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3 Talentbestimmung im Kindes- und Jugendalter - Swiss Table Tennis

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Inhaltsverzeichnis<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Abbildungsverzeichnis........................................................................................IV<br />

Tabellenverzeichnis.............................................................................................V<br />

Abkürzungsverzeichnis.......................................................................................IX<br />

1 Einleitung.....................................................................................................3<br />

2 Allgemeine Überlegungen zum Begriff Talent..............................................6<br />

2.1 Zur Definition des Begriffs Talent .........................................................6<br />

2.2 Talentsuche <strong>und</strong> Talentauswahl .........................................................11<br />

2.2.1 Strategien zur Erkennung von Talenten ......................................15<br />

2.2.2 Talentprognose............................................................................16<br />

2.3 Methoden der Talentförderung ...........................................................19<br />

3 <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.........................................23<br />

3.1 Frühe Spezialisierung .........................................................................23<br />

3.2 Sensible <strong>und</strong> kritische Perioden .........................................................26<br />

3.3 Persönlichkeitsmerkmale....................................................................28<br />

3.3.1 Persönlichkeitsmodell nach Guilford............................................30<br />

3.3.2 Persönlichkeit eines Tischtennissportlers....................................32<br />

4 Talentauswahl <strong>im</strong> Tischtennis....................................................................34<br />

4.1 Leistungsbest<strong>im</strong>mende Faktoren <strong>im</strong> Tischtennis................................34<br />

4.2 Ist-Zustand der Talenterkennung <strong>im</strong> Tischtennis................................39<br />

4.3 Talentsichtungsmaßnahmen ..............................................................47<br />

4.4 Instrumente der <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> ....................................................48<br />

4.4.1 Allgemeine sportmotorische Tests...............................................48<br />

4.4.2 Hauptgütekriterien .......................................................................49<br />

5 Methodik ....................................................................................................55<br />

5.1 Untersuchungsgut ..............................................................................55<br />

5.2 Untersuchungsgang............................................................................55<br />

5.3 Untersuchungsmethoden....................................................................56<br />

5.4 Untersuchungsauswertung .................................................................72<br />

6 Darstellung der Ergebnisse........................................................................75<br />

7 Diskussion .................................................................................................97<br />

7.1 Resultate Konditionstest .....................................................................97<br />

1


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

7.2 Resultate Technik-Taktiktest ..............................................................98<br />

7.3 Resultate Leistungs-Motivationstest ...................................................99<br />

7.4 Resultate Elternfragebogen ................................................................99<br />

7.5 Methodenkritik ..................................................................................101<br />

8 Ausblick ...................................................................................................103<br />

9 Zusammenfassung ..................................................................................104<br />

10 Literaturverzeichnis ..............................................................................106<br />

Anhang ...........................................................................................................112<br />

2


1 Einleitung<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Der alte Weltmeister ist der neue Weltmeister. Die Mannschafts-<br />

Weltmeisterschaft vom 24. April bis zum 1. Mai 2006 in Bremen hat wieder<br />

deutlich die Überlegenheit der Chinesen gegenüber den Europäern gezeigt. In<br />

allen fünf Gruppenspielen zusammen gaben sie lediglich einen einzigen Satz<br />

ab; sogar <strong>im</strong> Finale gegen Südkorea gingen nur zwei Sätze verloren. Nicht nur<br />

die deutlichen Ergebnisse unterstreichen die Stärke der Chinesen. Die Zuschauer<br />

waren auch von der Schnelligkeit, der Ausdauer, den präzisen Bewegungsabläufen<br />

<strong>und</strong> dem Ballgefühl der Chinesen beeindruckt. Angesichts dieser<br />

Leistungen stellt sich die Frage: Was ist der Gr<strong>und</strong> für eine solch deutliche<br />

Überlegenheit?<br />

In China beginnt die Talentsuche schon <strong>im</strong> Kindergarten. Die Kinder werden<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer körperlichen Merkmale <strong>und</strong> Charakterstärken wie Selbständigkeit<br />

<strong>und</strong> Zielstrebigkeit ausgesucht <strong>und</strong> in die Kinder-Sportschule aufgenommen,<br />

noch bevor diese je Tischtennis gespielt haben (vgl. JAMES 2006, 44).<br />

Alles deutet daraufhin, dass rechtzeitige Talentsichtungen Nachwuchsspieler 1<br />

wie Ma Long hervorbringen, die schon in einem Alter zwischen 17 bis 20 Jahren<br />

in die Weltspitze vordringen. Bis auf ein paar Ausnahmen wie T<strong>im</strong>o Boll <strong>und</strong><br />

Jan-Ove Waldner, gelang es den europäischen Spielern bis jetzt erst mit Mitte<br />

zwanzig, Anfang dreißig, international erfolgreich zu sein (z. B. Werner Schlager,<br />

Zoran Pr<strong>im</strong>orac, Kalinikos Kreanga). Diese Tatsache verdeutlicht, dass es<br />

auch in Europa wichtig wäre, mit einer rechtzeitigen Talenterkennung zu beginnen.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, eine Testbatterie zu erstellen, die potenzielle Eliten<br />

rechtzeitig findet <strong>und</strong> fördert, so dass sie zu Hoch- oder Höchstleistungen gelangen<br />

können.<br />

1 Zum Zwecke der Lesefre<strong>und</strong>lichkeit wird auf eine Unterscheidung zwischen männlicher <strong>und</strong><br />

weiblicher Schreibweise verzichtet. Die männlichen Formen der Substantive werden als neutrale,<br />

beide Geschlechter einbeziehende Form verwendet.<br />

3


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Es sollen möglichst geeignete Selektionskriterien entwickelt werden, die für die<br />

Leistung best<strong>im</strong>mend sind <strong>und</strong> eine f<strong>und</strong>ierte Aussage über die individuell erreichbare<br />

Höchstleistungsfähigkeit treffen können. Die Testbatterie soll so strukturiert<br />

werden, dass sie für jeden Trainer ohne großen zeitlichen <strong>und</strong> materiellen<br />

Aufwand angewendet werden kann.<br />

Somit geht es in dieser Arbeit um folgende Fragestellungen (vgl. GABLER<br />

1984, 9ff.):<br />

1) Welches Anforderungsprofil muss ein Tischtennisspieler besitzen, um es<br />

in die Weltspitze zu schaffen?<br />

2) Welche Umweltbedingungen müssen gegeben sein, damit sich talentierte<br />

Kinder opt<strong>im</strong>al entwickeln können?<br />

3) Welche körperlichen, motorischen <strong>und</strong> psychischen Voraussetzungen<br />

best<strong>im</strong>men die Leistungsentwicklung <strong>im</strong> Tischtennis?<br />

4) In welchem Entwicklungsabschnitt soll ein Talent gesucht <strong>und</strong> zur Förderung<br />

ausgewählt werden?<br />

Die Arbeit soll zwei Teilbereiche umfassen. Im ersten Teil soll eine Literaturanalyse<br />

erfolgen, bei der die wichtigsten Aspekte zur Talenterkennungs- <strong>und</strong> förderungsproblematik<br />

behandelt werden. Neben den Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zur Talentsuche <strong>und</strong> Talenterkennung ist in diesem Zusammenhang auch geplant<br />

näher auf die Förderung von Talenten einzugehen. Hierbei sollen möglicherweise<br />

Defizite in der <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> aufgezeigt <strong>und</strong> diskutiert werden.<br />

Zudem soll sich der Fokus auf die Frage richten, in welchem Entwicklungsabschnitt<br />

das Talent zu suchen <strong>und</strong> zur Förderung auszuwählen ist. Spezifische<br />

Phasen, in denen sich talentierte Kinder opt<strong>im</strong>al entwickeln können, sollen vorgestellt<br />

<strong>und</strong> untersucht werden. Dabei bildet die Persönlichkeit des Athleten ein<br />

wichtiges Kriterium.<br />

Anschließend soll eine Übertragung der Erkenntnisse auf die Sportart Tischtennis<br />

stattfinden. Leistungsbest<strong>im</strong>mende sportartspezifische Faktoren, die eine<br />

große Relevanz haben, sollen erläutert werden. Derzeitig unterschiedlich praktizierte<br />

Verfahren <strong>im</strong> Tischtennis sollen vorgestellt werden.<br />

4


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Der zweite Teilbereich der Arbeit umfasst den Versuch einer spezifischen Talentdiagnostik<br />

für die Sportart Tischtennis zu erstellen. Aus den Erkenntnissen<br />

des ersten Teils der Arbeit <strong>und</strong> in Anlehnung an andere Talenterkennungstests<br />

z. B. aus dem Bereich <strong>Tennis</strong> soll hier eine Testbatterie zur Erkennung von Talenten<br />

erarbeitet werden. Die Tests sollen dabei den messtheoretischen Gütekriterien<br />

Objektivität, Reliabilität <strong>und</strong> Validität genügen. Die Arbeit endet mit einer<br />

Zusammenfassung.<br />

5


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

2 Allgemeine Überlegungen zum Begriff Talent<br />

2.1 Zur Definition des Begriffs Talent<br />

Bevor man sich mit den Maßnahmen zur Talenterkennung befasst, muss zunächst<br />

ein Überblick verschafft werden, wie der Begriff „Talent“ definiert ist. Erst<br />

danach können spezifische Überlegungen zur Talentproblematik angestellt<br />

werden. Die zentrale Aufgabe wird es sein, die unterschiedlichsten Definitionsvorschläge<br />

vorzustellen, miteinander zu vergleichen <strong>und</strong> auf ihre Gültigkeit in<br />

der Praxis zu überprüfen.<br />

Auf den Sport bezogen lässt sich anhand der Literatur keine einheitliche, allgemeingültige<br />

Definition des Begriffs „Talent“ finden. Zahlreiche Definitionsvorschläge<br />

von verschiedenen Autoren zeigen, dass in der Sportwissenschaft<br />

unterschiedliche Ansichten existieren.<br />

Der Talentbegriff wird umgangssprachlich in den verschiedensten Handlungsfeldern<br />

verwendet. Hierbei ist nicht nur die Rede von einem sportlichen Talent,<br />

sondern auch von einem mathematischen, künstlerischen oder handwerklichen<br />

Talent. Damit sind stets Personen gemeint, die auf dem jeweiligen Handlungsgebiet<br />

ganz spezifische Fähigkeiten oder Begabungen aufzeigen <strong>und</strong> bei einer<br />

qualifizierten Förderung überdurchschnittliche Leistungen erreichen könnten<br />

(vgl. CARL 1988, 11).<br />

CARL (1988, 11) geht besonders auf die genetischen <strong>und</strong> erworbenen Leistungsparameter<br />

in seiner Definition zum „Sporttalent“ ein, die wie folgt lautet:<br />

„Als sportliches Talent (Sporttalent) wird eine Person bezeichnet, von der man<br />

aufgr<strong>und</strong> ihres Verhaltens oder aufgr<strong>und</strong> ererbter oder erworbener Verhaltensbedingungen<br />

ann<strong>im</strong>mt, dass sie für sportliche Leistungen eine besondere Begabung<br />

oder Hochbegabung besitzt“.<br />

Bei der Definition von „Sporttalent“ ist darauf zu achten, dass sich das sportliche<br />

Talent nicht nur auf unterschiedliche Leistungskategorien bezieht, sondern<br />

auch auf die verschiedenen Leistungsniveaus. Somit lassen sich in den Leistungskategorien<br />

„allgemeine (nicht auf eine best<strong>im</strong>mte Sportart bezogene) von<br />

speziellen (sportart- oder sportdisziplinspezifischen) Talenten“ unterscheiden<br />

(CARL 1988, 11).<br />

6


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Hinsichtlich der Leistungsniveaus, in denen sich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche befinden,<br />

gibt es keine einheitlichen Aussagen darüber, welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

ein „Sporttalent“ ausmacht (vgl. CARL 1988, 12). Dadurch wird die<br />

„Relativität der Bewertung sportliches Talent“ deutlich (CARL 1988, 13). CARL<br />

(vgl. 1988, 13) zeigt dies an folgendem Beispiel:<br />

Ein Schüler, der als sportliches Talent in seinem Klassenverband angesehen<br />

wird, muss nicht gleich in einem Verbandskader als Talent bezeichnet werden.<br />

Der Gr<strong>und</strong> für die unterschiedlichen Auffassungen sind die Kriterien zur Bewertung<br />

eines Talentes. Diese sind in der Schulklasse anders als auf der Ebene<br />

des C-Kaders.<br />

Nach CARL (1988, 13) ergibt sich daraus zusammenfassend folgende Definition<br />

zum „Spitzensporttalent“:<br />

„Ein Talent für den Spitzensport (Spitzensporttalent) ist eine sich noch in der<br />

Entwicklung zur Höchstleistungsfähigkeit befindende Person, von der man aufgr<strong>und</strong><br />

bisher erreichter sportlicher Leistungen oder diagnostizierter personinterner<br />

Leistungsbedingungen begründet ann<strong>im</strong>mt, dass sie, falls sie sich einem<br />

nach neuesten Erkenntnissen durchgeführten Training unterzieht <strong>und</strong> unter<br />

leistungsfördernden Umweltbedingungen aufwächst, <strong>im</strong> Höchstleistungsalter<br />

in einer Sportart/Sportdisziplin ein Leistungsniveau erreichen kann, das größte<br />

sportliche Erfolge ermöglicht“.<br />

Um den genauen Zeitpunkt der Förderung des Talents anzugeben, ist es erforderlich,<br />

die personinternen Bedingungen, die Rahmenbedingungen <strong>und</strong> die<br />

sportlichen Ausbildungs- <strong>und</strong> Trainingsbedingungen zu benennen (vgl. CARL<br />

1988, 13).<br />

Im Gegensatz zu CARL differenziert JOCH zwischen dem statischen <strong>und</strong> dem<br />

dynamischen Talentbegriff. Der statische Talentbegriff beinhaltet zur Charakterisierung<br />

eines Talentes die folgenden vier Teilaspekte (vgl. JOCH 2001, 90ff.):<br />

• Dispositionen, die das Können betonen:<br />

Damit sind individuelle Voraussetzungen (somatischer, psychischer <strong>und</strong> motorischer<br />

Art) gemeint, die für das Erreichen von überdurchschnittlichen<br />

sportlichen Leistungen wichtig sind.<br />

7


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• Bereitschaft, die das Wollen hervorhebt:<br />

Neben den Dispositionen muss auch die Bereitschaft vorhanden sein, solche<br />

hohen sportlichen Leistungen vollbringen zu wollen, das heißt Antriebe<br />

<strong>und</strong> Willenseigenschaften sind hierbei von zentraler Bedeutung.<br />

• Soziales Umfeld, das die Möglichkeiten best<strong>im</strong>mt:<br />

In diesem Kontext formuliert JOCH provokativ: „Jede Gesellschaft hat die<br />

Talente, die sie verdient, die sie sich leisten kann (oder will) <strong>und</strong> für die sie<br />

sich engagiert“ (2001, 92). Damit sich ein Sporttalent gut entfalten kann,<br />

müssen best<strong>im</strong>mte Voraussetzungen gegeben sein. Neben dem sozialen<br />

Umfeld <strong>und</strong> deren Ressourcen, die zur Verfügung gestellt werden, ist auch<br />

die Größe der Akzeptanz von Wichtigkeit, das Talent als förderungswürdig<br />

anzuerkennen.<br />

• Resultate, die das wirklich erreichte (Leistungs-)Ergebnis dokumentieren:<br />

Die Leistungen, die mindestens über dem Durchschnitt liegen, kennzeichnen<br />

ein Talent. Eine Talentdefinition ist lückenhaft ohne diesen objektiven<br />

Leistungsnachweis.<br />

Zusammenfassend lautet die Talentdefinition von JOCH, die die statische Komponente<br />

betont:<br />

„Als (sportliches) Talent kann eine Person bezeichnet werden, die über (vorwiegend<br />

genetisch bedingte) Dispositionen zum Erreichen von hohen sportlichen<br />

Leistungen verfügt, die Bereitschaft mitbringt, solche Leistungen auch zu<br />

vollbringen, die Möglichkeiten dafür in der sozialen Umwelt vorfindet <strong>und</strong> letztlich<br />

mit den erzielten Leistungsresultaten den Eignungsnachweis dokumentiert“<br />

(JOCH 2001, 93).<br />

Die perspektivische Komponente besitzt in der Diskussion der Talentproblematik<br />

eine besondere Bedeutung. Das Ziel der Talentförderung ist die mögliche<br />

Höchstleistung eines Individuums, wobei pädagogische Maßnahmen die Entwicklung<br />

zu einem definierten Endziel begleiten. Der dynamische Aspekt verweist<br />

auf einen Entwicklungsprozess, der ein erweitertes Talentverständnis dokumentiert.<br />

Daher bezieht sich die Talentthematik vor allem auf das <strong>Kindes</strong>alter<br />

bzw. das frühe <strong>Jugendalter</strong>. Der Entwicklungs- <strong>und</strong> Veränderungscharakter wird<br />

8


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

durch diese Tatsache noch verstärkt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> definiert JOCH<br />

(2001, 94) den dynamischen Talentbegriff wie folgt:<br />

„Talententwicklung ist ein aktiver, pädagogisch begleiteter Veränderungsprozess,<br />

der intentional durch Training gesteuert wird <strong>und</strong> das F<strong>und</strong>ament für<br />

ein später zu erreichendes hohes (sportliches) Leistungsniveau bildet“.<br />

Die drei elementaren Aspekte des dynamischen Talentbegriffs sind nach JOCH<br />

(vgl. 2001, 94ff.):<br />

• Aktiver Veränderungsprozess:<br />

Der Veränderungsprozess schließt alle Bereiche der Persönlichkeit mit ein,<br />

jedoch in unterschiedlichem Maße. Insbesondere bezieht er sich auf die Motorik<br />

<strong>und</strong> die sportliche Leistungsentwicklung. Ein wesentliches Kriterium zur<br />

aktiven Veränderung stellt einerseits der eigene Antrieb des Sportlers dar,<br />

der <strong>im</strong> Sport unter den Bereich Leistungsmotivation fällt. Anderseits spielt<br />

die Bedeutung des Trainings be<strong>im</strong> Aktivitätsaspekt eine große Rolle.<br />

• Steuerung durch Training:<br />

Die Entwicklung von Talenten wird zielgerichtet durch das Training gesteuert.<br />

Hierbei geht es nicht nur um die Realisierung des unmittelbaren Erfolgs,<br />

sondern Training ist als aufbauender Prozess gedacht, der zukünftige<br />

Höchstleistungen ermöglichen soll. In erster Linie folgt die Talententwicklung<br />

den anerkannten Prinzipien der Trainingslehre: Allmählichkeit, Langfristigkeit,<br />

Spezialisierung, Ganzheitlichkeit, Systematik <strong>und</strong> angemessene Häufigkeit<br />

(vgl. JOCH 2001, 75ff.).<br />

Das Talenttraining besteht aus drei aufeinander aufbauenden Abschnitten<br />

(siehe Abb. 1): Dem motorischen Basistraining, Gr<strong>und</strong>lagentraining <strong>und</strong><br />

Aufbautraining. Das Anschlusstraining befindet sich <strong>im</strong> Übergangsbereich<br />

zwischen Talenttraining <strong>und</strong> Hochleistungstraining. Ein wichtiger Bestandteil<br />

des Talentförderungstrainings sind die Wettkämpfe. Sie geben Aufschluss<br />

über Entwicklungstendenzen <strong>und</strong> den momentanen Stand des Athleten <strong>und</strong><br />

dienen somit als Leistungskontrollen.<br />

9


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Abb. 1: Schema des systematischen <strong>und</strong> langfristigen Trainingsaufbaus in der Talentförderung<br />

(JOCH 2001, 265)<br />

• Pädagogische Begleitung:<br />

Da in der Regel die Talentförderung bei Kindern durchgeführt wird, ist eine<br />

pädagogische Begleitung erstrebenswert. Allerdings muss dieser Begleitung<br />

ein Pädagogik-Verständnis zugr<strong>und</strong>e liegen,<br />

- für das Wettkampf <strong>und</strong> Leistung <strong>im</strong> Sport positive Werte darstellen,<br />

- in dem Anstrengungsbereitschaft, Zielstrebigkeit <strong>und</strong> Dauerhaftigkeit er-<br />

strebenswert sind,<br />

- in dem individuelle Grenzerfahrungen, Erfolgsstreben <strong>und</strong> Leistungsfä-<br />

higkeit mit pädagogischen Ansprüchen vereinbar sind.<br />

Die vollständige Talentdefinition von JOCH, die sich aus der statischen <strong>und</strong> dynamischen<br />

Komponente zusammensetzt, lautet folgendermaßen:<br />

„Talent besitzt, oder: ein Talent ist, wer auf der Gr<strong>und</strong>lage von Dispositionen,<br />

Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> den Möglichkeiten der realen Lebensumwelt über<br />

dem Altersdurchschnitt liegende (möglichst <strong>im</strong> Wettkampf nachgewiesene) entwicklungsfähige<br />

Leistungsresultate erzielt, die das Ergebnis eines aktiven, pädagogisch<br />

begleiteten <strong>und</strong> intentional durch Training gesteuerten Veränderungsprozesses<br />

darstellen, der auf ein später zu erreichendes hohes (sportliches)<br />

Leistungsniveau zielstrebig ausgerichtet ist“ (JOCH 2001, 97).<br />

10


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

2.2 Talentsuche <strong>und</strong> Talentauswahl<br />

Im Zusammenhang mit der Suche von Talenten finden sich in der Literatur häufig<br />

zwei Begriffsbest<strong>im</strong>mungen, die Talentsuche <strong>und</strong> die Talentauswahl.<br />

CARL (1988, 17) bezeichnet als Talentsuche „alle Maßnahmen [...], die mit dem<br />

Ziel durchgeführt werden, eine hinreichend große Anzahl von Personen (in der<br />

Regel Kinder oder Jugendliche) zu finden, die zur Aufnahme einer allgemeinen<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung oder eines (sportartspezifischen) Nachwuchstrainings bereit<br />

sind“.<br />

Unter Talentauswahl versteht er (1988, 17) „alle Maßnahmen [...], die dazu dienen,<br />

diejenigen zu finden, die zur Aufnahme oder Weiterführung eines spitzensportorientierten<br />

Trainings auf der nächsthöheren Trainingsstufe geeignet<br />

sind“.<br />

Nach HOHMANN <strong>und</strong> CARL (vgl. HOHMANN et al. 2002, 3f.) stellen die<br />

Gr<strong>und</strong>basis der leistungssportlich orientierten Nachwuchsförderung die Instanzen<br />

Talentsuche, Talentauswahl <strong>und</strong> Talentförderung dar (siehe Abb. 2). Bei<br />

der Talentsuche liegt der Fokus auf den sportpraktischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Aufgaben, die bisher bei wissenschaftlichen Untersuchungen kaum Probleme<br />

bereitet haben. Demgegenüber existieren bei der sportwissenschaftlichen Begleitung<br />

sehr unterschiedliche wissenschaftliche Zugangsweisen, wobei insbesondere<br />

bei der Talentauswahl auf den Gebieten der Talentdiagnostik <strong>und</strong> -<br />

prognostik ein sicher begründetes Wissen angestrebt wird. Im Mittelpunkt der<br />

Talentförderung stehen die trainingsmethodischen <strong>und</strong> externen Rahmenbedingen.<br />

11


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Abb. 2: Die talentbezogenen Instanzen einer wissenschaftlich begleiteten „Nachwuchsförderung“<br />

(HOHMANN et al. 2002, 4)<br />

Zu den Maßnahmen der Talentsuche zählen unter anderem die Sichtung von<br />

Schülern <strong>im</strong> Schulsportunterricht <strong>und</strong> die Auswertung von schulischen oder außerschulischen<br />

Wettkämpfen, wie z. B. B<strong>und</strong>esjugendspiele oder Jugend trainiert<br />

für Olympia. Hinzu kommen spezielle Sichtungswettkämpfe der Vereine<br />

oder Verbände, Sichtung über standardisierte Tests in der Schule, <strong>im</strong> Verein<br />

oder auf Verbandsebene. Weiterhin zählen zu den Maßnahmen die subjektiven<br />

Beobachtungen von Schulklassen, schulischen Sportfördergruppen oder breitensportlichen<br />

Vereinsgruppen durch Lehrer, Übungsleiter oder Trainer. Die<br />

Werbung über die öffentlichen Medien zur Teilnahme am leistungsorientierten<br />

Übungs- oder Trainingsbetrieb der Vereine kann dazu beitragen, geeignete Talente<br />

zu finden (vgl. CARL 1988, 18; DSB 1997, 10f.).<br />

Voraussetzung für die Maßnahmen einer Talentsuche ist der richtige Zeitpunkt.<br />

Hierbei ist von entscheidender Bedeutung, in welcher Altersgruppe sie am<br />

günstigsten durchzuführen ist. Die Auswahl fällt sportartspezifisch sehr unterschiedlich<br />

aus <strong>und</strong> hängt von verschiedenen Faktoren ab (vgl. CARL 1988, 18):<br />

- von dem Alter, in dem die Höchstleistung in der Sportart durchschnittlich<br />

erreicht wird,<br />

- von der Dauer des zur Vorbereitung auf die Höchstleistung notwendigen<br />

Trainingsprozesses.<br />

12


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Talentsuche <strong>und</strong> Talentauswahl sind keine punktuellen Ereignisse, sondern<br />

fortlaufende Prozesse. In einigen Sportarten kann das Höchstleistungsalter sehr<br />

individuell sein <strong>und</strong> folglich ist die Talentsuche <strong>im</strong> Abstand von einigen Jahren<br />

mehrfach zu wiederholen. Dies kommt besonders bei Sportarten vor, bei denen<br />

der Beginn des sportartspezifischen Trainings relativ spät liegen kann (vgl.<br />

CARL 1988, 19).<br />

Auch bei der Talentauswahl ist es zwingend notwendig, Auswahlentscheidungen<br />

zu verschiedenen Zeitpunkten durchzuführen, da sich die Ziele<br />

<strong>und</strong> Inhalte des langfristigen Trainingsaufbaus <strong>im</strong>mer wieder verändern. Bei<br />

dieser schrittweisen Auswahl von Sporttalenten werden die Selektionskriterien<br />

zunehmend härter. Dadurch wird es möglich, dass <strong>im</strong> Laufe des Trainingsprozesses<br />

die Prognosegenauigkeit der individuellen Höchstleistungsfähigkeit zun<strong>im</strong>mt.<br />

Der Kreis der geeigneten Ausgewählten wird dabei <strong>im</strong>mer kleiner (vgl.<br />

CARL 1988, 21).<br />

Nach CARL (vgl. 1988, 21f.) kann man Selektionsentscheidungen auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Auswahlquoten oder Leistungsnormen treffen. Die Auswahlquoten<br />

beziehen sich auf die Anzahl der Auszuwählenden. Dabei werden absolute<br />

Zahlen von Verhältniszahlen unterschieden.<br />

Dagegen sind Leistungsnormen die Mindestanforderungen (Soll-Werte). Sie<br />

sollen nur dann als Auswahlkriterium angewandt werden, wenn eine ausreichende<br />

Leistungsprognose möglich ist.<br />

Die Talentsuche <strong>und</strong> die Talentauswahl sind eng mit dem Trainingsprozess<br />

verb<strong>und</strong>en, denn nach THIESS (1989, 11) „ [...] entfaltet sich ein sportliches<br />

Talent nur <strong>im</strong> zielstrebigen <strong>und</strong> effektiven Training“.<br />

In Anlehnung an den Trainingsaufbau besteht nach CARL (vgl. 1988, 52ff.) ein<br />

System zur Talentsuche <strong>und</strong> Talentauswahl aus folgenden Abschnitten; die in<br />

Abb. 3 dargestellt sind:<br />

13


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Abb. 3: Hauptschritte der Talentauswahl (CARL 1988, 53)<br />

Auf der ersten Stufe werden Kinder ausgesucht, die sportges<strong>und</strong> sind <strong>und</strong> unter<br />

Gleichaltrigen überdurchschnittliche Leistungen in Bezug auf motorisches Handeln<br />

zeigen. Anhand von Fitnesstests können die Auswahlkriterien die Leistungen<br />

überprüfen.<br />

Für das Gr<strong>und</strong>lagentraining, den zweiten Auswahlschritt, sollen Kinder selektiert<br />

werden, die in hohem Maße trainingsmotiviert sind, d. h. ein großes Eigeninteresse<br />

an der Sportart zeigen. Das ist nur auf subjektiver Basis messbar (z. B.<br />

<strong>im</strong> Training durch Beobachtung von Experten). Die Ausgewählten sollten die<br />

sportartspezifischen Leistungsvoraussetzungen erfüllen, u. a. gehören hierzu<br />

die spezifischen konditionellen <strong>und</strong> koordinativen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />

aber auch best<strong>im</strong>mte Körpermerkmale.<br />

Die sportlichen Leistungsfähigkeiten können wie auf der ersten Stufe durch einen<br />

motorischen Basistest ermittelt werden. Hierbei geht es um den Leistungsfortschritt<br />

in der allgemeinen Gr<strong>und</strong>ausbildung. Für best<strong>im</strong>mte Sportarten sind<br />

gewisse körperliche Voraussetzungen ein Muss. Neben den Körperproportionen<br />

ist auch die Körperhöhe zu beachten.<br />

Im dritten <strong>und</strong> vierten Auswahlschritt stehen die sportartspezifischen Aspekte<br />

stärker als zuvor <strong>im</strong> Mittelpunkt. Durch die höheren Trainings- <strong>und</strong> Wettkampf-<br />

14


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

belastungen wird besonders darauf geachtet, dass die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

sportges<strong>und</strong> sind. Ebenfalls ist eine ausreichende Erholung zwischen den einzelnen<br />

Trainingsbelastungen wichtig. Die Auswahlkriterien richten sich <strong>im</strong> dritten<br />

Schritt nach den Aufnahmekriterien für die D-Kader der Landesfachverbände<br />

<strong>und</strong> die C-Kader der Spitzenfachverbände (vierter Schritt).<br />

Im letzten Auswahlschritt zum Hochleistungstraining bestehen die gleichen Kriterien<br />

wie für den dritten <strong>und</strong> vierten Auswahlschritt, jedoch sind sie noch strenger<br />

formuliert. Wettkampfstabilität, Verletzungsanfälligkeit, Trainingsalter sind<br />

neben der Leistungsmotivation <strong>und</strong> den Leistungsdaten zentrale Auswahlkriterien.<br />

JOCH (vgl. 2001, 167) warnt vor zu frühen Auswahlentscheidungen, die nur auf<br />

kurzfristigen Selektionsmaßnahmen basieren. Das Risiko, einen großen Teil<br />

von talentierten Kindern abzulehnen <strong>und</strong> in die Fördermaßnahmen nicht zu integrieren,<br />

ist seiner Meinung nach zu hoch. Demnach ist es sinnvoll, zu Beginn<br />

der allgemeinen Gr<strong>und</strong>ausbildung eine große Anzahl von jungen Sportlern in<br />

die Trainingsgruppe aufzunehmen, auch vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass ein Teil von<br />

ihnen die Erwartungen nicht erfüllen kann (vgl. CARL 1988, 63).<br />

2.2.1 Strategien zur Erkennung von Talenten<br />

JOCH (vgl. 2001, 62ff.) unterscheidet drei gr<strong>und</strong>legende Strategien zur Talenterkennung:<br />

1) Leistungsauffälligkeit<br />

2) Retrospektive<br />

3) Talenterkennung als Prozess<br />

1) Als leistungsauffällig werden gr<strong>und</strong>sätzlich Kinder bezeichnet, die <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu Gleichaltrigen oder Älteren, in frühen Jahren durch überdurchschnittliche<br />

Leistungen, herausragen. Doch der Begriff der frühen Spezialisierung (der<br />

frühen spezifischen Leistungsauffälligkeit) ist in der aktuellen Talentdiskussion<br />

negativ besetzt. Untersuchungsergebnisse in der Leichtathletik haben gezeigt,<br />

dass nur wenige von denen, die in den Schüler- oder Jugendklassen zu den<br />

15


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Besten gehörten, an die Spitze gelangen (vgl. COMI 1985, 1211ff.). 2 Eine zu<br />

frühe Leistungsauffälligkeit wird kritisch bewertet <strong>und</strong> für hohe Talentverluste in<br />

Rechenschaft gezogen. Für die Talenterkennung reicht ein überdurchschnittliches<br />

Leistungsniveau demnach nicht aus.<br />

2) Die Strategie der Retrospektive ist schlüssig <strong>und</strong> konsequent, aber für die<br />

Praxis der Talenterkennung bedeutungslos. Bei der retrospektiven Analyse ist<br />

erst rückblickend ein Talent erkennbar, wenn es sich als dieses bereits bewährt<br />

hat. Die jugendliche Leistungsfähigkeit wird hier nicht als ausreichendes Talentkriterium<br />

angesehen, da sich gezeigt hat, dass Spätentwickler <strong>und</strong> Quereinsteiger<br />

noch zur internationalen Leistungsspitze aufsteigen können.<br />

3) In der Talentdiagnostik muss der Entwicklungs- <strong>und</strong> Prozesscharakter des<br />

sportlichen Talents berücksichtigt werden. Die Fixierung auf ein einmaliges<br />

Wettkampfergebnis oder eine einmalige Test-Batterie ist nicht zielführend, weil<br />

der perspektivische Charakter der Talentthematik dabei unberücksichtigt bleibt.<br />

Talenterkennung ist vielmehr ein mehrperspektivischer Prozess, der aktiv <strong>im</strong><br />

Training zu gestalten ist. Talenterkennung <strong>und</strong> Talentförderung bilden auf diese<br />

Weise eine untrennbare Einheit.<br />

2.2.2 Talentprognose<br />

Nach CARL (1988, 23) ist die Talentprognose „<strong>im</strong> Spitzensport die begründete<br />

Vorhersage des individuell erreichbaren höchstmöglichen Erfolges in einer<br />

Sportart/Sportdisziplin“. KRAPP entwarf (1979, 37) „ein allgemeines wissenschaftstheoretisch<br />

begründetes Prognosemodell“. Das Modell beinhaltet die<br />

Elemente eines prognostischen Arguments <strong>und</strong> den Praxisbezug der wissenschaftlichen<br />

Prognose.<br />

2 Nach einer Erhebung von WITT (vgl. 1970, 593) sind in der A-Jugend-Bestenliste des Deutschen<br />

Leichtathletik-Verbandes 82 % der besten Schüler <strong>und</strong> 65 % der besten Schülerinnen<br />

nicht mehr in der 30-Bestenliste des DLV registriert.<br />

16


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Abb. 4: Allgemeines Modell der handlungsbezogenen wissenschaftlichen Prognose (KRAPP<br />

1979, 37)<br />

Abb. 4 zeigt <strong>im</strong> inneren Feld die beiden Elemente des prognostischen Arguments,<br />

die durch eine gestrichelte Linie getrennt sind (KRAPP 1997, 37):<br />

1) „Prognosetheorie <strong>und</strong> die Prädiktoren als der vorhersagende Teil<br />

(Explanans)“;<br />

2) „Das Kriterium als das Ergebnis, welches es vorherzusagen gilt (Explanandum)“.<br />

In der Sportwissenschaft basiert die Prognoseforschung auf rückblickenden<br />

Studien mit dem Ziel, relevante Prädiktoren zu identifizieren. Es wird zwischen<br />

kurz- <strong>und</strong> langfristigen Prognosen unterschieden. Kurzfristige Prognosen beschäftigen<br />

sich mit der Opt<strong>im</strong>ierung von Leistungsparametern in der Trainingssteuerung.<br />

Bei langfristigen Prognosen steht die Talentforschung als klassisches<br />

Problem <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> (vgl. BÖS & SCHNEIDER 1997, 7f.).<br />

Trotz Kenntnisse der Anforderungsstruktur von Höchstleistungen in einer<br />

Sportart/Sportdisziplin ist das zentrale Problem der Talentprognose die Vorhersage<br />

der individuell erreichbaren Höchstleistungsfähigkeit (vgl. CARL 1988, 23).<br />

Ein weiteres Problem der prognostischen Aussagen über ein Talent liegt in der<br />

Merkmalsstabilität begründet. Im Vordergr<strong>und</strong> steht bei einer wissenschaftlich<br />

ausgerichteten Talentsuche die Stabilität menschlicher Merkmale <strong>im</strong> Verlauf der<br />

Entwicklung des <strong>Kindes</strong> <strong>und</strong> der Jugendlichen (vgl. ZACIORSKIJ et al. 1974,<br />

240).<br />

Nach JOCH (vgl. 2001, 214) sind für exakte Prognosen Kenntnisse <strong>und</strong> Informationen<br />

über die Wirkungsweisen der Einflussfaktoren auf das prognostizierte<br />

17


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Merkmal obligatorisch. Je variabler diese Einflussfaktoren sind, umso unpräziser<br />

werden die Prognosen. Das menschliche Verhalten <strong>und</strong> damit auch die<br />

sportliche Leistungsfähigkeit sind demzufolge nur bedingt prognosefähig.<br />

CARL (vgl. 1988, 23f.) sieht Merkmale als geeignete Prognosekriterien an, die<br />

für die Leistung best<strong>im</strong>mend sind <strong>und</strong> eine f<strong>und</strong>ierte Aussage über die Entwicklung<br />

vom Nachwuchstraining bis zum Höchstleistungstraining treffen können. In<br />

Frage kommen vor allem Talentkriterien wie sportliche Erfolge <strong>und</strong> Leistungen,<br />

direkte <strong>und</strong> indirekte personinterne Leistungsbedingungen. 3 Hinzu kommen die<br />

Erkenntnisse über die Erholungsfähigkeit eines Athleten nach Trainingsbelastungen<br />

<strong>und</strong> die Fähigkeit, Trainingsleistungen <strong>im</strong> Wettkampf zu bestätigen.<br />

ADOLPH (1979) prognostiziert Talente, in dem sie sich an den bereits vorhandenen<br />

talentierten Sportlern orientiert. Sie versucht deren Dispositionen 4 zu<br />

erkennen, die ein Talent von einem Nicht-Talent unterscheiden. Ein talentierter<br />

Sportler hebt sich von einem weniger begabten Sportler durch folgende Eigenschaften<br />

ab (vgl. SCHULZ 1976, zitiert nach ADOLPH 1979, 8):<br />

- Er trainiert erfolgreicher.<br />

- Er gelangt bei gleichem Trainingsumfang zu höheren Leistungen.<br />

- Er kann mehr Trainingsreize erfolgreich verarbeiten.<br />

- Er lernt schneller (z. B. Bewegungsabläufe, taktische Kenntnisse etc.)<br />

- Er wendet die gesammelten Erfahrungen zur Leistungssteigerung an.<br />

- Er löst schwierige Aufgaben zweckmäßig <strong>und</strong> wird hohen Anforderungen<br />

gerecht.<br />

- Für ihn ist es charakteristisch, das Leistungsniveau, den Umfang <strong>und</strong> die<br />

Qualität der Leistungsmöglichkeiten ständig zu erweitern.<br />

- Ein talentierter Athlet kämpft mit höchstem Einsatz, um die Schwierigkeiten<br />

zu überwinden, er ist fleißig <strong>und</strong> ehrgeizig, er zeigt großen Arbeitseifer,<br />

trainiert regelmäßig <strong>und</strong> systematisch.<br />

3 Unter direkten personinternen Leistungsbedingungen werden Kondition, Technik <strong>und</strong> Taktik<br />

verstanden. Zu indirekten personinternen Leistungsbedingungen zählen u. a. der Körperbau,<br />

motorische, kognitive <strong>und</strong> emotionale Fähigkeiten (vgl. CARL 1988, 15).<br />

4 In diesem Kontext wird unter Disposition „eine best<strong>im</strong>mte Eigenart oder Eigenschaft eines<br />

Individuums, auf eine Klasse von Situationen in einer ihm spezifischen Weise zu reagieren“<br />

(DREVER & FRÖHLICH zitiert nach ADOLPH 1979, 8) verstanden.<br />

18


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die Auflistung best<strong>im</strong>mter Eigenarten eines Talentes erhebt nicht den Anspruch<br />

auf Vollständigkeit. Es geht vielmehr darum, wie ein Talent am geeignetsten<br />

beschrieben werden kann. Dass diese Konstruktion nur als Modell dient, zeigt<br />

allein schon die Tatsache, dass sich für jede Sportart eine andere Gewichtung<br />

dieser Dispositionen ergeben kann (vgl. ADOLPH 1979, 8).<br />

Weiterhin sind Wettkampfleistungen in der Sportpraxis anerkannte Kriterien zur<br />

Talentauswahl. Wettkampfleistungen wird eine große Bedeutung beigemessen,<br />

weil sie einfach festzustellen sind, objektiv <strong>und</strong> transparent sind <strong>und</strong> weil es in<br />

den meisten Sportarten keine alternativen Strategien zur Talentauswahl gibt.<br />

Dennoch ist die Leistung während eines Wettkampfes für eine Prognose zukünftiger<br />

Finalleistungen nicht ausreichend. Untersuchungen haben gezeigt,<br />

dass der prognostische Wert <strong>im</strong> Hinblick auf die individuelle Höchstleistungsfähigkeit<br />

<strong>im</strong>mer wieder relativiert worden ist. Die gewonnenen Erkenntnisse aus<br />

der Talentforschung haben eindeutig bewiesen, dass die Wettkampfleistung nur<br />

einen ersten Anhaltspunkt liefert, um auf Nachwuchsathleten in best<strong>im</strong>mten<br />

Sportarten aufmerksam zu werden (vgl. HOHMANN & CARL 2002, 9).<br />

2.3 Methoden der Talentförderung<br />

Als Talentförderung bezeichnet man alle gezielten trainingsbegleitenden Maßnahmen,<br />

„mit deren Hilfe Talente die erwarteten hohen Leistungen erreichen<br />

können“ (RÖTHIG 1983, 399).<br />

Die Talentsuche <strong>und</strong> Talentauswahl erhalten erst ihre spezifische Bedeutung<br />

<strong>und</strong> praktische Wirksamkeit <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Förderungsaspekt. Nur<br />

innerhalb der jeweiligen Fördermaßnahmen kann ein Talent erkannt werden.<br />

Besonders die Selektionsprozesse sind Teilaspekte dieser Förderung (vgl.<br />

JOCH 2001, 343).<br />

Talentförderung ist in erster Linie ein Trainingsprozess, der einerseits den bestehenden<br />

Gr<strong>und</strong>prinzipien der allgemeinen Trainingslehre folgt, aber andererseits<br />

an die besondere Situation der Talententwicklung angepasst werden muss<br />

(vgl. JOCH 2001, 75). Da man die Förderung von jungen Menschen nicht eind<strong>im</strong>ensional<br />

auf einen Bereich wie den Sport beziehen kann, gibt es noch andere<br />

Faktoren, die zu einer kompletten Talentförderung gehören (vgl. RÖTHIG<br />

1983, 399): An erster Stelle steht die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> damit die ärztliche<br />

19


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Betreuung. Gerade bei jungen Athleten ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der<br />

Talentförderung die psychosoziale Betreuung zur Bewältigung der schulischen<br />

<strong>und</strong> beruflichen Ausbildung. Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden,<br />

ist eine Verbindung zwischen Schule <strong>und</strong> Leistungssport gr<strong>und</strong>legend. Die<br />

Betreuung der verschiedenen Leistungskader erfolgt z. T. in Trainingszentren<br />

wie Internaten, Teilzeitinternaten oder Sportgymnasien.<br />

Nach CARL (vgl. 1988, 51f.) gehören zu einem Gesamtkonstrukt der Nachwuchsförderung<br />

folgende Bestandteile:<br />

• Die allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätze des Trainingsaufbaus sind zu beachten, die<br />

sich an den einzelnen Trainingsstufen zu orientieren haben.<br />

• Die Berücksichtigung der Problematik des Wettkampfsystems. Im Nachwuchstraining<br />

ist der Wettkampf nicht oberste Leitidee, sondern das Motivieren<br />

des Athleten auf ein Fernziel hin ist viel bedeutsamer.<br />

• Es ist wichtig, dass die leistungsfördernden Rahmenbedingungen gewährleistet<br />

sind. Neben hauptamtlichen <strong>und</strong> qualifizierten Trainern hat die Verbindung<br />

von Schule, Beruf <strong>und</strong> Sport eine große Bedeutung.<br />

• Die Integration der Systeme Talentsuche <strong>und</strong> Talentauswahl in geeigneter<br />

Weise.<br />

Nach diesem allgemeinen Überblick über die Aspekte der Talentförderung sollen<br />

nun die drei Methoden der Talentförderung nach JOCH (vgl. 2001, 68ff.)<br />

näher erläutert werden.<br />

JOCH (vgl. 2001, 68ff.) unterscheidet drei gr<strong>und</strong>legende Strategien zur Talentförderung:<br />

1) Strategie des „Wachsenlassens“<br />

2) Strategie zur „Reduzierung der Freiheitsgrade“<br />

3) Strategie der „intentionalen Vielseitigkeit“<br />

20


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

1) Da die Entwicklungsverläufe der Talente sich nicht einfach ins Erwachsenenalter<br />

hochrechnen lassen, ist es sinnvoll, eine Strategie zu wählen, die möglichst<br />

wenig in den Prozess eingreift. Diese Strategie wird als „Wachsenlassen“<br />

bezeichnet.<br />

Die Theorie des „Wachsenlassens“ hat ihren Ursprung in der Pädagogik. Es<br />

geht hierbei vor allem darum, auf die Kräfte, die <strong>im</strong> Kinde stecken, zu vertrauen<br />

<strong>und</strong> schädigende Einflüsse fernzuhalten. Die Theorie baut auf die natürliche<br />

Entwicklung von Fähigkeiten, Eigenschaften <strong>und</strong> Fertigkeiten frei nach dem<br />

Motto: „Talente setzen sich schon durch“ (JOCH 2001, 69). Als Praxisbeispiel<br />

nennt JOCH den Straßenfußball oder den alpinen Skilauf <strong>und</strong> bezeichnet sie<br />

als das eigentliche Talentreservoir. Hinter der täglichen Auseinandersetzung mit<br />

den vor der Tür befindlichen Bedingungen verbirgt sich die Gr<strong>und</strong>idee des<br />

„Wachsenlassens“.<br />

2) Im Gegensatz zur Methode des „Wachsenlassens“ steht die Strategie der<br />

„Reduzierung der Freiheitsgrade“. Dieses Verfahren wurde mit großem Erfolg<br />

<strong>und</strong> weltweiter Anerkennung in der ehemaligen DDR praktiziert. Die Gr<strong>und</strong>idee<br />

besteht darin, dass die Vielzahl der externen Einflüsse sich negativ auf einen<br />

normierten, programmierbaren <strong>und</strong> prognostizierbaren Entwicklungsverlauf der<br />

sportlichen Leistungsfähigkeit auswirkt. Daraus ergibt sich die Reduzierung der<br />

Freiheitsgrade, damit die Leistungsziele störungsfrei erreicht werden können.<br />

In der ehemaligen DDR wurde der Sport in ein monopolitisches Staatssystem<br />

eingegliedert. Kindergärten, Schulen <strong>und</strong> Sportgemeinschaften standen ganz<br />

<strong>im</strong> Zwecke der sportlichen Leistungsförderung. Durch die Schaffung einer monosportiven<br />

Sportkultur bildeten die Athleten, Trainer, ausgewählten Lehrer <strong>und</strong><br />

die Lebensziele von Sportlern eine geschlossene Einheit.<br />

Im Sport zeigt sich die Reduzierung der Freiheitsgrade durch die Vereinheitlichung<br />

von Trainingsplänen, durch Selektionsverfahren <strong>und</strong> die Planungsstrategien,<br />

die den gesamten Tagesablauf sowie die Wochen-, Monats- <strong>und</strong><br />

Jahresplanung allein unter der Zielsetzung erfolgreicher Sport- <strong>und</strong> Berufskarrieren<br />

stellen.<br />

21


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

3) Die dritte Strategie orientiert sich an dem Gr<strong>und</strong>satz der Vielseitigkeit. Gerade<br />

in der Einstiegsphase, dem Gr<strong>und</strong>lagentraining, wird auf eine vielseitigallgemeine<br />

Ausbildung großer Wert gelegt, da diese eine Voraussetzung für die<br />

opt<strong>im</strong>ale Entwicklung der persönlichen Leistungsfähigkeit bietet. Damit wird<br />

gleichzeitig deutlich, dass eine frühe Spezialisierung in dieser Phase abgelehnt<br />

wird.<br />

Der Vielseitigkeitsbegriff kann sich auf die unterschiedlichsten Bereiche <strong>im</strong><br />

Trainingsprozess beziehen. Im Sinne der Motivationsförderung wird Vielseitigkeit<br />

als „abwechslungsreich“ verstanden, während bei Trainingsinterventionen<br />

eher die Aspekte „vielseitig-variantenreich“ (Schulung der Bewegungserfahrung)<br />

<strong>und</strong> „vielseitig-zielgerichtet“ (Lernen von normierten Bewegungsabläufen)<br />

von Bedeutung sind (vgl. JOCH 2001, 73). Im Laufe der jeweiligen Talentfördermaßnahmen<br />

wird das Spektrum der Vielseitigkeit <strong>im</strong>mer enger. Nach der<br />

allgemeinen Gr<strong>und</strong>ausbildung kommt es schrittweise zu einer Akzentuierung<br />

auf die speziellen Anforderungen der Wettkampfdisziplin.<br />

Die drei vorgestellten Strategien der Talentförderung sind in der heutigen Zeit<br />

sicherlich nicht problemlos anwendbar. Sie sind hinsichtlich ihrer Präferenzen<br />

zu untersuchen <strong>und</strong> <strong>im</strong> Zusammenhang mit unserem gesellschaftspolitischen<br />

System zu betrachten.<br />

22


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

3 <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong><br />

3.1 Frühe Spezialisierung<br />

FEIGE versteht unter früher Spezialisierung einen „planmäßigen Trainingsaufbau<br />

mit dem Ziel, den Athleten in einem eng begrenzten Gebiet einer Sportart<br />

zu Erfolgen, Meisterschaften <strong>und</strong> Rekorden, auch zu persönlichen Bestleistungen<br />

zu führen“ (FEIGE 1978, zitiert nach HAHN 1982, 86).<br />

Nach JOCH ist diese Aussage über die „frühe Spezialisierung“ in der heutigen<br />

Sportwissenschaft jedoch nicht mehr tragbar (vgl. 2001, 249).<br />

In der Talentthematik hat die Altersfrage eine zentrale Bedeutung, die in der<br />

Regel negativ akzentuiert ist (vgl. JOCH 2001, 237).<br />

Damit ein Athlet zum richtigen Zeitpunkt die opt<strong>im</strong>ale Leistungsfähigkeit erreicht,<br />

kommt es <strong>im</strong>mer mehr zur Vorverlegung des Leistungstrainings auf <strong>im</strong>mer<br />

jüngeren Altersstufen. Dadurch ist das Problem der frühen Spezialisierung<br />

vorprogrammiert. Besonders bei Sportarten, die eine sehr frühe Höchstleistung<br />

ermöglichen, wie z. B. <strong>im</strong> Geräteturnen oder <strong>im</strong> Schw<strong>im</strong>men, tritt eine Frühspezialisierung<br />

auf. In diesen Sportarten ist die Gefahr groß, dass der spezielle <strong>und</strong><br />

frühe Trainingsaufbau mit seiner Einengung auf eine Sportart Aspekte eines<br />

alters- <strong>und</strong> entwicklungsgemäßen Trainings nicht genügend berücksichtigt (vgl.<br />

WEINECK 1987, 86).<br />

Folgende weiteren Gefahren liegen bei einer zu frühen Spezialisierung:<br />

1) Ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigungen<br />

2) Trainingspädagogische <strong>und</strong> -methodische Einwände<br />

3) Nichterreichen der absoluten Höchstleistung<br />

4) „Drop-out“ Problem<br />

1) Wenn altersgemäße Anforderungen zu früh gestellt werden, können sie zu<br />

einer Belastung der jeweils betroffenen Systeme führen. Besonders gefährdet<br />

ist der Stütz- <strong>und</strong> Halteapparat. Beispielsweise kann eine einseitige Beanspruchung<br />

von Knorpeln, Knochen <strong>und</strong> Sehnen Verschleißerscheinungen nach sich<br />

ziehen. Durch Überlastungen bzw. Vernachlässigungen spezieller Muskelgrup-<br />

23


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

pen kommt es zu einer Reduzierung der Gelenkamplitude, was zu einer frühzeitigen<br />

arthrotischen Veränderung führt <strong>und</strong> den weiteren Trainingsprozess beeinträchtigen<br />

kann (vgl. WEINECK 1987, 86).<br />

2) Das Training mit Kindern wird in erster Linie von externen Zielen best<strong>im</strong>mt.<br />

Ein Kind hat von sich aus nicht das Bedürfnis nach Leistungssport. Bei Frühspezialisierten<br />

steht die Leistung <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> nicht das Bedürfnis nach<br />

Spiel <strong>und</strong> Spaß. Diese Entwicklung ist nicht verw<strong>und</strong>erlich, da Sportverbände<br />

bis jetzt wenig getan haben, Training <strong>und</strong> Wettkampf für Kinder zu präzisieren<br />

<strong>und</strong> einzugrenzen. Vielmehr wurde das Erwachsenentraining auf den Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendbereich projiziert. Das führte häufig zu Auswüchsen, die dem Kind<br />

mehr schadeten als nutzten. Die Schäden lagen <strong>im</strong> psychischen, sozialen, aber<br />

vor allem <strong>im</strong> medizinisch-orthopädischen Bereich. Eine pädagogische Verantwortung<br />

für die Weiterentwicklung der Kinder gab es nicht (vgl. HAHN 1982,<br />

55ff.).<br />

WEINECK plädiert für eine Spezialisierung so spät wie notwendig, die einem<br />

entwicklungsgemäßen Leistungsaufbau folgt, der die individuelle Entwicklung<br />

berücksichtigt, eine Belastungssteigerung <strong>im</strong> Rahmen einer vielseitigen Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />

beinhaltet <strong>und</strong> eine opt<strong>im</strong>ale Entfaltung sportmotorischer <strong>und</strong> allgemeine<br />

koordinative Fähigkeiten garantiert (vgl. 1987, 87).<br />

3) Die trainingspädagogischen <strong>und</strong> -methodischen Einwände hängen mit dem<br />

Nichterreichen der absoluten Höchstleistung eng zusammen. Untersuchungen<br />

zeigen, dass Sportler, die sich erst später spezialisiert haben, <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

Frühspezialisierten in höhere Leistungsbereiche vordringen (vgl. BAUR 1988,<br />

9). Folglich ist es noch lange nicht sicher, dass ein Jugendlicher, der in frühen<br />

Jahren zu Höchstleistungen gebracht wurde, sich auch als Erwachsener weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> zur Spitze zählt (vgl. TSCHESNOKOW 1974, 336). Nach<br />

FEIGE führt eine frühe Spezialisierung zu einem schnellen <strong>und</strong> steilen Leistungsanstieg<br />

<strong>und</strong> damit zu überdurchschnittlichen Leistungen <strong>im</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine frühe individuelle Höchstleistung ist aber auch mit einem schnellen Rückgang<br />

der Leistungsfähigkeit verb<strong>und</strong>en. Bei Frühspezialisierten ist die Höchstleistungskurve<br />

sehr kurz <strong>und</strong> der Karriereabbruch erfolgt meistens vor dem<br />

24


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

durchschnittlichen Höchstleistungsalter (vgl. FEIGE 1978, zitiert nach HAHN<br />

1982, 86f.).<br />

4) Nach RÖTHIG (1983, 110) ist Drop-out eine „Bezeichnung für Sportler, die<br />

vor dem Kulminationspunkt ihrer Leistung den Wettkampfsport beenden“. Zahlreiche<br />

Studien aus verschiedenen Ländern, Sportarten <strong>und</strong> Altersbereichen<br />

berichten von einer 15 bis 35%-igen Drop-out-Quote pro Jahr (vgl. EMRICH &<br />

GÜLLICH 2005, 84). Als Hauptgründe für das Aussteigen aus der Talentförderebene<br />

<strong>und</strong> somit das Verzichten auf eine leistungssportliche Karriere werden<br />

„andere Freizeitinteressen“ <strong>und</strong> „fehlende Motivation“ angegeben (vgl.<br />

ANDRESEN & KRÖGER 1987, 58). 52 % der „Drop-outs“ geben Schule <strong>und</strong><br />

Studium als Gründe des Ausstiegs an, 43 % Lehrstelle <strong>und</strong> Beruf; eine untergeordnete<br />

Rolle spielen die sportbezogenen Gründe, wie „Verletzungen“ <strong>und</strong><br />

„meine Trainingsgruppe war auseinandergebrochen“ (vgl. HOLZ 1988, 6).<br />

Aus diesen Fakten kann unzweifelhaft geschlossen werden, dass die Drop-out-<br />

Problematik pr<strong>im</strong>är ein gesellschaftliches Problem ist, welches sich in den<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong> der Werteordnung der Gesellschaft widerspiegelt<br />

(vgl. JOCH 2001, 187).<br />

Nach KRÖGER (vgl. 1987, 209) muss während den Talentfördermaßnahmen<br />

die Gesamtpersönlichkeit des Jugendlichen <strong>im</strong> Mittelpunkt stehen, d. h. neben<br />

den körperlichen <strong>und</strong> geistigen Voraussetzungen <strong>im</strong>mer auch das soziale <strong>und</strong><br />

sportliche Umfeld des Athleten.<br />

Vor allem das Elternhaus, Schule <strong>und</strong> Sportverein beeinflussen die Talententwicklung.<br />

Die drei Sozialisationsinstanzen müssen Vorraussetzungen schaffen,<br />

dass sich das Talent entfalten kann (vgl. JOCH 2001, 153). Nach den Untersuchungen<br />

von HOLZ hat sich herausgestellt, dass es einen harten Kern 5 von<br />

Leistungssportlern gibt, die wenig drop-out-gefährdet sind; sie machen ein gutes<br />

Drittel der ehemaligen D-Kader-Athleten aus (38 %; vgl. JOCH 2001, 187).<br />

Auf den unteren Ebenen der Talentförderung, <strong>im</strong> motorischen Basistraining <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>lagentraining, erschwert die Sprunghaftigkeit kindlicher Interessen<br />

5 Nach HOLZ zeichnet sich der harte Kern dadurch aus, „dass diese Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler<br />

hoch motiviert sind <strong>und</strong> sich trotz aller Probleme voll auf den Leistungssport konzentrieren. Sie<br />

sind bereit, ein hohes soziales Risiko einzugehen (Schul- <strong>und</strong> Berufsausbildung) <strong>und</strong> ein<br />

Höchstmaß an persönlichen Entbehrungen auf sich zu nehmen“ (1988, 6).<br />

25


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

durch den Variantenreichtum der verschiedenen Sportarten eine langfristige<br />

Talentförderarbeit. Wer aber Athleten für die Leistungsspitze sucht, muss von<br />

Anfang an hohe Anforderungen stellen <strong>und</strong> darf Widerstände nur bedingt aus<br />

dem Weg räumen (vgl. JOCH 2001, 188f.).<br />

3.2 Sensible <strong>und</strong> kritische Perioden<br />

Bei der Gestaltung von langfristigen Trainingsplänen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

hat das Konzept der sensiblen Phase Tradition (vgl. CONZELMANN 2002, 77).<br />

Als sensible oder auch kritische Phasen „werden jene Entwicklungsabschnitte<br />

<strong>im</strong> individuellen Lebenslauf bezeichnet, in denen der Organismus auf Außenreize<br />

besonders effektiv mit Leistungszuwächsen reagiert“ (JOCH 2001, 256).<br />

Für die Talentthematik ist das Interesse an diesen sensiblen Phasen von großer<br />

Bedeutung, weil man sich durch die Kenntnis solcher Altersabschnitte eine verbesserte<br />

Trainingsarbeit verspricht, denn die Trainierbarkeit best<strong>im</strong>mter Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten ist nicht <strong>im</strong> jedem Alter gleich gut (vgl. JOCH 2001,<br />

256).<br />

1987 kam es hinsichtlich der Existenz sensibler Phasen zu einer kontrovers<br />

geführten Diskussion zwischen Trainingswissenschaftlern <strong>und</strong> Entwicklungstheoretikern.<br />

Bei den beiden umstrittenen Punkten ging es darum, ob es sich<br />

be<strong>im</strong> Schulkindalter um das beste motorische Lernalter handelt <strong>und</strong> inwieweit<br />

Modelle der sensiblen Phase nützliche Informationen für die Sportpraxis liefern.<br />

Tab. 1: Modell günstiger Phasen der Trainierbarkeit (sensible Phasen) (MARTIN et al. 1999,<br />

152)<br />

26


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

CONZELMANN (vgl. 2002, 78f.) führt folgende Kritikpunkte zu den sensiblen<br />

Modellen auf:<br />

• Der Begriff „sensible Phase“ wird abweichend von der Verhaltensbiologie 6<br />

definiert.<br />

• Sensible Phasen sind empirisch nicht bewiesen.<br />

• Die Modelle orientieren sich am chronologischen Alter, was zu Fehlinterpretationen<br />

führt. Einerseits hängen die sensiblen Phasen mit dem biologischen<br />

Alter eng zusammen, andererseits können große Unterschiede zwischen<br />

dem chronologischen <strong>und</strong> biologischen Alter bestehen.<br />

• Die Einteilung der einzelnen motorischen Fähigkeiten ist zu <strong>und</strong>ifferenziert.<br />

Um die wissenschaftliche Auseinandersetzung zwischen den Trainingswissenschaftlern<br />

<strong>und</strong> den Entwicklungstheoretikern befriedigend zu lösen,<br />

schlägt CONZELMANN (vgl. 2002, 79) zunächst vor, sich von dem Begriff „sensible<br />

Phasen“ zu verabschieden: Sinnvoller wäre es von „trainingsgünstigen<br />

Zeiträumen“ zu sprechen, wie dies WINTER (vgl. 1984, 342ff.) vorschlug.<br />

Abb. 5: Trainingsgünstige Zeiträume – Kriterien (CONZELMANN 2002, 82)<br />

6 Nach BAUR werden in der Verhaltensbiologie „jene Altersabschnitte als sensible Phasen bezeichnet,<br />

in denen spezifische umweltbezogene Verhaltensmuster sehr schnell erworben werden,<br />

in denen also eine hohe Sensibilität des Organismus für best<strong>im</strong>mte Erfahrungen besteht“<br />

(1987, 10).<br />

27


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Folgende Kriterien sind dabei für ein entwicklungsgemäßes Training unter Berücksichtigung<br />

des zu betrachtenden Altersabschnitts („trainingsgünstige Zeiträume“)<br />

wichtig (vgl. CONZELMANN 2002, 82):<br />

1) Plastizität 7 :<br />

Bei der Plastizität geht es um die Frage, mit welchen Anpassungserscheinungen<br />

der menschliche Organismus auf Trainingsbelastungen reagiert.<br />

2) Belastbarkeit:<br />

Bei der Belastbarkeit ist die zentrale Frage, ob das motorische Training in best<strong>im</strong>mten<br />

Entwicklungsabschnitten aus ges<strong>und</strong>heitlicher Sicht unbedenklich ist.<br />

3) Sportartspezifisches Anforderungsprofil:<br />

Bei diesem Punkt sind zwei Fragen von Bedeutung (CONZELMANN 2002, 82):<br />

1. „Welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten beeinflussen die Wettkampfleistung“?<br />

2. „Welche Vorraussetzungen sollten erfüllt sein, um ein langjähriges Leistungstraining<br />

bewältigen zu können“?<br />

4) Logik des Trainingsaufbaus:<br />

Bevor ein Training langfristig aufgebaut wird, ist es notwendig zu wissen, ob<br />

das Training einer best<strong>im</strong>mten Fähigkeit bereits einen erhöhten Trainingszustand<br />

erfordert oder ob es sich um eine „Basisfähigkeit“ handelt, die ohne weiteres<br />

auch von Untrainierten gefordert werden kann. 8<br />

3.3 Persönlichkeitsmerkmale<br />

Das Wissen um die Persönlichkeit des Athleten hilft nicht nur die Talentauswahl<br />

zu verbessern, sondern auch Lernprozesse zu opt<strong>im</strong>ieren <strong>und</strong> die Interaktion<br />

zwischen Sportler <strong>und</strong> Trainer zu erhöhen (vgl. UNI LEIPZIG 2006). Für die Talentthematik<br />

<strong>im</strong> Sport ist die Frage interessant, „welche Persönlichkeitsmerkmale<br />

[...] gute Voraussetzungen zu hohen sportlichen Leistungen“ bieten (GABLER<br />

et al. 1979, 15). Diese Frage wird in der sportwissenschaftlichen Literatur sehr<br />

unterschiedlich beantwortet.<br />

7 BALTES versteht unter „Plastizität, die intraindividuelle Beeinflussbarkeit (Veränderbarkeit<br />

innerhalb einer Person) eines Merkmals durch äußere Einflüsse (BALTES 1990, zitiert nach<br />

CONZELMANN 2002, 79).<br />

8 So ist eine gut ausgebildete Gr<strong>und</strong>lagenausdauer Vorraussetzung für ein intensives Training<br />

der anaerob-laktaziden Ausdauer (Schnelligkeitsausdauer) (vgl. CONZELMANN 2002, 82).<br />

28


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

STEINBACH sieht Hochleistungssportler als „überwiegend selbstunsichere<br />

Persönlichkeiten“ an (STEINBACH zitiert nach SACK 1980, 34). Nach GABLER<br />

sind Leistungssportler „weder überdurchschnittlich emotional labil noch stabil,<br />

[...] weder besonders nachgebend, [...] (noch) besonders dominant“ (GABLER<br />

1979, zitiert nach SACK 1980, 40). Folglich tragen seiner Meinung nach Hochleistungssportler<br />

keine eindeutigen leistungsbezeichnenden Persönlichkeitsmerkmale<br />

in sich.<br />

Im Gegensatz zu GABLER geht SACK davon aus, dass es hochleistungssporttypische<br />

Persönlichkeitsmerkmale gibt; drei Persönlichkeitsmerkmale sind von<br />

besonderer Bedeutung (vgl. SACK 1980, 41):<br />

1) Selbständigkeit:<br />

Der Sportler muss selbständig Sport treiben können. Unabhängig von der Anoder<br />

Abwesenheit des Trainers, Lust <strong>und</strong> Laune muss der Trainingseifer konstant<br />

bleiben. Die Selbständigkeit <strong>im</strong> Sport ist durch den Trainier lehrbar.<br />

2) Leistungsmotivation:<br />

Athleten müssen <strong>im</strong> Sport hoch leistungsmotiviert sein. In der Erziehungsarbeit<br />

hat die Leistungsmotivation Vorrang.<br />

3) Keine Problempersönlichkeiten:<br />

Nach SACK haben Problempersönlichkeiten <strong>im</strong> Sport keine Chance. Der Leistungssport<br />

stellt hohe Anforderungen an den Athleten <strong>und</strong> selektiert die psychisch<br />

robusten, emotional stabilen sowie die leistungsorientierten Athleten.<br />

„Problempersönlichkeiten sind seinen physischen <strong>und</strong> psychischen Belastungen<br />

nicht gewachsen“ (SACK 1980, 242).<br />

Das Persönlichkeitsprofil eines Athleten, der zum Hochleistungssport befähigt<br />

ist, sieht nach SACK folgendermaßen aus:<br />

„Der (Hoch-)Leistungssport ist leistungs- <strong>und</strong> erfolgsorientiert, er verlangt regelmäßiges,<br />

häufiges Training, sportliche Erfolge <strong>und</strong> disziplinspezifische Spezialisierung<br />

[...], eine auf den Sport zentrierte Lebensweise, die emotional/affektiv/motivational<br />

verinnerlicht ist“ (SACK 1980, 225). Die Konsequenz<br />

daraus ist, dass der Athlet sich nicht von positiven <strong>und</strong> negativen Umweltkonstellationen<br />

<strong>und</strong> subjektiven Befindlichkeiten beeinflussen lassen darf. Die Konzentration<br />

des Lebens auf den Sport verlangt eine Reduzierung des sozialen<br />

29


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Engagements wie Vereinsmitgliedschaft, Teilnahme an Subkulturen <strong>und</strong> sexuellen<br />

Beziehungen (vgl. SACK 1980, 225).<br />

Nach JOCH (vgl. 2001, 103) bedeutet persönlichkeitsorientierte Talentförderung<br />

„Siegertypen“ zu finden <strong>und</strong> auszubilden. Neben Durchsetzungsvermögen, zielorientiertem<br />

Handeln, hoher Risikobereitschaft <strong>und</strong> Erfolgsorientierung zählen<br />

zu den Merkmalen dieser Personengruppen psychische Komponenten wie große<br />

Belastungstoleranz, ein stabiles Selbstbewusstsein <strong>und</strong> eine hohe Konzentrationsfähigkeit.<br />

Bei der Persönlichkeits-Diskussion ist zu beachten, dass best<strong>im</strong>mten Sportdisziplinen<br />

best<strong>im</strong>mte Persönlichkeitseigenschaften zugeschrieben werden: Z.<br />

B. „Du hast Mut, du wirst Mittelstürmer“ (KRUSE 1977, 231). Weiterhin bestehen<br />

bei Persönlichkeitsunterschieden zwischen Sportlern <strong>und</strong> Nichtsportlern so<br />

genannte Selektionseffekte, d. h., best<strong>im</strong>mte Persönlichkeitsmerkmale begünstigen<br />

oder hemmen die Sportaktivität (vgl. UNI LEIPZIG 2006).<br />

3.3.1 Persönlichkeitsmodell nach Guilford<br />

Guilford (vgl. 1964, 4ff.) geht in seinem Modell davon aus, dass die Persönlichkeit<br />

eines Menschen aus fünf D<strong>im</strong>ensionen (Somatik, Motivation, Eignung,<br />

Temperament <strong>und</strong> Psychopathologie) besteht, die sich wiederum aus einzelnen<br />

Merkmalen zusammensetzen. Das Besondere der Persönlichkeit jedes Menschen<br />

bilden die Wesenszüge, die aus ihrer Gesamtheit <strong>und</strong> deren interindividuellen<br />

Variationen bestehen (vgl. JOCH 2001, 107). Wesenszüge werden<br />

auch als Traits bezeichnet. Nach GUILFORD ist ein Trait „jeder abstrahierbare<br />

<strong>und</strong> relativ konstante Wesenszug, hinsichtlich dessen eine Person von anderen<br />

Personen unterscheidbar ist“ (1964, 7).<br />

30


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Abb. 6: Arten von Wesenszügen, die verschiedenen Persönlichkeitsbereichen zugehören<br />

(GUILFORD 1964, 9)<br />

Die D<strong>im</strong>ension Somatik setzt sich aus der Morphologie <strong>und</strong> Physiologie des<br />

Menschen zusammen. Die Motivation vereinigt Bedürfnis, Interesse <strong>und</strong> Einstellungen.<br />

Unter Eignung sind Intelligenz, Psychomotorik <strong>und</strong> Wahrnehmung<br />

zu finden. Die Temperamentsd<strong>im</strong>ension vereinigt die emotionalen <strong>und</strong> sozialen<br />

Verhaltensbereiche. Die abschließende D<strong>im</strong>ension bildet die Psycho-Pathologie<br />

(vgl. JOCH 2001, 107f.).<br />

Für die Talentthematik ist der Bezug zum Persönlichkeitsmodell von<br />

GUILFORD aus vier Gründen bedeutsam (vgl. JOCH 2001, 108):<br />

1) Die Motorik gehört neben Wahrnehmung <strong>und</strong> Intelligenz zu den Eignungsd<strong>im</strong>ensionen<br />

der Person. Die motorischen Eigenschaften in Form von Stärkefaktoren,<br />

Schnelligkeits- <strong>und</strong> Gelenkigkeitsfaktoren, wie auch die koordinativen<br />

Fähigkeiten mit den Genauigkeitsfaktoren <strong>und</strong> den Faktoren der<br />

Bewegungskoordination geben der Person ihre motorische Persönlichkeit.<br />

2) Die Somatik ist <strong>im</strong> Zusammenhang sportlicher Leistungsentfaltung <strong>und</strong> motorischer<br />

Merkmalsausprägung unverzichtbar <strong>und</strong> ist Bestandteil des Persönlichkeitsmodells<br />

von GUILFORD.<br />

31


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

3) Die Persönlichkeitsbereiche sind genau definiert <strong>und</strong> damit von anderen<br />

Persönlichkeitsbereichen differenzierbar. Trotz ihrer Verschiedenheit bestehen<br />

zwischen ihnen Zusammenhänge, die die Persönlichkeit ausmachen.<br />

Der Zusammenhangscharakter ist für die sportliche Leistungsentwicklung<br />

unverzichtbar.<br />

4) Nach GUILFORD setzt sich eine konkrete Leistung aus einer Vielzahl von<br />

Bedingungen zusammen. Das menschliche Verhalten ist demnach nicht auf<br />

einen einzelnen Einflussfaktor zurückzuführen.<br />

Im Rahmen des Persönlichkeitsmodells von GUILFORD geht es weniger darum,<br />

welche Persönlichkeitsstruktur ein Sporttalent von einem Nichttalent unterscheidet.<br />

Viel bedeutender ist, dass in der Talentförderung die Einflüsse aller<br />

Persönlichkeitsbereiche <strong>und</strong> deren Abhängigkeiten voneinander mit bedacht<br />

<strong>und</strong> mit einbezogen werden (vgl. JOCH 2001, 109).<br />

3.3.2 Persönlichkeit eines Tischtennissportlers<br />

Der Erfolg eines Tischtennisspielers hängt nicht nur von seinen taktischen,<br />

technischen <strong>und</strong> physischen Qualitäten ab. Gerade be<strong>im</strong> heutigen Hochleistungssport<br />

sind <strong>im</strong> Bereich der physischen <strong>und</strong> technischen Fähigkeiten die<br />

Grenzwerte der menschlichen Leistungsfähigkeit erreicht. Im internationalen<br />

Vergleich sind nur geringe Unterschiede bei diesen Leistungsfaktoren zu erkennen.<br />

Demnach entscheiden <strong>im</strong> Wettkampf nicht die physischen Eigenschaften<br />

wie Kraft, Ausdauer <strong>und</strong> Schnelligkeit, sondern die Persönlichkeit des Athleten<br />

<strong>und</strong> seine psychische Konstitution geben häufig den Ausschlag für den Sieg<br />

oder die Niederlage (vgl. DTTB 1983, 36).<br />

Im Tischtennissport haben demnach die psychischen Fähigkeiten des Spielers<br />

einen großen Einfluss auf seine sportliche Leistung. Das wird an der Charakteristik<br />

des Tischtennisspielers deutlich (vgl. DTTB 1983, 36):<br />

� Die Athleten müssen in Bruchteilen von Sek<strong>und</strong>en unter taktischen Überlegungen<br />

vielfältigste feinkoordinative Bewegungen ausführen.<br />

� Das Tischtennisspiel ermöglicht durch seine Schnelligkeit nur eine Reaktion<br />

aufgr<strong>und</strong> hoher antizipatorischer Fähigkeiten.<br />

32


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

� Durch den Zweikampfcharakter kommt es zu einer ständigen Auseinandersetzung<br />

mit dem Gegner.<br />

Diese Fakten zeigen, dass sich Tischtennisspieler einer hohen psychischen<br />

Belastung <strong>im</strong> Wettkampf aussetzen. Kleinste Störungen können die psychische<br />

Stabilität des Athleten <strong>und</strong> somit seine Leistung auf negative Weise beeinflussen.<br />

So kann eine gute Ausdauerfähigkeit die Willenskraft des Spielers erhöhen,<br />

<strong>und</strong> umgekehrt können Angstzustände die Technik negativ beeinflussen<br />

(vgl. DTTB 1983, 36f.).<br />

Für die Talenterkennung spielt die Ermittlung der Persönlichkeitsstruktur eine<br />

enorme Rolle. Ein Tischtennisspieler, der selbstunsicher, nervös, ungesellig<br />

<strong>und</strong> emotional unreif ist, wird selten zu Erfolgen kommen. Diese Eigenschaften<br />

wirken <strong>im</strong> Tischtennis leistungshemmend. Nur derjenige Sportler, der Selbstvertrauen,<br />

Selbstkritik <strong>und</strong> emotionale Stabilität besitzt, ist dazu befähigt, Höchstleistungen<br />

<strong>im</strong> Wettkampf zu zeigen. Dieser Aspekt muss bei der Talentsichtung<br />

berücksichtig werden, in dem Sichtungstests auch psychologische Untersuchungen<br />

beinhalten (vgl. DTTB 1983, 37).<br />

33


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

4 Talentauswahl <strong>im</strong> Tischtennis<br />

4.1 Leistungsbest<strong>im</strong>mende Faktoren <strong>im</strong> Tischtennis<br />

Die sportliche Leistungsfähigkeit des Tischtennisspielers setzt sich aus einer<br />

Vielzahl von Faktoren zusammen (siehe Abb. 7):<br />

Abb. 7: Leistungsbest<strong>im</strong>mende Faktoren (LSB NRW 2000, 26 )<br />

1) Kondition<br />

Da sich das Tischtennisspiel von einem langsamen zu einem schnellen athletischen<br />

Spiel entwickelt hat, erhält die Ausbildung der konditionellen Fähigkeiten<br />

eine <strong>im</strong>mer größere Bedeutung (vgl. DTTB 1983, 14). Kondition basiert „pr<strong>im</strong>är<br />

auf dem Zusammenwirken energetischer Prozesse des Organismus <strong>und</strong> der<br />

Muskulatur <strong>und</strong> zeigt sich als Kraft-, Schnelligkeits-, Ausdauerfähigkeit sowie<br />

Beweglichkeit <strong>im</strong> Zusammenhang mit den für diese Fähigkeiten erforderlichen<br />

psychischen Eigenschaften“ (MARTIN et al. 1991, zitiert nach LSB NRW 2000,<br />

26).<br />

Diese Fähigkeiten werden wie folgt erläutert (vgl. LSB NRW 2000, 27):<br />

• Kraft: Unter Kraft wird die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems verstanden,<br />

Widerstände durch Muskeltätigkeit zu überwinden (konzentrische Kontraktion),<br />

ihnen entgegenzuwirken (exzentrische Kontraktion) bzw. sie zu halten<br />

(isometrische Kontraktion).<br />

34


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• Schnelligkeit: Durch Schnelligkeit können höchstmögliche Bewegungsgeschwindigkeiten<br />

erzielt werden (bezogen auf azyklische <strong>und</strong> zyklische<br />

Schnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit <strong>und</strong> Bewegungskombinationen).<br />

• Ausdauer: Ausdauer ist zum einen die Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei<br />

langandauernden oder sich ständig wiederholenden Belastungen, zum anderen<br />

die Fähigkeit, sich nach Belastungen schnell zu erholen.<br />

• Beweglichkeit: Die Beweglichkeit ist definiert über die Gelenkigkeit <strong>und</strong><br />

Flexibilität <strong>und</strong> ist die Fähigkeit, Bewegungen mit der erforderlichen Schwingungsweite<br />

ausführen zu können.<br />

Die konditionellen Fähigkeiten haben für Tischtennisspieler unterschiedliche<br />

Bedeutungen. Das Krafttraining ist für spezifische Schlagbewegungen zunächst<br />

nicht so wichtig, da nur geringe Widerstände zu überwinden sind, für den Aufbau<br />

eines großen Muskelquerschnitts zur Verbesserung der Schnelligkeit jedoch<br />

unverzichtbar. Damit über einen längeren Zeitraum opt<strong>im</strong>ale Bewegungen<br />

ermüdungsfrei ausgeführt werden können, ist eine gute Gr<strong>und</strong>lagenausdauer<br />

ebenfalls ein Faktor, auf den nicht verzichtet werden darf. Durch eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Beweglichkeit können alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden,<br />

besonders <strong>im</strong> feinmotorischen Bereich. Ein zentraler Bestandteil des Tischtennistrainings<br />

ist das Konditionstraining, das einer differenzierten <strong>und</strong> kindgerechten<br />

Ausprägung bedarf.<br />

2) Koordination<br />

Nach FREY (1977, 356) befähigen koordinative Fähigkeiten „den Sportler, motorische<br />

Aktionen in vorhersehbaren (Stereotyp) <strong>und</strong> unvorhersehbaren (Anpassung)<br />

Situationen sicher <strong>und</strong> ökonomisch zu beherrschen <strong>und</strong> sportliche<br />

Bewegungen relativ schnell zu erlernen“.<br />

Ein einheitliches, allgemeingültiges, wissenschaftlich abgesichertes Strukturkonzept<br />

der koordinativen Fähigkeiten lässt sich nicht finden. Das liegt vor allem<br />

an der Problematik, dass koordinative Fähigkeiten „Konstruktcharakter besitzen<br />

<strong>und</strong> damit nur bedingt vergegenständlichbar <strong>und</strong> schwer erfassbar sind“<br />

(MEINEL & SCHNABEL 1998, 212). Im Folgenden werden bei den koordinati-<br />

35


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

ven Fähigkeiten sieben Einzelfähigkeiten unterschieden, die heute <strong>im</strong>mer noch<br />

gebräuchlich sind (vgl. LBS NRW 2000, 32f.):<br />

• Die Fähigkeit zum Erreichen einer hohen Genauigkeit <strong>und</strong> Ökonomie einzelner<br />

Teilbewegungen, Bewegungsphasen sowie der Gesamtbewegung<br />

wird als Differenzierungsfähigkeit verstanden (vgl. HIRTZ 1985, 33). Im<br />

Tischtennis best<strong>im</strong>mt die Differenzierungsfähigkeit die Qualität des gespielten<br />

Balles bezogen auf die Geschwindigkeit, Härte, Platzierung etc.<br />

• Die Gleichgewichtsfähigkeit beinhaltet das Halten bzw. Wiederherstellen<br />

des Gleichgewichts während <strong>und</strong> nach ausgeführten Bewegungen. Ohne<br />

Gleichgewichtsfähigkeit wäre die Schnelligkeit der motorischen Handlungen<br />

<strong>im</strong> Tischtennis nicht möglich.<br />

• Als Reaktionsfähigkeit wird die Fähigkeit bezeichnet, schnellstmöglich auf<br />

äußere akustische, visuelle oder taktile Reize eine entsprechende motorische<br />

Reaktion zu zeigen. Im Tischtennis hängt das hohe Spieltempo von<br />

der Reaktion des Spielers ab.<br />

• Die Umstellungsfähigkeit ermöglicht entsprechend der aktuellen Situation<br />

<strong>und</strong> Situationsveränderung das opt<strong>im</strong>ale Handlungsprogramm zu entwerfen,<br />

seine motorische Reaktion zu kontrollieren <strong>und</strong> zu korrigieren (vgl. BLUME<br />

1978, 34). Ein Tischtennisspieler muss bei falscher Einschätzung des Balles<br />

die geplante Bewegung verändern können (z. B. Netzball), um weiter spielen<br />

zu können.<br />

• Als Rhythmisierungsfähigkeit wird das Erfassen <strong>und</strong> Realisieren eines<br />

sich <strong>im</strong> dynamischen Wechsel befindlichen Bewegungsablaufes bezeichnet<br />

(vgl. HIRTZ 1985, 35). Im Tischtennis ist der Rhythmuswechsel von zentraler<br />

Bedeutung. Ein Tischtennisspieler muss seinen individuellen Spielrhythmus<br />

variieren <strong>und</strong> auf unterschiedlich schnell fliegende Bälle reagieren können.<br />

• Die Orientierungsfähigkeit ermöglicht die Best<strong>im</strong>mung oder Änderung der<br />

Lage <strong>und</strong> der Bewegung des Körpers in Raum <strong>und</strong> Zeit (vgl. HIRTZ 1985,<br />

34). Im Tischtennis wird die Stellung des Spielers zum Tisch sowie die opt<strong>im</strong>ale<br />

Position <strong>im</strong> Raum zur korrekten Technikausführung über die Orientierungsfähigkeit<br />

gesteuert.<br />

36


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• Als Kopplungsfähigkeit wird die „Organisation der Teilkörperbewegungen<br />

untereinander, die <strong>im</strong> Zusammenspiel räumlicher, zeitlicher <strong>und</strong> dynamischer<br />

Bewegungsparameter zum Ausdruck kommt“ bezeichnet (BLUME<br />

1978, 29). So wird z. B. die Schlagbewegung des Topspins über die Bewegung<br />

der Beine, des Rumpfes <strong>und</strong> des Armes gesteuert.<br />

Tischtennis ist eine koordinativ anspruchsvolle Sportart <strong>und</strong> benötigt alle Komponenten.<br />

Sie sollten folglich von Beginn an <strong>im</strong> Trainingsprogramm eine festen<br />

Bestandteil darstellen (vgl. LSB NRW 2000, 33).<br />

3) Psychische <strong>und</strong> kognitive Fähigkeiten<br />

Zu den psychischen <strong>und</strong> kognitiven Fähigkeiten zählen Konzentration, Lernfähigkeit,<br />

Entscheidungsfähigkeit, Motivation <strong>und</strong> Regulationsfähigkeit, die <strong>im</strong><br />

Folgenden näher erläutert werden (vgl. LSB NRW 2000, 34f.):<br />

• Konzentration: Viele Faktoren <strong>im</strong> Tischtennis wie Antizipation, Feinkoordination,<br />

taktische Anforderungen etc. sind nur bei einem Höchstmaß<br />

an Konzentration erfolgreich. Es ist wichtig, dass die Konzentration nicht nur<br />

<strong>im</strong> gesamten Spiel aufrechterhalten wird, sondern auch während des Trainingsprozesses.<br />

• Lernfähigkeit: Damit ein Tischtennisspieler erfolgreich ist, benötigt er ein<br />

hohes Maß an technischen <strong>und</strong> taktischen Möglichkeiten. Eine entscheidende<br />

Voraussetzung dafür ist die Lernfähigkeit, Spielsituationen zu analysieren<br />

<strong>und</strong> sofort Lösungen für auftretende Probleme zu finden.<br />

• Entscheidungsfähigkeit: Die ständig wechselnden Rahmenbedingungen<br />

<strong>im</strong> Tischtennis fordern von dem Spieler eine ausgeprägte Entscheidungsfähigkeit,<br />

um in neuen Situationen erfolgreich handeln zu können.<br />

• Motivation: Tischtennis als Leistungssport beinhaltet enorme Trainingsumfänge,<br />

langfristige Trainingsprozesse <strong>und</strong> zahlreiche Wettkämpfe (Einzel<br />

<strong>und</strong> Mannschaft), die nur ein hochmotivierter Sportler erfolgreich bewältigen<br />

kann.<br />

37


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• Regulationsfähigkeit: Durch die Vielzahl der gewerteten Aktionen (Punktgewinn),<br />

das ständig benötigte hohe Maß an Konzentration <strong>und</strong> der Tatsache,<br />

dass eigene Fehler unvermeidbar sind macht Tischtennis zu einer psychisch<br />

anspruchsvollen Sportart. Über- <strong>und</strong> Untererregungen wirken sich<br />

negativ auf das Spiel aus. Deshalb ist die Selbstregulation eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für einen erfolgreichen Spieler.<br />

4) Technische Fähigkeiten<br />

Tischtennis ist eine technisch sehr anspruchsvolle Sportart, weil zahlreiche<br />

Techniken <strong>und</strong> unzählige Variationen beherrscht werden müssen. Das moderne<br />

Tischtennis ist stark rotationsorientiert. Gerade Schläge mit Vorwärtsrotation<br />

(Topspin, Flip) nehmen einen großen Raum ein. Diese Tendenz wird durch das<br />

Frischkleben von Belägen unterstützt. Um die unterschiedlichen Rotationen<br />

ausführen zu können, ist eine gute Technikgr<strong>und</strong>lage von zentraler Bedeutung.<br />

In der Gr<strong>und</strong>ausbildung sollte demnach großer Wert auf opt<strong>im</strong>ale Technikführungen<br />

gelegt werden, um zeitaufwändige Korrekturen von vornherein zu<br />

vermeiden (vgl. LSB NRW 2000, 37f.).<br />

Technik allein macht jedoch noch keinen guten Spieler aus, entscheidend ist<br />

die Anwendung der Technik. Noch heute findet man oft schlecht ausgebildete<br />

Spieler in vorderen Positionen, weil die Anwendung ihrer individuellen Technik<br />

opt<strong>im</strong>al ist. Im Vordergr<strong>und</strong> der Talentförderung muss also die technische<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung mit guter Anwendungsfähigkeit stehen (vgl. LSB NRW 2000,<br />

38).<br />

38


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

4.2 Ist-Zustand der Talenterkennung <strong>im</strong> Tischtennis<br />

Im Tischtennis beschränkt sich die Talentsichtung meist auf den Bereich der<br />

Motorik <strong>und</strong> deren Resultate. In den vergangenen Jahren wurden vereinzelt<br />

Testbatterien entwickelt, die jedoch einige Mängel aufweisen. Selten wurde von<br />

einem komplexen Anforderungsprofil für die Sportart ausgegangen. Weiterhin<br />

wurde nie untersucht, inwieweit diese Tests objektive Aussagen über ein Tischtennistalent<br />

machen können. Deshalb beschränkt sich die Talentsichtung häufig<br />

auf die Auswahl allgemeinmotorisch talentierter Sportler (vgl. LSB NRW 2000,<br />

15f.).<br />

Im folgenden Abschnitt werden unterschiedliche Möglichkeiten zur Talentsuche<br />

<strong>und</strong> -erkennung <strong>im</strong> Tischtennis aufgezeigt.<br />

1) Talenterfassungskartei<br />

BINDEMANN (vgl. 1990, 13f.) hat bei seiner Hausarbeit zur Erlangung der<br />

Tischtennis A-Lizenz die Talenterfassungskartei näher erläutert. Die Gr<strong>und</strong>idee<br />

dieser Kartei ist, dass jeder Spieler vom jeweiligen Landesverband nach der<br />

Ausstellung eines Spielerpasses oder bereits nach erfolgter Anmeldung <strong>im</strong> Verein<br />

eine Talentkarte erhält. Diese Karte soll das Kind in seinem zukünftigen<br />

Tischtennisleben begleiten.<br />

Die Vorteile einer solchen Kartei sind (vgl. BINDEMANN 1990, 14):<br />

- Opt<strong>im</strong>aler Erhalt von Informationen über die Spieler, z. B. bei Sichtungen<br />

auf höherer Ebene,<br />

- Auflisten von Fehlern oder Schwächen,<br />

- Eintragung der erfolgten Technikkorrektur oder daraus folgenden Trai-<br />

ningsschwerpunkten für das Vereinstraining,<br />

- Überprüfung der Lernkontrolle bei erneuter Sichtung,<br />

- Erweiterungsmöglichkeiten von Informationen bzgl. Entwicklung von<br />

Kondition, Psyche <strong>und</strong> anderen Aspekten,<br />

- Gr<strong>und</strong>lage für eine gute Zusammenarbeit der Trainer in den verschiede-<br />

nen Ebenen.<br />

39


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die Talentkarte wandert zwar mit dem Kind, verbleibt letztlich aber <strong>im</strong>mer be<strong>im</strong><br />

hauptverantwortlichen Trainer.<br />

Nach BINDEMANN ist die Talenterfassungskarte in zwei Informationsgruppen<br />

unterteilt (vgl. 1990, 14): Auf der vorderen Seite befinden sich die allgemeinen<br />

Informationen (persönliche Daten) wie Name, Geburtsdatum, Anschrift, Tag der<br />

Kartenausgabe, Verein, Kaderzugehörigkeit, Erfolge <strong>und</strong> medizinische Daten<br />

(durchgeführte sportärztliche Untersuchungen). Auf der Rückseite werden Beurteilungen,<br />

die gesamte Arbeit mit dem Spieler <strong>und</strong> dessen Entwicklung über<br />

einen längeren Zeitraum festgehalten. Besonders bei Sichtungen werden erneute<br />

Bewertungen vorgenommen <strong>und</strong> in die Karte übertragen.<br />

Dabei sollten folgende Kriterien festgehalten werden:<br />

- Analyse der Technik<br />

- Lernfähigkeit<br />

- Motorische Entwicklung (Testergebnisse)<br />

- Wettkampfbeurteilung (psychische Verfassung <strong>und</strong> taktische Leistung)<br />

- Leistungsbereitschaft<br />

- Entwicklung der Kondition (Testergebnisse)<br />

Die Beurteilungen auf der Rückseite der Talentkarte können frei formuliert werden,<br />

damit jeder Trainer die Möglichkeit hat, seine eigenen individuellen Eindrücke<br />

wiederzugeben (vgl. BINDEMANN 1990, 17). Es ist zu vermerken, von<br />

wem, wann <strong>und</strong> bei welcher Sichtungsmaßnahme welche Kriterien beurteilt<br />

wurden (vgl. BINDEMANN 1990, 14).<br />

Es ist wichtig, dass die Talenterfassungskarte ständig auf dem neuesten Stand<br />

gehalten wird. Reicht der vorhandene Platz auf der Karte in den Rubriken nicht<br />

aus, ist eine Zweitkarte anzulegen.<br />

Die Talentkarte soll eine Art Deckblatt zur Spielerakte darstellen. In der Akte<br />

können dann z. B. Bef<strong>und</strong>e der sportärztlichen Untersuchungen, Testergebnisse,<br />

Trainingsmaßnahmen <strong>und</strong> -schwerpunkte aufgr<strong>und</strong> der Technikanalyse<br />

für das Vereinstraining abgelegt werden.<br />

40


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

2) Beispiel Tischtennis-Verband Niedersachsen<br />

Der Tischtennis-Verband Niedersachsen führt einmal <strong>im</strong> Jahr den „Tag des Talentes“<br />

durch. Dafür wurde eine Testreihe konzipiert, die unterschiedliche konditionelle<br />

<strong>und</strong> koordinative Fähigkeiten überprüft. Der Vorteil dieser Tests ist,<br />

dass sie ohne großen Materialaufwand in jeder Turnhalle durchgeführt werden<br />

können (vgl. LSB NRW 2000, 16).<br />

Die Testbatterie besteht aus den folgenden sechs Übungen <strong>und</strong> dient der sportlichen<br />

Einschätzung von Kindern. Diese Tests sind nicht standardisiert, d. h.,<br />

die Ergebnisse sind nicht unbedingt allgemeingültig (vgl. LSB NRW 2000, 69ff.).<br />

• „Ballgefühl“<br />

In unterschiedlich weit entfernte Kästen spielen (2m/3m) (vgl. Abb. 8):<br />

1. Durchgang: Der Teilnehmer muss vier Gymnastikbälle mit einem Bodenkontakt<br />

in einen der zwei Kästen werfen.<br />

2. Durchgang: Der Teilnehmer muss vier <strong>Tennis</strong>bälle mit einem Bodenkontakt<br />

in einen der zwei Kästen werfen.<br />

3. Durchgang: Der Teilnehmer muss vier Tischtennisbälle mit einem Bodenkontakt<br />

in einen der zwei Kästen werfen.<br />

Bei jedem Durchgang werden die Kästen <strong>im</strong> Wechsel angespielt.<br />

Abb. 8: Übung „Ballgefühl“ (LSB NRW 2000, 70)<br />

Der Teilnehmer erhält für jeden Treffer 5 Punkte.<br />

41


Wertung bei dieser Übung:<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 2: Bewertungsschema „Ballgefühl“ (LSB NRW 2000, 70)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

12 Treffer = 60 Punkte<br />

11 Treffer = 55 Punkte<br />

10 Treffer = 50 Punkte<br />

9 Treffer = 45 Punkte<br />

8 Treffer = 40 Punkte<br />

7 Treffer = 35 Punkte<br />

6 Treffer = 30 Punkte<br />

5 Treffer = 25 Punkte<br />

4 Treffer = 20 Punkte<br />

3 Treffer = 15 Punkte<br />

2 Treffer = 10 Punkte<br />

1 Treffer = 5 Punkte<br />

0 Treffer = 0 Punkte<br />

• „Slalom über die Brücke“<br />

Der Ball muss auf dem Schläger um die Fahnen <strong>und</strong> über die Bank balanciert<br />

werden. Die Zeit wird für den Hin- <strong>und</strong> Rückweg gemessen. Bei Ballverlust erhält<br />

der Teilnehmer zwei Strafsek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> muss an der gleichen Stelle fortfahren.<br />

Abb. 9: Übung „Slalom über die Brücke“ (LSB NRW 2000, 71)<br />

42


Wertung bei dieser Übung:<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 3: Bewertungsschema „Slalom über die Brücke“ (LSB NRW 2000, 71)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

unter 42,0 s = 60 Pkte.<br />

42,1 – 44,0 s = 56 Pkte.<br />

44,1 – 46,0 s = 52 Pkte.<br />

46,1 – 48,0 s = 48 Pkte.<br />

48,1 – 50,0 s = 44 Pkte.<br />

50,1 – 52,0 s = 40 Pkte.<br />

52,1 – 54,0 s = 36 Pkte.<br />

54,1 – 56,0 s = 32 Pkte<br />

56,1 – 58,0 s = 28 Pkte.<br />

58,1 – 60,0 s = 24 Pkte.<br />

60,1 – 63,0 s = 20 Pkte.<br />

• „Drunter <strong>und</strong> Drüber“<br />

Der Teilnehmer startet vor dem großen Kasten <strong>und</strong> muss über den großen Kasten,<br />

durch das Höhenelement, über den großen Kasten etc. Die Zeit wird nach<br />

der zweiten R<strong>und</strong>e gestoppt, wenn der Teilnehmer nach der Überquerung des<br />

großen Kastens mit den Füßen den Boden berührt.<br />

Abb. 10: Übung „Drunter <strong>und</strong> Drüber“ (LSB NRW 2000, 72)<br />

63,1 – 66,0 s = 16 Pkte.<br />

66,1 – 69,0 s = 12 Pkte.<br />

69,1 – 72,0 s = 8 Pkte.<br />

72,1 – 75,0 s = 4 Pkte.<br />

über 75,0 s = 0 Pkte.<br />

43


Wertung bei dieser Übung:<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 4: Bewertungsschema „Drunter <strong>und</strong> Drüber“ (LSB NRW 2000, 72)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

unter 23,0 s = 60 Pkte.<br />

23,1 – 24,0 s = 56 Pkte.<br />

24,1 – 25,0 s = 52 Pkte.<br />

25,1 – 26,0 s = 48 Pkte.<br />

26,1 – 27,0 s = 44 Pkte.<br />

27,1 – 28,0 s = 40 Pkte.<br />

28,1 – 29,0 s = 36 Pkte.<br />

29,1 – 30,0 s = 32 Pkte.<br />

30,1 – 31,0 s = 28 Pkte.<br />

31,1 – 32,0 s = 24 Pkte.<br />

32,1 – 34,0 s = 20 Pkte.<br />

34,1 – 36,0 s = 16 Pkte.<br />

36,1 – 38,0 s = 12 Pkte.<br />

38,1 – 40,0 s = 8 Pkte.<br />

40,1 – 42,0 s = 4 Pkte.<br />

über 42,0 s = 0 Pkte.<br />

• „Bandenwald“<br />

Der Teilnehmer muss mit seitlichen Schritten um die Banden laufen <strong>und</strong> dabei<br />

einen Basketball prellen. Dabei befindet er sich mit dem Gesicht zur Bande. Die<br />

Zeit wird für den Hin- <strong>und</strong> Rückweg gestoppt. Die Banden werden von beiden<br />

Seiten umlaufen.<br />

Abb. 11: Übung „Bandenwald“ (LSB NRW 2000, 72)<br />

Wertung bei dieser Übung:<br />

Tab. 5: Bewertungsschema „Bandenwald“ (LSB NRW 2000, 73)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

unter 14,0 s = 60 Pkte.<br />

14,1 – 15,0 s = 56 Pkte.<br />

15,1 – 16,0 s = 52 Pkte.<br />

16,1 – 17,0 s = 48 Pkte.<br />

17,1 – 18,0 s = 44 Pkte.<br />

18,1 – 19,0 s = 40 Pkte.<br />

19,1 – 20,0 s = 36 Pkte.<br />

20,1 – 21,0 s = 32 Pkte.<br />

21,1 – 22,0 s = 28 Pkte.<br />

22,1 – 23,0 s = 24 Pkte.<br />

23,1 – 25,0 s = 20 Pkte.<br />

25,1 – 27,0 s = 16 Pkte.<br />

27,1 – 29,0 s = 12 Pkte.<br />

29,1 – 31,0 s = 8 Pkte.<br />

31,1 – 33,0 s = 4 Pkte.<br />

über 33,0 s = 0 Pkte.<br />

44


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• „Sternlauf“<br />

Der Teilnehmer läuft vom Mittelpunkt zur Station eins. Dort n<strong>im</strong>mt er sich aus<br />

dem Behälter einen Tischtennisball <strong>und</strong> läuft zur Mitte zurück, um den Ball dort<br />

in den Behälter zu legen. In der gleichen Folge werden die anderen Stationen<br />

bis fünf angelaufen. An jeder Station liegt ein Ball. Nach dem System werden<br />

alle Bälle eingesammelt <strong>und</strong> wieder ausgeteilt. Die Zeit wird dann gestoppt,<br />

wenn der Teilnehmer den letzten Ball wieder ausgeteilt hat.<br />

Abb. 12: Übung „Sternlauf“ (LSB NRW 2000, 73)<br />

Wertung bei dieser Übung:<br />

Tab. 6: Bewertungsschema „Sternlauf“ (LSB NRW 2000, 73)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

unter 21,0 s = 60 Pkte.<br />

21,1 – 22,0 s = 56 Pkte.<br />

22,1 – 23,0 s = 52 Pkte.<br />

23,1 – 24,0 s = 48 Pkte.<br />

24,1 – 25,0 s = 44 Pkte.<br />

25,1 – 26,0 s = 40 Pkte.<br />

26,1 – 27,0 s = 36 Pkte.<br />

27,1 – 28,0 s = 32 Pkte.<br />

28,1 – 29,0 s = 28 Pkte.<br />

29,1 – 30,0 s = 24 Pkte.<br />

30,1 – 32,0 s = 20 Pkte.<br />

32,1 – 34,0 s = 16 Pkte.<br />

34,1 – 36,0 s = 12 Pkte.<br />

36,1 – 38,0 s = 8 Pkte.<br />

38,1 – 40,0 s = 4 Pkte.<br />

über 40,0 s = 0 Pkte.<br />

• „Bergab“<br />

Der Teilnehmer befindet sich mit dem Rücken zu zwei Turnbänken, die in einem<br />

fünf Zent<strong>im</strong>eter Abstand parallel an einer Sprossenwand in 120 cm Höhe<br />

eingehängt sind. Der Stationsleiter hält am oberen Ende der Turnbänke einen<br />

Basketball. Zeitgleich mit einem akustischen Signal lässt der Stationsleiter den<br />

Ball los. Der Teilnehmer soll möglichst schnell auf das Signal reagieren, sich<br />

herumdrehen, zur Turnbank laufen <strong>und</strong> den rollenden Ball mit beiden Händen<br />

45


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

stoppen. Es wird die zurückgelegte Strecke des Balles (in cm) auf der Turnbank<br />

bewertet.<br />

Abb. 13: Übung „Bergab“ (LSB NRW 2000, 74)<br />

Wertung die dieser Übung:<br />

Tab. 7: Bewertungsschema „Bergab“ (LSB NRW 2000, 75)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

unter 25 cm = 60 Pkte. 45 – 50 cm = 36 Pkte. 75 – 85 cm = 16 Pkte.<br />

25 – 30 cm = 55 Pkte. 50 – 55 cm = 32 Pkte. 85 – 95 cm = 12 Pkte.<br />

30 – 35 cm = 50 Pkte. 55 – 60 cm = 28 Pkte. 95 – 105 cm = 8 Pkte.<br />

35 – 40 cm = 45 Pkte. 60 – 65 cm = 24 Pkte. 105 – 115 cm = 4 Pkte.<br />

40 – 45 cm = 40 Pkte. 65 – 75 cm = 20 Pkte. über 115 cm = 0 Pkte.<br />

Die Punkte, die in den einzelnen Übungen erzielt wurden, werden in einem<br />

Auswertungsbogen festgehalten.<br />

46


4.3 Talentsichtungsmaßnahmen<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

In den Regional- <strong>und</strong> Landesverbänden des Deutschen Tischtennis-B<strong>und</strong>es<br />

(DTTB) bestehen zurzeit unterschiedliche Strukturen zur Talentsichtung (vgl.<br />

LSB NRW 2000, 17). Anhand des Tischtennis-Verbandes Niedersachen<br />

(TTVN) sollen nun Maßnahmen zur Talentsichtung näher erläutert werden (vgl.<br />

PRAEDEL 2005, 24f.):<br />

• Sichtungsrangliste des TTVN:<br />

Zu Beginn der Saison wird zentral eine Sichtungsrangliste für C-Schüler (bis<br />

zehn Jahren) durchgeführt. Über die Kreise <strong>und</strong> Bezirke haben die Kinder die<br />

Möglichkeit, sich für diese Rangliste zu qualifizieren.<br />

• Sichtung <strong>im</strong> Umfeld des Stützpunktsystems:<br />

Im Umfeld der Landesstützpunkte erfolgt eine intensive Sichtung. Zu den Landesstützpunkten<br />

zählen Emden, Gifhorn, Hameln, Langenholtensen, Osnabrück,<br />

Barßel <strong>und</strong> Tostedt. Talentierte Kinder, die bereits in den Vereinen organisiert<br />

sind, werden gesichtet, um sie möglichst frühzeitig zusätzlich über die<br />

Stützpunkte zu fördern. Eine erste Sichtung findet bereits auf Kreisebene statt.<br />

Sowohl bei den Kreismeisterschaften <strong>im</strong> Herbst als auch bei den Kreisranglisten<br />

<strong>im</strong> Frühjahr einer jeden Saison werden die Kinder durch Stützpunkttrainer<br />

gesichtet. Sichten bedeutet in diesem Zusammenhang die Kinder <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf ihre Spielanlage zu bewerten <strong>und</strong> nicht aufgr<strong>und</strong> ihrer erzielten Ergebnisse<br />

auszuwählen. Die Kinder werden zu einem Sichtungstrainingsabend eingeladen.<br />

Dort werden sie nach ihren sportmotorischen Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

mit dem Ziel ausgesucht, kontinuierlich am Training teilzunehmen.<br />

• Tageslehrgänge:<br />

Zu den Tageslehrgängen werden aus einem Umkreis von max<strong>im</strong>al 100 km Kinder<br />

eingeladen, auf die man durch Ranglisten, bei Meisterschaften <strong>und</strong> Turnieren<br />

oder durch Empfehlungen aus Vereinen aufmerksam geworden ist. Es handelt<br />

sich hier um einen dezentralen Kurz-Lehrgang, der aus zwei Trainingseinheiten<br />

besteht.<br />

47


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• Sichtungslehrgänge:<br />

Sichtungslehrgänge sind Wochenendlehrgänge, zu denen gesichtete Kinder<br />

eingeladen werden. Hier erfolgt eine weitere Auswahl <strong>im</strong> Hinblick auf Kadernormierungen<br />

<strong>und</strong> weitere Einladungen zum Stützpunkttraining <strong>und</strong>/oder D-<br />

Kader-Lehrgängen. Die Wochenendlehrgänge haben den großen Vorteil, dass<br />

man die Spieler nicht nur be<strong>im</strong> Ausüben des Sports sieht, sondern auch Erkenntnisse<br />

über ihre Gruppenfähigkeit, ihr Verhalten <strong>und</strong> ihre Selbständigkeit<br />

erhält.<br />

4.4 Instrumente der <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong><br />

4.4.1 Allgemeine sportmotorische Tests<br />

Es wird davon ausgegangen, dass individuelle Unterschiede in den Motorikmerkmalen<br />

bestehen <strong>und</strong> dass diese gemessen werden können. Da die motorischen<br />

Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten jedoch nicht direkt beobachtbar sind, bleibt<br />

nur die Möglichkeit der indirekten Erfassung (vgl. ROTH & WILLIMCZIK 1999,<br />

257). Leistungen gelten dabei als Basis für die Beurteilungen motorischer Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten bei der Lösung von Bewegungsaufgaben. Be<strong>im</strong> Basketball<br />

z. B. werden Trefferquoten „als Korrelate für das Niveau von Wurffertigkeiten<br />

interpretiert“ (ROTH & WILLIMCZIK 1999, 258).<br />

Wenn Motorikmerkmale nach wissenschaftlichen Ansprüchen gemessen werden<br />

sollen, dann sind sie an best<strong>im</strong>mte Kriterien (Objektivität, Reliabilität, <strong>und</strong><br />

Validität) geb<strong>und</strong>en. Dies gilt auch für sportmotorische Tests. Dabei handelt es<br />

sich um „Bewegungsaufgaben, bei denen Probanden aufgefordert werden, das<br />

<strong>im</strong> Sinne der Aufgabenstellung bestmögliche Ergebnis (“max<strong>im</strong>um performance“)<br />

zu erzielen. Ziel [...] ist der Schluss von den erfassten Leistungsdaten auf<br />

den individuellen Ausprägungsgrad der zugr<strong>und</strong>eliegenden motorischen Fertigkeiten<br />

oder Fähigkeiten“ (ROTH & WILLIMCZIK 1999, 258).<br />

48


4.4.2 Hauptgütekriterien<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

LIENERT <strong>und</strong> RAATZ (vgl. 1994, 7) teilen die Gütekriterien eines Tests in drei<br />

Hauptgütekriterien <strong>und</strong> vier Nebengütekriterien ein. Zur Überprüfung der<br />

Glaubwürdigkeit werden die Hauptgütekriterien „als unverzichtbar angesehen,<br />

während die Nebengütekriterien bedingte Forderungen sind, deren Bedeutung<br />

in Abhängigkeit von Testzielen <strong>und</strong> Anwendungsinteressen unterschiedlich sein<br />

kann“ (BÖS 1987, 119).<br />

Zu den Hauptgütekriterien zählen (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 7):<br />

1) Objektivität<br />

2) Reliabilität (Zuverlässigkeit)<br />

3) Validität (Gültigkeit)<br />

1) Objektivität<br />

Die Objektivität eines Tests bezeichnet den Grad der Unabhängigkeit eines<br />

Testergebnisses seitens des Untersuchers. Anders gesagt: Ein Test gilt dann<br />

als objektiv, wenn verschiedene Beurteiler bei denselben Probanden zu gleichen<br />

Ergebnissen gelangen (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 7). Je nach den<br />

entsprechenden Phasen des Messvorganges wird zwischen der Objektivität,<br />

der Durchführung, der Auswertung <strong>und</strong> der Interpretation unterschieden (vgl.<br />

ROTH & WILLIMCZIK 1999, 259).<br />

Die „Durchführungsobjektivität betrifft den Grad der Unabhängigkeit der<br />

Testergebnisse von zufälligen oder systematischen Verhaltensvariationen des<br />

Untersuchers während der Testdurchführung, die ihrerseits zu Verhaltensvariationen<br />

des Probanden führen <strong>und</strong> dessen Ergebnis beeinflussen“<br />

(LIENERT & RAATZ 1994, 8). Um eine möglichst hohe Durchführungsobjektivität<br />

sicherzustellen, muss der Test unter festgelegten (schriftlich), standardisierten<br />

Bedingungen ablaufen (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 8).<br />

Die „Auswertungsobjektivität betrifft die numerische oder kategoriale Auswertung<br />

des registrierten Testverhaltens nach vorgegebenen Regeln“ (LIENERT &<br />

RAATZ 1994, 8). Die Höhe der Auswertungsobjektivität wird durch den Aufgabentyp<br />

beeinflusst. Eine Testleistung, bei der die Auswertung durch Messung<br />

vorgenommen wird (z. B. Zeitmessung, Messung der Weite oder Höhe) besitzt<br />

49


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

eine höhere Objektivität, als bei einer Bewertung verlaufsorientierter Bewegungen<br />

(z. B. Bewegungstechniken) (vgl. NEUMAIER 1983, 154).<br />

Eine Interpretationsobjektivität ist dann gegeben, wenn bei der Beurteilung<br />

der Auswertungsergebnisse eines Tests verschiedene Experten zu gleichen<br />

Schlussfolgerungen gelangen. Zu einer hohen Interpretationsobjektivität tragen<br />

konkrete Interpretationsrichtlinien <strong>und</strong> Vergleichsdaten bei (vgl. LIENERT &<br />

RAATZ 1994, 8). Handelt es sich um eine Bewegungsvorschrift, bei der der<br />

sportmotorische Test einen numerischen Wert liefert (Zeit, Weite, Höhe), bereitet<br />

die Interpretation der Ergebnisse keine Schwierigkeiten. Anders verläuft es<br />

jedoch, wenn das Ergebnis einer Testbatterie oder motorisch-kreativer Leistungen<br />

eingeschätzt werden soll (vgl. NEUMAIER 1983, 155).<br />

Die Objektivität eines Tests ist die Voraussetzung für eine hohe Reliabilität <strong>und</strong><br />

Validität <strong>und</strong> muss dementsprechend hoch sein. Die Größe der Probandenzahl<br />

<strong>und</strong> die Frage, ob der Objektivitätskoeffizient für eine Gruppenanalyse oder zu<br />

individual-diagnostischen Zwecken verwendet wird, beeinflusst die Einschätzung<br />

des Objektivitätskoeffizienten (vgl. NEUMAIER 1983, 159). NEUMAIER<br />

(vgl.1983, 159) gibt die Höhe des Objektivitätskoeffizienten für eine Gruppenanalyse<br />

mit mindestens 0,75 bis 0,80 <strong>und</strong> für eine individual-diagnostische Untersuchung<br />

mit mindestens 0,85 bis 0,90 an.<br />

2) Reliabilität<br />

LIENERT <strong>und</strong> RAATZ (1994, 9) verstehen unter Reliabilität eines Tests „den<br />

Grad der Genauigkeit, mit dem er ein best<strong>im</strong>mtes Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmal<br />

misst, gleichgültig, ob er dieses Merkmal auch zu messen beansprucht“.<br />

Es gibt folgende Verfahren zur Überprüfung der Reliabilität (vgl.<br />

LIENERT & RAATZ 1994, 9f.):<br />

- Testwiederholung (Retest)<br />

- Paralleltest<br />

- Testhalbierung (innere Konsistenz oder Konsistenzanalyse)<br />

Bei der Testwiederholung wird derselbe Test jeder Versuchsperson zwe<strong>im</strong>al<br />

vorgegeben. Die beiden Testergebnisse werden dann miteinander korreliert<br />

(vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 9). LIENERT <strong>und</strong> RAATZ (vgl. 1994, 201) weisen<br />

bei der Testwiederholungsmethode auf eine Störvariable hin, die als Funk-<br />

50


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

tionsfluktuation bezeichnet wird. Die Fähigkeiten des Sportlers können sich verändern<br />

aufgr<strong>und</strong> geringer Konstanz eines Merkmals oder durch lern- <strong>und</strong> trainingsbedingte<br />

Einflüsse. Infolgedessen prüft der Retest ggf. „etwas anderes als<br />

vorher oder [...] einen anderen Aspekt des zu untersuchenden Merkmals“<br />

(LIENERT & RAATZ 1994, 201).<br />

Ein weiteres Verfahren zur Beurteilung der Testreliabilität ist die Möglichkeit,<br />

einer Personengruppe zwei Parallelformen von sportmotorischen Tests anzubieten.<br />

Die beiden Testsergebnisse werden daraufhin miteinander korreliert.<br />

Voraussetzung ist, dass beide Tests dieselbe sportmotorische Fähigkeit erfassen<br />

(vgl. NEUMAIER 1983, 163).<br />

Kann ein best<strong>im</strong>mter Test nicht wiederholt werden <strong>und</strong> ist keine Parallelform<br />

vorhanden, so besteht bei homogenen Tests die Möglichkeit, mit nur einer<br />

Testdurchführung die Reliabilität festzustellen. Dies wird möglich durch die<br />

Testhalbierungsmethode (Split-half-Methode) (vgl. NEUMAIER 1983, 164).<br />

LIENERT <strong>und</strong> RAATZ (vgl. 1994, 183f.) nennen die geeignetesten Testhalbierungshalbierungsverfahren:<br />

- Die Halbierung nach geradzahligen <strong>und</strong> ungeradzahligen Aufgaben<br />

- Die Halbierung nach Zufall<br />

- Die Halbierung aufgr<strong>und</strong> der Analysedaten<br />

- Die Halbierung nach Testzeit<br />

Durch diese Halbierungsverfahren erhält man von jedem Probanden zwei Rohwerte,<br />

die untereinander korreliert werden <strong>und</strong> so einen Reliabilitätskoeffizienten<br />

für den halben Test ergeben (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 10). Mit Hilfe<br />

der Spearman-Brown-Formel kann der Reliabilitätskoeffizienten für den ganzen<br />

Test errechnet werden (vgl. ROTH & WILLIMCZIK 1999, 263).<br />

Neben der Testhalbierungsmethode kann die innere Konsistenz eines Testverfahrens<br />

auch mit der Konsistenzanalyse überprüft werden. Diese ermittelt den<br />

Reliabilitätskoeffizienten „durch die Verrechnung von Aufgabenschwierigkeit,<br />

Trennschärfe <strong>und</strong> Standardabweichung des Tests“ (NEUMAIER 1983, 165).<br />

Die Höhe des Reliabilitätskoeffizienten hängt von verschiedenen Faktoren ab.<br />

In Abhängigkeit von der Auswahl des angewandten Verfahrens fallen die Reliabilitätswerte<br />

homogener <strong>und</strong> heterogener Tests unterschiedlich aus. Homogene<br />

51


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tests besitzen aufgr<strong>und</strong> einer hohen inneren Konsistenz eine höhere Testhalbierungs-<br />

als Paralleltestreliabilität (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 202). Der<br />

Reliabilitätskoeffizient sollte bei einer Gruppenanalyse nicht weniger als 0,75<br />

betragen <strong>und</strong> bei individuellen Diagnosen nicht 0,85 unterschreiten (vgl.<br />

NEUMAIER 1983, 169).<br />

3) Validität<br />

Die Validität gibt den Grad der Genauigkeit an, mit dem ein Test tatsächlich<br />

dasjenige Merkmal erfasst, „für dessen Messung er konstruiert worden ist“<br />

(ROTH & WILLIMCZIK 1999, 264). Die Validität kann in Hinblick auf drei Aspekte<br />

überprüft werden (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 10f.):<br />

- Inhaltliche Validität<br />

- Kriterienbezogene Validität<br />

- Konstruktvalidität<br />

Inhaltliche Validität:<br />

Ein Test ist dann inhaltlich valide, wenn er so konstruiert ist, dass das zu erfassende<br />

Merkmal der Testaufgabe selbst das opt<strong>im</strong>ale Kriterium darstellt. In der<br />

Regel erfolgt die inhaltliche Validität durch das Expertenurteil <strong>im</strong> Rating-<br />

Verfahren (vgl. LIENERT & RAATZ 199, 10f.).<br />

Kriterienbezogene Validität:<br />

Wenn das zu erfassende Merkmal sehr komplex ist, kann eine inhaltliche Validität<br />

nicht von vornherein angenommen werden. Deshalb werden andere Validierungsverfahren<br />

herangezogen. Bei der kriterienbezogenen Validität werden „die<br />

Testergebnisse einer Stichprobe von Probanden mit einem sog. Außenkriterium<br />

korreliert“ (LIENERT & RAATZ 1994, 11). Nach NEUMAIER (vgl. 1983, 174)<br />

gibt es folgende Möglichkeiten zur Gewinnung eines Außenkriteriums:<br />

1) Das Testergebnis wird mit einem für den Gültigkeitsbereich bereits validierten<br />

Test (Paralleltest) korreliert.<br />

2) Das Testergebnis wird mit Parametern aus anderen sportwissenschaftlichen<br />

Untersuchungen verglichen, von denen bekannt ist, dass sie das<br />

52


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

betreffende Merkmal erfassen (z. B. Laktatwerte messen bei einem Ausdauertest).<br />

3) Eine komplexe sportliche Leistung, die als Teilkomponente das Merkmal<br />

enthält, welches der sportmotorische Test erfassen soll, wird als Kriterium<br />

herangezogen.<br />

4) Die Probanden werden von Experten (Lehrer, Trainer, Übungsleiter) beurteilt.<br />

NEUMAIER (vgl. 1983, 174f.) differenziert zwischen einer inneren <strong>und</strong> äußeren<br />

kriterienbezogenen Validität. Eine äußere Validität besteht, wenn es zu einer<br />

Korrelation des Testwertes mit einem äußeren Kriterium kommt (siehe 3. <strong>und</strong> 4.<br />

der von NEUMAIER genannten Kriterien). Die Best<strong>im</strong>mung der inneren Validität<br />

erfolgt, wenn der Test mit einer Parallelform oder mit anderen Messwerten zum<br />

gleichen Gültigkeitsbereich verglichen wird (siehe 1. <strong>und</strong> 2. Kriterium von<br />

NEUMAIER).<br />

Konstruktvalidität:<br />

Eine Konstruktvalidität überprüft Hypothesen, die sich auf ein Konstrukt beziehen.<br />

Eine Nicht-Bestätigung der Hypothesen kann bedeuten, dass die Hypothesen<br />

falsch waren oder dass andere Parameter zuvor mit nicht validen Instrumenten<br />

gemessen wurden. Als Verfahren zur Best<strong>im</strong>mung der Konstruktvalidität<br />

gilt die Faktorenanalyse (vgl. LIENERT & RAATZ 1994, 226f.).<br />

LIENERT <strong>und</strong> RAATZ (vgl. 1994, 226) zeigen sieben Gesichtspunkte zur Best<strong>im</strong>mung<br />

der Konstruktvalidität auf:<br />

1) Korrelation des Tests mit Außenkriterien<br />

2) Korrelation des Tests mit testähnlichem Validitätsanspruch<br />

3) Korrelation mit Tests, die andere Persönlichkeitsmerkmale erfassen<br />

4) Faktorenanalyse des zu validierenden Tests gemeinsam mit Außenkriterien,<br />

validitätsverwandten <strong>und</strong> validitätsdivergenten Tests<br />

5) Analysen interindividueller Unterschiede in den Testresultaten:<br />

Hier werden Testwertunterschiede bezogen auf das Alter, sozialen Status,<br />

Schulbildung etc. zwischen mehreren Gruppen analysiert.<br />

53


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

6) Analyse intraindividueller Veränderungen bei wiederholter Durchführung<br />

mit <strong>und</strong> ohne systematische Variation der Durchführungsbedingungen:<br />

Schwankungen bei wiederholter Testdurchführung sollen Hinweise über<br />

die Konstruktvalidität des Tests geben.<br />

7) Inhaltlich-logische Analyse der Testelemente: Nicht nur der Test als<br />

ganzer kann analysiert werden, sondern auch die einzelnen Testelemente.<br />

Soll ein best<strong>im</strong>mtes Merkmal einer Person möglichst zutreffend analysiert werden,<br />

so sind nach LIENERT <strong>und</strong> RAATZ (vgl. 1994, 269), Tests mit einem Validitätskoeffizienten<br />

von mindestens r=0,7 nötig. In der Praxis begnügt man sich<br />

jedoch mit einen Validitätskoeffizienten um r=0,6.<br />

54


5 Methodik<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die empirische Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />

Tischtennisverband durchgeführt.<br />

Ausgehend von dem „Testinventar zur Talentdiagnostik <strong>im</strong> <strong>Tennis</strong>“ vom Deutschen<br />

<strong>Tennis</strong> B<strong>und</strong> (2005) wurde eine Testbatterie zusammengestellt, die ermöglichen<br />

soll, tischtennistalentierte Kinder frühzeitig zu finden <strong>und</strong> zu fördern,<br />

so dass sie zu Hoch- oder Höchstleistungen gelangen können.<br />

5.1 Untersuchungsgut<br />

Das Untersuchungskollektiv bestand aus 16 jugendlichen Sichtungskaderspielern<br />

(S-Kader). Der S-Kader ist eine Fördergruppe des Schweizerischen<br />

Tischtennisverbandes. Dieses setzte sich aus acht Jungen <strong>und</strong> acht Mädchen<br />

<strong>im</strong> Alter zwischen acht bis zwölf Jahren (Stichtag = 1. Tag der Testdurchführung)<br />

zusammen. Alle untersuchten Spieler trainieren regelmäßig in ihren verschiedenen<br />

Vereinen.<br />

5.2 Untersuchungsgang<br />

Der Modellversuch zur Talentdiagnostik <strong>im</strong> Tischtennis ist eine vier Module umfassende<br />

Testbatterie, mit der die Leistungs- <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

jugendlicher Tischtennisspieler sowie Veränderungen in ihrem sozialen Umfeld<br />

systematisch erfasst werden sollen.<br />

Die Testbatterie beinhaltet folgende Tests:<br />

1) Konditionstest Tischtennis<br />

2) Technik-Taktiktest Tischtennis<br />

3) Leistungs-Motivationstest für Tischtennistalente<br />

4) Fragebogen für Eltern von Tischtennistalenten<br />

Die Untersuchung zur Kondition <strong>und</strong> zur Technik-Taktik für die Talenterkennung<br />

<strong>im</strong> Tischtennis wurde mit den S-Kaderspielern <strong>im</strong> Rahmen des Trainingslehrganges<br />

in Sumiswald (Schweiz) vom 18. bis 20. November 2005 durchgeführt.<br />

Bereits vor Beginn der Trainingseinheit wurden die zur Durchführung der<br />

55


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

verschiedenen Testverfahren <strong>und</strong> Sichtungsaufgaben notwendigen Geräte bzw.<br />

Stationen aufgebaut, um nach einem allgemeinen Aufwärmen direkt mit den<br />

Tests zu beginnen.<br />

Das Testmaterial betreffend den Konditionstest für die Jugendlichen war eine<br />

Leihgabe des Forums Sumiswald. Es besteht zum größten Teil aus Kleingeräten<br />

(Medizinball, Fahnen, Maßband, Stoppuhr) der Hallengr<strong>und</strong>ausstattung. Als<br />

räumliche Voraussetzung zur Testdurchführung reichte die Sporthalle Sumiswald<br />

vollkommen aus.<br />

Für die Durchführung des Technik-Taktiktests reichen bei einer Anzahl von 16<br />

Probanden acht Tischtennisplatten sowie acht Netze <strong>und</strong> möglichst viele Bälle<br />

aus. Diese tischtennisspezifischen Materialien wurden wiederum vom besagten<br />

Forum zur Verfügung gestellt. Da die Gruppe aus 16 Teilnehmern bestand, hat<br />

bei der Durchführung der Tests der hauptverantwortliche Trainer des S-Kaders<br />

unterstützend mitgewirkt.<br />

Am 11. September 2006 wurde an die Probanden <strong>und</strong> deren Eltern ein Schreiben<br />

verschickt, das neben dem Leistungs-Motivationstest für die Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> dem Fragebogen für die Eltern ein Anschreiben enthielt, in dem gebeten<br />

wurde, beide Auswertungsbögen der Tests bis zum 29. September 2006 an den<br />

Absender zurück zu senden. Ein frankierter Antwortumschlag befand sich <strong>im</strong><br />

Anschreiben.<br />

5.3 Untersuchungsmethoden<br />

1) Konditionstest Tischtennis<br />

Der Konditionstest Tischtennis (KTT) wurde aus dem „Testinventar zur Talentdiagnostik<br />

<strong>im</strong> <strong>Tennis</strong>“ (DTB 2005, 11ff.) übernommen <strong>und</strong> mit Hilfe der Konditionstrainer<br />

vom Schweizerischen Tischtennisverband für den Tischtennissport<br />

modifiziert. Er besteht aus sechs Einzeltests, die weitgehend unabhängig voneinander<br />

sind. Die Einzeltests repräsentieren leistungsbest<strong>im</strong>mende konditionelle<br />

Faktoren <strong>im</strong> Tischtennis (vgl. Tab. 8).<br />

56


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 8: Testaufgaben <strong>und</strong> angestrebte konditionelle Fähigkeiten<br />

Testaufgabe Fähigkeitsbereich<br />

Aktionsschnelligkeit<br />

Übernommen von:<br />

1. Japan-Test (Sprintschnelligkeit), Koordination<br />

STTV<br />

2. 5 x 5 Schnelligkeitsausdauer STTV<br />

3. Medizinballwurf<br />

(beidhändig)<br />

Schnellkraft - obere Extremitäten<br />

BÖS (DTB)<br />

4. Dreierhop<br />

Schnellkraft - untere Extremitäten<br />

BÖS (DTB)<br />

5. Rumpfhalte<br />

Kraftausdauer - ganzer<br />

Körper<br />

STTV<br />

6. Cooper-Test<br />

allgemeine aerobe Ausdauer<br />

(Laufausdauer)<br />

BÖS (DTB)<br />

Die Anwendung des Tests ist für Jungen <strong>und</strong> Mädchen gleichermaßen möglich.<br />

Die Testaufgaben besitzen einen hohen Motivationsanreiz <strong>und</strong> Aufforderungscharakter<br />

<strong>und</strong> können mit einem geringen Zeit- <strong>und</strong> Materialaufwand von jedem<br />

Trainer <strong>und</strong> Übungsleiter durchgeführt werden (vgl. DTB 2005, 7).<br />

Im Folgenden werden die konditionellen Einzeltests ausführlich beschrieben:<br />

1. Japan-Test<br />

Testaufbau:<br />

Es wird ein Quadrat von fünf mal fünf Metern in der Halle mit einem Maßband<br />

abgemessen. Die Eckpunkte des Quadrates werden mit Klebeband markiert.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Testperson soll vom linken Eckpunkt aus (A) – der rechte Fuß berührt das<br />

Zeichen auf dem Boden – mit Sidesteps-Bewegungen nach rechts zum rechten<br />

Eckpunkt (B) des Feldes gelangen <strong>und</strong> dort die Markierung mit dem linken Bein<br />

berühren. Danach bewegt sich die Testperson mit Sidesteps zurück zum Ausgangspunkt<br />

(A) <strong>und</strong> muss wiederum das Zeichen mit dem rechten Fuß berühren.<br />

Anschließend läuft diese nach vorne zum Zeichen (C), berührt dieses mit<br />

einem Fuß <strong>und</strong> läuft rückwärts zurück zur Ausgangsposition (A). Als letztes bewegt<br />

sich die Testperson mit Sidesteps zum rechten Eckpunkt (B), berührt diesen<br />

noch einmal mit dem linken Fuß <strong>und</strong> sprintet nach vorne zur Markierung (D)<br />

(siehe Abb. 14).<br />

57


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Durchführungshinweise:<br />

Das Startsignal lautet „Fertig – Los“ <strong>und</strong> wird vom Testleiter gegeben, der auf<br />

Höhe des letzten Eckpunktes (D) steht, zu dem zum Schluss gesprintet wird.<br />

Die Laufzeit wird gestoppt, wenn die Testperson mit der Brust über eine gedachte<br />

Ziellinie am letzten Eckpunkt ankommt. Der Lauf erfolgt einzeln.<br />

Messwertaufnahme/Fehlerquellen:<br />

Die Laufzeit wird auf 1/10 Sek<strong>und</strong>en genau gemessen. Im Falle eines Fehlstarts<br />

wird der Lauf neu gestartet.<br />

Das Nichtberühren der Eckpunkte ist eine mögliche Fehlerquelle.<br />

Testmaterialien:<br />

Stoppuhr, Maßband <strong>und</strong> Klebeband<br />

C<br />

A<br />

A: Ausgangspunkt<br />

A - D: Laufstreckenendpunkte<br />

Abb. 14: Übung „Japan-Test“<br />

D<br />

B<br />

58


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

2. 5 x 5<br />

Testaufbau:<br />

In der Mitte der Halle wird ein Kreuz mir Klebeband markiert. In Form eines<br />

Halbkreises werden fünf Kreuze mit Klebeband (siehe Abb. 15) <strong>im</strong> Abstand von<br />

fünf Metern auf dem Boden aufgeklebt. Ausgangspunkt ist das Kreuz (A) auf<br />

dem Boden.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Der Proband läuft einmal die Strecke von fünf Bahnen vom Mittelpunkt A bis zu<br />

den Endpunkten B-F (Abstand = 5 m). Der Proband muss dabei jeweils die<br />

Markierungen A-F mit dem Fuß berühren.<br />

Durchführungshinweise:<br />

Das Startsignal lautet „Fertig – Los“ <strong>und</strong> wird vom Testleiter gegeben, der gut<br />

positioniert steht <strong>und</strong> einen Überblick über den Lauf hat. Die Laufzeit wird gestoppt,<br />

wenn die Testperson zum Schluss das Kreuz (A) mit einem Fuß berührt.<br />

Der Lauf erfolgt einzeln.<br />

Messwertaufnahme/Fehlerquellen:<br />

Die Laufzeit wird auf 1/10 Sek<strong>und</strong>e genau gemessen. Im Falle eines Fehlstarts<br />

wird der Lauf neu gestartet. Das Nichtberühren der Markierung auf dem Boden<br />

ist eine mögliche Fehlerquelle.<br />

Testmaterialien:<br />

Stoppuhr, Maßband <strong>und</strong> Klebeband<br />

Abb. 15: Übung „5 x 5“ (BÖS & SCHNEIDER 1997, 17)<br />

A: Ausgangspunkt<br />

B-F: Laufstreckenendpunkte<br />

59


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

3. Medizinballwurf (beidhändig)<br />

Testaufbau:<br />

Ein Maßband wird parallel zu einer Gr<strong>und</strong>linie (z. B. eines Basketballfeldes) am<br />

Boden befestigt. Die Nullmarke liegt an der Außenlinie (dieses Basketballfeldes)<br />

<strong>und</strong> dient als Abwurflinie.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Testperson soll einen zwei Kilogramm schweren Medizinball aus dem<br />

Stand mit paralleler Beinstellung durch einen beidhändigen Wurf über den Kopf<br />

möglichst weit nach vorne werfen.<br />

Durchführungshinweise:<br />

Die Testperson steht an der Abwurflinie in hüftbreiter Beinstellung. Die Füße<br />

müssen vor, während <strong>und</strong> nach dem Wurf den Boden berühren. Mit dem Körper<br />

kann nach hinten Schwung geholt werden; allerdings nur so weit, wie die eingenommene<br />

Abwurfposition (Beine) nicht verändert wird. Jede Person hat einen<br />

Probeversuch <strong>und</strong> zwei Wertungsversuche.<br />

Messwertaufnahme/Fehlerquellen:<br />

Die Wurfweite wird auf zehn Zent<strong>im</strong>eter genau gemessen. Die bessere Weite<br />

aus zwei Versuchen wird gewertet.<br />

Die Testperson hat einen Probeversuch; eventuelle Durchführungsfehler werden<br />

sofort korrigiert. Falls bei den Wertungsversuchen nicht korrekt geworfen<br />

wird (z. B. Abspringen vom Boden während des Wurfes, Verlassen der parallelen<br />

Beinstellung, kein beidhändiger Wurf über den Kopf, Überschreiten der Abwurflinie)<br />

wird der Versuch wiederholt.<br />

60


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Testmaterialien:<br />

Medizinball (2 kg), Maßband <strong>und</strong> Klebeband<br />

Abb. 16: Übung „Medizinballwurf“ (DTB 2005, 11)<br />

4. Dreierhop<br />

Testaufbau:<br />

Ein Maßband wird parallel zu einer Gr<strong>und</strong>linie (z. B. eines Basketballfeldes) am<br />

Boden befestigt. Die Nullmarke liegt an der Außenlinie (dieses Basketballfeldes)<br />

<strong>und</strong> dient als Absprunglinie.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Testperson soll aus der Schrittstellung (ohne Anlauf oder Auftaktbewegung<br />

mit dem vorderen Standbein) von der Absprunglinie aus einem modifizierten<br />

Dreisprung ausführen <strong>und</strong> dabei möglichst eine große Wegstrecke zurücklegen.<br />

Der Dreierhop ist mit abwechselnden Schrittsprüngen <strong>und</strong> anschließender<br />

beidbeiniger Landung auszuführen (z. B. Absprung vorderes Standbein links -<br />

rechts - links beidbeinige Landung).<br />

Durchführungshinweise:<br />

Der Fuß des Absprungbeins befindet sich direkt hinter der Absprunglinie. Das<br />

Schwungholen mit den Armen <strong>und</strong> dem Körper ist erlaubt, solange das Absprungbein<br />

dabei auf dem Boden bleibt <strong>und</strong> die richtige Sprungfolge eingehalten<br />

wird. Jede Testperson hat einen Probeversuch <strong>und</strong> zwei Wertungsversuche.<br />

61


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Messwertaufnahme/Fehlerquellen:<br />

Die Sprungweite wird wie be<strong>im</strong> Weitsprung von der Absprunglinie bis zur Ferse<br />

des hinteren Fußes bei der Landung, auf Zent<strong>im</strong>eter genau gemessen. Von<br />

zwei Versuchen wird der Bessere gewertet. Der Testleiter korrigiert fehlerhafte<br />

Ausführungen (Lösen des Standbeines vor dem Absprung, falsche Schrittfolge)<br />

be<strong>im</strong> Probeversuch. Vor dem Sprung ist die richtige Fußstellung an der Absprunglinie<br />

zu kontrollieren. Falls die Testperson bei der Landung nach hinten<br />

fällt oder bei der Sprungfolge Fehler macht, ist der Versuch zu wiederholen.<br />

Testmaterialien:<br />

Maßband <strong>und</strong> Klebeband<br />

Abb. 17: Übung „Dreierhop“ (DTB 2005, 12)<br />

5. Rumpfhalte<br />

Testaufbau:<br />

Es sind keine speziellen Vorbereitungen notwendig.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Testperson soll möglichst häufig das rechte <strong>und</strong> linke Bein <strong>im</strong> Wechsel heben<br />

<strong>und</strong> dabei die Position nicht verändern.<br />

Durchführungshinweise:<br />

Die Testperson befindet sich <strong>im</strong> Liegestütz. Der gesamte Unterarm liegt auf<br />

dem Boden <strong>und</strong> hält den Körper. Die Arme <strong>und</strong> Beine befinden sich schulterbreit<br />

<strong>und</strong> der Körper ist angespannt. Nach dem Startsignal beginnt die Testperson<br />

abwechselnd <strong>im</strong> Sek<strong>und</strong>entakt das rechte <strong>und</strong> das linke Bein zu heben. Der<br />

62


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Köper bleibt die ganze Zeit angespannt. Der beschriebene Vorgang wird so oft<br />

wie möglich wiederholt, bis die Testperson von selbst abbricht.<br />

Während des Testvorganges wird keine Zwischenzeit angegeben <strong>und</strong> die Wiederholungen<br />

dürfen nicht laut gezählt werden.<br />

Messwertaufnahme/Fehlerquellen:<br />

Gezählt werden die richtig ausgeführten Beinhebungen. Jedes Anheben eines<br />

Beins zählt einen Punkt.<br />

Mögliche Fehlerquellen sind das Durchhängen des Körpers sowie ein zu<br />

schneller Wechsel der Beine. Der Testleiter korrigiert durch Zuruf während des<br />

Tests <strong>und</strong> bricht den Versuch erst nach wiederholtem Nichtbeachten der Anweisungen<br />

ab.<br />

Testmaterial:<br />

Stoppuhr<br />

Abb. 18: Übung „Rumpfhalte“<br />

6. Cooper-Test<br />

Testaufbau:<br />

Der Test wird auf einer 400 m Bahn durchgeführt. Er kann aber auch auf einem<br />

Fußballplatz oder in einer großen Halle ausgeführt werden, wenn die Meterzahl<br />

einer Laufr<strong>und</strong>e bekannt ist.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Testpersonen sollen die Bahn oder das Feld in zwölf Minuten möglichst oft<br />

umlaufen.<br />

63


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Durchführungshinweise:<br />

Eine Gruppe kann bis zu sechs Personen umfassen. Bei unbekannten Testpersonen<br />

sollten zur genauen Identifikation Nummern auf der Kleidung angebracht<br />

werden. Der Start erfolgt auf der Bahn ganz gewöhnlich <strong>und</strong> auf dem Feld an<br />

einer der Eckpunkte, an die die „lange Gerade“ anschließt. Der Lauf erfolgt gegen<br />

den Uhrzeigersinn. Während des Laufens ist Gehen erlaubt, aber den<br />

Testpersonen sollte ausdrücklich verdeutlicht werden, dass so viele R<strong>und</strong>en wie<br />

möglich gelaufen werden sollten <strong>und</strong> ein gleichmäßiger Dauerlauf angebracht<br />

ist. Die Testpersonen sollen angewiesen werden, möglichst gleichmäßig zu laufen<br />

<strong>und</strong> zu atmen. Während des Laufes werden die verbleibenden Minuten der<br />

Laufzeit angegeben. Die Testpersonen werden vor dem Lauf angewiesen, sich<br />

am Ende ihre Positionen be<strong>im</strong> Abpfiff zu merken.<br />

Messwertaufnahme/Fehlerquellen:<br />

Es wird die in zwölf Minuten zurückgelegte Wegstrecke in Metern ermittelt.<br />

Die zurückgelegten R<strong>und</strong>en werden für jede Testperson auf einem Zählblatt<br />

festgehalten.<br />

Testmaterialien:<br />

Stoppuhr, Nummern oder Hemdchen <strong>und</strong> Zählblatt<br />

Um die Objektivität <strong>und</strong> Reliabilität der Testergebnisse zu gewährleisten, ist die<br />

Einhaltung der Hinweise für den Testaufbau <strong>und</strong> die präzise Demonstration bei<br />

der Testdurchführung Voraussetzung (vgl. DTB 2005, 8).<br />

64


2) Technik-Taktiktest Tischtennis<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Der Technik-Taktiktest Tischtennis wurde in Anlehnung an den <strong>Swiss</strong>Ping-Test<br />

(2003) vom Schweizerischen Tischtennisverband erarbeitet. Der Test besteht<br />

aus zwei Einzeltests, wobei der erste Test sechs Übungen <strong>und</strong> drei Trainerbewertungen<br />

beinhaltet. Die sechste Übung ist nach dem Alter differenziert. Die<br />

Probanden zwischen acht <strong>und</strong> zehn Jahren erhalten eine andere Aufgabe als<br />

die Testpersonen zwischen 11 <strong>und</strong> 13 Jahren. Es wurde davon ausgegangen,<br />

dass die ältere Gruppe <strong>im</strong> Durchschnitt schon länger Tischtennis spielt als die<br />

jüngere. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> unterscheiden sich die beiden Übungen nach<br />

dem Schwierigkeitsgrad.<br />

Bei den Übungen “VH-Topspin, VH- <strong>und</strong> RH-Topspin kombiniert <strong>und</strong> VH-<br />

Endschlag“ werden auch Punkte für die jeweilige Technik mit Hilfe eines Bewertungsschemas<br />

vom durchführenden Trainer vergeben. Dieses soll dazu dienen,<br />

dass die Techniken vom Trainer nicht rein subjektiv beurteilt werden. Ebenfalls<br />

stellt das Schema einen Anhaltspunkt dar, auf welche Merkmale bei den einzelnen<br />

Techniken besonders geachtet werden soll. Für die acht- bis zehnjährigen<br />

Probanden gilt der Test als bestanden, wenn von 95 zu erreichenden Punkten<br />

60 erlangt werden. Bei der Probandengruppe zwischen 11 <strong>und</strong> 13 Jahren zählt<br />

der Test als bestanden, wenn von max<strong>im</strong>alen 90 Punkten mindestens 55 erzielt<br />

werden.<br />

Der zweite Einzeltest besteht aus fünf Aufschlägen. Um diesen Test zu bestehen,<br />

müssen die Probanden mindestens 14 Punkte von 25 Punkten erreichen.<br />

Im Folgenden werden die Einzeltests näher erläutert:<br />

1. VH- <strong>und</strong> RH- Kontern kombiniert (Acht)<br />

Die Testpersonen spielen den Ball mit VH-Konter <strong>und</strong> RH-Konter wobei sie die<br />

„Acht“ ausführen. Auf dem Tisch ist eine Fläche entlang der Mittellinie auf einer<br />

Breite von 20 cm mit Tüchern abgedeckt. Das Ziel ist es, das Max<strong>im</strong>um an Hin<strong>und</strong><br />

Rückschlägen ohne Ballverlust zu erreichen (ein Ball, der das Tuch berührt,<br />

ist nicht mehr gültig). Die Übung wird dre<strong>im</strong>al ausgeführt. Bei jedem Versuch<br />

werden die Rollen des Probanden, der parallel, <strong>und</strong> desjenigen, der diagonal<br />

spielt, vertauscht. Es wird die Anzahl der erzielten Hin- <strong>und</strong> Rückschläge bei<br />

65


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

jedem Versuch gezählt. Ist diese Zahl höher als zehn, wird mit dem Zählen aufgehört.<br />

2. a) VH-Topspin regelmäßig<br />

Der Spieler blockt mit der Vorhand abwechselnd einen Ball auf die gegnerische<br />

Vorhand <strong>und</strong> Mitte des Tisches. Die Testperson spielt <strong>im</strong>mer VH-Topspin auf<br />

die VH-Tischseite. Das Ziel ist, das Max<strong>im</strong>um an Hin- <strong>und</strong> Rückschlägen ohne<br />

Ballverlust zu erreichen. Jede Testperson hat drei Versuche. Falls sie einen<br />

Fehler macht, gilt dies in jedem Fall als Versuch. Macht der Blockspieler vor<br />

zehn Hin- <strong>und</strong> Rückschlägen den Fehler, kann die Testperson entscheiden, ob<br />

dessen bis dahin erzielte Anzahl Topspins als Versuch gelten oder nicht. Sind<br />

zehn Topspins gespielt, wird mit dem Zählen aufgehört.<br />

b) Bewertung<br />

Die Trainerperson bewertet die technische Qualität des VH-Topspins mit Punkten<br />

von 0 bis 5.<br />

3. a) Endschlag<br />

Der Proband macht zehn Endschläge mit der Vorhand. Der gegnerische Spieler<br />

spielt einen halb hohen Ball (ungefähr 50 cm über dem Netz) auf die VH-<br />

Tischseite ein. Der Proband schießt mit der Vorhand. Gezählt werden die erfolgreichen<br />

Endschläge, wobei der erste Aufsprung des Balles auf dem Boden<br />

hinter einer Linie <strong>im</strong> Abstand von mindestens drei Metern von der Gr<strong>und</strong>linie<br />

erfolgen muss (dies dient der Messung der Stärke des Endschlags).<br />

b) Bewertung<br />

Die Trainerperson bewertet die technische Qualität des VH-Endschlags mit<br />

Punkten von 0 bis 5.<br />

66


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

4. Schupfen unregelmäßig<br />

Die Testpersonen wechseln gleichzeitig zwischen langem Schupfball <strong>und</strong> kurzem<br />

Schupfball ab. Jede Tischhälfte ist mittels eines Seils in zwei Flächen geteilt<br />

(vorne <strong>und</strong> hinten). Beide Testpersonen sind verpflichtet, abwechselnd in<br />

die vordere <strong>und</strong> in die hintere Fläche des Tisches zu spielen. Das Ziel ist es,<br />

das Max<strong>im</strong>um an Hin- <strong>und</strong> Rückschlägen ohne Ballverlust zu erreichen. Die<br />

Übung wird dre<strong>im</strong>al ausgeführt. Es wird die Anzahl der erzielten Hin- <strong>und</strong> Rückschläge<br />

bei jedem Versuch gezählt. Ist die Zahl höher als 20, wird mit dem Zählen<br />

aufgehört.<br />

5. a) RH-Topspin <strong>und</strong> VH-Topspin kombiniert<br />

Der Spieler blockt mit der Rückhand diagonal in die RH-Tischseite des Probanden.<br />

Der Proband spielt <strong>im</strong>mer RH-Topspin. Wenn es günstig erscheint, versucht<br />

der Proband in der RH-Seite umzuspringen, um den nächsten Ball mit<br />

VH-Topspin parallel in die VH-Seite des Blockspielers zu spielen. Dabei soll er<br />

versuchen, eine Zielfläche <strong>im</strong> Format DIN A4 zu treffen. Jeder Spieler hat zehn<br />

Versuche (ein Versuch = ein auf die Zielfläche gerichteter Vorhandball). Gezählt<br />

wird, wie oft das Ziel getroffen worden ist.<br />

b) Bewertung<br />

Die Trainerperson bewertet die technische Qualität der Kombination von VH<strong>und</strong><br />

RH-Topspin mit Punkten von 0 bis 5.<br />

6. Aufschlag / Rückschlag<br />

8 - 10 Jahre<br />

Der Proband serviert einen kurzen VH-Aufschlag frei. Der Rückschläger schupft<br />

den Ball entweder mit der Vorhand oder mit der Rückhand lang in die RH-Seite<br />

des Tisches. Der Proband zieht aus der RH-Seite einen VH-Topspin diagonal in<br />

die Rückhand. Be<strong>im</strong> zweiten Aufschlag zieht der Proband mit der Vorhand parallel<br />

in die VH-Seite. Jeweils nach dem VH-Topspin kann frei weiter gespielt<br />

werden. Falls der Rückschläger vor dem VH-Topspin einen Fehler macht, gilt<br />

dies nicht als Versuch. Macht der Proband selber einen Fehler, gilt dies in je-<br />

67


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

dem Fall als Versuch. Jeder Proband hat 20 Aufschläge, wobei er zehn Mal<br />

diagonal <strong>und</strong> zehn Mal parallel VH-Topspin spielen soll.<br />

11 - 13 Jahre<br />

Der Proband serviert mit der Rückhand einen kurzen Unterschnittaufschlag frei.<br />

Der Rückschläger schupft lang in die RH-Seite. Der Proband springt in der RH-<br />

Seite um <strong>und</strong> zieht VH-Topspin in die Tischmitte. Der gegnerische Spieler<br />

blockt mit der Vorhand in die VH-Seite. Der Proband zieht VH-Topspin parallel<br />

in die RH-Seite. Der Rückschläger blockt diagonal in die RH-Tischseite. Der<br />

Proband spielt RH-Topspin oder Konter parallel. Danach kann frei gespielt werden.<br />

Macht der Proband selber einen Fehler, gilt dies in jedem Fall als Versuch.<br />

Falls der Blockspieler vor Ende der Übung einen Fehler macht, kann der Proband<br />

entscheiden, ob er den Versuch wiederholen möchte oder nicht. Jeder<br />

Proband hat 15 Aufschläge.<br />

7. Aufschläge<br />

Es sollen verschiedene Aufschläge gezeigt werden:<br />

- Kurzer VH-Aufschlag auf den ganzen Tisch frei (VH, RH <strong>und</strong> in die Mit-<br />

te), mit Unterschnitt,<br />

- Kurzer VH-Aufschlag auf den ganzen Tisch frei (VH, RH <strong>und</strong> in die Mit-<br />

te), mit Seitenschnitt,<br />

- Langer VH-Aufschlag auf den ganzen Tisch frei (VH, RH <strong>und</strong> in die Mit-<br />

te), mit Seitenschnitt,<br />

- Kurzer RH-Aufschlag mit Seitenoberschnitt in die VH-Seite,<br />

- Langer RH-Aufschlag mit Unterschnitt in die ganze RH-Seite.<br />

Die jeweiligen Flächen, die die Testpersonen be<strong>im</strong> Aufschlag nicht treffen sollen,<br />

werden mit einem Handtuch abgedeckt, so dass die Trainerperson leicht<br />

erkennen kann, ob der gespielte Aufschlag korrekt war.<br />

Die Testpersonen haben fünf Versuche pro Aufschlag. Gezählt werden die erfolgreichen<br />

regelkonformen Aufschläge (gemäß ITTF-Regeln).<br />

68


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

3) Leistungs-Motivationstest für Tischtennistalente<br />

Der Leistungs-Motivationstest wurde aus dem „Testinventar zur Talentdiagnostik<br />

<strong>im</strong> <strong>Tennis</strong>“ vom DTB (2005) übernommen <strong>und</strong> für den Tischtennissport modifiziert.<br />

Dieser Test ist ein sportartspezifischer Persönlichkeitstest, der besonders<br />

für den Hochleistungssport geeignet ist (vgl. BÖS & Schneider 1997, 24).<br />

Der Fragebogen umfasst zwölf D<strong>im</strong>ensionen à sechs Fragen (72 Items). Einige<br />

Antworten müssen „umgepolt“ werden, da ein hoher Wert manchmal für eine<br />

hohe Ausprägung, ein anderes Mal für eine niedere Ausprägung eines Merkmals<br />

steht. Fragen, für die ein „umgepolter Wert“ in die Berechnungen einfließt,<br />

sind <strong>im</strong> Auswertungsbogen mit ** gekennzeichnet. Umpolung bedeutet, dass<br />

1→7, 2→6, 3→5, 5→3, 6→2, 7→1 gesetzt wird. Bei jeder Aussage kann zwischen<br />

den Antwortmöglichkeiten 1 „trifft gar nicht zu“ <strong>und</strong> 7 „trifft vollständig zu“<br />

unterschieden werden. Zwischen 1 <strong>und</strong> 7 kann beliebig abgestuft werden, je<br />

nachdem in welchem Ausmaß die Aussage auf die Probanden zutrifft.<br />

Zum Test gehört ebenfalls ein Deckblatt, wodurch die Teilnehmer darüber informiert<br />

werden, dass der Fragebogen die persönliche Einstellung gegenüber<br />

Tischtennis <strong>und</strong> Leistung erfassen soll. Weiterhin werden sie darauf hingewiesen,<br />

dass alle Aussagen genau durchzulesen sowie zu bearbeiten sind <strong>und</strong> die<br />

Markierung <strong>im</strong>mer eindeutig vorgenommen werden soll. Bei falscher Markierung<br />

soll diese eingekreist <strong>und</strong> die Markierung an einer anderen Stelle gesetzt<br />

werden.<br />

Die zwölf D<strong>im</strong>ensionen werden folgendermaßen charakterisiert (SCHULER &<br />

PROCHASKA 2001, zitiert nach DTB 2005):<br />

• Beharrlichkeit: ausdauernd, energisch, eisern, durchhaltend, entschlossen,<br />

fleißig, hartnäckig, konsequent, konstant, unermüdlich, konzentriert, wenig<br />

ablenkbar;<br />

• Engagement: engagiert, arbeitsfreudig, ambitioniert, leistungswillig, betriebsam,<br />

aktiv, handelnd, unternehmend, eifrig, strebsam, lebhaft, ehrgeizig;<br />

• Erfolgszuversicht: zuversichtlich, überzeugt, selbstvertrauend, hoffnungsvoll,<br />

vertrauensvoll, planend, positiv, sicher, opt<strong>im</strong>istisch, siegesbewusst,<br />

selbstbewusst;<br />

69


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

• Flow: konzentriert, selbstvergessen, aufgabenverliebt, beteiligt, vertieft, gedankenvoll,<br />

engagiert, involviert;<br />

• Furchtlosigkeit: furchtlos, angstfrei, mutig, tapfer, unerschrocken, kühn,<br />

couragiert, entschlossen, wagemutig, resolut, unbeirrbar, unerschütterlich;<br />

• Internalität: selbstvertrauend, selbstbest<strong>im</strong>mend, selbstverantwortlich,<br />

selbstsicher, selbstbewusst, selbstüberzeugt, erfolgssicher, nicht schicksalsergeben,<br />

analysierend, Ursachen ermittelnd;<br />

• Kompensatorische Anstrengung: konstruktiv angstvermeidend, stressreagibel,<br />

angespornt, bemüht, furchtkompensierend, versagensängstlich,<br />

angespannt, fehlervermeidend, risikomin<strong>im</strong>ierend;<br />

• Leistungsstolz: erfolgsabhängig, leistungsstolz, sich an der eigenen Leistung<br />

messend, selbstverpflichtend, ehrgeizig, sich anspornend, erfolgsbedürftig,<br />

verstärkungsabhängig;<br />

• Schwierigkeitspräferenz: nach Herausforderung trachtend, anspruchsvoll,<br />

risikobereit, sich selbst fordernd, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis stellend,<br />

ehrgeizig, problemlösend, durch Hindernisse angespornt;<br />

• Selbstkontrolle: selbstkontrolliert, konzentriert, diszipliniert, Bedürfnisbefriedigung<br />

aufschiebend, organisiert, umsetzend, selbstbeherrscht, geordnet,<br />

planend, vorsehend, überlegt, sorgfältig, gewissenhaft, gründlich, pünktlich,<br />

korrekt, zuverlässig, verlässlich;<br />

• Wettbewerbsorientierung: konkurrierend, wettstreitend, besser sein wollend,<br />

vergleichend, wetteifernd, rivalisierend, in Wettbewerb tretend, um Vorrang<br />

kämpfend, gewinnen wollen, herausfordernd, kämpfend;<br />

• Zielsetzung: zielsetzend, Anspruch steigernd, zukunftsorientiert, planend,<br />

ehrgeizig, leistungswillig, strebsam, anstrengungsbereit, zielbewusst, zielsicher,<br />

konsequent, entschlossen, karriereorientiert, sich entwickelnd, fleißig,<br />

nach Höherem strebend.<br />

70


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

4) Fragebogen für Eltern von Tischtennistalenten<br />

Der Elternfragebogen wurde genauso wie der Leistungs-Motivationstest aus<br />

dem „Testinventar zur Talentdiagnostik <strong>im</strong> <strong>Tennis</strong>“ vom DTB (2005) übernommen.<br />

Die Fragen wurden <strong>im</strong> Hinblick auf den Tischtennissport verändert. Der<br />

Fragebogen besteht aus zwei Teilgebieten. Der erste Teilabschnitt beinhaltet<br />

Fragen zur Tischtennislaufbahn des <strong>Kindes</strong>, dazu zählen:<br />

1) Persönliche Daten<br />

2) Training, Leistung <strong>und</strong> Zielsetzung <strong>im</strong> Tischtennis<br />

3) Neigungen zu Zusatzsportarten<br />

4) Sportmedizinische Untersuchungen<br />

Im zweiten Abschnitt des Elternfragebogens werden Fragen zur Familie gestellt:<br />

1) Persönliche Daten<br />

2) Förderung der Kaderspieler durch das Elternhaus<br />

3) Einstellungen zum Leistungssport<br />

Ein Deckblatt geht dem Fragebogen voraus, in dem die Eltern instruiert werden,<br />

den Bogen sorgfältig <strong>und</strong> wahrheitsgemäß auszufüllen <strong>und</strong> keine Fragen auszulassen.<br />

Sie werden darauf hingewiesen, dass häufig Antwortmöglichkeiten<br />

vorgegeben sind. Falls eine Antwort nicht zutrifft, haben sie die Möglichkeit, ihre<br />

Antwort unter „Sonstiges“ oder „Andere <strong>und</strong> zwar“ einzutragen. Ansonsten soll<br />

eine Antwort angekreuzt werden, die am ehesten zutrifft.<br />

Der Elternfragebogen ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Talenterkennungstests,<br />

da dieser gr<strong>und</strong>legende Hinweise über das soziale Umfeld der Probanden<br />

liefern soll.<br />

71


5.4 Untersuchungsauswertung<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die zur Darstellung der Untersuchungsergebnisse verwendete deskriptive Statistik<br />

umfasst folgende Form (vgl. BÖS et al. 2004, 86ff.):<br />

Der arithmetische Mittelwert berechnet sich aus der Summe der Messwerte geteilt<br />

durch die Anzahl der Probanden.<br />

Formel:<br />

Die Varianz liefert Informationen über die Streuung der Messwerte. Sie „ist die<br />

Summe aller quadrierten Abweichungen vom Mittelwert, dividiert durch die Anzahl<br />

der Freiheitsgrade, das ist die um 1 verringerte Anzahl aller Messwerte“<br />

(BÖS et al. 2004, 91). Aus der Quadratwurzel der Varianz erhält man die Standardabweichung<br />

(s), welches als mittlere quadratische Abweichung, ebenfalls<br />

ein Maß für die Streuung darstellt.<br />

Formel:<br />

Bei der Auswertung best<strong>im</strong>mter Fragen oder Tests wurde teilweise auf den Mittelwertsvergleich<br />

verzichtet, da die Gruppen zu klein waren oder die Resultate<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Wichtigkeit einzeln aufgezeigt werden sollten.<br />

Im Folgenden wird die Vorgehensweise bei der Auswertung des Leistungs-<br />

Motivationstests näher erläutert (vgl. DTB 2005). Für jeden Probanden muss<br />

ein Auswertungsbogen ausgefüllt werden (siehe Anhang). Aus diesem wird ersichtlich,<br />

welche Einzelfragen aus dem Leistungs-Motivationstest welchem<br />

Merkmal zugeordnet werden. Für jede D<strong>im</strong>ension ist der Mittelwert aus den<br />

sechs Fragen zu berechnen. Abschließend kann eine Aussage über den Ausprägungsgrad<br />

einer D<strong>im</strong>ension bei einem Probanden getroffen werden: Je näher<br />

der Mittelwert an „1“ liegt, desto weniger ist ein Merkmal bei dieser Person<br />

ausgeprägt. Je näher der Mittelwert an „7“ liegt, desto stärker ist es ausgeprägt.<br />

72


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Beispiel: Auswertung zur „Wettbewerbsorientierung“<br />

Die zugehörigen Fragen wurden von einem Spieler folgendermaßen beantwortet:<br />

3. Es ärgert mich, wenn andere <strong>im</strong> Tischtennis<br />

Besseres leisten als ich.<br />

15. Um mich wirklich erfolgreich zu fühlen, muss<br />

ich besser sein als alle, mit denen ich mich<br />

vergleiche.<br />

21. Es macht mir nichts aus, wenn Gleichaltrige<br />

<strong>im</strong> Tischtennis mehr erreicht haben als ich.<br />

28. Wenn ich sehe, dass andere <strong>im</strong> Tischtennis<br />

mehr können als ich, so ist das ein Ansporn,<br />

mich künftig mehr anzustrengen.<br />

41. Wenn jemand an derselben Platte trainiert<br />

wie ich, versuche ich, besser zu sein als er.<br />

66. Egal, was wir gerade trainieren, ich versuche<br />

<strong>im</strong>mer, besser zu sein als die anderen.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

73


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Der Auswertungsbogen muss folgendermaßen ausgefüllt werden:<br />

Wettbewerbsorientierung:<br />

Item 3 15 21** 9 28 41 66 Summe Mittelwert<br />

Wert 4 6 (6→) 2 7 5 3 27:6 = 4,5<br />

Für die D<strong>im</strong>ension „Wettbewerbsorientierung“ berechnet sich für den Spieler ein<br />

Mittelwert von 4,5. Damit zeigt der Spieler eine mittlere Wettbewerbsorientierung.<br />

9 Bei dieser Frage muss die Antwort umgepolt werden.<br />

74


6 Darstellung der Ergebnisse<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Bei der Darstellung der Ergebnisse wird die Reihenfolge der einzelnen Tests<br />

aus der Testbatterie beibehalten. Es wird bei den Untersuchungsergebnissen<br />

nicht <strong>im</strong>mer zwischen den beiden Geschlechtern unterschieden. Der Altersbereich<br />

der Probanden bezieht sich auf das achte bis zwölfte Lebensjahr. Bei<br />

ausgewählten Fragen mussten die Eltern die Antworten auf die einzelnen Altersstufen<br />

beziehen.<br />

1) Konditionstest Tischtennis<br />

Die Tab. 9 <strong>und</strong> 10 zeigen die Resultate der sechs Einzeltests des Konditionstests<br />

Tischtennis. Hierbei wird zwischen den beiden Geschlechtern unterschieden.<br />

Bei der Untersuchung wurden die Jungen <strong>im</strong> Altersbereich von acht bis<br />

zwölf Jahren <strong>und</strong> Mädchen <strong>im</strong> Alter von zehn bis zwölf Jahren getestet. Die Ergebnisse<br />

werden einzeln aufgelistet <strong>und</strong> nicht als Mittelwert angegeben, da zu<br />

wenig Probanden in den einzelnen Altersbereichen vorhanden waren.<br />

Die Untersuchungsergebnisse des Japan-Tests <strong>und</strong> des 5 x 5 Tests verdeutlichen,<br />

dass sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen die jüngsten Probanden<br />

am schnellsten waren. Bei den Jungen ist die Differenz be<strong>im</strong> 5 x 5 Test<br />

besonders groß (2,68 Sek<strong>und</strong>en).<br />

Bei den zwölfjährigen Mädchen fällt auf, dass be<strong>im</strong> Medizinballwerfen der niedrigste<br />

sowie der höchste Wert vertreten sind. Bei den Jungen hat der Älteste am<br />

weitesten geworfen.<br />

Die Werte des Dreierhops sind bei den Jungen sowie bei den Mädchen in den<br />

verschiedenen Altersbereichen unterschiedlich ausgeprägt. Deutlich wird, dass<br />

die Werte der Mädchen <strong>im</strong> Durchschnitt besser sind als die der Jungen.<br />

Die Kraftübung Rumpfhalte <strong>und</strong> der Coopertest zeigen, dass bei den Jungen<br />

der älteste Proband den geringsten Wert erzielt hat <strong>und</strong> bei den Mädchen in<br />

diesem Alterbereich der höchste Wert erreicht wurde.<br />

75


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 9: Testergebnisse des KTT der Jungen, getrennt nach Alter<br />

Alter 8 9<br />

Jungen<br />

10 11 12<br />

Japan-Test (sek.) 11:24<br />

11:92<br />

12:51<br />

12:96<br />

11:88<br />

12:00<br />

12:08<br />

12:66<br />

5 x 5 (sek.) 15:52<br />

16:46<br />

17:25<br />

17:31<br />

16:61<br />

18:20<br />

15:74<br />

17:13<br />

Medizinball (m) 3,90<br />

3,70<br />

3,10<br />

3,40<br />

4,60<br />

4,30<br />

4,70<br />

5,00<br />

Dreierhop (m) 4,90<br />

5,10<br />

4,90<br />

4,70<br />

5,30<br />

5,20<br />

5,50<br />

5,10<br />

Rumpfhalte (Min.) 01:10<br />

02:11<br />

03:00<br />

01:10<br />

03:00<br />

01:40<br />

03:00<br />

00:58<br />

Coopertest (m) 2270<br />

2240<br />

2510<br />

2265<br />

2320<br />

2420<br />

2570<br />

2135<br />

Tab. 10: Testergebnisse des KTT der Mädchen, getrennt nach Alter<br />

Alter 10 11 12<br />

Japan-Test (sek.)<br />

Mädchen<br />

11:23<br />

12:08<br />

12:12<br />

12:80<br />

12:25<br />

11:24<br />

13:13<br />

12:58<br />

5 x 5 (sek.)<br />

15:87<br />

15:91<br />

16:35<br />

16:88<br />

16:94<br />

16:08<br />

16:14<br />

16:94<br />

Medizinball (m)<br />

4,70<br />

3,40<br />

4,30<br />

4,70<br />

3,70<br />

5,70<br />

5,00<br />

2,80<br />

Dreierhop (m)<br />

5,60<br />

5,30<br />

5,70<br />

5,20<br />

5,30<br />

6,10<br />

5,60<br />

5,00<br />

Rumpfhalte (Min.)<br />

02:10<br />

01:53<br />

00:55<br />

01:29<br />

03:00<br />

01:46<br />

02:45<br />

03:00<br />

Coopertest (m)<br />

2350<br />

2240<br />

2030<br />

2080<br />

2350<br />

2600<br />

2080<br />

2060<br />

76


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

2) Technik-Taktik-Test Tischtennis<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse des Technik-Taktiktests Tischtennis dargestellt.<br />

Auf eine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern wurde verzichtet.<br />

Alle Resultate werden als Mittelwert angegeben.<br />

Für die Tab. 11 ist anzumerken, dass die max<strong>im</strong>al zu erreichende Punktzahl für<br />

alle Tests, außer dem „Schupfbälle-Test“, bei zehn liegt. Bei dieser Übung können<br />

die Probanden max<strong>im</strong>al 20 Punkte erzielen.<br />

Tab. 11: Testergebnisse der Aufgaben eins bis fünf des ersten Einzeltests Technik-Taktik<br />

Test Erreichte Punktzahl (x¯ ) s<br />

Mühle 9,6 10 1,0<br />

VH-Topspin 1:1 9,8 0,3<br />

Endschlag 7,1 2,2<br />

Schupfbälle 9,1 5,0<br />

VH-RH-Topspin 3,9 1,4<br />

Die letzte Aufgabe des ersten Einzeltests unterscheidet sich nach dem Alter<br />

(siehe Tab. 12). Die acht- bis zehnjährigen erhielten eine andere Übung als die<br />

elf- bis zwölfjährigen Probanden.<br />

Tab. 12: Ergebnisse der Aufgabe sechs aus dem ersten Einzeltest Technik-Taktik<br />

Übung<br />

Anzahl der Probanden<br />

Erreichte Punktzahl<br />

(x¯ )<br />

s<br />

8 – 10 Jahre 6 13,7 2,2<br />

11 – 13 Jahren 10 7,3 2,9<br />

Ein weiterer Bestandteil des ersten Einzeltests ist die Trainerbewertung (vgl.<br />

Tab. 13). Drei Techniken wurden anhand eines vorgegebenen Bewertungsschemas<br />

beurteilt. Hier konnten max<strong>im</strong>al 5 Punkte pro Technik erreicht werden.<br />

10<br />

Es wird bei der Darstellung aller Ergebnisse nur eine Stelle nach dem Komma angegeben.<br />

Die Dez<strong>im</strong>alstelle wird ab fünf aufger<strong>und</strong>et.<br />

77


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 13: Trainerbewertungen der Techniken „VH-Topspin, VH- <strong>und</strong> RH-Topspin <strong>und</strong> VH-<br />

Endschlag“<br />

Bewertung Erreichte Punktzahl (x¯ ) s<br />

VH-Topspin 2,9 0,9<br />

VH- <strong>und</strong> RH-Topspin 2,9 1,0<br />

VH-Endschlag 3,3 1,1<br />

Für den zweiten Einzeltest waren fünf unterschiedliche Aufschläge relevant. Pro<br />

Aufschlag konnten max<strong>im</strong>al 5 Punkte erreicht werden (vgl. Tab. 14).<br />

Tab. 14: Testergebnisse des zweiten Einzeltests „Aufschläge“<br />

Aufschläge<br />

Kurzer VH-Aufschlag mit<br />

US<br />

Kurzer VH-Aufschlag mit<br />

SS<br />

Langer VH-Aufschlag mit<br />

SS<br />

Kurzer RH-Aufschlag<br />

SOS<br />

Langer RH-Aufschlag<br />

mit US<br />

Erreichte Punktzahl<br />

(x¯ )<br />

3,0 1,2<br />

2,9 1,5<br />

3,4 1,3<br />

2,3 1,3<br />

2,8 1,4<br />

Die Tab. 15 zeigt die Gesamtwerte beider Einzeltests unterschieden nach dem<br />

Alter. Die acht- bis zehnjährigen erreichten <strong>im</strong> Durchschnitt eine Punktzahl von<br />

61. Ab 60 Punkten gilt der Test als bestanden. Die 11- bis 13-jährige Gruppe<br />

erzielte durchschnittlich 57 Punkte. Der Test zählt ab 55 Punkte als bestanden.<br />

Der zweite Einzeltest „Aufschläge“ wurde nur von der Probandengruppe zwischen<br />

11 <strong>und</strong> 13 Jahren bestanden. Die acht- bis zehnjährigen liegen mit 13,8<br />

Punkten knapp unter der zu erreichenden Punktzahl von 14.<br />

Tab. 15: Gesamtwerte beider Einzeltests Technik-Taktik, getrennt nach Alter<br />

Test Alter<br />

Anzahl der<br />

Probanden<br />

Insgesamt erreichte<br />

Punktzahl (x¯ )<br />

s<br />

Einzeltest 1 8 – 10 6 61,0 9,6<br />

Aufschläge 8 – 10 6 13,8 3,7<br />

Einzeltest 1 11 - 13 10 57,0 9,5<br />

Aufschläge 11 - 13 10 14,8 5,0<br />

s<br />

78


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

3) Leistungs-Motivations-Inventar Tischtennis<br />

Die nachfolgenden Tab. (16 <strong>und</strong> 17) stellen die Werte der zwölf D<strong>im</strong>ensionen<br />

der 16 befragten Probanden dar. Die Untersuchungsergebnisse veranschaulichen,<br />

dass <strong>im</strong> Durchschnitt die einzelnen Faktoren bei den Probanden sehr positiv<br />

ausgeprägt sind. Besonders bei den D<strong>im</strong>ensionen Internalität <strong>und</strong> Leistungsstolz<br />

wurde vereinzelt der höchste Wert „7“ erzielt. Die niedrigste Ausprägung<br />

von „2,2“ findet man dagegen be<strong>im</strong> Faktor Engagement.<br />

Tab. 16: Gesamtwerte der D<strong>im</strong>ensionen ein bis sechs des Leistungs-Motivationstests mit Angaben<br />

der Mittelwerte (x¯ ) <strong>und</strong> Standardabweichungen (s)<br />

n Beharrlichkeit Engagement Erfolgszuversicht Flow Furchtlosigkeit Internalität<br />

1 5,3 3,7 4,7 5,3 5,0 6,3<br />

2 5,8 3,2 5,5 6,7 3,8 7,0<br />

3 5,0 3,2 4,5 5,8 5,3 6,0<br />

4 6,8 4,2 6,3 6,3 6,2 5,5<br />

5 6,3 4,0 5,8 5,5 6,7 7,0<br />

6 4,0 3,2 4,2 5,2 5,3 5,8<br />

7 4,8 3,0 4,5 6,7 4,2 4,2<br />

8 6,2 3,3 5,8 6,0 5,5 6,2<br />

9 6,2 2,8 6,5 5,8 6,0 6,8<br />

10 5,2 4,5 5,2 5,0 4,7 5,5<br />

11 5,5 3,0 5,5 5,3 6,3 6,2<br />

12 6,2 2,8 4,8 6,7 6,7 6,5<br />

13 5,2 3,5 5,5 5,7 5,5 6,3<br />

14 4,0 5,0 4,0 4,2 5,2 5,2<br />

15 6,0 4,8 5,5 5,8 5,7 5,8<br />

16 4,5 2,2 5,3 5,2 5,0 6,0<br />

x¯ 5,4 3,5 5,2 5,7 5,4 6,0<br />

s 0,8 0,8 0,7 0,7 0,8 0,7<br />

79


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 17: Gesamtwerte der D<strong>im</strong>ensionen sieben bis zwölf des Leistungs-Motivationstests mit<br />

Angaben der Mittelwerte (x¯ ) <strong>und</strong> Standardabweichungen (s)<br />

n<br />

Kompensatorische<br />

Anstrengung<br />

LeistungsstolzSelbstkontrolleSchwierigkeitspräferenzWettbewerbsorientierungZielsetzung<br />

1 5,0 6,5 4,8 6,3 4,0 4,3<br />

2 5,8 7,0 5,0 5,5 3,8 5,3<br />

3 3,3 5,2 5,0 5,5 3,3 4,5<br />

4 2,8 6,0 5,5 6,8 3,5 6,0<br />

5 2,7 6,7 3,5 5,7 5,3 6,0<br />

6 4,3 4,5 3,8 5,8 4,5 2,8<br />

7 4,8 5,7 4,3 5,7 2,7 4,8<br />

8 5,0 6,0 4,3 5,2 3,2 5,0<br />

9 5,8 6,8 5,0 6,8 5,2 5,5<br />

10 4,5 6,3 4,5 5,3 3,7 4,8<br />

11 3,8 5,7 5,0 5,8 3,8 6,2<br />

12 1,7 5,7 6,3 6,3 4,5 6,5<br />

13 5,0 6,0 4,2 5,5 5,8 4,8<br />

14 4,7 5,0 3,8 5,0 2,8 4,7<br />

15 5,2 6,7 4,7 6,2 6,8 5,5<br />

16 2,3 4,8 4,2 6,0 2,8 5,6<br />

x¯ 4,5 5,7 4,6 5,8 4,1 5,1<br />

s 1,2 1,3 0,6 0,5 1,2 0,9<br />

4) Fragebogen für die Eltern der Tischtennistalente<br />

Teil I: Tischtennis-Laufbahn des <strong>Kindes</strong><br />

Nachfolgend werden die Angaben dargestellt, die die Eltern bezüglich der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> des sozialen Umfeldes ihrer tischtennisspielenden Kinder machten.<br />

Frage 1:<br />

In welchem Alter hat Ihr Kind begonnen, Tischtennis zu spielen?<br />

Tab. 18: Beginn mit Tischtennis (x¯ ) <strong>und</strong> (s)<br />

Anzahl der Probanden<br />

Begonnenes Alter<br />

(x¯ )<br />

s<br />

16 8,4 1,0<br />

80


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 2:<br />

Was war der Auslöser für Ihr Kind, mit Tischtennis zu beginnen?<br />

Tab. 19: Gründe für den Trainingsbeginn<br />

Anzahl der Probanden Auslöser<br />

10 Familienangehörige<br />

3 Andere Gründe<br />

2 Verein<br />

1 Schule<br />

Unter „Andere Gründe“ wurden Ferienbeschäftigung, Schülermeisterschaft <strong>und</strong><br />

„Er wollte von sich aus!“ angegeben.<br />

Frage 3:<br />

Wie groß ist der Ort, in dem Ihr Kind gewohnt hat, als es mit Tischtennis begonnen<br />

hat?<br />

Tab. 20: Einwohnerzahl des Ortes, in dem die Probanden wohnten, als sie mit Tischtennis begonnen<br />

haben<br />

Anzahl der Probanden Größe des Ortes<br />

9 1001 bis 5000 Einwohner<br />

2 5001 bis 10 000 Einwohner<br />

4 10 001 bis 50 000 Einwohner<br />

1 über 100 000 Einwohner<br />

Frage 4:<br />

Gibt es dort einen Tischtennisverein <strong>und</strong> hat Ihr Kind dort begonnen, Tischtennis<br />

zu spielen? (bezieht sich auf Frage 3)<br />

Tab. 21: Tischtennisverein <strong>im</strong> Ort <strong>und</strong> Start des Tischtennisspielens<br />

Antwortmöglichkeit Anzahl der Probanden<br />

Ja, es gibt dort einen TT-Verein <strong>und</strong><br />

es hat dort begonnen<br />

6<br />

Ja, es gibt dort einen TT-Verein, aber<br />

es hat nicht dort begonnen<br />

2<br />

Nein, es gibt dort keinen TT-Verein 8<br />

81


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 5:<br />

Falls Ihr Kind nicht in seinem Wohnort begonnen hat, wo hat es stattdessen<br />

begonnen, Tischtennis zu spielen <strong>und</strong> warum gerade dort?<br />

Zehn der 16 Befragten haben nicht <strong>im</strong> Wohnort begonnen, Tischtennis zu spielen.<br />

In Tab. 23 sind die Gründe dargestellt.<br />

Tab. 22: Orte des Trainingsbeginns außerhalb des Wohnortes<br />

Stadt Entfernung Anzahl der Probanden<br />

Lenzburg 2 km 1<br />

Lenzburg 0,5 km 1<br />

Muttenz 6 km 1<br />

Düdingen 6 km 1<br />

Wil 1 km 1<br />

Luzern 30 km 1<br />

Uster 25 km 1<br />

Uster 10 km 2<br />

Wattwil 10 km 1<br />

Tab. 23: Gründe, nicht <strong>im</strong> Wohnort mit Tischtennisspielen zu beginnen<br />

Gründe Anzahl der genannten Gründe<br />

Familienangehörige 5<br />

Trainingsstätte war gut zu erreichen 4<br />

gutes Training 3<br />

gute Trainer 3<br />

gute Trainingszeiten 2<br />

viel Training möglich 1<br />

andere Gründe 1<br />

Die Eltern hatten hier die Möglichkeit, mehrere Antworten anzukreuzen. Unter<br />

„Andere Gründe“ wurde angegeben, dass „er dort an einem Schnupperkurs teilgenommen<br />

hat“.<br />

82


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 6:<br />

Welches Ziel soll Ihr Kind <strong>im</strong> Tischtennis erreichen?<br />

Tab. 24: Ziele der Eltern für ihre Kinder <strong>im</strong> Tischtennis<br />

Antwortmöglichkeit Anzahl der Probanden<br />

Leistungssport 8<br />

Breitensport 8<br />

Anhand der nachfolgenden Definitionen von Leistungs- <strong>und</strong> Breitensport wurden<br />

die Antworten der Eltern differenziert.<br />

Unter Leistungssport versteht man eine sportliche Betätigung, bei der mit großem<br />

Einsatz eine möglichst hohe persönliche Leistung angestrebt wird. Leistungssport<br />

ist mit intensivem Training <strong>und</strong> Wettkampf verb<strong>und</strong>en (vgl. SPORT-<br />

BROCKHAUS 1989, 309). Breitensport oder auch Freizeitsport sind die Gegenbegriffe<br />

zum Leistungssport. Damit sind freiwillige körperliche Aktivitäten gemeint,<br />

die größtenteils in der Freizeit betrieben werden <strong>und</strong> keinen Wettkampfcharakter<br />

besitzen (vgl. SPORT-BROCKHAUS 1989, 84).<br />

Antworten, die unter die Kategorie Leistungsport fallen, sind z. B. Nationalkader,<br />

Europameister <strong>und</strong> Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012. Zum<br />

Breitensport zählen Antworten wie soziale Integration, Spaß <strong>und</strong> Freude am<br />

Sport <strong>und</strong> sportliche Aktivität.<br />

83


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 7:<br />

Wie weit war/ist es in den einzelnen Altersabschnitten von Ihrem Zuhause zu<br />

den verschiedenen Trainingsorten?<br />

Tab. 25: Übersicht der Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichungen der Entfernung zu den verschiedenen<br />

Trainingsorten, differenziert nach Alter.<br />

Alter Anzahl der Probanden Trainingsort Entfernung in km (x¯ ) s<br />

7 2 Verein 1,3 1,1<br />

8 9 Verein 6,1 9,5<br />

8 1 Stützpunkt 6,0 -<br />

8 1 Kader 150,0 -<br />

9 14 Verein 7,8 9,1<br />

9 3 Stützpunkt 54,7 82,6<br />

9 4 Kader 95,3 44,7<br />

10 15 Verein 8,5 8,6<br />

10 4 Stützpunkt 14,8 9,2<br />

10 8 Kader 71,9 50,9<br />

11 12 Verein 7,4 6,9<br />

11 4 Stützpunkt 19,0 7,6<br />

11 11 Kader 60,5 41,9<br />

12 10 Verein 7,7 7,3<br />

12 3 Stützpunkt 18,7 9,3<br />

12 9 Kader 56,0 45,8<br />

Von keinem der Befragten wurde hier unter „Sonstiges“ etwas angegeben.<br />

84


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 8:<br />

Wie viele St<strong>und</strong>en hat Ihr Kind durchschnittlich pro Woche trainiert, <strong>und</strong> welche<br />

Trainingsinhalte waren in dieser Zeit enthalten (Techniktraining, Taktiktraining,<br />

Matchtraining, Konditionstraining, Mentales Training)?<br />

Tab. 26: Darstellung der Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichungen über Trainingsst<strong>und</strong>en pro<br />

Woche, getrennt nach Alter<br />

Alter<br />

Anzahl der<br />

Probanden<br />

Trainingsart St<strong>und</strong>en (x¯ ) s<br />

7 2 Technik/Taktik 1,5 0,7<br />

8 9 Technik/Taktik 1,8 1,0<br />

8 6 Matchtraining 1,3 1,3<br />

8 3 Konditionstraining 0,8 0,3<br />

9 13 Technik/Taktik 2,8 2,0<br />

9 11 Matchtraining 1,3 0,7<br />

9 4 Konditionstraining 0,9 0,3<br />

9 2 Mentales Training 0,5 0,0<br />

10 13 Technik/Taktik 3,3 2,4<br />

10 13 Matchtraining 1,6 1,6<br />

10 5 Konditionstraining 0,7 0,3<br />

10 4 Mentales Training 0,5 0,0<br />

11 12 Technik/Taktik 3,6 1,8<br />

11 12 Matchtraining 2,1 1,6<br />

11 7 Konditionstraining 0,8 0,3<br />

11 7 Mentales Training 0,5 0,0<br />

12 9 Technik/Taktik 4,9 1,9<br />

12 10 Matchtraining 1,9 1,5<br />

12 6 Konditionstraining 1,0 0,5<br />

12 4 Mentales Training 0,5 0,0<br />

85


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 9:<br />

Wie viele St<strong>und</strong>en pro Woche kamen durch andere mit dem Tischtennis verb<strong>und</strong>ene<br />

leistungssportliche Aktivitäten in etwa noch hinzu?<br />

Tab. 27: Darstellung der Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichungen Tischtennis verb<strong>und</strong>ene Aktivitäten,<br />

getrennt nach dem Alter<br />

Alter<br />

Anzahl der<br />

Probanden<br />

Aktivität St<strong>und</strong>en (x¯ ) s<br />

8 7 Fahrzeiten 1,2 0,9<br />

8 2 Besprechungen 0,5 0,0<br />

8 1 Sonstiges 0,75 -<br />

9 11 Fahrzeiten 1,2 1,1<br />

9 2 Besprechungen 0,5 0,0<br />

10 12 Fahrzeiten 1,3 1,2<br />

10 3 Besprechungen 0,6 0,3<br />

10 2 Sonstiges 1,0 0,0<br />

11 11 Fahrzeiten 1,6 0,9<br />

11 4 Besprechungen 0,4 0,1<br />

11 2 Sonstiges 1,3 0,4<br />

12 8 Fahrzeiten 2,1 1,2<br />

12 4 Besprechung 0,5 0,0<br />

12 3 Sonstiges 1,2 0,3<br />

Zwei von 16 befragten Eltern haben angegeben, keinen zusätzlichen Aufwand<br />

durch andere mit dem Tischtennis verb<strong>und</strong>enen leistungssportlichen Aktivitäten<br />

zu haben.<br />

Frage 10:<br />

Wie viel Prozent der Trainingszeit in der Halle trainiert/e Ihr Kind in einer Gruppe,<br />

wie viel <strong>im</strong> Einzeltraining?<br />

Tab. 28: Übersicht der Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichungen in % über Einzel- <strong>und</strong> Gruppentraining,<br />

getrennt nach Alter<br />

Al- Anzahl der Einzeltraining Gruppentraining s<br />

ter Probanden (x¯ in %)<br />

(x¯ in %)<br />

(%)<br />

7 1 10,0 90,0 -<br />

8 10 14,5 85,5 25,7<br />

9 14 19,6 80,4 25,6<br />

10 15 22,3 77,7 22,7<br />

11 13 20,8 79,2 21,9<br />

12 10 22,0 78,0 21,4<br />

86


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 11:<br />

Ab welchem Alter hat Ihr Kind Mannschaftsspiele für den Verein bestritten?<br />

Tab. 29: Beginn mit Mannschaftsspielen, getrennt nach Alter<br />

Alter Anzahl der Probanden, die Mannschaftsspiele bestreiten<br />

9 3<br />

10 6<br />

11 3<br />

12 3<br />

Ein Proband spielt mit seinen neun Jahren noch keine Mannschaftsspiele.<br />

Frage 12:<br />

Wie viele <strong>und</strong> welche anderen Wettkämpfe außer Mannschaftsspielen bestreitet<br />

Ihr Kind etwa pro Jahr?<br />

Tab. 30: Anzahl der Wettkämpfe zusätzlich zu Mannschaftsspielen, getrennt nach Alter<br />

Anzahl der<br />

Alter<br />

Probanden<br />

Anzahl der<br />

Wettkämpfe (x¯ )<br />

(s) Art der Wettkämpfe<br />

7 1 1,0 - Turniere auf Bezirksebene<br />

7 1 1,0 - Turniere auf Verbandsebene<br />

8 3 1,7 0,6 Turniere auf Bezirksebene<br />

8 3 1,7 0,6 Turniere auf Verbandsebene<br />

8 2 1,5 0,7 Turniere auf nat. Ebene<br />

8 1 1,0 - Turniere auf intern. Ebene<br />

9 6 1,5 0,5 Turniere auf Bezirksebene<br />

9 7 3,3 2,6 Turniere auf Verbandsebene<br />

9 5 3,2 2,3 Turniere auf nat. Ebene<br />

9 2 2,0 1,4 Turniere auf intern. Ebene<br />

10 7 1,9 1,1 Turniere auf Bezirksebene<br />

10 11 4,1 3,0 Turniere auf Verbandsebene<br />

10 8 3,6 2,4 Turniere auf nat. Ebene<br />

10 3 2,3 1,2 Turniere auf intern. Ebene<br />

11 6 1,8 1,2 Turniere auf Bezirksebene<br />

11 12 4,3 3,3 Turniere auf Verbandsebene<br />

11 11 2,5 1,5 Turniere auf nat. Ebene<br />

11 4 1,8 1,0 Turniere auf intern. Ebene<br />

12 4 3,3 2,2 Turniere auf Bezirksebene<br />

12 10 5,2 3,9 Turniere auf Verbandsebene<br />

12 8 3,4 2,2 Turniere auf nat. Ebene<br />

12 4 2,3 1,5 Turniere auf intern. Ebene<br />

„Sonstiges“ wurde von keinem der Befragten genannt.<br />

87


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 13:<br />

Seit welchem Alter ist Ihr Kind in einem Kader? In welchem ist es (Bezirk, Verband,<br />

DTTB/STTV) <strong>und</strong> wie viel Zeit trainiert es dort wöchentlich/jährlich?<br />

Tab. 31: Kaderzugehörigkeit <strong>und</strong> Trainingsaufwand, getrennt nach Alter<br />

Alter<br />

Anzahl der<br />

Probanden<br />

Kader Zeitaufwand<br />

8 1 Verbandskader 1 Mal pro Woche 2,5 St<strong>und</strong>en<br />

8 1 C-Kader 4 Wochenenden pro Jahr<br />

9 2 Verbandskader 1 Mal pro Woche 2 St<strong>und</strong>en<br />

9 5 C-Kader 4 Wochenenden pro Jahr<br />

10 6 Verbandskader 1 Mal pro Woche 2 St<strong>und</strong>en<br />

10 8 C-Kader 4 Wochenenden pro Jahr<br />

11 7 Verbandskader 1 Mal pro Woche 2 St<strong>und</strong>en<br />

11 9 C-Kader 4 Wochenenden pro Jahr<br />

12 6 Verbandskader 1 Mal pro Woche 2 St<strong>und</strong>en<br />

12 8 C-Kader 4 Wochenenden pro Jahr<br />

Frage 14:<br />

Wird Ihr Kind regelmäßig sportmedizinisch untersucht?<br />

Tab. 32: Sportmedizinische Untersuchung<br />

Anzahl der Probanden Antwortmöglichkeit<br />

14 Nein<br />

2 Ja, aufgr<strong>und</strong> privater Initiative<br />

Ansonsten wurden keine anderen Antwortmöglichkeiten von den Probanden<br />

angekreuzt.<br />

88


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 15:<br />

Wer begleitet(e) Ihr Kind zu den Wettkämpfen <strong>und</strong> Turnieren <strong>und</strong> wie oft?<br />

Tab. 33: Begleitung zu den Wettkämpfen (drei Probanden <strong>im</strong> Alter von sieben Jahren)<br />

Antwortmöglichkeit Trainer Vater Mutter Geschwister<br />

Andere<br />

Personen<br />

<strong>im</strong>mer 1 2 1 1 -<br />

häufig 1 - 1 - -<br />

manchmal - - - 1 -<br />

nie 1 1 1 1 3<br />

Tab. 34: Begleitung zu den Wettkämpfen (acht Probanden <strong>im</strong> Alter von acht Jahren)<br />

Antwortmöglichkeit Trainer Vater Mutter Geschwister<br />

Andere<br />

Personen<br />

<strong>im</strong>mer 1 5 3 2 -<br />

häufig 2 1 2 1 1<br />

manchmal - 2 2 2 1<br />

nie 5 - 1 3 6<br />

Tab. 35: Begleitung zu den Wettkämpfen (zwölf Probanden <strong>im</strong> Alter von neun Jahren)<br />

Antwortmöglichkeit Trainer Vater Mutter Geschwister<br />

Andere<br />

Personen<br />

<strong>im</strong>mer 2 1 4 1 -<br />

häufig 3 7 2 2 1<br />

manchmal 3 3 6 5 3<br />

nie 4 1 - 4 8<br />

Tab. 36: Begleitung zu den Wettkämpfen (15 Probanden <strong>im</strong> Alter von zehn Jahren)<br />

Antwortmöglichkeit Trainer Vater Mutter Geschwister<br />

Andere<br />

Personen<br />

<strong>im</strong>mer 3 1 4 - -<br />

häufig 5 8 4 1 -<br />

manchmal 5 3 7 9 4<br />

nie 2 3 - 5 11<br />

89


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 37: Begleitung zu den Wettkämpfen (13 Probanden <strong>im</strong> Alter von elf Jahren)<br />

Antwortmöglichkeit Trainer Vater Mutter Geschwister Andere<br />

Personen<br />

<strong>im</strong>mer 3 2 3 1 -<br />

häufig 4 4 5 1 -<br />

manchmal 4 6 5 7 6<br />

nie 2 1 - 4 7<br />

Tab. 38: Begleitung zu den Wettkämpfen (zehn Probanden <strong>im</strong> Alter von zwölf Jahren)<br />

Antwortmöglichkeit Trainer Vater Mutter Geschwister<br />

Andere<br />

Personen<br />

<strong>im</strong>mer 2 2 2 1 -<br />

häufig 3 4 3 1 -<br />

manchmal 3 3 5 5 4<br />

nie 2 1 - 3 6<br />

Frage 16:<br />

Hat Ihr Kind schon einmal den Trainer gewechselt?<br />

Tab. 39: Trainerwechsel<br />

Ja Nein<br />

6 10<br />

Falls ja, in welchem Alter war das <strong>und</strong> aus welchem Gr<strong>und</strong> hat es gewechselt?<br />

Tab. 40: Gründe des Trainerwechsels<br />

Alter (x¯ ) s Anzahl Gr<strong>und</strong><br />

10,4 1,1 5 Trainer hat gewechselt<br />

11,0 - 1 Verein gewechselt<br />

11,0 - 1<br />

Anderer Trainer für bessere<br />

Trainingsmöglichkeiten<br />

Von den sechs Probanden haben fünf den Trainer schon einmal gewechselt.<br />

Ein Proband hatte jeweils <strong>im</strong> Alter von zehn <strong>und</strong> elf Jahren einen neuen Trainer<br />

bekommen.<br />

90


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 17:<br />

Gab oder gibt es Dinge, die sich besonders positiv auf die Tischtenniskarriere<br />

Ihres <strong>Kindes</strong> ausgewirkt haben oder auswirken (Siege, Niederlagen, Umzug,<br />

Schulwechsel, neue Fre<strong>und</strong>e, Verletzungen usw.)?<br />

Tab. 41: Positive Auswirkung auf die Tischtenniskarriere<br />

Ja Nein<br />

7 9<br />

Tab. 42: Auslöser der positiven Auswirkung auf die Tischtenniskarriere<br />

Anzahl der Probanden Gründe<br />

3 Familienangehörige spielen Tischtennis<br />

3 Siege motivieren<br />

1<br />

Neue Menschen kennen lernen, Teamfähigkeit,<br />

Selbständigkeit<br />

Frage 18:<br />

Gab oder gibt es Dinge, die sich besonders negativ auf die Tischtenniskarriere<br />

ihres <strong>Kindes</strong> auswirken oder ausgewirkt haben (s. o.)?<br />

Tab. 43: Negative Auswirkung auf die Tischtenniskarriere<br />

Ja Nein<br />

2 14<br />

Tab. 44: Auslöser der negativen Auswirkung auf die Tischtenniskarriere<br />

Anzahl der Probanden Gründe<br />

1 Weiter Weg zur Trainingsstätte<br />

1 Niederlagen<br />

91


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 19:<br />

Seit wann <strong>und</strong> in welcher Form (Geld, Sponsorverträge usw.) wird Ihr Kind von<br />

folgenden Institutionen unterstützt?<br />

Tab. 45: Bereitschaft finanzieller Unterstützung von Institutionen<br />

Unterstützt Nicht-Unterstützt<br />

6 10<br />

Tab. 46: Art der finanziellen Unterstützung in Bezug auf Jahre <strong>und</strong> Herkunft<br />

Anzahl der<br />

Probanden<br />

Von wem unterstützt<br />

Jahre der Unterstützung<br />

(x¯ )<br />

4 Verein 1,5 0,6<br />

3 STTV 1,7 0,6<br />

1 Firmen 1,0 -<br />

1 Sonstiges 2,0 -<br />

1<br />

Familien-<br />

mitglieder<br />

6,0 -<br />

(s) Art der Unterstützung<br />

Vergütung der Kaderlehrgänge<br />

<strong>und</strong> Turnierbeiträge<br />

Vergütung der Kaderlehrgänge<br />

Finanzielle Unterstützung<br />

(ca. 500 Sfr.)<br />

Finanzielle Unterstützung<br />

(variabel)<br />

Finanzielle Unterstützung<br />

(für Materialien)<br />

92


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 20:<br />

Welchen Sport bzw. welche Sportarten außer Tischtennis hat Ihr Kind bisher<br />

betrieben? Bitte geben Sie alles an, auch Sportgruppen, in denen es als Kleinkind<br />

war.<br />

Tab. 47: Sportarten außer Tischtennis<br />

Anzahl der Probanden Sportart Jahre (x¯ ) s<br />

9 Mutter-Kind Turnen 1,1 0,3<br />

8 Schw<strong>im</strong>men 1,9 0,8<br />

7 Turnen 2,9 2,0<br />

2 Jazztanz 2,5 2,1<br />

2 <strong>Tennis</strong> 1,0 0,0<br />

1 Ballett 1,0 -<br />

1 Eiskunstlauf 2,0 -<br />

Teil II: Familie<br />

Frage 1:<br />

Mit wem wohnt Ihr Kind den überwiegenden Teil des Jahres zusammen?<br />

Tab. 48: Familiensituation der Probanden<br />

Anzahl der Probanden Antwortmöglichkeit<br />

14 Vater, Mutter <strong>und</strong> leibliche Geschwister<br />

2 Vater <strong>und</strong> Mutter<br />

Frage 2:<br />

Hat die Tischtenniskarriere bzw. der Tischtennissport Ihres <strong>Kindes</strong> Einfluss auf<br />

Ihre berufliche Tätigkeit?<br />

Tab. 49: Einfluss des Tischtennissports der Kinder auf den Beruf von Vater <strong>und</strong> Mutter<br />

Vater Mutter Antwortmöglichkeit<br />

16 16 Nein<br />

0 0 Ja<br />

93


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 3:<br />

Hat das sportliche Engagement Ihres <strong>Kindes</strong> Einfluss auf Ihr Freizeitverhalten,<br />

Ihre Hobbys?<br />

Tab. 50: Einfluss des Tischtennissports der Kinder auf die Freizeit von Vater <strong>und</strong> Mutter<br />

Vater Mutter Antwortmöglichkeit<br />

8 8 Nein<br />

5 5 Ja, weniger Zeit für Hobbys<br />

2 - Ja, weniger Zeit für Hobbys<br />

- 3 Nein<br />

1 -<br />

Sonstiges: bestehendes Hobby<br />

ausgebaut<br />

Frage 4:<br />

Wie hoch ist in etwa die monatliche finanzielle Belastung der Familie durch das<br />

Tischtennisengagement Ihres <strong>Kindes</strong>?<br />

Tab. 51: Darstellung der monatlichen finanziellen Belastung der Eltern in sfr.<br />

Anzahl der Probanden sfr. (x¯ ) s<br />

16 455,6 954,8<br />

Frage 5:<br />

Wie viel Zeit investier(t)en Sie wöchentlich in den Tischtennissport Ihres <strong>Kindes</strong>?<br />

Tab. 52: Wöchentlich investierter Aufwand von Vater <strong>und</strong> Mutter in den Tischtennissport ihres<br />

<strong>Kindes</strong>, getrennt nach Alter<br />

Alter<br />

Anzahl der<br />

Probanden<br />

Zeitaufwand Mutter<br />

Std. (x¯ )<br />

(s) Zeitaufwand Vater<br />

Std. (x¯ )<br />

(s)<br />

7 1 0,5 - 0,0 -<br />

8 9 1,0 0,9 1,4 1,4<br />

9 12 1,3 0,8 1,9 2,2<br />

10 14 1,6 1,2 2,1 2,7<br />

11 12 2,3 1,9 1,5 2,2<br />

12 8 2,9 1,9 1,7 2,2<br />

94


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 6 :<br />

Gibt es noch andere Familienmitglieder oder Bekannte, die regelmäßig Zeit in<br />

die Tischtenniskarriere Ihres <strong>Kindes</strong> investieren?<br />

Tab. 53: Bereitschaft anderer, Zeit in die Tischtenniskarriere zu investieren<br />

Ja Nein<br />

1 15<br />

Ein Elternteil hat angegeben, dass die Oma <strong>und</strong> die Cousine ca. drei St<strong>und</strong>en<br />

monatlich in die Tischtenniskarriere des <strong>Kindes</strong> investieren.<br />

Frage 7:<br />

Welche Einstellung haben Sie zum Leistungssport Ihres <strong>Kindes</strong>?<br />

Tab. 54: Einstellung der Eltern zum Leistungssport ihres <strong>Kindes</strong><br />

Anzahl der Probanden Antwortmöglichkeit<br />

11 sehr positiv<br />

5 eher positiv<br />

Die Antwortmöglichkeiten „weder positiv noch negativ“, „eher negativ“ <strong>und</strong> „sehr<br />

negativ“ wurden nicht angekreuzt.<br />

Frage 8:<br />

Welche Bedeutung hat Sport in Ihrer Familie?<br />

Tab. 55: Bedeutung des Sports in den Familien<br />

Anzahl der Probanden Antwortmöglichkeit<br />

6 große Bedeutung<br />

10 sehr große Bedeutung<br />

Die Antworten „mittlere Bedeutung“, „geringe Bedeutung“ <strong>und</strong> „sehr geringe<br />

Bedeutung“ wurden nicht angegeben.<br />

95


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Frage 9:<br />

Welchen Stellenwert hat Tischtennis in Ihrer Familie?<br />

Tab. 56: Stellenwert Tischtennis in den Familien<br />

Anzahl der Probanden Antwortmöglichkeit<br />

5 mittlerer Stellenwert<br />

8 hoher Stellenwert<br />

3 sehr hoher Stellenwert<br />

Bei dieser Frage wurden von den Befragten die Antwortmöglichkeiten „geringer<br />

Stellenwert“ <strong>und</strong> „sehr geringer Stellenwert“ nicht angekreuzt.<br />

Frage 10:<br />

Welchen Stellenwert hat Leistung in Ihrer Familie?<br />

Tab. 57: Stellenwert Leistung in den Familien<br />

Anzahl der Probanden Antwortmöglichkeit<br />

4 mittlerer Stellenwert<br />

12 hoher Stellenwert<br />

Die Antworten „sehr hoher Stellenwert“, „geringer Stellenwert“ <strong>und</strong> „sehr geringer<br />

Stellenwert“ wurden hierbei nicht genannt.<br />

96


7 Diskussion<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

In diesem Kapitel werden die Untersuchungsergebnisse zusammengefasst <strong>und</strong><br />

in Anbetracht der Zielsetzung diskutiert. Anschließend erfolgt eine Methodenkritik.<br />

Aus den Erkenntnissen des Literaturteils <strong>und</strong> in Anlehnung an den Talenterkennungstest<br />

aus dem Bereich <strong>Tennis</strong> wurde hier eine vier Module umfassende<br />

Testbatterie zur Erkennung von Tischtennistalenten erarbeitet. Es galt, standardisierte<br />

Testverfahren auszuwählen, die die Gütekriterien erfüllen. Ziel der empirischen<br />

Untersuchung war es, geeignete Selektionskriterien zu entwickeln, die<br />

es ermöglichen, potenzielle Eliten rechtzeitig zu finden <strong>und</strong> zu fördern, damit sie<br />

zu Hoch- oder Höchstleistungen gelangen können.<br />

Betont werden muss, dass eine Verallgemeinerung der Ergebnisse bei den getesteten<br />

Probanden nicht vertretbar ist. Um genauere Aussagen machen zu<br />

können, müssten wesentlich mehr Probanden über einen längeren Zeitraum<br />

kontinuierlich untersucht werden. Diese Ergebnisse der Testbatterie dienen in<br />

erster Linie dazu, den aktuellen Ist-Zustand (Leistungsdiagnose) aufzuzeigen,<br />

um Anstöße für weitere Untersuchungen zu geben. Eine Ermittlung der Leistungsentwicklung<br />

bzw. -veränderung war hier nicht möglich, da die Testbatterie<br />

einmalig durchgeführt wurde. Ebenfalls gab es keine Vergleichswerte, so dass<br />

die Ergebnisse nur schwer zu interpretieren sind.<br />

7.1 Resultate Konditionstest<br />

Die Untersuchungsergebnisse der sechs Einzeltests in den verschiedenen Altersbereichen<br />

zeigen bei den Jungen genau so wie bei den Mädchen unterschiedliche<br />

Ausprägungen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich könnten die individuell erbrachten Leistungen auf die unterschiedliche<br />

physische Entwicklung der einzelnen Probanden zurückzuführen<br />

sein. Für die sportliche Leistungsfähigkeit müssen entsprechende körperliche<br />

Voraussetzungen gegeben sein (Merkmale der Körperhöhe, der Körpermasse,<br />

Masse der Muskelkraftmomente der Gliedmaßen) (vgl. JOCH 2001, 118).<br />

97


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Anhand der Ergebnisse des Schnelligkeitstests (Japan <strong>und</strong> 5 x 5) könnten die<br />

besseren Resultate der jüngeren Probanden darauf zurückzuführen sein, dass<br />

diese frühzeitig mit dem Schnelligkeitstraining begonnen haben. Es wäre aber<br />

auch denkbar, dass sie geschickter bei der Durchführung der Tests waren.<br />

Nach JOCH (vgl. 2001, 257) ist die Gelenkigkeit, Schnelligkeit <strong>und</strong> allgemeine<br />

Ausdauer schon früh trainierbar.<br />

7.2 Resultate Technik-Taktiktest<br />

Be<strong>im</strong> Technik-Taktiktest ist festzuhalten, dass unterschiedlich hohe Werte in<br />

den einzelnen Übungen erreicht wurden. Welche Gründe das haben könnte,<br />

wird nachstehend erläutert:<br />

Die Testergebnisse der Übungen eins bis fünf des ersten Einzeltests zeigen,<br />

dass fast alle der 16 Probanden bei den Übungen „Mühle, VH-Topspin 1:1 <strong>und</strong><br />

Endschlag“ die max<strong>im</strong>ale Punktzahl von zehn erreicht haben. Dies könnte daran<br />

liegen, dass die Übungen einfach <strong>und</strong> regelmäßig sind, d. h. die Probanden<br />

wissen von Anfang an, wohin der Ball gespielt wird.<br />

Bei der vierten Übung „Schupfen unregelmäßig“ haben die meisten Probanden<br />

von den max<strong>im</strong>al zu erreichenden 20 Punkten nicht einmal die Hälfte erzielt. Ein<br />

möglicher Erklärungshinweis könnte sein, dass die Testpersonen noch Schwierigkeiten<br />

haben, die Bälle bezüglich der Länge genau zu platzieren. Auch der<br />

erreichte Wert der Übung „VH- <strong>und</strong> RH-Topspin“ liegt unter der Hälfte der max<strong>im</strong>alen<br />

Punktzahl. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Probanden<br />

Probleme haben, rechtzeitig <strong>und</strong> richtig umzuspringen, um den VH-Topspin parallel<br />

platzieren zu können.<br />

Bei der letzten Übung des ersten Einzeltests liegen die acht- bis zehnjährigen<br />

knapp über (13,6 Punkte) die 11- bis 13-jährigen knapp unter (7,3 Punkte) der<br />

Hälfte der max<strong>im</strong>alen Punktzahl (siehe Tab. 12). Für die 11- bis 13-jährige Probandengruppe<br />

ist eine halbregelmäßige Übung vorgegeben, in der unterschiedliche<br />

Techniken kombiniert werden sollen. Eine mögliche Schwierigkeit könnte<br />

hier die genaue Platzierung <strong>und</strong> die Präzision ihrer Laufarbeit gewesen sein, d.<br />

h. sie passen die Form ihrer Beinarbeit (kleine Ausgleichsschritte oder große<br />

Verschiebungen) nicht der zurückzulegenden Distanz an.<br />

98


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die Untersuchungsergebnisse des zweiten Einzeltests „Aufschläge“ verdeutlichen<br />

(siehe Tab. 14), dass die Probanden bei allen Aufschlägen, außer be<strong>im</strong><br />

kurzen RH-Aufschlag mit Seitenoberschnitt, durchschnittlich mehr als die Hälfte<br />

der max<strong>im</strong>al zu erreichenden Punkte erhalten haben. Dies könnte daran liegen,<br />

dass der Seitenoberschnitt-Aufschlag bei den Trainern als Übungsform nicht so<br />

verbreitet ist wie z. B. der lange VH-Aufschlag mit Seitenschnitt. Daraus resultiert,<br />

dass die Probanden weniger Erfahrungen mit diesem Aufschlag haben.<br />

7.3 Resultate Leistungs-Motivationstest<br />

Besonders <strong>im</strong> Spitzensport kommt der Leistungsmotivation ein hoher Stellenwert<br />

zu (vgl. BÖS & SCHNEIDER 1997, 75). Dies scheinen auch teilweise die<br />

Ergebnisse des „Leistungs-Motivationstests“ zu belegen, denn bei zehn von<br />

zwölf Faktoren werden hohe positive Ausprägungen erzielt.<br />

Am stärksten ist der Faktor „Internalität“ bei den befragten Probanden ausgeprägt.<br />

Auch die D<strong>im</strong>ensionen Beharrlichkeit, Erfolgszuversicht, Flow, Furchtlosigkeit,<br />

Leistungsstolz, Selbstkontrolle, Schwierigkeitspräferenz, Wettbewerbsorientierung<br />

<strong>und</strong> Zielsetzung sind außergewöhnlich positiv ausgebildet. Eher<br />

mittelmäßig ausgeprägt sind die Faktoren Engagement <strong>und</strong> kompensatorische<br />

Anstrengung.<br />

Obwohl es unterschiedliche Ergebnisse zwischen den einzelnen Faktoren gibt,<br />

ist festzuhalten, dass sich kein Mittelwert unter 3,5 bewegt. Das bedeutet, keiner<br />

der Faktoren ist wenig ausgeprägt.<br />

7.4 Resultate Elternfragebogen<br />

Die Ergebnisse der Elternfragebögen werden nur teilweise diskutiert. Ausgewählte<br />

Fragen werden <strong>im</strong> Folgenden analysiert:<br />

Teil I: Tischtennislaufbahn des <strong>Kindes</strong><br />

Die Fragebogenerhebung hat gezeigt, dass die Probanden der Untersuchung<br />

<strong>im</strong> Durchschnitt mit 8,4 Jahren begonnen haben, Tischtennis zu spielen. Auslöser<br />

waren größtenteils Familienmitglieder, die Tischtennis spielten oder noch<br />

99


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

spielen. Der Kontakt mit dieser Sportart wird somit schon <strong>im</strong> frühesten <strong>Kindes</strong>alter<br />

hergestellt. Ein frühzeitiger Beginn mit dem Tischtennissport könnte möglicherweise<br />

für die weitere Entwicklung des Tischtennistalents von großer Bedeutung<br />

sein.<br />

In allen Altersstufen wird am häufigsten Technik/Taktik in der Woche trainiert.<br />

Kondition wird in der Woche kaum trainiert. Auch wird auf das mentale Training<br />

so gut wie verzichtet. Hauptsächlich wird in allen Altersbereichen in Gruppen<br />

trainiert. Im Durchschnitt erhalten nur ca. 18 % der Probanden Einzeltraining.<br />

Weiterhin zeigt die Auswertung, dass die Probanden in allen Altersbereichen<br />

neben den Mannschaftsspielen eine sehr geringe Anzahl an Turnieren <strong>im</strong> Jahr<br />

spielen. Besonders auf internationaler Ebene wird kaum an Wettkämpfen teilgenommen.<br />

Ein möglicher Gr<strong>und</strong> könnte das junge Alter sein. Die Probanden<br />

reisen zu Turnieren nie alleine an. Je nach Altersbereich begleiten Trainer, Vater,<br />

Mutter <strong>und</strong> teilweise auch die Geschwister den Probanden zum Wettkampf.<br />

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass <strong>im</strong> Durchschnitt keine anderen Personen<br />

mitkommen.<br />

Eine finanzielle Unterstützung von Institutionen erhalten weniger als die Hälfte<br />

der Befragten. Größtenteils werden die Probanden durch Vergütung der Trainingslehrgänge<br />

vom Verein oder Verband unterstützt. Dadurch bleibt es nicht<br />

aus, dass die Eltern finanziell das Tischtennisengagement ihrer Kinder unterstützen.<br />

Im Durchschnitt beträgt die monatliche Belastung durch das Tischtennisspielen<br />

455 sfr. (ca. 286 Euro 11 ).<br />

Teil II: Familie<br />

Alle Probanden leben mit ihren Eltern <strong>und</strong> leiblichen Geschwistern zusammen.<br />

Zwei der befragten Probanden sind Einzelkinder.<br />

11 1 Euro = 1,59 Schweizer Franken<br />

100


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die Eltern gaben an, dass der Tischtennissport ihrer Kinder keinen Einfluss auf<br />

ihre berufliche Tätigkeit hat, aber teilweise weniger Zeit für die eigenen Hobbys<br />

bleibt.<br />

Beachtenswert ist, dass fast alle Eltern eine sehr positive Einstellung zum Leistungssport<br />

ihres <strong>Kindes</strong> haben. Weiterhin hat Sport in den Familien eine große<br />

bis sehr große Bedeutung. Auch bekommt Tischtennis <strong>und</strong> Leistung einen hohen<br />

Stellenwert zugesprochen. Daraus könnte sich die Annahme ableiten lassen,<br />

dass die Eltern dazu bereit wären, höhere zeitliche <strong>und</strong> finanzielle Einbußen<br />

hinzunehmen, um die Entwicklung ihrer Kinder zu fördern.<br />

7.5 Methodenkritik<br />

Sportmotorische Tests <strong>und</strong> Fragebogenerhebungen erfordern eine genaue<br />

Kontrolle der Gütekriterien. Die kann jedoch nicht <strong>im</strong>mer gewährleistet werden.<br />

Es ist anzunehmen, dass der Konditionstest <strong>und</strong> der Technik-Taktiktest eine<br />

erhöhte Testobjektivität besitzt, da alle Auswertungen (bis auf die Trainerbewertung<br />

be<strong>im</strong> Technik-Taktiktest) durch Messungen vorgenommen wurden. Aufgr<strong>und</strong><br />

der zeitlichen Begrenzung der Untersuchung konnte jedoch nicht näher<br />

festgestellt werden, inwieweit die Ergebnisse unabhängig von den jeweiligen<br />

Testleitern sind. Demzufolge konnte die Konstanthaltung der Objektivität bei<br />

dieser Testbatterie nicht nachgewiesen werden.<br />

Bei den Gütekriterien Reliabilität <strong>und</strong> Validität ist die Bewertung problematischer.<br />

Am sinnvollsten ist die Überprüfung der Reliabilität bei einer Testbatterie<br />

wie dieser durch den Einsatz eines Retests. Die Testreliabilität wirft dahingehend<br />

Probleme auf, dass sportmotorische Tests als Folge der ersten Testdurchführung<br />

Lern- oder Übungseffekte, aber auch Motivationsminderungen aufweisen<br />

können (vgl. ROTH & WILLIMCZIK 1999, 263). Somit besteht die Möglichkeit<br />

der intraindividuellen Verschiebung der Leistungsgrenze der einzelnen Probanden<br />

<strong>und</strong> somit eine „Verfälschung“ der Retest-Ergebnisse. Um diesen Lerneffekt<br />

auszuschalten, müsste z. B. zur Erfassung des Konditionszustandes zwischen<br />

dem Test <strong>und</strong> dem Retest eine zeitliche Spanne von 3 bis 14 Tagen liegen<br />

(vgl. BÖS 1987, 130). Aufgr<strong>und</strong> der zeitlichen Begrenzung der Untersuchung<br />

konnte dies nicht verwirklicht werden.<br />

101


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die Validität wurde in dieser Testbatterie <strong>im</strong> Allgemeinen nicht näher überprüft,<br />

weil die aufgeführten Tests jeweils nur das messen, was bei der Testaufgabe<br />

gefordert ist. Der Test Dreierhop misst genaugenommen nur die Fähigkeit des<br />

Dreierhops unter den beschriebenen Versuchsbedingungen (inhaltliche Validität).<br />

102


8 Ausblick<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Seit vielen Jahren gehört die Talenterkennungsproblematik <strong>im</strong> Sport, insbesondere<br />

<strong>im</strong> Hochleistungssport, zu den Dauerthemen des B<strong>und</strong>esinstituts für<br />

Sportwissenschaft. Trotz einer Vielzahl neuer Erkenntnisse gibt es noch erhebliche<br />

Lücken be<strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>lagenwissen <strong>und</strong> bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung<br />

der Handlungspraxis zu Talentsuche, Talentauswahl <strong>und</strong> Talentförderung<br />

(vgl. BÜCH 2002, IXf.).<br />

Im Tischtennis beschränkt sich die Talenterkennung meist auf die Auswahl allgemeinmotorisch<br />

talentierter Sportler. In den vergangenen Jahren wurden vereinzelt<br />

Testbatterien entwickelt, in denen jedoch selten das komplexe Anforderungsprofil<br />

für die Sportart betrachtet wurde (vgl. LSB NWF 2000, 15f.).<br />

Die Ergebnisse der eigenen Untersuchung zeigen nur einen geringen Übertragungswert,<br />

aber unterstützen ansatzweise die bisherigen in der Literatur vertretenen<br />

Annahmen des sportartspezifischen Anforderungsprofils. Um präzisere<br />

Aussagen zu erlangen, sind weitere Untersuchungen mit einer größeren Anzahl<br />

an Probanden notwendig <strong>und</strong> wünschenswert.<br />

Anregungen für weitere Untersuchungen werden <strong>im</strong> Folgenden kurz dargestellt.<br />

Genauere Erkenntnisse könnten wertvolle Informationen zur Verbesserung der<br />

Trainingsgestaltung in der Sportpraxis liefern. Trainingskonzepte könnten so<br />

entwickelt werden, dass sie individuelle Schwächen beseitigen. Für die getesteten<br />

Probanden bieten die Ergebnisse des Diagnostikinstruments die Möglichkeit<br />

zur „Selbstdiagnose“ <strong>und</strong> zum individuellen Vergleich mit anderen (vgl. DTB<br />

2005, 6).<br />

103


9 Zusammenfassung<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Die beschriebene Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />

Tischtennisverband durchgeführt. Die eigens zusammengestellte Testbatterie<br />

für die Sportart Tischtennis umfasst vier Module <strong>und</strong> gibt den aktuellen<br />

Leistungsstand der Probanden wieder. Zu diesem Zweck sind 16 jugendliche<br />

Sichtungskaderspieler des Schweizerischen Tischtennisverbandes <strong>im</strong> Alter von<br />

acht bis zwölf Jahren getestet worden.<br />

Ziel der Talentdiagnostik war es, geeignete Selektionskriterien zu entwickeln,<br />

mit der die Leistungs- <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung jugendlicher Tischtennisspieler<br />

sowie Veränderungen in ihrem sozialen Umfeld systematisch erfasst<br />

werden sollten.<br />

Im theoretischen Teil wurden die wichtigsten Begriffe zur Talenterkennungs<strong>und</strong><br />

förderungsproblematik erläutert <strong>und</strong> definiert. In diesem Zusammenhang<br />

wurden Strategien zur Talenterkennung <strong>und</strong> Methoden zur Förderung von Talenten<br />

näher beschrieben. Hierbei wurden Defizite in der <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong><br />

aufgezeigt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

In einem zweiten Schritt richtete sich der Fokus vor allem auf den Entwicklungsabschnitt,<br />

in dem ein Talent gesucht wird <strong>und</strong> zur Förderung auszuwählen<br />

ist. Es wurden spezifische Phasen vorgestellt <strong>und</strong> untersucht, in denen sich talentierte<br />

Kinder opt<strong>im</strong>al entwickeln können. Dabei bildet die Persönlichkeit des<br />

Athleten ein wichtiges Kriterium.<br />

Anschließend wurden die Erkenntnisse auf die Sportart Tischtennis übertragen.<br />

Leistungsbest<strong>im</strong>mende sportartspezifische Faktoren, die eine große Relevanz<br />

haben, wurden eingehend erläutert. Derzeitige unterschiedliche Möglichkeiten<br />

zur Talentsuche <strong>und</strong> -auswahl <strong>im</strong> Tischtennis wurden vorgestellt. Abschließend<br />

wurden die Verfahren des sportmotorischen Tests <strong>und</strong> Fragebogenerhebung<br />

mit den entsprechenden Gütekriterien definiert.<br />

Im methodischen Teil sind Erläuterungen zu dem Untersuchungsverfahren, den<br />

-personen <strong>und</strong> -auswertungen zu finden. Die Einzeltests der Testbatterie wurden<br />

ausführlich beschrieben. Zusammengestellt wurde die Testbatterie in An-<br />

104


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

lehnung an das vom DTB (2005) entwickelte „Testinventar zur Talentdiagnostik<br />

<strong>im</strong> <strong>Tennis</strong>“ <strong>und</strong> mit Hilfe des Schweizerischen Tischtennisverbandes.<br />

Die Darstellung der deskriptiven Untersuchungsergebnisse erfolgte gemäß der<br />

Einteilung der durchgeführten Testverfahren Konditionstest, Technik-Taktiktest,<br />

Leistungs-Motivationstest <strong>und</strong> Elternbefragung.<br />

Die Arbeit führte zu folgenden Ergebnissen:<br />

1) Die empirische Untersuchung verdeutlicht den aktuellen Ist- Zustand der<br />

Probanden.<br />

2) Die Testbatterie ist so strukturiert, dass sie von jedem Trainer ohne großen<br />

zeitlichen <strong>und</strong> materiellen Aufwand angewendet werden kann.<br />

3) Durch die einmalige Durchführung der Testbatterie konnte nicht nachgewiesen<br />

werden, inwieweit diese tatsächlich potenzielle Eliten rechtzeitig<br />

findet.<br />

4) Weiterhin konnte nicht festgestellt werden, welche individuelle Höchstleistung<br />

bei den einzelnen Probanden erreichbar wäre.<br />

Die Arbeit kann nur einen tendenziellen Einblick in die Talentproblematik wiedergeben.<br />

Weitere Untersuchungen über einen längeren Zeitraum mit einer<br />

größeren Anzahl an Probanden könnten zu genaueren Aussagen führen <strong>und</strong><br />

wären daher wünschenswert bzw. notwendig.<br />

105


10 Literaturverzeichnis<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

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109


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110


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

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Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät. (2006). Sportpsychologie<br />

II. Zugriff am 19. Mai 2006 unter http://sportfak.uni-leipzig.de/~fsrsport/Sportpsychologie_2.doc<br />

111


Anhang<br />

Anhang 1:<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Leistungs-Motivationstest für Tischtennistalente<br />

1. Wenn ich <strong>im</strong> Tischtennis mit einer<br />

interessanten Übung beschäftigt bin, kann<br />

ich die Welt um mich herum vergessen.<br />

2. Bei neuen Aufgaben <strong>im</strong> Tischtennis habe ich<br />

oft Angst, etwas falsch zu machen.<br />

3. Es ärgert mich, wenn andere <strong>im</strong> Tischtennis<br />

Besseres leisten als ich.<br />

4. Meistens bin ich mit den Erfolgen, die mir <strong>im</strong><br />

Tischtennis gelungen sind, nicht lange zufrieden,<br />

sondern versuche, be<strong>im</strong> nächsten Mal noch mehr<br />

zu erreichen.<br />

5. Wie weit man es <strong>im</strong> Tischtennis bringt, ist zum<br />

guten Teil Glücksache.<br />

6. Auch wenn ich <strong>im</strong> Tischtennis vor einer<br />

schwierigen Aufgabe stehe, rechne ich <strong>im</strong>mer<br />

damit, mein Ziel zu erreichen.<br />

7. Bevor ich kritisiert werde, strenge ich mich<br />

lieber doppelt so sehr an.<br />

8. Andere sagen, dass ich viel mehr trainiere als<br />

nötig.<br />

9. Häufig verschiebe ich Dinge auf morgen, die<br />

ich besser heute erledigen sollte.<br />

10. Ich weiß genau, welche Position ich <strong>im</strong><br />

Tischtennis in fünf Jahren erreicht haben<br />

möchte.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

112


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

11. Die meisten Spieler sind ehrgeiziger als ich.<br />

12. Ich bin überzeugt davon, dass ich es <strong>im</strong><br />

Tischtennis zu etwas bringen werde.<br />

13. Wenn ich <strong>im</strong> Tischtennis etwas Schwieriges<br />

zuwege gebracht habe, bin ich stolz auf mich.<br />

14. Vor Wettkämpfen bin ich oft schrecklich<br />

nervös.<br />

15. Um mich wirklich erfolgreich zu fühlen, muss<br />

ich besser sein als alle, mit denen ich mich<br />

vergleiche.<br />

16. Wenn ich verständnisvollere Trainer gehabt<br />

hätte, hätte ich es schon weiter bringen können.<br />

17. Vor neuen Aufgaben <strong>im</strong> Tischtennis bin ich<br />

<strong>im</strong>mer zuversichtlich, sie zu schaffen.<br />

18. Ich kann mich auch dann zu konzentriertem<br />

Training zwingen, wenn ich eigentlich gar keine<br />

Lust habe.<br />

19. Ich bin mit meinem Spiel nur zufrieden, wenn<br />

ich das Gefühl habe, das ich mein Bestes<br />

gegeben habe.<br />

20. Es ist schon vorgekommen, dass ich gerade<br />

in Spielen, in denen es darauf ankommt, durch-<br />

einander war <strong>und</strong> nichts zuwege gebracht habe.<br />

21. Es macht mir nichts aus, wenn Gleichaltrige<br />

<strong>im</strong> Tischtennis mehr erreicht haben als ich.<br />

22. Einfache Trainingsübungen sind mir lieber<br />

als schwierige.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

113


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

23. Ich habe mir schon früh vorgenommen, es<br />

<strong>im</strong> Tischtennis zu etwas zu bringen.<br />

24. Was den Tischtennissport anbelangt, weiß<br />

ich genau, was ich will.<br />

25. Ich könnte <strong>im</strong> Tischtennis mehr zuwege<br />

bringen, wenn ich nicht so schnell müde<br />

würde.<br />

26. Es kommt selten vor, dass ich so ins<br />

Tischtennis vertieft bin, dass ich alles<br />

Übrige vergesse.<br />

27. Ich freue mich, wenn es mir gelungen ist,<br />

meine Trainingszeit besonders gut zu nutzen.<br />

28. Wenn ich sehe, dass andere <strong>im</strong> Tischtennis<br />

mehr können als ich, so ist das ein Ansporn,<br />

mich künftig mehr anzustrengen.<br />

29. Mir sind Trainingsübungen lieber, die mir<br />

leicht fallen, als solche, bei denen ich mich<br />

sehr anstrengen muss.<br />

30. Wenn ich Angst habe, bei einem wichtigen<br />

Spiel zu versagen, strenge ich mich<br />

umso mehr an.<br />

31. Wenn ich an der Platte stehe, gibt es kaum<br />

etwas, was mich stören könnte.<br />

32. Es gibt Zeiten, da spiele ich wie <strong>im</strong> Rausch.<br />

33. Da man sowieso nicht weiß, was die<br />

Zukunft bringt, ist es sinnlos, Zukunftspläne<br />

zu machen.<br />

34. Wenn ich überraschend ein Turnier spielen<br />

muss, ohne das ich es vorher weiß, ist mir<br />

das sehr unangenehm.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

114


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

35. Für schlechte Leistungen ist meistens der<br />

Trainer verantwortlich.<br />

36. Turniere, bei denen ich mir nicht ganz sicher<br />

bin, ob ich gewinne, reizen mich ganz besonders.<br />

37. Wenn ich ein Turnier spiele, bin ich davon<br />

überzeugt, dass ich gewinne.<br />

38. Es fällt mir schwer, mich be<strong>im</strong> Tischtennis<br />

lange zu konzentrieren, ohne müde zu werden.<br />

39. Mein Ehrgeiz ist leicht herauszufordern.<br />

Wenn mich jemand zu einem Match<br />

herausfordert, bin ich sofort dabei.<br />

40. Wenn ich glaube, ich schaffe etwas nicht,<br />

dann verzichte ich lieber ganz darauf.<br />

41. Wenn jemand an derselben Platte trainiert<br />

wie ich, versuche ich, besser zu sein als er.<br />

42. Ohne Angst vor dem Turnier würde man bei<br />

weitem nicht so viel trainieren.<br />

43. Ich überlege vor jedem Training, was ich<br />

trainieren möchte bzw. trainieren muss.<br />

44. Wenn ich etwas mache, überlege ich <strong>im</strong>mer,<br />

welche Auswirkungen das in der Zukunft<br />

haben wird.<br />

45. Wenn <strong>im</strong> Tischtennis etwas schief läuft,<br />

gebe ich oft auf.<br />

46. Am glücklichsten bin ich mit einer<br />

Trainingsübung, bei der ich mich richtig<br />

reinhängen kann.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

115


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

47. Wenn mir eine Übung oder ein Turnier nicht<br />

so gelungen ist, wie ich es mir vorstelle, strenge<br />

ich mich anschließend noch mehr an.<br />

48. Nominierungen <strong>und</strong> Leistungsbeurteilungen<br />

werden oft mehr nach Sympathie als nach<br />

tatsächlicher Leistung vergeben.<br />

49. Schwierige Übungen <strong>und</strong> starke Gegner<br />

reizen mich mehr als einfache Übungen <strong>und</strong><br />

schwache Gegner.<br />

50. Auch wenn ich vor einem schweren Match<br />

stehe, bin ich <strong>im</strong>mer guten Mutes.<br />

51. Wenn ich vor einem schwierigen Turnier sehr<br />

angespannt bin, gebe ich mir mehr Mühe, als ich<br />

es sonst täte.<br />

52. Ich trainiere mehr als die meisten Spieler, die<br />

ich kenne.<br />

53. Ich empfinde Befriedigung über intensives,<br />

konzentriertes Training.<br />

54. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man<br />

es mir schwer macht <strong>und</strong> mich entmutigt.<br />

55. Wenn ich fürchte, Fehler zu machen, strenge<br />

ich mich besonders an.<br />

56. Es ist schon vorgekommen, dass man mich<br />

als trainingssüchtig bezeichnet hat.<br />

57. Wenn man anspruchsvolle Ziele hat, kann<br />

man dafür auf manch anderes <strong>im</strong> Leben verzichten.<br />

58. Manches <strong>im</strong> Tischtennis habe ich nur<br />

deswegen erreicht, weil ich viel Glück hatte.<br />

59. Ich ziehe Turniere vor, bei denen ich sicher<br />

sein kann, dass ich gewinne.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

116


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

60. Ich glaube, dass ich mich <strong>im</strong> Tischtennis<br />

mehr anstrenge als die meisten anderen Spieler.<br />

61. Ich bin nicht bereit, jetzt auf etwas zu<br />

verzichten, um in Zukunft vielleicht mehr zu erreichen.<br />

62. Manchmal fällt es mir schwer, meine<br />

Aufmerksamkeit vollständig auf das<br />

Training/den Wettkampf zu richten.<br />

63. Die Zeit vergeht oft unbemerkt, wenn ich<br />

ganz vertieft in mein Tischtennisspiel bin.<br />

64. Wenn ich daran denke, was ich <strong>im</strong><br />

Tischtennis schon geleistet habe, dann fühle<br />

ich mich viel wertvoller <strong>und</strong> besser.<br />

65. Wenn ich <strong>im</strong> Tischtennis fürchte, eine<br />

Aufgabe nicht zu schaffen, suche ich mir lieber<br />

ein leichteres Ziel.<br />

66. Egal, was wir gerade trainieren, ich versuche<br />

<strong>im</strong>mer, besser zu sein als die anderen.<br />

67. Durch einen schweren Gegner fühle ich mich<br />

besonders herausgefordert.<br />

68. Ich habe oft festgestellt, dass ich komplizierte<br />

Übungen viel schneller verstehe als andere.<br />

69. Wenn ein Risiko besteht, ein Match zu<br />

zu verlieren, gebe ich mir besonders Mühe.<br />

70. Es fällt mir leicht, längere Zeit nichts zu tun.<br />

71. Die alte Regel „erst die Arbeit, dann das<br />

Vergnügen“ hat auch heute noch Gültigkeit.<br />

72. Ich versuche <strong>im</strong>mer, noch besser <strong>und</strong> noch<br />

intensiver zu trainieren.<br />

Trifft<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Trifft<br />

vollständig<br />

zu<br />

117


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Leistungs-Motivationstest-Auswertungsbogen<br />

1. Beharrlichkeit<br />

Item 11** 25** 31 38** 45** 62** Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

2. Engagement<br />

Item 8 23 52 56 60 70** Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

3. Erfolgszuversicht<br />

Item 6 12 17 37 50 68 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

4. Flow<br />

Item 1 26** 32 46 53 63 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

5. Furchtlosigkeit<br />

Item 2** 14** 20** 34** 40** 65** Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

6. Internalität<br />

Item 5** 16** 35** 48** 54** 58** Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

7. Kompensatorische Anstrengung<br />

Item 7 30 42 51 55 69 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

8. Leistungsstolz<br />

Item 13 19 27 39 47 64 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

9. Selbstkontrolle<br />

Item 9** 18 43 57 61** 71 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

118


10. Schwierigkeitspräferenz<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Item 22** 29** 36 49 59** 67 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

11. Wettbewerbsorientierung<br />

Item 3 15 21** 28 41 66 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

12. Zielsetzung<br />

Item 4 10 24 33** 44 72 Summe Mittelwert<br />

Wert :6<br />

Anhang 2:<br />

Fragebogen für Eltern von Tischtennistalenten<br />

Teil I: Tischtennis-Laufbahn des <strong>Kindes</strong><br />

1) In welchem Alter hat Ihr Kind begonnen, Tischtennis zu spielen?<br />

Es hat mit ______ Jahren begonnen.<br />

2) Was war der Auslöser für Ihr Kind, mit Tischtennis zu beginnen?<br />

o Familienangehörige (Eltern, Geschwister) spielten/spielen Tischtennis.<br />

o Es war die Idee der Eltern.<br />

o Gute Bekannte spielten/spielen Tischtennis.<br />

o Fre<strong>und</strong>e/Fre<strong>und</strong>innen.<br />

o Verein (Schnupperkurse).<br />

o Schule (z. B. AG, Lehrer, Kooperation Schule/Verein).<br />

o Medien (Bericht von Topereignissen).<br />

o Andere Gründe <strong>und</strong> zwar ____________________________________.<br />

3) Wie groß ist der Ort, in dem Ihr Kind gewohnt hat, als es mit Tischtennis<br />

begonnen hat? (bitte ankreuzen)<br />

o bis 1000 Einwohner<br />

o 1001 bis 5000 Einwohner<br />

o 5001 bis 10 000 Einwohner<br />

o 10 001 bis 50 000 Einwohner<br />

o 50 001 bis 100 000 Einwohner<br />

o über 100 000 Einwohner<br />

119


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

4) Gibt es dort einen Tischtennisverein <strong>und</strong> hat Ihr Kind dort begonnen,<br />

Tischtennis zu spielen?<br />

o Ja, es gibt einen Tischtennisverein, <strong>und</strong> es hat dort begonnen.→ Weiter mit<br />

Frage 6<br />

o Ja, es gibt einen Tischtennisverein, aber es hat nicht dort begonnen.<br />

o Nein, es gibt dort keinen Tischtennisverein.<br />

5) Falls Ihr Kind nicht in seinem Wohnort begonnen hat, wo hat es statt-<br />

dessen begonnen, Tischtennis zu spielen <strong>und</strong> warum gerade dort?<br />

Es hat in ______________________ begonnen, Tischtennis zu spielen.<br />

Entfernung vom Wohnort: ______ km.<br />

Gründe: (Es sind mehrere Antworten möglich.)<br />

o Familienangehörige (Eltern, Geschwister, Verwandte) waren in diesem<br />

Verein.<br />

o Fre<strong>und</strong>e/Fre<strong>und</strong>innen waren in diesem Verein.<br />

o Gute Trainer.<br />

o Gutes Training.<br />

o Gute Trainingszeiten.<br />

o Viel Training möglich.<br />

o Trainingsstätte war zu erreichen.<br />

o Geringer Beitrag.<br />

o Geeignete Mannschaft.<br />

o Andere Gründe <strong>und</strong> zwar ____________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

6) Welches Ziel soll Ihr Kind <strong>im</strong> Tischtennis erreichen?<br />

_____________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________<br />

120


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

7) Wie weit war/ist es in den einzelnen Altersabschnitten von Ihrem Zuhause<br />

zu den verschiedenen Trainingsorten?<br />

121


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

8) Wie viele St<strong>und</strong>en hat Ihr Kind durchschnittlich pro Woche trainiert, <strong>und</strong><br />

welche Trainingsinhalte waren in dieser Zeit enthalten (Techniktraining,<br />

Taktiktraining, Matchtraining, Konditionstraining, Mentales Training)?<br />

9) Wie viele St<strong>und</strong>en pro Woche kamen durch andere mit dem Tischtennis<br />

verb<strong>und</strong>ene leistungssportliche Aktivitäten in etwa noch hinzu?<br />

122


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

10) Wie viel Prozent der Trainingszeit in der Halle trainiert/e Ihr Kind in einer<br />

Gruppe, wie viel <strong>im</strong> Einzeltraining?<br />

11) Ab welchem Alter hat Ihr Kind Mannschaftsspiele für den Verein bestritten?<br />

Es hat ab dem Alter von _______ Mannschaftsspiele bestritten.<br />

12) Wie viele <strong>und</strong> welche anderen Wettkämpfe außer Mannschaftsspielen<br />

bestreitet Ihr Kind etwa pro Jahr?<br />

Bitte ungefähre Anzahl angeben:<br />

123


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

13) Seit welchem Alter ist Ihr Kind in einem Kader? Ist welchem ist es (Bezirk,<br />

Verband, DTTB/STTV) <strong>und</strong> wie viel Zeit trainiert es dort wöchentlich/<br />

jährlich? Bitte geben Sie alle Kader an, in denen Ihr Kind während einer<br />

Altersstufe war.<br />

(Anmerkung für STTV: C-Kader = Nationalkader wie S-Kader, U13, U15)<br />

14) Wird Ihr Kind regelmäßig sportmedizinisch untersucht?<br />

o Nein<br />

o Ja, vom Verein aus<br />

o Ja, vom Verband aus<br />

o Ja, vom DTTB/STTV aus<br />

o Ja, aufgr<strong>und</strong> privater Initiative<br />

124


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

15) Wer begleitet(e) Ihr Kind auf Wettkämpfe <strong>und</strong> Turniere?<br />

16) Hat Ihr Kind schon einmal den Trainer gewechselt?<br />

o Nein<br />

o Ja<br />

Falls ja, in welchem Alter war das <strong>und</strong> aus welchem Gr<strong>und</strong> hat es gewechselt?<br />

Mit ______ Jahren, weil ____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

Mit ______ Jahren, weil ____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

Mit ______ Jahren, weil ____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

17) Gab oder gibt es Dinge, die sich besonders positiv auf die Tisch-<br />

tenniskarriere Ihres <strong>Kindes</strong> ausgewirkt haben oder auswirken (Siege,<br />

Niederlagen, Umzug, Schulwechsel, neue Fre<strong>und</strong>e, Verletzungen usw.)?<br />

o Nein<br />

o Ja, <strong>und</strong> zwar _______________________________________________<br />

__________________________________________________________<br />

__________________________________________________________<br />

125


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

18) Gab oder gibt es Dinge, die sich besonders negativ auf die Tischtennis-<br />

karriere Ihres <strong>Kindes</strong> auswirken oder ausgewirkt haben (s. o.)?<br />

o Nein<br />

o Ja, <strong>und</strong> zwar _______________________________________________<br />

__________________________________________________________<br />

__________________________________________________________<br />

19) Seit wann <strong>und</strong> in welcher Form (Geld, Sponsorverträge usw.) wird Ihr Kind<br />

von folgenden Institutionen unterstützt?<br />

Von wem wird/wurde es<br />

unterstützt? (bitte ankreuzen)<br />

o Verein<br />

o Verband<br />

o DTTB/STTV<br />

o Firmen/Behörden<br />

o Sonstiges<br />

In welchem Zeitraum wurde<br />

es unterstützt?<br />

Art der Unterstützung<br />

20) Welchen Sport bzw. welche Sportarten außer Tischtennis hat Ihr Kind<br />

bisher betrieben? Bitte geben Sie alles an, auch Sportgruppen, in denen es<br />

als Kleinkind war.<br />

126


Teil II: Familie<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

1) Mit wem wohnt Ihr Kind den überwiegenden Teil des Jahres zusammen?<br />

(Es können mehrere Antworten angekreuzt werden.)<br />

o Mutter<br />

o Vater<br />

o Stiefmutter<br />

o Stiefvater<br />

o Neuer Partner der Mutter<br />

o Stiefgeschwister<br />

o Andere Personen:<br />

_________________<br />

o Oma<br />

o Opa<br />

o Andere Verwandte<br />

o Internat<br />

o Neue Partnerin des Vaters<br />

o Leibliche Geschwister<br />

Bitte beziehen sie die folgenden Fragen auf die Erwachsenen<br />

(Eltern), bei denen das Kind momentan<br />

2) Hat die Tischtenniskarriere bzw. der Tischtennissport Ihres <strong>Kindes</strong> Einfluss<br />

auf Ihre berufliche Tätigkeit?<br />

Mutter Vater<br />

O Ο Nein.<br />

O Ο Ja, ich habe deswegen nicht wieder angefangen zu arbeiten.<br />

O Ο Ja, ich habe deswegen meine Berufstätigkeit aufgegeben.<br />

Ο Ο Ja, ich habe deswegen meine Berufstätigkeit reduziert.<br />

O O Ja, ich habe deswegen angefangen, st<strong>und</strong>enweise zu<br />

arbeiten.<br />

O O Ja, ich habe deswegen angefangen, halbtags zu arbeiten.<br />

O O Ja, ich habe deswegen angefangen, ganztags zu arbeiten.<br />

O O Ja, ich habe deswegen den Job gewechselt.<br />

O O Sonstiges ________________________________________<br />

3) Hat das sportliche Engagement Ihres <strong>Kindes</strong> Einfluss auf Ihr Freizeitver-<br />

halten, Ihre Hobbys?<br />

Mutter Vater<br />

O Ο Nein, es hat keinen Einfluss.<br />

O Ο Ja, denn ich habe mehr Zeit für meine Hobbys.<br />

O Ο Ja, denn ich habe weniger Zeit für meine Hobbys.<br />

Ο Ο Ja, denn ich habe gar keine Zeit mehr für meine Hobbys.<br />

O O Ja, denn ich habe mir andere/neue Hobbys zugelegt.<br />

O O Sonstiges ________________________________________<br />

127


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

4) Wie hoch ist in etwa die monatliche finanzielle Belastung der Familie durch<br />

das Tischtennisengagement Ihres <strong>Kindes</strong>?<br />

Etwa _________ Euro/sfr. monatlich.<br />

5) Wie viel Zeit investier(t)en Sie wöchentlich in den Tischtennissport Ihres<br />

<strong>Kindes</strong>?<br />

6) Gibt es noch andere Familienmitglieder oder Bekannte, die regelmäßig Zeit<br />

in die Tischtenniskarriere Ihres <strong>Kindes</strong> investieren?<br />

o Nein<br />

o Ja, <strong>und</strong> zwar _____________________.<br />

Investierte Zeit: _____ St<strong>und</strong>en wöchentlich.<br />

128


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

7) Welche Einstellung haben Sie zum Leistungssport Ihres <strong>Kindes</strong>?<br />

O O O O O<br />

sehr positiv eher positiv weder positiv eher negativ sehr negativ<br />

noch negativ<br />

8) Welche Bedeutung hat Sport in Ihrer Familie?<br />

O O O O O<br />

sehr geringe geringe mittlere große sehr große<br />

Bedeutung Bedeutung Bedeutung Bedeutung Bedeutung<br />

9) Welchen Stellenwert hat Tischtennis in Ihrer Familie?<br />

O O O O O<br />

sehr geringer geringer mittlerer hoher sehr hoher<br />

Stellenwert Stellenwert Stellenwert Stellenwert Stellenwert<br />

10) Welchen Stellenwert hat Leistung in Ihrer Familie?<br />

O O O O O<br />

sehr geringer geringer mittlerer hoher sehr hoher<br />

Stellenwert Stellenwert Stellenwert Stellenwert Stellenwert<br />

129


Anhang 3:<br />

Technik-Taktiktest<br />

Tab. 58: Technik-Taktik-Auswertungsbogen (1)<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Übung 1. 2. 3. Erreichte<br />

1) Acht mit VH-<strong>und</strong> RH-Kontern; 3<br />

Max<strong>im</strong>ale<br />

Punktzahl Punktzahl<br />

Versuche (max<strong>im</strong>ale Hin- <strong>und</strong> Rückschläge<br />

pro Versuche= 10)<br />

2) VH-Topspin auf VH-Block 1:1 aus<br />

10<br />

der VH <strong>und</strong> Mitte; 3 Versuche (max<strong>im</strong>ale<br />

Hin- <strong>und</strong> Rückschläge pro Versuche=<br />

10)<br />

3) 10 Endschläge mit der VH; Anzahl<br />

10<br />

der erfolgreichen Endschläge (erfolgreich=<br />

erster Aufsprung auf dem Boden<br />

mind. 3 m hinter der Gr<strong>und</strong>linie<br />

4) Schupfbälle auf dem ganzen Tisch,<br />

10<br />

abwechselnd kurz <strong>und</strong> lang; 3 Versuche<br />

(max<strong>im</strong>ale Hin- <strong>und</strong> Rückschläge<br />

pro Versuche= 20)<br />

5) RH- VH-Topspin. 10 Versuche, eine<br />

20<br />

in der gegnerischen VH-Ecke liegende<br />

Zielfläche zu treffen; Anzahl der Treffer<br />

6) 8 - 10 Jahre: Aufschlag/ Rück-<br />

10<br />

schlag. Eröffnung parallel <strong>und</strong> diagonal,<br />

(erfolgreich= Eröffnungsball wird<br />

auf den Tisch gespielt); 20 Aufschläge<br />

11 - 13 Jahre: Aufschlag/Rückschlag,<br />

Falkenberg abgewandelt, Anzahl der<br />

20<br />

erfolgreichen Übungen (erfolgreich=<br />

Übung einmal durchgespielt); 15 Aufschläge<br />

15<br />

7) Bewertungsschema VH-Topspin 5<br />

8) Bewertungsschema VH-Endschlag 5<br />

9) Bewertungsschema VH- & RH-<br />

Topspin<br />

Insgesamt<br />

5<br />

Total (8 – 10 Jahre) 95<br />

Total (11 – 13 Jahre) 90<br />

130


Tab. 59: Technik-Taktik-Auswertungsbogen (2)<br />

- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Aufschläge 1. 2. 3. 4. 5.<br />

1) Kurzer VH-<br />

Aufschlag mit US<br />

2) Kurzer VH-<br />

Aufschlag mit SS<br />

4) Langer VH-<br />

Aufschlag mit SS<br />

5) Kurzer RH-<br />

Aufschlag mit SOS<br />

6) Langer RH-<br />

Aufschlag mit US<br />

Insgesamt<br />

Erreichte<br />

Punktzahl<br />

Max<strong>im</strong>ale<br />

Punktzahl<br />

Total 25<br />

Tab. 60: Bewertungsschema für den VH-Topspin (<strong>Swiss</strong>Ping-Test 2003, 17)<br />

Bewertungen<br />

Neigung der Bewegungs-ebene<br />

<strong>und</strong> Schlägerneigung<br />

Dynamik der Bewegung<br />

Körperhaltung<br />

Stufe 1<br />

0-1<br />

Der Ball wird von<br />

unter her hochgehoben<br />

Gleiche Geschwindigkeit<br />

während der gesamtenBewegung<br />

gestreckte Beine;<br />

keine Beteiligung<br />

des Körpers<br />

Stufe 2<br />

2-3<br />

Die Bewegung <strong>im</strong><br />

allgemeinen ist nur<br />

nach oben<br />

gerichtet<br />

Beschleunigung<br />

der Bewegung,<br />

aber ein wenig<br />

verspätet<br />

gebeugte Beine;<br />

Beteiligung des<br />

Körpers<br />

Stufe 3<br />

4-5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

Die Bewegungsebene<br />

ist leicht<br />

nach vorne<br />

geneigt<br />

Max<strong>im</strong>ale Beschleunigung<br />

auf<br />

den Ball; Geräusch<br />

des Strei-<br />

fens<br />

Wiedereinnahme<br />

der Position nach<br />

dem Toppin, Beteiligung<br />

des Körpers<br />

131


- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

Tab. 61: Bewertungsschema für den VH-Endschlag (<strong>Swiss</strong>Ping-Test 2003, 14)<br />

Bewertungen<br />

Dynamik <strong>und</strong> allgemeineSchlagausführung<br />

Körperhaltung<br />

Stufe 1<br />

0-1<br />

Schwache Beschleunigung<br />

auf den Ball;<br />

wenig flüssige<br />

Bewegung<br />

gestreckte Beine;<br />

keine Beteiligung<br />

des Körpers<br />

Stufe 2<br />

2-3<br />

Beschleunigung<br />

der Bewegung;<br />

nach vorne gerichteteBewegung<br />

gebeugte Beine;<br />

Beteiligung des<br />

Körpers<br />

Stufe 3<br />

4-5<br />

Max<strong>im</strong>ale Beschleunigung<br />

auf<br />

den Ball; flüssige<br />

Bewegung<br />

Wiedereinnahme<br />

der Position nach<br />

dem Endschlag,<br />

Beteiligung des<br />

Körpers<br />

Tab.62: Bewertungsschema der Kombination VH- <strong>und</strong> RH-Topspin (<strong>Swiss</strong>Ping-Test 2003, 23)<br />

Bewertungen<br />

Qualität der<br />

Bälle<br />

Balltreffpunkt<br />

Stufe 1<br />

0-1<br />

Hochgewölbte Flugbahnen;<br />

niedrige<br />

Geschwindigkeit<br />

des Balles<br />

In der fallenden<br />

Phase der Flug-<br />

bahn bei VH- <strong>und</strong><br />

RH-Topspin<br />

Stufe 2<br />

2-3<br />

Flachere Flugbahnen;<br />

aber niedrige<br />

Ge-schwindigkeit<br />

des Balles<br />

Im höchsten Punkt<br />

be<strong>im</strong> VH-<br />

Topspin, in der<br />

fallenden Phase<br />

be<strong>im</strong> RH-Topspin<br />

Stufe 3<br />

4-5<br />

Flache Flugbahnen;<br />

hohe Geschwindigkeit<br />

bei<br />

VH- <strong>und</strong> RH-<br />

Topspin<br />

Im höchsten Punkt<br />

be<strong>im</strong> VH- <strong>und</strong> RH-<br />

Topspin; der Spieler<br />

geht dem Ball<br />

entgegen<br />

132

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