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Aus der spirituellen Werkzeugkiste für den Alltag Aus der spirituellen ...

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40<br />

Ein reizvoll-einsames Bündner Bergtal hinter Klosters<br />

Wo die schöne<br />

Vereina lockt<br />

Vor gerade zehn Jahren eröffnete die Rhätische Bahn ihren Vereinatunnel zwischen Klosters im Prättigau<br />

und dem Unterengadin. Seither ist die 19 Kilometer lange Schienenstrecke mit Autotransport<br />

zum Begriff <strong>für</strong> rasche und sichere Alpenquerung gewor<strong>den</strong>. Fast vergessen geht dabei, dass die Vereina<br />

weit mehr ist als ein dünnes, dunkles Loch im Urgestein des Granitgebirges zwischen Flüela<br />

und Silvretta: ein reizvoll-einsames Bündner Bergtal als naturnahes Wan<strong>der</strong>paradies.<br />

Zu Beginn freilich ist es<br />

mit <strong>der</strong> Einsamkeit noch<br />

nicht weit her. Doch bald<br />

liegt <strong>der</strong> Ferienort Klosters hinter<br />

uns und ein Wan<strong>der</strong>weg, erfreulicherweise<br />

hier getrennt von <strong>der</strong><br />

parallel dazu verlaufen<strong>den</strong><br />

Mountain-Bike-Piste, folgt <strong>der</strong><br />

schäumen<strong>den</strong> Landquart taleinwärts.<br />

Das kalt-klare Wasser lädt<br />

auch im Sommer kaum zum Bade,<br />

und so verfügt <strong>den</strong>n Klosters<br />

(wir registrieren das gern als Erfrischungstipp<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Augenblick<br />

<strong>der</strong> Rückkehr) über ein gewärmtes<br />

Freiluft-Schwimmbad.<br />

Von lieblich zu schroff<br />

Das erste Teilstück bis Monbiel –<br />

dieses Dörfchen mit seinen heimeligen<br />

Holzhäusern grüsst am<br />

gegenüberliegen<strong>den</strong> Nordufer<br />

des Flusses – verläuft fast ohne<br />

Steigung. Auch die zweite Dreiviertelstunde<br />

gilt noch als bequemer<br />

Bummeltrip, obwohl nun zu<br />

bei<strong>den</strong> Seiten die Talflanken immer<br />

höher in <strong>den</strong> Himmel steigen.<br />

Wie gefährlich solche Reliefunterschiede<br />

sein können,<br />

mussten die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner von Monbiel erfahren,<br />

als 1770 unerwartet ein Bergsturz<br />

losbrach und 17 Menschen<br />

verschüttete.<br />

Bei <strong>der</strong> Alp Untersäss auf <strong>der</strong><br />

Flur Novai (eine weitere Alp gleichen<br />

Namens gibt es verwirrlicherweise<br />

wenig nördlich auf <strong>der</strong><br />

Flur Garfiun) vereinigen sich <strong>der</strong><br />

vita sana sonnseitig leben 6/2009<br />

Vereina bei Klosters<br />

Verstanclabach aus Osten und<br />

<strong>der</strong> Vereinabach aus Sü<strong>den</strong> zur<br />

Landquart. Hier im Novaier<br />

Wald bei 1416 m ü.M. beginnt<br />

die Route nun zu steigen, und<br />

zwar vorerst ein Stück weit längs<br />

des mit Fahrverbot belegten<br />

Strässchens hinauf zum Berghaus<br />

Vereina. Wer will, kann als<br />

Variante auch auf einer Pfadspur<br />

noch an<strong>der</strong>thalb Kilometer dem<br />

Vereinabach folgen und dann<br />

sehr steil das Strässchen beim<br />

<strong>Aus</strong>sichtspunkt Chänzeli – dieser<br />

Name fehlt auf <strong>der</strong> Landeskarte,<br />

ist aber auf <strong>den</strong> Wegweisern<br />

angegeben – gewinnen.<br />

Plötzlich wirkt die Landschaft<br />

sehr alpin und schroff. Welch ein<br />

Kontrast zu <strong>den</strong> lieblichen Talauen<br />

am Ufer <strong>der</strong> Landquart oberhalb<br />

Klosters! Einzig auf <strong>der</strong><br />

Stutzalp, wo <strong>der</strong> geschlossene<br />

Waldbestand zu einer parkartigen<br />

Savanne mit einzelnen Pioniergestalten<br />

an <strong>der</strong> Baumgrenze<br />

übergeht, setzt ein Seelein je<br />

nach Lichteinfall einen helleren<br />

o<strong>der</strong> dunkleren Akzent in die Gebirgswelt.<br />

Im Fundament <strong>der</strong> Schweiz<br />

Nun wird es Zeit <strong>für</strong>s Picknick,<br />

sind doch seit dem Aufbruch gute<br />

drei Stun<strong>den</strong> verstrichen. Zwar<br />

erscheinen die Ufer des stillen<br />

Gewässers recht sumpfig, doch<br />

da überall Sturzblöcke wie bestellt<br />

herumstehen, findet sich<br />

auf einem solchen Hochsitz bestimmt<br />

ein trockenes Plätzchen.<br />

Die granitischen Gesteine von<br />

eher düster-grauer Farbe zählen<br />

zu <strong>den</strong> allerältesten <strong>der</strong> Schweiz<br />

und bil<strong>den</strong> gewissermassen das<br />

Fundament unserer Ostalpen.

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