Neujahrsansprache von OB Dr. Norbert Vornehm am 14.1 - Stadt Gera
Neujahrsansprache von OB Dr. Norbert Vornehm am 14.1 - Stadt Gera
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<strong>Dr</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Vornehm</strong><br />
Rede zum Neujahrsempfang der <strong>Stadt</strong> <strong>Gera</strong> <strong>am</strong> 14.01.201<br />
- Es gilt das gesprochene Wort -<br />
Herzlich willkommen meine sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren zum bereits fünften<br />
1<br />
Neujahrsempfang der Otto-Dix-<strong>Stadt</strong> <strong>Gera</strong> in dieser Form. Diesmal mit dabei – und darüber<br />
freue ich mich ganz besonders – der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie des<br />
Freistaats Thüringen, Herr Matthias Machnig. Ich bin gespannt, was Sie uns mitgebracht<br />
haben und freue mich auf Ihre Ausführungen.<br />
Ich begrüße die Mitglieder des Landtags: Dieter Hausold, Mike Huster, Wolfgang Lemb<br />
Einige Kollegen, so Herrn<br />
• Landrat Roßner, Saale-Orla-Kreis<br />
• Manfred Böhme, BM Ronneburg<br />
• Herr Höfer, KAG Elstertal, Münchenbernsdorf<br />
Vertreter der Kirchen, an ihrer Spitze begrüße ich<br />
• <strong>Dr</strong>. Hans Mikosch und<br />
• Klaus Schreiter<br />
Die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der IHK und der Handwerksk<strong>am</strong>mer, die Herren<br />
Reiner Spanner, Peter Höhne, Klaus Nützel und Hans-Joachim Reiml.<br />
Ein Neujahrsempfang, der wie seine Vorgänger durch Sponsoren möglich ist . Vielen Dank,<br />
Ihnen meine D<strong>am</strong>en und Herren <strong>von</strong> der <strong>Gera</strong>er Bank, <strong>von</strong> Auto-Scholz-AVS, Globus, den<br />
<strong>Gera</strong>-Arcaden, City Kurier und unserer GWB Elstertal.<br />
Und sollten Sie, sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren, ebenfalls auch finanziell zum Gelingen<br />
des heutigen Abends beitragen wollen, dann bitte ich Sie um eine Spende für die Menschen<br />
in unserer Partnerstadt Gorazde, die noch in ganz anderer Weise als wir <strong>von</strong> Hochwasser<br />
betroffen sind.<br />
Im vergangenen Jahr habe ich mich hier ganz besonders mit der Frage beschäftigt, weshalb<br />
die Profilierung als Otto-Dix-<strong>Stadt</strong>, als Kulturstadt, so wichtig ist auch für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung <strong>Gera</strong>s - und komme heute aus gegebenem Anlass darauf zurück.<br />
In diesem Jahr – und das wird Sie nicht überraschen - möchte ich aber vor allem auf die<br />
finanzielle Lage der <strong>Stadt</strong> eingehen und welche Folgerungen wir daraus bereits gezogen<br />
haben und ziehen.
Erlauben Sie mir aber zunächst ein Thema anzusprechen, das uns alle in den letzten<br />
Wochen gefordert hat – bevor Sie jetzt Keller leer pumpen (auch meiner ist vollgelaufen)<br />
und die zahlreichen Löcher in den Straßen umfahren müssen:<br />
- „<strong>Stadt</strong> richtet Einbahnstraßen ein“, lautete eine Zeitungsmeldung,<br />
eine andere<br />
- „Parkverbote erlassen“, oder<br />
- „Straßenbahnbetrieb komplett eingestellt“,<br />
- „Streusalz geht aus“,<br />
- „Augrund Schneefalls sind folgende Straßen voll gesperrt …“.<br />
Sie haben es längst gemerkt. Keine dieser Meldungen bezieht sich auf <strong>Gera</strong>. Sie beziehen<br />
sich auf Erfurt, auf Jena, Chemnitz, Bautzen, Leipzig oder Zeitz.<br />
Den meisten Schnee aber hatten wir: 71 cm. Hier fuhren die Straßenbahnen, die<br />
2<br />
Hauptstraßen waren weitestgehend befahrbar, wir haben weder Parkverbote erlassen noch<br />
Straßen gesperrt. Auch für ausreichend Streusalz haben wir gesorgt.<br />
Wie gesagt, nicht dass wir vom Schnee nichts bemerkt hätten: In den Nebenstraßen fiel das<br />
Durchkommen schwer. In einigen Hanglagen k<strong>am</strong> die Müllabfuhr nicht mehr hin. Ich<br />
verstehe auch Enttäuschung, wenn Sporthallen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden<br />
mussten. Was ich aber nicht verstehe ist, dass einige ihren Ärger auf die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
abgeladen haben, so als wären gerade wir besonders unfähig gewesen, der Schneemassen<br />
Herr zu werden. Ich meine, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bauhofs, der GUD,<br />
des GVB, des Fachdienstes <strong>Stadt</strong>grün und auch den vielen Mitarbeitern der privaten<br />
Firmen, die ebenfalls rund um die Uhr unermüdlich mithalfen, gebührt im Gegenteil Dank<br />
und Respekt.<br />
Anrede,<br />
es sind allerdings auch noch einige andere Herausforderungen auf uns herab „geschneit“.<br />
Ich darf dazu erneut eine Zeitungsmeldung zitieren: „Mit seinen Finanzen steht <strong>Gera</strong> <strong>am</strong><br />
Scheideweg“, lautet die Überschrift - und d<strong>am</strong>it bin ich bei meinem heutigen Hauptthema.<br />
Der Zeitungsartikel wird dann mit dem Satz eingeleitet: „Mit dem Haushaltsbeschluss Ende<br />
Juli konnten die <strong>Gera</strong>er <strong>Stadt</strong>räte vorerst die Zwangsverwaltung abwenden.“ Herr Thorey<br />
<strong>von</strong> der Wählervereinigung „Arbeit für <strong>Gera</strong>“ wird zitiert – Herr Thorey, wenn Sie erlauben:<br />
„Die Bürger haben <strong>von</strong> unserer Arbeit die Schnauze voll“. (Ende des Zitats.) Diesmal habe<br />
ich unsere Lokalzeitung wieder gegeben, der Beitrag st<strong>am</strong>mt übrigens, wie könnte es
3<br />
anders sein, aus der Feder <strong>von</strong> Uwe Müller (auch Ihnen ein herzliches Willkommen) und ist<br />
in der Ausgabe <strong>am</strong> 31. August 2001, also vor fast zehn Jahren erschienen!<br />
Was d<strong>am</strong>als wie heute zu kurz k<strong>am</strong>: So wenig wie der Schneefall sich auf die Gemarkung<br />
<strong>Gera</strong>s beschränkt, ist auch die Finanznot ein Phänomen, mit dem sich alle Städte<br />
auseinandersetzen müssen. Und der Gestaltungsspielraum ist in den zehn Jahren noch<br />
enger geworden. Nach Berechnungen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes beläuft<br />
sich das Finanzierungsdefizit im soeben zu Ende gegangenen Jahr voraussichtlich auf – 11<br />
Milliarden Euro. Eine vorher noch nie dagewesene Größenordnung!<br />
Ganz wesentlich dazu beigetragen haben die den Kommunen zugewiesenen<br />
Sozialausgaben. Verfahren wurde nach dem Prinzip: der Bundestag beschließt, die<br />
Länderk<strong>am</strong>mer stimmt zu und die Kommunen bezahlen! Das ist das Gegenteil <strong>von</strong>: wer<br />
bestellt, der zahlt. Das verfassungsrechtlich gebotene Konnexitätsprinzip wird sträflich<br />
missachtet.<br />
Die Sozialausgaben der Städte und Gemeinden belaufen sich inzwischen auf fast 42<br />
Milliarden Euro und erreichen d<strong>am</strong>it gegenüber Anfang der Neunziger Jahre fast die<br />
doppelte Höhe.<br />
In <strong>Gera</strong> geben wir jetzt die Hälfte des Verwaltungshaushalts für Sozialleistungen aus.<br />
Mir liegt ganz aktuell eine Untersuchung des Thüringer Rechnungshofes zur Entwicklung<br />
unserer Sozialausgaben vor. Danach entstand in den fünf Jahren <strong>von</strong> 2005 bis 2009, ich<br />
zitiere wörtlich aus dem Entwurf des Prüfungsberichts, „für die soziale Sicherung ein<br />
ungedeckter Finanzbedarf in Höhe <strong>von</strong> 195.804.363,99 Euro“ – Sie sehen, der<br />
Rechnungshof nimmt es ganz genau – „der aus dem sonstigen Haushalt der <strong>Stadt</strong> finanziert<br />
werden musste“ (Ende des Zitats). Im Jahr 2009 alleine knapp 41 Millionen Euro.<br />
Ich will nicht falsch verstanden werden: Ich halte die Leistungen, zu denen uns der<br />
Gesetzgeber verpflichtet hat, ganz überwiegend für notwendig. Ich bin im Gegenteil der<br />
Meinung, dass etwa die Grundsicherung nicht ausreicht und erhöht werden sollte.<br />
Was mir aber noch niemand plausibel erklären konnte ist, weshalb in dieser Größenordnung<br />
die Kommunen dafür gerade zu stehen haben.<br />
Dies umso weniger, als unsere Einnahmen alles andere als mit dieser Entwicklung Schritt<br />
halten. Im Gegenteil:
Wir müssen mit weniger Schlüsselzuweisungen, weniger Einkommenssteuer, weniger<br />
Gewerbesteuereinnahmen auskommen. Erst in jüngster Zeit ist immerhin bei den<br />
Steuereinnahmen eine Trendwende erkennbar.<br />
Nein, meine D<strong>am</strong>en und Herren, unsere Haushaltsprobleme sind nicht hausgemacht.<br />
Weder vor zehn Jahren, und noch weniger heute. Städte und Gemeinden in Deutschland<br />
sind chronisch unterfinanziert. Richtig ist vielmehr, dass <strong>Gera</strong> es nach der Wende<br />
besonders schwer hatte, den Anschluss an vergleichbare Städte zu finden. Der Wandel<br />
- <strong>von</strong> der Bezirksstadt <strong>Gera</strong>, als Verwaltungssitz für eine <strong>Dr</strong>eiviertel Million Einwohner,<br />
- <strong>von</strong> der <strong>Stadt</strong> des Uranabbaus,<br />
- vom Standort vergangener Industriezweige<br />
hin zur Otto-Dix-<strong>Stadt</strong> mit hoher Lebensqualität, modernen Produktions- und<br />
Dienstleistungsunternehmen ist noch nicht abgeschlossen. Wir sind hierbei aber auch im<br />
vergangenen Jahr weiter vorangekommen. Denn<br />
1. haben wir investiert, die <strong>Gera</strong>er Wirtschaft hat investiert,<br />
2. haben wir eine Menge geleistet, um <strong>Gera</strong> lebens- und liebenswert zu gestalten und<br />
3. haben wir weiter an unserem Zukunftsrathaus gebaut.<br />
Und d<strong>am</strong>it bin ich bereits bei den Folgerungen, die wir aus der beschriebenen schwierigen<br />
Finanzlage gezogen haben und im begonnenen Jahr weiter ziehen werden. <strong>Dr</strong>ei<br />
Ansatzpunkte also:<br />
- Zukunftsinvestitionen<br />
- Lebensqualität weiter ausbauen und<br />
- Zukunftsrathaus – oder auch Verwaltungsstukturreform.<br />
Lassen Sie mich zunächst auf den dritten Punkt, unser Zukunftsrathaus eingehen.<br />
In einem Aufsatz für unsere Berufsakademie habe ich versucht darzustellen, welch<br />
weitgehender Paradigmenwechsel sich mit der <strong>von</strong> mir eingeleiteten<br />
Verwaltungsstrukturreform verbindet.<br />
- Stichwort „Berufsakademie“ als einer <strong>von</strong> zwei Hochschulen <strong>Gera</strong>s – herzlich willkommen<br />
bei dieser Gelegenheit den D<strong>am</strong>en und Herren Hochschullehrer, an der Spitze Herrn Prof.<br />
<strong>Dr</strong>. Utecht und Herrn Prof. <strong>Dr</strong>. Thaut als deren Leiter.<br />
Wir wollen den Wandel vom „Gewähren“ zum „Dienen“ schaffen. Also gestalten im Dienst<br />
4<br />
der Bürger und nicht verwalten Kraft Amtes. Es würde den Rahmen heute sprengen, auf die
einzelnen Maßnahmen jetzt einzugehen. Aber dass dieser Wandel sich vollzieht, zeigt eine<br />
aktuelle Befragung: 84 Prozent der Besucher des <strong>Stadt</strong>Service – im vergangenen Jahr<br />
5<br />
waren es mehr als 90.000 – fühlen sich vom H 35 „sehr gut“ bedient und weitere 11 Prozent<br />
bewerten den Service mit „gut“.<br />
Und wir haben Personal abgebaut. Während Ende 2006 noch 1.525 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter bei der <strong>Stadt</strong> beschäftigt waren, gemessen in Vollzeitbeschäftigten 1360, sank<br />
die Zahl bis Ende vergangenen Jahres, wiederum gerechnet in Vollzeitbeschäftigten,<br />
drastisch auf 1.089. Das entspricht einem Rückgang <strong>von</strong> 20 Prozent.<br />
Wir geben deshalb für Personal weniger Geld aus, als die anderen Thüringer Kommunen<br />
durchschnittlich.<br />
Stellen Sie sich vor, wo wir stünden, hätten wir die Verwaltungsstrukturreform nicht<br />
angepackt!<br />
Wir haben zweitens erhebliche Anstrengungen unternommen, die Einrichtungen zu erhalten<br />
und auszubauen, die für die Lebensqualität in <strong>Gera</strong> stehen und Anreiz sind, nach <strong>Gera</strong> zu<br />
kommen:<br />
- Unsere Parks und Grünanlagen, allen voran der Hofwiesenpark, der dank neuer Pavillons<br />
noch attraktiver geworden ist.<br />
- Unser Theater, das wir mit Hilfe des Landes Ende vergangenen Jahres aus einer<br />
finanziellen Schieflage geführt haben. Herzlich willkommen bei dieser Gelegenheit unserem<br />
Intendanten, Herrn Prof. Oldag und allen Mitwirkenden unseres Theaters heute Abend.<br />
- Unsere Museen einschließlich der <strong>von</strong> David Chipperfield geschaffenen ehemaligen<br />
Landeszentralbank, die ja erst noch zu einem Kunsthaus umgebaut werden soll.<br />
Ich habe bereits eingangs auf meine Ausführungen hierzu im vergangenen Jahr verwiesen<br />
und möchte die heute nicht wiederholen.<br />
An einer Wiederholung liegt mir aber schon: Der Umbau sollte nie und wird auch nicht aus<br />
Haushaltsmitteln der <strong>Stadt</strong> bestritten.<br />
Allein für die Planung hatte der <strong>Stadt</strong>rat rund 700 000 Euro bereit gestellt, aber auch die<br />
haben wir größtenteils zu Gunsten des Schulbauprogr<strong>am</strong>ms wieder einges<strong>am</strong>melt.<br />
Sponsoren wollen der <strong>Stadt</strong> mit über zwei Millionen zu einem Leuchtturm und Anziehungs-
punkt verhelfen. Vor diesem Hintergrund finde ich es einfach beschämend, mit welcher<br />
Bösartigkeit sich einige an diesem Zukunftsprojekt abarbeiten und den falschen Eindruck<br />
erwecken wollen, als würde das Geld dafür dem Schulbauprogr<strong>am</strong>m weggenommen.<br />
Eigentlich nur zu vergleichen mit ähnlichen Äußerungen im Vorfeld der Buga oder des<br />
6<br />
<strong>Stadt</strong>bahnbaus. „Was müssen sich <strong>Gera</strong>s Bürger noch alles gefallen lassen“, „Ob sich <strong>Gera</strong><br />
das überhaupt leisten kann und ob es nichts Wichtigeres gäbe“ hieß es d<strong>am</strong>als wie heute.<br />
… Um auch hier nicht falsch verstanden zu werden: Man kann für und gegen einen<br />
<strong>Stadt</strong>bahnbau sein, für und gegen eine Bundesgartenschau, genauso wie für und gegen ein<br />
Kunsthaus. Wir sollten die Argumente für und wider austauschen. Eine<br />
Verweigerungshaltung bringt <strong>Gera</strong> aber nicht voran.<br />
Auch Otto Dix war als Mensch und Künstler schon zu Lebzeiten keineswegs unumstritten.<br />
Auch nicht in seiner Heimatstadt. Aber kein anderer <strong>Gera</strong>er zieht weltweit solche<br />
Aufmerks<strong>am</strong>keit auf sich. Im vergangenen Jahr mit großen Ausstellungen und Bildern aus<br />
unserem Bestand in New York, Montreal und Arnheim. Und dieses Jahr, seinem<br />
Jubiläumsjahr, noch erheblich mehr. Da<strong>von</strong> können wir profitieren – aber natürlich es auch<br />
lassen. Ich möchte, dass <strong>Gera</strong> vom Otto-Dix-Jahr profitiert!<br />
Anrede,<br />
d<strong>am</strong>it komme ich zu den Investitionen im vergangenen Jahr:<br />
- Wir haben in unsere Schulen investiert. Die Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-<br />
Schule haben sich über ihre erneuerte Turnhalle gefreut. Das Zabel-Gymnasium erhielt<br />
neue Toiletten und besseren Brandschutz, die Arbeiten an der Bergschule, der Grundschule<br />
in Zwötzen und <strong>am</strong> Liebe-Gymnasium werden in diesem Jahr abgeschlossen.<br />
- Dank der noch <strong>von</strong> der Großen Koalition in Berlin beschlossenen Konjunkturmittel konnten<br />
wir auch einige Straßenabschnitte erneuern: in der Johannes-R.-Becher-Straße, der<br />
Dornaer Straße und der Friedrich-Engels-Straße.<br />
- In den Ortsteilen haben wir gebaut: In Dorna die Negisbachbrücke und ein neues naturnah<br />
gestaltetes Bachbett. In Niebra wurde das Kopfsteinpflaster entfernt und ein Gehweg<br />
angelegt. In Aga der Dorfplatz saniert, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />
Einen ganz wesentlichen Beitrag zur Entwicklung unserer <strong>Stadt</strong> leisten im Übrigen unsere<br />
Unternehmen. Viele <strong>von</strong> ihnen sind heute hier mit vertreten. Ich begrüße Sie alle ganz<br />
besonders herzlich. Nur einige Beispiele Ihrer jüngsten Investitionen:
- Electronicon, einer der weltweit führenden Hersteller <strong>von</strong> Kondensatoren, erweitert sich<br />
nicht nur hier an seinem St<strong>am</strong>msitz, sondern hat im November auch eine Niederlassung in<br />
Indien eröffnet.<br />
- Die POG Präzisionsoptik <strong>Gera</strong> investierte mehr als zwei Millionen Euro in eine neue<br />
Fertigungslinie für Mikrostrukturen.<br />
- Max Bögl plant einen kompletten Gleisanschluss für seine Anlage in Langenberg, um den<br />
7<br />
Transport der dort hergestellten Betonfertigteile für Brücken, Tunnel und Industriebauten zu<br />
optimieren.<br />
Auch neue Unternehmen haben sich erfolgreich niedergelassen:<br />
- Die erst im Februar 2009 in <strong>Gera</strong> gegründete DMS Daten Management Service GmbH<br />
beschäftigt nach noch nicht einmal zwei Jahren 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />
Niederlassungen in Berlin, Bochum und Frankfurt.<br />
- Der Kunststoffverarbeiter <strong>Gera</strong>Tec hat 1,6 Millionen investiert und die ehemalige<br />
Stentex/Moenus-Halle in Biblach-Ost wieder belebt.<br />
- Oder um ein Beispiel aus dem öffentlichen Bereich zu nennen: Mit der Eröffnung des<br />
neuen Justizzentrums zwischen Humboldtstraße und Amthorstraße wurden rund 400<br />
Beschäftigte <strong>von</strong> Gerichten und Staatsanwaltschaft in Ostthüringen in <strong>Gera</strong>s Innenstadt<br />
konzentriert.<br />
Nicht alles, meine sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren, ist im vergangenen Jahr so gelaufen<br />
wie gewünscht.<br />
Im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Finanzlage sprach ich bereits da<strong>von</strong>.<br />
Am meisten geärgert hat mich die ausgebliebene Genehmigung unseres Haushalts. Der<br />
Anruf des Präsidenten des Landesverwaltungs<strong>am</strong>ts an jenem Freitagmorgen vor der<br />
Sondersitzung des <strong>Stadt</strong>rates hat mich wie ein Keulenschlag getroffen. D<strong>am</strong>it k<strong>am</strong>en die<br />
begonnenen Bauarbeiten an der Berufsschule Technik zum Erliegen und konnten wir nicht<br />
wie geplant mit der Grundschule in Langenberg und der Integrierten Ges<strong>am</strong>tschule in Lusan<br />
beginnen. Noch schwerer wiegt, dass ich auch noch nicht sagen kann, wie es mit ihnen in<br />
diesem Jahr weiter geht.<br />
Meine Folgerung für das neue Jahr daraus heißt: Höchste Priorität hat, einen genehmigten<br />
Haushalt 2011 zu erreichen. Ich führe die Gespräche mit dem Landesverwaltungs<strong>am</strong>t und<br />
dem Innenministerium zurzeit deshalb selbst.
Im Übrigen werde ich zweitens die Akquisition neuer Unternehmen unter neuer Führung<br />
unserer Wirtschaftsförderung vorantreiben. <strong>Dr</strong>ittens will ich die offenen Themen unserer<br />
Verwaltungsstrukturreform abschließen, so dass wir möglichst Ende des Jahres sagen<br />
können, die für <strong>Gera</strong>s Standortqualität und deren Entwicklung wichtigen Leistungen stehen<br />
dauerhaft zur Verfügung und werden weiter ausgebaut, aber so effizient und kostengünstig<br />
wie möglich. Und viertens bringen wir auf der Grundlage des im Dezember beschlossenen<br />
Flächennutzungsplans sowie der anderen vorliegenden Fachpläne einen integrierten<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan auf den Weg.<br />
Sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren,<br />
die Otto-Dix-<strong>Stadt</strong> sind Sie.<br />
Sie haben sich im vergangen Jahr wiederum in vielfältigster Weise für Ihre <strong>Stadt</strong> engagiert.<br />
Für den Wiederaufbau der Waldhausbrücke, für die hochkarätige Veranstaltungsreihe<br />
8<br />
„Europäischer Kulturdialog“, für die Finanzierung des Architektenwettbewerbs zum Goethe-<br />
Gymnasium.<br />
Sie haben sich dem wissenschaftlichen Erbe <strong>von</strong> Otto Lummer angenommen, <strong>Gera</strong>s<br />
bedeutendem Physiker, der unter anderem Grundlagen zur Quantentheorie schuf. Sie<br />
haben die Partnerschaftsgärten gepflegt oder in der Villa Jahr andere in die Kunstmalerei<br />
eingeführt, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. …<br />
Das Gespräch, der Kontakt mit Ihnen ist mir wichtig.<br />
Dieser Abend ist mein Dank an Sie!<br />
Packen Sie bitte auch im neuen Jahr weiter mit an. Unsere schöne <strong>Stadt</strong> hat es verdient!<br />
Ihnen allen ein gutes Jahr 2011, Glück, Erfolg und Gesundheit. Vielen Dank den Machern<br />
des heutigen Abends <strong>von</strong> unserem Kultur- und Veranstaltungsmanagement und Ihnen,<br />
meine D<strong>am</strong>en und Herren, einen schönen Abend!