Mitglieder-Info 2006-2 - Aplerbecker Mark Grundschule, Dortmund
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Landeselternschaft <strong>Grundschule</strong>n NW e.V.<br />
Sollte entgegen unserer Empfehlung das Einschulungsalter vorverlegt werden, sind<br />
<strong>Info</strong>rmationsveranstaltungen für Eltern vierjähriger Kinder unter dem Aspekt der rechtzeitigen<br />
vorschulischen Förderung nicht ausreichend. Hier müssten die Eltern dann noch früher informiert<br />
werden.<br />
Absatz 2:<br />
Es ist für die Landeselternschaft <strong>Grundschule</strong>n nicht ersichtlich, woher die Fachleute mit der<br />
erforderlichen Qualifikation zur Feststellung der Sprachentwicklung 3 bis 4-jähriger kommen sollen.<br />
Mit welcher Qualität erfolgt diese Feststellung?<br />
Wenn 3 ½-jährige Kinder untersucht werden, so sind Migrantenkinder zu diesem Zeitpunkt gerade<br />
dabei, Deutsch als 2. Sprache zu erlernen.<br />
Wir fordern entsprechende Zusatzqualifikationen der Personen, die den Stand der<br />
Sprachentwicklung feststellen sollen. Die Sprachförderung muss durch für dieses Altersspektrum<br />
qualifiziertes Personal nach Möglichkeit innerhalb der Tageseinrichtungen erfolgen.<br />
Als Ziel der Sprachförderung „soll gewährleistet sein, dass jedes Kind vom Beginn des Schulbesuchs<br />
an dem Unterricht folgen kann“. Dieses Ziel ist aus unserer Sicht nicht ausreichend: Das Kind muss<br />
dem Unterricht nicht nur folgen können, es muss sich auch beteiligen können. D.h. auch die<br />
Förderung des aktiven Sprachvermögens muss gesichert sein.<br />
Vorschlag für einen zusätzlichen Absatz 4:<br />
Nach wie vor nicht berücksichtigt sind im Gesetzentwurf die umschriebenen Entwicklungsstörungen<br />
schulischer Fertigkeiten (Dyskalkulie und Legasthenie). Hiervon sind nach Auskunft von Experten<br />
10 – 15 % eines Jahrgangs betroffen. Ähnlich wie bei der Sprachförderung könnten durch<br />
entsprechende Förderung bereits in der Zeit bis zum Schulbeginn die umschriebenen<br />
Entwicklungsstörungen ausgeglichen werden. Leider werden Eltern mit den sich daraus ergebenen<br />
großen Problemen bisher völlig allein gelassen.<br />
Die frühe Diagnose und rechtzeitige Förderung würde nicht nur den betroffenen Kindern und Eltern<br />
erhebliche Mühen, psychische Belastungen und fehlerhafte „Behandlung“ in der Schule ersparen,<br />
sondern könnte deutlich dazu beitragen, die deutschen <strong>Grundschule</strong>n bei zukünftigen IGLU-<br />
Vergleichen sogar in die internationale Spitzengruppe zu bringen. Selbst PISA könnte Jahre später<br />
noch davon profitieren und das traurige Bild deutscher weiterführender Schulen ein wenig<br />
verbessern.<br />
Die Einführung genormter, landesweiter Diagnoseverfahren (z.B. Bielefelder Screening für den LRS-<br />
Bereich) und die Finanzierung der erforderlichen Therapien sind schon lange überfällig.<br />
Zu §45 – <strong>Info</strong>rmation und Beratung<br />
Absatz 4:<br />
Die eindeutige Sprachregelung wird begrüßt. Die Bedeutung der Elternsprechtage wird hier zu sehr<br />
in den Vordergrund gestellt. Aus Sicht der Landeselternschaft <strong>Grundschule</strong>n sollte Eltern die<br />
Beratungspflicht der Lehrerinnen und Lehrer deutlicher gemacht werden. Dies könnte durch eine<br />
verpflichtende Regelung zur Einrichtung von regelmäßigen Lehrersprechstunden und<br />
Veröffentlichung dieser Zeiten zu Schuljahrsbeginn geschehen. Zudem könnte diese Maßnahme<br />
auch die fruchtlose Diskussion um die Ausgestaltung der Elternsprechtage erheblich entschärfen.<br />
Eine entscheidende Wende ließe sich durch die Einführung einer Ganztags-Präsenzpflicht der<br />
Lehrkräfte einleiten. Ein solcher Schritt ließe die Diskussion um Elternsprechtage obsolet werden.<br />
Zudem wäre damit ein erhebliches Verbesserungspotential durch Synergien, Teamarbeit,<br />
Sachkosteneinsparungen, etc. verbunden. Der Lehrerberuf würde auch endlich die ihm zustehende<br />
deutliche Steigerung seines Ansehens erlangen. Als selbstverständlich ist in diesem Zusammenhang<br />
Seite 44 Stellungnahmen der Landeselternschaft