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ASTHMA BRONCHIALE<br />

Das allergische Asthma bronchiale<br />

Dr. Gernot Moder<br />

Definition<br />

Asthma bronchiale ist eine chronisch<br />

entzündliche Erkrankung der Atemwege,<br />

an der eine Vielzahl an Zellen (bes.<br />

eosinophile) und Mediatoren (Interleukine,<br />

T-Reg etc.) beteiligt sind. Sie ist<br />

vergesellschaftet mit einer Hyperreagibilität<br />

der Atemwege, die zu Episoden<br />

führt mit Giemen, Luftnot, Enge im<br />

Brustkorb und Husten. Diese Episoden<br />

sind verbunden mit einer variablen<br />

Atemwegsobstruktion, die spontan oder<br />

nach Gabe von β-2-Mimetika reversibel<br />

ist.<br />

Anamnese<br />

Bestimmte Schlüsselfragen, die – richtig<br />

gestellt – rasch die Diagnose erlauben,<br />

seien beispielhaft angeführt. Es sollte<br />

gefragt werden nach<br />

• der Intensität der Beschwerden<br />

(geringe oder starke);<br />

• dem Zeitpunkt des Auftretens der<br />

Symptome (frühmorgens, nachts, bei<br />

und besonders nach Belastung, in welcher<br />

Jahreszeit, seit welchem Alter, in<br />

verrauchten Räumen, bei Temperaturwechsel);<br />

• den Auslösemechanismen am Arbeitsplatz<br />

z.B. durch Klebstoffe, bei<br />

der Stallarbeit durch Kontakt mit<br />

diversen Allergenen wie Haustiere,<br />

Hausstaub, Schimmel, durch extremen<br />

Psychostress (Todesfall in der<br />

Familie, Arbeitsplatzverlust), durch<br />

begleitende Krankheiten (Pollinose,<br />

Sinusitis), durch Sodbrennen, Infekte,<br />

familiär gehäuft (genetische Komponente<br />

– auch der Bruder hat Asthma<br />

und sein Spray hilft), vorausgegangene<br />

schwere Operationen, Medikation<br />

(β-Blocker, Amiodarone).<br />

Diagnose<br />

Durch eine genaue Anamnese und<br />

durch die Klinik lässt sich eine Verdachtsdiagnose<br />

stellen, der weitere Untersuchungen<br />

beim Lungenfacharzt folgen<br />

sollten:<br />

• Lungenfunktion: Fluss-Volumenkurve,<br />

dabei ist besonders der Ein-Sekundenwert<br />

– die FEV1 – von Bedeutung.<br />

• Bodyplethysmographie: Nachweis<br />

einer relativen – erhöhtes Residualvolumen<br />

– oder einer absoluten – erhöhte<br />

Totalkapazität – Überblähung.<br />

• Bronchospasmolysetest: zum Nachweis<br />

der Reversibilität (voll oder teilweise<br />

reversibel). Diese ist definiert<br />

durch eine Änderung der FEV1<br />

gegenüber dem Ausgangswert von<br />

> 15% und > 200 ml nach Applikation<br />

von bis zu 400 µg Salbutamol.<br />

Weiterführend kann<br />

notwendig werden<br />

• Skin-Pricktest (Nachweis der kutanen<br />

Sensibilisierung auf diverse Allergene)<br />

durch eine unspezifische bronchiale<br />

Provokation mit z.B. Metacholin<br />

zum Nachweis überempfindlicher<br />

Bronchien;<br />

• Lungenröntgen in zwei Ebenen (für<br />

diverse Differentialdiagnosen);<br />

• Kortisontest (über zwei bis vier Wochen)<br />

um eine fixierte Obstruktion<br />

von einer variablen zu unterscheiden;<br />

• Blutgasanalyse (in Ruhe und ev. unter<br />

Belastung – um zu entscheiden, ob<br />

eine Verteilungs- oder eine Diffusionsstörung<br />

vorliegt);<br />

• CO-Diffusion;<br />

• Labor (Gesamt-IgE, RAST, CRP,<br />

BSG, D-Dimere, proBNP, bei produktivem<br />

Sputum auch eine mikrobiologische<br />

Diagnostik etc.);<br />

• EKG;<br />

• Echokardiographie (zum Nachweis<br />

oder Ausschluss von cor pulmonale,<br />

Rechtsherzbelastung, pulmonaler<br />

Hypertonus);<br />

• sowie diverse andere Untersuchungen.<br />

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