Öl im Transparenz-Check - MWV
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und marktspezifischer Besonderheiten deutlich vom Preistrend des Rohöls abweichen. Beginnt z.B. in den<br />
USA die Fahrsaison, erhöht sich die Nachfrage nach Benzin und der Weltmarktpreis steigt. Denn mit rund<br />
9 Mio. Barrel pro Tag ist der Benzinverbrauch in den USA rund 20-mal so groß wie in Deutschland und der<br />
größte weltweit. Veränderungen der Nachfrage in den USA haben daher einen besonders großen Einfluss<br />
auf den Weltmarktpreis. Andererseits kann eine schwache Benzinnachfrage dazu führen, dass der Benzinpreis<br />
zwischenzeitlich unter den Einstandspreis für Rohöl fällt.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Preisbildung sind die Wechselkurse. Rohöl und auch Mineralölprodukte<br />
wie Benzin und Diesel werden auf den jeweiligen Weltmärkten in US-Dollar gehandelt. Die Endkundenpreise<br />
an einer deutschen Tankstelle werden aber in Euro bezahlt. Das bedeutet, bei schwächerem Euro müssen<br />
selbst bei konstanten Rohöl- und Produktpreisen am Weltmarkt mehr Euro pro Einheit Produkt ausgegeben<br />
werden. Dies führt zu höheren Einkaufspreisen für die Tankstellen. Vergleiche von Rohöl-, Produkt-, und<br />
Endkundenpreisen sollten daher stets in Euro vorgenommen werden, um den Einfluss des Wechselkurses<br />
zu neutralisieren. Ganz wesentlich für die Tankstellenpreise sind Steuern und Abgaben, die auf der letzten<br />
Ebene, der Vertriebsebene, hinzukommen und zuletzt mit rund 90 Eurocent pro Liter (inkl. MwSt) bis zu<br />
60 Prozent des Endpreises für Benzin ausmachen.<br />
<strong>Öl</strong> <strong>im</strong> <strong>Transparenz</strong>-<strong>Check</strong> 25