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grün: konkret. - Grüne Fraktion im Stadtrat Saarbrücken

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Kommunaler Haushalt <strong>Saarbrücken</strong> 2013<br />

Zahlen und Fakten<br />

sprechen für sich<br />

Finanznotlagen auf verschiedenen<br />

Ebenen sind mittlerweile allgemeines<br />

Gesprächsthema. Nicht<br />

<strong>im</strong>mer werden in diesen Gesprächen<br />

Fakten verwendet. Für eine<br />

sachliche und lösungsorientierte<br />

Diskussion darüber, was wir uns<br />

in <strong>Saarbrücken</strong> leisten können<br />

und leisten wollen, daher einige<br />

kurze Fakten zu <strong>Saarbrücken</strong>.<br />

2013 betragen die jährlichen Gesamtaufwendungen<br />

424 Mio. Euro. Dem stehen<br />

voraussichtlich Einnahmen in Höhe von<br />

372 Mio. Euro gegenüber. Verbleibt ein<br />

jährliches Defizit von 52 Mio. Euro.<br />

Diese Ausgaben beziehen sich nur auf<br />

den laufenden Haushalt. Zusätzlich<br />

kommen für 2013 noch Investitionen in<br />

Höhe von 34 Mio. Euro hinzu, die allerdings<br />

das Defizit nicht weiter erhöhen,<br />

da diesen Ausgaben erworbenen Werte<br />

wie Gebäude in gleicher Höhe gegenüberstehen.<br />

So hat sich in <strong>Saarbrücken</strong><br />

über die Jahre ein Schuldenstand von<br />

1,1 Mill. Euro aufgebaut. Die Haupteinnahmequellen<br />

<strong>Saarbrücken</strong>s sind Steuern<br />

(224 Mio.), Zuweisungen von Land<br />

und anderen Gemeinden (86. Mio.) und<br />

57 Mio. durch Verwaltungs- und Benutzungsgebühren.<br />

Die ergiebigsten Steuern<br />

sind dabei die Gewerbesteuer (122<br />

Mio.), Grundsteuer (35 Mio.) und der<br />

Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer<br />

(42.4 Mio.)<br />

Wohin gehen die Einnahmen?<br />

Ohne jegliche verschwenderische Kreativität<br />

von Stadtverordneten sind die<br />

Einnahmen jedes Jahr direkt um 159<br />

Mio. Euro reduziert: 110 Mio. Euro Regionalverbandsumlage,<br />

30 Mio. Euro<br />

Zinsaufwendungen und 19 Mio. Euro<br />

Gewerbesteuerumlage wandern nicht<br />

beeinflussbar in andere Kassen. Der<br />

Regionalverband finanziert sich durch<br />

eine jährliche Umlage seiner Ausgaben<br />

auf die Gemeinden. <strong>Saarbrücken</strong> trägt<br />

etwa 60% zum Regionalverbandshaushalt<br />

bei, wobei die wesentlichen Kosten<br />

des Regionalverbandes das Jugendamt,<br />

Kosten der Unterkunft und das Sozialamt<br />

sind.<br />

In Bereichen, die der <strong>Stadtrat</strong> beeinflussen<br />

kann, fallen beispielsweise folgende<br />

Ausgaben an (jeweils in Mio. Euro): Unterhaltung<br />

Gemeindestraßen (34,4), Grundschulen<br />

(9,4), Kitas und Mittagessen (20),<br />

Dienste Bürgerämter (7), Zoo (2,1), Bibliothek<br />

(2,9), Kulturförderung (1,2), Forst/<br />

Naherholung (2,1), Ordnungsamt (6,1).<br />

Diese Beispiele geben beileibe nicht den<br />

vollständigen Haushalt wieder, sondern<br />

sollen nur verdeutlichen, was typische<br />

Dienstleistungen kosten, in welchem<br />

Verhältnis die Kosten zueinander stehen<br />

und in welchen Bereichen Diskussionen<br />

um Einsparungen überhaupt einen<br />

ernsthaften Beitrag zur Haushaltskonsolidierung<br />

erwarten lassen.<br />

Auflagen des Landes<br />

Für die Zukunft lautet die Auflage des<br />

Landesverwaltungsamtes, welches die<br />

städtischen Haushalte genehmigen<br />

muss, dass ab 2015 jährlich das Defizit<br />

um 5 Millionen gesenkt werden muss.<br />

Weiterhin müssen 6.4 Mio. zusätzlich<br />

eingespart werden, da hier Einsparbeschlüsse<br />

aus der Vergangenheit vom Verwaltungsamt<br />

als nicht wirksam angesehen<br />

wurden und daher nachgeholt<br />

werden müssen. Ein Beispiel hierfür<br />

ist die Bettensteuer, die vom <strong>Stadtrat</strong><br />

AKTUELL & BRISANT<br />

beschlossen aber durch das Land nicht<br />

genehmigt wurde und daher nicht zur<br />

Umsetzung kam.<br />

„Ohne Schwarzmalerei:<br />

Aber es sieht nicht gut<br />

aus..“<br />

Machbarkeitsstudie für Saarbahn<br />

nach Forbach unterstützen!<br />

Die Weigerung des Wirtschaftsministeriums,<br />

die Machbarkeitsstudie für den<br />

Ausbau der Saarbahn nach Forbach -<br />

französisch: „Tram-Train“ - zu unterstützen,<br />

ist nicht nachvollziehbar. Während<br />

auf französischer Seite die Pläne<br />

des Eurodistricts SaarMoselle, die Saarbahnlinie<br />

von <strong>Saarbrücken</strong> bis nach Forbach<br />

weiter zu führen, mit Engagement<br />

verfolgt werden, hat die Landesregierung<br />

noch nicht einmal Interesse zu<br />

Die Diskussion um die Verwaltungsstruktur<br />

in Dudweiler und die Schließung von<br />

Bädern betraf jeweils nur ein Einsparvolumen<br />

von 800.000 Euro. Man mag sich<br />

daher die möglichen Diskussionen in der<br />

Zukunft ausmalen. Aber nur mit einem<br />

konstruktiven Einsatz aller Beteiligten,<br />

der Frage nach Dingen, die verzichtbar<br />

sind, erhöhte finanzielle Beiträge des<br />

Einzelnen und das Überdenken nicht nur<br />

kommunaler Strukturen und finanzieller<br />

Lastenverteilungen wird der Erhalt<br />

bestehender wertvoller Infrastruktur<br />

möglich sein.<br />

hajo Bruns, FinanzpoliTischer sprecher<br />

prüfen, ob ein solcher Ausbau realisierbar<br />

und sinnvoll ist. Diese Blockade der<br />

Machbarkeitsstudie stellt letztendlich<br />

eine Verhinderung einer vernünftigen<br />

grenzüberschreitenden Verkehrspolitik<br />

dar. Und genau in diese Richtung interpretieren<br />

wir die lapidare Aussage des<br />

Ministeriums, es gäbe keinen Bedarf für<br />

einen Saarbahnausbau.<br />

guido vogel-laTz, verkehrspoliTischer<br />

sprecher<br />

<strong>grün</strong>: <strong>konkret</strong>. 2 / 2012 5

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