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Mitglieder-Info 2006-2 - Aplerbecker Mark Grundschule, Dortmund

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Landeselternschaft <strong>Grundschule</strong>n NW e.V.<br />

Weiterhin ist, unabhängig von der konkreten Organisationsform, die Sicherstellung der Aus- und<br />

Fortbildung der Lehrkräfte hinsichtlich jahrgangsübergreifender Arbeit dringend erforderlich. Denn<br />

selbst im Klassenverbund ist aufgrund der großen Altersspreizung jahrgangsübergreifendes Lernen<br />

sinnvoll und notwendig.<br />

Die neue Regelung, dass über die Organisation frühestens nach 4 Jahren neu entschieden werden<br />

kann, ist grundsätzlich zu begrüßen, da hierdurch die für Schule so wichtige Kontinuität gewährleistet<br />

wird.<br />

Absatz 4 :<br />

Der Begriff Übergangsempfehlung ist aufgrund des letzten Entscheidungsrechtes der Schule nicht<br />

mehr angebracht. Diese Beschränkung der elterlichen Entscheidung kann nicht akzeptiert werden.<br />

Es ist kein Grund für einen derart massiven Eingriff in Grundrechte der Eltern zu erkennen. In erster<br />

Linie sind Eltern für die Pflege und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich (Artikel 6 Abs. 2 GG). Auch<br />

nach der Verfassung des Landes NRW, Artikel 8 Abs.1 hat jedes Kind Anspruch auf Erziehung und<br />

Bildung. Das natürliche Recht der Eltern, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder zu bestimmen, bildet<br />

die Grundlage des Erziehungs- und Schulwesens.<br />

Dieses Recht soll denselben Eltern, die nach Ansicht der Landesregierung nun das Recht und auch<br />

die Fähigkeiten auf freie Grundschulwahl haben, nun nach vier Jahren Grundschulzeit wieder<br />

entzogen werden.<br />

Das Ministerium konnte leider kein Zahlenmaterial hinsichtlich des Erfolgs bzw. Misserfolgs der<br />

Schülerinnen und Schüler vorlegen, die von Ihren Eltern entgegen der <strong>Grundschule</strong>mpfehlung an<br />

einem Gymnasium angemeldet wurden. Die Auswertung vorliegender wissenschaftlicher<br />

Ausarbeitungen durch die Landeselternschaft <strong>Grundschule</strong>n zeigt aber, dass der überwiegende<br />

Anteil dieser Kinder erfolgreich den Weg auf einem Gymnasium absolviert hat.<br />

In bewusst unvollständigen oder falschen Darstellungen wird von politisch Verantwortlichen in der<br />

Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, fehlerhafte Entscheidungen von Eltern wären der Grund für die<br />

unverantwortlich hohe Absteigerquote von Gymnasien zu Realschulen, von Realschulen zu<br />

Hauptschulen. Dies ist nachweisbar unrichtig! Unsere Kinder werden in hohem Maße von der Schule<br />

allein gelassen, mangelhafter Unterricht, massiver Unterrichtsausfall sind keine Seltenheit. Es ist<br />

überfällig, dass schlechter Unterricht auch Konsequenzen hat. Bisher tragen einzig und allein unsere<br />

Kinder die Konsequenzen.<br />

Anstatt die Verantwortung und die Pflicht der Schule, aber auch der einzelnen Lehrkraft für die<br />

maximale Förderung des einzelnen Kindes einzufordern, werden elterliche Grundrechte erheblich<br />

eingeschränkt.<br />

Hinzu kommt, dass Eltern nach wie vor keinen Rechtsanspruch auf quantitativ und qualitativ<br />

ausreichenden Unterricht haben.<br />

Die Internationale Grundschul-Leseuntersuchung hat gezeigt, dass 25% aller Empfehlungen nicht<br />

dem Leistungsvermögen der Kinder entsprechen. Nach Auffassung der Wissenschaftler sind<br />

allerdings selbst mit hohem Aufwand kaum Verbesserungen bei der Selektion zu erreichen. Eine<br />

pädagogische Prognose stellt daher ein untaugliches und höchst fragwürdiges Mittel einer genauso<br />

fraglichen Selektion dar.<br />

Dass Übergangsempfehlungen nicht nach der Leistungsfähigkeit des Kindes erfolgen, zeigen auch die<br />

Übergangsquoten von der <strong>Grundschule</strong> zum Gymnasium in NRW. Sie sind landesweit höchst unterschiedlich<br />

und liegen zwischen 14 – 65 % eines Grundschuljahrganges. Hier stehen in vielen Fällen offensichtlich die<br />

Interessen der Schulen als Institutionen im Vordergrund.<br />

Im Falle des vorgesehenen Prognoseunterricht entsteht bereits in der Familie und dann auch<br />

während des Unterrichts unvermeidbar ein riesiger Druck auf 9-jährige Kinder. Das Ergebnis wird<br />

daher eher zufällig sein. Diese Situation kann im Sinne unserer Kinder auf keinen Fall akzeptiert<br />

werden.<br />

Dass nun auch noch weitere Kinder nach der Ausbildungsordnung <strong>Grundschule</strong> dieser Situation<br />

ausgesetzt werden sollen, zeigt die völlige Fehleinschätzung der Landesregierung hinsichtlich der<br />

Abhängigkeiten des Schulerfolgs in der Sekundarstufe I. Besonders das stark selektive Schulsystem<br />

Seite 42 Stellungnahmen der Landeselternschaft

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