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Udo<br />
Große<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag,<br />
Herr Walz! Ganz schön viele Gratulanten<br />
hier …<br />
Da können Sie mal sehen! Verona Pooth hat<br />
um Punkt Mitternacht angerufen. Ursula Karven<br />
auch gerade eben. Und schauen Sie mal:<br />
Ein Artikel über mich in der Bildzeitung. Und<br />
im Radio war’s. Ach, toll … ich liebe Geburtstage.<br />
Und ich liebe Geschenke!<br />
Hat Angela Merkel sich auch gemeldet?<br />
Noch nicht, kann aber durchaus sein. Wir kennen<br />
uns ja seit Jahren.<br />
Das Thema unserer Herbst-Ausgabe heißt<br />
„zu Lande“. Welche der vielen Stars, die<br />
Sie in Ihrem Leben gestylt haben, verkörpert<br />
das schöne Mädchen vom Lande am<br />
besten?<br />
Julianne Moore. Rote Haare, helle Haut, ein<br />
bodenständiger Typ. Und von den deutschen<br />
Stars: Gaby Dohm. Sie hat ein Landhaus.<br />
Unkomplizierter Look oder aufwendiger<br />
Glamour-Style: Wie wird in der nächsten<br />
Saison frisiert?<br />
Die 70er Jahre sind zurück. Viel Bewegung im<br />
Haar, Farrah Fawcetts Frisur aus „Drei Engel<br />
für Charlie“ kommt groß raus. Der Natural<br />
Look ist wieder out, stattdessen Smokey Eyes,<br />
etwas Drama. Entweder sind die Augen extrem<br />
geschminkt oder die Lippen stark betont.<br />
Stellen wir uns folgendes vor: Ein Wochenende<br />
in der Natur, vielleicht eine Jagdgesellschaft<br />
oder Bauernhochzeit – zu welchem<br />
Styling würden Sie den Ladys raten?<br />
Jagdgesellschaft? Finde ich furchtbar. Und zur<br />
Bauernhochzeit: ein schönes geblümtes Kleid,<br />
lang natürlich. Junge Mädchen binden sich<br />
Blumenkränze ins Haar. Vielleicht dazu einen<br />
geflochtenen Zopf. Bauernhochzeit eben!<br />
Apropos Zöpfe. Zwei geflochtene Zöpfe<br />
sehen bei Frauen über 18 tendenziell merkwürdig<br />
aus. Gibt es andere Flechtfrisuren,<br />
die Sie empfehlen?<br />
, der<br />
Zwei geflochtene Zöpfe sind was für Kinder<br />
– und sonst bescheuert. Es gibt aber diesen<br />
französischen Zopf, geflochten wie eine Ähre.<br />
Das sieht ganz spannend aus. Grundsätzlich<br />
gilt: Lieber die Finger vom Flechten lassen, das<br />
war vor ein paar Jahren mal modern.<br />
Ein anderes Thema. Ökoprodukte sind im<br />
Kommen, auch in der Kosmetikbranche.<br />
Was halten Sie davon?<br />
Wir tun alle so umweltbewusst und öko, sind<br />
es aber in Wirklichkeit nicht. Wir brauchen<br />
unser Auto, wir brauchen das Öl, wir fliegen<br />
und so weiter. Ich selber benutze zumindest<br />
PumpHaarspray.<br />
Neben Ihren vielen Salons haben Sie<br />
jetzt die traditionsreiche Berliner „Galerie<br />
Bremer“ übernommen – inklusive Bar.<br />
Was passiert dort?<br />
Alle vier Wochen gibt es eine neue Ausstellung.<br />
Und die legendäre Bar von Rudi Bremer,<br />
mit dem ich befreundet war, läuft auch wieder.<br />
Das Künstlerprogramm suche ich selbst aus.<br />
Ausschließlich Fotografie. Bald zeigen wir<br />
F. C. Gundlach, und nächstes Jahr wird es eine<br />
Ausstellung mit Arbeiten von Richard Avedon<br />
geben. Es war immer mein Wunschtraum, eine<br />
Galerie mit Bar zu betreiben. Mein nächster<br />
Wunschtraum ist übrigens ein kleines Hotel:<br />
Jedes Zimmer anders und jedes Zimmer so<br />
eingerichtet, dass man denkt, man sei Zuhause.<br />
PaisleyMuster, Tapeten, ein bisschen<br />
Landhausstil. Und dann eröffne ich noch ein<br />
kleines Waisenhaus in Haiti – für zwölf Kinder.<br />
Ziemlich viele Projekte auf einmal ...<br />
Man lebt ja auch nur einmal. Ich kann zehn<br />
Projekte nebeneinander machen.<br />
Und dann noch Ihre Workshop-Reihe<br />
„Beauty Kiosk“, die Sie zusammen mit<br />
Make-up Profi Betty Amrhein veranstalten …<br />
Mir macht es Spaß, jungen Leuten etwas beizubringen<br />
– beruflich muss ich mir ja nichts<br />
mehr beweisen. Haare, Schminke, ProfiTricks:<br />
Mode & Schönheit<br />
Jeder der will, kann mitmachen und was lernen.<br />
Fachleute genauso wie Privatleute. Ich bin<br />
bei jeder Veranstaltung selbst vor Ort. Ob noch<br />
Plätze frei sind, weiß ich allerdings nicht genau.<br />
Bei soviel Action: Was sind Ihre persönlichen<br />
Entspannungsstrategien?<br />
Ich bin immer entspannt. Ich brauche keine<br />
Entspannungsstrategie. Ich bin ein Mensch,<br />
der sich nie über Leute ärgert, nur über arrogante.<br />
Ich habe noch nie Stress gehabt.<br />
”<br />
Beschaulich<br />
kann ich nicht<br />
und will ich<br />
nicht. “<br />
Das liegt in meinem Naturell, das kann man<br />
nicht trainieren. Ich finde gar nichts auf der<br />
Welt wichtig. Nichts. Außer, dass man gesund<br />
ist. Alles andere ist mir wurscht. Wurscht!<br />
Schreib’ das auch so, mit „wurscht“!<br />
Da sind wir schon bei unserer letzten Frage.<br />
Na, das ging aber schnell!<br />
Also: Sie stammen aus Waiblingen bei<br />
Stuttgart. Mit 17 zogen Sie raus in die<br />
Welt: Zürich, St. Moritz. Und Anfang der<br />
1960er dann Berlin. Sind Sie heute zu<br />
100 Prozent Stadtmensch oder sehnen Sie<br />
sich manchmal nach ländlicher Beschaulichkeit?<br />
Beschaulich kann ich nicht und will ich nicht.<br />
Ich will Leute um mich haben. Man lebt ja nur<br />
einmal. Das Leben ist keine Generalprobe. Vor<br />
kurzem war ich mal wieder in Stuttgart. Das<br />
war, als wenn der Papst den Boden betritt:<br />
Der Bürgermeister war da, hat mit mir eine<br />
Stadtrundfahrt gemacht, alle Zeitungen waren<br />
da, alle Sender. Das hat mich sehr geehrt.<br />
Wirklich. Das Landleben suche ich allerdings<br />
nicht. Aber Natur ist ganz wichtig. Ich fahre<br />
am liebsten im Auto durch die Natur und gucke<br />
sie mir durchs Fenster an. Und bei mir zu<br />
Hause ist ringsum alles Grün. Das ist schon<br />
beruhigend.<br />
Herr Walz, vielen Dank für das Gespräch<br />
und einen schönen Geburtstag!<br />
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