MR – Mechanische Resonanz - JavaPsi
MR – Mechanische Resonanz - JavaPsi
MR – Mechanische Resonanz - JavaPsi
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>MR</strong> <strong>–</strong> <strong>Mechanische</strong> <strong>Resonanz</strong><br />
Blockpraktikum Herbst 2007<br />
Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2b)<br />
24. Oktober 2007<br />
1 Grundlagen 2<br />
1.1 Freie, ungedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.2 Freie, gedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.3 Erzwungene, gedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2 Auswertung 4<br />
2.1 Messung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2 Messung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1 GRUNDLAGEN <strong>MR</strong> 2<br />
1 Grundlagen<br />
1.1 Freie, ungedämpfte Schwingung<br />
Die DGL der freien, ungedämpften Schwingung<br />
m¨x + kx = 0<br />
lässt sich mit dem (für lineare DGLs üblichen) Ansatz x(t) = e λt lösen:<br />
mλ 2 e λt + ke λt = 0<br />
<br />
k<br />
⇒ λ = ±i =: ±iω0<br />
m<br />
⇒ x(t) = A+e iω0t<br />
+ A−e −iωt = x0 cos(ω0t − φ0).<br />
ω0 := k/m ist dabei die Eigenfrequenz der Schwingung.<br />
1.2 Freie, gedämpfte Schwingung<br />
Fügt man der DGL einen Dämpfungsterm η ˙x hinzu,<br />
so erhält man aus dem Ansatz x(t) = e λt<br />
Setzt man als Güte<br />
m¨x + η ˙x + kx = 0,<br />
(mλ 2 + ηλ + k)e λt = 0<br />
⇒ λ1,2 = −η ± η2 − 4mk<br />
.<br />
2m<br />
Q :=<br />
√ km<br />
(hohe Güte bei wenig Reibung) und verwendet die Eigenfrequenz ω0 = k/m der<br />
ungedämpften Schwingung, so folgt durch Umformungen<br />
λ1,2 = − ω0<br />
<br />
1<br />
± ω0 − 1.<br />
2Q 4Q2 Das Vorzeichen des Terms unter der Wurzel entscheidet über das Verhalten der Lösung.<br />
Für<br />
1<br />
4Q2 − 1 > 0 ⇔ 4Q2 < 1 ⇔ Q < 1<br />
2<br />
ist die Lösung x(t) = e λt eine abfallende Exponentialfunktion (Kriechfall). Für<br />
1<br />
1<br />
− 1 = 0 ⇔ Q =<br />
4Q2 2<br />
Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull<br />
η
1 GRUNDLAGEN <strong>MR</strong> 3<br />
liegt der sog. aperiodische Grenzfall vor (genau zwischen Kriechfall und periodischer<br />
Lösung). Bei<br />
1<br />
1<br />
− 1 < 0 ⇔ Q ><br />
4Q2 2<br />
wird die Wurzel imaginär, d.h.<br />
λ1,2 = − ω0<br />
± iω0<br />
2Q<br />
und somit ist die Lösung eine gedämpfte Schwingung<br />
Die Kreisfrequenz<br />
<br />
1 − 1 ω0<br />
=: − ± iω<br />
4Q2 2Q<br />
x(t) = x(0)e − ω 0<br />
2Q t cos(ωt − φ0).<br />
ω := ω0<br />
<br />
1 − 1<br />
4Q 2<br />
der Schwingung ist dabei stets kleiner als die Frequenz im ungedämpften Fall und umso<br />
größer, je höher die Güte bzw. je kleiner die Dämpfung ist. Im Grenzfall Dämpfung<br />
η → 0 bzw. Güte Q → ∞ erreicht sie den Wert ω0 der Kreisfrequenz im ungedämpften<br />
Fall. Bei der kritischen Güte Q = 1/2 ist die Kreisfequenz ω = 0, d.h. es liegt keine<br />
Schwingung mehr vor (aperiodischer Grenzfall).<br />
Logarithmisches Dekrement<br />
Den exponentiellen Abfall der Amplitude im Schwingfall kann man durch den Logarithmus<br />
linear darstellen. Solange man ω ≈ ω0 annehmen darf (d.h. hohe Güte Q) und<br />
φ = 0 setzt, gilt für die Amplitude nach n Perioden T<br />
A(nT ) = A(0)e − ω0 2Q nT 2πn<br />
−<br />
= A(0)e 2Q<br />
⇒ ln<br />
A(nT )<br />
A(0)<br />
1.3 Erzwungene, gedämpfte Schwingung<br />
<br />
= − π<br />
Q n.<br />
Die Schwingung sei nun nicht mehr frei, sondern von einer periodischen externen Kraft<br />
mit Frequenz ω erzwungen, d.h.<br />
m¨x + η ˙x + kx = F0 cos ωt.<br />
Die Lösung setzt sich aus der Lösung der homogenen Lösung (siehe oben) und einer<br />
speziellen Lösung der inhomogenen Gleichung zusammen. Für die spezielle Lösung kann<br />
man ansetzen, dass das System irgendwann mit der anregenden Frequenz ω schwingt,<br />
d.h. x(t) = Ae iωt . Man erhält dann nach Einsetzen in die DGL als Lösung<br />
x(t) = A(ω) cos (ωt − Φ(ω)) ,<br />
Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull
2 AUSWERTUNG <strong>MR</strong> 4<br />
wobei die Amplitude<br />
A(ω) = F0<br />
k<br />
<br />
1<br />
1 − ω2<br />
ω2 2 0<br />
+ ω2<br />
Q 2 ω 2 0<br />
und die Phasenverschiebung zwischen Schwingung und Erregung<br />
<br />
ω0ω<br />
Φ(ω) = arctan<br />
Q(ω2 0 − ω2 <br />
)<br />
von der Erregerfrequenz ω abhängen. Wie man in Abb. 1 sehen kann gibt es eine<br />
Abbildung 1: Amplitude und Phase in Abhängigkeit von der Erregerfrequenz ω für verschieden<br />
starke Dämpfungen (Quelle: Anleitung).<br />
Amplitudenresonanzfrequenz ωr. Für sie erhält man durch Ableiten von A(ω)<br />
<br />
ωr = ω0 1 − 1<br />
.<br />
2Q2 Im ungedämpften Fall (Q → ∞) stimmt die <strong>Resonanz</strong>frequenz ωr mit der Eigenfrequenz<br />
ω0 des ungedämpften, nicht angetriebenen Systems überein, ansonsten ist die<br />
<strong>Resonanz</strong>frequenz kleiner als ω0. Die Phasenresonanz (Φ = π/2) wird mit oder ohne<br />
Dämpfung bei ω = ω0 erreicht.<br />
2 Auswertung<br />
2.1 Messung 1<br />
Da unsere Werte leider unbrauchbar sind, da der Wagen vermutlich am Untergrund<br />
gerieben ist, verwendeten wir für die Auswertung die Werte unserer Gruppenmitglieder.<br />
Das Diagramm für Ri = ln Ai<br />
A0<br />
ist in Abb. 2 gezeigt. In Abb. 3 ist das Diagramm<br />
für die Kehrwerte der Güte in Abhängigkeit von der Anzahl m der für die Dämpfung<br />
verwendeten Magnetpaare dargestellt. Aus der Extrapolation folgt, dass die kritische<br />
Dämpfung mit 90 Magnetpaaren erreicht wird.<br />
Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull
2 AUSWERTUNG <strong>MR</strong> 5<br />
Abbildung 2: Logarithmisches Dekrement der Amplitude in Abhängigkeit von der Anzahl der<br />
durchlaufenen Perioden der Schwingung.<br />
2.2 Messung 2<br />
Mit zwei weiteren Methoden wurde nun bei dieser Messung nochmals die Güte bestimmt.<br />
Die <strong>Resonanz</strong>amplitude A(ω0) wurde auf 17cm geschätzt, so dass<br />
Q = A(ω0)<br />
A0<br />
= 19<br />
und<br />
Q = ω0<br />
= 24, 5.<br />
∆ω<br />
Mit Messung 1 wurde eine Güte von 26 ermittelt. Der Unterschied lässt sich leicht durch<br />
die schwer zu bestimmende <strong>Resonanz</strong>amplitude erklären.<br />
Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull
2 AUSWERTUNG <strong>MR</strong> 6<br />
Abbildung 3: Kehrwert 1/Q der Güte als Funktion der Anzahl der Magnetpaare.<br />
Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull
2 AUSWERTUNG <strong>MR</strong> 7<br />
(a)<br />
(b)<br />
Abbildung 4: a) Amplitude und b) Phasenverschiebung in Abhängigkeit von der Erregerfrequenz<br />
ω.<br />
Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull