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Frank Materne<br />

Career Services<br />

Vor dem Hintergrund der angespannten Arbeitsmarktsituation für Akademiker haben<br />

die deutschen Hochschulen die Zahl der berufsvorbereitenden Programme für Studierende<br />

in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. So genannte „Career Services“ beziehungsweise<br />

„Career Center“ sollen die angehenden Hochschulabsolventen auf die<br />

Herausforderungen der Berufswelt vorbereiten und ihnen nützliche Zusatzqualifikationen<br />

vermitteln. Als Vorbild für den Ausbau des arbeitsmarktorientierten Serviceangebotes<br />

dienen die angelsächsischen Universitäten, wo solche Dienstleistungen eine<br />

lange Tradition haben. Die Verbesserung der studentischen Berufsvorbereitung in<br />

Deutschland wird von der zunehmenden öffentlichen Einsicht getragen, dass Hochschulen<br />

mehr Verantwortung für die „Employability“ ihrer Absolventen übernehmen<br />

sollten. Bereits 1999 hat der Wissenschaftsrat in seiner „Stellungnahme zum Verhältnis<br />

von Hochschulausbildung und Beschäftigungssystem“ von den Bildungseinrichtungen<br />

zusätzliche Anstrengungen auf diesem Gebiet eingefordert. Auch die Wirtschaft<br />

begrüßt das gesteigerte Engagement der Hochschulen.<br />

Ziel der Career Services ist es, den Studierenden das Rüstzeug für den erfolgreichen Eintritt<br />

ins Berufsleben an die Hand zu geben. Zu den zentralen Aufgaben – so zeigen die derzeitigen<br />

berufsbegleitenden Projekte und Initiativen – gehören neben Informationsangeboten<br />

zum Thema Arbeitsmarkt, Berufsvorbereitung und -orientierung, beispielsweise in<br />

Form von Vorträgen oder Veranstaltungen, vor allem die individuelle Beratung. Darüber<br />

hinaus haben die künftigen Absolventen an zahlreichen Hochschulen die Gelegenheit, sich<br />

über ihr Studium hinaus Kenntnisse und Kompetenzen anzueignen, mit denen sich ihre<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. So werden vielerorts Rhetorikseminare, Bewerbungstrainings<br />

oder Fortbildungskurse in den Wissensgebieten Betriebswirtschaft<br />

und Informationstechnologie/EDV veranstaltet. Ein besonderer Stellenwert wird auch der<br />

frühzeitigen Kontaktaufnahme zwischen den Studierenden und ihren potenziellen Arbeitgebern<br />

eingeräumt. Praktikums- und Stellenbörsen sollen die erste Tuchfühlung mit den Vertretern<br />

der Wirtschaft ermöglichen. Gerade für Studierende sozial- und geisteswissenschaftlicher<br />

Fächer sind hier in jüngster Zeit neue Angebote geschaffen worden.<br />

Gab es Ende der achtziger Jahre bundesweit nicht mehr als zehn berufsvorbereitende Programme<br />

an den Hochschulen, so lassen sich heute mehr als 100 solcher Vorhaben ausmachen<br />

(Grühn <strong>20</strong>03, S. 10). Besonders auffällig ist, dass die meisten von ihnen Ende der<br />

neunziger Jahre ins Leben gerufen wurden – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Career<br />

Services als zentrale Dienstleistungseinrichtungen von Hochschulen in Deutschland eine<br />

relativ neue Erscheinung sind (Joerns <strong>20</strong>02, S. 86-90).<br />

Die Organisationsstrukturen der Programme und Career Center an den deutschen Hochschulen<br />

sind wenig einheitlich. Es existieren die unterschiedlichsten Varianten und Modelle.<br />

Neben den Angeboten von Fachbereichen und studentischen Initiativen, werden Career<br />

Services auch in Form universitätseigener Einrichtungen organisiert, vor allem als<br />

Materne – Career Services weiterbildung 39<br />

AKTUELLER BEGRIFF<br />

Exzellente Forschung und Lehre allein genügen nicht:<br />

Die Studierenden legen Wert darauf, auch beim Eintritt<br />

in das Berufsleben durch die Hochschule unterstützt<br />

zu werden.<br />

Foto: Uni Mainz<br />

wissenschaftsmanagement 6 • november/dezember • <strong>20</strong>03

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