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Aus der spirituellen Werkzeugkiste für den Alltag Aus der spirituellen ...

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Wenn Nahrung krank<br />

macht<br />

Laktose- o<strong>der</strong> Fruchtzuckerintoleranz, Glutenintoleranz sprich Zöliakie<br />

und an<strong>der</strong>e Nahrungsunverträglichkeiten: Die Liste <strong>der</strong> Nahrungsmittel,<br />

auf die manche Menschen mit zum Teil bedrohlichen Beschwer<strong>den</strong><br />

reagieren, scheint immer länger zu wer<strong>den</strong>. Betroffene müssen sich<br />

strikt an eine Verbotsliste halten.<br />

Wer sich im überreichen<br />

Beutelsuppen-<br />

Angebot umsieht und<br />

auf <strong>der</strong> Rückseite von Packungen<br />

auch das Kleinstgedruckte zu lesen<br />

versucht, wird nur schon am<br />

Beispiel Tomatensuppe feststellen:<br />

Es geht bei sehr vielen Produkten<br />

selten mehr um eine<br />

Grundsubstanz, son<strong>der</strong>n um<br />

unterschiedliche Anreicherungen<br />

– und so wer<strong>den</strong> <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Tomatensuppe<br />

beispielsweise Partikel<br />

von getrocknetem Krabbenfleisch<br />

beigegeben. Mehlzusätze/Liposomen,<br />

die bei Brot und<br />

Backwaren Knusprigkeit und<br />

Haltbarkeit för<strong>der</strong>n sollen, Laktose/Milchzucker<br />

in <strong>der</strong><br />

Wurst....viele Nahrungsmittel<br />

haben ihre Ursprünglichkeit, ihre<br />

«Unschuld» verloren und sind<br />

weit davon entfernt, Lebens-<br />

Mittel zu sein. Der Verdauungsapparat<br />

muss angestrengt arbeiten,<br />

um mit all <strong>den</strong> Zusatzstoffen<br />

fertig zu wer<strong>den</strong>. Kommt dazu,<br />

dass alle möglichen exotischen<br />

Nahrungsmittel angeboten wer<strong>den</strong><br />

und zum Probieren animieren,<br />

was zur Folge hat, dass das<br />

Verdauungssystem noch intensiver<br />

beansprucht wird.<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />

kann sich auf ein einzelnes<br />

Produkt beziehen, mit konsequenter<br />

Vermeidungstaktik lassen<br />

sich in diesem Fall Beschwer<strong>den</strong><br />

vermei<strong>den</strong> – sollte<br />

man meinen. Szene in einem Re-<br />

vita sana sonnseitig leben 6/2009<br />

staurant auf Malta, eine Gruppe<br />

von Journalisten hat sich soeben<br />

das delikate Dessert genehmigt<br />

und lässt sich noch einen Espresso<br />

servieren. «War im Dessert<br />

vielleicht Sesam?», fragt eine<br />

Reisejournalistin von Rang und<br />

Namen ihre Tischnachbarin. «Ich<br />

leide nämlich unter einer Sesam-<br />

Allergie», fügt die Fachfrau bei,<br />

und zwar mit schwerer Zunge<br />

und leichtem Lallen. Tatsächlich<br />

war Sesam in <strong>der</strong> Nachspeise,<br />

Zunge und Lippen <strong>der</strong> Frau<br />

schwellen von Minute zu Minute<br />

mehr an, die Situation wird bedrohlich,<br />

man muss per Taxi ins<br />

nächste Spital rasen. Und je<strong>der</strong>mann<br />

fragt sich, weshalb die<br />

Fachfrau sich nicht beim Kellner<br />

nach <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

auffallend süssen Nachspeise erkundigt<br />

hat, ehe sie <strong>den</strong> Löffel<br />

ins Halbgefrorene eintauchte.<br />

Lange Lei<strong>den</strong>swege<br />

Bis eine Nahrungsunverträglichkeit<br />

erkannt wird, kann unter<br />

Umstän<strong>den</strong> viel Zeit verstreichen.<br />

Zeit, die von gesundheitlichen<br />

Attacken und Ungewissheit<br />

überschattet ist. Gerdi Peter<br />

(Name geän<strong>der</strong>t) erzählt, wie sie<br />

während einiger Jahre praktisch<br />

nach jedem Essen von Bauchkrämpfen<br />

gequält wurde und wie<br />

unruhig auch ihre Nächte verliefen:<br />

«Mit Schau<strong>der</strong>n erinnere ich<br />

mich daran, wie ich mich einmal<br />

im Büro vor Schmerzen krümm-<br />

te und beinahe zusammenbrach,<br />

nachdem ich als Zwischenverpflegung<br />

ein Vollkornbrötchen<br />

gegessen hatte.» Gerdi fühlte<br />

sich ausgelaugt, energielos und<br />

die 45-Jährige verlor langsam,<br />

aber stetig an Gewicht. Weil sie<br />

damals vor <strong>der</strong> Scheidung stand<br />

und beruflich stark gefor<strong>der</strong>t<br />

war, schrieb sie ihre Beschwer<strong>den</strong><br />

<strong>der</strong> ausgeprägten Stresssituation<br />

zu. «Ich spürte, dass man<br />

mich an meiner Arbeitsstelle und<br />

auch im Freundeskreis als hysterisches<br />

Sensibelchen zu belächeln<br />

begann. Niemand nahm<br />

mich richtig ernst, auch mein<br />

Hausarzt nicht.» Nach zu langer<br />

Zeit wurde endlich ein Antikörper-Bluttest<br />

durchgeführt. Das<br />

Ergebnis war eindeutig, die Diagnose<br />

lautete Zöliakie. «Schon<br />

nach zwei Tagen, an <strong>den</strong>en ich<br />

nur Gemüse, Reis und Kartoffeln<br />

gegessen hatte, fühlte ich mich<br />

befreit und wie neu geboren»,<br />

berichtet Gerdi.<br />

Die aparte deutsche Schauspielerin<br />

Aglaia Szyszkowitz leidet<br />

ebenfalls unter Zöliakie und<br />

muss alles mei<strong>den</strong>, was Gluten/<br />

Klebereiweiss enthält. In einem<br />

Interview wurde sie gefragt, ob<br />

sie dieser Unverträglichkeit auch<br />

etwas Positives abgewinnen könne.<br />

Die Antwort, die gewiss auch<br />

<strong>für</strong> an<strong>der</strong>e Betroffene gilt: «Der<br />

Vorteil ist, dass ich mich wahnsinnig<br />

gesund ernähren muss.»<br />

Meta Zweifel

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