SKIP - Das Kinomagazin, April 2012

▶l Film EXKLUSIV-INTERVIEW
042 SKIP APRIL
JASON BIGGS
„Während der Drehpausen
haben wir den sich selbst hassenden
Masturbierer erfunden.
Den bringt einfach alles dazu,
sich einen runterzuholen.“
SKIP: Wie ist dein Leben mit American American American American Pie? Pie
JASON BIGGS: Wundervoll. American Pie ist wie ein
Geschenk, das ich immer wieder aufs Neue auspacken
darf. Eine sehr attraktive Frau hat mich geheiratet
… das hätte sie nie getan, wenn ich nicht in Filmen wäre.
Nein, Scherz … obwohl, vielleicht auch nicht …
Wie waren die Dreharbeiten zu Das Das Das Das Klassentreffen?
Klassentreffen
Oh Mann. Wir haben uns in den Drehpausen genauso
lächerlich benommen wie während der Takes. Wir haben
zum Beispiel den sich selbst hassenden Masturbierer
erfunden. Einen Typen, den einfach alles dazu bringt,
sich einen runterzuholen. Du sitzt mit verschränkten
Beinen da? Oh Gott … schon rubbelt er los. Aber es
macht ihn gleichzeitig total fertig, dass er sich nicht
beherrschen kann.
Bist du zu Hause auch witzig?
Meine Figur in American Pie ist eine harmlose
Version dessen, wie ich mich zu Hause benehme.
Ich zeige nur einen Bruchteil dessen, wozu ich
fähig bin und was ich regelmäßig aufführe.
Du bist im Film auch frontal nackt zu sehen …
Ja. Ich fi nde, das verdient es, mit allen anderen geteilt zu
werden.
Und machst du das jetzt weiter, bis 2050 American American Pie: Pie:
Die Pensionierung kommt?
Ja, und dann noch American Pie: Das Altenheim und American American
JASON BIGGS kann offenbar nicht anders, als die Leute
ständig zum Lachen zu bringen. Ein ganzes Interview
lang musst du dich bemühen, um aus dem Typen auch
nur einen ernsthaften Satz herauszukriegen. SKIP hats
beim Interview in Wien aber geschafft.
DIESMAL ZEIGT ER ALLES
Pie: Das Begräbnis. Obwohl man Begräbnisse eigentlich immer
haben kann. Genau: Ich werde beim nächsten Film verlangen,
dass einer stirbt. Am besten Finch. Ja, Finch muss sterben.
Warum ist mir denn jetzt bloß das Wort Nekrophilie
eingefallen?
Oh ja … Stifl er’s Mom treibt es dann mit Finchs Lei… ähem …
Du bist jetzt verheiratet und Mitte 30. Tut das weh?
Um einmal etwas Ernsthaftes zu sagen: Wenn du als Schauspieler
durch die Welt jettest, um deinen Film zu promoten – vor neun
Jahren war ich 25, da hat das noch Spaß gemacht. Ich war
Single, ich hab mir die Nächte um die Ohren geschlagen. Gestern
bei der Premieren-Party habe ich auch auf dem Tisch getanzt.
Aber nur, weil ich dachte, dass ich dann früher gehen darf.
Ich musste heute früh aufstehen, und mir hat alles weh getan
von nur drei Gläsern Schampus. Die letzten neun Jahre haben
große Veränderungen gebracht. Wirklich große. ▶l ANTON GAUL