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August 2010 - Tng

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was wiederum dazu führt, dass Insulin ausgeschüttet<br />

wird“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin<br />

Anika Brieske von der<br />

Deutschen Hochschule für Prävention und<br />

Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.<br />

Insulin fördert die Aufnahme von Kohlenhydraten<br />

aus dem Blut in die Leber und in Muskelzellen.<br />

Gleichzeitig begünstigt es aber auch<br />

den Aufbau von Fettpolstern und verhindert,<br />

dass der Körper Fettreserven abbaut. Das ist<br />

der Grund, warum Kohlenhydrate als Dickmacher<br />

verschrien sind.<br />

Doch Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate:<br />

Es gibt einfache, schnell verfügbare,<br />

dazu gehören Zucker, Weißmehlprodukte, Limonade<br />

und andere gesüßte Getränke. Dass<br />

die schlecht für Figur und Gesundheit sind,<br />

dürfte hinlänglich bekannt sein. Stärke und<br />

Ballaststoffe, die komplexen Kohlenhydrate,<br />

versorgen den Körper langsamer, aber dafür<br />

dauerhafter mit Brennstoffen.<br />

„Schnell verfügbare Kohlenhydrate erhöhen<br />

den Blutzuckerspiegel rasch und ziehen eine<br />

entsprechend hohe Insulinausschüttung nach<br />

sich“, sagt Brieske. Ein Beispiel: Nachdem<br />

wir ein Stück Kuchen verdrückt haben, läuft<br />

die Insulinproduktion auf Hochtouren. Der<br />

Blutzuckerspiegel fällt rasch, ist unter Umständen<br />

sogar niedriger als vor dem Verzehr<br />

des Kuchenstücks. Die Folge: Der Körper verlangt<br />

wieder nach Nahrung. Ein Teufelskreis,<br />

meint Brieske: „Diese Stoffwechsellage begünstigt<br />

Heißhungerattacken und ist sowohl<br />

für sportliche Höchstleistungen als auch für<br />

eine Gewichtsreduktion ungünstig.“<br />

Wie viele KohleNhydrate siNd<br />

gesuNd? Leistungssportler sollten<br />

sechs bis neun Gramm pro Kilogramm<br />

Körpergewicht, alle anderen 100-200<br />

Gramm täglich zu sich nehmen.<br />

NahruNgsmittel KohleNhydrate*<br />

Spaghetti 69 g<br />

Ciabatta 49 g<br />

Vollkornbrot 37 g<br />

Kartoffeln, gegart 15 g<br />

Äpfel 11 g<br />

*je 100 Gramm<br />

Kein Wunder, dass ein Verzicht auf Kohlenhydrate<br />

die Pfunde purzeln lässt. Bei einer<br />

Low-Carb-Diät, die weniger als 100 Gramm<br />

Kohlenhydrate pro Tag enthält, verliert man<br />

schnell an Gewicht; und auch wer nur abends<br />

Brot, Kartoffeln und Co. weglässt, kann innerhalb<br />

kurzer Zeit ein bis zwei Kilo abnehmen.<br />

Das fällt vielen aber schwer, meint Brieske,<br />

weswegen ein dauerhafter Erfolg bei Low-<br />

Carb-Diäten unwahrscheinlich ist. Ganz abgesehen<br />

davon, dass der Körper Kohlenhydrate<br />

braucht, nicht nur als Treibstoff für Gehirn<br />

und Muskeln. Kohlenhydrate spielen auch<br />

eine wichtige Rolle beim Aufbau von Knochen,<br />

Knorpel und Nervenfasern, außerdem<br />

sorgen sie für einen ausgeglichenen Wasser-<br />

und Elektrolytenhaushalt.<br />

Deswegen: Gesund und gut für die Figur<br />

ist es, wenn man auf einen ausgewogenen<br />

Blutzuckerspiegel achtet. Brieske empfiehlt<br />

deswegen, ballaststoffreiche Kohlenhydratquellen<br />

zu bevorzugen, also Gemüse, Obst,<br />

Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Kohlenhydratreiche<br />

Lebensmittel – Kartoffeln,<br />

Reis, Nudeln und Brotwaren – sollten mit eiweißreichen<br />

Nahrungskomponenten (Fisch,<br />

Geflügel, Quark) kombiniert werden, um den<br />

Blutzuckeranstieg zu verzögern. Es spricht<br />

also nichts gegen die gute alte Stulle, wenn sie<br />

mit Frühlingsquark bestrichen ist.<br />

Essen & Trinken<br />

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