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ikanische Querschnittsuntersuchung mit<br />
Datenerfassung in 1.174 Pflegeheimen<br />
ergab eine Diabeteshäufigkeit von knapp<br />
25%,wobei die Prävalenz des Diabetes in<br />
verschiedenen Altersgruppen signifikant<br />
unterschiedlich war. Pflegeheimbewohner<br />
mit einem Alter von 65–74 Jahren,<br />
75–84 Jahren und 85 Jahre oder älter wiesen<br />
in 36%, 30% bzw. 18% einen Diabetes<br />
auf.<br />
Angaben über die Häufigkeit des Diabetes<br />
in österreichischen Alters- und<br />
Pflegeheimen wurden bisher nicht im<br />
Detail evaluiert und veröffentlicht. In<br />
Deutschland fand sich in 41 Pflegeheimen<br />
(mit 1.936 Bewohnern) der Region<br />
Nordrhein-Westfalen eine Prävalenz des<br />
Diabetes mellitus von 26%. Das Deutsche<br />
Diabetes Forschungsinstitut der<br />
Universität Düsseldorf analysierte alle<br />
ambulanten Pflegedienste der Region<br />
Heinsberg (240.000 Einwohner). Es<br />
zeigte sich eine Diabetesprävalenz bei<br />
ambulant betreuten Patienten von 27%.<br />
Mehr als zwei Drittel dieser Patienten<br />
waren mit Insulin behandelt, wobei die<br />
Insulininjektionen bei 85% der Patienten<br />
vom ambulanten Pflegedienst vorgenommen<br />
wurden.<br />
Zusammenfassung<br />
In Europa ist mit einer Häufigkeit des<br />
Typ-2-Diabetes von 15–25% bei über 70-<br />
Jährigen zu rechnen. Etwa ein Viertel aller<br />
Pflegeheimbewohner und die Hälfte<br />
der Bevölkerung mit einem Alter über 85<br />
Jahren weist einen Diabetes oder einen<br />
„Prädiabetes“ (gestörte Nüchternglukose,<br />
pathologische Glukosetoleranz)<br />
auf. Bedeutsam ist ferner, dass nach wie<br />
vor eine hohe Dunkelziffer an bisher undiagnostiziertem<br />
Typ-2-Diabetes existiert.<br />
Prognosen gehen davon aus, dass in<br />
Europa die Zahl der diagnostizierten<br />
TYP-2-DIABETES<br />
und undiagnostizierten Patienten mit<br />
Diabetes in der Altersgruppe der 60–79-<br />
Jährigen in den nächsten 15 bis 20 Jahren<br />
auf 35 Millionen ansteigen wird.<br />
Diese Entwicklung ist bei allen Planungen<br />
der Gesundheitspolitik zu berücksichtigen.<br />
Literatur beim Verfasser<br />
Prim. Dr. Andreas Kirchgatterer, MSc<br />
Abteilung für Innere Medizin V<br />
Schwerpunkt Akutgeriatrie und Remobilisation<br />
Klinikum Wels – Grieskirchen<br />
Wagnleithner Straße 27<br />
A-4710 Grieskirchen,<br />
Tel.: +43/7248/601 20 00<br />
Fax-Dw: -20 09<br />
andreas.kirchgatterer@<br />
klinikum-wegr.at<br />
2/2009 7