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Öl im Transparenz-Check - MWV

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Die Geschäftsfelder sind bei integrierten Unternehmen faktisch getrennt<br />

Die vertikal integrierte Organisationsform einiger privatwirtschaftlicher <strong>Öl</strong>gesellschaften ist historisch gewachsen<br />

und beschleunigte den Aufbau der Mineralölwirtschaft. Die Mineralölgesellschaften förderten nicht<br />

nur den neuen Rohstoff, sondern sorgten mit ihrer Kapitalkraft für den Aufbau von Verarbeitungskapazitäten<br />

und einer Vertriebsstruktur. Mit zunehmendem Angebot an Mineralölprodukten wurden die Märkte liquider.<br />

Sowohl <strong>im</strong> Geschäftsfeld Exploration & Produktion als auch <strong>im</strong> Raffinerie- und <strong>im</strong> Tankstellengeschäft haben<br />

sich intensive Wettbewerbsmärkte gebildet. Vertikal integrierte Unternehmen von heute betreiben diese Geschäftsfelder<br />

operativ getrennt. Neben den integrierten <strong>Öl</strong>gesellschaften sind <strong>im</strong> heutigen <strong>Öl</strong>markt auch Unternehmen<br />

tätig, die auf einen Geschäftsbereich spezialisiert sind. Die bevorzugte Organisationsform ist eine<br />

unternehmerische Entscheidung und unterliegt einem ständigen Wandel, wie zuletzt die Trennung von Upstream-<br />

und Downstream-Geschäft be<strong>im</strong> drittgrößten US-amerikanischen <strong>Öl</strong>unternehmen ConocoPhilips<br />

zeigt.<br />

Von der operativ vertikalen Integration zu unabhängigen Wettbewerbsmärkten<br />

Aus ihren Ursprüngen als Lieferant von Lampenöl war es für die Mineralölwirtschaft notwendig – parallel zur<br />

Motorisierung der Gesellschaft – schrittweise den geänderten Anforderungen eines Massenprodukts wie<br />

Kraftstoff zu begegnen. Rohölproduzenten mussten Raffinerien und Vertriebsstrukturen aufbauen, um veredelte<br />

Rohölprodukte überhaupt in nennenswerten Mengen vermarkten zu können. Daher war für Unternehmen<br />

der <strong>Öl</strong>wirtschaft die vertikale Integration 10 typisch und sinnvoll.<br />

Bei oberflächlicher Betrachtung scheinen die in Deutschland tätigen internationalen <strong>Öl</strong>unternehmen auch<br />

heute noch weitgehend vertikal integriert zu sein. Die Marktrealität unterscheidet sich aber grundsätzlich von<br />

früheren Jahren. Nach Verstaatlichung vieler <strong>Öl</strong>vorkommen und begünstigt durch die starken Preisausschläge<br />

infolge der beiden <strong>Öl</strong>krisen in den 1970er Jahren haben die privatwirtschaftlichen Unternehmen neue<br />

Fördergebiete (z.B. Nordsee) erschlossen. Hierdurch konnte die weggefallene Produktion ersetzt und eine<br />

OPEC-unabhängige Förderung sichergestellt werden. Weitere Marktteilnehmer kamen stetig hinzu.<br />

10 Zusammenfassen von Betrieben unterschiedlicher Produktionsstufen unter einer einheitlichen Unternehmensführung mit dem Ziel,<br />

die Wertschöpfungs- und Lieferketten eines Unternehmens zu opt<strong>im</strong>ieren und externe Abhängigkeiten und Risiken zu reduzieren.<br />

<strong>Öl</strong> <strong>im</strong> <strong>Transparenz</strong>-<strong>Check</strong> 15

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