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NG – Brechzahl von Glas - JavaPsi

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<strong>NG</strong> <strong>–</strong> <strong>Brechzahl</strong> <strong>von</strong> <strong>Glas</strong><br />

Blockpraktikum Frühjahr 2007<br />

Sören Claas, Andreas Daul, Marcel Schmittfull<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

25. April 2007<br />

1 Einführung 2<br />

2 Theoretische Grundlagen 2<br />

2.1 Geometrische Optik und Wellenoptik . . . . . . . . . . 2<br />

2.2 Linear polarisiertes Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.3 Brechung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.4 Fresnelsche Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3 Versuchsdurchführung 4<br />

4 Messergebnisse, Auswertung, Diskussion 4


2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN <strong>NG</strong> 2<br />

1 Einführung<br />

In diesem Versuch wird mit Hilfe des Brewster-Winkels die <strong>Brechzahl</strong><br />

verschiedener Gläser bestimmt.<br />

2 Theoretische Grundlagen<br />

2.1 Geometrische Optik und Wellenoptik<br />

Die geometrische Optik ist eine Näherung der Wellenoptik, in der<br />

die Welleneigenschaften des Lichtes vernachlässigt werden. Dies ist<br />

zulässig, wenn die mit dem Licht wechselwirkenden Strukturen (z.B.<br />

Linsen, Blenden, Spiegel) und die abzubildenden Objekte groß im<br />

Verhältnis zur Wellenlänge des Lichtes (sichtbar ca. 400 − 750 nm)<br />

sind und die Welleneigenschaften des Lichts keine Rolle spielen. Mathematisch<br />

kann die geometrische Optik als Grenzfall λ → 0 aus der<br />

Wellenoptik hergeleitet werden.<br />

Bei der Betrachtung <strong>von</strong> Interferenz, Beugung, Polarisation oder<br />

variabler Strahlungsintensität, d.h. immer wenn die Welleneigenschaft<br />

des Lichts eine Rolle spielt, muss die Wellenoptik verwendet werden,<br />

in der eine Lichtwelle als elektromagnetische Welle eine Ausbreitungsrichtung<br />

k, einen elektrischen Vektor E und einen magnetischen Vektor<br />

B hat. Gibt man diese abhängig <strong>von</strong> der Zeit und dem Ort an, so<br />

hat man eine Welle vollständig beschrieben.<br />

Licht wird <strong>von</strong> Elektronen emittiert, wenn diese aus einem höheren<br />

Energieniveau auf ein niedrigeres Niveau herabspringen.<br />

2.2 Linear polarisiertes Licht<br />

Natürliches Licht ist unpolarisiert, womit gemeint ist, dass es ständig<br />

chaotisch seine Polarisation, d.h. die Richtung seines E-Vektors ändert.<br />

Es kann jedoch mit Hilfe eines Polarisators, Absorption, Streuung,<br />

Reflexion oder Doppelbrechung aus natürlichem Licht linear polarisiertes<br />

Licht erzeugt werden, d.h. Licht, bei dem die Orientierung des<br />

elektrischen Feldvektors konstant ist, so dass er sich durch<br />

E(z,t) = (iE0x +jE0y) cos(kz − ωt)<br />

darstellen lässt.<br />

Am einfachsten lässt sich linear polarisiertes Licht mit Hilfe eines<br />

Polarisators messen. Wenn dieser abhängig vom Winkel unterschiedliche<br />

Intensitäten durchlässt, so ist das einfallende Licht (teilweise)<br />

linear polarisiert.<br />

Version: 25. April 2007 Sören Claas, Andreas Daul, Marcel Schmittfull


2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN <strong>NG</strong> 3<br />

2.3 Brechung<br />

Unter Brechung <strong>von</strong> Licht versteht man eine Änderung der Ausbreitungsrichtung<br />

auf Grund einer Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit.<br />

Eine derartige Änderung tritt insbesondere bei der Änderung<br />

des Mediums auf, durch welches das Licht sich ausbreitet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

vM in einem Medium wird durch den Brechungsindex<br />

nM beschrieben, der durch nM = c/vM definiert ist.<br />

Die Richtungsänderung des Lichts an der Grenze zweier Medien<br />

mit unterschiedlichen Brechungsindizes n1 und n2 wird durch das<br />

Snelliusschen Brechungsgesetz beschrieben:<br />

n1 sin α1 = n2 sin α2, (1)<br />

wobei α1 und α2 die Ein- und Aufsfallswinkel des Lichts (relativ zur<br />

Normalen auf die Grenzfläche) sind und n1 und n2 die Brechungsindizes<br />

der jeweiligen Medien. Neben dem gebrochenen Strahl wird an<br />

einer Grenzfläche ein Teil des Strahls immer auch reflektiert.<br />

Trifft ein Lichtstrahl aus einem bestimmten Medium n1 auf die<br />

Grenzfläche zu einem optisch weniger dichten Medium n2 < n1 (z.B.<br />

<strong>von</strong> <strong>Glas</strong> in Luft), dann ist nach (1) der Ausfallwinkel α2 größer als<br />

der Einfallswinkel α1. Wählt man den Einfallswinkel α1 groß (bei<br />

<strong>Glas</strong>/Luft α1 > arcsin(n1/n2) ≈ 42), so ergibt sich für den Ausfallswinkel<br />

ein Winkel größer als 90, d.h. es liegt keine Brechung<br />

mehr vor, da der Lichtstrahl gar nicht in das optische weniger dichte<br />

Medium eindringen kann. Man beobachtet deshalb nur einen reflektierten<br />

Strahl. Dieser Effekt wird als Totalreflexion bezeichnet. Allgemein<br />

tritt Totalreflexion ein, wenn der Einfallstrahl größer als der<br />

Grenzwinkel θC der Totalreflexion ist<br />

<br />

n2<br />

θC = arcsin .<br />

2.4 Fresnelsche Formeln<br />

Die Fresnelschen Formeln beschreiben welche Intensität (d.h. welche<br />

E-Amplitude) der gebrochene und der reflektierte Lichtstrahl bei der<br />

Brechung an einer Grenzfläche haben. Für linear polarisiertes Licht,<br />

dessen E-Vektor in der Einfallsebene schwingt und das auf eine Grenzfläche<br />

zweier dielektrischer Medien fällt, gilt für die Intensität des<br />

reflektierten Strahls<br />

2 tan(α − β)<br />

Ir = Ie<br />

, (2)<br />

tan(α + β)<br />

Version: 25. April 2007 Sören Claas, Andreas Daul, Marcel Schmittfull<br />

n1


4 MESSERGEBNISSE, AUSWERTU<strong>NG</strong>, DISKUSSION <strong>NG</strong> 4<br />

wenn Ie die Intensität des einfallenden Strahls, α der Einfallswinkel<br />

und β der Ausfallswinkel ist. Man erkennt, dass für α + β = 90die<br />

Reflexionsintensität Ir = 0 ist, da tan 90→∞, d.h. es wird kein<br />

Licht reflektiert. Der Einfallswinkel αB, für den αB + β = 90gilt, ist<br />

der sogenannte Brewster-Winkel. Nach dem Brechungsgesetz erhält<br />

man<br />

<br />

n2<br />

αB = arctan , (3)<br />

wenn der Strahl <strong>von</strong> Medium n1 in Medium n2 geht. Befindet sich<br />

das zu untersuchende Medium n2 in Luft (d.h. n1 = 1), erhält man<br />

aus dem Brewsterwinkel die <strong>Brechzahl</strong> n2 dieses Mediums durch<br />

n1<br />

n2 = tan αB.<br />

3 Versuchsdurchführung<br />

Der Aufbau der Lichtquelle ist in Abb. 1 gezeigt. Man erhält durch<br />

Abbildung 1: Versuchsaufau: Licht einer Halogenlampe wird durch einen<br />

Kondensor gebündelt und durch eine Sammellinse zu einem parallelen Strahlenbünel<br />

gebrochen, um auf einen Festspalt zu treffen.<br />

einen Kondensor und durch eine Sammellinse parallele Lichtstrahlen,<br />

die auf einen Spalt treffen. Auf einem Reflexionstisch kann ein<br />

<strong>Glas</strong> montiert werden, auf das die Lichtstrahlen der Lichtquelle fallen.<br />

Durch ein Lichtmessgerät, das an ein Multimeter angeschlossen<br />

wird, wird die Intensität des reflektierten Strahls quantitativ gemessen.<br />

Durch Drehen des Rotationstisches sind unterschiedliche Einfallswinkel<br />

einstellbar. Das Helligkeitsminimum des reflektierten Strahls<br />

tritt beim Brewster-Winkel auf, der so bestimmt werden kann.<br />

4 Messergebnisse, Auswertung, Diskussion<br />

In Abb. 2 sind die gemessenen Intensitäten unter unterschiedlichen<br />

Einfallswinkeln für SF1-<strong>Glas</strong> gezeigt. Man erkennt ein Minimum bei<br />

Version: 25. April 2007 Sören Claas, Andreas Daul, Marcel Schmittfull


4 MESSERGEBNISSE, AUSWERTU<strong>NG</strong>, DISKUSSION <strong>NG</strong> 5<br />

etwa αSF1 = 60,35und somit nSF1 = 1,76. Schätzt man den Fehler<br />

<strong>von</strong> αSF1 mit u(α) = 0,5ab, so erhält man u(n) = u(α)/cos(α) 2 =<br />

0,04, d.h.<br />

nSF1 = 1,76 ± 0,04.<br />

Dies stimmt mit dem Literaturwert <strong>von</strong> 1,72 im Rahmen der Messunsicherheit<br />

geradeso noch überein.<br />

Für die Gläser LASF9, FK5, SK2 und SF1X erhielten wir<br />

<strong>Glas</strong>sorte min. Winkel <strong>Brechzahl</strong> Literatur<br />

LASF9 (62,625 ± 0,5)1,93 ± 0,05 1,85<br />

FK5 (57 ± 0,5) 1,54 ± 0,03 1,49<br />

SK2 (59 ± 0,5) 1,66 ± 0,04 <strong>–</strong><br />

SF1X (60 ± 0,5) 1,73 ± 0,04 <strong>–</strong><br />

Unsere Messwerte sind etwas zu groß im Vergleich zu den Literaturwerten.<br />

Da der Fehler etwa gleich groß ist vermuten wir einen systematischen<br />

Fehler, der durch eine zu ungenaue Kalibrierung und<br />

grundlegende Ungenauigkeiten des experimentellen Aufbaus erklärt<br />

werden kann (beispielsweise wackelte die Lampe, der Reflexionstisch<br />

war nicht gut fixiert, das Multimeter war nicht sehr genau).<br />

Version: 25. April 2007 Sören Claas, Andreas Daul, Marcel Schmittfull


4 MESSERGEBNISSE, AUSWERTU<strong>NG</strong>, DISKUSSION <strong>NG</strong> 6<br />

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(a)<br />

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<br />

(b)<br />

Abbildung 2: Abhängigkeit der Helligkeitsintensität vom Einfallswinkel.<br />

Version: 25. April 2007 Sören Claas, Andreas Daul, Marcel Schmittfull

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