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DKB_3_08_Vollversion - Kranken Boten

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welche<br />

Farben<br />

oder<br />

Marken<br />

wir mögen,<br />

ob wir<br />

eher schrill<br />

oder eben<br />

doch leise<br />

sind.<br />

Unser<br />

täglicher<br />

Griff in den<br />

Schrank hat<br />

eine erstaunliche<br />

Wirkung<br />

auf die Leute, denen wir im Laufe des<br />

Tages auf der Straße, auf der Arbeit<br />

oder abends im Club oder auf dem<br />

Konzert begegnen. Wir bauen<br />

Brücken und graben Gräben. Wir<br />

zeigen Zugehörigkeit oder grenzen<br />

uns ab.<br />

Schlecht ist nur, wenn die<br />

Oberfläche uns bestimmt.<br />

Wenn wir beginnen uns<br />

darüber zu definieren, wie wir<br />

aussehen, was wir tragen und zu welcher<br />

Gruppe Menschen – zu den Coolen<br />

oder zu den Uncoolen – wir dadurch<br />

gehören. Dann nehmen wir uns<br />

eine Freiheit, die Gott uns gegeben hat.<br />

Nämlich die Freiheit so auszusehen, wie<br />

wir wollen. Zu tragen, was wir wollen.<br />

Uns zu stylen oder eben nicht zu stylen,<br />

wie wir gerade Lust haben.<br />

Ich sehe meine Freiheit darin, dass<br />

ich mich zwar in einer Szene bewegen<br />

kann, soviel und so intensiv wie ich<br />

Der Kranke Bote<br />

möchte, dass ich ein Herz für die Menschen<br />

und die Musik haben kann und<br />

ihnen meine Zugehörigkeit auch durch<br />

mein Äußeres vermitteln kann. Aber<br />

der entscheidende Unterschied ist, dass<br />

ich mich im Endeffekt doch über etwas<br />

anderes definiere: Über mein Christsein.<br />

In erster Linie bin ich Christ. Von<br />

mir aus Christ, dem man die Affinität<br />

zu einer bestimmten Gruppierung<br />

und Musik ansieht. Aber eine<br />

Schublade habe ich da nicht<br />

nötig. Außer der einen: Nachfolgerin<br />

Jesus.<br />

Jesus hat das Herz angesehen,<br />

wenn er mit verkrüppelten, verarmten<br />

Obdachlosen geredet hat. Aber eben<br />

genauso wenn er mit Businessmännern<br />

oder aufgebrezelten Prostituierten<br />

abhing. Wir sollten uns immer weiter<br />

hinterfragen: Bin ich genauso frei? Urteile<br />

ich nach Szene, nach Style, nach<br />

Coolness? Oder gebe ich mir zumindest<br />

immer und immer wieder Mühe auch<br />

hinter der goldglitzernden R´n´B-Discogängerin<br />

oder hinter dem Strickpullover-<br />

und Brillenträger einen richtig coolen<br />

Menschen zu sehen?<br />

Silke Braselmann<br />

(22) ist in Köln zuhause,<br />

betreibt seit<br />

Jahren auf Konzerten,<br />

Festivals, an<br />

der Theologischen<br />

Fakultät der Universität<br />

Bonn und<br />

am eigenen Kleiderschrankintensive<br />

Feldstudien<br />

zum Thema Style.<br />

3/20<strong>08</strong> Juni/Juli Seite 21

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