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Nr. 3 – März 2011<br />

<br />

21. – 26. Juni<br />

Auskunft/Anmeldung bis spätestens 30. März<br />

2011, bei Franz Pollak, 65795 Hattersheim, Bahnhofstraße<br />

83, Tel./Fax: 0 61 45 /3 23 61<br />

22. – 26. Juni<br />

Auskunft/Anmeldung bei: Elli Kuttelwascher, Grüner<br />

Weg 10, 34576 Homberg, Telefon 0 56 81 / 4159<br />

<br />

22. – 26. Juni, Auskunft/Anmeldung bei: Pfr. Dieter<br />

Lang, 86633 Neuburg, Nibelungenstr. 257, Telefon<br />

0 84 31 / 64 14 23<br />

22. – 25. Juni,<br />

Auskunft/Anmeldung bei: Maria Stilper, Sonnenstraße<br />

8, 91207 Lauf, Telefon 0 91 23 / 56 00<br />

<br />

21. – 26. Juni, Auskunft/Anmeldung bei: Horst<br />

Zeizinger, Albert-Lortzing-Str. 9, 73529 Schwäbisch<br />

Gmünd, Telefon 0 71 71 / 4 34 23<br />

In <strong>de</strong>r außeror<strong>de</strong>ntlichen Bun<strong>de</strong>svorstandssitzung<br />

am 3. Februar 2011, in Buchen, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <br />

am wie<br />

folgt festgelegt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nur gela<strong>de</strong>ne Gäste<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Details dazu gab es bereits im Januar-Grenzboten!<br />

<br />

Der wird aus <strong>de</strong>m Geldmarkt<br />

genommen, er hat „ausgedient“ und wird ersetzt<br />

durch die 50-Kronen-Münze. Für uns Iglauer be<strong>de</strong>utet<br />

das, dass in diesem Jahr die letzte Gelegenheit<br />

ist, aufgesparte Scheine auszugeben o<strong>de</strong>r zu<br />

tauschen.<br />

<br />

in <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

in und <br />

München<br />

<br />

Haus <strong>de</strong>s Ostens<br />

Weitere Termine in <strong>de</strong>n Berichten <strong>de</strong>r Nachbarschaften<br />

und Dorfgemeinschaften!<br />

<br />

Eine Region voller Geschichte und Geschichten<br />

Frauental. Der Name <strong>de</strong>s Ortes, <strong>de</strong>r fast am Rand <strong>de</strong>r<br />

nördlichen Sprachinsel liegt, be<strong>de</strong>utet „unserer lieben<br />

Frau (Maria) Tal“. Seine Gründung hat das Dorf <strong>de</strong>n<br />

Zisterzienserinnen zu verdanken, die dort ein Kloster<br />

grün<strong>de</strong>ten, bzw. eigentlich sogar <strong>de</strong>n Deutschrittern,<br />

die ihre Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Nonnen überließen. Außer<strong>de</strong>m<br />

hatten die Deutschritter dort auch 1263 mit <strong>de</strong>m Bau<br />

einer Kirche begonnen. Aber erst 1265 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Grundstein für <strong>de</strong>n Bau gelegt. 1277 konnte die Kirche<br />

eingeweiht wer<strong>de</strong>n. Wie üblich sie<strong>de</strong>lten um Kloster<br />

und Kirche Bauern und Handwerker. So entstand<br />

das Dorf, das größer wur<strong>de</strong>, je größer <strong>de</strong>r Reichtum<br />

<strong>de</strong>s Klosters wur<strong>de</strong>. Vom Papst und <strong>de</strong>m Prager Bischof<br />

in Schutz genommen sowie von Adligen geför<strong>de</strong>rt,<br />

entwickelte sich das Frauenstift prächtig. Dem<br />

Kloster wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ort Pattersdorf zugeschlagen, dazu<br />

die dortigen Silberstollen, ein Erbhof in Langendorf<br />

und schließlich erwarb das Kloster 1304 einen Teil<br />

von Siebentann. Später erhielt das Frauenkloster, per<br />

Schenkung, <strong>de</strong>n gesamten Ort Langendorf. Aufgrund<br />

dieses Reichtums, es gehörten noch Bergwerke, u.a. in<br />

Sehrlenz und Schachersdorf dazu, überstand das Kloster<br />

die Plün<strong>de</strong>rungen im Jahr 1278 recht gut, verlor<br />

aber in <strong>de</strong>r Hussitenzeit einen großen Teil seiner Güter.<br />

Doch während <strong>de</strong>r Gegenreformation erholte sich das<br />

Kloster und so konnte 1622 sogar das Stiftungsgebäu<strong>de</strong><br />

renoviert wer<strong>de</strong>n. Der 30-jährige Krieg fügte <strong>de</strong>m Kloster<br />

keinen nennenswerten Scha<strong>de</strong>n zu. Erst als Josef<br />

II., ein Sohn Maria Theresias und von 1765-1790 röm.<strong>de</strong>utscher<br />

Kaiser, zahlreiche Klöster schloss, darunter<br />

auch das Kloster Frauental, en<strong>de</strong>t die Herrschaft <strong>de</strong>s<br />

Stiftes. Das Kloster war übrigens ab 1782 bis zur Auflösung<br />

von Klosterfrauen <strong>de</strong>s Karmeliteror<strong>de</strong>ns geführt<br />

wor<strong>de</strong>n. Ein Käufer für das Kloster wur<strong>de</strong> nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

und so pachtete <strong>de</strong>r Iglauer Bürger Trost das inzwi-<br />

<br />

und errichtete darin eine Tuchfabrik. Ab 1807 wechselte<br />

das Gut allerdings dann noch ein paar Mal <strong>de</strong>n Besitzer.<br />

Das Dorf selbst wur<strong>de</strong> 1869 zum Markt erhoben.<br />

Da war Frauental aber bereits schon zum Wallfahrtsort<br />

gewor<strong>de</strong>n. 1730 nämlich wur<strong>de</strong> im „Minichwal<strong>de</strong>“<br />

eine Einsie<strong>de</strong>lei zu Ehren <strong>de</strong>r hl. Anna errichtet. Die<br />

kleine Kapelle über einer Quelle rief viele Wallfahrer<br />

in <strong>de</strong>n Mönchswald. Die Wallfahrer, Bettler und Herzoge,<br />

suchten Heilung von ihren Gebrechen. Die Einsie<strong>de</strong>lei<br />

erhielt 1752 sogar einen eigenen Priester. Bald<br />

wur<strong>de</strong> die Kapelle zu klein. So ging man daran, eine<br />

Kirche zu bauen. Die Maurer begannen <strong>de</strong>n Bau dort,<br />

wo die Kapelle stand. Aber was sie am Tage aufführten,<br />

stürzte in <strong>de</strong>r Nacht wie<strong>de</strong>r ein. So geschah es dreimal.<br />

Am vierten Tage fand man an <strong>de</strong>r Stelle, auf <strong>de</strong>r heute<br />

das Gotteshaus steht Fußspuren im Tau. Da sagten sie:<br />

„Die heilige Anna hat sich selbst <strong>de</strong>n Platz auserwählt“<br />

und erbauten dort 1760 die Kirche genau so groß, wie<br />

es die Spuren anzeigten. Der Bau ist von vielen Sagen<br />

umrankt. Eine davon haben sie hier gera<strong>de</strong> gelesen.<br />

Eine weitere ist auf <strong>de</strong>r Titelseite abgedruckt.<br />

So hat auch <strong>de</strong>r Ort Frauental, wie eigentlich alle Orte<br />

<strong>de</strong>r Sprachinsel, neben etlichen Sagen, auch eine ge-<br />

3


4 Nr. 3 – März 2011<br />

schichtliche Be<strong>de</strong>utung. Oft war/ist diese Be<strong>de</strong>utung<br />

sogar nicht einmal <strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>r Sprachinsel<br />

bekannt, <strong>de</strong>n heutigen schon gar nicht. Doch für immer<br />

ist die Geschichte verewigt und nachzulesen, z.<br />

B. im „Dörferbuch“, <strong>de</strong>m „Heimatbuch“ und vielen<br />

an<strong>de</strong>ren Publikationen von Landsleuten, die sich die<br />

Mühe machten, diese für die Nachwelt aufzuschreiben.<br />

Neben vielen Privathaushalten sind diese „Nachschlagewerke“<br />

auch in <strong>de</strong>n großen Bibliotheken, aber auch<br />

in unserem Archiv in Hei<strong>de</strong>nheim vorhan<strong>de</strong>n. Diese<br />

Kulturgüter zu erhalten und damit die Geschichte Interessierten<br />

weiter zugänglich zu machen, bevor „<strong>de</strong>r<br />

Letzte von uns das Licht ausmacht“, ist eine <strong>de</strong>r heute<br />

vordringlichsten Aufgaben unseres Vereins. Helfen sie<br />

mit, lassen Sie, liebe Iglauer, liebe Leser und Freun<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Heimatblattes, uns ihre I<strong>de</strong>en dazu zukommen. Die<br />

Stadt Hei<strong>de</strong>nheim hat möglicherweise die geschichtlichen<br />

Zusammenhänge, bzw. die geschichtliche Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Archivalien noch nicht entsprechend wahrgenommen,<br />

so dass sie sich eventuell <strong>de</strong>swegen bis dato<br />

nicht entschließen konnte, das Sprachinsel-Archiv in<br />

ihre Obhut zu nehmen und ggf. sogar <strong>de</strong>m Stadtarchiv<br />

anzuglie<strong>de</strong>rn und sozusagen als Teil <strong>de</strong>r Städtepartnerschaft<br />

Hei<strong>de</strong>nheim/Jihlava/Iglau anzusehen. gp<br />

<br />

Als Jihlava noch Iglau war<br />

Erinnerungen – wir leben mit ihnen, wir leben von ihnen,<br />

wir schöpfen Erfahrung und Wissen aus ihnen.<br />

Erinnerungen – sie sind Quelle unserer Hoffnung und<br />

Zuversicht, unserer Traurigkeit und unserer Lebensfreu<strong>de</strong>.<br />

Es gibt gute und weniger gute. Erinnerungen<br />

gehören zu uns! Sie sind nicht wegzudiskutieren und<br />

schon gar nicht lassen sie sich (auf Dauer) verdrängen.<br />

Wir Iglauer, aber nicht nur wir, benutzen unsere Erinnerung<br />

als Mahnung, offen und fair miteinan<strong>de</strong>r umzugehen.<br />

Die Heimat nicht zu vergessen, nicht zu vergessen<br />

wie es war, als wir noch „daham“ sein durften.<br />

Wir erinnern uns an Kindheitserlebnisse, die Jahre als<br />

Heranwachsen<strong>de</strong>, als Eltern, als Großeltern. Wir erinnern<br />

uns an die Vertreibung, an die unmenschliche Zeit<br />

in <strong>de</strong>n Lagern, an die Märsche und an die Transporte.<br />

Und wir erinnern uns an die Zeit zwischen 1939 und<br />

1945, an die Zeit <strong>de</strong>s Protektorats. Wir erinnern uns an<br />

diese Zeit – aber wir re<strong>de</strong>n kaum darüber. Wir erinnern<br />

uns, je nach Alter mehr o<strong>de</strong>r weniger, an die Namen,<br />

die zur Protektoratszeit gehören: Dr. Arthur Seyß-<br />

Inquart, Emanuel Sla<strong>de</strong>k, Gottlob Berger, Raimund<br />

Siegl, um nur einige zu nennen. Wir erinnern uns auch<br />

an Ignatz Göth, Franz Wehrmann, Johann Achatzi, Ulla<br />

Theurer und viele an<strong>de</strong>re. Wir erinnern uns an unsere<br />

tschechischen Sportkamera<strong>de</strong>n und Freun<strong>de</strong>, an unsere<br />

jüdischen Nachbarn. Alles ist Bestandteil unseres Lebens,<br />

es gehört zur Erinnerung an „daham“, auch an<br />

die Zeit, als <strong>de</strong>r Hauptplatz „Adolf-Hitler-Platz“ hieß,<br />

als Dr. Leo Engelmann Bürgermeister in Iglau war.<br />

Wir können und wir dürfen es nicht zulassen, dass diese<br />

Erinnerungen verdrängt und verschwiegen wer<strong>de</strong>n,<br />

nur weil sie uns möglicherweise unbequem sind und<br />

wir heute, wo wir es besser wissen, uns auch ein gutes<br />

Stück weit schämen. Schämen dafür, dass wir bei <strong>de</strong>n<br />

Aufmärschen so bereitwillig Spalier gestan<strong>de</strong>n haben,<br />

dass wir so manches Mal weggeschaut haben.<br />

Para<strong>de</strong> in Iglau, 15. März 1939<br />

Liebe Leser und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Heimatblattes, heute, 66<br />

Jahre nach Kriegsen<strong>de</strong> freuen wir uns, dass Tschechien<br />

so vehement dabei ist, die „verschwiegene Geschichte“<br />

(Buchtitel) aufzuarbeiten, unsere Erinnerungen zu bestätigen.<br />

Und wir? Haben nicht auch wir, 66 Jahre „danach“,<br />

die Aufgabe, auch über unsere verdrängte, verschwiegene<br />

Geschichte offen und ehrlich zu sprechen?<br />

Wir müssen es gar nicht so sehr Dritten gegenüber tun,<br />

son<strong>de</strong>rn hauptsächlich uns und unseren Kin<strong>de</strong>rn gegenüber.<br />

Aber – und da bedarf es keiner Diskussion: Unser<br />

Ge<strong>de</strong>nken, unsere Erinnerung an unseren Ge<strong>de</strong>nkstätten<br />

in Waldkirchen, Fratres und Iglau, in <strong>de</strong>n Gottesdiensten<br />

dort und in Hei<strong>de</strong>nheim, am Denkmal auf <strong>de</strong>m<br />

Schlossberg, gehört allein uns, unseren Toten, unseren<br />

Erlebnissen und Lei<strong>de</strong>n vor, während und nach <strong>de</strong>r Vertreibung,<br />

verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Dank an diejenigen in <strong>de</strong>r<br />

Tschechei und in Österreich, die uns damals etwas zu<br />

Essen zusteckten, uns ein erstes Quartier und unseren<br />

Toten eine würdige Ruhestätte gaben. Und überall dort,<br />

wo es geschichtlich notwendig und wo es angebracht<br />

ist, da gehört die Erinnerung hin, an die „dunkle Zeit“.<br />

Hilfestellung zur Erinnerung an unsere Geschichte von<br />

1939 bis 1945 kann uns dabei ein Buch geben, das neu<br />

auf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschsprachigen Markt kommt: „Iglau unterm<br />

Hakenkreuz“. In Tschechien ist es schon seit <strong>de</strong>m<br />

vergangenen Jahr im Han<strong>de</strong>l. Es hat vor allem bei <strong>de</strong>r<br />

wissbegierigen Jugend guten Absatz gefun<strong>de</strong>n. Jetzt<br />

ist, auch dank <strong>de</strong>r Unterstützung aus <strong>de</strong>r Familie unseres<br />

Ehren-Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n Fritz „Fiffo“ Hawelka,<br />

die <strong>de</strong>utsche Übersetzung fertig. Auch die Übersetzung<br />

<strong>de</strong>s Textes selbst und notwenige Korrekturen wur<strong>de</strong>n<br />

von Fritz Hawelka begleitet. Das Buch ist keine „Aufrechnung“,<br />

es <strong>de</strong>nunziert nicht, es stellt nicht bloß. Genau<br />

wie Herma Kennel, bescheinigt Fritz Hawelka <strong>de</strong>m<br />

Buch, das im Übrigen sogar mit einigen falschen Behauptungen<br />

und Gerüchten „aufräumt“, eine sachlich<br />

korrekte Zeitdokumentation. Jiri Vybihal, <strong>de</strong>r Autor<br />

und Herausgeber <strong>de</strong>s Buches, hat, in Zusammenarbeit<br />

mit Vilem Wodak, aber nicht nur die Zeit <strong>de</strong>s Protektorates<br />

beschrieben, son<strong>de</strong>rn auch die Zeit davor und<br />

danach. So nimmt er z. B. Bezug auf die jahrhun<strong>de</strong>rtelange<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Deutschen in <strong>de</strong>r Sprachinsel und<br />

auch auf die Zeit <strong>de</strong>r Vertreibung, in <strong>de</strong>r fast „minutiös“<br />

beschrieben ist, wann welches Dorf „geräumt“ wur<strong>de</strong>.


Nr. 3 – März 2011<br />

Aus Herma Kennels Essay zum Buch haben wir die<br />

Überschrift zu diesem <strong>Artikel</strong> übernommen. Rein historisch<br />

betrachtet ist die Überschrift nicht ganz korrekt,<br />

<strong>de</strong>nn „Iglau“ gab es schon seit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r<br />

Tschechoslowakei, bzw. <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Einführung<br />

<strong>de</strong>r Amtssprache Tschechisch nicht mehr. Aber<br />

speziell in <strong>de</strong>r Zeit von 1939 bis 1945 war Jihlava doch<br />

wie<strong>de</strong>r Iglau. „Das Buch“, so Herma Kennel, „zeichnet<br />

sich insbeson<strong>de</strong>re durch die vielen historischen Fotos<br />

aus, die Jiri Vybihal unermüdlich gesammelt hat. Man<br />

könnte fast sagen, es han<strong>de</strong>lt sich um ein Fotobuch<br />

mit Erläuterungen. Für sein Buch hat er <strong>de</strong>utsche und<br />

tschechische Zeitzeugen befragt. Er hat die Nachkommen<br />

<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Personen interviewt und in Archiven<br />

geforscht. Die Zeitung „Mährischer Grenzbote“<br />

war bei seinen Recherchen eine wichtige Quelle.<br />

Durch sein Buch haben vor allem die jungen Tschechen<br />

von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Vergangenheit Iglaus erfahren. Dass<br />

<br />

gedruckt wer<strong>de</strong>n musste, zeigt das große Interesse <strong>de</strong>r<br />

jüngeren Generation, endlich zu erfahren, wie das Leben<br />

vor 1945 in Iglau war. Jiri Vybihal ist kein Historiker,<br />

son<strong>de</strong>rn ein Manager. Das kommt <strong>de</strong>m Buch aber<br />

eher zugute, weil er leicht verständlich und sehr sachlich<br />

schreibt. Er muss keine politischen Rücksichten<br />

nehmen und kann es sich leisten, vorurteilslos über die<br />

Geschehnisse in jener Zeit zu berichten. Nüchtern und<br />

objektiv beschreibt er die Funktionen von Amtsträgern,<br />

schil<strong>de</strong>rt die Auswirkungen ihrer Handlungen und <strong>de</strong>ren<br />

Folgen. Die Absicht Jiri Vybihals, das Buch in<br />

<strong>de</strong>utscher Sprache herauszugeben, kann man <strong>de</strong>shalb<br />

nur begrüßen. Bei <strong>de</strong>n Iglauern, die vor <strong>de</strong>m Krieg geboren<br />

sind, wird das Buch Erinnerungen wecken, ihren<br />

Kin<strong>de</strong>rn wird es zeigen, wo ihre Eltern und Vorfahren<br />

herkommen. Und allen, die Interesse an Zeitgeschichte<br />

haben, bietet das Buch eine aufschlussreiche Schil<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s politischen Alltagslebens in jenen Kriegsjahren.<br />

Ich wünsche <strong>de</strong>m Buch viele Leser.“<br />

Noch einmal: Para<strong>de</strong> 15. März 1939 in Iglau. Vorne,<br />

mit Stahlhelm: General Reinhard, 4. Panzer-Divison.<br />

Was waren die Folgen und Auswirkungen <strong>de</strong>r Nazi-<br />

mentationen,<br />

im Internet, in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Zeitzeugen,<br />

<strong>de</strong>r Vertriebenen, ist die Antwort zu <strong>de</strong>n Fragen<br />

präsent. Trotz<strong>de</strong>m ist es erstaunlich, dass erst jetzt, in<br />

jüngster Zeit, das Medieninteresse so richtig erwacht<br />

ist. Denn mehr noch als alle (Geschichts-) Bücher,<br />

als alle Beiträge im Internt, vermögen Zeitungen, Ra-<br />

dio und hauptsächlich das Fernsehen, das Interesse an<br />

<strong>de</strong>r auch bei uns nur zu gerne ausgeblen<strong>de</strong>ten Zeit zu<br />

wecken. Aufgewacht ist vor allem die Jugend. Zuerst<br />

in <strong>de</strong>r Tschechischen Republik und dann auch bei uns.<br />

Fernsehbeiträge zur besten Sen<strong>de</strong>zeit, Beiträge in <strong>de</strong>n<br />

Zeitungen, Berichte über gefun<strong>de</strong>ne, lange verschwie-<br />

<br />

dokumentation<br />

„Töten auf tschechisch“, haben dazu<br />

beigetragen, endlich das Schweigen, das Vertuschen,<br />

die Tabu-Themen aufzubrechen. 66 Jahre nach Kriegsen<strong>de</strong>.<br />

Aber immerhin. Besser spät als nie. Deswegen<br />

passt auch ein Buch wie das von Jiri Vybihal so gut<br />

in die Zeit. Das Buch beschreibt die Zeit wie sie war.<br />

Es beschreibt Personen von <strong>de</strong>nen auch <strong>de</strong>r Bub Ernst<br />

Plass wusste, wie wir in seinen Kindheitserinnerungen<br />

noch lesen wer<strong>de</strong>n. Und, wie bereits erwähnt, es räumt<br />

mit Gerüchten und Unwahrheiten auf, z. B. über das<br />

Geschehen in <strong>de</strong>n letzten März-Tagen und in <strong>de</strong>r Nacht<br />

vom 29. auf <strong>de</strong>n 30. März 1939, in <strong>de</strong>r Nacht, in <strong>de</strong>r in<br />

Iglau die Synagoge brannte. Dazu ist im Buch zu lesen:<br />

„21. März 1939: Auf <strong>de</strong>m Adolf-Hitler-Platz in Iglau<br />

fand die erste Truppenpara<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wehrmacht in Mähren<br />

unter <strong>de</strong>m Befehl von General <strong>de</strong>r Infanterie Johannes<br />

Blaskowitz statt. Eine ähnliche Heerschau fand<br />

kurz davor auch in Prag statt. In <strong>de</strong>r Zeitung Mährischer<br />

Grenzbote wur<strong>de</strong> eine antisemitische Re<strong>de</strong> von<br />

Alfred Rosenberg, <strong>de</strong>m nationalsozialistischen Haupti<strong>de</strong>ologen,<br />

veröffentlicht.<br />

Auch in Iglau, ebenso wie im ganzen Protektorat, begann<br />

man mit <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>r jüdischen Frage . Jüdische,<br />

aber auch manche tschechischen Geschäfte<br />

wur<strong>de</strong>n mit beleidigen<strong>de</strong>n Parolen bemalt, was ernste<br />

Konsequenzen in Form von Gerichtsverfahren hatte.<br />

So kam es auch zum ersten ernsten Zerwürfnis zwischen<br />

Tschechen und Deutschen. Im Jahre 1930 lebten<br />

im Iglauer Land etwa 2.000 Ju<strong>de</strong>n, die meisten in <strong>de</strong>n<br />

<br />

Umgebung. In Iglau selbst lebten am Anfang <strong>de</strong>s Jahres<br />

1938 annähernd 700 Ju<strong>de</strong>n, 200 Ju<strong>de</strong>n übersie<strong>de</strong>l-<br />

<br />

wo sie versuchten, unter an<strong>de</strong>ren Einwohnern unterzutauchen.<br />

Nur etwa 50 Ju<strong>de</strong>n schafften es, ins Ausland<br />

auszuwan<strong>de</strong>rn. Im März 1939 trat auch die Verfügung<br />

Nr. 1728 in Kraft, die <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n in Iglau untersagte<br />

Gaststätten und Kaffeehäuser zu besuchen. Deren Besitzer<br />

waren gezwungen, ihre Betriebsräume mit <strong>de</strong>r<br />

Aufschrift „Ju<strong>de</strong>n Eintritt verboten“ zu bezeichnen,<br />

o<strong>de</strong>r ihnen einen Extraraum o<strong>de</strong>r einen Teil davon vorzubehalten,<br />

und diesen ebenfalls zu kennzeichnen.<br />

Es wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n verboten Schwimmbä<strong>de</strong>r und Freibä<strong>de</strong>r<br />

zu besuchen, außer <strong>de</strong>njenigen, die Ju<strong>de</strong>n vorbehalten<br />

waren, <strong>de</strong>n Stadtpark (am Winterstadion) so-<br />

<br />

Räume in Altenheimen und Krankenhäusern mit nichtjüdischen<br />

Bürgern zu teilen. Alle Betriebe, Betriebsanlagen<br />

und Geschäfte mussten mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Inschrift „Jüdisches Geschäft, Betriebsanlage, Betrieb“<br />

versehen wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Verstoß gegen die Verfügung<br />

drohte eine Geldstrafe von 10 bis 5.000 Kronen o<strong>de</strong>r<br />

eine Freiheitsstrafe von 12 bis 14 Tagen. 23.3.1939:<br />

Der Regierungskommissar <strong>de</strong>r Stadt Iglau Dr. Brum-<br />

5


6 Nr. 3 – März 2011<br />

mer ließ Iglauer Straßen und Plätze umbenennen. (z.B.<br />

die Spitalgasse in Dr. Seyss-Inquart-Straße, die Red.)<br />

Aus <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r sog. Volksmannschaft wur<strong>de</strong>n<br />

die ersten Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Allgemeinen SS ausgesucht.<br />

27.3.1939: Wie<strong>de</strong>reröffnung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Schule in<br />

<br />

kam es zur Plün<strong>de</strong>rung jüdischer, aber auch tschechischer<br />

Geschäfte. 29.3.l939: In <strong>de</strong>n Straßen Iglaus<br />

wur<strong>de</strong> geschossen, es wur<strong>de</strong>n Schaufenster von 21 Geschäften<br />

und kleineren Firmen zerschlagen mit einem<br />

Gesamtscha<strong>de</strong>n von mehr als 4.000 Reichsmark. An<br />

dieser Aktion nahmen 40 bis 50 Angehörige <strong>de</strong>r Wehrmacht,<br />

<strong>de</strong>r Schutzpolizei – SCHUPO – sowie ortsansässige<br />

Deutsche teil. Ein Mann wur<strong>de</strong> dabei verletzt.<br />

Es wur<strong>de</strong> niemand verhaftet und die Schuldigen wur<strong>de</strong>n<br />

nicht aufgegriffen. Damals schon sprach man unter<br />

<strong>de</strong>n Leuten über die Möglichkeit, die Synagoge in<br />

Brand zu stecken. In unmittelbarer Nachbarschaft <strong>de</strong>r<br />

Synagoge wohnte <strong>de</strong>r tschechische Arzt Alois Fürst,<br />

<strong>de</strong>r wegen seiner begrün<strong>de</strong>ten Befürchtungen vor <strong>de</strong>r<br />

Verbreitung <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s je<strong>de</strong>n Abend auf die Umgebung<br />

<strong>de</strong>r Synagoge ein Auge hatte.<br />

In dieser Nacht wur<strong>de</strong> die Iglauer Synagoge<br />

– erbaut im Jahre 1863 – in Brand gesteckt. Sie<br />

stand an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s ehemaligen Marktplatzes am<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutigen Beneš-Straße (Schillergasse, die<br />

Red.), wo sich <strong>de</strong>r neu angelegte Gustav-Mahler-Park<br />

Die Fundamente <strong>de</strong>r Synagoge sind sichtbar<br />

in <strong>de</strong>n Park integriert und nachts durch in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

eingelassene Strahler kenntlich gemacht. Anmerkung<br />

<strong>de</strong>r Red.<br />

In Kirchners Gasthaus in <strong>de</strong>r Budweisergasse N. 8<br />

ßen<br />

sechs künftige Brandstifter bis Mitternacht. Irgendwo<br />

in <strong>de</strong>r Nähe hatten sie Kanister mit Benzin<br />

<br />

<strong>de</strong>m Haus gegenüber behauptete laut Protokoll, das<br />

Feuergut hätte die Wehrmacht gebracht und es sogar in<br />

<strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> verschüttet). Die Brandstifter drangen in<br />

die Synagoge ein, verschütteten die Flüssigkeiten und<br />

zün<strong>de</strong>ten sie an. Das Gebäu<strong>de</strong> brannte völlig aus. Die<br />

herbeigerufenen Feuerwehrleute konzentrierten sich<br />

eher auf das Löschen umliegen<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> als auf <strong>de</strong>n<br />

eigentlichen Mittelpunkt <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s.<br />

Die ausgebrannte Synagoge<br />

Das Feuer mel<strong>de</strong>te Doktor Fürst. Die Schutzpolizei<br />

hat die vermutlichen Brandstifter auf <strong>de</strong>r Stelle festge-<br />

nommen. Die Synagoge sei von HJ-Mitglie<strong>de</strong>rn unter<br />

Mithilfe irgendwelcher Leute aus Prag, die <strong>de</strong>n Brand<br />

<br />

wenigstens unter <strong>de</strong>r Iglauer Bevölkerung. Sogar noch<br />

nach <strong>de</strong>m Jahr 1989 machte man <strong>de</strong>n in diesem Buch<br />

(„Iglau unterm Hakenkreuz“, die Red) mehrmals erwähnten<br />

Franz Wehrmann für die Tat verantwortlich.<br />

Die Synagoge zün<strong>de</strong>ten aber keine Jugendlichen von<br />

<strong>de</strong>r HJ an, son<strong>de</strong>rn folgen<strong>de</strong> Brandstifter: Rudolf<br />

Krautschnei<strong>de</strong>r (37 Jahre alt, später wur<strong>de</strong> er Beamter<br />

<strong>de</strong>s Oberlandrates in Zlin), Jan Mopils (36, Beamter),<br />

Jan Mattl (33, Metzgergehilfe), Rudolf Küsse (34,<br />

Dach<strong>de</strong>cker), Friedrich Habermann (28, Anstreicher)<br />

und Wilhelm Roztomily (40 Jahre alt). Es han<strong>de</strong>lte sich<br />

also um Deutsche, Handwerker und nie<strong>de</strong>re Beamte,<br />

die höchstwahrscheinlich von <strong>de</strong>utschen Kreisen unterstützt<br />

wur<strong>de</strong>n. Viele Zeugen gaben nach <strong>de</strong>m Krieg<br />

bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s Volksgerichtes zu Protokoll,<br />

dass viele Einwohner sogar schon am Tag zuvor von<br />

<strong>de</strong>m Ereignis gewusst hätten, und vielen Leuten sei<br />

<strong>de</strong>r Termin <strong>de</strong>r Anzündung bekannt gewesen. Die jüdische<br />

Gemein<strong>de</strong> gab <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n an ihrem Eigentum<br />

mit einer Summe von 261.117 Kronen an. Obwohl sie<br />

bei <strong>de</strong>r Versicherungsanstalt Moldavia in Prag und Riunione<br />

Adriatico di Sicourta in Triest versichert war, ist<br />

die Versicherung nie ausgezahlt wor<strong>de</strong>n. Den Aussagen<br />

bei <strong>de</strong>m Volksgericht nach <strong>de</strong>m Krieg zufolge, sah <strong>de</strong>r<br />

Aufseher im Iglauer Gefängnis <strong>de</strong>r Gestapo (Zimmerman,<br />

Maler), wie man <strong>de</strong>n erwähnten sechs Verhafteten<br />

Lebensmittel brachte, und behauptete, sie wären von<br />

einer Gruppe <strong>de</strong>utscher Gewerbetreiben<strong>de</strong>r (vor allem<br />

Folter, Metzger) , für die die Ju<strong>de</strong>n Konkurrenz waren,<br />

geschickt wor<strong>de</strong>n. Wie aus zeitgenössischen Nachrichten<br />

hervorging, han<strong>de</strong>lte sich mehr o<strong>de</strong>r weniger um<br />

einen unter <strong>de</strong>n Volksgruppen <strong>de</strong>r Iglauer Gesellschaft<br />

längst verwurzelten Konkurrenzkampf. Es ging also<br />

nicht um eine von <strong>de</strong>utschen Okkupationsorganen unterstützte<br />

Aktion, da diese gleich in <strong>de</strong>n ersten Tagen<br />

nach <strong>de</strong>m Brand <strong>de</strong>r Synagoge ein Volksgericht in die<br />

Stadt berufen hatten mit <strong>de</strong>r Absicht, <strong>de</strong>n ganzen Vorfall<br />

zu ermitteln. Aus Furcht vor weiteren nationalistischen<br />

Ausfällen vonseiten <strong>de</strong>r ansässigen Deutschen<br />

wur<strong>de</strong> nach einigen Ermittlungstagen entschie<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n<br />

ganzen Fall zu vertagen. Trotz<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine Kommission<br />

für die Ermittlung <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Synagoge<br />

eingesetzt, die aus zwei Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Wehrmacht,<br />

zwei SS-Mitglie<strong>de</strong>rn, Staatspolizisten und einem <strong>de</strong>utschen<br />

Bürger zusammengesetzt war. Der Kommission<br />

gehörten etwa 40 bis 50 Personen an. Die Tatverdächtigen<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Folgezeit nach zwei bis drei Wochen<br />

freigelassen.<br />

Kurze Zeit nach <strong>de</strong>m Brand wur<strong>de</strong> das Haus von Fürst<br />

mit einer Aufschrift bemalt: „Ju<strong>de</strong>nhelfer, raus aus<br />

Iglau!“ Der damalige Gestapochef informierte <strong>de</strong>shalb<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Ermittlungen <strong>de</strong>n Kreisleiter, er möge<br />

seine Leute in Zaum halten. Obwohl eine Untersuchung<br />

<strong>de</strong>r Schmähaufschriften eingeleitet wor<strong>de</strong>n war,<br />

wur<strong>de</strong>n die Schuldigen nicht gefun<strong>de</strong>n.<br />

Am Tag nach <strong>de</strong>m Brand wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Baubehör<strong>de</strong><br />

das Abräumen <strong>de</strong>r Brandstelle beschlossen. Bis zum<br />

1. Mai 1939 sollte die jüdische Gemein<strong>de</strong> die Ruinen<br />

sichern und bis 1. Juli 1939 völlig beseitigen. Die Räu-


Nr. 3 – März 2011<br />

mungskosten wur<strong>de</strong>n auf 50.000 Kronen geschätzt,<br />

was genau <strong>de</strong>r Summe entsprach, die von <strong>de</strong>r Stadt für<br />

das Grundstück angeboten wur<strong>de</strong>. Während <strong>de</strong>s Krieges<br />

hat man an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>r einstigen Synagoge nichts<br />

Neues erbaut, das Grundstück wur<strong>de</strong> nur mit einem hohen<br />

Zaun umfrie<strong>de</strong>t.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg erhob die jüdische Religionsgemein<strong>de</strong><br />

erneut eine Anklage gegen Unbekannt, <strong>de</strong>nn sie musste<br />

für Versicherungszwecke <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r durch die<br />

ausgebrannte Synagoge entstan<strong>de</strong>n war, belegen. Dank<br />

<strong>de</strong>r Aussagen von Aufsehern <strong>de</strong>s Gestapo-Gefängnisses<br />

konnte die Ermittlungskommission die Täter<br />

<br />

wur<strong>de</strong>n jedoch belangt. Der erste, Jan Mopils, war zu<br />

dieser Zeit im Internierungslager in Köln, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re,<br />

Rudolf Krautschnei<strong>de</strong>r war in Iglau. Dem Historiker<br />

Dieter Schallner zufolge wird Krautschnei<strong>de</strong>r auch für<br />

die Urheberschaft <strong>de</strong>s die ganze Straftat verherrlichen<strong>de</strong>n<br />

Lobgedichtes verantwortlich gemacht. Das Original<br />

<strong>de</strong>s Gedichtes fand Schallner im Iglauer Museum.<br />

Da es nie zu einem Gerichtsverfahren gekommen war,<br />

wur<strong>de</strong>n die erwähnten sechs Täter auch nicht bestraft.<br />

Ein Grund dafür war auch die drohen<strong>de</strong> Gefahr, dass die<br />

Alliierten nicht alle tschechoslowakischen Deutschen<br />

in ihre Besatzungszonen aufnehmen wür<strong>de</strong>n. Deshalb<br />

<br />

aus ihrem Gebiet schleunigst auszusie<strong>de</strong>ln und <strong>de</strong>shalb<br />

wur<strong>de</strong> eine Reihe von Gerichtsverhandlungen gar nicht<br />

realisiert. „Verschie<strong>de</strong>ne Vergehen und Straftaten wur<strong>de</strong>n<br />

nicht mehr beachtet und alles wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Gedanken<br />

an die Aussiedlung <strong>de</strong>r Deutschen untergeordnet“,<br />

erklärte Schallner die damalige Einstellung <strong>de</strong>r Politiker.<br />

Krautschnei<strong>de</strong>r und Mopils wur<strong>de</strong>n im Frühling<br />

1946 „abgeschoben“. Staatsanwalt Mikyska entschied,<br />

das Verfahren bis zur etwaigen Rückkehr <strong>de</strong>r Täter in<br />

die Republik aufzuheben. Ein weiterer Täter, Wilhelm<br />

Roztomily (Mopils bezeichnete ihn als Haupttäter),<br />

wur<strong>de</strong> am 7. Juni 1945 im Wald von Fußdorf („Ranzerwald“,<br />

die Red.) erschossen. Gleich nach <strong>de</strong>m Krieg<br />

ließ die Revolutionskommission 19 Deutsche hinrichten.<br />

Die übrigen drei Täter waren zum Militär eingerückt<br />

und kehrten nicht mehr nach Iglau zurück. Der<br />

Staatsanwalt stellte damals fest, ihr Aufenthaltsort sei<br />

nicht bekannt.<br />

Im Jahre 1992 wur<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>r ehemaligen Synagoge<br />

eine Ge<strong>de</strong>nktafel angebracht. Das daran angegebene<br />

Datum <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s – 16. März 1939 – stimmt<br />

jedoch nicht. Auf die Genauigkeit <strong>de</strong>r von Zeitgenossen<br />

angegebenen Daten kann man sich nicht verlassen.<br />

Deshalb wur<strong>de</strong>n Informationen für dieses Buch nur aus<br />

schriftlichen Dokumenten <strong>de</strong>r damaligen Zeit übernommen.<br />

Ein Beispiel für so eine ungenaue Datierung<br />

ist die Iglauer Landmannschaft in Hei<strong>de</strong>nheim, die sogar<br />

angab, die Synagoge wäre im Oktober 1938 ausgebrannt!<br />

Auf das genaue Datum <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s kann man<br />

sich nicht einmal beim Studium schriftlicher Aussagen<br />

von Zeugen und Angeklagten beim Nachkriegsgericht<br />

<br />

<strong>de</strong>s Protokollführers – gelangten alle zur Überzeugung,<br />

das richtige Datum sollte 30.-31.3.1939 sein. Nur <strong>de</strong>r<br />

stand<br />

immer auf <strong>de</strong>m offensichtlich wirklichen Datum.<br />

Auch zeitgemäße Chroniken von Deutsch-Gießhübel<br />

<br />

unterstützen diese Feststellung. (Bem. d. Autors)<br />

30.3.1939: Zeitweiliger Kreisleiter <strong>de</strong>r NSDAP, Dr.<br />

Leo Engelmann erließ <strong>de</strong>n ersten Aufruf zum Eintritt<br />

in die NSDAP. In <strong>de</strong>r Funktion ersetzte ihn später Raimund<br />

Siegl, <strong>de</strong>r zu dieser Zeit noch in Znaim wirkte.<br />

31.3.1939: Die Funktion <strong>de</strong>s Oberlandrates übernahm<br />

<strong>de</strong>r Reichs<strong>de</strong>utsche Eugen Fiechtner. Er war verstimmt,<br />

dass ihm nur die Villa von H. Seidner in <strong>de</strong>r heutigen<br />

Fibich-Straße zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>. Die übrigen<br />

besseren Immobilien waren bereits von <strong>de</strong>r SS,<br />

Wehrmacht und Polizei besetzt wor<strong>de</strong>n.<br />

An diesem Tag kehrte nach sechs Jahren im Ausland<br />

<strong>de</strong>r Schriftsteller Karl-Hans Strobl zurück in seine Heimatstadt.<br />

Wegen seiner staatsfeindlichen und nationalistischen<br />

Erklärungen musste er in Österreich leben.“<br />

Soweit <strong>de</strong>r Auszug aus <strong>de</strong>m Buch „Iglau unterm Hakenkreuz“,<br />

aus <strong>de</strong>m auch, mit freundlicher Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Autors, das Bild von <strong>de</strong>r ausgebrannten Synagoge<br />

entnommen ist.<br />

Das Buch gebun<strong>de</strong>n,<br />

343 Seiten, 350 Fotos, <br />

beim <br />

9 <br />

Lieferung ab <br />

bis 31. Mai 2011: ab<br />

1. Juni 2011 = 35.00 EUR. Porto nach Aufwand. Ein<br />

Tipp: Das aufwändig verarbeitete Buch muss wegen<br />

seines Gewichtes als Paket verschickt wer<strong>de</strong>n. In ein<br />

Paket können wir aber zwei Bücher packen. Es lohnt<br />

sich also noch für eine zweite Person mitzubestellen,<br />

dann kostet es für je<strong>de</strong>n nur das halbe Porto. In <strong>de</strong>r<br />

Tschechei, also auch in Iglau, kostet das Buch jetzt<br />

schon 35.00 EUR.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n in diesem Beitrag nicht bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1.<br />

Weltkrieges und <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r Tschechoslowakei<br />

zurückgehen. Dieser Teil <strong>de</strong>r Geschichte ist sehr ausführlich<br />

von Jiri Vybihal beschrieben, kann also in seinem<br />

Buch nachgelesen wer<strong>de</strong>n. Wir beschäftigen uns<br />

hier nur, wie schon erwähnt, mit <strong>de</strong>r Protektoratszeit.<br />

Vybihal belegt an vielen Beispielen die Unterdrückung<br />

<strong>de</strong>r Deutschen. Ganz sicher ein Grund dafür, dass sich<br />

so gut wie alle danach sehnten „Heim ins Reich“ zu<br />

kommen, was auch auf Transparenten am Hauptplatz<br />

zu lesen war. Und diese Sehnsucht erfüllte sich auch im<br />

Monat März. Doch es dauerte nur wenige Jahre, dann<br />

schlug die Sehnsucht in eine Sehnsucht nach Leben,<br />

nach Überleben um.<br />

<br />

damaligen Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Tschechoslowakei (CSR)<br />

<br />

unter Druck, dass dieser, nach einem Schwächeanfall,<br />

<strong>de</strong>r Besetzung <strong>de</strong>r CSR durch <strong>de</strong>utsche Truppen „freiwillig“<br />

zustimmte. Zuvor hatte Hitler mit <strong>de</strong>r Slowakei<br />

vereinbart, dass sich diese von <strong>de</strong>r Tschechei abspaltet.<br />

Die Erklärung <strong>de</strong>r Unabhängigkeit <strong>de</strong>r Slowakei erfolgte<br />

mit Datum 14. März 1939. Am 16. März 1939,<br />

<br />

<br />

1925 Präsi<strong>de</strong>nt gewor<strong>de</strong>n. Er war damit Nachfolger<br />

von Edvard Beneš. Beneš war zurückgetreten und fand,<br />

7


8 Nr. 3 – März 2011<br />

<br />

wur<strong>de</strong> jedoch ab 1941 von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Besatzungsmacht<br />

immer mehr isoliert. Doch trotz seines schlechten<br />

Gesundheitszustan<strong>de</strong>s (ab 1943 war er kaum noch<br />

in <strong>de</strong>r Lage sein Amt auszuüben) an <strong>de</strong>r Macht gehalten.<br />

Er diente gegenüber <strong>de</strong>n übrigen Staaten als „Aushängeschild“<br />

dafür, wie gut es die Reichsregierung mit<br />

<strong>de</strong>n Tschechen meinte und ihnen sogar <strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>n-<br />

<br />

genommen. Unter nicht ganz geklärten Umstän<strong>de</strong>n ist<br />

er weinige Wochen danach in einem Gefängniskran-<br />

<br />

ein „Alibi“, <strong>de</strong>nn schon kurz nach <strong>de</strong>m Münchener<br />

Abkommen, bzw. <strong>de</strong>m „Anschluss“ <strong>de</strong>s Su<strong>de</strong>tenlan<strong>de</strong>s<br />

ans „Deutsche Reich“, im September 1938, hatte<br />

Hitler <strong>de</strong>r Wehrmachtsführung gegenüber erklärt, dass<br />

er „die Rest-Tschechei erledigen“ wolle. (Ein Teil <strong>de</strong>r<br />

Tschechei ging an Polen, die Red.) So kam es, dass die<br />

Tschechei zwar eine eigene Armee und einen Präsi<strong>de</strong>nten<br />

hatte, aber bei<strong>de</strong> an die Weisungen <strong>de</strong>s „Reichsprotektors“<br />

Konstantin von Neurath gebun<strong>de</strong>n und damit<br />

Hitler unterstellt waren. Das nach „Außenhin“ so gute<br />

Verhältnis zwischen <strong>de</strong>n „Reichs<strong>de</strong>utschen“ und <strong>de</strong>r<br />

tschechischen Bevölkerung, zwischen bei<strong>de</strong>n Armeen,<br />

war nur „Schau“. Man ließ sogar eine ganze Weile zu,<br />

dass die Anweisungen <strong>de</strong>s „Reichsprotektors“ mit böhmischer<br />

Schlitzohrigkeit umgangen o<strong>de</strong>r verzögert umgesetzt<br />

wur<strong>de</strong>n. Als es aber am 28. Oktober 1939, <strong>de</strong>m<br />

erstmals unter <strong>de</strong>utscher Besatzung gefeierten tschechischen<br />

Unabhängigkeitstag zu Massen<strong>de</strong>monstrationen<br />

gegen die Besatzer kam, bei <strong>de</strong>nen zwei Personen<br />

starben, wur<strong>de</strong>n neun „Rä<strong>de</strong>lsführer“ erschossen und<br />

1.200 Stu<strong>de</strong>nten (es waren hauptsächlich Stu<strong>de</strong>nten<br />

die <strong>de</strong>monstrierten, die Red.) ins KZ Oranienburg <strong>de</strong>portiert.<br />

Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n ab diesem Tag die tschechischen<br />

Hochschulen geschlossen. Aber, das Leben<br />

„normalisierte“ sich wie<strong>de</strong>r und wer keinen Wi<strong>de</strong>rstand<br />

gegen die <strong>de</strong>utsche Besatzung leistete, hatte vergleichsweise<br />

wenig zu lei<strong>de</strong>n. Das wird auch in vielen<br />

Erzählungen unserer Landsleute so bestätigt. Es gab in<br />

<strong>de</strong>r Stadt, insbeson<strong>de</strong>re aber auf <strong>de</strong>m Land, aufgrund<br />

<strong>de</strong>r dort noch mehr vorhan<strong>de</strong>nen guten Nachbarschaft<br />

mit <strong>de</strong>n tschechischen Dorfbewohnern kaum Zwistigkeiten.<br />

Doch ab 1941, genauer gesagt am 24. September<br />

1941 än<strong>de</strong>rte sich das. „Reichsprotektor“ von Neurath<br />

wur<strong>de</strong> an diesem Tag „beurlaubt“. Formal wur<strong>de</strong> ihm<br />

als Vize SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich<br />

„zur Seite gestellt“. Heydrich hatte jedoch das Sagen.<br />

Hitler war das „leben und leben lassen“ Neuraths ein<br />

„Dorn im Auge“, also schickte er Heydrich. Dieser<br />

hatte bereits kurz nach seinem „Amtsantritt“ als SS-<br />

Obergruppenführer, am 2. Oktober 1939, also zwei<br />

Jahre bevor er „Reichsprotektor“ wur<strong>de</strong> erklärt (Zitat):<br />

„dass man <strong>de</strong>n tschechischen Arbeitern natürlich das an<br />

Fressen geben muss – wenn ich es also <strong>de</strong>utlich sagen<br />

darf – dass er seine Arbeit erfüllen kann.“ Man müsse<br />

aber „<strong>de</strong>n Tschechen zeigen, wer Herr im Hause ist.“<br />

Wohl um ein Exempel zu statuieren, ließ Heydrich <strong>de</strong>n<br />

damaligen tschechischen Ministerpräsi<strong>de</strong>nten Alois<br />

chischen<br />

Wi<strong>de</strong>rstand verhaften und zum Tod verurteilen.<br />

Ebenso erging es 404 Oppositionellen. An<strong>de</strong>rer-<br />

seits verbesserte Heydrich die medizinische Betreuung<br />

tschechischer Arbeiter, ließ sie sozial besser absichern<br />

und schuf Stipendien, mit <strong>de</strong>nen tschechische Stu<strong>de</strong>nten<br />

an <strong>de</strong>utschen Hochschulen studierten konnten.<br />

<br />

auf „Linientreue“ eingeschworen. Und das Ganze war<br />

natürlich nicht ohne eigennützige Hintergedanken. In<br />

Wirklichkeit hatte Hitler das angeordnet, weil er dringend<br />

auf die tschechischen Facharbeiter und Wissenschaftler,<br />

<strong>de</strong>ren Fleiß und Wissen angewiesen war, um<br />

sie für die <strong>de</strong>utsche Rüstungsindustrie einzusetzen.<br />

Im Ausland jedoch entstand dadurch einmal mehr <strong>de</strong>r<br />

Eindruck, <strong>de</strong>n Tschechen ginge es unter <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

schen<br />

Exilregierung unter Edvard Beneš gar nicht. Im<br />

Gegenteil: Es wi<strong>de</strong>rsprach seinen, bzw. <strong>de</strong>n Interessen<br />

<strong>de</strong>r Exilregierung. Deshalb sandte die Exilregierung<br />

(per Flugzeug und Fallschirm) Agenten nach Prag, die<br />

am 27. Mai 1942 einen Anschlag auf Heydrich verübten.<br />

Eine Woche auch <strong>de</strong>m Anschlag starb Heydrich an<br />

<strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r erlittenen Verletzungen. „Der Spiegel“<br />

(Son<strong>de</strong>rheft Geschichte 1/2011, das wir, neben Recherchen<br />

im Internet und bei Wikipedia als Quelle benutzen)<br />

schreibt dazu: „Grausam, wie es Beneš wohl erwartet<br />

hatte, übten die Deutschen Rache. Sie brannten<br />

das Dorf Lidice nie<strong>de</strong>r, erschossen 173 männliche Einwohner<br />

und verschleppten über 300 Frauen und Kin<strong>de</strong>r<br />

ins KZ. Lidice wur<strong>de</strong> zum Fanal. Die Weltmeinung<br />

über die scheinbar so schicksalsergebenen Tschechen<br />

schlug um. London und Paris annullierten ihre Unterschriften<br />

unter das Münchner Abkommen. Beneš war<br />

seinem Ziel, Zustimmung für die Vertreibung <strong>de</strong>r Su<strong>de</strong>ten<strong>de</strong>utschen<br />

zu gewinnen, ein Stück näher gekommen.“<br />

JG<br />

In <strong>de</strong>r Fortsetzung berichten wir, wieso die Russen<br />

(u.a.) so einen Hass auf die Deutschen hatten, über die<br />

„Wun<strong>de</strong>rgläubigkeit“ („Der Sieg ist unser“) <strong>de</strong>r Deutschen,<br />

die Wirksamkeit <strong>de</strong>r NS-Propaganda-Maschine<br />

(„Wollt ihr <strong>de</strong>n totalen Krieg?“), über Krieg und Vertreibung.<br />

Und ganz zum Schluss stellen wir, wie das<br />

Magazin „Der Spiegel“ die Frage: Warum gab es bis<br />

heute kein Vertreibungs-Tribunal, keine Anklage gegen<br />

die Vertreiber, wegen <strong>de</strong>s Verstoßes gegen das Völkerrecht?<br />

Bleiben sie uns treu!<br />

<br />

In <strong>de</strong>r Februar-Ausgabe hatten wir über die Gemein<strong>de</strong>ratssitzung<br />

in Dobrenz (Dobronin) informiert und<br />

darüber, dass dort das Thema „Ge<strong>de</strong>nkstein für die<br />

Opfer <strong>de</strong>s Massakers“ am 12. Februar auf <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />

steht (stand). Landsmann Johann Niebler, <strong>de</strong>r<br />

die Hinterbliebenen <strong>de</strong>r Opfer vertritt, sollte zu diesem<br />

Tag die entsprechen<strong>de</strong>, beglaubigten Vollmachten vorlegen.<br />

Das ist, bis auf zwei Ausnahmen, geschehen.<br />

Bürgermeister Vlach hatte, auch das hatten wir berichtet,<br />

eine Bürgerbefragung angeregt. In <strong>de</strong>r Sitzung vom<br />

12. Februar 2011 wur<strong>de</strong> dieser Antrag <strong>de</strong>s Bürgermeisters<br />

vom Gemein<strong>de</strong>rat abgelehnt. Als dann auch keine<br />

generelle Ablehnung zur Aufstellung <strong>de</strong>s Ge<strong>de</strong>nksteins<br />

in Kreuzform im Gemein<strong>de</strong>rat erzielt wer<strong>de</strong>n konnte,

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