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Programmatische Erklärung der Roten Zellen/AK - Neoprene

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ist, solche Wissenschaft zu betreiben und sie in seinem späteren Beruf anzuwenden.<br />

Aus <strong>der</strong> Selbständigkeit <strong>der</strong> Wissenschaft als von <strong>der</strong> gesellschaftlichen Praxis<br />

getrennter Sphäre resultiert auch die bestimmte Form <strong>der</strong> Vermittlung ihrer Ergebnisse<br />

an die Individuen, die in <strong>der</strong> Gesellschaft intellektuelle Berufe ausüben sollen.<br />

Die Anpassung des Ausbildungsbereichs an die gesellschaftichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

setzt die kapitalistische. Trennung von Wissenschaft und Gesellschaft immer schon'<br />

voraus. Dies schlägt sich nie<strong>der</strong> in den Verän<strong>der</strong>ungen, die vom Staat mit <strong>der</strong><br />

Organisation von Wissenschaft und Ausbildung vorgekommen werden. Reformen im<br />

Ausbildungssektor signalisieren Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Produktion, dem Kapitalverhältnis<br />

adäquatere Formen von Wissenschaft und Ausbildung lösen notwendig solche<br />

ab, die auf dem Stand <strong>der</strong> gesellschaftlichen Entwicklung dysfunktional geworden<br />

sind.<br />

Agitation weist den kapitalistischen Charakter dieser Reformen auf; damit<br />

wandeln sich auch die Illusionen, daß solche Reformen grundsätzlich an diesem<br />

Charakter etwas geän<strong>der</strong>t hätten, in die Einsicht, daß sie letztlich nichts an<strong>der</strong>es<br />

sind als die Durchsetzung eines <strong>der</strong> entwickelten kapitalistischen Gesellschaft adäquaten<br />

Wissenschafts- und Ausbildungsbetriebs. Auch hier ist Resultat <strong>der</strong> Agitation<br />

die Befassung mit den wi<strong>der</strong>sprüchlichen gesellschaftlichen Verhältnissen (10).<br />

3. Die richtige Agitation an den institutionellen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hochschule ist<br />

Voraussetzung für Kämpfe, in denen es um den Erhalt <strong>der</strong> Bedingungen kommunistischer<br />

Hochschulpolitik geht. Als Kämpfe um die Bedingungen kontinuierlicher<br />

Arbeit kommunistischer Intellektueller sind sie kein Selbstzweck und können ebensowenig<br />

den Anspruch haben, irgendwelche Verbesserungen für das Proletariat erzielen<br />

zu wollen (11). Das Bewußtsein von <strong>der</strong> Beschränktheit <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

10 Hat man die Stellung <strong>der</strong> bürgerlichen Wissenschaft innerhalb <strong>der</strong> Gesellschaft begriffen,<br />

so zeigt sich auch die Absurdität <strong>der</strong> Thesen, die einen Zugriff <strong>der</strong> Monopole als Charakteristikum<br />

des Verhältnisses von Wissenschaft und Kapital behaupten. Der Staat als<br />

Verwalter des Wissenschafts- und Ausbildungsbetriebes muß den Instrumentalismus <strong>der</strong><br />

Wissenschaft gerade als <strong>der</strong>en „Freiheit" sichern, als ihre Offenheit gegenüber allen an die<br />

Wissenschaft herangetragenen Zwecken und kann den Interessen bestimmter Einzelkapitale,<br />

etwa in einer langfristig konzipierten Hochschulreform, keine Vozugsstellung einräumen.<br />

Selbst die Vorschläge bestimmter Interessenverbände müssen diese universelle<br />

Verwendbarkeit für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung berücksichtigen, von <strong>der</strong><br />

auch ihr Prosperieren abhängt. Als Kritik an den Naturwissenschaften ist die For<strong>der</strong>ung,<br />

sie möchten doch dem Volke dienen, schon angesichts ihrer wirklichen Erkenntnisleistungen<br />

untauglich: wenn nur die Anwendung kritikabel ist, dann fallen auch die Folgerungen<br />

für eine Verän<strong>der</strong>ung nicht in die Sphäre <strong>der</strong> Wissenschaft, son<strong>der</strong>n richten sich<br />

auf die ökonomischen Verhältnisse, in denen Naturerkenntnis gegensätzlich zur Tätigkeit<br />

<strong>der</strong>er eingesetzt wird, die sie anwenden. Einem Naturwissenschaftler vorwerfen, er<br />

kümmere sich nicht um die Verwendung seiner Resultate, heißt, ihn als Mitglied <strong>der</strong><br />

bürgerlichen Gesellschaft ansprechen, nicht aber ihn als Wissenschaftler angreifen.<br />

11 Die falschen Varianten <strong>der</strong> Begründungen von Kämpfen an <strong>der</strong> Hochschule reichen vom<br />

blanken Reformismus, <strong>der</strong> sich als Vertretung objektiver Interessen von Arbeitern und<br />

Studenten tarnt, über Kämpfe im „Bündnisbereich" (demokratischer Kampf) zum Wohle<br />

<strong>der</strong> Arbeiterklasse (Stellvertreterpolitik) bis hin zu den absurden Vorstellungen, daß sich<br />

durch Kampf als „praktischem" und „konkretem" (o<strong>der</strong> als innerem Erlebnis) das Be-<br />

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