DENKMALS - Weimar
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Lösch- und Brauchwasser wurde über den offenen Lottebach<br />
mit seinen Armen durch die heutige Markt- und Kaufstraße<br />
und die Rittergasse geführt. Die beiden offenen Arme<br />
vereinigten sich an der Einmündung der Kaufstraße. Die Wassergräben<br />
wurden etwa seit dem 17. Jahrhundert befestigt<br />
bis man etwa 1760 begann sie zu verschließen.<br />
<strong>Weimar</strong>s Straßen boten zu allen Zeiten dank der schlechten<br />
Passierbarkeit und Verschmutzung Anlaß zu Kritik. Die<br />
schlecht befestigten Straßen waren oft aufgeweicht. Die Bezeichnung<br />
der Jakobstraße/Kaufstraße mit „Steinweg“ ist ein<br />
Hinweis darauf, dass dies die gepflasterte Hauptverkehrsstraße<br />
der Stadt war.<br />
1945 erlitten mehrere Häuser am Platz Kriegsschäden, die<br />
Authentitätsverlust der historischen Bauten bewirkten und<br />
bei dem „Sächsischen Hof“ zum Verlust mehrerer Gebäude<br />
des Hofes führten.<br />
Seit 1998 steht das Ensemble um die Kirche, Herderhaus<br />
und altes Gymnasium als Teil des Denkmalensembles „Klassisches<br />
<strong>Weimar</strong>“ auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.<br />
3 Goetheplatz 12<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
Das ehemalige Lesemuseum wurde auf Veranlassung von<br />
Maria Pawlowna (1786 – 1859), Großherzogin von Sachsen-<strong>Weimar</strong>-Eisenach,<br />
1859/1860 nach einem Entwurf<br />
des Schinkel-Schülers Carl Heinrich Ferdinand Streichhan<br />
(1814 – 1884) im klassizistischen Stil errichtet. Der Baukörper<br />
springt mit seiner Stirnseite in den Platzraum vor und hat<br />
im Obergeschoss eine in Anlehnung an den Niketempel der<br />
Akropolis in Athen gestaltete offene ionische Säulenhalle.<br />
Das am zentralen Goetheplatz/Ecke Geleitstraße stehende<br />
Gebäude war für die 1831 gegründete Lesegesellschaft vorgesehen,<br />
die sich der Aufgabe verpflichtete, ihren Mitgliedern<br />
und der Öffentlichkeit populäre Zeitschriften zugänglich<br />
zu machen.<br />
Seit 1922 im städtischen Besitz, nahm das Lesemuseum bis<br />
1932 die Europäische Reisegesellschaft <strong>Weimar</strong> und nach<br />
1950 bis 1970 das Deutsche Reisebüro auf. Danach beherbergte<br />
das Gebäude das Zollamt und dann bis 2005 das<br />
Bauordnungsamt der Stadt <strong>Weimar</strong>. Das Archiv des Bauordnungsamtes<br />
war bis März 2008 noch im Erdgeschoss untergebracht.<br />
Mit der umfangreichen Baumaßnahme im Inneren wurde<br />
das Gebäude von Januar bis Juni 2008 zu einem Radiosender<br />
umgenutzt. Durch die Entfernung der nachträglichen<br />
Einbauten konnte die bauzeitliche Struktur unter Beibehaltung<br />
aller Bauteile wie Fußböden, Kassettendecke, Fenster,<br />
Türen und Treppenhaus wieder hergestellt werden. Mittels<br />
eines temporären Glaskörpers zur Beherbergung des Sendestudios<br />
erhält der denkmalgeschützte Innenraum ein mo-