Mitglieder-Info 2006-2 - Aplerbecker Mark Grundschule, Dortmund
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Landeselternschaft <strong>Grundschule</strong>n NW e.V.<br />
▪ ein regelmäßiger <strong>Info</strong>rmationsaustausch.<br />
Eltern, die erfahren, dass ihre Probleme, vor allem ihre<br />
Erwartungen an Respekt und ihre Befürchtungen ernst<br />
genommen werden, sind eher zur Mitarbeit bereit. Das<br />
betrifft einerseits das eigene Kind. Andererseits steigen<br />
durch aktivierende, geduldige Ansprache Chancen,<br />
Eltern zu gewinnen, mit leseschwachen Kindern im<br />
Unterricht zu üben, Mithilfe für die Projektwoche zu<br />
finden, Begleitung von Klassenausflügen zu gewinnen<br />
oder Mitgestaltung bei Festen zu erwirken. Werden<br />
darüber hinaus Eltern in klar definierte Entscheidungen<br />
einbezogen und haben sie das Gefühl, dass ihnen<br />
etwas zugetraut wird, erhöht dies die Akzeptanz vieler<br />
Entscheidungen.<br />
Einige zukunftsweisende Ideen:<br />
Vision 1: Eltern sind in den Schulalltag einbezogen.<br />
Eltern führen in der Pause Aufsicht mit; der Schülertreff<br />
wird von Eltern und Schüler/innen gemeinsam<br />
gemanagt ... Es gibt einen Honorartopf an der Schule,<br />
aus dem Eltern als außerschulische Bildungsexperten,<br />
die den Unterricht anreichern, (ggf. symbolische)<br />
Anerkennungsbeträge erhalten können. Eltern<br />
hospitieren häufiger, um ein realistisches Bild von<br />
Schule zu entwickeln.<br />
Vision 2: Einige Eltern erhalten ein Stückchen<br />
Lebensbewältigungshilfe durch den/die<br />
Schulsozialarbeiter/ in, die/der niederschwellige<br />
Elternbildung anbietet. Man kann sogar das Jugendamt<br />
gewinnen, mitzufinanzieren, wenn man<br />
Erziehungsexpert/ innen von draußen holt.<br />
Vision 3: Elternaktivierung geschieht durch kreative<br />
Elternabende. Eltern werden animiert, im „Huckepack-<br />
Verfahren“ unmotiviertere Eltern anzusprechen und<br />
mitzubringen. Es ist an diesen Elternabenden<br />
„thematisch etwas los“. Das Jugendamt und andere<br />
Beratungsstellen unterstützen.<br />
Vision 4: Es werden Eltern- und Eltern-Lehrer-<br />
Stammtische eingerichtet.<br />
Vision 5: Der/die Schulleiter/in (oder der qualifizierte<br />
Spezialist für Elternarbeit aus dem Kollegium) schreibt<br />
Elternbriefe, um die Eltern zu informieren, einzubinden<br />
und für die häusliche Mitarbeit an wenigen „goldenen<br />
Regeln“ zu gewinnen.<br />
Vision 6: Die geöffnete Nachbarschaftsschule ist ein<br />
Sozial- und Kulturzentrum. Dort lernen Eltern am<br />
Computer oder Fremdsprachen, dort wird von<br />
Erwachsenen getanzt, gesungen und gefeiert.<br />
Hier sind allerdings auch Stolpersteine anzumerken.<br />
Nicht alle Eltern wollen eine Schule, die erzieherisch<br />
mit regiert. Eltern empfinden Lehrer/ innen teilweise<br />
durchaus als erzieherische Konkurrenz oder sehen<br />
sich zum Beispiel durch Ratschläge bedroht. Schnell<br />
stellen sich durch die Hintertür „Schwarze-Peter-<br />
Spiele“ und damit eine wechselseitige Abschreibung<br />
von Hilflosigkeit ein. Noch so gut vorbereitete<br />
Hausbesuche, Aktivierung zum Besuch von<br />
Elternabenden oder Versuche der Vermittlung von<br />
Beratungs- bzw. Jugendhilfeangeboten scheitern,<br />
wenn Eltern sich bedroht und abgewertet erfahren und<br />
nicht selbst Wünsche nach Veränderungen entwickeln.<br />
Dann gelingen im besten Fall vertrauensbildende<br />
Maßnahmen und es entstehen Erlaubnisse für<br />
schulisches Handeln. An dem Standard „Statt Eltern<br />
erziehen, Eltern gewinnen!“ führt aber kein Weg vorbei.<br />
"Lernen, ohne zu denken, ist eitel,<br />
denken ohne zu lernen gefährlich."<br />
Konfuzius<br />
Seite 12 Elternmitwirkung