarkt wird in den kommenden<br />
Jahren durch weitreichende<br />
Veränderungen beeinflusst:<br />
. 2050 wird ein Drittel der Bevölkerung<br />
in höher entwickelten Ländern<br />
über 60 Jahre alt sein. Ältere Menschen<br />
werden damit in Zukunft zu<br />
Rahmenbedingungen einstellen und strategisch neu positionieren.<br />
Szenario „Mountain Experience“. Grafiken: SportKreativWerkstatt<br />
einer wichtigen Zielgruppe für den<br />
Skisport.<br />
. Experten rechnen bis 2020 mit einem<br />
Temperaturanstieg um 1° Celsius,<br />
bis 2050 um ein weiteres Grad.<br />
Die globale Erwärmung beeinflusst<br />
die Schneesicherheit in Skigebieten.<br />
<strong>Ein</strong>e Verlagerung von Skigebieten in<br />
höhere Lagen und die Erschließung<br />
neuer Regionen und Standorte ist<br />
wahrscheinlich.<br />
. Die weltweite Verknappung von<br />
nicht erneuerbaren Ressourcen sowie<br />
weiter steigende Energiepreise<br />
machen den Betrieb von Aufstiegsanlagen<br />
und die künstliche Be-
schneiung von Pisten wirtschaftlich<br />
immer unrentabler.<br />
. Die Klima- und Umweltbedingungen<br />
führen zu einem veränderten<br />
Umweltbewusstsein.<br />
„Um sich die Position im Skimarkt<br />
nachhaltig zu sichern, müssen sich<br />
Sportartikelhersteller auf drei strategischen<br />
Ebenen neu positionieren.<br />
Erstens bieten aufstrebende<br />
Absatzmärkte wie China, Russland<br />
oder Osteuropa zahlreiche Chancen<br />
für die Skiindustrie. Zweitens<br />
gilt es zu überlegen, welche Zielgruppen<br />
man ansprechen möchte.<br />
Der naturbegeisterte und umweltbewusste<br />
Skifahrer hat andere<br />
Bedürfnisse als der Technik-inte -<br />
ressierte oder Lifestyle-orientierte<br />
Wintersportler. Das bedeutet drittens,<br />
speziell auf die Bedürfnisse<br />
dieser Zielgruppen maßgeschneiderte<br />
Produkte anzubieten und Nischen<br />
zu besetzen“, erklärt Markus<br />
Hefter, Projektleiter des ispo-Teams.<br />
<strong>Ein</strong>e Studie der ispo zur Zukunft des<br />
Skifahrens zeigt in vier visionären<br />
Szenarien Entwicklungschancen für<br />
den Wintersport in den nächsten 20<br />
bis 50 Jahren.<br />
Skifahren als Teil<br />
eines ganzjährigen<br />
Bergerlebnisses<br />
Sowohl für sportbegeisterte Familien<br />
als auch Hightech- und Modeorientierte<br />
Sportler ist Skifahren in<br />
Zukunft ein attraktives Wintersporterlebnis.<br />
In großen, für viele Be -<br />
sucher ausgebauten Skigebieten in<br />
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
mittleren Höhenlagen suchen sie Erholung<br />
und Spaß. Um den Skibetrieb<br />
in dieser Form aufrecht zu erhalten<br />
und damit den Skimarkt längerfristig<br />
zu sichern, muss die Skisportindustrie<br />
in bereits bestehende<br />
Gebiete investieren und dafür Sorge<br />
tragen, dass diese auch im Sommer<br />
wirtschaftlichen Nutzen für die Be-<br />
Szenario „Urban<br />
Experience“.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
13
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Szenario<br />
„Virtual<br />
Experience“.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
14<br />
treiber haben. Durch vielfältige Freizeitangebote<br />
können die Bergregionen<br />
zu ganzjährig attraktiven Sport-<br />
und Erlebniszentren ausgebaut werden.<br />
<strong>Ein</strong>e Chance für die Ausrüster<br />
besteht zudem darin, in neuen Skiregionen<br />
Präsenz zu zeigen und so<br />
potenzielle Kunden für sich zu gewinnen.<br />
Für die breite Zielgruppe<br />
kann eine differenzierte Palette an<br />
funktionalen, intelligenten und modischen<br />
Produkten angeboten werden:<br />
Von Wearable Technologies<br />
wie der multifunktionalen Jacke mit<br />
integriertem GPS-Gerät und trendigen<br />
Ohrenschützern mit integriertem<br />
iPod bis hin zu modischen<br />
Komplettoutfits und spezieller Sicherheitsausrüstung.<br />
Damit Skisportvergnügen mit der<br />
ganzen Familie attraktiv bleibt, bedarf<br />
es einer größeren Palette von<br />
kind- und familiengerechten Angeboten.<br />
Besonders nachgefragt wer-<br />
Zur Studie<br />
Die Studie „Die Zukunft des Skifahrens“ wurde von<br />
der SportKreativWerkstatt – einer mit der TU München<br />
verbundenen Institution – im Auftrag der ispo<br />
durchgeführt. Die vier entwickelten <strong>System</strong>visionen<br />
beruhen auf einer ausführlichen Analyse von zukünftigen<br />
Kontextbedingungen und möglichen Innovationspotenzialen.<br />
Dabei wurden demographische,<br />
wirtschaftliche, technologische sowie umwelt- und<br />
skispezifische Trends berücksichtigt und die Ergebnisse<br />
einer Befragung von 30 Experten integriert.<br />
Die Studie bietet eine detaillierte Beschreibung der<br />
unterschiedlichen Szenarien in Bezug auf die jeweiligen<br />
Nutzertypen, Standorte, Infrastrukturen, Produkte<br />
und Dienstleistungen und gibt konkrete<br />
Handlungsempfehlungen für die Skiindustrie.<br />
den speziell für kindliche Bedürfnisse<br />
entwickelte Skiausrüstung und<br />
Bekleidung, die durch den <strong>Ein</strong>satz<br />
intelligenter Technologie und belastbarer<br />
Materialien hohe Funktionalitäts-<br />
und Sicherheitsaspekte erfüllen.<br />
Ausbaufähig sind außerdem<br />
die Verleihkonzepte, die vor allem<br />
den Ansprüchen von Kurzurlaubern<br />
oder Familien mit Kindern gerecht<br />
werden.<br />
Skifahren als Naturerlebnis<br />
Neben dem breiten Massen-Skitourismus<br />
entwickelt sich ein Skifahr-<br />
Trend, bei dem neben der Begeisterung<br />
am Sport das Naturerlebnis im<br />
Vordergrund steht. Es entwickeln<br />
sich bereits erste ökologisch orientierte<br />
Urlaubsorte in den Alpen, die<br />
dank pistennaher Unterkünfte und<br />
guter Infrastruktur ohne motorisierten<br />
Verkehr auskommen. Bio-Hotels<br />
bieten nachhaltige Unterkünfte, in<br />
denen frisches Gebirgsquellwasser<br />
aus dem Hahn fließt und auf chemische<br />
Reinigungsmittel verzichtet<br />
wird. Die Anhänger dieser Bewegung<br />
haben einen umweltbewussten<br />
und verantwortungsvollen Lebensstil<br />
und wollen zur Erhaltung<br />
der Natur beitragen. Diesem Anspruch<br />
der so genannten LOHAS<br />
(Lifestyle of Health and Sustainability)<br />
können die Hersteller Rechnung<br />
tragen, indem sie Produkte aus umweltverträglichen<br />
und recyclingfähigen<br />
Materialien entwickeln. Um<br />
die Zielgruppe langfristig zu überzeugen,<br />
ist es zudem wichtig, dass<br />
sich die Unternehmen glaubwürdig<br />
präsentieren, beispielsweise indem<br />
sie ökologisch-nachhaltig produzie-<br />
ren und sich in den entsprechenden<br />
Skigebieten für Umweltprojekte einsetzen.<br />
Gefragt ist multifunktionale<br />
Ausrüstung, die es ermöglicht zwischen<br />
Tourengehen, alpinem Fahren<br />
und Telemark zu wechseln und<br />
dabei ein hohes Maß an Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit bietet.<br />
Skifahren als<br />
Stadterlebnis<br />
Abseits von natürlichen Berghängen<br />
und traditionellen Wintersportregionen<br />
wird Skifahren künftig zu<br />
einer neuen Form der Freizeitbeschäftigung<br />
in Städten und Ballungsräumen.<br />
Trendbewusste und<br />
spaßorientierte Städter können in<br />
multifunktionalen Gleitarenen unabhängig<br />
von Wetterbedingungen<br />
und Jahreszeit Wintersport betreiben.<br />
Durch die Kombination mit<br />
Zusatzangeboten wie Fitness- und<br />
Wellnessbereichen, Restaurants und<br />
Bars sowie Konzerten und anderen<br />
Events wird ein breites Publikum erreicht.<br />
Für die Skiindustrie ergibt<br />
sich dadurch die Chance völlig neue<br />
Zielgruppen zu gewinnen. Vor allem<br />
im Bereich Sportstyle kann ein<br />
neuer Absatzmarkt erschlossen werden.<br />
Es gilt modische Sportbekleidung<br />
im urbanen Lifestyle zu kreieren,<br />
die sowohl in der Skihalle als<br />
auch im Alltag getragen werden<br />
kann. Bei der Ausrüstung müssen<br />
Hersteller verstärkt Materialien einsetzen,<br />
die für künstliche Oberflächen<br />
geeignet sind. Außerdem<br />
wächst der Bedarf an speziell für die<br />
in den Skihallen üblichen Leihbetrieb<br />
entwickelten Skier, Stiefeln<br />
und Bindungen, die sich leicht einstellen<br />
und anpassen lassen und<br />
extrem haltbar sind.<br />
Skifahren als<br />
virtuelles Erlebnis<br />
Mit der Weiterentwicklung von Visualisierungstechnologien<br />
ist in der<br />
Zukunft ein etwas anderes Skifahr-<br />
Erlebnis möglich. In Skisimulatoren<br />
können sich Spiel- und Sportbegeisterte<br />
durch virtuelle Bergwelten<br />
bewegen und in Wettkämpfen ihr<br />
Fahrkönnen erproben. Diese moderne<br />
Form der Unterhaltung bietet<br />
dem Skisport eine neue Plattform<br />
um sein Image unter jungen,<br />
hightech-affinen Nutzern aufzufrischen<br />
und so Nachwuchs zu gewinnen.
Golm investiert in einen<br />
Waldseilpark<br />
Am 12. November 2008 war Baubeginn für Vorarlbergs<br />
größten Waldseilpark, der bis April fertig sein soll. Damit<br />
gibt der „Bewegungsberg“ Golm nach dem Alpine-<br />
Coaster und Golmi’s Forschungspfad einen weiteren<br />
Impuls für den Sommer- und Ganzjahrestourismus mit<br />
einer Investitionssumme von rund 350 000,– €.<br />
Im Sommer wurden mögliche Standorte<br />
im Wandergebiet Golm geprüft,<br />
denn nicht jedes Waldgebiet ist für<br />
die Errichtung eines Waldseilparks in<br />
gleicher Weise geeignet. Der ideale<br />
Standort konnte in Latschau-Kristakopf<br />
(neben dem Stausee Latschau/<br />
Klettergarten) gefunden werden.<br />
<strong>Ein</strong> Waldseilpark ist ein Kletterwald<br />
mit unterschiedlichen Übungen in<br />
einer Höhe von 1 bis 15 m. Der Besucher<br />
überwindet diese Hindernisse<br />
kletternd und gelangt so von Baum<br />
zu Baum. 9 Parcours aller Schwierigkeitsgrade<br />
und 69 Übungen wird<br />
der Waldseilpark Golm anbieten.<br />
Speziell für Kinder wurden eigene<br />
Parcours mit einfachen Übungen in<br />
einer geringen Höhe geplant. Spaß,<br />
Abenteuer und Bewegung in der<br />
freien Natur sind allen Besuchern<br />
garantiert.<br />
Mitklettern kann grundsätzlich jeder,<br />
denn für jeden Besucher findet<br />
sich der richtige Parcours. Nach einer<br />
Sicherheitseinweisung und der<br />
erfolgreichen Absolvierung eines<br />
Übungsparcours dürfen die Besucher<br />
die Hindernisparcours selbständig<br />
begehen.<br />
Nötige Voraussetzungen<br />
Folgende Voraussetzungen sollten<br />
erfüllt sein:<br />
. Waldgebiet mit ausreichend gesunden,<br />
hohen und festgewachsenen<br />
Bäumen.<br />
. Bäume müssen in Höhe der<br />
Übungen einen Mindestdurchmesser<br />
von 30 cm aufweisen.<br />
. Gute Erreichbarkeit des Waldseilparks.<br />
. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer<br />
Nähe.<br />
Der Baumbestand bleibt weitestgehend<br />
unberührt, denn alle Übungen<br />
des Waldseilparks werden<br />
durch eine spezielle Klemmtechnik<br />
(ohne Schädigung der Bäume) an<br />
den Stämmen angebracht.<br />
Die Eröffnung ist bereits für Frühjahr<br />
2009 geplant. Von April bis Ende<br />
Oktober wird der neue Waldseilpark<br />
Golm geöffnet sein. Die Anlage wird<br />
nach Fertigstellung umfangreich<br />
vom TÜV geprüft.<br />
Das beauftragte Unternehmen „faszinatour“<br />
aus Immenstadt (D) – europäischer<br />
Marktführer für Dienstleistungen<br />
im Outdoorbereich – errichtet<br />
Seilgärten gemäß den Standards<br />
des Europäischen Hochseilgartenverbandes<br />
(ERCA) und ist<br />
Mitglied der EN Kommission für<br />
Seilgärten. 2008 erhielt „faszinatour“<br />
den Outdoor Industrie Award<br />
auf der Messe in Friedrichshafen für<br />
sein Selbstsicherungssystem Smart-<br />
Belay. Dank diesem ist ein versehentliches<br />
Komplettaushängen der<br />
MAGAZIN<br />
NON SKIERS<br />
Besucher praktisch unmöglich,<br />
denn beim faszinatour Smart-Belay ®<br />
kommunizieren die Rollenkarabiner<br />
miteinander. Ist einer der Karabiner<br />
offen, so erkennt dies der andere<br />
Karabiner und blockiert den Öffnungsmechanismus<br />
so lange, bis<br />
der erste Karabiner wieder auf dem<br />
Sicherungsseil eingehängt ist. Erst<br />
dann kann der zweite Karabiner<br />
umgehängt werden. pd<br />
Der größte<br />
Waldseilpark<br />
Vorarlbergs<br />
entsteht derzeit<br />
am Golm<br />
(Montafon).<br />
Foto: Illwerke<br />
Tourismus<br />
Speziell für<br />
Kinder wurden<br />
eigene Parcours<br />
mit einfachen<br />
Übungen in einer<br />
geringen Höhe<br />
geplant.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
15
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Pures Carvingvergnügen auch für<br />
Menschen mit Behinderung<br />
Barrierefreiheit ist neuerdings<br />
auch im Wintertourismus ein<br />
Gesprächsthema geworden. Um<br />
Menschen mit Behinderung<br />
einen unvergesslichen Urlaub<br />
ermöglichen zu können, ist<br />
neben einer barrierefreien Infrastruktur<br />
auch ein ebensolches<br />
Freizeitangebot wichtig. Die<br />
Abenteuer- und Ski schule<br />
„Freizeit-PSO” in Schladming –<br />
in ihrer Art die 1. und einzige<br />
Österreichs – zählt seit Jahren<br />
zu den Vorreitern im barrierefreien<br />
(Winter)Tourismus.<br />
Barrierefreiheit – in Schladming-Rohrmoos<br />
weit mehr als nur ein Schlagwort.<br />
Mit Freizeit-PSO (Para-Special Outdoorsports)<br />
der ersten Ski- und Abenteuerschule<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
zählt Schladming schon seit 4 Jahren zu<br />
den Vorreitern in der Entwicklung von barrierefreien<br />
Freizeitangeboten. Freizeit-<br />
PSO bietet alle Angebote und Kurse zu sozial<br />
verträglichen Tarifen an. Das bedeutet,<br />
Menschen mit Behinderung zahlen<br />
keinen Aufpreis für den wesentlich erhöhten<br />
Organisationsaufwand, die benötigte<br />
Sonderausrüstung sowie die individuelle<br />
und persönliche <strong>Ein</strong>zelbetreuung. Um die<br />
dadurch entstehenden Mehrkosten zu de-<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
16<br />
cken ist Freizeit-PSO gezwungen, seinen<br />
Aufwand zu rund 55 % aus öffentlichen<br />
Förderungen und privatem Sponsoring zu<br />
finanzieren.<br />
Jüngstes Beispiel war die Überreichung<br />
dreier Sitz-Skis im Gesamtwert von 14 000<br />
Euro durch die Gemeinde Rohrmoos-Untertal<br />
und die Stadt Schladming.<br />
Mit diesen genialen Carving-Geräten ist es<br />
nun auch Menschen, die auf den Rollstuhl<br />
angewiesen sind möglich, Ski zu fahren<br />
und das Gefühl von Geschwindigkeit und<br />
Dynamik zu erleben. Lukas Leitner, leidenschaftlicher<br />
Sitzskifahrer mit einer Muskelerkrankung,<br />
sagte dazu: „Ich finde es toll,<br />
dass ich nun auch wieder Schi fahren kann<br />
Der Betreuer fährt gemeinsam mit dem Handicap-Sportler über eine Leine verbunden ab.<br />
Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter übergibt einen geförderten Sitzski an die Firma<br />
Freizeit-PSO. Hier mit Ski fahrer Lukas Leitner und Skilehrerin Irene Binder. Fotos: Freizeit-PSO<br />
und gemeinsam mit meiner Familie den<br />
tollen Sport erleben darf!“<br />
Neue Uniformen gesponsert<br />
Wenn Skischüler und Lehrer von Freizeit-<br />
PSO z. B. mit einem Sitzski auf der Piste<br />
unterwegs sind oder gar mit einem blinden<br />
Gast die Abfahrt hinunterwedeln, ist<br />
es unglaublich wichtig aufzufallen. „Andere<br />
Skifahrer werden aufmerksam und<br />
machen einen größeren Bogen um uns“,<br />
so Irene Binder, Skilehrerin bei Freizeit-<br />
PSO. Daher war es aus Sicherheitsgründen<br />
notwendig, eine stark auffallende<br />
Uniform anzuschaffen. Diese wurde zur<br />
Gänze von Sponsoren (Salewa, Skischule<br />
HoPl, Tauernalm, Schi Lenz und BioChi)<br />
finanziert. Die Helme sind in orange gehalten,<br />
die Bekleidung von SALEWA ganz<br />
in schwarz.<br />
Freizeit-PSO bietet auch eine Ski -<br />
lehrer-Fortbildung zum speziellen Lehrer<br />
bzw. ein Helfertraining an. Das entwickelte<br />
Urlaubs-Programm (Win ter und Sommer)<br />
ist grundsätzlich für die ganze Familie<br />
(Klettern, Raften etc.) geeignet. Das<br />
Ziel ist die gleichwertige Integration in die<br />
Gesellschaft und interessante Sportarten<br />
zu einem fairen Preis zu ermöglichen. D. h.<br />
Menschen mit und ohne Behinderung
Sportler auf dem Monoski sind dank Ausbildungsmodule der Skischulen<br />
inzwischen kein ungewohntes Bild mehr – wenngleich eher selten beim<br />
Sprung. Foto: Praschberger<br />
können gemeinsam einen Sport ausüben<br />
bzw. einen Urlaub verbringen. Als Zielgruppen<br />
kommen Menschen mit<br />
. Lähmungen<br />
. Zerebralen Bewegungsstörungen<br />
. Multipler Sklerose<br />
. Lernbehinderungen (Down-Syndrom,<br />
Autismus, ADS)<br />
. Muskeldystrophie<br />
. Schädelhirntrauma<br />
. Sehbehinderungen<br />
. Amputationen in Frage.<br />
Barrierefreies Sport-& Urlaubsangebot<br />
extrem nachgefragt<br />
Dass barrierefreies Sport- & Urlaubsangebot<br />
extrem nachgefragt wird, bestätigt<br />
Sabine Eham, Managerin von Freizeit-<br />
PSO: „Wir hatten in der ersten Saison 330<br />
Skistunden, letztes Jahr bereits 835 und<br />
für 2009 liegt die Prognose auf 1 100 Std.<br />
Jeder kommt nämlich wieder und macht<br />
zusätzlich Mundpropaganda.„<br />
Konkret verfügt Freizeit-PSO derzeit über 7<br />
Sitzski und 2 Monoski – erstere haben ein<br />
breiteres Spektrum bei den Zielgruppen.<br />
<strong>Ein</strong> Sitzski mit 2 Skiern unter der Sitzschale<br />
kostet 3 000–5 000 €, weil er aus individueller<br />
Fertigung stammt, leicht aber auch<br />
stabil sein muss, eventuell gefedert. Die<br />
eingesetzten Sitzski werden in den USA gefertigt,<br />
die Monoskier werden in Österreich<br />
von der Fa. Alois Praschberger Rolltechnik<br />
& Sport GmbH aus Ebbs produziert. Dieser<br />
hat nur 1 Ski unter der Schale und kann von<br />
Leuten mit einer Querschnittlsähmung gefahren<br />
werden.<br />
Die Steuerung der Sitzskier erfolgt über<br />
Gewichtsverlagerung, die Begleitperson<br />
fährt hinten über eine Leine verbunden<br />
mit und fungiert bei Bedarf als Bremser.<br />
Aber grundsätzlich kann der Behindertensportler<br />
selbstbestimmt skifahren– ansonsten<br />
kann der Skilehrer mithelfen und<br />
den ganzen Ski übernehmen.<br />
Zugelassen sind diese Skier auf jeder Piste,<br />
wobei die maximale Belastung von 90 kg<br />
für den Begleiter nicht überschritten werden<br />
darf (Gewicht Sitzski 25–35 kg). Als<br />
einziges Problem artikuliert Irene Binder<br />
das Handling zum Lift, hier braucht sie<br />
beim Hochheben Unterstützung.<br />
Service für mobilitätsein -<br />
geschränkte Seilbahngäste<br />
Wintersportler mit Behinderung sind Vorbilder.<br />
Sie machen mit ihren außergewöhnlichen<br />
Leistungen anderen Menschen<br />
mit Behinderung Mut, den Weg<br />
zum Sport zu finden, um damit ihr eigenes<br />
Leben aktiver zu gestalten. Über eine<br />
Million Menschen in Österreich sind vorübergehend<br />
oder dauerhaft in ihrer Mobilität<br />
eingeschränkt. Dieser speziellen Personengruppe<br />
bietet die Seilbahnwirtschaft<br />
im Wintersportland Österreich ihre barrierefreien<br />
Aufstiegshilfen als Serviceleistungen<br />
an. Durch eine Kooperation mit Partnern<br />
aus der Tourismuswirtschaft wird<br />
dieses Leistungsangebot noch zusätzlich<br />
optimiert bzw. verstärkt.<br />
Für jene Tourismusunternehmen, die ein<br />
spezielles Service den mobilitäts-eingeschränkten<br />
Gästen anbieten, hat das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Arbeit<br />
außerdem einen eigenen Wettbewerb unter<br />
der Bezeichnung „Friends of Fairness“<br />
geschaffen. Ausgezeichnet und bewertet<br />
wird dabei die vorbildliche Arbeit in den<br />
Tourismusbetrieben, barrierefreie Bauten<br />
in Gastronomie und Hotellerie, das Behindertenservice<br />
der Seilbahnunternehmen,<br />
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Zum Handicapservice einer Bergbahn gehört auch ein rollstuhlgängiger<br />
Gondelzutritt. Im Bild ein Beispiel vom Hintertuxer Gletscher, der<br />
2005 vom IOC mit dem Sonderpreis für behindertengerechte Sportanlagen<br />
ausgezeichnet wurde. Foto: Hintertuxer Gletscherbahn<br />
Behindertenskischulen, etc. Mit einer gestifteten<br />
Kristallskulptur als Wanderpokal<br />
der Firma Swarovski im Wert von rund<br />
20 000 €, wurden bereits u. a. ausgezeichnet:<br />
2003 der Naturpark und das Hotel<br />
Weisseespitze im Kaunertal, 2004 der Tiroler<br />
Skilehrerverband für das Ausbildungsmodul<br />
„Behindertenskilauf“.<br />
Österreich soll<br />
Vorreiterrolle einnehmen<br />
Mit diesem Wettbewerb will das<br />
Ministerium auch auf den Nachholbedarf<br />
aufmerksam machen, den die Österreichische<br />
Tourismuswirtschaft im Bereich<br />
der „Barrierefreiheit“ noch zu leisten hat.<br />
Österreich müsse als internationaler Spitzenvertreter<br />
der Tourismusbranche hier<br />
langfristig eine Vorreiterrolle einnehmen,<br />
um auch für behinderte Menschen die viel<br />
gerühmte österreichische Gastfreundschaft<br />
zur Selbstverständlichkeit werden<br />
zu lassen. Zu dieser speziellen österreichischen<br />
Gastfreundschaft zählen natürlich<br />
auch die Leistungen der Seilbahnunternehmen!<br />
Das Kundenpotenzial in<br />
Europa wird auf ca. 36 Millionen Menschen<br />
geschätzt, umgelegt auf Österreich<br />
mit 580 000 Menschen.<br />
Tatsächlich wird dieses Potenzial von der<br />
Tourismusbranche jedoch noch nicht als<br />
marktrelevant angesehen...<br />
Die technische und methodisch-didaktische<br />
Entwicklung im Behindertenskilauf<br />
erlaubt es heutzutage allen Menschen,<br />
unabhängig von Art und Schweregrad der<br />
Behinderung, die Faszination Skilauf<br />
selbst zu erfahren- unter entscheidender<br />
Mithilfe der Seilbahnwirtschaft bzw. der<br />
Skischulen. mak<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
17
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang<br />
etabliert sich als<br />
Boarder- und Freestyle-Dorado<br />
Mit den Attraktionen<br />
Flutlicht-Snowpark Hinterglemm,<br />
dem Learn to Ride<br />
Park in Saalbach und dem<br />
NITRO Snowpark in Leogang<br />
hat sich die Salzburger<br />
Skidestination einen<br />
guten Namen in der bewegten<br />
Szene gemacht.<br />
Nightpark in Hinterglemm. Fotos:<br />
Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang<br />
Profis und<br />
Anfänger fühlen<br />
sich in Saalbach<br />
Hinterglemm<br />
Leogang gleichermaßen<br />
wohl.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
18<br />
Gleich 3 durchdachte Snowparks<br />
umfasst das Angebot der Skiregion<br />
Saalbach Hinterglemm Leogang,<br />
mit dem man gezielt Anfänger und<br />
Profis der Szene anspricht und Erfolge<br />
einfährt: „Wir freuen uns sehr,<br />
dass wir im Skicircus Saalbach Hinterglemm<br />
Leogang 3 Snowparks<br />
mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen<br />
anbieten können und somit<br />
nicht nur den so genannten Rookies,<br />
sondern auch den Profis alles<br />
bieten können, was das Freestyle-<br />
Herz begehrt. Es ist uns wichtig,<br />
dass der Wintersport für unsere jungen<br />
Gäste weiterhin attraktiv und<br />
vor allem auch „in“ ist. Mit den 3<br />
Snowparks haben wir es geschafft,<br />
wirklich ein TOP-Angebot zu bieten<br />
und uns in der Freestyle-Szene zu<br />
behaupten.“ Das Erfolgsrezept: optimale<br />
Schneebedingungen und die<br />
Unterstützung von Profis.<br />
Lernen und trainieren<br />
Auch diese Wintersaison gibt es in<br />
Saalbach wieder den BOARD.AT –<br />
LEARN TO RIDE PARK. Dieser Park ist<br />
speziell für Freestyle-<strong>Ein</strong>steiger eingerichtet,<br />
wobei ein neues Konzept<br />
und Verbesserungen in der Bauweise<br />
noch mehr Sicherheit für die<br />
Benützer bringen. So wird z. B. der<br />
Kicker in Form eines Rollers gebaut,<br />
der einen immer gleich bleibenden<br />
Luftstand garantiert. <strong>Ein</strong>e Slide-Plate,<br />
eine Straightbox und eine Rainbow-<br />
Box ermöglichen den schrittweisen<br />
<strong>Ein</strong>stieg ins Rail-Fahren. Neu ist die<br />
Chill-Out-Area.<br />
Der BOARD.AT – L.T.R. Park wird mit<br />
Unterstützung der Bergbahnen Saalbach<br />
Hinterglemm betrieben und<br />
vom Shaper-Team von BOARD.AT –<br />
SCHOOL SHOP RENT gebaut und<br />
gewartet. Die dazu passenden Freestyle-Kurse,<br />
Test-Boards von Burton,<br />
Nitro und Ftwo, Sicherheits-Ausrüstung<br />
und Protekto ren kann man in<br />
einer der drei BOARD.AT-Filialen organisieren.<br />
In der Asitzmulde direkt bei der 6er-<br />
Asitzmuldenbahn in Leogang findet<br />
man den NITRO SNOWPARK. Mit<br />
Stefan Gimpl, dem 3-fachen Sieger<br />
des Air&Style Contests, hat man<br />
sich in Leogang einen Top-Freestyler<br />
zur Seite geholt. Mit professioneller<br />
Unterstützung bietet man<br />
hier allen Snowboardern und New<br />
School Skiern ein ideales Trainingsgelände.<br />
Erstmals wurde für diese Saison<br />
bereits im Sommer ein Erdbau für<br />
den Snowpark errichtet. <strong>Ein</strong> riesiger<br />
Table mit 3 verschiedenen Absprüngen,<br />
designed durch Stefan Gimpl!<br />
Für alle Freaks stehen nun optimal<br />
geshapte Obstacles mit Corners, Big<br />
Air Kickers sowie unterschiedliche<br />
Rails und Boxes zur Verfügung. Die<br />
Shaper Reini und Erwin von der
„HU-Cooperation“ halten den NI-<br />
TRO Park den gesamten Winter in<br />
Bestform und haben die Obstacles<br />
für beste Licht- und Landeverhältnisse<br />
nach Süden ausgerichtet.<br />
Neu in diesem Winter gibt es in der<br />
Jibb-Area interessante Easy-Boxes<br />
und im ganzen Park kostenlosen<br />
Wireless Internet Zugang. Jeden<br />
Samstag findet ab 11 Uhr der „NI-<br />
TRO Workshop“ inklusive kostenlosem<br />
Testmaterial statt. Unter dem<br />
Motto „test it – learn it“ kann man<br />
mit der Snowboardschule BOARD. -<br />
AT die ersten Schritte im Park wagen<br />
oder bereits vorhandene Rail- und<br />
Kicker-Künste verbessern.<br />
Action auch bei Flutlicht<br />
Bereits in der zweiten Saison bietet<br />
der Flutlicht Snowpark in Hinterglemm<br />
beste Bedingungen für die<br />
Freestyle- und Newschoolskier-Szene.<br />
Mit Unterstützung von Pro Rider<br />
Mario Fuchs wurde der Park komplett<br />
neu aufgebaut. Verschiedene<br />
Obstacles wie Corners, Big Air Kickers,<br />
sowie unterschiedliche Rails<br />
und Boxes bieten den gewünschten<br />
Kick. Die beiden Shaper Roli Hofer<br />
und Heinzi Fuchs sorgen täglich für<br />
den perfekten Zustand der Jumps.<br />
Neu im Winter 2008/09: Banana 9 m,<br />
Rainbow 12 m, Kinked Rail 12 m,<br />
A-Frame Beginner 6 m. Der Nightpark<br />
ist sowohl während des Tages<br />
als auch am Abend stark frequentiert.<br />
Dabei kommt das Angebot bei<br />
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Gästen und Jugendlichen aus dem<br />
gesamten Raum Pinzgau gleichermaßen<br />
gut an. Für die Bergbahnen<br />
bedeutet das ein deutliches Fahrtenplus,<br />
vor allem am Abend.<br />
i Infos:<br />
www.skicircus.at<br />
Interalpin ’09<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Alpine Technologien<br />
22. - 24. April 2009<br />
Messe Innsbruck<br />
www.interalpin.eu<br />
NITRO<br />
Snowpark in<br />
Leogang.<br />
Interalpin 2007:<br />
500 Aussteller<br />
17.200 Fachbesucher<br />
aus 56 Nationen<br />
67 % internationale<br />
Fachbesucher<br />
HQU.AT<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
19
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Sunny Mountain<br />
mit innovativer SunKid Lösung<br />
Das Skigebiet der Bergbahnen<br />
Kappl präsentiert<br />
sich besonders kinderund<br />
familienfreundlich.<br />
Um diesen Ansprüchen<br />
auch weiterhin gerecht zu<br />
werden, wurde für die<br />
Wintersaison 2009 der Anfängerbereich<br />
großzügig<br />
erweitert.<br />
Der Anfängerbereich<br />
am Sunny<br />
Mountain mit<br />
insgesamt vier<br />
SunKid Zauberteppichen.<br />
Foto: SunKid<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
20<br />
Oberhalb des bestehenden Sunny<br />
Mountain Kinder- und Skischulgeländes<br />
wurden ein neuer Kinderbereich<br />
und gleichzeitig eine neue Skiabfahrt<br />
erschlossen. Als Aufstiegshilfe<br />
wurden die bestehenden SunKid<br />
Förderbänder um zwei neue Anlagen<br />
erweitert. <strong>Ein</strong> 96 m langer Zauberteppich<br />
mit Förderbandüberdachung<br />
und ein 12 m langer Zauberteppich<br />
dienen gleichzeitig als Aufstiegshilfe<br />
sowie als Zu- bzw. Rückbringer<br />
für den neuen Kinderbereich.<br />
Erweiterung des<br />
Anfängerbereichs<br />
„Mehr Raum für Kinder“ lautete die<br />
Devise der Bergbahnen Kappl und<br />
so entschied man sich, in Zusammenarbeit<br />
mit der Skischule Kappl<br />
Aktiv unter der Leitung von Thomas<br />
Jäger, für die Wintersaison 2009 das<br />
Anfängergelände zu erweitern. Das<br />
neue kindergerechte Gelände befindet<br />
sich oberhalb des bestehenden<br />
Skischulbereichs. Um den Höhenunterschied<br />
von 30 m einfach und<br />
komfortabel zu überwinden, entschieden<br />
sich die Bergbahnen Kappl<br />
Der Sunny Mountain Erlebnispark im Winter. Foto: BB Kappl<br />
für eine innovative Lösung mit der<br />
Unterstützung von SunKid. Über einen<br />
96 m langen Zauberteppich mit<br />
Förderbandüberdachung sowie einen<br />
12 m langen Zauberteppich gelangen<br />
die Kinder der Skischule in<br />
den neuen Kinderbereich.<br />
Die Mittagspause verbringen die<br />
Kinder im Sunny Mountain Restaurant.<br />
Dorthin gelangen die Kleinen<br />
ebenfalls über die neuen SunKid<br />
Förderbänder. Pünktlich um 12 Uhr<br />
Mittags wird die Fahrtrichtung des<br />
96 m langen Zauberteppichs umgekehrt<br />
und die Kinder werden mit ih-<br />
Der 96 m lange<br />
SunKid Zauberteppich<br />
mit Förderbandüberdachung<br />
ermöglicht<br />
den Transport in<br />
beide Richtungen<br />
– vorwärts und<br />
rückwärts!<br />
Foto: SunKid
en Skilehrern bis zum <strong>Ein</strong>gang des<br />
Sunny Mountain Restaurants befördert.<br />
Auch am Ende des Skischultages<br />
steht den Kindern diese Möglichkeit<br />
zur Verfügung.<br />
Die Option des SunKid Zauberteppichs,<br />
beide Fahrtrichtungen mit<br />
demselben Förderband zu ermög -<br />
lichen, war ausschlaggebend für<br />
die Entscheidung der Bergbahnen<br />
Kappl bezüglich dieser logistischen<br />
Lösung. „Es gibt kein anderes Beförderungsmittel<br />
für eine Zubringer -<br />
lösung, das die nötige Kapazität mit<br />
entsprechendem Komfort verbindet!“<br />
ist Betriebsleiter Ing. Andreas<br />
Kleinheinz von den SunKid Zauberteppichen<br />
überzeugt.<br />
Höchste Sicherheit<br />
Weitere Besonderheiten am Sunny<br />
Mountain sind der patentierte Sun-<br />
Kid „Radius“ Seitenausstieg sowie<br />
die SunKid Galerie Förderbandüberdachung<br />
des 96 m langen Zauberteppichs.<br />
Der Betreiber profitiert<br />
von beiden Optionen durch eine erhöhte<br />
Betriebssicherheit, geringerem<br />
Reinigungs- und Wartungsaufwand<br />
sowie einer Minimierung der<br />
ramseidenzwei.com<br />
Startklar.<br />
Abschaltungen selbst bei starkem<br />
Schneefall. Dies kann nur aufgrund<br />
der SunKid Konstruktion des Seitenausstieges<br />
garantiert werden, da im<br />
Ausstiegsbereich die Abschaltklappe<br />
und die Lichtschranke durch ein<br />
Sicherheitstor ersetzt werden. Die<br />
Förderbandüberdachung ermöglicht<br />
auch bei widrigsten Verhältnissen<br />
eine maximale Betriebssicherheit<br />
und bietet gleichzeitig den besten<br />
Komfort für die Gäste, die vor<br />
Schnee, Regen, Wind oder Kälte geschützt<br />
sind!<br />
CH-6850 Mendrisio<br />
Tel. +41 91 646 17 33<br />
Fax +41 91 646 42 07<br />
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www.snopex.com<br />
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Erste Erfahrungen bestätigen die<br />
Investition in den Ausbau und Erweiterung<br />
des Anfängerbereichs. Die<br />
zahlreichen Familien freuen sich<br />
über die Neuerungen am Sunny<br />
Mountain und sind vom Angebot<br />
überzeugt. Die Bergbahnen Kappl<br />
unterstützen damit vor allem die Skischule,<br />
welche durch die besseren<br />
Unterrichtsmöglichkeiten für Kinder<br />
und Anfänger profitiert. Der Firma<br />
SunKid gelang es bei diesem Projekt,<br />
als zuverlässiger Partner mit Qualität<br />
und Service zu überzeugen.<br />
Der neue Bearcat Z1 XT bringt frischen Wind in Ihr<br />
Fahrerlebnis: bärenstarker Motor, stabiles Chassis,<br />
innenbelüftete Scheibenbremse, robustes Planetengetriebe,<br />
Rückwärtsgang auf Knopfdruck. Und fährt<br />
auf allen steilen Hängen locker weg.<br />
Die Skischule<br />
Kappl Aktiv<br />
profitiert vom<br />
neuen, erweiterten<br />
Anfänger -<br />
gelände.<br />
Foto: SunKid<br />
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1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
21
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
22<br />
Die ökonomische Bedeutung<br />
des Wintersports für Österreich<br />
Das Institut für Höhere Studien und Sportökonomie (Wien) hat im Auftrag von „Netzwerk Winter“ –<br />
einer branchenübergreifenden Plattform im Land Salzburg – die Bedeutung des Wintersports für<br />
Österreich erstmals umfassend dokumentiert. Alle den Wintersport betreffenden Impulse wurden<br />
berücksichtigt. Das Ergebnis würde man stark unterschätzen: 11 Milliarden Euro Gesamtwert -<br />
schöpfung, das ist doppelt so viel wie aus der Landwirtschaft lukriert wird!<br />
<strong>Ein</strong>e Erkenntnis der Studie ist, dass<br />
jeder 14. Arbeitsplatz in Österreich<br />
direkt oder indirekt vom Wintersport<br />
abhängig ist. Vorausgesetzt<br />
man zählt alle relevanten Branchen<br />
dazu: Seilbahnen, Hotellerie, Skiindustrie,<br />
Sportartikel- und <strong>Ein</strong>zelhandel,<br />
Skischulen und Baugewerbe. So<br />
gesehen sind die wirtschaftlichen Effekte<br />
beachtlich: 7,1 Milliarden Euro<br />
an direkter Wertschöpfung werden<br />
jährlich im „Netzwerk Winter“ erwirtschaftet,<br />
rechnet man die indirekten<br />
Effekte dazu, kann man sogar<br />
von 11 Mrd. € ausgehen. Das entspricht<br />
etwa 4,1 % des gesamten<br />
österreichischen Bruttoinlandsproduktes,<br />
gleichviel wie aus dem gesamten<br />
<strong>Ein</strong>zelhandel kommt! Alleine<br />
durch den o. a. Beschäftigungseffekt<br />
ergeben sich jährlich 1,8 Mrd.<br />
€ an Steuern und Sozialabgaben.<br />
<strong>Ein</strong> weiteres Faktum ist, dass sich die<br />
Zahl der Nächtigungen in der Win-<br />
Die Wertschöpfung des Wintersports in<br />
Österreich wird unterschätzt. Sie beträgt soviel wie<br />
der gesamte <strong>Ein</strong>zelhandel! Foto: TVB Region Hochkönig<br />
tersaison in den vergangenen dreißig<br />
Jahren verdoppelt hat. Wobei<br />
die meisten direkt auf den Wintersport<br />
zurückzuführen sind, konkret<br />
28 Millionen, was wiederum ein<br />
Viertel aller Übernachtungen in Österreich<br />
während eines Jahres ausmacht.<br />
Zukunft verlangt<br />
Engagement<br />
Trotz dieser erfreulichen Zahlen sehen<br />
die Studienautoren die Zukunft<br />
nicht rosarot. Das Potenzial des<br />
Wintersports in Österreich droht zu<br />
erodieren. Das war dem Tourismusspartenobmann<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Johann Schenner<br />
auch schon zuvor klar: „Die Skiindustrie<br />
verkauft seit Jahren global<br />
weniger, in der Seilbahnwirtschaft<br />
investieren Top-Skigebiete enorm,<br />
während kleinere Liftbetreiber immer<br />
häufiger rote Zahlen schreiben.<br />
Die mediale Präsenz des Wintersports<br />
sinkt“. Auch die älter werdende<br />
Gesellschaft und der Klimawandel<br />
stellt den Wintersport vor neue<br />
Herausforderungen. Es gelte daher,<br />
neue Strategien und Vermarktungsschienen<br />
zu entwickeln, raten die<br />
Autoren. Etwa müssten tatsächliche<br />
– oder auch nur gefühlte – Preisbarrieren<br />
gesenkt werden, vor allem für<br />
Familien. Und „Sicherer Wintersport“<br />
gehöre als Thema forciert, da<br />
Skifahren trotz insgesamt positiver<br />
gesundheitlicher Effekte wegen der<br />
Verletzungsgefahr oft in Verruf stehe.<br />
Damit würde man auch bei der<br />
wachsenden älteren Generation,<br />
die man mit speziellen Angeboten<br />
locken sollte, punkten.<br />
Auch eine Förderung der Schulskikurse<br />
würde sich wirtschaftlich lohnen,<br />
versichern die Studienautoren.<br />
Umgekehrt hätte ein Rückgang im<br />
Wintersport negative Auswirkungen<br />
auf viele Branchen.<br />
Zukunftsstrategien<br />
Wintersport<br />
Bei der Gestaltung zukünftiger Strategien<br />
sollte Berücksichtigung finden:<br />
. Maßnahmenprogramm „Sicherer<br />
Wintersport in Österreich“:<br />
Dieses hat das Ziel, die Unfallhäufigkeit<br />
im Wintersport drastisch und<br />
dauerhaft zu senken.<br />
. Imagekampagne „Sicherer<br />
Wintersport in Österreich“: Definition<br />
eines Qualitätsausweises (z. B.<br />
0–5 Schneekristalle) als Zeichen für<br />
Sicherheit im Wintersport.<br />
. Maßnahmenprogramm „Leistbarer<br />
Wintersport in Österreich“/Zielgruppenschärfung:<br />
Absenkung des Mindestaufwandes,
um Wintersport zu betreiben. Die<br />
tatsächlich bestehende und/oder<br />
wahrgenommene Preisbarriere (Liftkosten,<br />
Ausrüstungskosten, etc.) gilt<br />
es abzubauen.<br />
Aufgrund des niedrigen <strong>Ein</strong>stiegsalters<br />
sind besonders kostensensible<br />
Familien als primäre Zielgruppe besser<br />
anzusprechen.<br />
. Erhöhung der Wertschöpfung<br />
pro Flächeneinheit<br />
vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />
ist in den österreichischen<br />
Wintersportdestinationen darauf ab -<br />
zuzielen.<br />
. Fokussierung der Investitionsstrategie<br />
auf flächenextensive, wertschöpfungsintensive<br />
Wintersportarten sowie<br />
auf Sportarten, die für die Übergangszeiten<br />
geeignet sind (Entwicklung<br />
und Propagierung neuer<br />
Wintersportarten).<br />
. Schaffung des Berufsbildes eines<br />
„Ganzjahres-Sport- und Freizeit-Coaches<br />
weil die Amortisationsdauer von Investitionen<br />
in das Humankapital<br />
von Skilehrern zunimmt, da sich die<br />
Wintersaison verkürzt.<br />
. Entwicklung spezieller Wintersportangebote<br />
für ältere Zielgruppen zur Erschließung<br />
neuer Marktpotenziale.<br />
die Seilbahnplaner mit Kompetenz<br />
Ihr Partner vom ersten Gespräch bis zur Fertigstellung Ihres Seilbahnprojektes.<br />
Projektierung Planung Umsetzung<br />
MAGAZIN<br />
WINTERSPORT<br />
Chart 23: Motivatoren für den <strong>Ein</strong>stieg in den Skisport. 1/3<br />
der Österreicher zählt zu den Wintersport-Fans, ca. 20 % zu<br />
den gelegentlichen Skifahrern. Weitere 28 % sind Ex-Skifahrer<br />
und nur 19 % der Bevölkerung sind nie Ski gefahren.<br />
Quelle: WKO, Fachverband der Seilbahnen Österreichs, 2007.<br />
. Schulskikurse wirken sich kurz-<br />
und langfristig signifikant positiv auf<br />
die Neigung zur Ausübung von<br />
Wintersportaktivitäten aus.<br />
. Abbau der Mobilitäts- und Attraktionsbarrieren<br />
durch eine gezielte, auch finanzielle<br />
Unterstützung etwa in Form von<br />
(ausgebauten) Stipendienleistungen.<br />
<strong>Ein</strong>e bessere Verzahnung von<br />
breiter Basisförderung mit kompetenter<br />
Spitzenausbildung führt zu<br />
einer stärkeren Mobilisierung von<br />
Hebeleffekten.<br />
. Erweiterung des Ausbildungsprogramms<br />
für Tourismusschulen<br />
um wintersportrelevante Ausbildungsinhalte<br />
einschließlich der<br />
Möglichkeit einer Ausbildung zum<br />
Skilehrer in Kooperation mit den zuständigen<br />
Landesverbänden und<br />
deren Mitgliedern ist zu prüfen. Parallel<br />
hierzu gilt es, die formale und<br />
auch durch einen anerkannten Abschluss<br />
dokumentierte Wintersportkompetenz<br />
weiter zu stärken.<br />
i Infos: Christian Helmenstein<br />
SportsEconAustria (SpEA)<br />
Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien<br />
Tel: +43/6 76 84/80 48–401<br />
christian.helmenstein@spea.at<br />
Chart 24: Vor allem gesundheitliche Gründe, finanzielle<br />
Aspekte, sowie ein rückläufiges Interesse und Zeitmangel<br />
sind die Hauptmotive in A, D, und NL, die Aktivitäten im<br />
Bereich des Wintersportes einzustellen. Quelle BMWA 2004<br />
Gaugelhofer & Ganyecz<br />
Seilbahnplanungs GmbH<br />
Lerchenstraße 33, A-6922 Wolfurt<br />
tel: +43 (0) 55 74/7 62 66<br />
fax: +43 (0) 55 74/7 62 66-7<br />
eMail: office@seilbahnplanung.at<br />
www.seilbahnplanung.at<br />
grabherdesign.com<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
23
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
MONTANA:<br />
Neue Referenzprojekte realisiert<br />
Auch für die Saison 2008/2009 war MONTANA wieder maßgeblich an der Realisierung von<br />
innovativen Konzepten für Verleih und Depot beteiligt.<br />
Jede von MONTANA geplante Mietstation, Werkstätte<br />
und das dazugehörige Depot wird individuell auf die<br />
Bedürfnisse des Auftraggebers abgestimmt. Bei allen<br />
MONTANA Produkten werden durch die Kombination<br />
von Design, hoher Funktionalität und Langlebigkeit<br />
erfolgreiche und kundenorientierte Abläufe garantiert.<br />
Für die Umsetzung eines innovativen Geschäftskonzeptes<br />
bespricht der Kunde mit MONTANA zunächst<br />
NTC Weiße Arena,<br />
Laax, Schweiz<br />
Sehr konsequente Umsetzung der<br />
Farbgebung sorgt für ein aufgeräumtes<br />
und modernstes Depot.<br />
Das Konzept wird durch neueste<br />
Schließtechnik untermauert.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
24<br />
seine Platzverhältnisse und das<br />
Mengengerüst an Miet- und Kundenartikeln.<br />
Daraus entwickelt<br />
MONTANA eine sorgfältige Planung,<br />
bei der insbesondere ein rationeller<br />
Ablauf realisiert werden<br />
muss, denn Wartezeiten des Kunden<br />
sind absolut zu minimieren. In<br />
der Planung arbeitet MONTANA<br />
mit bewährten Architektenteams<br />
zusammen, die ebenfalls eine langjährige<br />
Erfahrung besitzen. Denn<br />
das Design der Produkte muss im<br />
<strong>Ein</strong>klang mit der Architektur des Geschäftes<br />
stehen.<br />
Das Resultat sind einzigartige, individuelle<br />
Geschäfte, die die Freude<br />
am Wintersport vermitteln.<br />
Ifen Sport,<br />
Kleinwalsertal, Österreich<br />
Fröhliche Farben und eine klare Zuordnung<br />
der Verleihprodukte mittels<br />
einer Vorauswahlwand standen<br />
im Vordergrund bei der Realisierung<br />
dieses modernen Skimietbetriebes.<br />
Gumpold,<br />
Hinterglemm, Österreich<br />
Klares aber gleichzeitig stimmungsvolles<br />
Design durch die Verbindung<br />
schneeweißer Abdeckungen mit<br />
passender grafischer Ausgestaltung<br />
der Wände. Die Möglichkeit der<br />
Personalisierung der Abdeckungen<br />
wurde ebenfalls wahrgenommen.
Individuelle Acrylfronten<br />
Neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />
kön nen jetzt durch rückseitig bedruckte<br />
Acrylfronten realisiert werden.<br />
Die optimale Lösung für gute<br />
Optik in frei wählbarem Design. Die<br />
professionelle Lösung für extreme<br />
Langlebigkeit.<br />
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Scheiber Sport,<br />
Obergurgl, Österreich<br />
<strong>Ein</strong>e neue, innovative Variante für<br />
die Skiaufbewahrung kennzeichnet<br />
diesen Verleih. Die Verleih -<br />
produkte werden übersichtlich<br />
dargestellt und das besondere<br />
„Schubladensystem“ ermöglicht<br />
eine schnelle Entnahme.<br />
Zürserhof,<br />
Zürs, Österreich<br />
Dieses Depot wird dem hohen<br />
Anspruch seiner Gäste gerecht.<br />
Eleganz verbindet sich mit großer<br />
Funktionalität.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
25
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Intersport Pintar:<br />
Neues Easystore-Frontenkonzept<br />
am Kreischberg<br />
Interviewpartner Ernst Pintar jun., GF von INTERSPORT<br />
Pintar, hat 2008 einen 450 m 2 großen Verleihshop am<br />
Kreischberg errichtet. Foto: Pintar<br />
Die bereits in dritter Generation<br />
geführte Firma Pintar Intersport aus<br />
Murau (Steiermark) hat 2002 am<br />
Kreischberg einen Verleih eröffnet und<br />
bereits 2006 vergrößert. 2008 erfolgte<br />
dann ein 450 m 2 großer Neubau, der<br />
eine perfekte Präsentation und Service<br />
auf höchstem Niveau garantiert. Warum<br />
man sich u. a. für das Easystore-<br />
Frontenkonzept von WINTERSTEIGER<br />
entschieden hat, erklärt Geschäfts -<br />
führer Ernst Pintar jun.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
26<br />
Das neue Easystore-Frontenkonzept, bei INTERSPORT Pintar. Die neuen Fronten<br />
können ohne Umbau auch auf alle bestehenden Easystore-Wagen montiert werden<br />
und sind in verschiedenen Materialien und individuell bedruckten Designs erhältlich.<br />
Fotos: Wintersteiger<br />
MM: „Herr Pintar, Sie haben am<br />
Kreischberg komplett neu bzw. umgebaut.<br />
Was waren Ihre Beweggründe?“<br />
Ernst Pintar jun.:<br />
„Der bestehende Skiverleih wurde<br />
zu klein. Die Kundenbedürfnisse<br />
konnten nicht mehr vollständig zufrieden<br />
gestellt werden und die<br />
Räumlichkeiten im Untergeschoß<br />
waren auch nicht ideal angesiedelt.<br />
Im Frühjahr 2008 gab es erste konkrete<br />
Gespräche über den Neubau<br />
und am 5. Dezember konnten wir<br />
die Eröffnung feiern. Wir haben nun<br />
400 m 2 Fläche für Verleih, Verkauf<br />
und Service zur Verfügung. Dazu<br />
kommt eine 56 m 2 große Servicewerkstatt<br />
und im Untergeschoß zusätzlich<br />
noch ein Skidepot.“<br />
MM: „Warum haben Sie besonderen<br />
Wert auf die perfekte Präsentation des<br />
Verleihs und der Werkstatt gelegt?“<br />
Ernst Pintar jun.:<br />
„Mir war es wichtig, auf einer Ebene<br />
den gesamten Verleih sowie Verkauf<br />
und die Servicewerkstatt zu präsentieren.<br />
Die Architektur sollte funktionell,<br />
modern und zeitgemäß sein.“
MM: „Das ist auch voll gelungen! Sie<br />
haben die gesamte Verleihausstattung<br />
von WINTERSTEIGER gekauft.<br />
Welche Kriterien waren hier entscheidend?“<br />
Ernst Pintar jun.:<br />
„Ausschlaggebend war die Präsentation<br />
des neuen Frontenkonzepts<br />
von WINTERSTEIGER auf der Service-<br />
und Verleihfachmesse im August<br />
in Ried. Überzeugt haben mich<br />
die individuellen Gestaltungsmög-<br />
Der modern und funktionell gestaltete Verleih.<br />
lichkeiten der Wagenfronten, das<br />
moderne Design und die hochwertige<br />
Qualität der Easystore-Aufbewahrungssysteme.<br />
Zusätzlich unterstützt<br />
das Verleihprogramm Easyrent<br />
mit mehreren Check In-Terminals<br />
die rasche Ausgabe der Verleihski<br />
und -schuhe.“<br />
MM: „WINTERSTEIGER ist bereits<br />
seit vielen Jahren Partner von INTER-<br />
SPORT Pintar. Für das neue Geschäft<br />
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Die 56 m 2 große Servicewerkstatt mit<br />
dem Serviceroboter Discovery SF.<br />
wurde u. a. auch in den Serviceautomaten<br />
Discovery SF investiert. Wie<br />
kam es zu dieser Entscheidung?“<br />
Ernst Pintar jun.:<br />
„Ich war über die Jahre immer sehr<br />
zufrieden mit WINTERSTEIGER. Die<br />
qualitativ hochwertigen Produkte<br />
passen zu unserem innovativen Geschäftskonzept.<br />
Der After-Sales-Service<br />
ist zuverlässig und kompetent.<br />
Und in Summe passte das Preis-/<br />
Leistungsverhältnis des Angebots.“<br />
MM: „Welche Vorteile weist die Discovery<br />
SF gegenüber dem bisher eingesetzten<br />
Automaten auf?“<br />
Ernst Pintar jun.:<br />
„Mir gefällt vor allem das Pater -<br />
nostersystem. Die große Kapazität<br />
erlaubt neben dem Schleifen auch<br />
noch andere Tätigkeiten, wie z. B.<br />
Belagreparatur, zu machen. Dann<br />
die Laservermessung, die Zeit sparen<br />
hilft. Damit entfällt die langwierige<br />
Vorsortierung der zu bearbeitenden<br />
Ski. Ganz wichtig ist mir<br />
auch die hohe Schleifqualität und<br />
hier besonders die Kantenbearbeitung<br />
mit der Ceramic Disc Finish-<br />
Technologie.<br />
Für den neuen Shop wollte ich keine<br />
Risiken eingehen. Ich biete meinen<br />
Kunden nur High-Quality Produkte<br />
– das wollten wir auch im Service<br />
fortsetzen.“<br />
GESCHICHTE INTERSPORT<br />
PINTAR/EPM-SPORT PINTAR<br />
Gegründet wurde die Firma vom Großvater Georg Pintar.<br />
Damals GPM – also Georg Pintar Murau als Kurzbezeichnung.<br />
Georg Pintar hatte eine Wagnerei und erzeugte<br />
Ski und Rodel. Der 22-fach verleimte Ski hieß<br />
„Panther“ und war wie alle Produkte auf Qualität und<br />
Langlebigkeit ausgelegt. 1957 übernahm Ernst Pintar<br />
sen. das Unternehmen, der zum bestehenden Sportgeschäft<br />
auch einen Großhandel für Sportartikel gründete.<br />
Im Oktober 1967 trat die Firma Pintar Intersport Österreich<br />
bei. 1974 stieg Ernst Pintar jun. in das Geschäft ein.<br />
1977 wurde die Skischule Region Murau gegründet und<br />
1984 übernahm Ernst Pintar jun. das Familienunternehmen.<br />
1989 wurde der Großhandel ausgebaut und 1998<br />
das Detailgeschäft vom Stadtinneren etwas außerhalb<br />
in einer sehr guten Lage neu gebaut. 2002 wurde der<br />
Verleih am Kreischberg eröffnet und 2006 vergrößert.<br />
2008 erfolgte der 450m² Neubau am Kreischberg mit<br />
Verleih, Verkauf und Service.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
27
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
WINTERSTEIGER präsentiert<br />
seine Produkt-Highlights 2009<br />
Pünktlich zur Winter-ISPO präsentierte<br />
WINTERSTEIGER seine Neuheiten für<br />
2009. Der Strategie des Weltmarktführers<br />
entsprechend, handelt es sich um qualitativ<br />
hochwertige Produkte für die Skiwerkstätte<br />
und den Skiverleih.<br />
Der neue Basejet<br />
Nachdem die umfangreichen Praxistests im Herbst<br />
sehr erfolgreich verlaufen sind, startet WINTERSTEI-<br />
GER aber der Ispo mit dem weltweiten Verkauf der<br />
„Basejet“ – einem Belagreparatur-Automat für Ski und<br />
Snowboards. Neben vielen anderen Vorteilen beeindruckt<br />
der Basejet mit höchster Belagreparatur-Qualität<br />
und zahlreichen Innovationen. Das neue Bearbeitungssystem<br />
des Basejet verspricht eine hohe Durchsatzleistung<br />
mit bis zu 60 Paar Ski pro Stunde. Der<br />
schwenkbare Doppelkammer-Aufschmelzkopf ermöglicht<br />
die prompte Farbumstellung des Polyäthylenmaterials.<br />
Die automatische Anpassung an die Ski- und<br />
Snowboardgeometrie mittels innovativer Ventiltechnik<br />
– die Ventile öffnen sich je nach Laufflächenbreite –<br />
optimieren die Materialzufuhr. Der Basejet punktet<br />
durch ein integriertes Abluftsystem, geringen Platzbedarf<br />
und durch die Bearbeitung mit der Lauffläche<br />
nach oben. Letzteres vereinfacht das Handling und ermöglicht<br />
die Skioberflächen-unabhängige Bearbei-<br />
Die Doppelkammer-Aufschmelzeinheit erlaubt eine parallele<br />
Verwendung von transparentem und schwarzem Polyäthylenmaterial.<br />
Der schwenkbare Doppelkammer-Aufschmelzkopf<br />
ermöglicht die prompte Farbumstellung des Polyäthylenmaterials<br />
und sorgt somit für ein perfektes Aufschmelzergebnis.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
28<br />
Das einfache Spannsystem erleich tert das<br />
<strong>Ein</strong>spannen von Ski und Snowboards. Die<br />
Bearbeitung mit der Lauffläche nach oben macht<br />
den Basejet Skioberflächen-unabhängig.<br />
tung. Weiterer Vorteil: Das Aufschmelzergebnis<br />
ist ständig im<br />
Blickfeld.<br />
Kantenschleifmaschine<br />
Trim B<br />
Die „Trim B“ ist eine Kantenschleifmaschine<br />
für Ski und Snowboards,<br />
die ein ideales Gerät für alle <strong>Ein</strong>steiger<br />
darstellt und sich auch als ideale<br />
Ergänzung zum bestehenden Maschinenpark<br />
eignet. Komfortabel ist<br />
die 30° Bedienung, da sie eine gute<br />
Sicht auf die Kante im Schleifpunkt<br />
bietet. <strong>Ein</strong> einfacher Schwenkmechanismus<br />
ermöglicht die Bearbeitung<br />
von Seiten- und Unterkante.<br />
Durch die kompakte Bauweise ist eine<br />
Bedienung von beiden Seiten<br />
des Gerätes möglich.<br />
Maßgeschneiderte<br />
Depotsysteme<br />
Durch die Partnerschaft mit Gladek-<br />
Technik im Bereich Depotschränke,<br />
hat sich die Angebotspalette von
Die intuitive Benutzerführung am Farbmonitor mit Touchscreen-Technik sorgt für<br />
eine schnelle und optimale <strong>Ein</strong>stellung der gewünschten Belagreparatur.<br />
WINTERSTEIGER noch verbreitert.<br />
Die Schrankdepots werden individuell<br />
nach den Anforderungen der<br />
Betreiber geplant, wobei sich der<br />
Bogen von der optimalen Raumausnutzung<br />
über Trocknung und Desinfektion<br />
bis zum Zutrittssystem<br />
spannt. Die Depotsysteme beeindrucken<br />
durch modernes Design,<br />
Flexibilität und Stabilität sowie<br />
höchste Lagerkapazität auf geringstem<br />
Raum. Darüber hinaus besteht<br />
die Möglichkeit einer individuellen<br />
Designanpassung der Produkte mit<br />
eigenen Farben, integrierten Logos,<br />
individueller Beschriftung etc.<br />
Mit dem Easystore-Fronten<br />
zum Designershop<br />
Die neuen Fronten können ohne<br />
Umbau auf alle bestehenden Easystore-Wagen<br />
montiert werden und<br />
sind in verschiedenen Materialien<br />
und individuell bedruckten Designs<br />
600 Depotplätze von WINTERSTEIGER im Skisalon Olang, Kronplatz/ITA.<br />
SCHNEEERZEUGUNG<br />
MAGAZIN<br />
SKISERVICE & RENT<br />
Trim B: Die ergonomische<br />
Bauweise bietet eine gute Sicht<br />
auf den Schleifprozess.<br />
erhältlich. Die Kunden können so ihren Verleihshop<br />
völlig nach eigenen Wünschen gestalten. <strong>Ein</strong> Beispiel<br />
dafür wird im Artikel über Intersport Pintar am Kreischberg<br />
auf S. 26–27 vorgestellt. pd<br />
Trim B:<br />
<strong>Ein</strong> einfacher<br />
Schwenkmechanismus<br />
ermöglicht die<br />
Bearbeitung von<br />
Seiten- und Unterkante.<br />
Hochdruckprodukte Maschinen- und Apparatebau Ges.m.b.H<br />
A-8682 Mürzzuschlag-Hönigsberg • Industriepark Hönigsberg 7 • Tel.: +43-(0)3852/5178-0 • gemini@hdp.at • www.hdp.at<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
29
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Bergstation<br />
der 8 SK<br />
„Giggijoch“.<br />
Fotos: Seilbahnplanungs<br />
GmbH<br />
Gaugelhofer &<br />
Ganyecz<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Ein</strong>stiegs-<br />
Förderband<br />
bietet Komfort<br />
von Anfang an.<br />
Gaugelhofer & Ganyecz:<br />
Erfolge im In- und Ausland<br />
2008 war ein ausgezeichnetes Jahr für die Seilbahnplanungs GmbH Gaugelhofer & Ganyecz.<br />
Das bewährte Know-how wurde über die Grenzen Österreichs hinaus nachgefragt.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
30<br />
Insgesamt waren es 10 Projekte,<br />
welche die Seilbahnplanungs<br />
GmbH Gaugelhofer & Ganyecz im<br />
In- und Ausland realisieren konnte.<br />
Die Anforderungen dabei waren<br />
naturgemäß unterschiedlich, sodass<br />
man mit seinem umfangreichen<br />
Know-how und der jahrelangen<br />
Erfahrung punkten konnte.<br />
Neben Kunden, die sich bei Modernisierungsprojekten<br />
oder Neubauten<br />
immer gerne an die Profis<br />
aus Wolfurt wenden, gab es auch<br />
wieder neue Kontakte. Dabei<br />
konnte man vom guten Ruf profitieren,<br />
den man sich in der Branche<br />
erworben hat, und vom Vertrauen,<br />
den Kunden Ing. Josef Gaugelhofer<br />
und Dipl.-Ing. Csaba Ganyecz entgegenbringen.<br />
Die Aufträge umfassten:
PROJEKTIERUNG, GESAMTPLANUNG:<br />
. 8 EUB Kals am Großglockner, Kals,<br />
. 8 EUB Tiergarten, Mühlbach am Hochkönig,<br />
. 8 EUB Wiesenalmbahn, Zell am Ziller,<br />
. Kombibahn Parsenn, Mittelberg,<br />
. 8 SK Giggijoch, Sölden,<br />
. 8 SK-v Familienbahn Gampen, Serfaus.<br />
UMBAU BZW. NEUAUF STELLUNG<br />
ALTER ANLAGEN:<br />
. 4 SB Komperdellalm, Serfaus,<br />
. 3 SB Lanova Klement-Neklid, Tschechien,<br />
. 2 SB Telescaun, Rumänien,<br />
. Lawinensprengseilbahn Törl, Gorner, Kals.<br />
Barriere überwunden<br />
In Tirol war die Seilbahnplanungs<br />
GmbH Gaugelhofer & Ganyecz u. a.<br />
für die Skiliftgesellschaft Sölden-<br />
Hochsölden GmbH im <strong>Ein</strong>satz. Am<br />
Plan stand der Ersatz des 3er-Sesselliftes<br />
„Giggijoch“ durch eine kuppelbare<br />
8er-Sesselbahn von Doppelmayr.<br />
Neben der seilbahntech -<br />
nischen Planung war man dabei<br />
für die gesamte Statik, die Aus -<br />
führungsplanung und Bauüberwachung<br />
zuständig.<br />
Das sonnenverwöhnte Areal rund<br />
um das Giggijoch hat sich im Skigebiet<br />
Sölden zu einem Publikumsmagneten<br />
entwickelt. Dementsprechend<br />
hoch war der Besucherandrang<br />
– die nachgefragte Förderleistung,<br />
die von den 4 Aufstiegsanlagen<br />
zu bewältigen war, stieß langsam<br />
an ihre Grenzen. Vor allem der<br />
3er-Sessellift „Giggijoch“ wurde immer<br />
mehr zur Barriere und bremste<br />
die Besucherströme. Vom Ausstieg<br />
der Giggijochseilbahn bis zum <strong>Ein</strong>stieg<br />
des Sesselliftes beim Restaurant<br />
betrug der Höhenunterschied<br />
im Areal bisher 8 m – ein natürliches<br />
Hindernis, das immer mehr Gäste<br />
davon abgehalten hatte, Lift mitsamt<br />
dazugehöriger Piste zu benutzen.<br />
<strong>Ein</strong>e wichtige Aufgabe bei der<br />
Planung war es deshalb, den <strong>Ein</strong>stieg<br />
optimal zu situieren und dabei<br />
eine gute Verbindung zwischen Restaurant<br />
und Bergstation „Hochsölden“<br />
sowohl für Skifahrer als auch<br />
Fußgänger zu gestalten.<br />
Die beste Lösung war nach vielen<br />
Besprechungen gefunden: Die Talstation<br />
der neuen Giggijoch-Sesselbahn<br />
wurde eine „Etage“ tiefer ge-<br />
Der <strong>Ein</strong>stiegsbereich.<br />
legt, der <strong>Ein</strong>stiegsbereich um 90°<br />
gedreht und das dazugehörige Betriebsgebäude<br />
zu 2/3 ins Gelände<br />
versenkt.<br />
Die Talstation wurde in der Folge<br />
ca. 70 m südlich der bisherigen Station<br />
errichtet und befindet sich nun<br />
auf einer Seehöhe von 2 277,50 m.<br />
Die seilbahntechnische <strong>Ein</strong>richtung<br />
wurde mit einer Stahlbetonkonstruktion<br />
überdacht. Auf Höhe des<br />
<strong>Ein</strong>stiegs befinden sich der Kommandoraum,<br />
Windfang, Niederspannungsraum,Mittelspannungsraum,<br />
Trafobox, Umkleide und<br />
Treppenhaus mit den Doppelaufzügen,<br />
die talwärts der Bahnachse angeordnet<br />
sind. Für die Garagierung<br />
sämtlicher Fahrzeuge sowie die<br />
Klemmenwartung wurde eine unterirdische<br />
Bahnhofshalle auf der<br />
rechten Seite der Station vorgesehen.<br />
Im Zwischengeschoß wurden<br />
Büroräume mit eigenen Sanitärräumen<br />
errichtet.<br />
Die Bergstation wurde ca. 200 m<br />
südwestlich der bestehenden Bergstation<br />
auf einer Seehöhe von 2 593<br />
m situiert, wobei die seilbahntechnische<br />
<strong>Ein</strong>richtung freistehend konzipiert<br />
wurde. Das Dienstobjekt wurde<br />
rechts der Bahnachse in Massivbauweise<br />
gebaut. Hier befinden<br />
sich der Dienstraum, Personal-WC<br />
und ein Windfang. Geländebedingt<br />
ergibt sich in diesem Bereich ein Untergeschoß<br />
mit einem Lagerraum.<br />
Die Baubewilligung für das Projekt<br />
erfolgte am 31. Juli 2008, die<br />
Betriebsbewilligung wurde am 3.<br />
Dezember erteilt. In dieser ausgesprochen<br />
kurzen Bauzeit wurde in<br />
der Talstation 8 000m³ umbauter<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Raum zum Großteil unterirdisch<br />
realisiert. Um Zeit zu sparen, wurde<br />
dabei die Decke über der Seilbahnstation<br />
aus Hohldielen errichtet. Die<br />
14,5 m Dielen mussten für diesen<br />
Zweck mit Tieflader über den<br />
Rotkogel (2 660m) zur Baustelle<br />
transportiert werden.<br />
Im Zuge der Modernisierungsarbeiten<br />
an der Sesselbahn wurde auch<br />
das Restaurant „Giggijoch“ zur<br />
Gänze umgebaut und modernisiert.<br />
Den Gästen wird damit wieder<br />
höchster Komfort geboten.<br />
i Infos:<br />
www.seilbahnplanung.at<br />
Treppenhaus mit<br />
Glasfassade.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
31
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
DOPPELMAYR/GARAVENTA:<br />
Lückenschluss bravourös gelungen<br />
Mit dem Bau der 8er-Kabinenbahnen „SkiWelt-Kitzbüheler Alpen“ in Brixen und „Choralmbahn“<br />
in Westendorf gehört das letzte Nadelöhr im Verbund SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental der<br />
Vergangenheit an. Mit den neuen Aufstiegsanlagen setzt man nicht nur Akzente im Bereich<br />
Komfort, sondern auch in technischer Hinsicht.<br />
Die Choralmbahn wurde in nur 4 Monaten gebaut. Fotos: dwl Talstation der Choralmbahn.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
32<br />
Mit 91 Aufstiegsanlagen und über<br />
279 Pistenkilometern aller Schwierigkeitsgrade<br />
ist die SkiWelt Wilder<br />
Kaiser – Brixental das größte zu -<br />
sammenhängende Skigebiet Österreichs.<br />
Mit der Anbindung von Brixen<br />
und Westendorf mit Hilfe zweier<br />
komfortabler 8er-<strong>Ein</strong>seilumlaufbahnen<br />
wurde zur Wintersaison 2008/<br />
09 eine noch bestehende Lücke geschlossen.<br />
Die gesamten Investitionen<br />
der SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental<br />
betrugen 2008 rund 50 Mio.<br />
Euro, der größte Teil dabei entfiel<br />
auf die Bergbahnen Brixen und<br />
Westendorf.<br />
Technik SkiWelt-Bahn<br />
Bei der 8 EUB „SkiWelt-Kitzbüheler<br />
Alpen“ handelt es sich um eine völlig<br />
neue Bahn, die speziell zur Anbindung<br />
Brixen – Choralpe konzipiert<br />
wurde. Mit den Planungsarbeiten<br />
und den ersten Gesprächen mit<br />
den Grundeigentümern wurde im<br />
Frühjahr 2008 begonnen, die eigentlichen<br />
Bauarbeiten konnten<br />
Mitte April in Angriff genommen<br />
werden. Die Abnahme der Bahn erfolgte<br />
am 2. November 2008.<br />
Die Entscheidung für eine 8er-<br />
Kabinenbahn erklärt Betriebsleiter<br />
Johann Beihammer: „Aufgrund der<br />
Streckenlänge und der Bergstation<br />
direkt auf der Bergkuppe hatten wir<br />
in den ersten Gesprächen den Bau<br />
einer Zweiseil-Umlaufbahn angedacht.<br />
Mit ihr wäre ein Betrieb bei<br />
Windgeschwindigkeiten bis 90 km/h<br />
garantiert gewesen. Als zweite Va -<br />
riante hatte man die Errichtung<br />
einer 8er-<strong>Ein</strong>seilumlaufbahn durch-
gerechnet, mit der ein Betrieb bis<br />
70 km/h Windgeschwindigkeit garantiert<br />
werden konnte. Letztendlich<br />
fiel die Entscheidung für die 8er-<br />
Kabinenbahn, die eine hohe Windstabilität<br />
hat und in der Ausführung<br />
doch um einiges kostengünstiger<br />
war. Dazu spielte natürlich auch die<br />
Anbindung an die Choralmbahn,<br />
ebenfalls eine 8 EUB, eine wesent -<br />
liche Rolle – für beide Bahnen gelten<br />
nun die gleichen Voraussetzungen<br />
für den Betrieb.“<br />
Durch den fixen Standort der Berg-<br />
und Talstation war die Wahl der<br />
Trasse nahezu vorgegeben, wobei<br />
im Verlauf der Strecke eine Alm gequert<br />
wird. Um die notwendigen<br />
Brandschutzvorgaben zu erfüllen,<br />
wurden zwei 31,5 m hohe Stützen<br />
gebaut, die eine hohe Seilführung<br />
sicherstellen. Die Brandmeldeanlage<br />
der Bahn ist mit der Leitstelle<br />
Tirol verbunden. Im unteren Abschnitt<br />
werden im Trassenverlauf<br />
eine Bahnlinie und eine Straße<br />
gequert, sodass hier der Bau eines<br />
Schutzgerüstes erforderlich war.<br />
Insgesamt wurden 21 Stützen realisiert,<br />
wobei Stütze 2 auf Pfählen errichtet<br />
wurde.<br />
In der großzügig dimensionierten<br />
Talstation, deren architektonische<br />
Ausgestaltung von Dipl.-Ing. Ernst<br />
Hasenauer stammt, wurden die Abspannung<br />
und die Garagierung der<br />
Fahrbetriebsmittel realisiert. Dazu<br />
gibt es einen Sportshop, ein Bistro<br />
sowie eine Brücke über die Brixental<br />
Bundesstraße zur Talstation „Hochbrixen“.<br />
Auf diese Weise kann der<br />
Gast bequem entweder in das Skigebiet<br />
Kitzbühel oder in die Region<br />
Talstation SkiWelt-Bahn.<br />
Wilder Kaiser gelangen. In der Bergstation,<br />
die in den Fels gebaut wurde,<br />
finden Unterflurantrieb und Trafostation<br />
Platz. Mit der kompakten<br />
Ausführung der Bergstation, bei der<br />
man vom Bahnausstieg aus mit Hilfe<br />
einer Rolltreppe zum Pistenareal gelangt,<br />
konnten die engen Platzverhältnisse<br />
optimal genutzt werden.<br />
Transportiert werden die Gäste in<br />
CWA Kabinen des Typs OMEGA IV-<br />
LWI. Bei einer Fahrgeschwindigkeit<br />
von 6 m/s beträgt die Beförderungskapazität<br />
2 200 P/h. Die Dauer der<br />
Fahrt liegt bei etwas mehr als 10 min.<br />
Top für die Umwelt<br />
Um die Skifahrer von der Talabfahrt<br />
direkt zur Talstation der SkiWelt-<br />
Bahn zu bringen, wurden ein<br />
SunKid-Förderband und ein 205 m<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
langer SwissCord-Kleinskilift, der<br />
„Sonnenlift“, gebaut. Beide Anlagen<br />
werden mit Hilfe einer Photovoltaikanlage<br />
betrieben, die an der<br />
Südseite der Talstation der SkiWelt-<br />
Bahn installiert wurde (vgl. dazu<br />
MM 7/08 S. 34/35). „Wir erwirtschaften<br />
mit unserer Photovoltaik -<br />
anlage rund 12 000 Kilowattstunden<br />
pro Jahr – der Lift benötigt während<br />
des Winters rund 9 000 kWh –<br />
somit erzeugen wir mit der Solarenergie<br />
sogar einen kleinen Überschuss,<br />
den wir in das Stromnetz<br />
einspeisen. Natürlich ist es nur ein<br />
geringer Anteil des Verbrauchs eines<br />
großen Liftes oder gar eines ganzen<br />
KR Johann Haselsberger,<br />
Vorstand<br />
BB Brixen im Thale<br />
AG, und Ing. Hansjörg<br />
Kogler, GF<br />
Bergbahnen Wes -<br />
tendorf, besiegeln<br />
die Anbindung von<br />
Brixen und Westendorf<br />
mit Handschlag.<br />
Technische Daten 8 MGD SkiWelt-Bahn<br />
Höhe Talstation: 795 m<br />
Höhe Bergstation: 1 820 m<br />
Höhenunterschied: 1.025 m<br />
Schräge Länge: 3 407 m<br />
Mittlere Neigung: 31,37 %<br />
Größte Neigung: 71 %<br />
Spurweite: 5,20 m<br />
Anzahl Kabinen: 96 CWA OMEGA IV-LWI<br />
Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s<br />
Fahrzeit: 10,49 min<br />
Förderleistung: 2 200 P/h<br />
Antriebsleistung: 1 202 kW<br />
AUSFÜHRENDE FIRMEN SKIWELT-BAHN<br />
Seilbahnbau: DOPPELMAYR<br />
Architektur Bahnstation: Dipl.-Ing. Ernst Hasenauer<br />
Elektrotechnik: DOPPELMAYR<br />
Seil: Teufelberger<br />
Kabinen: CWA<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
33
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Die Bergstationen<br />
der Chor -<br />
almbahn und<br />
der SkiWelt-<br />
Bahn präsentieren<br />
sich auf der<br />
Kuppe in transparenterAusführung.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
34<br />
Skigebietes, aber unsere Lösung<br />
zeigt einen möglichen Weg in die<br />
Zukunft auch für andere Skigebiete<br />
auf“, so Prokurist Rudi Köck.<br />
Die neue Choralmbahn<br />
Die 8 EUB „Choralmbahn“ ersetzt<br />
den <strong>Ein</strong>ersessellift „Alpenrose“ aus<br />
den späten 70er Jahren, der von<br />
Wopfner gebaut worden war. Nach<br />
einer umfangreichen Planungsphase,<br />
die zum Jahreswechsel 2007/08<br />
mit dem Ingenieurbüro Gröbner in<br />
die Endrunde startete, ging am 24.<br />
Juli 2008 der Spatenstich über die<br />
Bühne. Die Bauarbeiten wurden am<br />
8. August begonnen, abgenommen<br />
wurde die Bahn nach nur 4-monatiger<br />
Realisierungsphase am 5. Dezember.<br />
Die Talstation befindet sich am Ende<br />
der Windauabfahrt Nr. 111 in der<br />
Nähe des Gasthauses Gassnerwirt<br />
Technische Daten 8 MGD Choralmbahn<br />
Höhe Talstation: 917 m<br />
Höhe Bergstation: 1 808,01 m<br />
Höhenunterschied: 891,01 m<br />
Schräge Länge: 2.365,71 m<br />
Mittlere Neigung: 40,95 %<br />
Größte Neigung: 71 %<br />
Spurweite: 5,20 m<br />
Anzahl Kabinen: 71 CWA OMEGA IV-LWI<br />
Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s<br />
Fahrzeit: 7,92 min<br />
Förderleistung: 2 200 P/h<br />
Antriebsleistung: 800 kW (1010 kW Anfahrleistung)<br />
AUSFÜHRENDE FIRMEN<br />
CHORALMBAHN<br />
Seilbahnbau: DOPPELMAYR<br />
Elektrotechnik: DOPPELMAYR<br />
Planung: Ingenieurbüro Gröbner<br />
Seil: Teufelberger<br />
Kabinen: CWA<br />
auf 917 m Seehöhe. Hier wurden<br />
die Spannstation sowie ein moderner<br />
Schleifenbahnhof für die Kabinen<br />
mit Wartungspodest für Revisionsarbeiten<br />
untergebracht. Platz<br />
finden weiters eine Trafostation, eine<br />
Kompressorstation für die Beschneiungsanlage<br />
und ein Lager für<br />
die Schnee-Erzeuger.<br />
In der Bergstation auf 1 808 m Seehöhe<br />
wurde der DSD-Antrieb (Doppelmayr-Sector-Drive)<br />
mit einer<br />
Leistung von 800 kW realisiert. Dieser<br />
Antrieb wurde aufgrund seiner<br />
minimierten Lärmemissionen gewählt,<br />
da sich im gleichen Gebäude<br />
auch ein Restaurant befindet. Aus<br />
diesem Grund wurde in der Bergstation<br />
generell großer Wert auf minimierte<br />
Geräuschentwicklung gelegt,<br />
alle wesentlichen Bauteile wurden<br />
in einer lärmmindernden Ausführung<br />
realisiert.<br />
Ähnlich wie am Beispiel SkiWelt-<br />
Bahn erreicht auch der Gast der<br />
Choralmbahn die Pisten von der<br />
Bergstation aus über eine Rolltreppe.<br />
Auf der Bergkuppe konnten damit<br />
bei beiden Bahnen die Bausubstanz<br />
und der <strong>Ein</strong>griff in das Landschaftsbild<br />
auf ein Minimum reduziert<br />
werden.<br />
Die Bahnstrecke der Choralmbahn<br />
führt über eine einseitige Mittelstation,<br />
die nahe des Berggasthofes<br />
Maierhof liegt. Auf diese Weise wird<br />
ein Zusteigen bzw. Aussteigen im<br />
Rahmen der Bergfahrt ermöglicht.<br />
Mit diesem Konzept entfällt nun<br />
auch die zeitaufwendige Rückbringung<br />
der Skifahrer zur Alpenrosenbahn,<br />
die bisher mittels Bus durchgeführt<br />
wurde.<br />
Krumme Streckenführung<br />
Um alle Anforderungen unter einen<br />
Hut zu bringen, musste im Vergleich<br />
mit der ehemaligen <strong>Ein</strong>ersesselbahn<br />
eine andere Trassenführung ausgearbeitet<br />
werden. Gewählt wurde eine<br />
„krumme“ Streckenführung, um<br />
eine Bachverbauung zu umgehen<br />
bzw. nicht zu eng an ein bestehendes<br />
Gebäude heranzukommen Vor<br />
diesem Hintergrund wurden die<br />
Stützen im unteren Bereich um die<br />
zulässigen Toleranzen zwischen 0,2<br />
und 0,25° verschwenkt, sodass man<br />
zum Gebäude bzw. Bach einen<br />
deutlichen Abstand von 10 bzw. 12<br />
m erreichen konnte.<br />
Insgesamt wurden 14 Stützen gebaut.<br />
Durch die größere Höhe einzelner<br />
Ausführungen konnte die<br />
Anzahl insgesamt auf ein Mindestmaß<br />
beschränkt werden. Der <strong>Ein</strong>griff<br />
in die Landschaft wurde so<br />
möglichst gering gehalten, geologischen<br />
Problemzonen konnte man<br />
ausweichen.<br />
Transportiert werden die Gäste in<br />
modernen CWA-Kabinen des Typs<br />
OMEGA IV-LWI, die jeweils 8 Personen<br />
Platz bieten. Die Förderleistung<br />
der Choralmbahn beträgt 2 200 P/h.<br />
Mit einer Fahrgeschwindigkeit von<br />
6 m/s ist man auf der rund 2 366 m<br />
langen Strecke, auf der ein Höhenunterschied<br />
von 891 m überwunden<br />
wird, rund 8 Minuten unterwegs.<br />
Im Zuge der Bauarbeiten zur neuen<br />
Bahn wurde auch der Pistenverlauf<br />
der Windauabfahrt optimiert. <strong>Ein</strong>e<br />
moderne Beschneiungsanlage<br />
macht sie außerdem zu 100 % beschneibar.<br />
<strong>Ein</strong> Gustostückerl für alle<br />
Könner ist die Steilabfahrt von der<br />
Bergstation Choralpe, die mehr als<br />
80 % Gefälle aufweist. Durch die<br />
Choralmbahn wurden die Frequenzen<br />
auch in diesem Abschnitt so interessant,<br />
dass er in die Beschneiung<br />
integriert wurde. dwl
Whistler Blackcomb wird einheitlich<br />
als Skiparadies Nummer eins in<br />
Nordamerika bewertet und wurde<br />
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,<br />
darunter dem ersten Preis des<br />
Magazins SKIING für eines der „25<br />
besten Urlaubsziele in Nordamerika“.<br />
Beteiligt an Whistler – so wie an<br />
9 weiteren Resorts in Nordamerika –<br />
ist die Intrawest-Gruppe, ein im Bereich<br />
der Erlebnis-Ferienanlagen<br />
weltweit führender Konzern mit Sitz<br />
in Vancouver. Mit zwei fantastischen<br />
Bergen, die eineinhalb Kilometer<br />
von der Talsohle entfernt nebeneinander<br />
aufragen, bietet der malerische,<br />
autofreie Ort Whistler ein über<br />
3 200 Hektar großes Skigebiet für<br />
unvergessliche Ski- und Snowboard-<br />
Aktivitäten – neben vielen <strong>Ein</strong>kaufs-<br />
möglichkeiten und Restaurants sowie<br />
einem aufregenden Nachtleben.<br />
Die neue<br />
PEAK-to-PEAK-Gondel<br />
Whistler Blackcomb ist immer schon<br />
ein Ort gewesen, an dem alles möglich<br />
ist. Und die neue PEAK-to-PEAK-<br />
Bahn, welche die Vorteile einer Pendel-<br />
mit denen einer Gondelbahn<br />
verbindet, liefert ein perfektes Beispiel<br />
dafür. Die gigantische Doppelmayr-3S-Gondelseilbahn<br />
ist eine<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Spirit of BC: Doppelmayr 3 S-Gondelbahn<br />
in Whistler Blackcomb bricht Rekorde<br />
Das kanadische Wintersportgebiet Whistler Blackcomb im Küstengebirge von British Columbia<br />
wird 2010 gemeinsam mit dem 115 Kilometer entfernten Vancouver die Olympischen Winterspiele<br />
austragen. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen – u. a. mit der Eröffnung der 3 S-Gondelbahn<br />
PEAK-to-PEAK von Doppelmayr am 12. 12. 2008. Mit dieser neuen „Kult-Attraktion“ um 31,7 Mio.<br />
Euro werden die Gipfel der beiden Berge Whistler und Blackcomb miteinander verbunden, was den<br />
Ruf Whistlers als eines der Spitzen-Reiseziele für Touristen in Nordamerika weiter stärkt.<br />
Die beiden Skiberge Whistler (l.) und Blackcomb im gleichnamigen kanadischen<br />
Skigebiet sind seit 12. Dezember durch eine 4,4 km lange Doppelmayr 3 S-Bahn verbunden.<br />
Fotos: Whistler Blackcomb<br />
Die neue 3 S-Bahn „Peak-to-Peak“<br />
bricht drei Rekorde: längstes Spannfeld<br />
(3 028 m), größter Bodenabstand einer<br />
Gondelbahn mit 436 m und längste<br />
Distanz.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
35
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Vier Rundrohr-<br />
Fachwerkstützen<br />
gibt es auf der<br />
Strecke, die<br />
beiden größten<br />
haben eine Höhe<br />
von 65 m.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
36<br />
technische Meisterleistung, bricht<br />
drei Weltrekorde und ist auf dem<br />
besten Weg, Kanadas jüngste Touristenattraktion<br />
zu werden: 4,4 Kilometer<br />
weit und 11 Minuten lang ist<br />
die Fahrt vom Gipfel des Whistler<br />
zum Gipfel des Blackcomb über das<br />
Fitzsimmons Valley, wobei das größte<br />
Seilfeld ohne Stützen 3 024 m (!)<br />
und der maximale Bodenabstand<br />
436 m beträgt. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt bei 27 km/h<br />
(7,5 m/s), die Transportkapazität<br />
der 28 CWA Sky-Gondeln 2050 p/h.<br />
Die Kabinen bieten 22 Sitz- und 6<br />
Stehplätze, zwei Stück wurden als<br />
Besonderheit mit Glasboden ausgerüstet,<br />
um die Höhe erahnen zu<br />
können.<br />
Insgesamt 4 Stützen mit einer Höhe<br />
zwischen 35 m und 65 m Höhe tragen<br />
die 2 Tragseile und das 8 850 m<br />
lange Zugseil (Lieferant Fatzer). Das<br />
Gesamtgewicht der Seile beläuft<br />
sich auf ca. 416 t.<br />
Technische Daten<br />
Strecke: 4,4 km<br />
Höhenunterschied: 36 m<br />
Längstes Seilfeld: 3024 m<br />
Antrieb: Whistler/Tal<br />
Geschwindigkeit: 7,5 m/s<br />
Fahrzeit: ca. 11 min.<br />
Kabinenanzahl: 28<br />
Kabinenkapazität: 22 Sitz- + 6 Stehplätze<br />
Kabinenfolge: 49 Sekunden<br />
Kabinenlieferant: CWA<br />
Förderkapazität: 2050 p/h<br />
Stützen: 4 ( je 2 in Blackcomb und Whistler)<br />
Stützenhöhe: 35 – 65 m<br />
Seile: 2 Tragseile 56 mm ø, 4600 m Länge<br />
Zugseil 46 mm ø, 8850 m Länge<br />
Seillieferant: Fatzer |<br />
Bergstation kurz<br />
vor der Fertigstellung<br />
im Herbst<br />
2008.<br />
Begeisterung und<br />
neues Wachstum<br />
Durch die neue 3 S-Bahn ergeben<br />
sich unbegrenzte Möglichkeiten zur<br />
Erkundung der Berge in diesem<br />
Ganzjahresresort. Man kann nun<br />
auch beide Skigebiete leicht an einem<br />
Tag bewältigen, was bislang<br />
kaum möglich war. Es wird weniger<br />
Stau an den Talstationen und in den<br />
Straßen der Stadt geben und eine<br />
bessere Verteilung der Skifahrer im<br />
Gebiet – derzeit nutzen nur 12 %<br />
der Gäste beide Berge.<br />
Premierminister Gordon Campbell<br />
nahm an der offiziellen Feier am<br />
Berghang von Whistler am 12. 12.<br />
teil und taufte die erste Ski-Gondel<br />
„Spirit of BC“. Dabei sagte er: „Die<br />
PEAK-2-PEAK-Gondelseilbahn wird<br />
dazu beitragen, noch mehr Begeisterung<br />
zu wecken, neues Wachstum<br />
und wirtschaftliche Möglichkeiten<br />
zu eröffnen, während wir bereits die<br />
Tage zählen, bis British Columbia die<br />
Welt zu den olympischen Winterspielen<br />
2010 zu Gast haben wird.“<br />
Und Sport-Staatsminister Gary Lunn<br />
ergänzte: „Die spektakuläre PEAK-<br />
2-PEAK-Gondelseilbahn ist eine eindrucksvolle<br />
Ingenieurleistung mit<br />
nur minimalen Auswirkungen auf<br />
die Umwelt und sie wird Whistlers<br />
internationalen Ruf als Touristenziel<br />
und eine der führenden Ski-Ferienanlagen<br />
der Welt bestätigen.“<br />
Auktion für<br />
<strong>Ein</strong>weihungsfahrt<br />
„Heute ist ein Tag historischer Bedeutung<br />
für Whistler Blackcomb.<br />
Die Eröffnung der PEAK-2-PEAK-<br />
Gondelseilbahn ist ein einmaliges<br />
Ereignis und wird das Ski-, Touren-<br />
und Sightseeing-Erlebnis in den Bergen<br />
für immer verändern“, sagte<br />
Dave Brownlie, Präsident und Chief<br />
Operating Officer von Whistler<br />
Blackcomb. „Wir sind ganz begeistert,<br />
dass so viele Menschen diesen<br />
besonderen Tag mit uns persönlich<br />
bzw. per Internet teilen“.<br />
Es schneite, als die Gäste sich an der<br />
Whistler and Blackcomb PEAK-2-<br />
PEAK-Seilbahnstation zur <strong>Ein</strong>weihungsfahrt<br />
versammelten. Die erste<br />
Gondel von Whistler nach Blackcomb<br />
beförderte 21 Gäste, die ihren<br />
Sitzplatz über eine Auktion zugunsten<br />
von Wohltätigkeitsvereinen in<br />
der „Sea to Sky“-Region, u. a. zugunsten<br />
der Whistler-Blackcomb-<br />
Stiftung, ersteigert hatten. Insgesamt<br />
wurden 22 000 $ für bedürftige<br />
Gemeindeorganisationen aufgebracht.<br />
Superlative der<br />
Seilbahntechnik<br />
Das 3 S-<strong>System</strong> – ein kuppelbares<br />
Umlaufsystem für Kabinen mit max.<br />
30 Personen Fassungsvermögen
28 Personen fassen die 28 CWA Sky-Gondeln. Die erste Fahrt beförderte Gäste,<br />
die ihren Sitzplatz über eine Auktion zugunsten von Wohltätigkeitsvereinen in der<br />
„Sea to Sky“-Region ersteigert hatten.<br />
und einer Förderleistung von bis zu<br />
5 000 P/h bei 7,5 m/s Fahrtempo –<br />
wird häufig als Superlative der Seilbahntechnik<br />
bezeichnet. Die Doppelmayr/Garaventa<br />
Gruppe ist der<br />
einzige Seilbahnhersteller weltweit,<br />
der dieses <strong>System</strong> erfolgreich realisiert<br />
hat. Das 3 S-<strong>System</strong> hat zwei<br />
fest verankerte, vollverschlossene<br />
Tragseile, welche die Fahrbahn bilden<br />
und ein umlaufendes Zugseil,<br />
auf das die Laufwerke geklemmt<br />
werden.<br />
3-Seil-Bahnen vereinigen wie o. e.<br />
die Vorteile einer Gondel- mit einer<br />
Pendelbahn:<br />
. sehr lange Seilfelder, wenig Stützen<br />
. sehr hohe Windstabilität<br />
. niedriger Energieverbrauch<br />
. betriebssicher<br />
Für Nordamerika ist die 3 S-Gondelbahn<br />
von Whistler eine Neuheit,<br />
weltweit gab es jedoch schon zuvor<br />
insgesamt deren vier: Saas Fee (2<br />
Anlagen),<br />
Val d‘ Isere und Kitzbühel. In Vall<br />
Fosca ist eine weitere geplant.<br />
Zur Erhöhung der Sicherheit minimiert<br />
ein radargestütztes Antikollisionssystem<br />
die Gefahr des Zusammenstoßes<br />
eines Helikopters oder<br />
Flugzeugs mit der Bahn. Bei Herannahen<br />
eines Flugobjektes werden<br />
zunächst blinkende Stroboskoplichter<br />
eingeschaltet und dann auf<br />
ELECTRIC + SAFETY + COMMUNICATION ICT/CRM<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Fatzer-Seile mit einem Gesamtgewicht von 416 t wurden<br />
aufgezogen. Das 46 mm ø Zugseil hat eine Länge von<br />
8 850 m, die 2 Tragseile mit 56 mm ø jeweils 4 600 m.<br />
allen Sprechfunkfrequenzen Warnmeldungen<br />
abgesetzt.<br />
Doppelmayr hat übrigens bisher bereits<br />
15 Lifte in diesem Skigebiet<br />
errichtet. mak<br />
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1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
37
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
LEITNER:<br />
Mehr Komfort für Familien<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
38<br />
Der Sun Jet ist die erste Telemix-Anlage<br />
in der Steiermark. Fotos: Planai Bahnen<br />
117 Pistenkilometer und 53 Seilbahnen bieten in der Schladminger 4-Berge-Skischaukel das<br />
richtige Ambiente für begeisterte Wintersportler. Familien und Anfängern steht mit dem<br />
Hochwurzen Sun Jet von LEITNER jetzt eine besonders komfortable Bahnvariante zur Verfügung.<br />
Blick auf die Talstation.<br />
Schladming ist seit Jahren ein Begriff,<br />
wenn es um Skisport der Superlative<br />
geht. So zählt der Weltcup<br />
Nachtslalom der Herren auf der Planai<br />
zu den Klassikern im alpinen Skisport-Kalender,<br />
2013 wird man hier<br />
die Alpine Ski-WM austragen. Dazu<br />
haben sich die Planai-Bahnen mit<br />
zahlreichen technischen Innovationen,<br />
ihren engagierten Mitarbeitern<br />
sowie ihrer Ressourcen schonenden<br />
und umweltorientierten Unternehmenspolitik<br />
einen Namen gemacht.<br />
Das Angebot der Skidestination umfasst<br />
aber nicht nur Herausforderungen<br />
für geübte Skifahrer und Profisportler,<br />
auch Familien kommen voll<br />
auf ihre Kosten. Besonders die Re -<br />
gion Rohrmoos-Hochwurzen wird<br />
von Kindern, Anfängern und Ge-
nuss-Skiläufern aufgrund ihres maßgeschneiderten<br />
Angebotes geschätzt.<br />
Für die Saison 2008/09 punktet<br />
man hier mit einer neuen Telemix-<br />
Anlage von LEITNER, bei der auf 3<br />
6er-Sessel mit Wetterschutzhauben<br />
und Sitzheizung jeweils eine 8er-Kabine<br />
folgt. Mit dem Sun Jet hat nun<br />
auch die Steiermark eine erste Anlage<br />
dieser Art in Betrieb.<br />
Jedem das Seine<br />
Als Grund für den Bau einer Telemix-<br />
Anlage nennt Bergbahnchef KR Dir.<br />
Albert Baier die unterschied lichen<br />
Ansprüche der Gäste: „Das Skigebiet<br />
Rohrmoos-Hochwurzen ist ein ideales<br />
Übungsgebiet für Kinder und<br />
schwächere Skifahrer und wird dementsprechend<br />
auch gut von dieser<br />
Zielgruppe frequentiert. Um dieser<br />
Zielgruppe einen sicheren und komfortablen<br />
Transport zu ermöglichen<br />
und andererseits den guten Wintersportlern<br />
die Möglichkeit zu bieten,<br />
die Anlagen zu benutzen ohne die<br />
Ski abzuschnallen, wurde dieser<br />
Bahntyp gewählt. Vor allem aber lag<br />
uns die Sicherheit dabei besonders<br />
am Herzen!“ Die Bauverhandlung<br />
erfolgte am 10. Juni 2008, die Betriebsbewilligung<br />
wurde am 23. November<br />
2008 erteilt. Die seilbahntechnische<br />
Planung lag in den Händen<br />
von Melzer & Hopfner.<br />
Beim Sun Jet handelt es sich nicht<br />
um ein Modernisierungsprojekt,<br />
vielmehr um eine Neuerschließung<br />
im Nahbereich vorhandener An -<br />
lagen. Die Bahn ist für Wieder -<br />
holungsfahrten konzipiert und erschließt<br />
3 vorhandene Pisten sowie<br />
eine Skipiste, die 2008 neu errichtet<br />
Technische Daten<br />
TMX 6/8 Sun Jet<br />
Rohrmoos-Hochwurzen<br />
Seilbahnbauer: LEITNER<br />
Talstation: 1 044 m<br />
Bergstation: 1 452 m<br />
Höhenunterschied: 408 m<br />
Schräge Länge: 1 444 m<br />
Spannstation: Tal - hydraulisch<br />
Antrieb: Berg–oberflur<br />
Antriebsleistung: 455 kW<br />
Seildurchmesser: 46 mm<br />
Fahrgeschwindigkeit: 5 m/s<br />
Förderleistung: 2 315 P/h<br />
Anzahl Sessel: 51<br />
Anzahl Kabinen: 17<br />
wurde. Mit ihrer Hilfe sollen außerdem<br />
die Wartezeiten bei der vorhandenen<br />
Gruppenumlaufbahn verkürzt<br />
und damit Skifahrerströme entflochten<br />
werden. Der Sun Jet ist vom<br />
Parkplatz der Gruppenumlaufbahn<br />
genauso zu erreichen wie von mehreren<br />
Hotels direkt über die Skiabfahrt<br />
und von der Bergstation der<br />
6er-Sesselbahn Rohrmoos II über eine<br />
400 m lange Abfahrt.<br />
Die Talstation befindet sich auf<br />
1 044 m Seehöhe und bietet der<br />
hydraulischen Spannstation Platz.<br />
Die Bergstation wurde auf 1 453 m<br />
Seehöhe gebaut, ca. 80 m neben<br />
der Mittelstation der vorhandenen<br />
Gruppenumlaufbahn. Hier wurde<br />
der Oberflur-Antrieb mit einer Leistung<br />
von 455 kW platziert. Außerdem<br />
befindet sich in der Bergstation<br />
der Bahnhof für alle 51 Sessel und<br />
17 Kabinen, die Garagierung erfolgt<br />
vollautomatisch. Die Trasse der Telemix<br />
verläuft zu 70 % im Bereich der<br />
neuen Skiabfahrt, sodass man die<br />
Platzverhältnisse optimal genutzt<br />
hat.<br />
Die maximale Förderkapazität beträgt<br />
2 315 P/h, die Fahrzeit bei<br />
einer Geschwindigkeit von 5 m/s<br />
rund 6 Minuten. Das Seil mit einem<br />
Durchmesser von 46 mm stammt<br />
von Teufelberger, für die Elektrotechnik<br />
zeichnete Siemens verantwortlich.<br />
Die Kabinen des Typs UL-<br />
TRA 8 S steuerte Carvatech bei. Bei<br />
den Sesseln kam die neueste Modellreihe<br />
von LEITNER zum <strong>Ein</strong>satz,<br />
die mit Komfortpolsterung und Sitz-<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
heizung versehen ist. Damit wird<br />
die Telemix-Anlage auch höchsten<br />
Ansprüchen in punkto Sicherheit<br />
und Bequemlichkeit gerecht.<br />
Nach wenigen Wochen in Betrieb<br />
zeigen sich die Bahnbetreiber sehr<br />
zufrieden mit der getroffenen Wahl,<br />
die neue Anlage erfülle ihre Erwartungen<br />
voll und ganz. Vor allem Skischulen<br />
nutzen die Möglichkeit mit<br />
Kleinkindergruppen sicher auf die<br />
Pisten zu kommen. Allerdings wissen<br />
auch geübte Skifahrer das spezielle<br />
Angebot des Sun Jet für sich<br />
einzuplanen – so hat man nämlich<br />
bemerkt, dass die Kabinen auch von<br />
geübten Skifahrern gerne frequentiert<br />
werden. Bei Schönwetter genießt<br />
man eine Fahrt mit den bequemen<br />
Sesseln. L/dwl<br />
Die Bergstation<br />
liegt auf 1 452<br />
m Seehöhe.<br />
Foto: LEITNER<br />
Bei den Sesseln<br />
handelt es sich<br />
um die jüngste<br />
Variante in der<br />
LEITNER<br />
Modellpalette.<br />
Foto: LEITNER<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
39
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
DOPPELMAYR/GARAVENTA:<br />
Hightech für das<br />
größte Skigebiet Osttirols<br />
Im Dezember 2008<br />
wurde das Großglockner<br />
Resort aus der Taufe gehoben.<br />
Damit stehen den<br />
Ski fahrern der Regionen<br />
Kals und Matrei nun<br />
110 Pistenkilometer und<br />
eine Top-Infrastruktur zur<br />
Verfügung.<br />
Die Mittelstation<br />
auf 1 971 m<br />
Seehöhe.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
40<br />
Das Großglockner Resort Kals Matrei<br />
(www.gg-resort.at) macht seinem<br />
Titel als größtes Skigebiet Osttirols<br />
alle Ehre. So stehen für die<br />
Gäste von Kals und Matrei 3 moderne<br />
Kabinenbahnen, 6 Sesselbahnen,<br />
6 Schlepplifte und 2 Skischullifte,<br />
insgesamt also 17 Aufstiegsanlagen<br />
bereit. Zum Skifahren und<br />
Snowboarden laden 110 km Pisten<br />
aller Schwierigkeitsgrade ein. Für<br />
genügend Schnee zum Ausüben<br />
Talstation 8 MGD<br />
Kals. Fotos: dwl<br />
des Wintersports verlässt man sich<br />
nicht nur auf die Höhenlage, sondern<br />
nutzt modernste Technik, sodass<br />
90 % des gesamten Streckennetzes<br />
beschneit werden können.<br />
Besonders Familien und Genuss-Skifahrer<br />
werden die freien Gipfelpisten<br />
mit Panoramablick auf den<br />
Großglockner schätzen. <strong>Ein</strong> Konditionstest<br />
ist die mit 11,3 km längste<br />
Talabfahrt vom Cimaross nach Matrei,<br />
eine Herausforderung für ambitionierte<br />
Wintersportler sind die<br />
Blauspitzabfahrt und die Goldriedseevariante.<br />
Zum <strong>Ein</strong>kehren und<br />
Entspannen laden 25 Jausenstationen,<br />
Gasthäuser und Restaurants.<br />
Kindertarife gibt es bis 18 Jahre, dazu<br />
eine Skischule mit Skikindergarten,<br />
Kinderlift und Zauberteppich in<br />
Kals sowie das BOBO Kinderland in<br />
Matrei. 25 km Loipen, idyllische<br />
Winterwanderwege, Naturrodel-<br />
bahnen, Eislauf- und Eisschießplätze<br />
sowie Pferdeschlittenfahrten runden<br />
das Angebot ab.<br />
Perfekte Anbindung<br />
Um das Großglockner Resort für die<br />
Saison 2008/09 starten zu lassen,<br />
wurden im Vorfeld umfangreiche<br />
Investitionen durchgeführt. <strong>Ein</strong> wesentlicher<br />
Aspekt dabei war die 8er-<br />
Kabinenbahn Kals, die in 2 Sektionen<br />
geführt wird und von DOPPEL-<br />
MAYR gebaut wurde.<br />
Die <strong>Ein</strong>seilumlaufbahn wurde für<br />
den Zusammenschluss von Kals und<br />
Matrei völlig neu konzipiert. Mit<br />
den Planungsarbeiten wurde vor 2<br />
Jahren begonnen, Baubeginn war<br />
im Mai 2008. Abgenommen wurden<br />
Kals I und II am 4. Dezember,<br />
am darauf folgenden Wochenende<br />
konnte man den Publikumsverkehr<br />
aufnehmen.
Die Trasse führt von Kals (1 354 m)<br />
auf den Cimaross-Gipfel auf 2 621<br />
m. Dabei wurde auf 1 971 m Seehöhe<br />
eine Zwischenstation realisiert.<br />
Die Nennfahrgeschwindigkeit<br />
der Bahn beträgt 6 m/s, die Beförderungskapazität<br />
1 600 P/h. Die<br />
gesamte Fahrzeit liegt bei rund 14<br />
Minuten.<br />
Die Talstation, die eine verbaute<br />
Fläche von 700 m 2 aufweist, wurde<br />
in Holzbauweise errichtet, wobei<br />
man in der Ausführung auf eine<br />
harmonische <strong>Ein</strong>gliederung in die<br />
Landschaft Bedacht genommen<br />
hat. So wurde auch eine Begrünung<br />
der Dachfläche durchgeführt.<br />
In der Talstation wurde der<br />
vollautomatische Kabinenbahnhof<br />
realisiert, der allen 84 CWA-Kabinen<br />
des Typs OMEGA IV-LWI Platz<br />
bietet. Befüllung und Entladung erfolgen<br />
jeweils in Fahrtrichtung. Im<br />
gleichen Gebäude befindet sich außerdem<br />
noch eine Pistenfahrzeuggarage.<br />
Um den Gästen größtmöglichen<br />
Komfort zu bieten, wurde im Talstationsbereich<br />
ein Skiverleih mit Skiservicestation<br />
integriert. Sport Gratz<br />
bietet damit eine ideale Anlaufstelle<br />
für all jene, die neue Skier oder alternative<br />
Wintersportgeräte ausprobieren<br />
oder ihre Bretter optimieren<br />
wollen.<br />
Auf dem Weg in die Mittelstation<br />
wurden 16 Rohrstützen und 1 Fachwerkstütze<br />
realisiert. Stütze 6 stellt<br />
dabei eine Besonderheit dar, da<br />
man hier eine Trag- mit einer Niederhaltestütze<br />
kombiniert hat.<br />
Technische Daten 8 MGD Kals I + II<br />
Kals I Kals II<br />
Seilhöhe Talstation: 1 354,01 m 1 971,01 m<br />
Seilhöhe Bergstation: 1 971,01 m 2 403,10 m<br />
Höhenunterschied: 617 m 432 m<br />
Bahnlänge (waagrechte Länge): 2 417,10 m 1 177,40 m<br />
Betriebslänge (schräge Länge): 2 538,71 m 1 267,21 m<br />
Mittlere Neigung: 36,69 % 36,69 %<br />
Größte Neigung: 62,67 % 62,67 %<br />
Anzahl und Art der<br />
Streckenbauwerke: 1 Fachwerkstütze 8 Rohrstützen<br />
16 Rohrstützen (6 Stützenstandorte)<br />
(15 Stützenstandorte)<br />
Spurweite: 5,20 m 5,20 m<br />
Antrieb Lage: Zwischenstation<br />
<strong>System</strong> des Hauptantriebes: 2 Motoren, 1 Getriebe, doppelrillige Antriebsscheibe<br />
Motornennleistung/je Motor: 613 kW<br />
Art und Lage der<br />
Spanneinrichtung: Talstation und Bergstation/hydraulische Abspannung<br />
Fahrzeuge<br />
Art: 8 Personen Kabinen<br />
Anzahl Teilstrecke I: 7 in den Stationen, 47 auf der Strecke<br />
Anzahl Teilstrecke II: 7 in den Stationen, 23 auf der Strecke<br />
Nutzmasse: 640 kg<br />
Betriebsabwicklung<br />
Nennfahrgeschwindigkeit: 6 m/s<br />
kürzeste Folgezeit der Fahrzeuge: 18,4 s<br />
kleinster Abstand der Fahrzeuge: 110,39 m<br />
größte Förderleistung Bergfahrt: 1 600 P/h<br />
größte Förderleistung Talfahrt: 1 600 P/h<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Die Mittelstation selber wurde dem<br />
Naturschutz entsprechend in kompakter<br />
Bauweise ausgeführt und erlaubt<br />
einen Zustieg bergwärts. Hier<br />
wurde auch der Antrieb positioniert.<br />
Das <strong>System</strong> des Hauptantriebes besteht<br />
aus 2 Elektromotoren mit Frequenzumformer,<br />
1 Getriebe sowie<br />
einer doppelrilligen Antriebsscheibe,<br />
die hier erstmals von DOPPEL-<br />
<strong>Ein</strong>fahrt in die<br />
Bergstation.<br />
Die doppelrillige<br />
Antriebsscheibe<br />
wurde in Kals<br />
erstmals eingesetzt.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
41
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Bergstation<br />
Kals II mit<br />
Adlerlounge.<br />
Foto: GG-Resort<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
42<br />
MAYR realisiert wurde. Mit dieser<br />
Version der Antriebsscheibe war es<br />
möglich, entscheidend Platz einzusparen<br />
und dazu eine leichte Kurve<br />
auszugleichen. Die Motornennleistung<br />
des Antriebs beträgt 613 kW/<br />
je Motor. Die Hauptstromversorgung<br />
erfolgt von Matrei aus, über<br />
Kals kann eine Reservestromversorgung<br />
aufgebaut werden. Auf diese<br />
Weise hat man sich für einen zuver-<br />
Das Ingenieurbüro Melzer & Hopfner<br />
aus Bregenz hat im Jahr 2008 wieder<br />
9 Seilbahnprojekte realisiert und kommentiert<br />
diese aus planerischer Sicht.<br />
Davon berichtet Mountain Manager in<br />
dieser Ausgabe über die 8 EUB Karlesbahn<br />
(Kaunertaler Gletscher) und die<br />
6 SBK Asitz-Gipfelbahn (Leogang),<br />
weitere folgen in MM2/09.<br />
Die 8 EUB Karlesbahn ist neu am Kaunertaler<br />
Gletscher. Foto: Melzer & Hopfner<br />
8 EUB Karlesbahn<br />
Ruhig war es in den letzten Jahren<br />
bestellt um das Tiroler Gletscherschigebiet<br />
im Kaunertal. Seit der Er-<br />
AUSFÜHRENDE FIRMEN:<br />
Seilbahnbau: DOPPELMAYR<br />
Elektrotechnik: DOPPELMAYR<br />
Stromversorgung: Elektro Schubert<br />
Gesamtplanung: Wohnbau Schultz<br />
Seilbahntechnische Planung: Gaugelhofer & Ganyecz<br />
Planung Restaurant, Lounge,<br />
Panoramaterrasse und Sportshops: Atelier E. Pommer<br />
Bautechnische Ausführung: Wohnbau Schultz<br />
Seil: Fatzer<br />
Ticket-<strong>System</strong>: SkiData<br />
Kabinen: CWA<br />
lässigen Bahnbetrieb gut abgesichert.<br />
Von der Mittelstation zur Bergstation<br />
findet man an 6 Stützenstandorten<br />
8 Rohrstützen, wobei die Stützen<br />
in diesem Bereich statisch so bemessen<br />
wurden, dass sie der notwendigen<br />
Lawinensicherheit von<br />
Seilbahnen entsprechen. Die Bergstation<br />
wurde gebäudetechnisch<br />
mit dem Restaurant „Adlerlounge“<br />
schließung des Kaunertaler Gletschers<br />
Anfang der 80er Jahre hat es<br />
keine gravierenden Verbesserungen<br />
in puncto Seilbahnen und Gastro-<br />
kombiniert, das durch seine großzügigen<br />
Glasfenster eine unvergleichliche<br />
Rundumsicht auf 63 Dreitausender<br />
bietet. Wer noch näher an<br />
die Bergwelt heran will, hat dazu auf<br />
der Aussichtsplattform „Adlerhorst“<br />
Gelegenheit. Ihre direkte Ausrichtung<br />
auf den Großglockner eröffnet<br />
den bestmöglichen Blick auf den<br />
höchsten Berg Österreichs. dwl<br />
Fachberichte Ingenieurbüro Melzer & Hopfner, Bregenz<br />
Highlights am Kaunertaler<br />
Gletscher und in Leogang<br />
nomie mehr gegeben. Bis dato führten<br />
vom Gletscherrestaurant aus lediglich<br />
Schlepplifte in die Gipfelregionen,<br />
die Komfortlatte war somit
<strong>Ein</strong>fahrt in die Bergstation der<br />
8er Gondelbahn „Karlesbahn“.<br />
nicht allzu hoch gelegt. Erst durch<br />
die Beteiligung der Pitztaler Gletscherbahn<br />
GmbH & Co KG, vertreten<br />
durch den Innsbrucker Steuerberater<br />
Dr. Hans Rubatscher, konnte<br />
der Dornröschenschlaf der Oberländer<br />
beendet werden. <strong>Ein</strong> Ausbaukonzept<br />
wurde erstellt und zur<br />
Untermauerung der Denkansätze<br />
das renommierte Büro Melzer &<br />
Hopfner engagiert.<br />
Erstes Etappenziel sollte die direkte<br />
Erschließung der Karlesspitze werden.<br />
Dieser Berg liegt direkt auf der<br />
Grenze zu Italien und bietet einen<br />
wunderschönen<br />
Blick auf die umliegende Bergwelt<br />
und auf den Reschensee. Die Trasse<br />
wurde so gewählt, dass ein direkter<br />
Anschluss an das Gletscherrestaurant<br />
und natürlich an die benachbarten<br />
Parkplätze entstand. Zudem<br />
mussten alle Stützenstandpunkte<br />
auf festem Fels zu liegen kommen.<br />
<strong>Ein</strong>zig die Bergstation machte von<br />
vornherein etwas Kopfzerbrechen.<br />
Aufgrund der Höhenlage musste<br />
man mit Permafrost rechnen, was<br />
sich dann in der Bauphase auch tatsächlich<br />
zeigte. Die Probleme waren<br />
derart massiv, dass das Geologenteam<br />
Aichhorn – Wietek viele Stunden<br />
vor Ort investieren musste, um<br />
die Station sicher zu verankern.<br />
Kabinen von Leitner<br />
Das technische Konzept ist klar und<br />
überschaubar. Es sieht eine 8er-Kabinenbahn<br />
mit hohen Kabinen vor.<br />
Antrieb und Abspannung sind im<br />
Tal platziert. Die Anlage kann im<br />
Endausbau 2 136 P/h befördern, der<br />
Anfangausbau sieht 1 655 P/h vor.<br />
Die technische Anlage wurde von<br />
Leitner, Siemens und Teufelberger<br />
geliefert, besonders in Erscheinung<br />
treten die äußerst formschönen und<br />
funktionellen Kabinen von Leitner.<br />
Das bauliche Konzept sowie die Architektur<br />
spiegelt deutlich die<br />
Handschrift von Melzer & Hopfner<br />
wider: klare Linien und optimale<br />
Funktionsabläufe. Die Baukosten:<br />
6,3 Mio. €, die Bauzeit: 6 Monate.<br />
Bauverhandelt wurde die Anlage<br />
am 24.6.2008 durch Mag. Schröttner,<br />
die Betriebsbewilligung erfolgte<br />
am 17.12.2008.<br />
8 SBK Asitz-Gipfelbahn<br />
in Leogang<br />
Mit dem Bau der supermodernen<br />
Asitz-Gipfelbahn (ca. 7 Mio. €) ist<br />
den Leoganger Bergbahnen im 200<br />
km großen Skicirkus Saalbach-Hinterglemm<br />
ein Meisterstück gelungen.<br />
Hochwertigste Technik wurde<br />
mit zeitgemäßer Architektur zusammengeführt,<br />
die orangen Bubbles<br />
sind das Tüpfelchen auf dem „I“.<br />
Wieder ein Meilenstein im immer<br />
härter werdenden Konkurrenzkampf<br />
der Wintersportregionen. In<br />
den letzten Jahren haben die Leoganger<br />
sehr viel Energie in die Beschneiung<br />
ihrer Pisten investiert.<br />
Letztes Nadelöhr bei den Seilbahnanlagen<br />
war die Verbindung zwischen<br />
dem Asitzbereich und der sogenannten<br />
Mulde. Diese funktionierte<br />
über eine fix geklemmte 4er<br />
Sesselbahn so recht und schlecht,<br />
die Förderleistung war zu gering<br />
und der Komfort nicht mehr up to<br />
date. Man wollte sich jedoch nicht<br />
damit begnügen, diese Schlüsselanlage<br />
nur irgend wie zu ersetzen,<br />
sondern hier mussten viele Zukunftsvisionen<br />
mit verpackt werden.<br />
Für diese anspruchsvolle Aufgabe<br />
engagierte man die langjährigen<br />
Planungspartner Melzer &<br />
Hopfner aus Bregenz.<br />
Basierend auf einer Gesamtstudie<br />
des Leoganger Bereiches, welche<br />
auch eine zweite Zubringer-Schiene<br />
vom Ortsbereich Leogang aus ein-<br />
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
schließt, wurde eine Hochleistungsbahn<br />
auf höchstem Niveau konzipiert.<br />
Die Talstation wurde ca. 350 m talwärts<br />
verlegt, um alle bestehenden<br />
aber auch die „visionären“ Skipisten<br />
optimal zu fokussieren. Trotz benachbartem<br />
Quellschutzgebiet (7<br />
Quellen) konnte der Schierschließungskommission<br />
des Landes Salzburg<br />
ein schlüssiges Konzept geliefert<br />
werden, welches ein sehr großes<br />
Bauvolumen gekonnt in die<br />
Landschaft integriert.<br />
Technische Daten: 8 EUB KARLESBAHN<br />
(Klammerwerte Anfangausbau)<br />
Förderleistung: (1 655) 2136 (P/h)<br />
Fahrgeschwindigkeit: 6,00 (m/s)<br />
Folgezeit: (17,40) 13,48 s<br />
Gehängeabstand: (104,39) 80,90 m<br />
Fassungsraum Kabinen: 8 Pers.<br />
Spurweite Strecke: 6,10 m<br />
Höhe Talstation: 2752 m<br />
Höhe Bergstation: 3107 m<br />
Höhenunterschied: 355,18 m<br />
horizontale Bahnlänge: 1 571,52 m<br />
schräge Bahnlänge: 1611,10 m<br />
mittlere Neigung: 22,60 %<br />
Fahrzeit: 4,61 min<br />
Antrieb: Tal Brücke<br />
Abspannung: Tal<br />
Anzahl Fahrbetriebsmittel: (31 + 7) 40 + 9 Stk.<br />
Anzahl Stützenstandpunkte: 9 Stk.<br />
Motorleistung Betrieb: (431) 487 kW<br />
Anfahren: (551) 617 kW<br />
Seil ø: 46/6x36/2060 mm<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
43
TECHNIK<br />
NEUE BAHNEN<br />
Bergstation<br />
8 SBK Asitz-Gipfelbahn.<br />
Bei den<br />
Fassaden wurde<br />
aus dem Aushub<br />
gewonnenes Gestein<br />
verarbeitet.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
44<br />
Trasse kreuzt<br />
Materialseilbahn<br />
Die Bergstation liegt unverändert,<br />
hier wurden lediglich die Anbindungen<br />
an die bestehenden Pisten optimiert.<br />
Die ansonsten problemlose<br />
Trassenführung hat dennoch eine<br />
Besonderheit zu bieten, die das Projekt<br />
beinahe zu Fall gebracht hätte.<br />
Die neue Bahn kreuzt eine Materialseilbahn<br />
in der Form, dass die Materialseilbahn<br />
über der Sesselbahn<br />
liegt. Klingt unspektakulär, ist in der<br />
Praxis aber fast unmachbar. Dazu<br />
die Planer: „Nachdem die Materialseilbahn<br />
ein deutlich geringeres Sicherheitsniveau<br />
als moderne CEN-<br />
Bahnen aufweist, stellt diese durch<br />
Technische Daten<br />
8 SBK ASITZ-GIPFELBAHN<br />
(Klammerwerte Anfangausbau)<br />
Förderleistung: (3198) 3665 P/h<br />
Fahrgeschwindigkeit: 5,00 m/s<br />
Folgezeit: (9,01) 7,86 s<br />
Gehängeabstand: (45,03) 39,29 m<br />
Fassungsraum Sessel: 8 Pers.<br />
Spurweite Strecke: 7,30 m<br />
Höhe Talstation: 1 646m<br />
Höhe Bergstation: 1 874 m<br />
Höhenunterschied: 228,00 m<br />
horizontale Bahnlänge: 1 044,00 m<br />
schräge Bahnlänge: 1 068,61 m<br />
mittlere Neigung: 21,84 %<br />
Fahrzeit: 3,72 min<br />
Antrieb: Berg – Brücke<br />
Abspannung: Tal<br />
Anzahl Fahrbetriebsmittel: (48 + 6) 55 + 7 Stk.<br />
Anzahl Stützen: 12 Stk.<br />
Motorleistung Betrieb: (486) 524 kW<br />
Anfahren: (593) 638 kW<br />
Seil ø: 48/6 x 36/2160 mm<br />
die Überführung ein nur sehr<br />
schwer beherrschbares Sicherheitsrisiko<br />
dar“. Hier waren zähe Verhandlungen<br />
mit BMVIT, Landesregierung<br />
und Agrarbehörde erforderlich,<br />
die an die Grenzen des<br />
Machbaren stießen.<br />
Die neue Sesselbahn spielt jedenfalls<br />
alle nur erdenklichen Stückerln. Die<br />
enorme Förderleistung von 3 700<br />
P/h ist notwendig, um auch zukünftige<br />
Transportaufgaben problemlos<br />
bewältigen zu können. Vorerst genügen<br />
3 200 P/h, bis die neue Zubringerbahn<br />
vom Tal aus realisiert<br />
wird.<br />
Besonderen Wert wurde auf den<br />
Komfort der Fahrgäste gelegt. Komfortsitze,<br />
Sitzheizung etc. sind heutzutage<br />
ja schon Standard, neu und<br />
spektakulär sind aber die orangen<br />
Bubbles. Diese vermitteln dem Fahrgast<br />
ein herrliches, optisches Erlebnis,<br />
die Landschaft präsentiert sich<br />
in einem herrlich weichen Licht, das<br />
Feeling ist sensationell.<br />
Technik mit Bezug zum<br />
Pinzgauer Baustil<br />
Architektonisch wird einiges geboten.<br />
Die Konzepte von Melzer &<br />
Hopfner wurden vom heimischen<br />
Baumeister Waltl Fred „künstlerisch“<br />
überarbeitet, um einen besonderen<br />
Bezug des Pinzgauer Baustils<br />
zur Technik herzustellen. Das<br />
aus dem Aushub gewonnene Gestein<br />
wurde in einer aufwendigen<br />
Technik (Gambionen) als Fassadenelement<br />
gewonnen, massive Holzkonstruktionen<br />
in der Talstation sollen<br />
den Bezug zur Natur verstärken.<br />
Die technische Anlage sieht einen<br />
starren Brückenantrieb am Berg sowie<br />
eine hydraulische Seilabspannung<br />
im Tal vor. Die modernen 8er<br />
Sessel sind mit äußerst bequemen<br />
Komfortsitzen – natürlich beheizt –<br />
ausgeführt, die stylischen, orangen<br />
Bubbles symbolisieren Fun und Party.<br />
Geliefert wurde die Anlage von Doppelmayr,<br />
Siemens und Teufelberger,<br />
sämtliche Bauarbeiten wurden von<br />
heimischen Firmen durchgeführt<br />
(Bauzeit 5 Monate). Die Baugenehmigung<br />
wurde nach äußerst zähen<br />
Verhandlungen am 20.5.2008 von<br />
Dr. Moyzisch erteilt, die Betriebs -<br />
bewilligung am 21.10.2008 durch<br />
Fr. Mag. Wessely.<br />
Die neue 8er Sesselbahn in Leogang mit den orangen Bubbles verbindet<br />
hochwertigste Technik mit zeitgemäßer Architektur.
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Österreichischen Skiverbandes<br />
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<strong>Ein</strong>fach durch<br />
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Guten Schnee zu produzieren ist eine Kunst. Durch<br />
die häufig wechselnden Wetterverhältnisse in den<br />
Skigebieten ist es beinahe unmöglich, mit einem<br />
manuellen <strong>System</strong> eine optimale Beschneiung zu<br />
erreichen. Deshalb verwenden wir in unseren<br />
<strong>System</strong>en Komponenten, die den Alltag des<br />
Schneipersonals vereinfachen. Mit einem vollautomatischen<br />
<strong>System</strong> können die Schneeerzeuger<br />
jederzeit über das Leitsystem SNOWNet gesteuert<br />
werden.<br />
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TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
LEITNER TECHNOLOGIES:<br />
Neuer Unternehmensstandort<br />
eröffnet<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
46<br />
Der neue Firmensitz von LEITNER TECHNOLOGIES, Colorado/USA. Fotos: LEITNER TECHNOLOGIES<br />
Am 26. Januar wurde in Grand Junction, Colorado/USA, die neue Produktionsstätte von<br />
LEITNER TECHNOLOGIES ihrer Bestimmung übergeben. Zu den Feierlichkeiten fand sich eine<br />
hochrangige Delegation aus Sterzing mit Präsident Michael Seeber ein, Ehrengast war Bill Ritter,<br />
Gouverneur von Colorado.<br />
Grand Junction im US-Bundesstaat<br />
Colorado hat rund 46 000 <strong>Ein</strong>wohner<br />
und liegt auf 1 463 m Seehöhe<br />
in der Mitte des Grand Valley, einem<br />
fruchtbaren Tal des Colorado River.<br />
Das neue Firmenareal befindet sich<br />
im Bookcliff Technology Park, in unmittelbarer<br />
Nähe des früheren Sitzes<br />
von LEITNER-POMA of America<br />
in Foresight Park. Dieser Standort<br />
war nach 25 Jahren zu klein geworden,<br />
sodass man sich zu einem Neubau<br />
entschloss.<br />
Zur Eröffnungsfeier fanden sich u. a.<br />
ein: Michael Seeber, Präsident von<br />
LEITNER TECHNOLOGIES (Mitte),<br />
Gouverneur Bill Ritter (rechts) und Jean<br />
Gauthier, Präsident von POMA (links).
In einer Bauzeit von zwölf Monaten wurden eine<br />
9 000 m² große Werkshalle mit Büroräumlichkeiten<br />
für LEITNER-POMA of America sowie ein Servicezentrum<br />
und Ersatzteillager für PRINOTH Pistenfahrzeuge<br />
realisiert. Die Investition betrug 15<br />
Millionen Dollar.<br />
Wirtschaftskrise getrotzt<br />
Die beiden Unternehmen der LEITNER Gruppe<br />
haben ihre Tätigkeit am 7,3 Hektar großen Gelände<br />
bereits Ende 2008 aufgenommen. Im modernen<br />
Neubau steht den 100 Mitarbeitern nun<br />
doppelt so viel Platz zur Verfügung wie am alten<br />
Standort, sodass die Arbeitsabläufe optimiert<br />
werden konnten.<br />
Von Grand Junction aus wickelt die LEITNER<br />
Gruppe die technische Planung, die Produktion,<br />
die Montage und den Kundenservice für Nordamerika,<br />
Australien und Neuseeland ab. Zusätzlicher<br />
Raum wird außerdem für die beiden jüngsten<br />
Erfolge von LEITNER TECHNOLOGIES benötigt:<br />
Windkraftanlagen (Leitwind) und urbaner<br />
Personentransport (MiniMetro).<br />
„In Telfs, Österreich haben wir vor wenigen Monaten<br />
einen neuen Standort eröffnet, der die Produktbereiche<br />
unserer Gruppe vereint“, so Michael<br />
Seeber, Präsident von LEITNER TECHNOLOGIES.<br />
„Auch hier in den USA haben wir nun unsere<br />
verschiedenen Tätigkeiten an einem Ort zusammengelegt,<br />
um potentielle Synergien besser ausschöpfen<br />
zu können.“<br />
Und auch Bill Ritter, Gouverneur von Colorado,<br />
zeigte sich erfreut über die Betriebsansiedelung.<br />
Er bedankte sich und betonte: "Es ist motivierend<br />
Gouverneur Bill Ritter (rechts) heißt Michael Seeber mit<br />
Handschlag willkommen.<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
und besonders erfrischend in diesen Zeiten, in denen eine schlechte Wirtschaftsnachricht<br />
auf die andere folgt, von einer positiven Erfolgsstory zu hören.“<br />
Für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeierlichkeiten sorgte eine<br />
fünfköpfige Bläsergruppe der Sterzinger Leitner Werkskapelle, die bei dieser<br />
Gelegenheit ihren amerikanischen Kollegen einen Besuch abstattete und<br />
großen Anklang fand.<br />
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1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
47
MANAGEMENT<br />
Rudi Lapper jun., Skischule Kirchberg<br />
Mehr Transparenz durch den<br />
QUALITY AWARD<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
48<br />
Interviewpartner<br />
Rudi Lapper jun.,<br />
Skischulleiter von<br />
Kirchberg in Tirol.<br />
Fotos: SS Kirchberg<br />
Logo des „Quality<br />
Award“, dem neue<br />
Qualitätsgütesiegel<br />
für Tiroler<br />
Skischulen.<br />
MM: „Schildern Sie bitte Ihren Ihr beruflichen<br />
Werdegang bis zum Kirchberger<br />
Skischulleiter im Zeitraffer.“<br />
Lapper:<br />
„Der klassische <strong>Ein</strong>stieg erfolgte<br />
über den Skisport ,als Renn- und<br />
Kaderläufer‘. Nach meiner staatlichen<br />
Skilehrerausbildung wurde ich<br />
1992–1995 vom österreichischen<br />
Skipapst Prof. Hoppichler an das<br />
Bundessportheim St. Christoph am<br />
Arlberg, als Ausbilder für Diplomskilehrer<br />
verpflichtet. Durch diese Verpflichtung<br />
konnte ich beim INTER -<br />
SKI-Kongress 1991 in St. Anton und<br />
1995 in NOZAWAONSEN ( Japan),<br />
als aktives Mitglied der österreichischen<br />
Demonstratorengruppe,<br />
die damalige aktuelle Skilehrtechnik<br />
präsentieren. Es folgte danach über<br />
SERIE: 61<br />
Die 195 Tiroler Skischulen genießen weltweit einen<br />
hervorragenden Ruf. Bei der jährlichen Vollversammlung<br />
des TSLV wurde erstmals das Gütesiegel „Quality<br />
Award – Snowsport Tirol 2008“ u. a. an die Skischule<br />
Kirchberg übergeben.<br />
Bewertet und überprüft wurden dabei z. B. die Betriebsorganisation<br />
und deren Ablaufeffizienz inkl.<br />
Mitarbeiterschulung, das Ausbildungsumfeld für<br />
Gäste und die Sicherheitsmaßnahmen, das Kinderland<br />
etc. Dieser weitgefächerte Forderungskatalog<br />
wird laufend von den fachlichen Gremien u. a. Tirol<br />
Werbung überprüft bzw. soll eine weitere Qualitätssteigerung<br />
im Skischulbereich bewirken. Das folgende<br />
Interview wurde mit dem „ausgezeichneten“ Skischulleiter<br />
Rudi Lapper jun. von Hans F. Popp geführt.<br />
15 Jahre eine Ära als Skidemonstrator<br />
in Japan. Seit 1995 bin ich Leiter<br />
der nun mit dem ,AWARD‘ ausgezeichneten<br />
Skischule in Kirchberg/<br />
Tirol. Um mein Fachwissen und internationale<br />
Erfahrung an die auszubildenden<br />
Schneesportlehrer weiterzugeben,<br />
habe ich das Angebot<br />
des Tiroler Skilehrerverbandes als<br />
Ausbildungsleiter vor einigen Jahren<br />
angenommen."<br />
MM: „War die Award-Verleihung<br />
eine besondere Auszeichnung für ihre<br />
Skischule?“<br />
Lapper:<br />
„Nicht nur für die Skischule, sondern<br />
auch für alle unsere Mitarbeiter<br />
und den Skischulpartnern. Speziell<br />
die Mitarbeiter werden jetzt noch<br />
mehr Spaß daran haben, ihren<br />
Schützlingen das Carven beizubringen.<br />
Der Quality-Award ist also eine<br />
Bestätigung dafür, dass wir uns an<br />
den bisher vorgegebenen und gelebten<br />
Qualitätskriterien weiterhin<br />
orientieren werden.“<br />
MM: „Welche Skischulbereiche waren<br />
von der Qualitätskontrolle betroffen?“<br />
Lapper:<br />
„Es wurden alle vorgegebenen internen<br />
und externen Skischulbereiche<br />
überprüft. Zu den internen Bereichen<br />
zählte der Kundenkontakt,<br />
die Büroorganisation, Skischulumfeld,<br />
Mitarbeiterinformation, Notfallmanagement,<br />
etc. Die gleichen<br />
strengen Kriterien wurden auch bei<br />
den Partnern der Skischule im externen<br />
Bereich gefordert. Schwerpunkte<br />
waren dabei u. a. die Kinderskischule<br />
mit ihren speziellen kindergerechten<br />
Skigelände, der allgemeinen<br />
Mittagsbetreuung, Kindertransport<br />
und den von der Skischule<br />
organisierten Partys für diese Altersgruppe.“<br />
MM: „Wie erkennt nun der Skischulgast<br />
eine zertifizierte Tiroler Skischule<br />
?“<br />
Lapper:<br />
„Signifikant dabei ist das neu geschaffenen<br />
Logo, dass auch als
Markenplattform dient. Der Gast<br />
erkennt dieses Qualitätsgütesiegel<br />
sofort auf der Homepage, im Skischuleingangsbereich<br />
etc. und<br />
kann sich darauf verlassen, dass diese<br />
Skischule den hohen Ansprüchen<br />
einer strengen Qualitätskontrolle<br />
gerecht wurde.“<br />
MM: „Gibt es einen Vorteil für die<br />
Skischulgäste durch das Qualitätssiegel?“<br />
Lapper:<br />
„Dem Skischulgast wird noch mehr<br />
Transparenz bei der Auswahl der<br />
Skischule angeboten. Das komplette<br />
und überprüfte Leistungsspektrum<br />
einer Skischule steht somit<br />
dem Gast zur Verfügung. Er kann<br />
nun wesentlich leichter entscheiden,<br />
welche angebotenen Leistungen<br />
er für sich selbst wählt oder welche<br />
Leistungen er weiter empfiehlt.<br />
Dabei kann es sich um Leistungen<br />
im Behindertensport handeln, oder<br />
für eine ganze Gruppe, wie dem 50<br />
PLUS –Bereich.“<br />
MM: „Wurden die Qualitätskriterien<br />
von den Skilehrern mitgetragen?“<br />
Lapper:<br />
„Selbstverständlich! Zufriedene Mitarbeiter<br />
sind das wertvollste Gut in<br />
einem Unternehmen. Umso mehr<br />
wir unsere Mitarbeiter in den bestehenden<br />
Qualitätsprozess einbinden,<br />
umso größer ist die messbare<br />
Gästezufriedenheit. Wir legen daher<br />
besonderen Wert auf eine funktionierende<br />
interne Kommunikation,<br />
wobei jeder Skilehrer seine Ideen<br />
konstruktiv einbringen kann oder<br />
die unserer Gäste. Die Rückmeldung<br />
unserer Gäste – über aufgelegte<br />
Fragebögen – werden analysiert<br />
und geben Aufschluss darüber,<br />
wie Skilehrer, das Skischulumfeld,<br />
etc sich positiv oder negativ präsentiert.“<br />
MM: „Hat der Qualitätscheck ein<br />
Verbesserungspotential in der Skischule<br />
aufgezeigt?“<br />
Lapper:<br />
„Betriebsblindheit ist ein Faktor, der<br />
in jedem Betrieb einmal <strong>Ein</strong>zug hält.<br />
Selbstverständlich wirkt eine Qualitätsprüfung<br />
wie ein Spiegel, der<br />
dem Unternehmen vorgehalten<br />
wird. Dann erst erkennt man die Lü-<br />
MANAGEMENT<br />
Rudi Lapper war früher nach der staatl. Skilehrerausbildung Renn- und Kaderläufer sowie Skidemonstrator<br />
in Japan. Heute fungiert er u. a. auch als Ausbildungsleiter des Tiroler Skilehrerverbandes.<br />
cken zwischen dem Unternehmen<br />
und dem Skischulgast. Dazu ein einfaches<br />
Beispiel aus der Quality-Auswertung:<br />
Seit Jahren beschäftigt unsere Skischule<br />
einen eigenen Skilehrer für<br />
die Videoanalyse. Dieser „Kameraskilehrer“<br />
ist während der Unterrichtszeit<br />
auf den Pisten unterwegs,<br />
um die ausgewählten Skigruppen<br />
live zu erfassen. Diese Videoanalyse<br />
der Skischulgäste und der fachliche<br />
Skilehrerkommentar dazu bilden<br />
danach eine <strong>Ein</strong>heit und soll so den<br />
Lerneffekt der Gäste verstärken – eine<br />
Serviceleistung unserer Skischule,<br />
die bisher nicht beworben wurde.<br />
Durch die Qualitätsprüfung erfolgt<br />
jetzt ein Hinweis auf dieses kostenlose<br />
Zusatzservice.“
MANAGEMENT<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
50<br />
MM: „Werden für die kommende<br />
Saison neue Dienstleistungen angeboten?“<br />
Lapper:<br />
„Es gibt kein perfektes Unternehmen<br />
für Dienstleistungen – auch wir sind<br />
dies nicht. Wir versuchen aber immer<br />
gerne Anregungen in unsere<br />
Konzepte einzubinden. Derzeit ist sicher<br />
die 50 PLUS -Generation, Wieder-<strong>Ein</strong>steiger<br />
und abgestimmte<br />
Frauenkurse in der Skischule ein Thema.<br />
In enger Kooperation mit den<br />
Hoteliers, der Bergbahn und uns lassen<br />
sich sicher neue und kreative Geschäftsfelder<br />
eröffnen – zum Vorteil<br />
aller. Sicher ist jedoch, dass 50PLUS-<br />
Kurse von uns nächste Saison extra<br />
angeboten und als Schwerpunktthema<br />
beworben werden.“<br />
MM: „Ist die Präsentation der Skischule<br />
in den elektronischen Medien<br />
ein ,Marketing-Plus‘?“<br />
Lapper:<br />
„Unsere Homepage wird ständig erneuert<br />
und den Geschäftsfeldern<br />
angepasst. Wir wollen noch näher<br />
an den Gast mit unserem Informationsangebot.<br />
Durch diesen Zertifizierungsprozess<br />
werden bisher<br />
nicht genützte Skischulressourcen<br />
wiederentdeckt und angesprochen.<br />
Dazu zählt sicher unser „no Handicapservice“<br />
mit geprüften SchneesportlehrerInnen,<br />
oder die Aktivitäten<br />
der Skischule im Verband der<br />
Tourismuswirtschaft.<br />
Dabei wollen wir den sportlichen<br />
Stellenwert der Skischule durch Vorführungen<br />
herausheben wie z. B.<br />
bei der Neujahrsparty oder der<br />
Happy Skinight auf unserer Skiwiese.<br />
Kurze Videosequenzen sollen für<br />
Gäste auf der Homepage bereitgestellt<br />
und als Marketing-Plus verstanden<br />
werden. Auch unsere Partner<br />
wie z. B. die Tirolwerbung und<br />
Die Skischule Kirchberg ist auch für ihr<br />
„No Handicap-Service“, – die Leistungen<br />
im Behindertensport – bekannt.<br />
der Tiroler Skilehrerverband, Bergbahnen,<br />
Tourismusverband, uvm.<br />
sind ein wesentlicher Eckpfeiler in<br />
unserer elektronischen Vernetzung<br />
ganz frei nach dem Motto: Sie erreichen<br />
uns überall!“<br />
MM: „Schwerpunkte der Skischule in<br />
der Saison 2008/2009?“<br />
Lapper:<br />
„Die aufgezeigten Verbesserungsmöglichkeiten<br />
wollen wir schon in<br />
dieser Saison beginnen ,abzuarbeiten‘.<br />
Verbesserungsmöglichkeiten<br />
sind aber auch wesentlicher Punkt<br />
in der Mitarbeitermotivation. Sie<br />
sollen jetzt verstärkt in diesen Chance-Prozess<br />
eingebunden werden<br />
bzw. sich zur Qualitätssicherung<br />
einbringen.“<br />
MM: „Die Zukunft des „Quality<br />
Award-Snowsport Tirol“?<br />
Lapper:<br />
„<strong>Ein</strong>e Zukunftsweisende Idee für<br />
den Skischulgast und die Skischulen.<br />
Viele Tiroler Skischulen werden<br />
die Gunst der Stunde nutzen und ihren<br />
Betrieb ebenfalls einer strengen<br />
Qualitätsüberprüfung unterziehen.<br />
Der Gast hat so ein weiteres Kriterium<br />
bei der Wahl seines Urlaubstandortes<br />
und seiner persönlichen<br />
Skischule.“<br />
MM: „Herr Lapper, wir danken für<br />
dieses Interview und nochmals Glückwünsche<br />
zum Quality-Award.“
Das Dachstein-Hochplateau mit<br />
dem beeindruckenden Felsmassiv<br />
des Krippensteins bietet eine perfekte<br />
Spielwiese für Freerider, Tourengeher,<br />
Schneeschuhwanderer und<br />
andere Wintersportler. Die wilde,<br />
zerklüftete Felslandschaft birgt jedoch<br />
hochalpine Gefahren, die für<br />
den Laien oft sehr schwierig abzuschätzen<br />
sind. Bergbahnunternehmen<br />
können abseits der Piste keine<br />
Präparierungen, keine Sicherheitsabfahrten<br />
und damit auch keine<br />
Haftung übernehmen. Um Erholung<br />
suchenden Gästen trotzdem<br />
zu helfen, in kritischen Momenten<br />
im Gelände die richtige Entscheidung<br />
zu treffen, setzt die Freesports<br />
Arena Krippenstein auf aktive Information.<br />
So findet sich z. B. auf der Website<br />
www.krippenstein.com eine vollständige<br />
Checkliste für sicherheitstechnische<br />
Vorkehrungen im Gelände,<br />
aber auch ein Appell an die Eigenverantwortung.<br />
„Trefft sorgsame<br />
Entscheidungen, seid nicht<br />
leichtsinnig, im Zweifelsfall lieber<br />
ein Ride weniger als eine Lawine zu<br />
viel! Ihr seid da draußen auf Eure absolut<br />
eigene Gefahr!“ lautet die Botschaft<br />
der Krippenstein-Verantwortlichen.<br />
Beste Voraussetzungen<br />
Outdoor Leadership, lokaler Anbieter<br />
für Skikurse auf und abseits der<br />
Piste, informiert direkt in der Talstation<br />
auf einer Tafel über Lawinensituation,<br />
Schneebeschaffenheit, zu<br />
meidende Zonen und allgemeine<br />
Wetterdaten. Dort können sich<br />
auch Nicht-Kunden die aktuellsten<br />
Informationen zu Gefahren im Gelände<br />
von den erfahrenen Guides<br />
holen. <strong>Ein</strong> Mitglied der Outdoor<br />
Leadership Crew fährt täglich um 7<br />
Uhr früh zur ersten Beurteilung der<br />
Schneesituation vom Berg ab.<br />
Im Sportshop Janu in der Talstation<br />
wird Sicherheitsmaterial wie Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte,Helme,<br />
Freeride-Ski und komplett ausgestattete<br />
Sicherheitsrucksäcke zum<br />
Ausleihen oder Kaufen angeboten.<br />
Fred Höll, Ortsstellenleiter der Bergrettung<br />
Obertraun, bietet Sicherheitstage<br />
für die Bevölkerung an,<br />
um durch umfassende Information<br />
Unfällen vorzubeugen. „Grundvoraussetzung<br />
für einen sicheren Tag<br />
im Gelände sind eine gute Ausrüstung<br />
mit Lawinen-Verschütteten-<br />
Suchgerät, Helm, Rucksack mit<br />
Schneeschaufel, Lawinensonde und<br />
Erste-Hilfe-Set und natürlich sich<br />
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
Krippenstein:<br />
Auf der sicheren Seite!<br />
Skifahren erfordert Sicherheitsmaßnahmen, das hat die Diskussion der letzten Wochen deutlich<br />
gezeigt. Noch größere Vorsicht ist im freien Gelände geboten. Lawinen und Dolinen sind nur zwei<br />
der Gefahren, die im hochalpinen Gelände lauern. Die Freesports Arena Krippenstein, der Hotspot der<br />
Freerider-Szene, bietet ein spezielles Informationsservice für ihre Gäste und versucht, damit das Risiko<br />
zu minimieren.<br />
vorher über die aktuelle Wetter- und<br />
Lawinensituation zu erkundigen“,<br />
betont der erfahrene Bergretter.<br />
<strong>Ein</strong>er, der am Krippenstein jeden<br />
einzelnen Felsen wie seine Westentasche<br />
kennt und schon so manchen<br />
in Bergnot Geratenen aus seiner<br />
misslichen Lage befreit hat, ist<br />
der Lodge-Wirt Toni Rosifka. Er weist<br />
auf die Vorreiterrolle der Freerider in<br />
punkto Sicherheitsausrüstung hin<br />
und fügt hinzu, dass die Erfahrung<br />
der unbegrenzten Freiheit und des<br />
Berg-Abenteuers unmittelbar mit<br />
dem vorhandenen Risiko zusammenhängt.<br />
i Infos:<br />
www.krippenstein.com<br />
Die richtigen<br />
Informationen<br />
schützen vor<br />
Gefahren. Foto:<br />
Heli Putz/Outdoor<br />
Leadership<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
51
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
52<br />
Wyssen: Wirtschaftlicher<br />
Lawinenschutz mit <strong>System</strong><br />
Seit gut 10 Jahren ist der aktive Lawinenschutz das zweite Standbein der über 80 Jahre agierenden<br />
Wyssen Seilbahnen AG aus Reichenbach (CH) und macht ein Drittel der Aktivitäten aus. Mit der<br />
Produktlinie Wyssen Avalanche Control bietet sie heute eines der umfassendsten Programme in der<br />
kontrollierten Lawinenauslösung. Allen Wyssen-Lösungen gemein ist das effiziente Prinzip der<br />
Überschneesprengung, gepaart mit größtmöglicher Witterungsunabhängigkeit, geringem<br />
Wartungsaufwand und hoher Sicherheit.<br />
Berührungspunkte zwischen dem<br />
Wyssen-Stammbetrieb und dem<br />
noch jungen Zweig Wyssen Avalanche<br />
Control gibt es seit vielen Jahren,<br />
etwa seit in den Siebzigern Wyssen-Seilkrane<br />
verstärkt beim Bau von<br />
Lawinenverbauungen eingesetzt<br />
wurden und natürlich in der Konstruktion<br />
von Lawinensprengbahnen,<br />
die noch heute zum Leistungsprogramm<br />
des rund 40 Mitarbeiter<br />
großen Betriebs zählen. „Diese Erfahrungen<br />
aus dem Extremlagenbau<br />
und dem Design widerstandsfähiger<br />
Stahlkonstruktionen flossen<br />
natürlich direkt in die Entwicklung<br />
unseres eigenen Lawinenschutz-<br />
Programmes,“ erklärt Samuel Wyssen.<br />
Gemeinsam mit Geschäftsfüh-<br />
rer Jakob Wyssen führt der 38jährige<br />
Maschinenbau-Ingenieur und begeisterte<br />
Alpinist das Familienunternehmen<br />
als kaufmännischer Leiter<br />
heute in dritter Generation.<br />
Hinzu kam die enge Zusammenarbeit<br />
mit Lawinenforschern und Geotechnikern<br />
sowie mit Praktikern aus<br />
öffentlichen und privaten Körperschaften:<br />
„Im Laufe der Jahre hat<br />
sich die kontrollierte Überschneeauslösung<br />
durch großflächige<br />
Druckwellen, egal ob mit klassischen<br />
Sprengstoffen oder Gasgemischen<br />
aus stationären Verpuffungsrohren<br />
bzw. heli-gestützten Zündmechanismen,<br />
als effizientestes Verfahren<br />
durchgesetzt“, resümiert<br />
Samuel Wyssen.<br />
Mit ihrer Ver fügbarkeit über die gesamte<br />
Saison beugen die Wyssen-Lawinensprengmasten<br />
einzeln oder im Verbund<br />
zuverlässig Lawinengefahren vor: wie<br />
hier am Gornergrat in Zermatt.<br />
Denn eine Lawine ist kein statisches<br />
Gebilde, das sich an einer bestimmten<br />
Stelle immer wieder gleich aufbaut,<br />
sondern sich durch Wind-<br />
oder Temperatureinflüsse ständig<br />
verändert. Entsprechend wechseln<br />
die ‚Hot Spots’, jene sensiblen Punkte,<br />
die man innerhalb der Anrisszonen<br />
treffen muss, um die Lawine<br />
auszulösen. Überschneesprengungen<br />
mit Detonationen um 1 bis 3<br />
Meter über der Schneeoberfläche<br />
erzeugen hochfrequente Druckwellen<br />
mit großen Wirkradien und erreichen<br />
so zuverlässig alle potenziellen<br />
Hot Spots. „Unser Ansatz waren<br />
zuverlässige <strong>System</strong>e, die in potenziellen<br />
Gefahrenzonen alle Anforderungen<br />
an Prävention, Sicherheit<br />
und Effizienz erfüllen und dabei für<br />
den Betreiber ein Höchstmaß an<br />
Wirtschaftlichkeit bieten.“<br />
Lawinenschutz nach Maß<br />
Insgesamt vier <strong>System</strong>e umfasst die<br />
Wyssen Avalanche Control und<br />
bietet damit nach eingehender<br />
Vor-Ort-Erkundung eine Lösung für<br />
nahezu alle typischen Lawinen-<br />
Gefährdungen. „Grundsätzlich setzen<br />
wir auf die wetterunabhängige<br />
Fernauslösung – nur sie garantiert<br />
den zeitgerechten <strong>Ein</strong>griff ohne<br />
Gefährdung des Personals,“ unterstreicht<br />
Samuel Wyssen.<br />
Neben den fix installierten Wyssen-<br />
Sprengmasten leisten das auch
der funkferngesteuerte Wyssen-Ladungsabwerfer<br />
mit zwei oder vier<br />
5-kg-Sprengladungen zur Effizienzsteigerung<br />
klassischer Sprengseilbahnen<br />
oder die Avalancheur-Gasdruckkanone.<br />
Mit Reichweiten bis<br />
2 000 Metern verschießt das französische<br />
<strong>System</strong> explosive Pfeilgeschosse<br />
in besonders exponierte Zonen<br />
mit vielen kleineren Anrisszonen.<br />
<strong>Ein</strong> Aufschlagszünder zündet<br />
den 2-Komponenten-Flüssigsprengstoff<br />
(2,2 kg) im 1,80 m langen Avalancheur-Pfeil,<br />
der mit effizienter<br />
Überschneewirkung detoniert. <strong>Ein</strong>mal<br />
„fest eingeschossen“ arbeitet<br />
die fix installierte Avalancheur-Kanone<br />
auch ohne Sicht (Dunkelheit, Nebel)<br />
und wird damit zur echten und<br />
meist einzigen Alternative zu stark<br />
wetterabhängigen Heli-<strong>Ein</strong>sätzen. In<br />
diesem Licht ist auch der spezifische<br />
Avalancheur-Kostenmix aus niedrigen<br />
Hardware-Investitionen und<br />
vergleichsweise hohen Betriebskosten<br />
von rund 400 CHF/Schuss zu bewerten.<br />
Zum Vergleich: eine klassische<br />
Heli-Abwurfsprengung kann<br />
bei normaler Verfügbarkeit des Fluggeräts<br />
mit ca. 100 Franken/Schuss<br />
angesetzt werden – allerdings bei<br />
starken <strong>Ein</strong>schränkungen im All -<br />
wetter-<strong>Ein</strong>satz, der Arbeitssicherheit<br />
und letztlich dem Wirkungsgrad der<br />
Abwurfladungen. Derzeit sind alleine<br />
in der Schweiz ein knappes Dutzend<br />
Avalancheure im <strong>Ein</strong>satz.<br />
Erfolgsprodukt<br />
Sprengmasten<br />
Auch bei ihren Hauptprodukten,<br />
den selbst entwickelten Wyssen-<br />
Sprengmasten, setzen die Reichenbacher<br />
kompromisslos auf Effizienz<br />
und Sicherheit, halten dabei dennoch<br />
die Kostenseite im Blick. Beide<br />
Modelle – der „große“ Lawinensprengmast<br />
LS12-5 und der Mini-<br />
Sprengmast 4-5 – werden lediglich<br />
per 4-Punkt-Felsanker direkt in den<br />
Anrisszonen positioniert. Die speziell<br />
berechneten Mastkonstruktionen<br />
tragen ein Magazin mit meh -<br />
reren 5-kg-Sprengladungen. Per<br />
Funksignal wird eine Magazinkammer<br />
geöffnet, im Fallen zündet die<br />
Ladung und detoniert zeitverzögert<br />
an einer Halteschnur im definierten<br />
Abstand zur Schneeoberfläche. Die<br />
Druckwelle erreicht Wirkradien bis<br />
130 Meter und löst zuverlässig die<br />
Schneemassen.<br />
Der Mini-Sprengmast ist für gut zugängliche<br />
Zonen konzipiert und<br />
wird entsprechend über eine Elektro-Erdleitung<br />
mit Energie versorgt.<br />
Das Aufmunitionieren des 4-schüssigen<br />
Magazins erfolgt manuell am<br />
Berg, die <strong>Ein</strong>zelauslösung der<br />
Sprengladungen nach schlüsselgesicherte<br />
Aktivierung der Stromzufuhr<br />
aus sicherer Entfernung per<br />
Handfunksignal.<br />
Für exponierte Lagen bietet Wyssen<br />
seinen Lawinensprengmast mit<br />
Wechselmagazin. Zwölf Ladungen<br />
und die vollautarke Solarspeisung<br />
gewährleisten eine kontinuierliche<br />
Betriebsbereitschaft am Berg meist<br />
über die gesamte Saison. Aufmunitioniert<br />
wird sicher im Tal, Handling<br />
und Transport zu Saisonbeginn und<br />
-ende oder im Bedarfsfall übernimmt<br />
ein Hubschrauber, wobei die<br />
speziell entwickelte Heli-Klinke das<br />
Auf- und Absetzen des Magazins am<br />
Mastkopf ohne teuren Flughelfer ermöglicht.<br />
Im hermetisch abgedichteten<br />
Magazin sitzt die gesamte Mechanik,<br />
die per codiertem Funksignal<br />
über eine PC-Steuerung aktiviert<br />
wird. Die Steuerung erlaubt die einfache<br />
Vernetzung mehrerer Lawinen-Sprengmasten<br />
ebenso wie die<br />
<strong>Ein</strong>bindung von Wettersensoren als<br />
Entscheidungshilfe für die Sprengberechtigten.<br />
Großes Potenzial<br />
Insgesamt 117 inzwischen platzierte<br />
Lawinensprengmasten – teilweise<br />
in Großanlagen mit bis zu 40 <strong>Ein</strong>zelmasten<br />
– zeugen vom großen Erfolg<br />
der Wyssen-Technologie. „Dort wo<br />
unbemannte Sprengsysteme zugelassen<br />
sind, sehen wir auch weiterhin<br />
ein großes Potenzial für unsere<br />
Technik,“ erklärt Samuel Wyssen.<br />
„Zumal wir neben der allgemein an-<br />
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
erkannten Effizienz immer noch<br />
führend im Verhältnis Preis/Leistung<br />
sind.“ Weitgehend standardisierte<br />
Bauteile und ein vergleichsweise geringer<br />
Investitionsbedarf für Montage<br />
und Infrastruktur sprechen hier<br />
für die Wyssen-Sprengmasten, wobei<br />
die „kleine“ Lösung Mini-<br />
Sprengmast im internen Vergleich<br />
bei rund 50 % der Gestellungskosten<br />
eines vollautarken Wechselsystems<br />
liegt. <strong>Ein</strong> ähnliches Bild bei den<br />
Betriebskosten: rund 200 CHF/<br />
Schuss setzt Samuel Wyssen inklusive<br />
aller Kosten für Mann- und Heli-<br />
Stunden sowie den umfangreichen<br />
Wyssen-Vertragsservice bei den<br />
Wechsel-Sprengmasten an, auf<br />
durch schnittlich 100 CHF/Schuss<br />
kommen die manuellen Mini-<br />
Sprengmasten.<br />
Und so wird der Anteil der Lawinenschutz-Technologie<br />
im Hause Wyssen<br />
weiter steigen – nicht zuletzt<br />
durch eine intensivere Marktbearbeitung,<br />
wie etwa durch den neuen<br />
österreichischen Service-Standort<br />
Alpintechnik Wolf in Grinzens bei<br />
Innsbruck.<br />
Schon für den Sommer diesen Jahres<br />
ist jedenfalls der Ausbau des<br />
rund 2,2 ha großen Stammsitzes<br />
Reichenbach um weitere 1 000 m 2<br />
Hallenfläche geplant. tb<br />
Kapazitätsgrenzen<br />
erreicht:<br />
neben dem Bezug<br />
hochwertiger<br />
Stahlbauteile<br />
von angestammten<br />
Lieferanten<br />
fertigt die Wyssen<br />
Seilbahnen<br />
AG einen großen<br />
Anteil der<br />
Schlüsselkomponenten<br />
ihrer Lastensysteme<br />
und<br />
Lawinenschutzprodukte<br />
selbst.<br />
Im Sommer diesen<br />
Jahres wird<br />
die Fläche für<br />
die moderne Produktionerheblich<br />
erweitert.<br />
Samuel Wyssen<br />
in seinem Element:<br />
der begeisterte<br />
Alpinist ist<br />
als kaufmännischer<br />
Leiter in<br />
dritter Geration<br />
im Unternehmen<br />
tätig und zuständig<br />
für die<br />
Sparte Wyssen<br />
Avalanche Control.<br />
Fotos: tb (2),<br />
privat<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
53
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
ALPINA Sicherheitssysteme:<br />
Know-how sichert olympische<br />
Rennstrecken in Vancouver 2010<br />
„Safety has no price“ die-<br />
se Aussage von Manager<br />
Peter Bosinger, der für die<br />
Sicherheit auf den olym -<br />
pischen Rennstrecken<br />
verantwortlich ist, ver-<br />
deutlicht einmal mehr,<br />
worauf es heute im Hoch-<br />
geschwindigkeitsskisport<br />
ankommt.<br />
ALPINA Windnetz<br />
beim „Berg<br />
Isel Springen“<br />
in Innsbruck.<br />
Fotos: ALPINA<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
54<br />
Wenn es um die Sicherheit geht,<br />
sind weder Dumpingpreise noch<br />
Angebote mit abgespeckten Versionen<br />
oder Teilofferte gefragt – Kompetenz<br />
und Professionalität prägen<br />
heute die Anforderungsprofile. Und<br />
diese erfüllen ALPINA Sicherheitssysteme<br />
zur Gänze.<br />
Als weltweit führendes Unternehmen<br />
in Sachen Sicherheit im Geschwindigkeitsrennsport<br />
(Ski, Moto<br />
GP und Formel 1) werden Synergieeffekte<br />
aus den verschiedensten Bereichen<br />
in Forschung und Entwicklung<br />
analysiert, auf Kompatibilität<br />
geprüft und umgehend umgesetzt.<br />
Schließlich geht es doch in diesen<br />
Sportarten immer um dasselbe: den<br />
optimalen Schutz des Sportlers nach<br />
Stürzen, um Verletzungen an Hindernissen<br />
und <strong>Ein</strong>richtungen entlang<br />
der Rennstrecke zu verhindern.<br />
Die Unterstützung durch Forschungsgruppen<br />
an Universitäten,<br />
Testmöglichkeiten in renommierten<br />
Instituten und die enge Zusammen-<br />
arbeit mit Sportlern, Veranstaltern<br />
und Rennstreckenbetreibern haben<br />
dazu geführt, dass ALPINA heute<br />
weltweit die absolute No 1 auf diesem<br />
Sektor ist und die weltbesten<br />
Rennveranstalter auf die angebotenen<br />
Dienste vertrauen.<br />
In der Praxis bewährt<br />
Auf den beiden Olympia Abfahrtsrennstrecken<br />
in Whistler Mountain<br />
wurden in nur 14 Tagen für die FIS<br />
A/4/5 Fangnetze (Herren: 1 675 lfm;<br />
Damen: 1 200 lfm) und nicht weniger<br />
als 130 Stk. Masten in den verschiedensten<br />
Längen von 6 m bis<br />
21 m unter der Leitung von 1 Supervisior<br />
der Firma ALPINA und 12 Helfern<br />
vom Team vor Ort zusammen<br />
geschraubt, zum Aufstellort gebracht<br />
und montiert. Diese perfekte,<br />
und vom Kunden erwartete Leistung<br />
ist verständlicherweise nur auf<br />
Grund einer professionellen Vorbereitungsarbeit<br />
in Sachen Konzept,<br />
Planung, Ausführung und Logistik<br />
möglich, wie sie heute nur von ALPI-<br />
NA Sicherheitssysteme angeboten<br />
wird.<br />
Die neueste Innovation von ALPINA<br />
Sicherheitssysteme ist die Installation<br />
von mobilen Windnetzen, die<br />
bei Skisprungveranstaltungen zum<br />
<strong>Ein</strong>satz kommen. Auftretende Seiten-<br />
und Rückenwinde werden so<br />
abgeleitet, dass für alle Sportler<br />
größtmögliche, gleichmäßig faire<br />
Bedingungen gegeben sind. Der<br />
<strong>Ein</strong>satz beim „Berg Isel Springen“<br />
anlässlich der 4-Schanzen Tournee<br />
im Jänner in Innsbruck hat den<br />
bahnbrechenden Erfolg dieser Entwicklung<br />
gezeigt. Die vom Auftraggeber<br />
(ÖSV Nordisch) gesehenen<br />
Vorteile wie rasche Umsetzung der<br />
Anforderung, variable Installation<br />
mit jederzeit möglichen Verbesserungen<br />
und der Kostenfaktor waren<br />
die Hauptgründe der erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit der langjährigen<br />
Partner Österreichischer Skiverband<br />
und ALPINA Sicherheitssysteme.
Höchster Standard<br />
Am Sektor Sicherheit in der Formel 1<br />
wurden im September 2008 die<br />
letzten erfolgreichen Tests mit der<br />
ALPINA High Speed Barrier durchgeführt,<br />
der einzigen von der FIA<br />
getesteten und zugelassenen Bar -<br />
riere im Hochgeschwindigkeitsbereich.<br />
Realitätskonform wurden<br />
Testfahrzeuge mit über 200 km/h,<br />
bestückt mit allen technischen Geräten<br />
und einem Crash-Test-Dummy,<br />
in verschiedenen Auftreffwinkeln in<br />
die High Speed Barrier geschossen.<br />
Die äußerst zufrieden stellenden Ergebnisse<br />
führten zur umgehenden<br />
Zulassung des Produktes. Dieses Sicherheitssystem<br />
ist in Zusammenarbeit<br />
mit dem FIA Institut entwickelt,<br />
getestet und erfolgreich zur<br />
Serienreife geführt worden, um den<br />
Sicherheitsstandard im Formel 1<br />
Sport noch mehr zu heben.<br />
Synergien aus dieser Entwicklung<br />
werden auch im Straßenbau etwa<br />
vor Tunneleinfahrten, oder Autobahnabfahren<br />
zur Anwendung gebracht.<br />
Moto GP ein Crash mit 180 km/h –<br />
gelandet im ALPINA AA Airmodule –<br />
verletzungsfrei! Ausschlaggebend dafür:<br />
perfekte Schutzkleidung und die welt -<br />
besten Sicherheitseinrichtungen entlang<br />
der Rennstrecken, geliefert von ALPINA<br />
Sicherheitssysteme.<br />
Im Motorrad Rennsport vertraut der<br />
Internationale Motorradverband<br />
(FIM) seit Jahren weltweit auf die<br />
professionelle Sicherheitsausstattung<br />
der Rennstrecken durch die<br />
Firma ALPINA Sicherheitssysteme.<br />
Die innovativen Entwicklungen des<br />
Unternehmens, die man durch die<br />
jahrelange Erfahrung am Sektor Sicherheit<br />
bei Hochgeschwindigkeitssportarten<br />
wie dem Skisport, der<br />
Formel 1 oder dem Motorrad Rennsport<br />
realisieren konnte, haben dazu<br />
geführt, dass ALPINA Sicherheitssysteme<br />
zur weltweit führenden<br />
N° 1 auf diesem Gebiet wurde. Die<br />
Sicherheitsstandards konnten stetig<br />
weiterentwickelt, die Anzahl der<br />
Kunden erhöht werden.<br />
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
Informationen zu den unterschied -<br />
lichen Themen bietet die Internetseite<br />
www.alpina.at. Bei Fragen in<br />
Sachen Sicherheit auf Rennstrecken<br />
stehen die ALPINA Sicherheitsexperten<br />
gern zur Verfügung.<br />
Erste Wahl für Schmierstoffe im alpinen Bereich:<br />
MOTOREX Alpine Line<br />
Von Profis für Profis entwickelt. Alle Produkte aus der MOTOREX ALPINE LINE sind optimal aufeinander<br />
abgestimmt und werden in enger Zusammenarbeit mit den führenden Fahrzeug- und Bergbahnherstellern<br />
laufend weiterentwickelt. www.motorex.com<br />
Foto: cruisi / photocase
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
Der tödliche Skiunfall einer Slowakin<br />
auf der Riesneralm (Steiermark) löste in<br />
Österreich erneut eine Debatte um die<br />
Helmpflicht aus. <strong>Ein</strong>ige Bundesländer<br />
prüfen derzeit die Möglichkeit einer<br />
gesetzlichen Regelung, während OÖ und<br />
NÖ bereits die Helmpflicht eingeführt haben.<br />
Auch das Kuratorium für Verkehrs -<br />
sicherheit (KfV) plädiert zumindest bei<br />
Kindern bis 14 Jahre für eine Helmtragepflicht.<br />
Der Seilbahnverband setzt hingegen<br />
auf die Eigenverantwortung und will<br />
die Bewusstseinsbildung mit Aufklärungsmaßnahmen<br />
weiter vorantreiben. Zu<br />
viele offene Fragen gäbe es bei der<br />
Durchsetzung eines solchen Gesetzes.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
56<br />
Die Debatte um die<br />
Skihelmpflicht<br />
Die Gefahr einer Kopfverletzung ist bei Kindern viel größer als bei Erwachsenen. Gottseidank tragen<br />
Drei Viertel aller 3– bis 14-Jährigen bereits einen Skihelm, bei den Erwachsenen sind es nur 20 %.<br />
Rund 55 000 Skifahrer und Snowboarder<br />
werden sich laut einer<br />
Hochrechnung des Kuratoriums für<br />
Verkehrssicherheit (KfV) in der Wintersaison<br />
2008/09 auf Österreichs<br />
Pisten verletzen. Jeder zehnte Verletzte<br />
zieht sich dabei oft schwere<br />
Blessuren am Kopf zu – die Hauptursache<br />
für tödliche Verletzungen. Besonders<br />
gefährdet sind Kinder bis<br />
14 Jahre. „Die Gefahr einer Kopfverletzung<br />
ist bei Kindern aufgrund ihrer<br />
schwächeren Muskulatur und ihrer<br />
kindlichen Körperproportionen<br />
viel größer als bei Erwachsenen.<br />
Kinder bis 14 Jahre sollten daher keinesfalls<br />
ohne Helm auf die Piste“,<br />
sagt Dr. Othmar Thann, Direktor<br />
des KfV. Daher empfiehlt das KfV eine<br />
österreichweit einheitliche Skihelmtragepflicht<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
bis 14 Jahre, die sicherstellt,<br />
dass die Jüngsten vor schweren<br />
Kopfverletzungen geschützt<br />
sind. In der Bevölkerung sind laut<br />
Umfrage des Marktforschungsinstitutes<br />
Spectra 64 % der Befragten für<br />
eine Skihelmpflicht, 83 % sind für<br />
die <strong>Ein</strong>führung des Kopfschutzes bei<br />
Schulschikursen.<br />
Allerdings tragen bereits rund drei<br />
Viertel der bis 14-Jährigen einen Skihelm<br />
auf der Piste. Bei Erwachsenen<br />
ist die Helmtragequote mit rund 20<br />
Prozent deutlich geringer.<br />
„Auch Eltern sollten mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und sich ihrer Vorbildwirkung<br />
bewusst sein. Bei Erwachsenen<br />
setzen wir daher auf eigenverantwortliches<br />
Tragen des<br />
Helms, damit dem ungetrübten Skivergnügen<br />
nichts mehr im Weg<br />
steht“, sagt Thann. Was noch beachtet<br />
werden muss ist die Tatsache,<br />
dass die Nicht-Helmträger bei<br />
Zusammenstößen mit Helmträgern<br />
besonders gefährdet sind.
Verpflichtung kann<br />
nicht alles lösen<br />
Damit sich hier etwas ändert, muss<br />
das Bewusstsein für die eigene Sicherheit<br />
erhöht werden. SPORT-<br />
UNION-Präsident Abg. z. NR Peter<br />
Haubner sieht hier einen klaren Informations-<br />
und Aufklärungsbedarf<br />
über die Vorteile des Tragens von<br />
Skihelmen, speziell bei Kindern und<br />
Jugendlichen: „Wichtig ist, dass den<br />
jungen SportlerInnen und Sportlern<br />
bewusst ist, dass sie durch das Tragen<br />
von Helmen einen entscheidenden,<br />
aktiven Beitrag zur eigenen Sicherheit<br />
leisten. Nicht alles kann<br />
über Verpflichtung gelöst werden.<br />
Je stärker die Information in diesem<br />
Bereich ist, umso mehr wird Schutzbekleidung<br />
getragen werden“. <strong>Ein</strong>en<br />
Handlungsauftrag sieht Haubner<br />
dabei im Gesundheitsministerium,<br />
aber auch das „Sportministerium“<br />
wäre hier gefordert. Durch entsprechende<br />
gemeinsame Informationskampagnen<br />
könnten wichtige<br />
Impulse gegeben werden – sowohl<br />
im Winter für die Erhöhung der Sicherheit<br />
der Skifahrer als auch im<br />
Sommer für die Erhöhung der Sicherheit<br />
der Radfahrer. <strong>Ein</strong> Mehr an<br />
Information und Aufklärung zur eigenen<br />
Sicherheit bei der Sportausübung<br />
würde die Sicherheit bei der<br />
Ausübung des Sports erhöhen. Die<br />
Informationskampagne habe den<br />
Vorteil, dass sie sofort umgesetzt<br />
werden könne. Weiters regt Haubner<br />
an, Gespräche mit der Seilbahnwirtschaft<br />
und den Sportverbänden<br />
zu führen, die sicher gerne ihren<br />
Beitrag zur Infokampagne leisten.<br />
„Sport bedeutet Freude und Spaß<br />
an der Bewegung. Es sollte dabei<br />
auch ,in‘ sein, die eigene Sicherheit<br />
und die der anderen zu gewährleisten.<br />
Das sollten wir entsprechend<br />
vermitteln“, so Peter Haubner abschließend.<br />
Schließlich führen ja immer<br />
bessere Pistenpräparierung<br />
und neue Techniken beim Skimaterial<br />
zu höheren Geschwindigkeiten<br />
auf den Pisten<br />
DAS INFORMATIONSPORTAL<br />
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET<br />
Seilbahnen haben bereits<br />
Trend zum Helm initiiert<br />
In dieselbe Kerbe schlägt auch der<br />
Obmann der österreichischen Seilbahnwirtschaft<br />
Komm-Rat Dr. Ingo<br />
Karl: „Die österreichischen Seilbahnen<br />
empfehlen seit jeher allen Wintersportlern,<br />
sich bestmöglich zu<br />
schützen und haben vor Jahren bereits<br />
Initiativen zur Bewusstseins -<br />
bildung gesetzt. Die heimischen<br />
Seilbahnen sprechen sich allerdings<br />
gegen die <strong>Ein</strong>führung einer gesetz -<br />
lichen Helmtragepflicht aus. Wir<br />
appellieren vielmehr an die Eigenverantwortung<br />
der Wintersportler<br />
und tragen auch mit umfassenden<br />
Aufklärungsmaßnahmen intensiv<br />
zur Erhöhung der Sicherheit auf den<br />
Pisten bei“, erklärt Karl zur aktuellen<br />
Diskussion über eine mögliche<br />
Helmpflicht. Schon in Vorbereitung<br />
auf die laufende Saison wurde ein<br />
„Sicherheitsleporello“ produziert,<br />
der an den österreichischen Lift -<br />
kassen aufliegt und die wichtigsten<br />
Verhaltensregeln beinhaltet. Karl<br />
verweist weiters auf einen Kreativwettbewerb<br />
an den Schulen, der im<br />
Herbst durchgeführt wurde, um Kinder<br />
auch direkt in die Sicherheitsmaßnahmen<br />
einzubinden. Durch<br />
die umfassenden Aktivitäten im Kinder-<br />
und Jugendbereich konnten gemeinsam<br />
mit Industrie und Handel<br />
in den letzten Jahren ein starker<br />
Trend zum Helm erzeugt werden.<br />
„Nahezu 100 % aller Kinder unter 6<br />
Jahren tragen heute bereits Helme<br />
und bei den Jugendlichen und Erwachsenen<br />
steigt die Helmtragefrequenz<br />
von Jahr zu Jahr massiv“, so<br />
Karl.<br />
Wer soll kontrollieren?<br />
Der Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
Dr. Erik Wolf ergänzt mit<br />
praxisbezogenen Argumenten die<br />
Haltung seines Obmannes: <strong>Ein</strong>e generelle<br />
Skihelmpflicht wäre aus<br />
mehreren Gründen problematisch,<br />
erläutert der Geschäftsführer des<br />
Fachverbandes, Erik Wolf. „Wer sollte<br />
diese Pflicht kontrollieren, und<br />
wer sollte gegebenenfalls ,Strafen‘<br />
verhängen? Im täglichen Skibetrieb<br />
kann dies vom Seilbahnpersonal<br />
nicht zusätzlich wahrgenommen<br />
werden. Wenn sich jeder an die Pistenregeln<br />
hält und ausreichend Verantwortung<br />
sich selbst und anderen<br />
gegenüber zeigt, können Unfälle<br />
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
auch ohne zusätzliche Pflichten vermieden<br />
werden“, sind Karl und Wolf<br />
überzeugt:<br />
„<strong>Ein</strong>e Helmpflicht ist aus unserer<br />
Sicht nicht der richtige Weg. Viel<br />
zielführender ist die Schaffung eines<br />
Sicherheitsbewusstseins unter den<br />
Wintersportlern, das mehr umfasst<br />
als lediglich das Aufsetzen eines Skifahrerhelms.<br />
Und die Erwachsenen<br />
sind speziell gefordert, verantwortungsvoll<br />
als Vorbilder für ihre Kinder<br />
zu handeln“.<br />
Möglichkeiten der gesetzlichen Verankerung<br />
gibt es zum Beispiel wie in<br />
Italien mit einem Gesetz mit Verpflichtung<br />
der Pistennutzer, oder<br />
mit einem Gesetz mit Verpflichtung<br />
der Seilbahnen. In Schweden wiederum<br />
besteht es eine freiwillige<br />
Konvention der Pistenbetreiber. Der<br />
österreichische Gesundheitsminister<br />
Alois Stöger hält von einem solchen<br />
Gesetz jedoch nichts.<br />
Dr. Othmar<br />
Thann, Direktor<br />
des Kuratoriums<br />
für Verkehrssicherheit,<br />
plädiert<br />
für eine Skihelmpflicht<br />
für Kinder<br />
bis 14 Jahre.<br />
Foto: KfV<br />
SPORTUNION-<br />
Präsident Abg. z.<br />
NR Peter Haubner<br />
sieht einen<br />
klaren Informations-<br />
und Aufklärungsbedarf<br />
über die Vorteile<br />
des Tragens von<br />
Skihelmen.<br />
Foto: Sportunion<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
57
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
Lawinen, Bergstürze und Murenabgänge<br />
gehören in Berggebieten zur Realität.<br />
Wie man damit in der Praxis am besten<br />
umgeht, wurde im EU-Projekt IRASMOS<br />
länderübergreifend behandelt.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
58<br />
Besseres Management<br />
von Naturgefahren<br />
3 Jahre lang haben Wissenschafter<br />
aus Österreich, der Schweiz, Italien,<br />
Frankreich und Norwegen unter Federführung<br />
des WSL-Instituts für<br />
Schnee- und Lawinenforschung SLF<br />
in Davos Wissen zum Naturgefahren-Managementzusammengetragen<br />
und aufbereitet. Das von der EU<br />
geförderte Forschungsprojekt IRAS-<br />
MOS (Integrales Risikomanagement<br />
von extrem schnellen Massenbewegungen),<br />
ist davon ausgegangen,<br />
dass Bergbewohner und insbesondere<br />
die Naturgefahren-Verantwortlichen<br />
herausgefordert sind,<br />
Staublawine Frauentobel, Bereich Straße. Fotos: WSL<br />
Strategien zum Umgang mit Naturgefahren<br />
zu entwickeln, die langfristig<br />
den Schutz der Menschen, ihrer<br />
Siedlungen und Sachwerte garantieren<br />
könnten. Beschäftigt hat man<br />
sich dabei mit den drei Gefahrenprozessen<br />
Schneelawinen, Bergstürze<br />
und Murenabgänge, also mit<br />
den so genannten „schnellen Massenbewegungen“.<br />
Thematisch wurden<br />
die Arbeiten in 5 Workpackages<br />
eingeteilt:<br />
1. Wie können die Prozesse vorhergesagt<br />
werden?<br />
2. Technische Baumaßnahmen
Im Mai 2008 trafen sich Wissenschafter im Rahmen des IRASMOS-Projektes in Davos<br />
zum Gedankenaustausch.<br />
3. Gefahrenkartierung bzw. die Frage, wo<br />
und mit welchen Sicherheitsauflagen gebaut<br />
werden kann.<br />
4. Verletzlichkeit: Wie groß ist das Zerstörungspotenzial?<br />
5. Risikomanagementmethoden: Wie wird<br />
das Risiko identifiziert, quantifiziert und<br />
reduziert?<br />
Je nach Teilnehmerland wurden dabei unterschiedliche<br />
Schwerpunkte gesetzt. Dazu<br />
Jakob Rhyner, IRASMOS Koordinator<br />
vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung<br />
SLF. „In Norwegen war der<br />
Prozess „Bergsturz“ besonders relevant,<br />
wobei sich dort durch den Sturz von Felsen<br />
in die darunter liegenden Fjorde auch<br />
spezielle Probleme wie etwa Flutwellen ergeben.<br />
Ähnlich wie in Österreich, der<br />
Schweiz und Frankreich die Lawinenforschung<br />
auf sehr gutem Weg ist, beschäftigt<br />
man sich in Italien intensiv mit<br />
Muren. Diese Unterschiede ergeben sich<br />
natürlich vom Auftreten der Prozesse her.<br />
Unterschiede gab es dann aber auch im<br />
Hinblick auf die Workpackages, etwa bei<br />
den Harmonisierungsmöglichkeiten der<br />
Gefahrenprozesse. Wenn man die Lawinenprognose<br />
betrachtet, so ist diese bereits<br />
durch eine international einheitliche<br />
Gefahrenskala, Standards und eine europaweit<br />
enge Zusammenarbeit der Warndienste<br />
sehr gut harmonisiert. Wenn man<br />
hingegen die Muren ins Blickfeld rückt, so<br />
ist das Prozessverständnis weniger weit,<br />
eine europaweite Koordination existiert<br />
nicht.“<br />
Wissenstransfer<br />
über Ländergrenzen<br />
Der Austausch der Experten auf internationaler<br />
Ebene im Rahmen von IRASMOS hat<br />
aufgezeigt, dass die Probleme in den beteiligten<br />
Ländern ähnlich sind, der Umgang<br />
mit den Naturgefahren, die Organisationsabläufe<br />
und Entwicklungsstände<br />
zum Teil aber unterschiedlich, z. B. bezüglich<br />
Vorschriften für Schutzmaßnahmen<br />
und Gefahrenkartierung. Dennoch konnte<br />
abschließend auch für den Wissenstransfer<br />
an die Praxis ein Folder erarbeitet und erstellt<br />
werden, in dem die wichtigsten<br />
Schlussfolgerungen dar gestellt wurden.<br />
<strong>Ein</strong> „technisches Handbuch“, in dem das<br />
umfassende Wissen aus den einzelnen Arbeitsgruppen<br />
einfließt, soll folgen. Ob es<br />
in gedruckter oder digitaler Form zur Verfügung<br />
stehen wird, muss noch entschieden<br />
werden.<br />
Obwohl in den einzelnen Ländern keine<br />
konkreten Nachfolgeprojekte im Raum<br />
stehen, hat IRASMOS über die Generierung<br />
von umfangreichem Wissen hinaus<br />
wichtige Impulse gegeben. „<strong>Ein</strong>e wirklich<br />
gute Konsequenz aus diesem Projekt ist,<br />
dass enge Kontakte zwischen den Forschungsinstitutionen<br />
aufgebaut wurden.<br />
Dazu haben wir im Rahmen des Projektes<br />
neben einem Workshop für Wissenschafter<br />
in Davos auch einen sehr fruchtbaren<br />
Workshop für Praktiker in Chamonix veranstaltet,<br />
in dem offene Fragen formuliert<br />
und wichtige Anstöße gegeben werden<br />
konnten“, so Jakob Rhyner.<br />
i<br />
Infos: www.slf.ch<br />
Turbinenrohr in<br />
Lochblech<br />
Das Turbinenrohr in Lochblech<br />
mit Schallschutz-Ummantelung<br />
absorbiert das Rotationsgeräusch<br />
der Turbine. Daher eignet<br />
sich die Piano besonders für die<br />
Schneeerzeugung in unmittelbarer<br />
ba Nähe von Wohngebieten.<br />
Die Di<br />
Synthese aus Klang und Leistung<br />
www.technoalpin.com<br />
w
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
MM: „Wer war der Auftraggeber, wann wurde das Projekt<br />
gestartet?“<br />
G. Lammer:<br />
„Auftraggeber für STARRS ,Sensors for Terrestrial and<br />
Airborne Radio-transmitted Rescue Search‘ ist die Europäische<br />
Commission im Rahmen des Sixth Framework<br />
Programme Priority IST-2005–2.5.12 ,ICT for Environmental<br />
Risk Mangement‘. IST steht für Information Society<br />
Technologies. Das Projekt wurde im Oktober<br />
2006 gestartet und endete im Dezember 2008. Projektpartner<br />
waren Thales Communications (France), University<br />
of Louvain (Belgium), JOANNEUM RESEARCH<br />
(Austria), TELETEL (Greece), University of Oulu (Finnland),<br />
SFR (France), ENSOSP (France), Vodaphone<br />
(Greece), Mont-Blanc Helicopters (France), Cyprus Fire<br />
Service (Cyprus), University of Cyprus (Cyprus).“<br />
MM: „Welche konkreten Punkte/Fragestellungen wurden<br />
behandelt?“<br />
G. Lammer:<br />
„Ausgehend von den Erfahrungen eines vorangegangenen<br />
französischen Projekts LUTECE zur Suche nach<br />
Lawinenopfern, wurden die zu lokalisierenden Mobil<br />
Funkgeräte von GSM auf TETRA und UMTS ausgeweitet.<br />
Die Probleme durch Reflexionen und Multipath<br />
wurden durch entsprechende Algorithmen der Signalverarbeitung<br />
gelöst. Antennen zur Bestimmung der<br />
Richtung zu den georteten Mobilgeräten wurden für<br />
Hubschrauber tragbare <strong>System</strong>e entwickelt. Die Lokalisierung<br />
wurde auf folgende Szenarien ausgeweitet:<br />
. Warnung/Kommunikation von/mit Personen in Gefahrenbereichen<br />
durch Cell Broadcast SMS. Cell<br />
Broadcast erlaubt das von Infrastruktur oder Provider<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
60<br />
Handyortung<br />
für schnellere Rettung<br />
Bei Lawinenabgängen rettet Zeit Leben. Das JOANNEUM RESEARCH, die zweitgrößte außeruniversitäre<br />
Forschungseinrichtung Österreichs mit etwa 390 Mitarbeitern, beschäftigt sich im Rahmen des EU<br />
Forschungsprojektes STARRS mit der Ortung von Personen durch ihre GSM und UMTS Mobiltelefone.<br />
MM hat dazu Projektleiter Dipl.-Ing. Günter Lammer befragt.<br />
Ortung per Helikopter. Foto: G. Lammer/Joanneum Research<br />
unabhängige Versenden von Short<br />
Message Services SMS)<br />
. Suche nach Personen in Berg-<br />
Waldgebieten durch Hubschrauber<br />
oder tragbare <strong>System</strong>e. Unabhängig<br />
von der Netzinfrastruktur – in<br />
Berg und Waldgebieten ist die Netzabdeckung<br />
oft nur unzureichend<br />
gegeben – können Personen schnell<br />
und auf bis zu 1 m genau lokalisiert<br />
werden.<br />
. Suche nach Verschütteten, Personen<br />
unter Trümmern nach Erdbeben,<br />
Terroranschlägen, Industrieunfällen<br />
– ein tragbares <strong>System</strong> kommt<br />
zum <strong>Ein</strong>satz.<br />
. Lokalisierung von Opfern in<br />
brennenden Gebäuden.<br />
. Das Monitoring von <strong>Ein</strong>satzkräften<br />
in Gebäuden und Gebieten mit<br />
unzureichender TETRA Infrastruktur.<br />
TETRA Professional Mobil Radios<br />
können zur Koordinierung der verschiedenen<br />
<strong>Ein</strong>satzkräfte beitragen.<br />
Versuche zum Test der technischen<br />
Lösungen für die angeführten Szenarios<br />
wurden in Frankreich und<br />
Österreich durchgeführt. In Österreich<br />
wurden zudem erfolgreich<br />
Tests zur Ortung von GSM, UMTS<br />
und TETRA Mobilgeräten in Niederöblarn,<br />
Kleinsölktal und auf der<br />
Planneralm durchgeführt.<br />
MM: „Wo liegen die Vorteile einer<br />
,Handyortung‘, welche Probleme<br />
könnten sich ergeben?“<br />
G. Lammer:<br />
„Die Vorteile der ,Handyortung‘ liegen<br />
in der Verfügbarkeit der Geräte,<br />
jedermann ist mit einem ,Handy‘<br />
ausgerüstet. Der Umgang mit diesem<br />
Gerät wird beherrscht, die Batteriehaltbarkeit<br />
des Akkus ist gut.<br />
Problem ist die Signalausbreitung,<br />
Reflektionen und Multipath Ausbreitung<br />
erschweren eine Auswertung<br />
der Richtung aus der das Signal<br />
kommt.<br />
MM: „Was konnte erreicht werden –<br />
welche Ergebnisse gibt es?“<br />
G. Lammer:<br />
„Die Entwicklung der Sende-/Empfangsantennen<br />
und der Auswertesoftware<br />
brachten gute Ergebnisse.<br />
Die Ortungsgenauigkeit zur Bestimmung<br />
der Position der Mobilgeräte<br />
vom Hubschrauber aus (abhängig<br />
von der Flughöhe) konnte bis zu<br />
1 m erreicht werden. Die Ergebnisse<br />
für die Ortung innerhalb von Gebäuden<br />
mit dem tragbaren Gerät<br />
waren sehr gut, die Zugänglichkeit<br />
der Position war die Beschränkung<br />
für die Ortungsgenauigkeit.“<br />
MM: „Welche Folgen zeichnen sich<br />
für die Praxis ab?“<br />
G. Lammer:<br />
„Die Funktion der entwickelten<br />
Technologie konnte durch die Versuche<br />
gezeigt werden, für den kommerziellen<br />
<strong>Ein</strong>satz werden Verbesserungen<br />
in der Bedienbarkeit, Verringerungen<br />
in Gewicht und Platzbedarf<br />
vorteilhaft sein. Die Nachfrage<br />
wird die Entscheidung für eine<br />
mögliche Serie bestimmen. dwl
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TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
SUFAG-Schnee gehört zur Qualitätsoffensive<br />
im Skigebiet Heuberg-Parsenn<br />
Die Heuberg-Skiarena im Vorarlberger Kleinwalsertal befindet sich seit der Übernahme durch<br />
den Hotelier Toni Haller im Jahr 2003 stark im Aufwind. „Wir brauchen moderne Liftanlagen und<br />
schnee sichere Pisten, um den Wünschen der Gäste gerecht zu werden“, wusste Haller und investierte<br />
seither 18 Mio. Euro in die Modernisierung. Jüngstes Highlight war die erste Kombibahn Vorarlbergs<br />
4/8-CGD Parsenn, die seit Eröffnung im Dezember 2008 vor allem den Kinderskischulen viel genützt<br />
hat. Jedoch am Anfang aller Veränderungen stand das Beschneiungskonzept mit SUFAG, das bereits<br />
für 54 % der Pistenflächen Schneegarantie gibt.<br />
Gruppenbild vor der neuen Kombibahn am Heuberg zur Erinnerung an den MM-Besuch (von r. nach l.):<br />
Seilbahner und Hotelier Toni Haller, Haller junior, Werner Kresser (SUFAG), Betriebsleiter Manfred Kögler<br />
und Schneichef Ludwig Willmann. Foto: mak<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
62<br />
Im Jahr 2003 nutzte Toni Haller die<br />
Gunst der Stunde und erwarb 3 Lifte<br />
einschließlich dem Parsenn- und<br />
Hubertuslift in Hirschegg, drei Jahre<br />
später kaufte er den alten Heuberg-<br />
<strong>Ein</strong>er-Sessellift (Bj. 1950), sowie die<br />
benachbarten Schlepplifte. Somit<br />
waren die Voraussetzungen geschaffen,<br />
ein großes zusammenhängendes<br />
Skigebiet auf Talebene<br />
zu etablieren. Dazu gehören vor allem<br />
für Kinder sichere und komfortable<br />
Liftanlagen – daher der Ersatz<br />
durch eine 4er-Sesselbahn im Jahr<br />
2007 bzw. durch die o. e. Kombibahn<br />
(8er Gondeln und 4er Sessel)<br />
SUFAG Compact Eco im <strong>Ein</strong>satz auf<br />
der Heuberg-Arena im Kleinwalsertal<br />
(Vorarlberg). Fotos: Heuberg-Arena<br />
im letzten Jahr, welche den 1,4 km<br />
(!) langen Schlepplift „Parsenn“ ablöste.<br />
Dem heute 65-jährigen Haller,<br />
Gesellschafter der Haller GmbH &<br />
Co., die 850 Betten im Kleinwalsertal<br />
hat, war aber von Anfang an klar,<br />
dass die neuen Bahnen nur in Kombination<br />
mit einer Schneeanlage<br />
wirklich Sinn machen. Deshalb<br />
wandte er sich bereits 2003 an die<br />
nächstgelegene Schneeerzeugerfirma,<br />
an die SUFAG in Kennelbach.<br />
Noch ehe die neuen Bahnen realisiert<br />
werden konnten, galt es für die<br />
damals erste Saison zwei Kinderlifte<br />
möglichst schnell einzuschneien.<br />
SUFAG schaffte das in zwei Tagen<br />
und hatte das Vertrauen gewonnen.<br />
Seit 2004 werden nun sukzessive<br />
von der Heuberg-Arena „grüne“<br />
Schneeerzeuger geordert – beginnend<br />
mit 4 Super Silent wegen der<br />
Talnähe, aus denen inzwischen 7<br />
wurden, dann weiter mit Compact<br />
Power und Eco und schließlich auch<br />
der stufig regelbaren Lanze ST 10–4<br />
bis zum jetzigen Stand von 18 Propellermaschinen<br />
und 8 Lanzen (sowie<br />
2 Testmaschinen). Sogar ein<br />
Gunlifter ist im <strong>Ein</strong>satz – an der<br />
Bergstation, wo besonders viel<br />
Schnee gebraucht wird.<br />
Für Vollflächen -<br />
beschneiung vorbereitet<br />
Die hybride Schneeanlage verfügt<br />
bereits jetzt über 75 Zapfstellen, ist<br />
also für eine Vollflächenbeschneiung<br />
von der Verrohrung her gesehen<br />
vorbereitet. Für gleichzeitiges<br />
Beschneien der 49 ha Pistenfläche<br />
fehlen derzeit aber noch einige<br />
Schneegeneratoren und wohl auch
eine höhere Pumpenleistung als die<br />
jetzigen 90 Sekundenliter. Aber im<br />
Moment liegt der Schwerpunkt auf<br />
der Beschneiung der Pisten der Parsenn-Kombibahn<br />
und der Heuberg-<br />
Sesselbahn, die im oberen Teil gelegenen<br />
Schlepplifte müssen sich<br />
noch etwas gedulden. Pläne sind<br />
zwar schon vorhanden, hier weitere<br />
Lanzen aufzustellen, aber angesichts<br />
der unsicheren Wirtschaftslage<br />
will Toni Haller noch etwas abwarten.<br />
Immerhin funktioniert die<br />
Beschneiung der o. e. Flächen in<br />
sehr kurzer Zeit: 60 Stunden bei FKT<br />
- 6° C. Dadurch wird es auch möglich,<br />
den Start von bisher Mitte Dezember<br />
auf ca. 6. Dezember vorzuverlegen.<br />
SUFAG hat beim Projekt Heuberg<br />
auch die Hauptpumpstation (2 Vogel-Pumpen<br />
á 45 l/sec) und eine<br />
Druckerhöhungsstation (1 Vogel-<br />
Pumpe 35 l/sec) sowie die Kompressoranlage<br />
(AGRE 75 kW) als GU gebaut.<br />
Begonnen wurde damit noch<br />
2007, die Fertigstellung konnte<br />
aber erst 2008 erfolgen, zumal der<br />
neue, 35 000 m 3 fassende Speicherteich,<br />
angelegt auf 1 230 m von der<br />
Firma RÜF aus Au, witterungsbedingt<br />
nicht mehr realisiert werden<br />
konnte. Die Pumpstation wurde etwas<br />
abgesetzt vom gekühlten Teich<br />
platziert, das Wasser wird zunächst<br />
über eine Vorpumpstation zur<br />
Hauptpumpe gefördert und mit<br />
dieser versorgt man auch die Druckerhöhungsstation.<br />
An Rohrleitungen<br />
wurden insgesamt 12 km<br />
DN80 bis DN300 der Marke Halberg<br />
verlegt und zwar zwischen<br />
1 072–1 450 m – alles übrigens auch<br />
LWL vernetzt. Bis Mitte Jänner 2009<br />
wurden bereits 50 000 m 3 Wasser<br />
verschneit für ca. 17 ha.<br />
Früher oft nur<br />
40 Betriebstage<br />
Vor 2003 war die Situation am Heuberg<br />
mit den ehemaligen Privatbesitzern<br />
ohne Beschneiung teilweise<br />
prekär. Es gab Winter mit nur 40 Betriebstagen,<br />
aber das Geld zum Investieren<br />
in eine Beschneiung war<br />
nicht vorhanden. „Dieser Zustand<br />
war natürlich keine Perspektive für<br />
die Allgemeinheit und auch nicht<br />
für die Beherbergungsbetriebe“, erinnert<br />
sich Haller. „Mittelberg ist<br />
kein Garant für Schneesicherheit gewesen,<br />
die Familien wanderten ab<br />
nach Oberstdorf im Allgäu, das diese<br />
Sicherheit und auch komfortable<br />
Gondeln bieten konnte. Und wenn<br />
man einmal die Gäste verloren hat,<br />
bekommt man die so schnell nicht<br />
wieder zurück. Man muss dem Gast<br />
schon im Sommer vermitteln können,<br />
dass am Tag X die Skisaison beginnt.<br />
Aber man hat hier die Situation<br />
früher nicht im Gesamtzusammenhang<br />
gesehen“, so Haller.<br />
Der Hotelier als Pistenbetreiber ist jedenfalls<br />
mit der Performance der SU-<br />
FAG-Schneeanlage und der Betreuung<br />
durch Werner Kresser mehr als<br />
zufrieden. Es geht inzwischen aber<br />
nicht mehr nur um Schnee – auch<br />
heuer wäre zu wenig Naturschnee<br />
gefallen (30 cm) – sondern um Pistenqualität.<br />
Deshalb wird immer<br />
wieder trockener Maschinen-Schnee<br />
aufgebracht, um eventuell harten<br />
oder eisigen Untergrund „familiengerecht“<br />
zu machen. Hier können<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
sich heutzutage auch kleinere Skigebiete<br />
keine Fehler erlauben!<br />
Und noch einen Vorteil wird die Beschneiung<br />
hier bringen: wenn die<br />
Gleitwege nach Mittelberg zum<br />
Walmendinger Horn auch beschneibar<br />
sein werden, dann wird dies den<br />
Busverkehr spürbar entlasten. mak<br />
Der neue auf<br />
1 230 m angelegteSpeicherteich.<br />
Blick in die von<br />
SUFAG errichtete<br />
Pumpstation mit<br />
den vertikalen<br />
Mehrstufenpumpen.<br />
Technische Daten: BSA Heuberg<br />
Komplett vollautomatische Anlage mit Visualisierung und Betriebsmeldungen auf Mobiltelefon.<br />
Pistenfläche: 31 ha, davon 54 % beschneibar<br />
Speicherteich: 35 000 m 3 mit Kompressor belüftet<br />
Hauptpumpstation: 2 vert. Mehrstufenpumpen á 45 l/sec, 2 x 172 kW<br />
Druckerhöhung: 1 horiz. Mehrstufenpumpe á 35 l/sec, 100 kW<br />
Vorpumpstation: 2 Spiralgehäusepumpen á 45 l/sec, 2 x 37 kW<br />
Kompressoranlage: 75 kW, 11,8 m 3 /min, 8,5 Bar<br />
Zapfstellen: 75 Stk. (24 Oberflur, 19 Unterflur Plastik,<br />
32 Unterflur Beton davon 5 Kombi + 1 Gunlifter)<br />
Rohrleitung: 12 km DN80 bis DN300<br />
Kabelleitung: 84 km 240 mm 2<br />
Zentralluftleitung: 5 km DN100 und DN75<br />
Steuerleitung: 2x10x0,8<br />
Lichtwellenleiter: 8 km, 48 Fasern Single Mode<br />
Strom: 10 km Hochspannungserdkabel, 3 neue eigene Trafostationen<br />
Propellermaschinen: 18 (4 Compact Power, 7 Compact Eco, 7 Super Silent..., 1 Gunlifter)<br />
Lanzen: 8 Stk. S 10–4 Zentralluft<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
63
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Senkrechtstart am Karerpass dank<br />
Georg Eisath und TechnoAlpin<br />
Das Ende der von Latemar und Rosengarten wunderbar eingerahmten Skiarea Carezza (Karerpass)<br />
in den Südtiroler Dolomiten schien schon besiegelt – bis mit Georg Eisath ein Visionär das Ruder<br />
übernommen und das Skigebiet wieder auf Erfolgskurs gebracht hat. Eisath kennt als Mitbegründer<br />
von TechnoAlpin ziemlich alle Skiresorts dieser Welt und weiß daher genau um die heutigen Anforderungen<br />
für Erfolg. An oberster Stelle steht für ihn unumstritten die garantierte Schneesicherheit!<br />
Um den Pistenfahrern<br />
ihren<br />
Arbeitsalltag zu<br />
erleichtern, sind<br />
in Carezza alle<br />
Schneeerzeuger<br />
auf Turm mittels<br />
Fernbedienung<br />
steuerbar.<br />
Die von Latemar und Rosengarten wunderbar eingerahmte Skiarea Carezza. Fotos: TechnoAlpin<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
64<br />
Als Eisath im vergangenen Jahr die<br />
Mehrheitsanteile an der Skiliftgesellschaft<br />
Latemar-Karersee GmbH erwarb,<br />
wollte er diesem Anspruch<br />
nach Schneesicherheit auch zu Füßen<br />
des Rosengartens gerecht werden.<br />
Erreicht werden sollte dieses<br />
Ziel durch die Errichtung einer<br />
hochmodernen Beschneiungsanlage<br />
– mehr als naheliegend, dass dabei<br />
von der Planung und Projektierung<br />
über die Produktion bis hin zur<br />
Realisierung vor Ort alles aus dem<br />
Hause TechnoAlpin stammt.<br />
Rohrleitungsnetz<br />
um 20 km erweitert<br />
Die Beschneiungsanlagen von TechnoAlpin<br />
bürgen für Schneegarantie<br />
auf 100 % der 40 Pistenkilometer,<br />
die sich von 1 200 bis auf 2 350 m erstrecken.<br />
Bei der Projektierung wurde<br />
darauf geachtet, die bestehenden<br />
Strukturen möglichst vorteilhaft<br />
einzubinden. So galt es, ein vorhandenes<br />
Leistungsnetz, bestehende<br />
Pumpstationen sowie eine recht große<br />
Zahl an Schneeerzeugern zu berücksichtigen.<br />
Aus der jahrelangen<br />
internationalen Erfahrung Eisaths ergab<br />
sich auch die Entscheidung, in<br />
den Rohrleitungen die Versorgung<br />
mit Wasser, Strom und Luft unterzubringen.<br />
So können alle Schächte sowohl<br />
für Schneilanzen als auch für<br />
Propellermaschinen eingesetzt werden.<br />
Auch ein Glasfaserkabel musste<br />
in den Rohrleitungen Platz finden.<br />
Dieses dient nicht nur der Steuerung<br />
der Beschneiungsanlage, sondern<br />
auch der Datenübertragung der Aufstiegsanlagen,<br />
der Restaurants sowie<br />
des Pisteninformationssystems. In<br />
Summe wurde das Rohrleitungsnetz<br />
um 20 km erweitert.
Unter den 17 neuen Propellermaschinen<br />
befinden sich auch 5 Stück der jüngsten<br />
Generation T 60.<br />
Gesamtleistung 300 l/sec<br />
Zentrales Element der Anlage ist die<br />
neu errichtete Pumpstation „Moseralm“,<br />
die sich im Herzen des Skigebietes<br />
befindet. Deren 3 Pumpen<br />
à 400 kW à 50 l/sec bedienen sich<br />
zurzeit aus einem Speicherbecken,<br />
das von zwei Bergbächen gespeist<br />
wird. Sobald der 100 000 m 3 große<br />
Speichersee „Frin“ im Sommer 2009<br />
fertig gestellt sein wird, kann das<br />
Wasser für die PS Moseralm daraus<br />
entnommen werden. Für Phase 3<br />
des Projekts ist eine Erweiterung um<br />
eine zusätzliche Pumpe derselben<br />
Kapazität vorgesehen. Alles in allem<br />
wird eine Gesamtleistung von 2 500<br />
kW bzw. 300 l/sec erreicht, welche<br />
sich auf die Pump- und Kompressorstation<br />
„Moseralm“, die Boosterstation<br />
„Laurin III“ und die Kompressorstation<br />
„Pra di Tori“ aufteilen.<br />
Bisher sorgten fünf Baby-AT, drei Baby-AM,<br />
zwei M5, vier M90-AM, 16<br />
Stück M90-CM sowie elf Lanzen<br />
L9V für die Beschneiung. Dieses Arsenal<br />
wurde im Zuge der Erweiterung<br />
um 91 Stück A9V, fünf A6V<br />
und drei A30 (Lanzen), zwölf<br />
M18-AT und fünf T60-AT ergänzt.<br />
Somit ist in Carezza beinahe die gesamte<br />
Palette von TechnoAlpin präsent,<br />
sodass für jeden Pistenabschnitt<br />
der ideale Schneeerzeuger<br />
im <strong>Ein</strong>satz ist.<br />
Die Beschneiungsanlage wurde<br />
weiters mit 63 neuen, mobilen<br />
Schächten bestückt. So stehen nunmehr<br />
179 Zapfstellen zur Verfügung.<br />
Die Anlage wurde derart konzipiert,<br />
dass ein künftiger Ausbau jederzeit<br />
möglich ist. Denn Eisath hat<br />
noch einiges vor, so z. B. den Bau einer<br />
modernen Gondelbahn von<br />
Welschnofen hinauf auf die Frommeralm!<br />
Blue Tooth-Fernbedienung<br />
Unnötig zu erwähnen, dass die<br />
High-Tech-Beschneiungsanlage der<br />
Skiarea Carezza mit der Steuerungssoftware<br />
ATASSplus von TechnoAlpin<br />
ausgestattet ist. Schließlich<br />
strebt man auch hier eine kosten-<br />
und ressourcenschonende Beschneiung<br />
bei möglichst kurzen<br />
Schneizeiten an. Das ausgeklügelte<br />
Wasser- und Luftmanagement sowie<br />
die optimale Energieüberwachung<br />
von ATASSplus sollen dies ermöglichen.<br />
Um den Pistenfahrern<br />
ihren Arbeitsalltag zu erleichtern,<br />
sind in Carezza alle Schneeerzeuger<br />
auf Turm mittels Blue Tooth-Fern -<br />
bedienung steuerbar. Ausnahmslos<br />
alle Funktionen können damit ab -<br />
gelesen und gesteuert werden.<br />
Das Funksignal der Fernbedienung<br />
reicht etwa 100 m weit, was eine<br />
Steuerung sozusagen „im Vorbeifahren“<br />
allemal ermöglicht. Betrieben<br />
wird die Fernbedienung mittels<br />
Akku, der im Pistengerät bzw. an einer<br />
Netzsteckdose geladen werden<br />
kann. Die Blue Tooth-Steuerung<br />
wurde von TechnoAlpin gemeinsam<br />
mit den Bergbahnen Sölden entwickelt<br />
und dort erstmals eingesetzt.<br />
Am Karerpass gibt es derzeit nur zufriedene<br />
Gesichter: Georg Eisath hat<br />
erfolgreich den Grundstein zu seinem<br />
zweiten unternehmerischen<br />
Standbein gelegt. Im Tourismusverein<br />
Welschnofen-Karersee verweist<br />
man zufrieden die merklich gestiegenen<br />
Tagesgäste am Wochenende,<br />
die zum großen Teil auf die getätigten<br />
Investitionen zurückzuführen<br />
sind. Und schließlich sind es die<br />
Wintersportler aus dem In- und Ausland,<br />
die sich neben herrlichem Panorama<br />
und Sonnenschein nun<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
auch über schneesichere Pisten<br />
freuen. Für die snow experts von<br />
TechnoAlpin schließlich entstand<br />
mit den Anlagen in der Skiarea<br />
Carezza ein Referenz-Skigebiet, in<br />
dem sie beinahe vor ihrer Haustüre<br />
Kunden aus aller Welt den State of<br />
the Art in Sachen technischer Beschneiung<br />
vorführen können. dm<br />
Das Arsenal an<br />
Schneilanzen am<br />
Karerpass wurde<br />
um 99 Stück<br />
aufgestockt.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
65
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
21 Produkte stellten sich dem<br />
Schneitest in Lech<br />
Nach über 5 Jahren hat endlich von 12.–14. Jänner bei den Skiliften Lech/Arlberg wieder ein inter -<br />
nationaler Schneitest stattgefunden – mitorganisiert von MOUNTAIN MANAGER. 21 Schneeerzeuger<br />
von 11 Marken sind in 42 Testdurchgängen angetreten, um Prüfprotokolle erstellen zu lassen, die<br />
ca. 20 Parameter messen im Verhältnis zur jeweiligen Feuchtkugeltemperatur der Prüfzeit. Obwohl<br />
sich für die Schneeanlagenbetreiber daraus eine wertvolle Orientierung ergibt, haben die Firmen<br />
TechnoAlpin und DEMAC leider ihre Teilnahme am Schneitest verweigert – trotz persönlicher<br />
Animationsversuche der Organisatoren...<br />
Schneitest in Lech bei der Schlegelkopfbahn am 12./13. Jänner mit 21 teilnehmenden<br />
Schneegeneratoren. Im Hintergrund die Areco Supersnow II mit Franz Schlemmer bei<br />
ihrem 1. Testdurchgang. Fotos: mak<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
66<br />
Heinz Hofer, GF<br />
der Firma Nivis,<br />
mit seiner „Storm<br />
auomatic“ bei<br />
den letzten <strong>Ein</strong>stellarbeiten<br />
vor<br />
der Messung.<br />
Beim Schneitest geht es nicht darum<br />
die aktuell „beste“ Schneemaschine<br />
herauszufinden, denn „die<br />
beste Schneekanone gibt es nicht,<br />
sonst hätte ich sie schon erfunden“,<br />
behauptet DI Techn.-Rat Michael<br />
Manhart, Schneipionier seit 1973<br />
und GF der Skilifte Lech. Manche<br />
Maschinen leisten viel und brauchen<br />
auch viel Energie oder Druckluft,<br />
andere leisten im Grenztemperaturbereich<br />
besonders viel und dafür<br />
bei tiefen Temperaturen weniger<br />
als andere, manche sind besonders<br />
lärmarm oder werfen sehr weit und<br />
manche sind eben kostengünstiger<br />
und erlauben bei gleichen Anschaffungskosten<br />
eine höhere Stückzahl.<br />
Jeder muss sich also seine spezielle<br />
Mischung aus den Parametern<br />
selbst zusammenstellen und dann<br />
den entsprechenden Schneegenerator<br />
dazu finden. Oder er lässt sich<br />
beraten. Allerdings ist eine unabhängige<br />
Auseinandersetzung mit<br />
den am Markt erhältlichen Geräten<br />
immer von Vorteil und dafür<br />
braucht es eben objektive Anhaltspunkte<br />
– wenngleich diese Anhaltspunkte<br />
nur immer Ausschnitte aus<br />
der möglichen Gesamtperformance<br />
einer Schneemaschine anzeigen.<br />
6 Messzeitpunkte<br />
pro Maschine<br />
In der Praxis sieht das so aus, dass<br />
bei einem Schneigerät nach 15–20<br />
Minuten Rüstzeit z. B. bei - 6,5° C<br />
FKT die Messung aller Parameter<br />
startet und das erste Mal aufgezeichnet<br />
wird, ein weiteres Mal<br />
nach 7,5 Minuten Schneizeit bei<br />
eventuell abweichender FKT von
Techn.-Rat DI Michael Manhart, GF des Veranstalters Skilifte Lech<br />
mit 35 Beschneiungsjahren Erfahrung, beim Interview mit dem ORF<br />
Vorarlberg über den Schneitest.<br />
z. B. - 6,0° C und das dritte Mal am<br />
Ende der Prüfung nach 15 Minuten<br />
bei eventuell nochmals abweichender<br />
FKT von z. B. - 5,8° C. Normalerweise<br />
sind die Abweichungen geringer<br />
(ø – 0,2° C FKT), außer es fällt<br />
während der Prüfung plötzlich Sonne<br />
ein, wie im oben beschriebenen<br />
Fall. Dies wird jedoch im Prüfbericht<br />
vermerkt. Nach Beendigung des gesamten<br />
Messdurchganges werden<br />
auch die Werte für die Wurfweite,<br />
Schneegewicht und Schneequalität<br />
(trocken, feucht, mit Sumpf etc.)<br />
eruiert. Zu diesem Zweck werden<br />
Schneibretter in Abständen von je 5<br />
Metern platziert und der darauf angesammelte<br />
Schnee hinterher aus-<br />
gewertet. Auf diese Weise wird auch<br />
das Hauptschneifeld ersichtlich. Zuletzt<br />
wird der maximale Wasserdurchsatz<br />
bei 35 bar ermittelt.<br />
Es stehen also nach den beiden Testdurchgängen,<br />
die jede angemeldete<br />
Schneemaschine in den 3 Testtagen<br />
durchläuft, insgesamt 6 Ergebnisse<br />
für die variablen Parameter<br />
(z. B. Wasserdurchsatz) und 2 Ergebnisse<br />
für die fixen Kriterien wie<br />
„durchschnittliches Schneegewicht“<br />
oder „Verhältnis elektrische<br />
Energie: Schnee" fest, die in einem<br />
Prüfprotokoll – beglaubigt von<br />
Schneichef Sepp Moser und GF Michi<br />
Manhart – festgehalten werden.<br />
Schneilanze YORK<br />
Saphyr beim<br />
1. Messdurchgang.<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Ermittlung des Schneegewichtes bzw. Schneehöhe durch Sepp Moser.<br />
Exklusive Veröffentlichung<br />
bei MOUNTAIN MANAGER<br />
Diesem Verfahren – für alle generell im manuellen Betrieb,<br />
die Maschinen konnten also während des Tests<br />
nicht regeln – stellten sich wie o. e. 21 Produkte, darunter<br />
erstmals welche von Areco, SMI und IAG (ehemals<br />
Zottl), nicht aber von TechnoAlpin, Demac und<br />
Cortech. Die Test-Reihenfolge wurde durch Los ermittelt.<br />
MOUNTAIN MANAGER wird die Prüfprotokolle in<br />
einer Sonderbeilage in der Messe-Ausgabe MM2 veröffentlichen<br />
und alle Abonnenten kostenlos mit 1<br />
Exemplar bestücken. Die teilnehmenden Firmen haben<br />
bisher nur ihre eigenen Daten auf USB-Stick bekommen<br />
und können die Ergebnisse der Mitbewerber<br />
daher offiziell nicht nutzen oder bewerten – auch<br />
wenn inoffizielle Aufzeichnungen von einzelnen Teilnehmern<br />
während der Konkurrenzprüfungen gemacht<br />
wurden. Das Ergebnis ist erst offiziell, wenn es<br />
im MOUNTAIN MANAGER veröffentlicht wurde!<br />
Teilnehmer und Geräte<br />
ARECO: SuperSnow II<br />
Bächler: Lanze Nessy<br />
HDP Gemini: „Gemini S20A“<br />
Lanze „Gemini ECO Superplus K“<br />
IAG GmbH: BK 100S (ehem. Zottl)<br />
Lenko: FA 540<br />
FA 380<br />
Lanze Orion<br />
Nivis: „Storm automatic“<br />
Snowstar: Super Crystal<br />
Schneilanze Pegasus<br />
SMI/Wintertechnik: SMI Gigastar Simatic<br />
SMI Super PoleCat Simatic<br />
SMI PoleCat Piano Simatic<br />
SUFAG: Compact Power<br />
Super Silent<br />
Lanze S10–4<br />
Arlberg Jet (Druckluftkanone)<br />
Arlberg Jet Twin<br />
YORK: Lanze RUBIS 10 CC<br />
Lanze SAFYR<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
67
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
68<br />
KSB erleichtert<br />
seinen Kunden das Leben<br />
In Krisenzeiten schlagen viele Unternehmen einen Sparkurs ein, verbunden mit dem Zurückfahren<br />
von Ressourcen und Leistungen. Nicht so bei KSB Österreich! Der Pumpen- und Armaturenhersteller<br />
mit über 130 Jahren Erfahrung hat sich in den letzten 30 Jahren besonders im Schneegeschäft einen<br />
Namen gemacht und die Branche mit ca. 1500 extrem zuverlässigen Pumpen mitgeprägt. Gerade<br />
jetzt ist die richtige Zeit, um in die Offensive zu gehen. Man begegnet der Zukunft zum einen organisatorisch<br />
mit einer kürzlich neu gegründeten „Gruppe Schnee“ unter der Leitung von Bekim Kastrati,<br />
der jahrelang erworbenes Know-how bündelt, zum anderen wird die Produkt-Entwicklung im Dialog<br />
mit den Betreibern forciert, um künftigen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen.<br />
KSB hat die Branche mit ca. 1 500 extrem zuverlässigen Pumpen für Schneeanlagen in den letzten 30 Jahren mitgeprägt.<br />
Im Bild eine Pumpstation in Ischgl. Fotos: KSB<br />
„KSB zeigt seit 25 Jahren massives<br />
Engagement für die Branche und<br />
wird sich gerade jetzt in der derzeitigen<br />
Marktsituation keinesfalls zurücknehmen,<br />
sondern proaktiv für<br />
den Kunden die besten Lösungen<br />
erstellen“, so Andrea Parzer-Belmonte,<br />
die seit September 08 für<br />
Strategisches Projektmanagement<br />
bei KSB Österreich GmbH (Wien)<br />
zuständig ist. „Wir setzen auf intensive<br />
Kommunikation mit Kunden<br />
und Partnern um innovative Lösungen<br />
am Markt umsetzen zu können<br />
und bieten durch die o. e. „Gruppe
Schnee“ unter der Leitung von Bekim Kastrati eine<br />
spezialisierte <strong>Ein</strong>heit, die den erfahrenen technischen<br />
Verkaufsleiter Arnold Ofner in seinem wachsenden Geschäftsbereich<br />
unterstützt“. Jahr für Jahr wickelt KSB<br />
Projekte in Österreich und Bayern mit durchschnittlich<br />
insgesamt 20 000 kW an installierter Pumpleistung ab.<br />
Die Tendenz ist seit Jahren steigend, zumal die Schneizeiten<br />
im Vorwinter bekanntlich immer kürzer und daher<br />
die Infrastruktur immer schlagkräftiger geworden<br />
sind. Das bedeutet aber auch immer höhere Anschlusswerte<br />
und empfindlich steigende Betriebskosten. Dazu<br />
kommt eine Verschärfung der Energiesituation (Stichwort<br />
Gaskrise, Ölpreise) und steigende Kosten. Der Bedarf<br />
an Maschinenschnee wird aber nicht zurückgehen,<br />
ganz im Gegenteil, die Schneesicherheit zu Saisonbeginn<br />
ist das Gebot der Stunde.<br />
Know-how gezielt einsetzen<br />
„Die Bergbahnbranche und somit der Wintertourismus<br />
allgemein steht jetzt vor großen Herausforderungen.<br />
Wir von KSB befassen uns sehr genau mit der Situation<br />
unserer Kunden, um hier noch besser unterstützen können.<br />
<strong>Ein</strong>e Strategie ist, das langjährige Know-how zum<br />
Vorteil der Kunden rasch und gezielt einsetzen zu können<br />
bzw. einen Anknüpfungspunkt für die Bedürfnisse<br />
aus den Regionen anzubieten. Die andere Seite ist, dass<br />
der KSB-Konzern seine Fertigung ausgebaut und modernisiert<br />
hat, um Top Qualität und effiziente Lieferzeiten<br />
am Markt anzubieten“, erklärt Arnold Ofner im Gespräch<br />
mit dem Mountain Manager. „Denn für Österreich<br />
ist der Wintertourismus ein zentrales Thema und<br />
KSB arbeitet hier mit den Regionen Hand in Hand am<br />
gemeinsamen Erfolg.<br />
Man hat die Anliegen der Kunden immer sehr ernst genommen<br />
und Produkte speziell für die maschinelle Beschneiung<br />
entwickelt – sprich Hochdruck-Gliederpumpen<br />
mit axialen Zuläufen, die Vorteile beim Wirkungsgrad<br />
und spezifischen Saugverhalten haben. <strong>Ein</strong> wesentlicher<br />
Teil einer Schneeanlage ist aber auch eine<br />
nasse Vorpumpe, also hat sich KSB auch damit auseinandergesetzt<br />
und die Performance optimiert. Da die<br />
Pumpanlage sozusagen das Herz der Schneeanlage darstellt,<br />
ist es bedeutsam, dass der Pumpenbauer seine Innovationen<br />
einbringt“, so Ofner.<br />
<strong>Ein</strong>satz von Pumpen mit<br />
Antriebsleistung > 500 kW<br />
Bis dato wurden HD Pumpen im Normalfall bis zu einer<br />
Antriebsleistung von 500 kW ausgelegt. Im Wesent -<br />
lichen gibt es dazu 3 Hauptgründe:<br />
a) Betriebssicherheit<br />
b) Standardprodukte<br />
c) Beschneiung im Grenztemperaturbereich bzw. Ausbesserungsbeschneiung<br />
(Teillastschneien).<br />
Alle diese Gründe hatten ihre Berechtigung, sind aber<br />
nicht mehr relevant. Generell sind in allen Skgebieten<br />
Beschneiungsanlagen vorhanden und es wird von Vollbeschneiung<br />
gesprochen. Warum sollte man dann<br />
nicht Pumpen mit z. B. 1 000 kW Antriebsleistung einsetzen?<br />
HD-Pumpen aus einem Baukastensystem sind<br />
standardmäßig vorhanden und der <strong>Ein</strong>satz solcher<br />
Maschinen würde die Investitionskosten senken. Die<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
Betriebssicherheit und das Teillastschneien sind durch<br />
vorhandene <strong>Ein</strong>richtungen abgedeckt.<br />
Problemlöser in neuen Dimension KSB ist immer als<br />
Problemlöser aufgetreten, war Pionier im Pumpstationsbau,<br />
kennt die Gegebenheiten und Anforderungen<br />
wie kein Zweiter und kümmert sich nun um Herausforderungen<br />
auf der nächsten Etage: den Kunden zu unterstützen<br />
in seiner Forderung nach Topprodukten mit<br />
maximaler Leistung, Innovationen im Bereich Energiekosteneffizienz<br />
und Lösungen, die auf die Beschaffenheit<br />
der Region zugeschnitten sind. So etwas kommt<br />
eben nur einem verlässlichen und vertrauenswürdigen<br />
Partner in den Sinn, der auch in Krisenzeiten stark<br />
bleibt. Das ist eben der Unterschied zu Firmen mit<br />
Low-Budget-Produkten... mak<br />
Die Fundgrube<br />
Gebrauchte Doppelmayr<br />
Schlepplift-Teile aller Art<br />
An- und Verkauf<br />
Instandsetzung v.<br />
Doppelmayr<br />
Schleppgehängen<br />
Werner Lingg<br />
Buchenberger Str. 34<br />
87480 Weitnau Allg.<br />
Tel. 00 49 (0) 163/4 57 47 70<br />
Fax. 00 49 (0) 83 75/81 36<br />
Handy: 00 49(0)1 63/4 57 47 70<br />
E-Mail: siegrid.braun@skilift-weitnau.de<br />
Die bei KSB<br />
neu gegründete<br />
„Gruppe Schnee“<br />
bündelt unter<br />
der Leitung von<br />
Bekim Kastrati<br />
jahrelang erworbenesKnowhow.<br />
Im Bild die<br />
Herren (v. l. n. r.)<br />
Lauschmann,<br />
Kastrati und<br />
Roschnig.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
69
TECHNIK<br />
PISTENFAHRZEUGE<br />
Kässbohrer Geländefahrzeug AG:<br />
Blickpunkt Qualität und Umwelt<br />
Höchste Qualität gehört für die Kässbohrer Geländefahrzeug<br />
AG schon immer zu den wichtigsten Kriterien ihrer<br />
Firmenphilosophie. Dass man darüber hinaus auch dem<br />
Umweltschutz große Bedeutung beimisst, verdeutlicht<br />
man nun mit einer entsprechenden Zertifizierung.<br />
Die Umweltzer -<br />
tifizierung nach<br />
DIN ISO 14001<br />
erstreckt sich auf<br />
alle Unternehmensbereiche.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
70<br />
Die Kässbohrer Geländefahrzeug<br />
AG ist seit Ende 2008 nach der in -<br />
ternational anerkannten Umweltmanagementnorm<br />
DIN EN ISO<br />
14001/2004 zertifiziert. Das Unternehmen<br />
verpflichtet sich damit, neben<br />
dem bereits bestehenden Qualitätsmanagement<br />
nach DIN EN ISO<br />
9001:2000 ein umfangreiches Umweltmanagement<br />
in alle Geschäftsprozesse<br />
zu implementieren.<br />
„Als Technologie-Unternehmen fühlen<br />
wir uns zu einem schonenden<br />
Umgang mit Ressourcen und zu<br />
nachhaltigem Handel im Sinne der<br />
Umwelt verpflichtet. Mit der <strong>Ein</strong>führung<br />
des Umweltmanagementsystems<br />
unterstreichen wir diesen Anspruch<br />
und wollen eine dauerhafte<br />
und umweltgerechte Entwicklung<br />
garantieren sowie eine ständige Verbesserung<br />
erreichen“, betont Jens<br />
Rottmair, Vorstandsvorsitzender der<br />
Kässbohrer Geländefahrzeug AG.<br />
Im Rahmen der Umweltzertifizierung<br />
verpflichtet sich Kässbohrer<br />
zur <strong>Ein</strong>haltung und Weiterentwicklung<br />
eines Katalogs an Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Dazu gehören<br />
Offizielles Zertifikat<br />
des TÜV Süd.<br />
Fotos: Kässbohrer<br />
Geländefahrzeug AG<br />
unter anderem die Minimierung negativer<br />
Umweltauswirkungen durch<br />
vorbeugende Maßnahmen, der <strong>Ein</strong>satz<br />
bzw. die Entwicklung arbeitstoffoptimierter<br />
und gefährdungsminimierter<br />
Prozesse und Verfahren<br />
oder die sichere Lagerung von Gefahrstoffen.<br />
„Qualitative Höchstleistungen<br />
und umweltorientiertes<br />
Handeln schließen sich keineswegs<br />
aus“, weiß Rottmair.<br />
Jeder macht mit<br />
Was die Umsetzung in allen Ebenen<br />
des Unternehmens anbelangt betont<br />
Rottmair: „Umweltschutz geht<br />
jeden einzelnen in unserem Unternehmen<br />
etwas an.“ Kässbohrer bezieht<br />
deshalb alle Mitarbeiter in diesen<br />
Prozess ein, motiviert sie zum<br />
sorgsamen Umgang mit den wertvollen<br />
Ressourcen und fördert ihr<br />
Bewusstsein für ökologisches Handeln<br />
mit verschiedenen Maßnahmen.<br />
„Selbstverständlich gehört das<br />
Vermeiden von Abfällen in allen Bereichen<br />
dazu und wo sie nicht vermieden<br />
werden können, werden wir<br />
versuchen sie stofflich weiter zu verwerten“,<br />
so Rottmair. Soweit möglich<br />
möchte Kässbohrer die vorgegebenen<br />
Umweltstandards auch<br />
von seinen Partnern umgesetzt wissen<br />
und wird dies mit Zusatzvereinbarungen<br />
regeln. Zur Sicherstellung<br />
der Wirksamkeit wird das Umweltmanagementsystem<br />
einer regelmäßigen<br />
Prüfung unterzogen und das<br />
<strong>System</strong> bei Abweichungen entsprechend<br />
verbessert oder angepasst.
Die Schneehöhenmessung<br />
ARENA GPS+ erlaubt<br />
kostengünstigere Pisten<br />
Screenshot vom Snowmanagementsystem ARENA WebGIS. Fotos: Power GIS<br />
Das Salzburger Unternehmen<br />
PowerGIS hat mit dem weltweit führenden<br />
GPS-Konzern Topcon ein<br />
Schneehöhenmesssystem auf den<br />
Markt gebracht. Die Planai-Hochwurzen-Bahnen<br />
und an erster Stelle<br />
deren Geschäftsführer, Komm.-Rat<br />
Albert Baier, haben die Entwicklung<br />
massiv mitgetragen und das <strong>System</strong><br />
samt Grundvermessung via GPS in<br />
der Wintersaison 07/08 erstmals erfolgreich<br />
eingesetzt. „Es war mir irgendwann<br />
zu dumm, dass im Frühjahr<br />
noch zu viel Schnee auf den Pisten<br />
lag, der zuvor sehr viel Geld gekostet<br />
hat (ca. 4,6 Mio. Euro bei<br />
1,8–2 Mio. m 3 Schnee/Saison)“, begründet<br />
Albert Baier, von der Planai<br />
die Initiative. „Da müsste es mit gezieltem<br />
Schneemanagement <strong>Ein</strong>sparmöglichkeiten<br />
geben.“<br />
Selbst erfahrene Leute, welche die<br />
Hänge wie ihre Westentasche kennen,<br />
verschätzen sich nämlich gewaltig,<br />
wenn es um die Bestimmung<br />
der Schneehöhe geht. Kein<br />
Betrieb wird es sich aber künftig leisten<br />
können, nicht alle Register in<br />
punkto Schneegarantie und Pisten-<br />
qualität zu ziehen! Es liegt auf der<br />
Hand, dass die „erstklassige Ski -<br />
Piste“ die Versicherung für den<br />
nachhaltigen Unternehmensbestand<br />
darstellt. Die Schneehöhenmessung<br />
ARENA GPS+ kann dazu<br />
einen wichtigen Beitrag leisten, wie<br />
die nachstehende Vorteils-Liste<br />
zeigt:<br />
Vorteile und<br />
<strong>Ein</strong>satzmöglichkeiten<br />
. Ressourcenschonung<br />
. Pistenqualität<br />
. Gleichmäßig verteilte Schneeauflage<br />
. Erkennen von Schneedepots und<br />
damit verbundenes <strong>Ein</strong>sparpotential<br />
. Rechtzeitiges Ausapern der Pisten<br />
im Frühjahr<br />
. Kontrollmöglichkeit und wichtige<br />
Grundlage für eine effiziente<br />
Schneistrategie<br />
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
PowerGIS und TOPCON haben ein auf<br />
GPS basierendes Schneehöhenmesssystem<br />
entwickelt. Möglichst viel Schnee in möglichst<br />
kurzer Zeit zu produzieren, wird in<br />
Zukunft nicht mehr genug sein. Vielmehr<br />
geht es darum, effizient, kostengünstig,<br />
ökologisch verträglich und somit ressourcenschonend<br />
Schnee zu produzieren.<br />
. Imagegewinn (sauberes Pistenangebot, „umweltfreundliche“<br />
Ausstrahlung)<br />
. Sympathiewert in der Öffentlichkeit.<br />
Natürlich ist es kein Geheimnis, dass „Ressourcenschonendes<br />
Schneemanagement“ schon bei der Planung<br />
und dem Bau der Piste beginnt. Darüber hinaus<br />
geht es aber auch darum, für den Berg die optimale<br />
Schneistrategie sicherzustellen, um Zeit- und Energie<br />
bzw. Wasser zu sparen – sei es bei der verhältnismäßigen<br />
Schneeproduktion, sei es beim anschließenden<br />
Verfrachten durch die Pistenfahrzeuge. Wenn man nur<br />
3 % <strong>Ein</strong>sparpotenzial ansetzt, was laut Schladming das<br />
Mindeste ist, dann ergeben sich bei großen Skigebieten<br />
gleich einmal stolze Summen: z. B. ca. 140 000<br />
Euro pro Saison bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen!<br />
Funktionsweise der<br />
Schneehöhenmessung<br />
Die Schneehöhenmessung ARENA GPS+ kann das Urgelände<br />
und die Schneehöhe in der Pistenmaschine<br />
zentimetergenau messen. Diese Genauigkeit wird unter<br />
Verwendung einer Basisstation – welche am Berg<br />
via Funk ein Korrektursignal aussendet – sichergestellt.<br />
Das <strong>System</strong> informiert den Fahrer direkt in der Pisten-<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
71
TECHNIK<br />
BESCHNEIUNG<br />
maschine darüber, wo Schnee fehlt, wo zu viel liegt<br />
oder wo eventuell Schneedepots zu finden sind. So<br />
können die Bergbahnunternehmen mit dem Schnee<br />
effizienter umgehen. Denn die Pistenfahrer verfrachten<br />
überflüssigen Schnee dorthin, wo er fehlt. Darüber<br />
hinaus werden die Schneehöhendaten mittels einer<br />
Kommunikationseinheit per GPRS an einen Datenserver<br />
übertragen und gespeichert. Mit dem GeoManagement<br />
und BetriebsInformations<strong>System</strong> ARENA kann<br />
somit eine Schneehöhenkarte für jede Piste erstellt<br />
werden und folglich punktgenau Maschinenschnee<br />
erzeugt werden. Denn künstliche Beschneiung „auf<br />
Teufel komm raus“ ist Geldvernichtung.<br />
Hansjörg Wohlfarter, GF der Hochzeiger Bergbahnen.<br />
Fotos: Hochzeiger BB<br />
REFERENZKUNDE<br />
Hochzeiger Bergbahnen Pitztal<br />
GesmbH & Co KG<br />
www.hochzeiger.com<br />
info@hochzeiger.com<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
72<br />
LÖSUNGSPARTNER<br />
PowerGIS Geografische<br />
Informationssysteme GmbH<br />
www.powergis.at<br />
office@powergis.at<br />
In dieser Pistenmaschine wird das GPS-Schneehöhenmesssystem eingesetzt.<br />
Das Schneehöhenmesssystem ist<br />
zum einen für die Pistenmaschine,<br />
zum anderen als mobiles Handgerät<br />
erhältlich. Das Maschinen-<br />
Equipment kann je nach Vorrüstung<br />
innerhalb der Flotte weitergegeben<br />
werden. Das Handgerät<br />
kann zusätzlich für die zentimetergenaue<br />
GPS-Vermessung genutzt<br />
werden.<br />
Projekt Hochzeiger<br />
Bergbahnen im Pitztal<br />
Dem Trend des „Ressourcenschonenden<br />
Schneemanagements“ sind<br />
heuer einige Betriebe gefolgt. Neben<br />
der Planai wurden in der aktuellen<br />
Saison auch Projekte bei den Arlberger<br />
Bergbahnen, der Bergbahn<br />
Kitzbühel, dem Kitzbüheler Ski<br />
Club, den Bergbahnen St. Vigil in<br />
Südtirol und den Hochzeiger Bergbahnen<br />
in Jerzens realisiert. „Speziell<br />
die Zusammenarbeit mit dem<br />
Team rund um Geschäftsführer<br />
Hansjörg Wohlfarter von den Hochzeiger<br />
Bergbahnen war von Beginn<br />
an von großer Ergebnisorientierung<br />
und offener Kommunikation geprägt“,<br />
berichtet PowerGIS-Geschäftsführer<br />
Robert Sölkner.<br />
Bei den Hochzeiger Bergbahnen mit<br />
ihren 45 Pistenkilometern und 9<br />
Bahnen wurden erstmals Laserscandaten<br />
vom Urgelände zur Erstellung<br />
des Geländemodells verwendet.<br />
Neben der Basisstation und einem<br />
Funkrepeater am Berg wird das<br />
Schneehöhenmesssystem ARENA<br />
GPS+ in einem PistenBully 300 mit<br />
Winde verwendet. Das <strong>System</strong> ist<br />
natürlich in allen Pistenmaschinenmarken<br />
verwendbar – seien sie rot,<br />
silber oder weiß. Die Satellitenverfügbarkeit<br />
und das Empfangen des<br />
Korrektursignals – die großen Herausforderungen<br />
eines solchen <strong>System</strong>s<br />
– liegen mittlerweile bei über<br />
90 Prozent!<br />
Nützliches Werkzeug<br />
„Ganz besonders freut es mich, dass<br />
unser komplettes Pisten-Team einschließlich<br />
der Fahrer dieses nütz -<br />
liche Werkzeug so gut annehmen“,<br />
verrät Geschäftsführer Hansjörg<br />
Wohlfarter.<br />
„Uns erfüllt es mit etwas Stolz, dass<br />
die Hochzeiger Bergbahnen mit ihrem<br />
Know- how und unserem<br />
Schneehöhenmesssystem ARENA<br />
GPS+ in ein neues Zeitalter der<br />
Schneeproduktion und Pistenpräparierung<br />
eingetreten sind“, so Geschäftsführer<br />
Robert Sölkner von<br />
PowerGIS.
Kässbohrer Geländefahrzeug AG:<br />
PistenBully spurt für<br />
Weltmeister<br />
Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist Offizieller Ausrüster der<br />
Nordischen Ski-WM 2009 in Liberec, Tschechien, und sorgt bei<br />
den Nordischen Skiweltmeisterschaften für die Präparierung von<br />
Langlaufloipen und Sprungschanzen. Optimale Voraussetzungen<br />
für den Massenstart schafft ein 4-fach Loipenspurgerät.<br />
Das 4-fach-Spurgerät ist die Voraussetzung für einen reibungslosen Massenstart!<br />
Foto: Kässbohrer Geländefahrzeug AG<br />
Bei internationalen Großsportveranstaltungen<br />
darf nichts dem Zufall überlassen<br />
werden. Ausschlaggebend bei der Entscheidung<br />
für PistenBully war die Zuverlässigkeit<br />
des PistenBully und der Mannschaft,<br />
die dahinter steht. Für die Veranstalter<br />
in Liberec, wie auch in Oberstdorf<br />
(WM 1987 und WM 2005), in Val di<br />
Fiemme (WM 2003) und Ramsau (WM<br />
1999) war PistenBully die erste Wahl.<br />
Kässbohrer ist ein bewährter Partner, auf<br />
den sich die Organisatoren von Großveranstaltungen<br />
gerne verlassen. Qualität<br />
hat oberste Priorität und im Fall des Falles<br />
gewährleistet die einzigartige Serviceorganisation<br />
schnellste Verfügbarkeit der<br />
Fahrzeuge.<br />
Seit mittlerweile 40 Jahren sind Kässbohrer<br />
Geländefahrzeuge weltweit die erste<br />
Adresse zur Pisten- und Loipenpräparierung.<br />
Dies gelingt nur, wenn man stetig<br />
innovative Lösungen für die Wünsche der<br />
Kunden bietet. Annähernd 17 000 verkaufte<br />
PistenBully sprechen für sich.<br />
Bewährtes Know-how<br />
In Liberec sorgen insgesamt 8 PistenBully<br />
für die Präparierung von Langlaufloipen<br />
und der Sprungschanze.<br />
Für die Nordische Ski-WM steht außerdem<br />
ein 4-fach-Loipenspurgerät für die<br />
Massenstarts zur Verfügung. Durch den<br />
Mindestabstand der Spuren zueinander<br />
und die vorgeschriebene Spurbreite ist<br />
ein optimales Präparieren nur bei einer<br />
4,20 m breiten Fräse möglich. Über eine<br />
zusätzliche Geräteträgerschiene wird die<br />
4. Spurplatte befestigt. Die Spurplatten<br />
können einzeln ausgehoben werden und<br />
sind sehr leicht. Das hat den Vorteil, dass<br />
sich dort nur wenig Schnee aufbaut.<br />
Zwölf Tage lang werden sich vom 18.<br />
Februar bis zum 01. März 2009 die erfolgreichsten<br />
Wintersportler in den Disziplinen<br />
Skispringen, Langlauf und Nordische<br />
Kombination einen spannenden<br />
Kampf um Gold, Silber und Bronze liefern.<br />
PistenBully schafft dazu optimale<br />
Wettbewerbsbedingungen.<br />
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1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
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73
TECHNIK<br />
PISTENFAHRZEUGE<br />
PRINOTH EVEREST:<br />
Pistenqualität ohne Kompromisse<br />
Die PRINOTH<br />
Trommelwinde<br />
leistet wertvolle<br />
Arbeit bei der<br />
Präparierung von<br />
Steilhängen.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
74<br />
Mitte Januar wurde der neue PRINOTH EVEREST am Rittner Horn/Bozen präsentiert.<br />
Auf einer anschließenden Demotour durch Österreich, die Schweiz, Italien, Frankreich und<br />
Norwegen konnte er seine technischen und optischen Highlights gekonnt in Szene setzen.<br />
Der neue PRINOTH EVEREST punktet<br />
gleich in mehreren Bereichen:<br />
Effizienz und Ergonomie, Flächenleistung<br />
und Wirtschaftlichkeit. Für<br />
das Skigebiet, in dem er eingesetzt<br />
wird, bedeutet das eine optimierte<br />
Pistenqualität ohne Kompromisse.<br />
Der Pistenfahrzeugfahrer kann seine<br />
Aufgaben mit einer modernen Maschine<br />
erfüllen, die leistungsstark<br />
und dabei ausgesprochen wendig<br />
und flexibel ist.<br />
Die technischen Features wurden<br />
beim neuen EVEREST mit augenfälligem<br />
Design kombiniert, für das einmal<br />
mehr Pininfarina verantwortlich<br />
zeichnet. Die jahrzehntelange Erfahrung<br />
spiegelt sich dabei in einer<br />
perfekten Symbiose aus Erscheinungsbild<br />
und Funktion. Lowie Ver-<br />
Der neue PRINOTH EVEREST. Fotos: PRINOTH<br />
meersch, Design Direktor bei Pininfarina,<br />
bringt die Vorzüge auf den<br />
Punkt: „Für uns war es eine spezielle<br />
Herausforderung, das herausragende<br />
Bedienkonzept in ein außer -<br />
gewöhnliches Arbeitsplatz-Design<br />
umzusetzen. Design ist für uns die<br />
Brücke zwischen Funktion und Emotion.<br />
So haben wir die Vorgaben für<br />
die tägliche Arbeit in den Mittelpunkt<br />
gerückt und sie mit innovativen<br />
Designelementen versehen, die<br />
bisher nur in hochwertigen Personenkraftwagen<br />
eingesetzt wurden.<br />
Nun glänzen erstmals die Bedienoberflächen<br />
eines Pistenfahrzeuges<br />
in Metall und die einzelnen Bedienelemente<br />
überzeugen durch besondere<br />
Formgebung.“<br />
Überzeugende Argumente<br />
Maßstab für die Neugestaltung der<br />
Everest Fahrerkabine waren der Fahrer<br />
und seine individuellen Bedürfnisse.<br />
Die übersichtliche Anordnung<br />
der Funktionen und der Fahrersitz,<br />
der für spezielle Bedürfnisse entwickelt<br />
wurde, machen das Arbeiten
Die Fahrerkabine punktet u. a. mit einer übersichtlichen Anordnung der<br />
Bedienelemente.<br />
zum Vergnügen und den Everest<br />
zum überzeugenden Pistenprofi.<br />
Jüngste ergonomische Erkenntnisse<br />
treffen hier auf das elegante Design<br />
von Pininfarina.<br />
Hohe effektive<br />
Flächenleistung<br />
In kurzer Zeit können viele perfekt<br />
präparierte Pistenkilometer absolviert<br />
werden: Diesem qualitativen<br />
und zugleich quantitativen Anspruch<br />
stellt sich der Everest mit hoher<br />
<strong>Ein</strong>satzbereitschaft und bewährter<br />
Zuverlässigkeit. Die außergewöhnliche<br />
Schubkraft bei zugleich<br />
guter Wendigkeit, die exzellente<br />
Steigfähigkeit und das feinfühlige<br />
Handling des Räumschildes, die<br />
dank der neuen hydraulischen Vorsteuerung<br />
erreicht wurde, runden<br />
seine eindrucksvolle Performance<br />
ab.<br />
Das Ergebnis: eine optimal präparierte Piste.<br />
Niedrige Betriebskosten<br />
Das innovative, vollelektronische<br />
Motor- und Hydraulikmanagement,<br />
gewährleistet optimale Leistungswerte<br />
bei niedrigem Treibstoffverbrauch.<br />
Entsprechend geringe Kosten<br />
und weniger Emissionen freuen<br />
nicht nur den Betreiber, sondern<br />
auch die Umwelt. Bewährte Komponenten<br />
senken den Wartungsaufwand<br />
und damit die Betriebskosten.<br />
Gleichzeitig heben sie die Lebenserwartung<br />
der Maschine.<br />
<strong>Ein</strong>malige Winde<br />
Ausgestattet mit der neuesten Generation<br />
der bewährten PRINOTH<br />
Trommelwinde, setzt der Everest<br />
weltweit Standards in der effizienten<br />
und schnellen Präparierung von Steilhängen<br />
genauso wie in der kraft -<br />
vollen Verfrachtung großer Schneemengen.<br />
Zudem ist Wincontrol als<br />
TECHNIK<br />
PISTENFAHRZEUGE<br />
Optional erhältlich. Diese neueste<br />
Generation zur automatischen Regelung<br />
der Windenzugkraft erlaubt<br />
dem Fahrer sich auf das Wesentliche<br />
zu konzentrieren. Die Ausführung<br />
als Trommelwinde trägt zur langen<br />
Seillebensdauer bei und garantiert<br />
hohe Zuverlässigkeit und Ökonomie.<br />
Effiziente Zusatzgeräte<br />
Die leistungsstarke PRINOTH Powerfräse<br />
garantiert marktführende Pistenqualität<br />
bei hohen Präpariergeschwindigkeiten.<br />
Das Resultat ist bei<br />
allen Schneeverhältnissen eine kompakte<br />
und griffige Piste. Das feinfühlig<br />
steuerbare PRINOTH 12-Wege-<br />
Räumschild fördert dank optimaler<br />
Formung das Rollen des Schnees im<br />
Schild. Dadurch und mittels des tiefen<br />
Anlenkpunktes wird eine hohe<br />
Schubleistung bei geringem Kraftaufwand<br />
erreicht.<br />
i<br />
Infos: www.prinoth.com<br />
Technische Daten:<br />
DIESELMOTOR<br />
GEWICHT<br />
EINSATZDATEN<br />
WINDE<br />
FÜHRERHAUS<br />
SCHEIBEN/AUSSENSPIEGEL<br />
ABMESSUNGEN<br />
ELEKTRISCHE ANLAGE<br />
ÜBERWACHUNG<br />
BELEUCHTUNG<br />
RÄUMSCHILD<br />
FRÄSE<br />
AUF ANFRAGE<br />
PRINOTH EVEREST<br />
Modell Mercedes OM 501 LA, Euromot III A, Turbodiesel<br />
m. Direkteinspritzung und Ladeluftkühlung. Hochdruckeinspritzanlage<br />
mit <strong>Ein</strong>zeleinspritzpumpen und vollelektronisches<br />
Motormanagement, Zylinderanzahl 6 mit V-<br />
Anordnung, Gesamthubraum 11 950 cm 3 , Motorleistung<br />
315 kW (430 PS) bei 1 800 Upm, max. Drehmoment<br />
2 000 Nm bei 1 300Upm, Kraftstoffverbrauch ab 20 l/h,<br />
Kraftstofftankinhalt 290 l<br />
Gesamtgewicht einschließlich Raupen, Schild u. Fräse:<br />
9.670 kg, Gesamtgewicht Everest Winde einschließlich<br />
Raupen, Schild und Fräse: 11 575 kg, zulässiges<br />
Gesamtgewicht 12 500 kg<br />
Wenderadius 0 (um die eigene Achse), Steigvermögen je<br />
nach Schneebeschaffenheit bis 100 %, Geschwindigkeit:<br />
Standardmaschine bis zu 24 km/h; Windenmaschine bis<br />
zu 20 km/h – im Windenbetrieb bis zu 16 km\h<br />
Trommelwinde mit max. Zugkraft von 35 kN<br />
(bei 0–16 km/h), Antrieb Hydrostatisch mit geschlossenem<br />
Ölkreislauf, autom. Regelung der Windenzugkraft –<br />
WINCONTROL (Optional), Seillänge bis zu 1 200 m<br />
RECARO ® Fahrersitz, 2 Beifahrersitze, Sicherheitsgurte<br />
für Fahrer u. Beifahrer, speziell entwickelter Joystick,<br />
über CAN BUS verbundene Elektronikeinheiten, kippbares<br />
Führerhaus, Lenkradsteuerung, Radio m. CD<br />
sowie USB-Anschluss und Dreiwege-Stereolautsprechern,<br />
Funkgerät Vorbereitung, Warmwasserumluftheizung<br />
und Abluftgebläse mit automatischer<br />
Temperaturregelung, ROPS geprüft (überrollsicher)<br />
Scheibenwaschanlage, elektrisch beheizte Front-, Seiten-<br />
u. Heckscheibe, Außenspiegel elektrisch verstellbar<br />
u. beheizt, beheizte Frontscheibenwischerblätter<br />
Max. Fahrzeughöhe b. gekippter Fahrerkabine 3 000 mm,<br />
Bodenfreiheit 400 mm, Ladeflächenlänge 1 250 mm,<br />
Ladeflächenbreite 2 000 mm, Ladehöhe 1 180 mm<br />
Betriebsspannung 24 V, Lichtmaschine Batterien<br />
2 x 12 V – 200 Ah, Startkapazität 1 000 A nach EN<br />
8,4 Zoll Bildschirm mit einer Auflösung von 640 x 480<br />
Pixel<br />
6 Halogen Frontscheinwerfer, 2 Xenon-Arbeitsscheinwerfer<br />
vorne, 2 Xenon Arbeitsscheinwerfer hinten,<br />
2 Drehleuchten, Positionslampen und Richtungsblinker,<br />
1 Doppelparabol-Suchscheinwerfer, 1 Scheinwerfer auf<br />
Windenarm<br />
12-Wege-Fronträumschild mit Schnellwechselsystem<br />
Powerfräse mit Zentralgelenk, Schnellwechselsystem,<br />
SNOW PROTECTOREN, Seitenflügel als Optional<br />
Frontfrässchleuder, Ladeschaufel, Frontfrässchleuder für<br />
Halfpipes, Halfpipe-Räumschild, Halfpipe-Gerät<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
75
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
PRINOTH:<br />
Wachstum auf neuen Märkten<br />
LEITNER TECHNOLOGIES<br />
startet mit einer Erfolgsmeldung<br />
ins Jahr 2009.<br />
Das Südtiroler Unter -<br />
nehmen hat den Bereich<br />
„Track Machines“ der kanadischen<br />
Camoplast Inc.<br />
gekauft und sich damit ein<br />
weiteres Standbein mit<br />
weltweiten Wachstumsmöglichkeiten<br />
erschlossen.<br />
Übernommen wird die<br />
Sparte vom Pistenfahrzeughersteller<br />
PRINOTH.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
76<br />
Fahrzeuge des Typs GO-TRACT empfehlen sich für den Transport von Personen, Arbeitsgeräten und<br />
Ausrüstung. Fotos: PRINOTH<br />
Die Camoplast Inc. ist ein kanadisches<br />
Unternehmen mit Hauptsitz<br />
in Sherbrooke, Provinz Quebec, Kanada.<br />
Produziert und vertrieben<br />
werden Gummiraupen, Fahrwerks-<br />
und Kunststoffkomponenten für alle<br />
Fahrzeuge in den Bereichen Freizeit<br />
und Landwirtschaft sowie der Automobilindustrie.<br />
Als einer der Marktführer<br />
in diesem Bereich beschäftigt<br />
man rund 1 400 Mitarbeiter an 18<br />
Standorten in den USA, Kanada,<br />
Finnland, Ungarn, China und Korea.<br />
In den letzten Jahren ist es der<br />
Camoplast Inc. im Bereich der sogenannten<br />
„Utility“ Fahrzeuge gelungen,<br />
bedeutende Verkaufserfolge zu<br />
Raupenfahrzeug TROOPER TM .
erzielen. Diese mit Raupen angetriebenen<br />
und überaus geländegängigen<br />
Fahrzeuge eignen sich besonders<br />
zum Transport von Personen<br />
und Ausstattungen, als Trägerfahrzeuge<br />
für Kräne und Bohrausrüs -<br />
tungen, für die Instandhaltung von<br />
öffentlichen Bereichen und für die<br />
Landschaftspflege. <strong>Ein</strong>gesetzt werden<br />
sie beim Bau und der Wartung<br />
von Energieversorgungsanlagen, wo<br />
die Fahrzeuge unter schwierigsten<br />
Bedingungen und in jedem Gelände<br />
ihre Vorzüge unter Beweis stellen.<br />
Zur Verfügung stehen insgesamt<br />
10 unterschiedliche Modelle.<br />
Aufgrund des hohen technologischen<br />
Standards und der einmaligen<br />
Serviceleistungen ist Camoplast<br />
Marktführer in Nordamerika.<br />
Michael Seeber, Präsident LEITNER<br />
TECHNOLOGIES, bringt die Überlegungen<br />
zur Übernahme dieses<br />
Fahrzeugsektors auf den Punkt: „Als<br />
Ergänzung zum traditionellen Kerngeschäft<br />
haben wir nun die Möglichkeit,<br />
einen weiteren wichtigen<br />
Geschäftsbereich auszubauen, der<br />
unabhängig vom Pistenfahrzeuggeschäft<br />
ist. LEITNER TECHNOLOGIES<br />
hat ein bekanntlich dichtes Verkaufs-<br />
und Servicenetzwerk mit<br />
weltweit nahezu 100 Standorten.<br />
Mit der Übernahme dieses neuen<br />
Bereiches erwarten wir uns ein Umsatzwachstum<br />
besonders in Ländern<br />
wie China, Indien und Russland.<br />
In der derzeit weltweit schwierigen<br />
Wirtschaftslage stärkt diese<br />
Das lästige Parkplatzsuchen in<br />
Schladming hat ein Ende! Seit Mitte<br />
Dezember stehen Gästen in unmittelbarer<br />
Nähe der Planai-Talstation<br />
rund 1 200 Parkplätze zur Verfügung.<br />
Planai-Chef KoR Dir. Albert<br />
Baier, Schladmings Bürgermeister<br />
Jürgen Winter und Landtagsabgeordneter<br />
Karl Lackner sprachen bei<br />
der Eröffnungsfeier denn auch stolz<br />
GO-TRACT mit Bohrausrüstung.<br />
Diversifizierung die Marktposition<br />
von PRINOTH, wovon alle unsere<br />
Kunden langfristig profitieren werden.“<br />
Beste Voraussetzungen<br />
PRINOTH beschäftigt in Nordamerika<br />
seit 2005 über 100 Mitarbeiter,<br />
wovon bereits mehr als die Hälfte<br />
im kanadischen Granby, Quebec,<br />
arbeitet. Diese Mitarbeiter, die Geschäftsleitung<br />
und alle bestehenden<br />
Unternehmensbereiche wie<br />
Entwicklung, Design, Produktion,<br />
Verkauf und Kundenservice werden<br />
in Zukunft in dem von Camoplast<br />
erworbenen Hauptgebäude, das<br />
sich in der J. Amrand Bombardier-<br />
Straße in Granby befindet, Platz finden.<br />
Auch Camoplast zeigt sich über<br />
den Verkauf seiner Maschinen -<br />
sparte an LEITNER TECHNOLOGIES<br />
ausgesprochen zufrieden. „Die<br />
Er folgsgeschichte des Bereiches<br />
,Track Machines‘ von Camoplast<br />
basiert auf Innovation, Technologieführerschaft,<br />
Kundennähe und<br />
einem hochqualifizierten Team. Es<br />
freut uns sehr, dass ein Unternehmen<br />
wie PRINOTH den Bereich<br />
übernimmt und weiterhin dafür<br />
sorgen wird, die Kundenwünsche<br />
mit Produkten hoher Qualität zu<br />
erfüllen. Camoplast wird seine Unternehmensstrategie<br />
mit Hauptau-<br />
von einem Quantensprung für<br />
Schladming. Das jahrelange Park-<br />
Manko sei damit endlich behoben.<br />
Effizient und modern<br />
Das neue Parkhaus wartet gleich mit<br />
einigen Neuheiten auf. So gilt es als<br />
modernstes Parkhaus Österreichs,<br />
weil es völlig säulenfrei gebaut wurde.<br />
Zudem ist es ausgesprochen hell<br />
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
genmerk auf das Wachstum der<br />
verbleibenden Unternehmensbereiche<br />
ausrichten”, so Pierre Marcouiller,<br />
Vorstandsvorsitzender und<br />
CEO von Camoplast.<br />
Quantensprung für Schladming<br />
Kurz vor Weihnachten wurde in Schladming das neue Planai-Parkhaus seiner Bestimmung übergeben.<br />
Mit diesem Projekt, das als „größtes Baulos der vergangenen Jahre“ bezeichnet wird, stehen nun<br />
500 zusätzliche Parkplätze direkt neben dem Planaistadion zur Verfügung.<br />
und bietet die Möglichkeit, in jede<br />
einzelne Etage direkt mit den Skiern<br />
von der Piste einzufahren. Damit<br />
setzt Schladming einmal mehr<br />
Maßstäbe, was den Komfort der Skigäste<br />
betrifft. Insgesamt stehen nun<br />
15 000 m 2 Stellfläche zusätzlich zur<br />
Verfügung. Für die nächste Saison<br />
wird das Parkhaus noch mit einem<br />
Ticketsystem nachgerüstet, wobei<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
77
TECHNIK<br />
FIRMEN NEWS<br />
Bauvolumen<br />
Länge: 62 m<br />
Höhe: 22 m<br />
Breite: 42 m<br />
Fassade: 1 700 m 2<br />
Parkfläche: rund 15 000 m 2<br />
Aushubkubatur: rund 40 000 m 3<br />
(rund 5 000 Lkw-Ladungen)<br />
Bauzeit: 6 Monate<br />
Arbeitsstunden: rund 50 000<br />
Material<br />
Beton: 6 000 m 3<br />
(rund 60 <strong>Ein</strong>familienhäuser)<br />
Stahl: 1 000 t<br />
(ca. 80 Dampflokomotiven)<br />
Elektrokabel: rund 25 km<br />
Spritzbeton: 2 500 m 2<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
78<br />
DATEN & ZAHLEN PARKHAUS PLANAI<br />
Das Parkhaus Planai setzt Maßstäbe.<br />
Vorteile<br />
. Offene stützenfreie Bauweise,<br />
. direkter Zugang zur Talstation,<br />
. 500 Stellplätze,<br />
. auf 7 Etagen,<br />
. Zugang von jedem Parkdeck direkt auf die Piste<br />
möglich,<br />
. integrierter Personenlift.<br />
Ausführende Firmen:<br />
Generalunternehmen: STRABAG AG Hochbau<br />
Salzburg<br />
Schlosser, Fassade: GRANIT Gesellschaft<br />
m.b.H.,<br />
Vermessungsarbeiten: Dipl.-Ing. Peter Badura<br />
Gesamtplanung: ARGE HOFRICHTER-<br />
RITTER-Mandl Architekten<br />
Bauaufsicht: Bauwerk Schladming<br />
V. l.: Schladmings Bürgermeister Jürgen<br />
Winter, Planai-Chef KR Dir. Albert<br />
Baier und Labg. Karl Lackner bei der<br />
Eröffnung des neuen Parkhauses.<br />
Fotos: dwl<br />
das Parken für alle Skigäste gratis<br />
sein wird.<br />
KR Dir. Albert Baier verwies in seinen<br />
Begrüßungsworten darauf, dass<br />
dieses Baulos zwar mit entsprechenden<br />
Kosten für das Unternehmen<br />
verbunden war, jedoch der Kundennutzen<br />
ein großer sein werde, da<br />
man direkt von der Piste ins Parkhaus<br />
bzw. auch direkt vom Parkhaus<br />
auf die Piste gelangen könne. „Wir<br />
wollen unseren Gästen ein höchstmögliches<br />
Maß an Dienstleistungsqualität<br />
bieten – das Planai-Parkhaus<br />
hält was es verspricht“.<br />
Bgm. Jürgen Winter lobte die Investitionsfreudigkeit<br />
der Planai-Bahnen<br />
und die Kompetenz der Mitarbeiter,<br />
die dieses Projekt in einer<br />
Bauzeit von nur 6 Monaten verwirklicht<br />
hätten. Und Landtagsabgeordneter<br />
Karl Lackner unterstrich<br />
schließlich noch die Rolle der Planai-Bahnen<br />
als steirischer Leit- und<br />
Vorzeigebetrieb.<br />
Im Rahmen einer stimmungsvollen<br />
Feier und der Segnung durch die<br />
beiden Pfarrherren von Schladming<br />
wurde das Parkhaus dann seiner Bestimmung<br />
übergeben. Die Erstbefahrung<br />
der 7 Etagen fand im Anschluss<br />
in Form eines „Audi“ Konvois,<br />
der sich aus den neuesten Vertretern<br />
der Audi-Flotte zusammensetzte,<br />
statt.<br />
Das Investitionsvolumen der Planai-<br />
Bahnen betrug 2008 rund 23 Mio.<br />
Euro. Dieser Betrag verteilt sich auf<br />
die beiden Großprojekte Parkhaus<br />
und Hochwurzen Sun-Jet, die erste<br />
Telemix Seilbahn-Anlage der Steiermark.<br />
DAS INFORMATIONSPORTAL<br />
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET
Der Landgasthof Schaiten in Grünau<br />
war Austragungsort der diesjährigen<br />
Fachgruppentagung, die<br />
erstmals von Peter Grögler geleitet<br />
wurde. Peter Grögler, GF der Kasberg-Bahnen<br />
GmbH & Co.KG, wurde<br />
über Vorschlag des OÖ. Wirtschaftsbundes<br />
zum Fachgruppenobmann<br />
der Fachgruppe Seilbahnen<br />
in der Wirtschaftskammer OÖ.<br />
bestellt und folgt in dieser Funktion<br />
Dr. Adam Sifkovits nach, der nach<br />
4 Jahren in dieser Position sein Amt<br />
zur Verfügung gestellt hatte. Grögler<br />
nutzte die Veranstaltung, um<br />
sich bei seinem Vorgänger für die<br />
ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />
und sein Engagement für die Belange<br />
der Seilbahnen zu bedanken,<br />
und stellte seine Ziele vor. Zu ihnen<br />
gehören u. a. Erhaltung und Ausbau<br />
von Fördermaßnahmen durch das<br />
Land, <strong>Ein</strong>satz für eine praxisgerechte<br />
und kostenverträgliche Novellierung<br />
der Schlepplift-Verordnung sowie<br />
das Abhalten von Informationsveranstaltungen.<br />
Robert Riedl, GF der Fachgruppe<br />
der oö. Seilbahnen, präsentierte im<br />
Jahresabschluss 2007 einen leichten<br />
Überschuss von 823,12 Euro für<br />
die Fachgruppe und stellte für 2008<br />
ein ausgeglichenes Budget in<br />
Aussicht. Dazu informierte er die<br />
Teilnehmer über die Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
in der Wirtschaftskammer,<br />
die 2010 eine Umwandlung<br />
der oberösterreichischen<br />
Fachgruppe zur Fachvertretung zur<br />
Folge hätten. Damit verbunden sei<br />
der Verlust der eigenen Rechtspersönlichkeit,<br />
wobei dann auch die<br />
Grundumlage nicht mehr in der<br />
Entscheidung der Fachvertretung<br />
liege.<br />
Initiativen gefordert<br />
Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Franz Hiesl informierte darüber,<br />
dass in OÖ mit einer Helmpflicht für<br />
Kinder bis 14 Jahre zu rechnen sei,<br />
und sprach sich für eine gezielte Förderung<br />
des Skifahrens aus. Skifahren<br />
müsse leistbar bleiben, Wintersport<br />
sei bei Kindern und Jugend -<br />
lichen dem Spielen am Computer<br />
vorzuziehen. In Oberösterreich sei<br />
man mit Aktionen wie der Familienskikarte,<br />
die es bereits seit 1999 gebe,<br />
oder der jüngsten Aktion „Pistenfloh“<br />
am richtigen Weg. Mit dieser<br />
Idee habe man am 21. und 22.<br />
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
<strong>Ein</strong>satz aller positiven Kräfte<br />
Peter Grögler, Fachgruppen-Obmann der oö. Seilbahnunternehmen,<br />
LH-Stv. Franz Hiesl und Karl Schmidhofer, GF<br />
Kreischberg, gaben Impulse für den Wintersport.<br />
Am 13. Januar 2009 ging in Grünau im Almtal die<br />
Fachgruppentagung der oberösterreichischen Seilbahnen<br />
über die Bühne. Der neue Obmann Peter Grögler<br />
durfte sich über eine sehr gut besuchte Veranstaltung<br />
und lebhafte Diskussionen freuen.<br />
Dezember 2008 viele Kinder auf die<br />
Pisten zum Skifahren locken können.<br />
Aufgrund der guten Resonanz<br />
werde eine Wiederholung im März<br />
angedacht.<br />
Karl Schmidhofer, Geschäftsführer<br />
Kreischberg, stellte den Erfolg seines<br />
Unternehmens durch eine Reihe<br />
von Eigeninitiativen vor. Es gehe bei<br />
seinen Bemühungen darum, die Belange<br />
der Seilbahnen in allen relevanten<br />
Bereichen zu positionieren<br />
und Themen mitzugestalten. Diese<br />
umfangreiche Aufgabe wäre aber<br />
nur in einem engagierten Team zu<br />
lösen.<br />
Mag. Viktoria Bucher, Fachverband<br />
der Seilbahnen Österreichs, prä -<br />
sentierte schließlich noch aktuelle<br />
Belange wie z. B. die Verordnung<br />
zum Versetzen von Bestandsanlagen,<br />
die im März fertig sein würde,<br />
die Bergerichtlinie, genehmigungsfreie<br />
Bauvorhaben oder Konzes -<br />
sionsverlängerungen. Mag. (FH) Elke<br />
Basler, PR- und Marketingleitung<br />
des Marketingforums, gab <strong>Ein</strong>blick<br />
in ihre umfangreiche Arbeit, die in<br />
der laufenden Saison schwerpunktmäßig<br />
die Themen Sicherheit,<br />
Schule und Jugend umfasse. dwl<br />
Verabschiedung<br />
von Dr. Adam<br />
Sifkovits (M.),<br />
der mit Skiern<br />
der WKOÖ<br />
ausgezeichnet<br />
wurde. Fotos: dwl<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
79
MARKETING<br />
MARKENTECHNIK<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
Erfolg durch<br />
konsequente Umsetzung<br />
„Zweifellos tragen die Produkte und deren Qualität den Hauptanteil zum Erfolg eines Skigebietes bei.<br />
Etwas unterschätzt (zumindest bei der Bereitschaft in diese Bereiche mehr zu investieren) wird die<br />
Vermarktung und deren konsequente und kontinuierliche Umsetzung“, so Michael Partel von der<br />
Agentur Mountain Management Consulting. Im folgenden einige Gedanken zum Markenauftritt.<br />
80<br />
Basierend auf eine fundierte und<br />
auch gelebte Unternehmensstrategie<br />
sollte auch dem Marketing-/<br />
Kommunikationskonzept größere<br />
Bedeutung zukommen. Das Bewusstsein<br />
für den einheitlichen Markenauftritt<br />
ist in den letzten Jahren<br />
stark angestiegen. Oft fehlt aber hier<br />
die Konsequenz. Zu schnell werden<br />
neue Ideen/Kampagnen abgelöst.<br />
Markenaufbau – auch im Bereich<br />
der Kommunikation – braucht Zeit.<br />
Erfolge zeigen sich in den wenigsten<br />
Fällen in den ersten 2–3 Jahren. Das<br />
sind Prozesse die man im Bereich<br />
von 10–20 Jahren ansiedeln sollte.<br />
Zuerst Akteure<br />
einstimmen<br />
Wenn Sie sich z. B. eine Region wie<br />
Serfaus-Fiss-Ladis für den Schwerpunkt<br />
Familie/Kinder entschieden<br />
hat, dann gilt es hier zuerst die Akteure<br />
auf diese Grundsatz-Entscheidung<br />
„einzustimmen“. Nur dann<br />
spürt der Gast diese <strong>Ein</strong>zigartigkeit<br />
in allen Bereichen – auch neben<br />
Winter-Pocketfolder, Werbelinie von<br />
Serfaus-Fiss-Ladis.<br />
Quelle: A-typisch Grafik-Design Werbung<br />
Winter-Preisliste<br />
dem Skigebiet – als Ganzes und<br />
„Getragenes“. Es braucht hier den<br />
Schulterschluss aller Dienstleistungsanbieter,<br />
vom Hotel über Skischule,<br />
Rent&Service bis zum Tax-
ler. Das ist eigentlich die erste Stufe<br />
im Bereich Kommunikation – IN-<br />
TERN. Wenn das nicht stimmig ist,<br />
dann haben die meisten auch ein<br />
Problem in der Umsetzungsgeschwindigkeit<br />
von neuen, der Positionierung<br />
abgestimmten Produkten.<br />
Kommunikation am Berg<br />
Streifen möchte ich auch noch den<br />
Bereich – Kommunikation am Berg.<br />
Also jene Bereiche beginnend von<br />
der Beschilderung zum Parken bis<br />
zur Eigenwerbung.<br />
Speziell bei Neukunden (und solche<br />
haben wir in der Regel ca. 30 %!) ist<br />
dieser erste <strong>Ein</strong>druck ein ganz entscheidender.<br />
Hier will der Gast nicht<br />
mit „Fremdwerbung“ überschüttet<br />
werden. Vielmehr sucht er nach gezielten<br />
Informationen bzw. Animation.<br />
Auch hier gibt es noch „Potenzial“,<br />
diesen Teil der Kommunikation<br />
zu verbessern. Die Wichtigkeit des<br />
Themas „Ankommen“ wurde ja<br />
schon getrennt gehandelt.<br />
Zurück zur Kommunikation, die wir<br />
so unter dem Begriff „Werbung“<br />
verstehen.<br />
Das Kommunikationskonzept muss<br />
die Positionierung (unique selling<br />
preposition/<strong>Ein</strong>zigartigkeit) lar zum<br />
Ausdruck bringen. Dazu zählen Logo,<br />
Farbcode, Zentrale Aussagen<br />
bzw. Headlines und natürlich auch<br />
die Platzierung in den richtigen Medien<br />
(Skimagazinen, Internet-Portalen,<br />
Info-Screens, Anzeigen). Aber<br />
auch z. B. der Auftritt in Form des<br />
Pistenplanes ist ein nicht zu unterschätzender<br />
Bereich, beginnend<br />
vom Panorama über die Inhalte, bis<br />
zur Druckqualität, der Papierstärke,<br />
dem Format etc.<br />
Die Wiedererkennbarkeit<br />
Die Wiedererkennbarkeit Ihrer Botschaft/Kampagne<br />
hängt – neben<br />
Farbcode, Keyvisual etc. – auch von<br />
der Konsequenz ab. Und hier passieren<br />
oft die schon oben angeführten<br />
Fehler. Wenn Sie sich für das ei-<br />
ne oder andere Medium entschieden<br />
haben, so sollten Sie daran mindestens<br />
3–5 Jahre festhalten, damit<br />
das Geld nicht „verpulvert“ ist. Keine<br />
der Topmarken in unserem Bereich<br />
hat die Kraft, Kampagnen permanent<br />
zu wechseln. Also bleibt als<br />
Chance um eine Durchdringung zu<br />
erreichen, nur die Kontinuität.<br />
Es gibt einige hundert Skigebiete in<br />
Europa, die der Gast zur Auswahl<br />
hat.<br />
Bei neuen Kunden zählt: „zuerst<br />
kennen, dann kommen“. Also brauchen<br />
wir neben der Bekanntheit<br />
und eventuellen Empfehlungen von<br />
Freunden und Bekannten, ein klares<br />
Bild, weshalb der Gast gerade unser<br />
Skigebiet wählen sollte. Ist es der<br />
Preis, die Größe, die Schneesicherheit,<br />
der Komfort, die Kinderfreundlichkeit,<br />
der Service generell, die<br />
Gastronomie am Berg, oder unser<br />
Personal, das nicht zu überbieten<br />
ist? Ist das definiert, so könnten die<br />
angeführten Punkte der Kommunikation<br />
weiterhelfen, dieses Bild zu<br />
vervollständigen und die Animation<br />
verstärken, nächstes Mal ihr Skigebiet<br />
zu wählen.<br />
Checken Sie selbst, wie es in ihrem<br />
Unternehmen damit aussieht! Es<br />
gibt einige Skigebiete, die diesen<br />
zusätzlichen Multiplikator gezielt<br />
nutzen.“<br />
Auf der folgenden Seite ist als Beispiel<br />
für einheitlichen Auftritt und<br />
klare Positionierung die Werbelinie<br />
von Serfaus-Fiss-Ladis dargestellt<br />
MARKETING<br />
MARKENTECHNIK<br />
mit Pocketfolder, Preisliste, Inserat,<br />
Prismenwerbung und Busbeschriftung.<br />
i Infos:<br />
Mountain-Management Consulting<br />
GF Michael Partel<br />
Industriering 591<br />
FL-9491 Ruggell<br />
Tel. +4 23 (0) 2 31/13 31<br />
Fax +4 23 (0) 2 31/13 33<br />
Winter-<br />
Busbeschriftung<br />
Winter-Inserat<br />
Tiroler Tages -<br />
zeitung<br />
Winter-Prismenwerbung<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
81
MARKETING<br />
SYMPOSIUM<br />
19. TourismusForum Alpen, 23. – 25. 3. in Pontresina<br />
Rethinking Power –<br />
umdenken oder untergehen<br />
Das 19. TourismusForum Alpenregionen,<br />
veranstaltet von Grischconsulta in Pontresina<br />
vom 23. bis 25. März 2009, steht<br />
unter dem Motto: „Rethinking power:<br />
umdenken, umsetzen oder untergehen“.<br />
Das wirtschaftliche Umfeld wird den<br />
Tourismus schon morgen vor Herausforderungen<br />
stellen, die starke Visionen und<br />
den Mut brauchen, Veränderungen und<br />
neue Ansätze beherzt anzugehen.<br />
Pumpstationen<br />
Kompressoren<br />
Stromaggregate<br />
maßgeschneidert, schlüsselfertig für die<br />
Schnee-Erzeugung<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
82<br />
Der nicht abbrechende Streit zwischen<br />
Russland und der Ukraine<br />
über höhere Preise für die Gasversorgung<br />
Europas, enorm schwankende<br />
Erdölpreise und stark steigende<br />
Stromtarife (durchschnittlich<br />
10 %) zeigen exemplarisch die gefährliche<br />
Abhängigkeit der Unternehmen<br />
von fossilen Energien und<br />
externer Energieversorgung. Für<br />
immer mehr Bergbahnen und andere<br />
Tourismusunternehmen fällt damit<br />
wachsender Energiekonsum zusammen<br />
mit steigenden Preisen –<br />
dies zu Beginn einer weltweiten Re-<br />
-AGB- Anlagen-Geräte-Betriebstechnik GmbH<br />
A-6060 Hall in Tirol, Burgfrieden 5, Tel. +43 (0)5223/52206 Fax -73<br />
zession, die auch die Tourismusbranche<br />
einholen wird. Handeln ist<br />
angesagt!<br />
Es braucht heute überall neue Energiequellen:<br />
sowohl für die Menschen<br />
und alles, was heute noch fossil<br />
ist und immer mehr kostet. Neue<br />
Unternehmerenergie überall dort,<br />
wo sie im Betrieb nicht fließt und<br />
Leute nur mit halber Kraft arbeiten.<br />
Und – allem voran – eine klare und<br />
geradlinige Denke die sich nicht von<br />
den einseitig profitorientierten Führungsmodellen<br />
der vergangenen<br />
Jahre in die Irre führen lässt.
Die Tourismusunternehmen im Alpenraum<br />
haben exzellente Voraussetzungen<br />
im zukünftigen Wettbewerb,<br />
wenn sie ihre Trümpfe ausspielen<br />
und neue Chancen packen!<br />
Und der Klimawandel tut das Übrige<br />
dazu. Nicht nur die Zeit, auch die<br />
Technik und die Führungskultur ist<br />
reif um umzudenken und umzusetzen<br />
– jetzt und nicht erst in 10 Jahren.<br />
1. Tag:<br />
Die Energiesituation<br />
Am ersten Forumstag zeigt das TFA<br />
seinen Teilnehmern aus der Bergbahn-,<br />
Hotel- und Tourismusbranche,<br />
was bei uns heute schon passiert,<br />
wenn das letzte Öl gefördert<br />
wird und die Strompreise ungebührlich<br />
hoch werden: Daniele<br />
Ganser, bekannter Schweizer Historiker<br />
und Forscher zum Peak Oil,<br />
stellt dar, warum der Krieg ums Öl<br />
und Gas schon längst begonnen<br />
hat. Weitere Referenten zeigen, dass<br />
Hotels als Kraftwerke dienen können,<br />
Solararchitektur auch für Bergbahnen<br />
genutzt werden kann und<br />
Restaurants und ganze Dorfgemeinden<br />
heute schon energie-autark leben<br />
können. Mehrere überzeugende<br />
Praxisbeispiele und Expertenvorschläge<br />
werden der staunenden<br />
Fachwelt erstmals vorgeführt.<br />
. Hotels als Kraftwerke.<br />
. Solararchitektur für Bergbahnen.<br />
. Energie-autarke Restaurants und<br />
unabhängige Dorfgemeinden voller<br />
Energie.<br />
. <strong>Ein</strong>e spannende Paneldiskussion<br />
mit Solarpionieren, Tourismusunternehmern<br />
und Vertretern der<br />
Energiekonzerne.<br />
2. Tag: Sozial Business<br />
Am 19. TFA wird die Energie nicht<br />
nur im engeren sondern auch im<br />
weiteren Sinne zum Hauptthema.<br />
Am zweiten Forumstag stehen Unternehmensführung<br />
und Marketing<br />
in stürmischen Zeiten im Mittelpunkt:<br />
Die Unternehmer Dieter Reitmeyer,<br />
Vision Award Preisträger<br />
2008 und Beat Anthamatten, Milestone<br />
Preisträger 2008, stellen ihre<br />
erfolgreichen Führungsphilosophien<br />
vor („Erfolgfaktor Menschlichkeit“).<br />
Mit Cay von Fournier von der besten<br />
Management-Schmiede für den<br />
deutschen Mittelstand ( „der perfekte<br />
Chef“) und Hermann Scherrer<br />
(„Die PolePosition im Marketing“)<br />
treten weitere international renommierte<br />
Referenten am TFA auf.<br />
. „Social Business“ als Führungsmodell<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
. Energien aus erfolgreichen Fusionen.<br />
. Rethinking Marketing und Verkauf.<br />
Unser neues <strong>Ein</strong>steigermodell!<br />
Unentbehrlich für Ihren Übungshang:<br />
Euro Tellerlift<br />
Top Qualität für wenig Euro<br />
LST Loipolder Seilbahntechnische Anlagen GmbH · info@loipolder.com<br />
An der Bretonenbrücke 8 - 9 · D-83661 Lenggries · Telefon +49 (0) 80 42 - 5 03 92-0<br />
. Top-Beispiele aus der Praxis zum<br />
Marketing-Erfolg für Hotels und<br />
Bergbahnen.<br />
Der dritte Forumstag mit Workshops<br />
zum Thema Hotelgroßprojekte<br />
und Ressorts und einem attraktiven<br />
Outdoor Programm an der frischen<br />
Engadiner Luft vermittelt Anschauungsunterricht<br />
vom Feinsten.<br />
Spannende Besichtigungen auf<br />
dem Corvatsch (3 303 m.ü.M.) und<br />
verschiedener Hotelbetriebe setzen<br />
starke Impulse. Das 19. TFA inspiriert<br />
und energiesiert!<br />
Aus der Seilbahnbranche sind die Referenten<br />
Christen Baumann (CEO<br />
Zermatt), Heinz Schultz (GF Bergbahnen<br />
Hochzillertal) und André Zimmermann<br />
(Pilatus Bahnen) dabei.<br />
Das genaue Forumsprogramm mit<br />
Anmeldetalon ist dieser MM-Ausgabe<br />
beigelegt und kann auch bei<br />
Grischconsulta in Chur angefordert<br />
werden. Oder Anmeldung direkt<br />
auf der Homepage unter:<br />
www.tourismusforum.ch<br />
MARKETING<br />
SYMPOSIUM<br />
Dr. Roland Zegg,<br />
Geschäftsführer<br />
der Grischconsulta<br />
aus Chur,<br />
veranstaltet<br />
bereits das 19.<br />
TourismusForumAlpen<br />
– diesmal<br />
geht es ihm<br />
um neue Energiequellen<br />
für<br />
Unternehmen<br />
und die Menschen.<br />
Foto:<br />
Grischconsulta<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
83
TECHNIK<br />
SCHMIERTECHNIK<br />
Das Schweizer Schmiertechnik-Unternehmen MOTOREX ist mit der erfolgreichen ALPINE LINE seit<br />
Beginn dieses Jahres auch in Österreich und Deutschland aktiv. Als Marktführer in der Schweiz verfügt<br />
MOTOREX nicht nur über ein innovatives und bewährtes Sortiment, sondern auch über kompetentes<br />
technisches Fachpersonal rund um die alpine Transportinfrastruktur. Mit Thomas Teschner ist zudem<br />
ein befugter Schmiertechnik-Berater im Außendienst für die neuen Märkte zuständig.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
84<br />
MOTOREX ALPINE LINE:<br />
Neu auch in Österreich und<br />
Deutschland<br />
Der erfahrene<br />
Schmiertechnik-<br />
Berater Thomas<br />
Teschner hat sich<br />
intensiv mit den<br />
Bedürfnissen der<br />
alpinen Transport -<br />
infrastruktur auseinandergesetzt.<br />
Mit der MOTOR-<br />
EX ALPINE LINE<br />
liefert er den Bergbahnprofis<br />
ein<br />
Stück Schweizer<br />
Wartungs-Knowhow<br />
frei Haus.<br />
Fotos: Bucher AG<br />
Es kann gut sein, dass Sie kürzlich<br />
gleich zwei neue Bekanntschaften<br />
gemacht haben. <strong>Ein</strong>erseits mit<br />
Thomas Teschner, dem gebürtigen<br />
Deutschen, der als erfahrener<br />
Schmiertechnik-Berater für Österreich<br />
und Deutschland unterwegs<br />
ist, und andererseits mit der MO-<br />
TOREX ALPINE LINE.<br />
Von Profis für Profis<br />
entwickelt<br />
Die umfassende Produktelinie für<br />
die alpine Transportinfrastruktur<br />
deckt den gesamten Bedarf an<br />
Schmier- und Pflegeprodukten für<br />
jedes Anwendungsgebiet ab; also
von der Gondelbahn über die<br />
Schneekanone bis hin zum Pistenfahrzeug.<br />
Alle Produkte aus der<br />
MOTOREX ALPINE LINE sind optimal<br />
aufeinander abgestimmt und<br />
werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit den führenden Fahrzeug- und<br />
Bergbahnherstellern laufend weiterentwickelt.<br />
Es ist von zentraler Bedeutung,<br />
dass Ihr Unternehmen<br />
für die Wartung Produkte einsetzt,<br />
welche den Herstellervorgaben entsprechen.<br />
Die umfassende, aber dennoch<br />
übersichtliche MOTOREX ALPINE<br />
LINE:<br />
. Seilschmiermittel<br />
. Hydraulikoele (auch Biofluids)<br />
. Kompressorenoele<br />
. Fette und Zahnradschmiermittel<br />
. Getriebeoele<br />
. 2- und 4-Takt-Motorenoele<br />
. Kühlerschutz<br />
. Reiniger<br />
. Sprays<br />
. Additives<br />
. Spezialitäten<br />
Spezialitäten wie das Hydraulikoel<br />
für Sicherheitskomponenten CO-<br />
REX POLAR/HOTZ HYDR-OLYT ergänzen<br />
die ALPINE LINE ideal.<br />
Beratung inklusive<br />
Äußerst strenge Sicherheits- und<br />
Wirtschaftlichkeitskriterien verlangen<br />
perfekte Lösungen auf allen Ebenen.<br />
Hochwertige Produkte ergeben,<br />
besonders zusammen mit der<br />
entsprechenden Beratungsleistung,<br />
ein optimales Resultat. Deshalb legt<br />
man bei MOTOREX großen Wert auf<br />
einen gut ausgebauten technischen<br />
Kundendienst. So stehen die MO-<br />
TOREX-Tribologie-Spezialisten stets<br />
mit den führenden Fahrzeug- und<br />
Bahnherstellern im Dialog. Labordienstleistungen<br />
wie z. B. aufschlussreiche<br />
Oelanalysen sind ein fester Bestandteil<br />
des Produkts.<br />
Ökologisch und<br />
zugleich wirtschaftlich<br />
Ihr Betrieb räumt ökologischen und<br />
zugleich wirtschaftlichen Schmiermitteln<br />
eine hohe Priorität ein? Gerade<br />
mobile Hydrauliken stellen ein<br />
Risikopotenzial für die Natur dar.<br />
Deshalb setzen verantwortungs -<br />
bewusste Unternehmer vermehrt<br />
auf biologisch schnell abbaubare<br />
Produkte. So z. B. das Hydraulikoel<br />
MOTOREX OEKOSYNT HEES. Die-<br />
ses Spitzenprodukt erfüllt die strenge<br />
Abbauprüfung OECD 301 B sowie<br />
eine Vielzahl der Spezifikationen<br />
Auskünfte, technische Beratung<br />
sowie Prospektmaterial erhalten<br />
Sie bei:<br />
BUCHER AG LANGENTHAL<br />
MOTOREX-Schmiertechnik<br />
Postfach, CH-4901 Langenthal<br />
TECHNIK<br />
SCHMIERTECHNIK<br />
der führenden Hydrauliksystem-<br />
Hersteller wie z. B. von Bosch Rexroth<br />
A4VSO125.<br />
Tel. +41 (0) 62 919 75 75<br />
Fax +41 (0)62 919 75 95<br />
www.motorex.com<br />
Für Österreich und Deutschland:<br />
Herr Thomas Teschner<br />
Mobil 0041 (0) 79 864 55 85<br />
1917 wurde mit<br />
der Firmengründung<br />
der Grundstein<br />
für die Erfolgsgeschichte<br />
der Traditionsmarke<br />
MOTOR-<br />
EX gelegt.<br />
Langenthal ist<br />
gleichzeitig<br />
Standort für die<br />
Firmenzentrale<br />
und auch für die<br />
Produktion. MO-<br />
TOREX ist heute<br />
weltweit in mehr<br />
als 60 Ländern<br />
vertreten.<br />
Motorenoel –<br />
Hydraulikfluid –<br />
Kühlerschutz –<br />
Schmierfett –<br />
Seilschmiermittel,<br />
Reiniger und<br />
Pflegeprodukte:<br />
Am Beispiel<br />
„Pistenfahrzeug“<br />
erkennt man die<br />
Vielschichtigkeit<br />
der eingesetzten<br />
Produkte für ein<br />
zuverlässiges<br />
Funktionieren.<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
85
MARKETING<br />
MANAGEMENT<br />
Mehr Jugend auf die Pisten<br />
Wer auch in Zukunft im Skitourismus erfolgreich sein will, kümmert sich frühzeitig um den<br />
Nachwuchs. In der Steiermark und in Niederösterreich wurden Projekte dazu auf den Weg gebracht.<br />
V. l.: Erwin Fraiß (Skigebiet Veitsch-Brunnalm), Wolfgang Rappold (Skigebiet Lachtal), Gerhard Wendl<br />
(Vorstand der Jugend & Familiengästehäuser), Mag. Wolfgang Erlitz (Landesschulratspräsident),<br />
Regina Kaltenegger (Skigebiet Salzstiegl), Thomas Hopf (Skigebiet Gaal) bei der Präsentation von<br />
„Steirische Schulen auf steirische Pisten“. Foto: JFGH<br />
„Skifahren ist kein billiges Verg nügen. Vor allem Familien<br />
mit mehreren Kindern müssen für die aufwendige<br />
Ausrüstung oft tief in die Geldbörse greifen“, so Landesrätin<br />
Dr. Petra Bohuslav bei der Präsentation der<br />
Gratisski-Aktion „SKIKIDS“ am Annaberg/Niederösterreich.<br />
Bei dieser Initiative werden Jugendliche zu einem<br />
zweitägigen Gratisskikurs inklusive Mittagessen<br />
und Betreuung eingeladen. Dazu gibt es Gratisskihelme<br />
und, wenn der Kurs positiv absolviert wird, eine<br />
Gratis-Saisonkarte für die jeweilige Region. Ziel von<br />
‚SKIKIDS’ sei es, viele Kinder bereits im Volksschulalter<br />
zum Skisport zu bringen, damit sie im Winter vermehrt<br />
Bewegung machen und auch später aktiv den Wintersport<br />
ausüben. Denn je früher man in den Skisport einsteige,<br />
desto rascher gebe es auch Lernerfolge.<br />
SKIKIDS" ist eine der größten Schulsportinitiativen<br />
Niederösterreichs, die vom Sportland NÖ gemeinsam<br />
mit dem NÖ Landesskiverband und dem NÖ Skilehrerverband<br />
für niederösterreichische Volksschulkinder<br />
zwischen sechs und zehn Jahren durchgeführt wird.<br />
An der Sportaktion, die 2008 bereits zum dritten Mal<br />
stattgefunden hat, beteiligten sich die Skigebiete Lackenhof,<br />
Annaberg, Hochkar, Semmering, St. Corona<br />
am Wechsel, Mönichkirchen, Jauerling und Karlstift im<br />
Waldviertel.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2009<br />
86<br />
Anreize für Schul-Skikurse<br />
Die Initialzündung für die Initiative<br />
„Steirische Schulen auf steirische<br />
Pisten“ der Jugend- & Familiengästehäuser<br />
war eine Erhebung, die<br />
aufgezeigt hatte, dass der Trend zu<br />
Schulskikursen seit dem Wegfall der<br />
Skikurspflicht vor 15 Jahren zurückgeht.<br />
So hatten im Schuljahr 2005/<br />
06 rund 150 000 Schüler und Schülerinnen<br />
an Wintersportwochen teilgenommen.<br />
Im Vergleich dazu waren<br />
es vor 15 Jahren noch 250 000.<br />
Die Tendenz zeigt weiter rückläufige<br />
Zahlen, noch immer sinkt die Anzahl<br />
an Schulskikursen jährlich um<br />
2 % bis 3 %.<br />
Dieser Rückgang, so die Schlussfolgerung,<br />
sei aber nicht allein nur auf<br />
die gesunkene Gesamtschülerzahl<br />
zurückzuführen. Auch attraktive Angebote<br />
im Sommer und der erhöhte<br />
Organisationsaufwand, der in Zusammenhang<br />
mit Skikursen für<br />
Schulen entstehe, sowie der Kosten-<br />
faktor würden dem Schulskikurs vermehrt<br />
den Rang ablaufen.<br />
Ziel des Projektes „Steirische Schulen<br />
auf steirische Pisten“ sei es deshalb,<br />
die Schulskikurse sowohl für<br />
Schulen wieder interessant als auch<br />
für Familien leistbar zu machen. „Es<br />
gibt Untersuchungen aus denen<br />
hervorgeht, dass jeder fünfte Skifahrer<br />
in Österreich durch einen<br />
Schul skikurs zum Skifahren gekommen<br />
ist. Um die Zukunft des Wintertourismus<br />
in Österreich langfristig<br />
abzusichern, müssen wir deswegen<br />
bei den jungen Leuten ansetzen<br />
und im Schulbereich Initiativen<br />
setzen.“, so Gerhard Wendl, Vorstand<br />
der Jugend & Familiengästehäuser.<br />
Angeschlossen an die Initiative haben<br />
sich 6 steirische Skigebiete, die<br />
sich aufgrund ihrer Größe und ihrer<br />
Infrastruktur ideal für Schulskikurse<br />
eignen:<br />
. Lachtal (Jugend & Familiengästehäuser<br />
Judenburg und Oberwölz),<br />
. Salzstiegl (Jugend & Familiengästehaus<br />
Deutschlandsberg),<br />
. Gaal (Jugend & Familiengästehaus<br />
Seckau),<br />
. Loser Sandling (Jugend & Familiengästehäuser<br />
Bad Aussee und<br />
Grundlsee),<br />
. die neue Tauplitz (Jugend & Familiengästehäuser<br />
Bad Aussee und<br />
Grundlsee),<br />
. Veitsch-Brunnalm (Jugend & Familiengästehaus<br />
Veitsch).<br />
Schulen erhalten dabei ein All-inclusive-Package<br />
mit Viertages-Skipass,<br />
Skiverleih und vier Nächtigungen<br />
mit Halbpension im jeweiligen Jugend<br />
& Familiengästehaus zum Gesamtpreis<br />
von Euro 135,– pro Schüler.<br />
Das Angebot wurde für die Zeit<br />
vom 1. bis 22. Dezember 2008 und<br />
vom 1. März bis zum Ende der Skisaison<br />
2009 erarbeitet.<br />
i Infos:<br />
www.sportlandnoe.at<br />
www.jfgh.at
... nur ein Original hält was es verspricht.<br />
www.pistenbully.com<br />
Der PistenBully Service ist einer der besten der Welt.<br />
<strong>Ein</strong>er der Gründe: Die Original Ersatzteile für jedes<br />
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