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3. quartal 2012 konzern-zwischenbericht solarworld ag

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<strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong><br />

KONZERN-ZWISCHENBERICHT<br />

SOLARWORLD AG


WIR SCHAFFEN ORIENTIERUNG<br />

Verweis auf Textstelle in diesem Konzern-Zwischenbericht<br />

00 Verweis auf Grafik in diesem Konzern-Zwischenbericht<br />

<br />

<br />

Verweis auf frühere Finanzberichte<br />

Zur besseren Lesbarkeit des Konzernberichts wird im Dokument ent weder die feminine oder die maskuline Form<br />

verwendet. Die verwendeten Formulierungen beziehen sich jedoch stets auf Frauen und Männer.<br />

Im diesem Bericht können Rundungsdifferenzen auftreten.


SOLARWORLD <strong>2012</strong><br />

INHALT<br />

// KENNZAHLEN <strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong> 04<br />

Ausgewählte Konzernkennzahlen 04<br />

Gewinn- und Verlustrechnung der Quartale 05<br />

05<br />

Umsatzentwicklung nach Regionen 05<br />

// VORWORT DES VORSTANDS 07<br />

// KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT<br />

<strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong> * 08<br />

09<br />

Ertr<strong>ag</strong>s-, Finanz- und Vermögensl<strong>ag</strong>e 18<br />

Geschäfte mit nahestehenden Personen 23<br />

Nachtr<strong>ag</strong>sbericht 24<br />

Voraussichtliche Entwicklung 25<br />

// KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS<br />

<strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong> * 31<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 32<br />

Gesamtergebnisrechnung 34<br />

Bilanz 35<br />

36<br />

37<br />

Erläuterungen 38<br />

Finanz- und Veranstaltungskalender 47<br />

<br />

DAS MAGAZIN<br />

DIE ZUKUNFT IST SMART<br />

UND UNABHÄNGIG<br />

Wie wir gemeinsam mit vielen anderen<br />

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<strong>solarworld</strong>-m<strong>ag</strong>azin<br />

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nachhaltigkeit<br />

03


04<br />

<strong>solarworld</strong> <strong>2012</strong> • kennzahlen<br />

SolarWorld <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong><br />

01 ausgewählte <strong>konzern</strong>kennzahlen // in T€<br />

Finanzkennzahlen <strong>3.</strong> Quartal <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> <strong>3.</strong> Quartal 2011* Veränderung<br />

Umsatz 128.820 218.759 – 41,1 %<br />

EBITDA – 2<strong>3.</strong>702 50.366 k. A.<br />

EBIT – 45.782 19.233 k. A.<br />

EBIT in % vom Umsatz – 35,5 % 8,8 % – 44,3 %­Punkte<br />

Konzernergebnis – 68.727 – 10.985 – 525,6 %<br />

Finanzkennzahlen 1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011* Veränderung<br />

Umsatzerlöse 468.900 752.398 – 37,7 %<br />

Auslandsquote in % 50,4 % 60,0 % – 9,6 %­Punkte<br />

EBITDA – 12<strong>3.</strong>190 174.234 k. A.<br />

EBIT – 189.579 89.717 k. A.<br />

EBIT in % vom Umsatz – 40,4 % 11,9 % – 52,5 %­Punkte<br />

Capital Employed (Sticht<strong>ag</strong>)** 1.155.077 1.677.421 – 31,1 %<br />

ROCE*** – 16,4 % 5,3 % – 21,7 %­Punkte<br />

Konzernergebnis – 229.993 11.199 k. A.<br />

Konzernergebnis in % vom Umsatz – 49,0 % 1,5 % – 50,5 %­Punkte<br />

Bilanzsumme 1.65<strong>3.</strong>741 2.682.919 – 38,4 %<br />

Eigenkapital 369.803 928.279 – 60,2 %<br />

Eigenkapitalquote 22,4 % 34,6 % – 12,2 %­Punkte<br />

Eigenkapitalrendite – 62,2 % 1,2 % – 63,4 %­Punkte<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit – 45.665 – 16<strong>3.</strong>364 72,0 %<br />

Nettoliquidität**** – 805.160 – 76<strong>3.</strong>709 – 5,4 %<br />

Investitionen in immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanl<strong>ag</strong>en 39.162 141.053 – 72,2 %<br />

Mitarbeiter-Kennzahlen 1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011* Veränderung<br />

Mitarbeiter (Sticht<strong>ag</strong>) 2.478 2.700 – 8,2 %<br />

davon Auszubildende (Sticht<strong>ag</strong>) 72 80 – 10,0 %<br />

Personalaufwandsquote 21,9 % 11,0 % 10,9 %­Punkte<br />

Umsatz pro Mitarbeiter (in T€) 189 279 – 32,1 %<br />

EBIT pro Mitarbeiter (in T€) – 77 33 k. A.<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern­Zwischenabschluss.<br />

** Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanl<strong>ag</strong>evermögen abzgl. abgegrenzter Investitionszuwendungen und<br />

zzgl. Nettoumlaufvermögen ohne kurzfristige Nettoliquidität<br />

*** EBIT/Capital Employed<br />

**** flüssige Mittel abzgl. Finanzschulden


<strong>solarworld</strong> <strong>2012</strong> • kennzahlen<br />

02 <strong>konzern</strong>-gewinn- und verlustrechnung der <strong>quartal</strong>e // in T€<br />

Q4 2011 Q1 <strong>2012</strong> Q2 <strong>2012</strong> Q3 <strong>2012</strong> Q3 2011 Veränderung<br />

Umsatzerlöse 292.537 170.493 169.587 128.820 218.759 – 41,1 %<br />

Bestandsveränderung Erzeugnisse – 126.319 – 8.584 – 9.144 8.721 102.871 – 91,5 %<br />

Aktivierte Eigenleistung 12.634 2.662 – 2.662 55 445 – 87,6 %<br />

Sonstige betriebliche Erträge 122.105 81.038 17.612 22.037 8<strong>3.</strong>169 – 73,5 %<br />

Materialaufwand – 164.474 – 122.997 – 16<strong>3.</strong>356 – 119.842 – 250.675 52,2 %<br />

Personalaufwand – 3<strong>3.</strong>791 – 36.158 – 35.468 – 28.881 – 34.391 16,0 %<br />

Abschreibungen – 367.997 – 21.871 – 22.438 – 22.080 – 31.133 29,1 %<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen – 68.270 – 37.987 – 124.524 – 34.612 – 69.812 50,4 %<br />

Operatives Ergebnis – 33<strong>3.</strong>575 26.596 – 170.393 – 45.782 19.233 k. A.<br />

Finanzergebnis – 11.620 – 17.870 – 9.062 – 20.539 – 16.524 – 24,3 %<br />

Ergebnis vor Ertr<strong>ag</strong>steuern – 345.195 8.726 – 179.455 – 66.321 2.709 k. A.<br />

Ertr<strong>ag</strong>steuern 26.862 – 9.015 18.477 – 2.406 – 12.863 81,3 %<br />

Ergebnis nach Steuern aus nicht<br />

fortgeführten Aktivitäten 0 0 0 0 – 831 – 100,0 %<br />

Konzernergebnis – 318.333 – 289 – 160.978 – 68.727 – 10.985 – 525,6 %<br />

03 kennzahlen zur <strong>solarworld</strong> aktie<br />

Prime Standard/TecDAX 1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011<br />

Aktienanzahl 111,72 Mio. 111,72 Mio.<br />

Marktkapitalisierung per 30. September 170,9 Mio. € 349,7 Mio. €<br />

Ergebnis je Aktie – 2,08 € 0,10 €<br />

Tiefstkurs 1,05 € 3,13 €<br />

Höchstkurs 4,38 € 11,95 €<br />

Jahreseröffnungskurs 3,36 € 7,65 €<br />

Schlusskurs per 30. September 1,53 € 3,13 €<br />

Entwicklung seit Jahresbeginn – 54,5 % – 59,1 %<br />

ISIN (International Securities Identification Number): DE0005108401, WKN (Wertpapier­Kenn­Nummer): 510840, Börsenkürzel: SWV<br />

04 umsatzentwicklung nach regionen // in mio. €<br />

93,6<br />

USA<br />

25,6<br />

Rest der<br />

Welt<br />

Q1– Q3 <strong>2012</strong><br />

232,6<br />

Deutschland<br />

18,5<br />

Asien<br />

98,6<br />

übriges<br />

Europa<br />

154,2<br />

USA<br />

73,1<br />

Rest der<br />

Welt<br />

Q1– Q3 2011<br />

300,7<br />

Deutschland<br />

82,0<br />

Asien<br />

142,4<br />

übriges<br />

Europa<br />

05


WIR BAUEN DIE SOLARE WELT<br />

—<br />

„Wir werden alles dafür tun,<br />

dass SolarWorld<br />

die schwierige Konsolidierungsphase<br />

übersteht.“<br />

—<br />

Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck


SOLARWORLD <strong>2012</strong><br />

Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck<br />

<br />

Vorwort des Vorstands<br />

Verehrte Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und Freunde der SolarWorld AG,<br />

seit Jahresbeginn musste die SolarWorld dem anhaltenden Preisverfall hohen Tribut zollen. Obwohl<br />

wir unseren Absatz von Modulen und Bausätzen steigern konnten, ging der Umsatz erheblich zurück.<br />

Unterm Strich verzeichnet der Konzern ein deutliches Minus. Anders als erwartet ist eine Belebung<br />

des Dachanl<strong>ag</strong>engeschäfts in Deutschland im <strong>3.</strong> Quartal ausgeblieben. Das Angebot überstieg zudem<br />

die Nachfr<strong>ag</strong>e bei Weitem, auch getrieben vom Ausverkauf der Hersteller, die sich vom Solarmarkt<br />

zurückziehen und ihre L<strong>ag</strong>er schnell leeren.<br />

Bitter ist vor allem eine Tatsache: Derzeit können auch diejenigen Solarhersteller nicht profitabel sein,<br />

die ihre Kosten gut im Griff haben. Dumping und unzulässige Subventionen haben die nachhaltig<br />

gewachsene Solarindustrie massiv geschädigt und in Teilen sogar zerstört. Wir sind beim Kampf für<br />

die Herstellung eines fairen internationalen Wettbewerbs auf einem guten Weg, aber noch nicht überall<br />

am Ziel. Vor allem muss jetzt nach den USA auch die EU schnellstmöglich handeln!<br />

Diese juristischen und politischen Auseinandersetzungen sind das eine. Das andere ist unsere Aufgabe,<br />

die SolarWorld selbst so stark zu machen, dass sie die schwierige Konsolidierungsphase überstehen<br />

kann. Wir werden dafür alles tun, was wir tun können.<br />

Erstens: Wir überführen in diesem und im nächsten Jahr Innovationen aus unserer eigenen Forschung<br />

und Entwicklung in die laufende Fertigung. Sie bringen weitere Leistungssteigerungen – ein Vorteil für<br />

uns und für unsere Kunden. Früher als andere bereiten wir uns außerdem mit Produkten für ein intelligentes<br />

Energieman<strong>ag</strong>ement Freifeldlösungen auf die Solarmärkte der Zukunft vor: die ökonomische<br />

Kaufmotivation Nummer 1 wird schon bald nicht mehr eine langfristige Rendite sein, sondern die Möglichkeit,<br />

durch Eigenverbrauch Stromkosten niedrig zu halten.<br />

Zweitens: Wir senken Kosten, wo es nur geht. Und das betrifft alle Bereiche unseres Konzerns. Dass<br />

wir uns bei der Anpassung an die Marktl<strong>ag</strong>e auch von Mitarbeitern trennen, tut weh, ist aber notwendig.<br />

Andere Maßnahmen machen uns wiederum stolz: Unserem Einkaufsteam ist es zum Beispiel<br />

gelungen, bei den Beschaffungskosten weitere Millionenbeträge einzusparen.<br />

Drittens: Wir werden schneller, flexibler, serviceorientierter. Die Bedürfnisse unserer Kunden verändern<br />

sich, die Nachfr<strong>ag</strong>e auf den internationalen Solarmärkten verschiebt sich kurzfristig. Wir sind<br />

frühzeitig in neuen Exportmärkten und mit der Marke SolarWorld gut positioniert.<br />

Wer die aktuelle Krise übersteht, wird auf Dauer zu den Gewinnern zählen.<br />

Ihr<br />

Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck


<strong>2012</strong><br />

KONZERN-ZWISCHENBERICHT <strong>3.</strong> QUARTAL<br />

KONZERN-<br />

ZWISCHENLAGEBERICHT<br />

09 GESCHÄFTSVERLAUF IM <strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong><br />

09 Die Aktie<br />

11 Der Markt<br />

14 Absatz, Marke, Produktion<br />

18 ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE<br />

18 Ertr<strong>ag</strong>sl<strong>ag</strong>e<br />

20 Finanzl<strong>ag</strong>e<br />

22 Vermögensl<strong>ag</strong>e<br />

23 WESENTLICHE GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN PERSONEN<br />

24 NACHTRAGSBERICHT<br />

24 <br />

24 <br />

25 VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

25 Chancen und Risiken<br />

SOLARWORLD /<br />

26 Prognosebericht<br />

30


SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

<br />

IM <strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong><br />

<br />

Die Kapitalmärkte entwickelten sich im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> positiv. Der DAX erreichte zum Sticht<strong>ag</strong><br />

28. September 7.216 Punkte. Damit gewann er 13 Prozent im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> und 22 Prozent seit Jah-<br />

resbeginn. Die Technologiewerte zeigten ebenfalls einen positiven Verlauf. Der TecDAX notierte zum<br />

Sticht<strong>ag</strong> bei 809 Punkten – ein Anstieg von 9 Prozent im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> und von 18 Prozent in den<br />

ersten neun Monaten des Jahres.<br />

Die Solarwerte entwickelten sich wesentlich schlechter. Die Anleger waren stark verunsichert durch<br />

die hohe Verschuldung bei allen Herstellern, weitere Insolvenzen, den starken Preisverfall und nicht<br />

zuletzt durch die anhaltenden Diskussionen über das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland.<br />

Der Solar Aktien Index (SOLEX) sank im <strong>3.</strong> Quartal um 14 Prozent und notierte am Sticht<strong>ag</strong> 28. September<br />

<strong>2012</strong> bei 101 Punkten. Seit Jahresbeginn büßte er 36 Prozent ein. Der Photovoltaik Aktien Index<br />

(PPVX) verlor 16 Prozent im <strong>3.</strong> Quartal und 32 Prozent seit Jahresbeginn und schloss zum Sticht<strong>ag</strong> bei<br />

619 Punkten. Auch der Photovoltaik Global 30 Index, der aus den 30 größten Unternehmen der Solarindustrie<br />

besteht, entwickelte sich negativ. Er büßte seit Jahresbeginn 29 Prozent ein und notierte zum<br />

Sticht<strong>ag</strong> bei 15 Punkten.<br />

Der Kurs der SolarWorld Aktie war im Berichtszeitraum ebenfalls rückläufig. Er verlor 54 Prozent<br />

seit Jahresbeginn (2. Januar <strong>2012</strong>: 3,36 €) und schloss am 28. September bei 1,53 €. Innerhalb des<br />

<strong>3.</strong> Quartals konnte die SolarWorld Aktie 10 Prozent zulegen (29. Juni <strong>2012</strong>: 1,39 €). Impulse gaben<br />

unter anderem die Ankündigungen wichtiger Wettbewerber, sich aus dem Solarsektor zurückzuziehen<br />

und die Entscheidung der Europäischen Kommission, das Preisdumping chinesischer Hersteller zu<br />

untersuchen. Handelsbeschwerden In den ersten neun Monaten des Jahres l<strong>ag</strong> der Tiefstkurs<br />

bei 1,05 €, der Höchstkurs bei 4,38 €. 03 Kennzahlen zur Aktie<br />

09


10<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

05 <br />

140 %<br />

120 %<br />

100 %<br />

<br />

80 %<br />

60 % %<br />

40 %<br />

Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun<br />

Jul Aug Sep<br />

134,2 %<br />

DAX<br />

125,5 %<br />

TecDAX<br />

71,4 %<br />

Photovoltaik<br />

Global 30 Index<br />

52,1 %<br />

SolarWorld<br />

Das Grundkapital der SolarWorld AG blieb im Berichtszeitraum unverändert und ist eingeteilt in<br />

111.720.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert<br />

von 1,00 €. Zum Sticht<strong>ag</strong> waren 924.607 Stückaktien im Eigenbesitz der SolarWorld AG (0,83 Prozent).<br />

Diese Aktien sind weder stimm- noch dividendenberechtigt.<br />

Im Berichtszeitraum wurden keine Stimmrechtsmitteilungen im Sinne von §§ 21 ff. WpHG veröffentlicht.<br />

06 // IN PROZENT<br />

B<br />

C<br />

<strong>2012</strong><br />

A<br />

A // Streubesitz 71,33 %<br />

B // Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck 27,84 %<br />

C // SolarWorld AG (eigene Aktien) 0,83 %<br />

Die Kapitalmarktkommunikation haben wir im Berichtszeitraum fortgeführt – in Einzelgesprächen<br />

mit Investoren, Analysten und Aktionären sowie durch die Teilnahme an verschiedenen Roadshows<br />

und Konferenzen.<br />

Im deutschen Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ des man<strong>ag</strong>er m<strong>ag</strong>azin belegte der Solar-<br />

World Konzernbericht 2011 den dritten Platz in der Kategorie TecDAX.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

<br />

<br />

Trotz eines guten Starts in das Jahr <strong>2012</strong> hat die Expansion der Weltkonjunktur in den ersten neun<br />

Monaten an Fahrt verloren. Belastet durch die europäische Schuldenkrise und die schwächer als erwartete<br />

Wirtschaft in den Entwicklungsländern trübte sich im Herbst <strong>2012</strong> die Stimmung von Unternehmen<br />

und Haushalten ein. Die Entscheidung der Notenbanken, Staatsanleihen bei Bedarf in unbegrenzter<br />

Form kaufen zu wollen, gab indessen den Finanzmärkten im <strong>3.</strong> Quartal einen positiven Impuls.<br />

07 Konjunkturelle Entwicklung unserer Hmärkte<br />

Auch die deutsche Wirtschaft blieb von der Schuldenkrise nicht unbelastet. Die schlechteren Aussichten<br />

führten zu sinkenden Unternehmensinvestitionen. Stark gestiegen sind im Laufe des Jahres<br />

d<strong>ag</strong>egen Investitionen im privaten Bausektor – vor allem in Wohnimmobilien. Der Vertrauensverlust<br />

in den Finanzsektor führte dazu, dass viele Anleger vermehrt in Sachwerte investierten. Die Abwertung<br />

des Euros wirkte sich positiv auf die deutschen Exporte aus. Insgesamt rechnet das Institut für<br />

Weltwirtschaft (IfW) mit einer Verbesserung der deutschen Konjunktur um 0,8 Prozent. In den Krisenländern<br />

des Euroraums hingegen haben sich die Wachstumsaussichten deutlich verschlechtert.<br />

Eine hohe Arbeitslosigkeit und restriktive finanzpolitische Maßnahmen bremsen dort die Erholung<br />

der Wirtschaft, sodass für den Euroraum <strong>2012</strong> mit einer Rezession zu rechnen ist.<br />

Der Konsum in den USA verlangsamte sich im Jahresverlauf. Im <strong>3.</strong> Quartal war allerdings eine leichte<br />

Erholung des US-Immobilienmarkts zu beobachten. Das könnte sich positiv auf die Wirtschaftsleistung<br />

auswirken. Auch der US-Arbeitsmarkt verbesserte sich im September leicht, was den privaten<br />

Konsum ankurbeln dürfte. Insgesamt bleiben aber die Wachstumsaussichten moderat.<br />

07 <br />

<br />

2011 <strong>2012</strong> e 2013 e<br />

Deutschland 3,0 0,8 1,1<br />

USA 1,7 2,2 1,5<br />

Euroraum 1,4 – 0,4 0,3<br />

Welt 3,9 3,3 3,6<br />

11


12<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

<br />

Trotz deutlicher Signale einer Schwächung der Weltkonjunktur stieg der Ölpreis im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong><br />

um 15 Prozent. Ein Barrel der Sorte WTI kostete im September durchschnittlich 94,55 US$ (Juni <strong>2012</strong>:<br />

82,30 US$). Unvorhergesehene Störungen bei den Fördermengen aus Nicht-OPEC-Staaten trieben die<br />

Preise in die Höhe. Insgesamt aber blieb der Preis noch unter dem Niveau von Januar <strong>2012</strong> (100,27<br />

US$/Barrel).<br />

In Deutschland stehen weitere Erhöhungen des Strompreises im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses<br />

und kontroverser Diskussionen. Der dämpfende Effekt der Erneuerbaren Energien auf den Stromhandelspreis<br />

wird von den Energieversorgern nicht an den Konsumenten weitergegeben. Die EEG-Kosten<br />

werden allein auf den Privatkonsumenten abgewälzt, da Großverbraucher, die von den niedrigen<br />

Handelsstrompreisen profitieren, von der EEG-Uml<strong>ag</strong>e befreit sind. Derzeit erwägen Regierungskreise<br />

eine neue Verteilung der EEG-Kosten.<br />

In den USA erwartet die Energy Information Administration (EIA) eine leichte Erhöhung des Strompreises<br />

um knapp 1 Prozent noch im Jahr <strong>2012</strong>.<br />

<br />

Die internationale Nachfr<strong>ag</strong>e nach Solarprodukten zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend in den ers-<br />

ten neun Monaten <strong>2012</strong>. Zwar war der globale Markt von starken regionalen Nachfr<strong>ag</strong>everschiebungen<br />

geprägt, insgesamt aber ist die Nachfr<strong>ag</strong>e im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Noch Ende des Jahres<br />

2011 rechneten Experten mit einer St<strong>ag</strong>nation des Weltmarkts auf einem Niveau von rund 22 GW. Mittlerweile<br />

wird ein weltweites Marktvolumen von rund 31 GW prognostiziert.<br />

Dennoch ist es dabei geblieben: Die weltweiten Produktionskapazitäten übersteigen die Nachfr<strong>ag</strong>e um<br />

ein Vielfaches. Die Überkapazitäten sind vor allem auf den sehr starken Ausbau in Asien zurückzuführen.<br />

Trotz hoher Finanzverschuldung und starker Verluste bieten chinesische Wettbewerber ihre Produkte<br />

unter Herstellungskosten an. Das Preisdumping führt dazu, dass die gesamte Photovoltaikindustrie<br />

auch bei weltweit wachsender Nachfr<strong>ag</strong>e eine bedrohliche Krise durchschreitet. In den ersten neun<br />

Monaten des Jahres mussten viele Solarunternehmen vor allem aufgrund des rechtswidrigen Wettbewerbs<br />

Insolvenz anmelden oder sich aus dem Markt zurückziehen. Einige große chinesische Unternehmen<br />

hatten nur dank neuer Kreditzus<strong>ag</strong>en in Milliardenhöhe seitens heimischer Banken genug Liquidität,<br />

um ihr Geschäft fortzuführen. In den USA und in der EU wurden rechtliche Schritte unternommen,<br />

um wieder einen fairen Wettbewerb herzustellen. Handelsbeschwerden Nachtr<strong>ag</strong>sbericht


SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

In Deutschland schwankte die Entwicklung des Solarmarkts im Verlauf der ersten neun Monate stark.<br />

Ursache war vor allem die Unsicherheit bei den Marktteilnehmern über die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG), die erst zum Ende des 1. Halbjahres final entschieden wurde. Dies löste<br />

im 1. Quartal erhebliche Vorzieheffekte aus. Nach dem 1. April flachte die Nachfr<strong>ag</strong>e im Kleinanl<strong>ag</strong>ensegment<br />

stark ab. Konzern-ZwischenbeHmmarkt Der Freiflächenmarkt<br />

wuchs d<strong>ag</strong>egen, da dort die Übergangsfristen länger waren. Auch der massive Preisverfall<br />

der Solarmodule schaffte einen höheren Anreiz für den Bau großer Solarparks. In diesem Segment<br />

konnte SolarWorld mit ihrer im Jahr 2011 erworbenen Tochtergesellschaft Solarparc AG einige Projekte<br />

realisieren. Absatz, Marke, Produktion Insgesamt hat Deutschland in den ersten drei<br />

Quartalen eine neu installierte Leistung von 6,2 (Q1– Q3 2011: 3,4) GW erreicht. Im <strong>3.</strong> Quartal ist das<br />

Marktvolumen mit 1,8 (Q3 2011: 1,6) GW gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Mehr als 75 Prozent<br />

der neu installierten Leistung ist auf große Solaranl<strong>ag</strong>en mit mehr als 500 kWp zurückzuführen.<br />

Der Kernmarkt der SolarWorld AG (Dachanl<strong>ag</strong>en unter 10 kWp) machte weniger als 10 Prozent der<br />

installierten Leistung aus. Auch nach der endgültigen Entscheidung über die Änderungen des EEG am<br />

28. Juni verhielten sich gerade private Kunden weiter zögerlich, weil sie durch die Preiserosionen und<br />

die Kontroversen um die Förderung Erneuerbarer Energien verunsichert waren. Zudem blieben Potenziale<br />

für das Kleinanl<strong>ag</strong>engeschäft ungenutzt, weil sich zahlreiche Solarinstallateure aus dem Elektrohandwerk<br />

zurzeit auf das boomende Baugeschäft konzentrieren.<br />

Auch der italienische Markt war durch Vorzieheffekte geprägt. Vor allem im 2. und <strong>3.</strong> Quartal wies der<br />

Markt hohe Nachfr<strong>ag</strong>espitzen auf. Das neue „Conto Energia V“ trat im August <strong>2012</strong> in Kraft – die Kunden<br />

haben versucht, ihre Solaranl<strong>ag</strong>en noch zu den Konditionen des alten Gesetzes zu installieren und<br />

haben deshalb ihren Kauf beschleunigt. Dennoch blieb die Nachfr<strong>ag</strong>e deutlich unter Vorjahresniveau.<br />

Nach Angaben der italienischen Strombehörde GSE betrug die Gesamtleistung der von Januar bis September<br />

<strong>2012</strong> ans Netz angeschlossenen Solaranl<strong>ag</strong>en rund 2,6 (Q1– Q3 2011: 7,6) GW.<br />

In den USA ist der Solarmarkt in den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> weiter gewachsen. Bereits im 1. Halb-<br />

jahr konnte sich der Markt laut der Solar Energy Industry Association (SEIA) auf 1,2 (H1 2011: 0,6) GW<br />

verdoppeln. Allerdings wurden viele dieser Anl<strong>ag</strong>en schon 2011 verkauft und im Laufe dieses Jahres<br />

installiert, sodass die Nachfr<strong>ag</strong>e de facto nicht so stark gestiegen ist. Im <strong>3.</strong> Quartal belebte sich der<br />

Markt etwas, obwohl die sinkenden Preise interessierte Kunden immer noch von einer Kaufentscheidung<br />

abhielten, da sie auf weitere Preissenkungen hofften. Im Verfahren zur Wiederherstellung eines<br />

fairen Wettbewerbs hat die Internationale Handelskommission (ITC) der Vereinigten Staaten am 7. November<br />

die Zollfestsetzungen des US-Handelsministeriums auf chinesische Solarzellen und Module<br />

bestätigt. Somit ist das US-Verfahren offiziell beendet. Nachtr<strong>ag</strong>sbericht<br />

13


14<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

Europäische Märkte wie Großbritannien, Belgien und Griechenland entwickelten sich positiv, während<br />

Frankreich und Spanien st<strong>ag</strong>nierten. In Asien und der Pazifik-Region liegen vor allem Japan und<br />

Australien auf Wachstumskurs. Auch China ist zweifellos ein dynamischer Solarmarkt, doch schottet<br />

sich dieser Markt für ausländische Unternehmen ab.<br />

<br />

In der Krise der Solarindustrie stand und steht auch die SolarWorld AG erheblich unter Druck. Das<br />

<strong>ag</strong>gressive Preisdumping und instabile gesetzliche Rahmenbedingungen haben den Wettbewerb noch<br />

weiter verschärft. Die Kunden wurden von der schwankenden Marktl<strong>ag</strong>e sowie den negativen konjunkturellen<br />

und branchenspezifischen Entwicklungen verunsichert. Durch das Projektgeschäft und den<br />

Absatz in den Exportmärkten konnte der Konzern seine Absatzmengen im Segment „Handel“ steigern;<br />

sie blieben aber hinter Plan. Die abgesetzten Mengen reichten nicht aus, um den Preisverfall zu kompensieren.<br />

Der Umsatz fiel unter Vorjahresniveau und das operative Ergebnis war deutlich negativ.<br />

Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

<br />

In den ersten neun Monaten des Jahres <strong>2012</strong> verkaufte SolarWorld weltweit Solarmodule und Bausätze<br />

mit einer Gesamtleistung von 431 MW. Das waren 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr (Q1– Q3<br />

2011: 381 MW). Die Auslandsquote beim Absatz ging indessen auf 57,3 Prozent zurück (Q1– Q3 2011:<br />

63,7 Prozent) – eine Folge der Vorzieheffekte in Deutschland im 1. Quartal.<br />

Von Januar bis September haben wir unsere Absatzmengen in Deutschland insgesamt um ein Drittel<br />

gesteigert. Dabei bekamen wir die Verunsicherungen durch die Politik, die fortgesetzten Preisverwerfungen<br />

und die Folgen der Konsolidierung innerhalb des Solarmarkts zu spüren: Die kurzfristig angekündigte<br />

Änderung des EEG führte auch bei SolarWorld zu einer Sonderkonjunktur im 1. Quartal<br />

und zu einem Einbruch der Nachfr<strong>ag</strong>e ab dem 1. April. Es folgte ein schwaches 2. Quartal im Kleinanl<strong>ag</strong>ensegment,<br />

weil sich viele potenzielle Kunden abwartend verhielten. Die Verabschiedung der EEG-<br />

Änderungen Ende Juni hat daran wenig geändert, sodass entgegen unseren Erwartungen im <strong>3.</strong> Quartal<br />

noch keine Normalisierung eingetreten ist. Kunden zögerten häufig, da sie weitere Preisrückgänge<br />

erwarteten oder vom anhaltenden Konsolidierungsdruck und von Kontroversen um die zukünftige<br />

Energiepolitik verunsichert waren. Die Insolvenz oder der Rückzug von anderen deutschen Qualitätsanbietern<br />

wirkte sich noch nicht positiv für SolarWorld aus. Im Gegenteil: Einige dieser Hersteller<br />

leerten und leeren ihre L<strong>ag</strong>er zu Ausverkaufskonditionen, was die Preisspirale auch für hochwertige


SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

Produkte abwärts treibt. Mehrere Großhändler und Installateure, die das anspruchsvolle Qualitätskundensegment<br />

bedienen, wandten sich allerdings bereits an uns, um sich über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten<br />

zu informieren.<br />

Um die Nachfr<strong>ag</strong>e in Deutschland vor allem bei Privathaushalten zu stützen, haben wir im <strong>3.</strong> Quartal<br />

unsere intensive Kundenansprache fortgeführt. Wir stellten den Anreiz heraus, mit SolarWorld Produkten<br />

Energiekosten sparen zu können. So verdeutlichen wir unseren Kunden den Wandel der Photovoltaik<br />

– von einem Renditeobjekt zu einer Investition, mit der ein Haushalt durch Eigenverbrauch deutlich<br />

Nebenkosten sparen kann. Ungebrochen stark blieb unser Eng<strong>ag</strong>ement im Vertriebsmarketing, vor<br />

allem mit Blick auf die Unterstützung der SolarWorld Fachpartner. Angesichts des scharfen Wettbewerbs<br />

galt es auch, neue Installateure für den Verkauf unserer Produkte zu akquirieren und den Kreis<br />

der Fachpartner auszudehnen.<br />

Der Kaufzurückhaltung bei den privaten Kleinanl<strong>ag</strong>en seit dem 1. April konnten wir mengenmäßig im<br />

Freiflächensegment entgegenwirken. In diesem Bereich, der besonders preissensitiv ist, konnten wir<br />

uns vor allem deswegen behaupten, weil unsere Tochter Solarparc AG solche Projekte schlüsselfertig<br />

realisieren kann. Bis Ende des ersten Halbjahres hat die Solarparc drei Großanl<strong>ag</strong>en mit einem Gesamtvolumen<br />

von 31 MW fertiggestellt und vor dem 30. Juni EEG-konform in Betrieb genommen. Im<br />

<strong>3.</strong> Quartal konnten wir eine der Anl<strong>ag</strong>en an einen Investor veräußern. Für die beiden anderen Anl<strong>ag</strong>en<br />

erwarten wir einen Verkauf bis Ende des Jahres.<br />

In den USA, unserem zweiten Heimatmarkt, haben wir eine ähnliche Strategie verfolgt. Dort haben<br />

wir uns mit unserer Kompetenz im Freiflächensegment hervorgetan und unter anderem ein schlüssel-<br />

fertiges Großprojekt in Kalifornien begonnen, das wir bis Ende des Jahres veräußern wollen. Insge-<br />

samt l<strong>ag</strong> der Absatz in Nord- und Südamerika im Berichtszeitraum allerdings 28 Prozent unter dem<br />

der ersten neun Monate des Vorjahres. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass 2011 große Mengen<br />

gedumpter Ware in die USA importiert worden waren, bevor die Handelskl<strong>ag</strong>e in Kraft treten konnte.<br />

Diese Produkte füllten die L<strong>ag</strong>er und wurden bis weit in das Jahr <strong>2012</strong> installiert, sodass die US-Nachfr<strong>ag</strong>e<br />

zum Teil noch mit Ware des Vorjahres bedient wurde. Zum Ausgang der Handelskl<strong>ag</strong>en in den<br />

USA siehe den Nachtr<strong>ag</strong>sbericht. Unser Absatzrückgang ist zudem dadurch zu erklären, dass<br />

wir im vergangenen Jahr ein Großprojekt in Kanada belieferten.<br />

Die Exportmärkte in Europa und anderen Teilen der Welt zeigten insgesamt eine erfreuliche Tendenz<br />

für SolarWorld. In vielen Regionen konnten wir Zuwächse beim Absatz verzeichnen, besonders deutlich<br />

in Italien, einem Markt, der allerdings ähnlich wie Deutschland durch Vorzieheffekte verzerrt war.<br />

15


16<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

Wir setzten den Weg der Internationalisierung und der Erschließung aussichtsreicher neuer Solar-<br />

märkte weiter fort. Nach Japan haben wir im September auch in Großbritannien unsere Präsenz verstärkt.<br />

Mit einem Büro in Salisbury südwestlich von London können wir nun nah an den Kunden unser<br />

britisches Fachpartnernetzwerk nach deutschem Vorbild weiter ausbauen. In den vergangenen Monaten<br />

haben wir die frühzeitige Expansion in weitere Märkte vorbereitet.<br />

Aufgrund des geringer als erwarteten Absatzes waren unsere Produktionsstandorte nicht ausgelastet.<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu stärken, haben wir strukturelle Veränderungen in unserer<br />

Produktion umgesetzt. Am Standort Freiberg ist zum 1. Juli die Rohstofftochter Sunicon GmbH<br />

mit der Deutsche Solar GmbH verschmolzen, wodurch wir Synergien in der Produktion und Verwaltung<br />

nutzen konnten. Die Konzentration auf den neuesten Fabrikbestand, die Anpassung an die geringeren<br />

Produktionsmengen und der Margendruck machten und machen Einschnitte bei der Belegschaft<br />

an unseren Produktionsstandorten Freiberg und Hillsboro notwendig. Mitarbeiter<br />

An beiden Standorten haben wir begonnen, weitere Innovationen in die Fertigung zu überführen. Sie<br />

sollen bis Anfang 2013 in Serie gehen. H-<br />

duktion Bereits im 4. Quartal führen wir in Hillsboro ein neues Verfahren zur Rückseitenpassi-<br />

vierung der Solarzellen ein, wodurch wir die Leistung unserer Produkte steigern und mittelbar unsere<br />

Kosten senken können. An beiden Standorten haben wir die Waferdicke von 200 auf 180 Mikrometer<br />

reduziert, wodurch wir weitere Kosten sparen.<br />

Eine weitere entscheidende Stellschraube zur Kostenreduzierung ist der Bereich Beschaffung. Wir<br />

haben diese globale Organisationseinheit in den vergangenen Monaten weiterentwickelt und auch personell<br />

gestärkt. Konzernbe Ein Ziel ist es, auf der Basis unserer<br />

vertrauensvollen, langjährigen Lieferantenbeziehungen die Einkaufskonditionen des Konzerns zu verbessern.<br />

Am 28. August veranstalteten wir vor diesem Hintergrund erstmals ein internationales Lieferanten-Symposium<br />

am Standort Freiberg. Eingeladen waren mehr als 60 globale, strategische Partnerunternehmen,<br />

die zusammen mehr als 50 Prozent des gesamten Einkaufsvolumens der SolarWorld<br />

abdecken. Hier wurde als klares Ziel an die Lieferanten eine weitere Reduzierung der Material- und<br />

Servicekosten kommuniziert. Die überwiegende Mehrheit der Zulieferer hat sich danach bereit erklärt,<br />

SolarWorld in den gemeinsamen Anstrengungen auf dem Weg weiterer Kostenreduzierungen aus<br />

Material und Service zu unterstützen.<br />

<br />

Die SolarWorld Innovations GmbH am Standort Freiberg arbeitet im Schulterschluss mit der Produktion<br />

an der zügigen Überführung von Innovationen in die laufende Fertigung. Im Mittelpunkt standen<br />

seit Jahresbeginn Verbesserungen unserer mono- und polykristallinen Solarzellen, welche die


SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTSVERLAUF<br />

Leistung der Module Prozent steigern werden. Weitere Informationen dazu und zu neuen Produkten<br />

der SolarWorld AG finden Sie im Konzern-ZwischenbeHduktion.<br />

<br />

In den USA beschloss die Internationale Handelskommission (ITC) am 7. November <strong>2012</strong> einstimmig<br />

das endgültige Inkrafttreten von Antidumping- und Antisubventionszöllen auf chinesische Solarprodukte.<br />

Nachtr<strong>ag</strong>sbericht<br />

In der Europäischen Union geht die Mehrheit der europäischen Solarindustrie seit dem <strong>3.</strong> Quartal ebenfalls<br />

gegen illegale Handelspraktiken chinesischer Photovoltaik-Hersteller vor. Auf Basis einer Handelsbeschwerde<br />

der Industrieinitiative EU ProSun leitete die Europäische Kommission am 6. September ein<br />

Verfahren ein, welches das Preisdumping chinesischer Hersteller untersucht. Die Europäische Kommission<br />

hat neun Monate Zeit, über vorläufige Antidumpingzölle zu entscheiden, kann diese aber auch<br />

früher verhängen. Eine Entscheidung fällt demzufolge spätestens Anfang Juni 201<strong>3.</strong> Die Untersuchung<br />

dauert insgesamt bis zu 15 Monate, also bis spätestens Ende 201<strong>3.</strong><br />

Einer zweiten Handelsbeschwerde von EU ProSun folgend, eröffnete die Europäischen Kommission<br />

am 8. November ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen illegale Handelspraktiken und untersucht<br />

zusätzlich die unzulässigen Subventionen für chinesische Solarstromprodukte. Das EU-Recht sieht für<br />

Dumping und unzulässige Subventionen zwei separate Verfahren vor. Das Antisubventionsverfahren<br />

dauert maximal 13 Monate. Vorläufige Maßnahmen wie Antisubventionszölle werden auch hier spätestens<br />

nach neun Monaten beschlossen und können drei Monate rückwirkend geltend gemacht werden.<br />

Die SolarWorld AG zählt zu den Unterstützern von EU ProSun, welche die Mehrheit der europäischen<br />

Photovoltaik-Industrie vertritt. Die Industrieinitiative setzt sich für einen fairen freien Handel und den<br />

nachhaltigen Ausbau der Solarenergie in Europa ein. Weitere Informationen unter .<br />

17


18<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der SolarWorld Konzern konnte in den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> den <strong>konzern</strong>weiten Absatz von<br />

Modulen und Bausätzen im Segment „Handel“ zwar um 13,3 Prozent auf 431 (Q1– Q3 2011: 381) MW<br />

steigern, jedoch konnte der massive Preisverfall nicht kompensiert werden. Absatz, Marke, Produk-<br />

tion Somit reduzierte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten um 26 Prozent auf 446 (Q1–<br />

Q3 2011: 602) Mio. €. Im <strong>3.</strong> Quartal ist entgegen unseren Erwartungen noch keine Belebung der Nachfr<strong>ag</strong>e<br />

im privaten Aufdachsegment in Deutschland eingetreten – einem besonders umsatzträchtigen<br />

Marktsegment der SolarWorld. Der Absatz im Segment „Handel“ betrug 115 (Q3 2011: 111) MW; der<br />

Segmentumsatz l<strong>ag</strong> bei 119 (Q3 2011: 166) Mio. €. Auch im <strong>3.</strong> Quartal spielte das externe Wafergeschäft,<br />

das maßgeblich den Umsatz im Segment „Produktion Deutschland“ prägt, für die SolarWorld<br />

eine untergeordnete Rolle. So sank der Konzernabsatz von Wafern in den ersten neun Monaten auf 39<br />

(Q1– Q3 2011: 195) MW und im <strong>3.</strong> Quartal auf 21 (Q3 2011: 84) MW.<br />

Der <strong>konzern</strong>weite Gesamtabsatz von Wafern und Modulen betrug 470 (Q1– Q3 2011: 576) MW. Die Ab-<br />

satz-Auslandsquote l<strong>ag</strong> bei 61 (Q1– Q3 2011: 71) Prozent. Der gesamte Konzernumsatz reduzierte sich<br />

in den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> um 37,7 Prozent bzw. 283,5 Mio. € auf 468,9 (Q1– Q3 2011: 752,4)<br />

Mio. €. Im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> betrug der Konzernumsatz 128,8 (Q3 2011: 218,8) Mio. €. Der Auslandsan-<br />

teil unseres Umsatzes betrug in den ersten neun Monaten 50,4 (Q1– Q3 2011: 60,0) Prozent und im<br />

<strong>3.</strong> Quartal 48,5 (Q3 2011: 60,3) Prozent.<br />

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten neun Monaten – 189,6 (Q1– Q3<br />

2011: 89,7) Mio. €. Im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> l<strong>ag</strong> das EBIT bei – 45,8 (Q3 2011: 19,2) Mio. €. Hauptgrund für<br />

diesen Rückgang gegenüber dem Vorjahr war der starke Preisverfall. Dieser konnte nur teilweise durch<br />

Erfolge bei der Umsetzung von Kosteneinsparungsmaßnahmen abgefedert werden. Entwicklung we-<br />

sentlicher GuV-Positionen Zudem mussten im 2. und <strong>3.</strong> Quartal in Folge des gesunkenen Preisni<br />

veaus Wertberichtigungen auf unser Vorratsvermögen in Höhe von 39,2 Mio. €. vorgenommen werden.<br />

Zusätzlich wurde im 2. Quartal eine Wertberichtigung auf geleistete Anzahlungen für Silizium<br />

von 80,8 Mio. € vorgenommen. Das <strong>konzern</strong>weite Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen<br />

(EBITDA) sank daher in den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> auf – 123,2 (Q1– Q3 2011: 174,2) Mio. € und im<br />

<strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> auf – 23,7 (Q3 2011: 50,4) Mio. €.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE<br />

Die wesentlichen Bewertungsannahmen und -prämissen, die den Werthaltigkeitstests zum Jahresende<br />

2011 zugrunde l<strong>ag</strong>en, wurden in den ersten neun Monaten überprüft und teilweise auf der Basis aktueller<br />

Erkenntnisse gegenüber der Bewertung zum 31. Dezember 2011 angepasst. Im Ergebnis führten<br />

diese Anpassungen zu keinen weiteren Wertberichtigungen oder Wertaufholungen auf das Sachanl<strong>ag</strong>evermögen.<br />

Das Finanzergebnis betrug in den ersten neun Monaten – 47,5 (Q1– Q3 2011: – 47,9) Mio. € und im<br />

<strong>3.</strong> Quartal – 20,5 (Q3 2011: – 16,5) Mio. €.<br />

Das Konzernergebnis der SolarWorld betrug in den ersten neun Monaten – 230,0 (Q1– Q3 2011: 11,2)<br />

Mio. € und davon entfielen auf das <strong>3.</strong> Quartal – 68,7 (Q3 2011: – 11,0) Mio. €.<br />

<br />

Unsere Materialaufwandsquote l<strong>ag</strong> bei 88,3 (Q1– Q3 2011: 68,7) Prozent. Die ständige Optimierung<br />

unserer <strong>konzern</strong>weiten Einkaufskonditionen und -prozesse sowie eine Verbesserung des Materialeinsatzes<br />

in der Produktion konnten den weiterhin fortschreitenden Preisrückgang auf der Absatzseite<br />

nicht kompensieren.<br />

Die Personalaufwendungen reduzierten sich um 4 Prozent bzw. 3,9 Mio. € auf 100,5 (Q1– Q3 2011:<br />

104,4) Mio. €. Diese Entwicklung spiegelt die weiteren im Laufe des Jahres <strong>2012</strong> eingeleiteten Maßnahmen<br />

zur Reduzierung der Personalkosten wieder, die unter anderem aufgrund der Unterauslastung<br />

unserer Produktionskapazitäten notwendig wurden. Mitarbeiter Die Personalauf-<br />

wandsquote wuchs aufgrund der gesunkenen Gesamtleistung auf 21,9 (Q1– Q3 2011: 11,0) Prozent.<br />

Die Abschreibungen l<strong>ag</strong>en infolge der zum Jahresende 2011 durchgeführten Wertberichtigungen auf<br />

Anl<strong>ag</strong>evermögen um 18,1 Mio. € niedriger bei 66,4 (Q1– Q3 2011: 84,5) Mio. €.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich insbesondere durch die im 2. Quartal durchgeführten<br />

Wertberichtigungen auf geleistete Anzahlungen und Forderungen in Höhe von 88,9 Mio. €<br />

um 39,6 Mio. € auf 197,1 (Q1– Q3 2011: 157,5) Mio. €. Gegenläufig dazu kamen <strong>konzern</strong>weite Kostensenkungsmaßnahmen<br />

(insbesondere in den Bereichen Fremdpersonal, Instandhaltung und Marketing)<br />

zum Tr<strong>ag</strong>en. Die Aufwandsquote l<strong>ag</strong> im Berichtszeitraum bei 42,9 (Q1– Q3 2011: 16,5) Prozent.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Erträge um 17,7 Mio. € auf<br />

120,7 (Q1– Q3 2011: 138,4) Mio. €. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die im Vorjahr höheren<br />

Ergebniseffekte aus der Nicht-Erfüllung und Aufhebung von Langzeitlieferverträgen mit Waferkunden<br />

zurückzuführen.<br />

19


20<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE<br />

<br />

<br />

Das Eigenkapital betrug zum Bilanzsticht<strong>ag</strong> 30. September 369,8 (31. Dezember 2011: 614,4) Mio. €.<br />

Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzsticht<strong>ag</strong> 22,4 (31. Dezember 2011: 27,5) Prozent. Zum Bilanzsticht<strong>ag</strong><br />

sanken unsere Finanzverbindlichkeiten insbesondere durch die vorzeitige Tilgung der US-Senior<br />

Notes um 234,5 Mio. € auf 1.037,4 (31. Dezember 2011: 1.271,9) Mio. €. Davon sind 133,1 (30. Juni<br />

<strong>2012</strong>: 530,0) Mio. € dem kurzfristigen Bereich zugeordnet, während 904,3 (30. Juni <strong>2012</strong>: 555,7) Mio. €<br />

dem langfristigen Bereich zugewiesen sind. Im Vor<strong>quartal</strong> mussten Finanzverbindlichkeiten gem. IAS<br />

1.74 vorübergehend als kurzfristig ausgewiesen werden, da kreditrelevante Unternehmenskennzahlen<br />

(Covenants) zum Sticht<strong>ag</strong> 30. Juni <strong>2012</strong> nicht eingehalten werden konnten und wir noch in Verhandlungen<br />

mit den Gläubigern standen. Im Juli <strong>2012</strong> konnte die SolarWorld AG diese Verhandlungen abschließen<br />

und mit den Gläubigern neue Vereinbarungen treffen. Somit wurden Finanzverbindlichkeiten<br />

in Höhe von 352 Mio. € wieder aus dem kurzfristigen in den langfristigen Bereich umgegliedert.<br />

Nach den durchgeführten Verhandlungen und Tilgungen teilen sich die Finanzschulden der Solar-<br />

World AG zum 30. September <strong>2012</strong> wie folgt auf:<br />

08 // IN T€<br />

30.09.12 31.12.11<br />

Anleihen 54<strong>3.</strong>007 554.071<br />

Emittierte Schuldscheindarlehen 354.192 380.789<br />

Emittierte Senior Notes (US-Private Placement) 0 135.271<br />

Bankdarlehen 105.306 154.449<br />

Kaufpreisverpflichtung Auermühle 16.265 16.426<br />

Zahlungsverpflichtung Unterbeteiligung Solarparks of Extremadura S.L., Spanien 12.667 12.667<br />

Sicherheitsleistungen von Lohnfertigern 1.409 12.490<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

davon in Sicherungsbeziehung: T€ 0 (i. Vj. T€ 368)<br />

241 585<br />

Sonstiges 4.284 5.121<br />

Summe 1.037.371 1.271.869<br />

Durch die Nichteinhaltung der Finanzkennzahlen zum 30. Juni <strong>2012</strong> können sämtliche nicht in<br />

Anspruch genommenen Kreditlinien der SolarWorld AG derzeit nicht genutzt werden.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE<br />

Die unter den langfristigen Schulden ausgewiesenen Investitionszuschüsse und -zul<strong>ag</strong>en betrugen<br />

zum Bilanzsticht<strong>ag</strong> 65,6 (31. Dezember 2011: 56,8) Mio. €. Diese auf der Passivseite abgegrenzten<br />

öffentlichen Mittel werden über den Zeitraum der Nutzung bezuschusster Investitionen ertr<strong>ag</strong>swirk-<br />

sam aufgelöst.<br />

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten verringerten sich um 55,0 Mio. € auf 28,8 (31. Dezember<br />

2011: 83,8) Mio. €. Dies ist auf die Auflösung des darin ausgewiesenen langfristigen Anteils der erhaltenen<br />

Anzahlungen auf Wafer-Lieferkontrakte zurückzuführen.<br />

<br />

In den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> haben wir insgesamt 39,2 (Q1– Q3 2011: 141,1) Mio. € in immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanl<strong>ag</strong>en investiert. Davon flossen 12,3 Mio. € in die Waferfertigung<br />

und 2,5 Mio. € in die Modulproduktion an unserem deutschen Standort Freiberg. Weitere 15,9 Mio. €<br />

haben wir in die Wafer-, Zell- und Modulfertigung am Standort Hillsboro/USA investiert. In der Forschungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft SolarWorld Innovations GmbH investierten wir 2,1 Mio. €.<br />

Darüber hinaus sind 6,4 Mio. € an weiteren Standorten des SolarWorld Konzerns investiert worden.<br />

<br />

Die flüssigen Mittel, die sich zum Sticht<strong>ag</strong> 30. September <strong>2012</strong> auf 232,2 (31. Dezember 2011: 553,3)<br />

Mio. € beliefen, beinhalteten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die sich hauptsächlich<br />

aus T<strong>ag</strong>es- und Festgeldern zusammensetzen.<br />

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug in den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> – 45,7 (Q1– Q3<br />

2011: – 163,4) Mio. €.<br />

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug – 12,2 (Q1– Q3 2011: – 10,5) Mio. €. Den Auszahlungen<br />

für Investitionen in das Anl<strong>ag</strong>evermögen in Höhe von – 39,9 (Q1– Q3 2011: – 133,5) Mio. €. stand<br />

der Zufluss aus Investitionszuwendungen in Höhe von 22,0 (Q1– Q3 2011: 18,4) Mio. € und Einzahlungen<br />

aus Finanzmittelanl<strong>ag</strong>en von 7,9 (Q1– Q3 2011: 67,2) Mio. € gegenüber.<br />

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit l<strong>ag</strong> bei – 263,8 (Q1– Q3 2011: 82,2) Mio. €. Er beinhaltet im<br />

Wesentlichen die Rückzahlung von Finanzkrediten in Höhe von – 192,1 (Q1– Q3 2011: – 63,7) Mio. €,<br />

sowie Zinszahlungen in Höhe von – 61,8 (Q1– Q3 2011: – 49,2) Mio. €. Die Auszahlungen aufgrund von<br />

Dividendenausschüttungen betrugen – 10,0 (Q1– Q3 2011: – 21,1) Mio. €.<br />

21


22<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE<br />

<br />

<br />

Die Bilanzsumme des SolarWorld Konzerns reduzierte sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 um<br />

582,1 Mio. € auf 1.653,7 (31. Dezember 2011: 2.235,8) Mio. €.<br />

Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich um 113,2 Mio. € auf 955,3 (31. Dezember 2011:<br />

1.068,5) Mio. €. Das Working Capital reduzierte sich um 62,2 Mio. € auf 325,4 (31. Dezember 2011:<br />

387,6) Mio. €. Dies ist insbesondere auf den um 57,1 Mio. € auf 65,9 (31. Dezember 2011: 123,0) Mio. €<br />

verringerten Forderungsbestand und die um 15,8 Mio. € auf 313,2 (31. Dezember 2011: 329,0) Mio. €<br />

reduzierten Vorräte zurückzuführen. Im Vorratsbestand per 30. September <strong>2012</strong> sind fertig gestellte<br />

und im Bau befindliche Solarparks mit einem Bestandswert von 56,4 Mio. € enthalten. Demgegenüber<br />

stand die Verringerung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 10,6 Mio. € auf 53,8<br />

(31. Dezember 2011: 64,4) Mio. €. Die innerhalb der Vorräte ausgewiesenen kurzfristigen geleisteten<br />

Anzahlungen beliefen sich auf 16,3 (31. Dezember 2011: 49,4) Mio. €. Die Ertr<strong>ag</strong>steuerforderungen<br />

verringerten sich um 32,8 Mio. € auf 2,7 (31. Dezember 2011: 35,5) Mio. €.<br />

<br />

Außerbilanzielle Finanzinstrumente haben keinen Einfluss auf die Vermögenssituation unseres Konzerns.<br />

<br />

Unser Konzern verfügte zum Sticht<strong>ag</strong> 30. September <strong>2012</strong> über kein Vermögen, das nicht bilanziell<br />

sichtbar wäre.<br />

<br />

Auch im Personalbereich verfolgt die SolarWorld das Ziel, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und<br />

das weitere Zusammenwachsen zu einem globalen Konzern voranzutreiben. Konzernbe<br />

Mitarbeiter<br />

An unseren beiden Produktionsstandorten Freiberg und Hillsboro war die Restrukturierung mit einem<br />

Stellenabbau verbunden. In Freiberg haben wir bis Ende September 220 Stellen reduziert, indem befristete<br />

Arbeitsverhältnisse nicht verlängert und Leiharbeiter nicht weiter beschäftigt wurden. Für 100


SOLARWORLD <strong>2012</strong> GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN PERSONEN<br />

weitere Stellen sind bis Jahresende Veränderungen geplant: Der größte Teil davon soll innerhalb des<br />

Konzerns zu neuen Konditionen weiter beschäftigt werden. Dieser Prozess soll bis Ende des Jahres ab-<br />

geschlossen werden. Derzeit laufen noch die Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Auch an unserem<br />

US-Standort Hillsboro haben wir im Laufe des Jahres rund 100 Stellen abgebaut, weitere Reduzierungen<br />

sind noch geplant. Konzernweit werden alle weiteren Bereiche derzeit hinsichtlich eines effizienten<br />

Personaleinsatzes überprüft.<br />

Insgesamt beschäftigten wir zum 30. September 2.923 (30. September 2011: <strong>3.</strong>354) Menschen.<br />

09 // ANZAHL PERSONEN<br />

Mitarbeiter zum<br />

30.09.<strong>2012</strong><br />

Mitarbeiter zum<br />

30.09.2011 +/– absolut<br />

Deutschland 1.593* 1.758** – 165<br />

USA 855 917 – 62<br />

Rest der Welt 30 25 + 5<br />

Konzern 2.478 2.700 – 222<br />

* inkl. 72 Auszubildende<br />

** inkl. 80 Auszubildende<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der SolarWorld AG blieben unverändert.<br />

<br />

<br />

Von Gemeinschaftsunternehmen wurden in den ersten neun Monaten Waren und Lohnfertigungsleistungen<br />

in einem Volumen von 3,2 (Q1– Q3 2011: 37,2) Mio. € eingekauft.<br />

Im Übrigen l<strong>ag</strong>en in den ersten neun Monaten abgesehen von Transaktionen auf Basis bestehender<br />

langfristiger Verträge (Miet- und Betriebsführungsverträge) keine Geschäfte mit nahestehenden Personen<br />

vor, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertr<strong>ag</strong>sl<strong>ag</strong>e des Solar-<br />

World Konzerns hatten.<br />

23


24<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> NACHTRAGSBERICHT<br />

<br />

<br />

<br />

Am 7. November <strong>2012</strong> hat die Internationale Handelskommission (ITC) die US-Zölle auf chinesische<br />

Solarzellen und Module mit chinesischen Solarzellen einstimmig bestätigt und erklärt, dass die illegal<br />

subventionierten und gedumpten chinesischen Importe in erheblichem Maß die US-amerikanische Solarindustrie<br />

geschädigt haben. Somit ist das US-Verfahren beendet. Die Zölle in Höhe von rund 24 bis<br />

mehr als 250 Prozent sind fünf Jahre gültig und werden auf Importe von chinesischen Solarzellen und<br />

Module mit chinesischen Solarzellen erhoben. Die Entscheidung in den USA ist ein wesentlicher Schritt<br />

auf dem Weg zu einem fairen Wettbewerb auf dem US-Solarmarkt, der die zweitgrößte Absatzregion<br />

der SolarWorld mit hohem Potenzial bildet. Zudem werten wir die Entscheidung der ITC als ein positives<br />

Signal für die Untersuchungen in der EU. Dort hat die Europäische Kommission am 8. November<br />

<strong>2012</strong> ein zweites Verfahren gegen chinesische Solarprodukte eröffnet. Neben der bereits am 6. September<br />

eingeleiteten Antidumpinguntersuchung werden jetzt parallel alle illegalen Subventionen in<br />

der chinesischen Solarindustrie untersucht. Mit dem Verfahren folgt die Kommission der zweiten Handelsbeschwerde<br />

der Industrieinitiative EU ProSun, der auch SolarWorld angehört.<br />

SolarWorld hat im Oktober <strong>2012</strong> die Verhandlungen über einen bestehenden Kreditvertr<strong>ag</strong> in Höhe<br />

von 75 Mio. € mit der Europäischen Investitionsbank erfolgreich abgeschlossen. Damit hat Solar-<br />

World alle Fremdkapitalmittel, die von Finanzkennzahlen (Covenants) abhängen, neu verhandelt.<br />

maßnahmen<br />

<br />

<br />

Die wirtschaftliche L<strong>ag</strong>e des Konzerns wird vom Man<strong>ag</strong>ement der SolarWorld AG unter Berücksichtigung<br />

der sich aus dem Konzernabschluss 2011 sowie des <strong>3.</strong> Quartals <strong>2012</strong> ergebenen Ertr<strong>ag</strong>s-, Finanz-<br />

und Vermögensl<strong>ag</strong>e sowie unter Einbeziehung des laufenden Geschäfts bis zum Zeitpunkt der<br />

Aufstellung des Konzern<strong>zwischenbericht</strong>s als zunehmend schwierig beurteilt.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

<br />

<br />

Die Risikol<strong>ag</strong>e des SolarWorld Konzerns blieb in den ersten neun Monaten <strong>2012</strong> in den meisten<br />

Risikofeldern vergleichbar mit der detailliert dargestellten Risikosituation im Konzernbericht 2011.<br />

<br />

Zwei der von uns als sehr wahrscheinlich eingestuften Risiken sind im Laufe des Jahres <strong>2012</strong> eingetre-<br />

ten: Die Absatz- und Preisrisiken sowie die Risiken aus der Verstärkung des Wettbewerbs. Die Nachfr<strong>ag</strong>e<br />

nach unseren Produkten ist im Jahr <strong>2012</strong> deutlich unter unseren ursprünglichen Erwartungen<br />

geblieben. Die kurzfristigen Änderungen der<br />

regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland und im Ausland gekoppelt mit den Dumpingprei-<br />

sen für Solarprodukte <br />

lassen keine verlässliche Investitionsgrundl<strong>ag</strong>e oder Planungssicherheit zu. Infolge dieser Entwicklung<br />

führten wir im Laufe des Jahres Wertberichtigungen auf unsere L<strong>ag</strong>erbestände in Höhe von 39,2 Mio. €<br />

durch. Auch der Umsatz und die Profitabilität der Gesellschaft sind von den eingetretenen Risiken wie<br />

prognostiziert negativ beeinflusst worden. Ertr<strong>ag</strong>sl<strong>ag</strong>e<br />

Zu Beginn des <strong>3.</strong> Quartals <strong>2012</strong> hat die SolarWorld AG bestehende Kreditvereinbarungen in Höhe<br />

von 372 Mio. € neu verhandelt und die kreditrelevanten Finanzkennzahlen (Covenants) angepasst.<br />

Finanzierungsanalyse Trotz erfolgreicher Anpassungen der Finanzkennzahlen kann das<br />

Risiko nicht ausgeschlossen werden, dass diese künftig nicht eingehalten werden, da sich insbesondere<br />

die derzeitigen Marktverwerfungen kurzfristig verschärfen könnten. <br />

Liquiditäts risiken<br />

Auf der Beschaffungsseite haben sich die Risiken unserer langfristigen Siliziumabnahmeverträge<br />

im Laufe des Jahres <strong>2012</strong> konkretisiert. Diesem erhöhten Risiko wurde im Konzernzwischenabschluss<br />

zum 1. Halbjahr <strong>2012</strong> mit einer Wertberichtigung in Höhe von 80,8 Mio. € auf die geleisteten Anzahlungen<br />

Rechnung getr<strong>ag</strong>en. Hmen<br />

Zum Sticht<strong>ag</strong> 30. September <strong>2012</strong> hat sich die Sachl<strong>ag</strong>e gegenüber dem letzten Zwischenabschluss<br />

grundsätzlich nicht verändert, sodass wir keine Anpassung dieser Wertberichtigung vorgenommen<br />

haben. Nichtsdestotrotz werden die Risiken aus der Beschaffung mit den im Konzernbericht<br />

2011 beschriebenen Auswirkungen nach wie vor als hoch eingestuft.<br />

25


26<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

Aus heutiger Sicht schätzt der Vorstand die Risikol<strong>ag</strong>e des Konzerns weiterhin als hoch ein. Die im<br />

und in Ergänzung hierzu oben detailliert beschriebe-<br />

nen Einzelrisiken können die Ertr<strong>ag</strong>s-, Finanz- und Vermögensl<strong>ag</strong>e des SolarWorld Konzerns wesent-<br />

lich beeinflussen. Dennoch ist der Fortbestand des Konzerns zum Zeitpunkt der vorliegenden Berichterstattung<br />

nicht gefährdet.<br />

<br />

<br />

Nach wie vor bleibt die zukünftige Entwicklung der europäischen Schuldenkrise ein großer Unsicherheitsfaktor.<br />

Experten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) gehen von einer Stabilisierung aus, betonen<br />

aber die hohe Unsicherheit dieser Annahme. Der Internationale Währungsfonds wies auf die Risiken<br />

einer ernsthaften globalen Konjunkturabkühlung im Jahr 2013 hin.<br />

Viele Experten rechnen mit einer Erholung der Weltwirtschaft im Jahr 201<strong>3.</strong> Allerdings setzen sie<br />

dafür eine Stabilisierung der Schuldenkrise voraus. Insgesamt erwartet das IfW ein Wachstum der<br />

globalen Produktion um 3,6 (<strong>2012</strong> e: 3,3) Prozent. Auch in Deutschland wird mit einer Expansion der<br />

Wirtschaft um 1,1 (<strong>2012</strong> e: 0,8) Prozent gerechnet. Für den gesamten Euroraum sind die Konjunkturaussichten<br />

für 2013 mit 0,3 Prozent besser als für dieses Jahr (<strong>2012</strong> e: – 0,4 Prozent). In den USA lie-<br />

gen die Erwartungen für das Jahr 2013 (1,5 Prozent) hingegen unter Vorjahresniveau (<strong>2012</strong> e: 2,2 Pro-<br />

zent).<br />

<br />

Die Energy Information Administration (EIA) erwartet für das Jahr 2013 einen durchschnittlichen<br />

Ölpreis von rund 92 (<strong>2012</strong> e: 95) US$/Barrel. Allerdings sind die Preise einer starken Marktvolatilität<br />

von rund 30 Prozent ausgesetzt. Diese Preise könnten also je nach Entwicklung der Weltkonjunktur<br />

sowie aufgrund weiterer Unsicherheitsfaktoren wie politischen Unruhen in Ölförderländern auch bis<br />

121 US$/Barrel steigen.<br />

In Deutschland ist für das Jahr 2013 von weiteren Strompreiserhöhungen auszugehen. In den USA<br />

erwartet die EIA ebenfalls einen Anstieg der Strompreise für das Jahr 2013 und zwar um rund 1,2 Pro-<br />

zent. Dadurch schließt sich die Schere zwischen Solarförderung und tatsächlichem Strompreis weiter.<br />

Deswegen werden zukünftig Investitionen in Solaranl<strong>ag</strong>en weniger unter dem Renditeaspekt getätigt<br />

werden, sondern verstärkt zur Senkung der Stromkosten.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> erwarten Analysten ein Wachstum des globalen Solarmarkts um 35 Prozent auf 31<br />

(2011: 23) GW. Für das Jahr 2013 soll die Nachfr<strong>ag</strong>e um 6 Prozent auf 33 GW allerdings nur leicht steigen.<br />

Trotz der Wachstumsaussichten wird die Situation des Solarmarkts weiterhin sehr angespannt<br />

bleiben. Die Konsolidierung der Branche wird andauern. Viele weitere Wettbewerber werden nicht in<br />

der L<strong>ag</strong>e sein, den widrigen Wettbewerbsbedingungen die Stirn zu bieten und sich aus dem Solargeschäft<br />

zurückziehen. Dies dürfte kurzfristig den Markt destabilisieren und die Kunden verunsichern;<br />

mittel- und langfristig werden die verbliebenen Unternehmen jedoch profitieren können.<br />

In Deutschland rechnen wir mit einer weiterhin niedrigen Nachfr<strong>ag</strong>e im Dachanl<strong>ag</strong>ensegment für das<br />

4. Quartal <strong>2012</strong>. Zwar prognostizieren Marktanalysten für das Jahr <strong>2012</strong> eine neu installierte Leistung<br />

von mehr als 7 (<strong>2012</strong>: 7,5) GW; das Dachanl<strong>ag</strong>esegment dürfte aber weniger als 10 Prozents des Markts<br />

ausmachen. Im Jahr 2013 dürften kleine Dachanl<strong>ag</strong>en wieder einen höheren Marktanteil erzielen, weil<br />

die Vergütung für große Solaranl<strong>ag</strong>en durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) deutlich gesenkt wurde und die Übergangsfristen im <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> ausgelaufen sind. Die aktuellen<br />

politischen Diskussionen über eine neuerliche Anpassung des EEG könnten kurzfristig die Nachfr<strong>ag</strong>e<br />

im deutschen Markt stark beeinflussen.<br />

Vor dem Hintergrund sinkender Einspeisevergütungen und steigender Energiepreise ist im Jahr 2013<br />

ein weiterer Wandel der Kaufmotivation zu erwarten: Solaranl<strong>ag</strong>en werden vermehrt für die Begrenzung<br />

der Strom- und Nebenkosten eingesetzt. Hierfür ist der Einsatz von Möglichkeiten zur Steuerung<br />

und Speicherung von Solarstrom besonders attraktiv. Für die wenigen Anbieter, die wie SolarWorld<br />

entsprechende Systemlösungen anbieten, eröffnet dies neue Marktperspektiven. Hier werden wir uns<br />

stärker positionieren und Kunden „Nach-EEG-Lösungen“ anbieten.<br />

In Italien erwarten wir nach dem Inkrafttreten des neuen Fördergesetzes eine moderate Entwicklung<br />

des Solarmarkts im 4. Quartal <strong>2012</strong>. Marktanalysten rechnen mit einem Rückgang des Marktvolumens<br />

im Jahr 2013 auf 1,8 (<strong>2012</strong> e: 3,0) GW. Dennoch bleibt Italien ein aussichtsreicher Markt, denn hohe<br />

Strompreise und eine starke Sonneneinstrahlung machen dort den Kauf von Solaranl<strong>ag</strong>en auch bei<br />

sinkender Vergütung attraktiv.<br />

In den USA erwarten wir eine weitere Belebung der Nachfr<strong>ag</strong>e im 4. Quartal <strong>2012</strong>. Traditionell ist das<br />

4. Quartal in den USA sehr stark, denn Kunden wollen ihre Anl<strong>ag</strong>e installieren, kurz bevor das Fiskaljahr<br />

zu Ende ist, sodass sie den gesetzlich festgelegten Anteil von 30 Prozent der Kosten steuerlich absetzen<br />

können. Insgesamt erwarten Experten für das Jahr <strong>2012</strong> eine neu installierte Leistung in den<br />

USA von rund 3 (2011: 1,7) GW. Für das Jahr 2013 soll der Markt noch weiter auf rund 4 GW wachsen.<br />

27


28<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

<br />

Wir erwarten, dass im 4. Quartal <strong>2012</strong> unser Absatz in Deutschland auf gleichem Niveau bleiben wird<br />

wie im <strong>3.</strong> Quartal. Wir rechnen in den USA mit einer leichten Nachfr<strong>ag</strong>ebelebung, denn amerikanische<br />

Kunden realisieren Projekte erfahrungsgemäß aus steuerlichen Gründen häufig am Jahresende. Er-<br />

mmarkts Unser Export soll weiter gestärkt werden – unter an-<br />

derem durch den Ausbau von Fachpartnernetzwerken und die frühe Präsenz in neuen Absatzmärkten.<br />

Im Kleinanl<strong>ag</strong>ensegment positionieren wir uns weiterhin als Anbieter hochwertiger Solaranl<strong>ag</strong>en mit<br />

einem guten Preis-Leistungsverhältnis und mit der Möglichkeit, durch gesteigerten Eigenverbrauch<br />

Stromkosten zu sparen.<br />

Das besonders in Deutschland erfolgreiche Geschäft mit schlüsselfertigen Solarparks wollen wir auch<br />

auf ausgewählte internationale Märkte übertr<strong>ag</strong>en. Das Freiflächensegment bleibt trotz des harten<br />

Preiskampfs für uns ein aussichtsreiches Geschäftsfeld, da wir mit der Projektexpertise unserer Tochtergesellschaft<br />

Solarparc den Kunden einen Mehrwert schaffen können.<br />

Kostensenkungen stehen weiter ganz oben auf unserer Agenda. In Zusammenarbeit mit der Deutsche<br />

Solar GmbH haben unsere Forscher und Entwickler begonnen, im Pilotmaßstab neue Kristallisationsverfahren<br />

zu testen. Diese Verfahren können die Zellwirkungsgrade weiter erhöhen und die Leistung<br />

unserer Module steigern. Unsere Investitionen sind darauf ausgerichtet, die Verfahren vollständig in<br />

die Fertigung zu überführen.<br />

Vor dem Hintergrund der fortgesetzt schwachen Nachfr<strong>ag</strong>e werden wir auch im 4. Quartal unsere Pro-<br />

duktionskapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, insbesondere im Waferbereich, nicht<br />

auslasten.<br />

10 // IN MW<br />

Wafer Zelle Modul<br />

Deutschland (Freiberg) 750 300 500<br />

USA (Hillsboro) 250 500 350<br />

Konzern 1.000 800 850


SOLARWORLD <strong>2012</strong> VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

<br />

Wir erwarten für das Jahr <strong>2012</strong> einen <strong>ag</strong>gressiven Wettbewerb und eine weitere Konsolidierung der<br />

Industrie. Trotz des schwierigen Markumfelds gehen wir davon aus, die Modulabsatzmenge in <strong>2012</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr leicht steigern zu können, während der Waferabsatz signifikant zurückgehen<br />

wird. Aufgrund der stark gesunkenen Absatzpreise und der niedrigen Waferabsatzmenge rechnen wir<br />

mit einem deutlich geringeren Umsatzvolumen als im Jahr 2011. Das operative Ergebnis vor Zinsen<br />

und Steuern (EBIT) wird im Jahr <strong>2012</strong> deutlich negativ sein.<br />

<br />

<br />

Die SolarWorld hat im 4. Quartal die kreditrelevanten Finanzkennzahlen (Covenants) für den Kreditvertr<strong>ag</strong><br />

mit der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 75 Mio. € angepasst. Nachtr<strong>ag</strong>sbericht<br />

Diese entsprechen nun ebenfalls den für die bereits im Juli <strong>2012</strong> nachverhandelten Kreditver-<br />

einbarungen geltenden Kennzahlen. Damit hat die SolarWorld alle Fremdkapitalmittel, die von Covenants<br />

abhängen, neu verhandelt.<br />

Als kurzfristiges Ziel will der Konzern seine Liquidität schonen. Deswegen ist ein Rückkauf der im<br />

Jahr 2010 und im Jahr 2011 emittierten Anleihen derzeit nicht geplant.<br />

<br />

Unsere Investitionsausgaben für das Jahr <strong>2012</strong> werden voraussichtlich rund 50 Mio. € betr<strong>ag</strong>en. Der<br />

Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt darauf, weitere technologische Verbesserungen in die bestehenden<br />

Produktionsprozesse einzubringen. Damit werden wir die Leistung unserer Module steigern<br />

und die spezifischen Produktionskoten pro Wattpeak senken. Halbjahr<br />

mHmH<br />

<br />

Zum 30. September <strong>2012</strong> betrugen die liquiden Mittel 232,2 (31. Dezember 2011: 553,3) Mio. €. Die<br />

voraussichtliche Entwicklung der Liquidität im 4. Quartal <strong>2012</strong> wird insbesondere von den aktuellen<br />

Entwicklungen der Nachfr<strong>ag</strong>e und der Preise im Solarmarkt beeinflusst. Darüber hinaus wird die<br />

Liquidität zum Jahresende maßgeblich durch den Zeitpunkt des Verkaufs der fertigen und im Bau<br />

befindlichen Projekte beeinflusst. Bei allen Projekten kann es hierbei zu Verzögerungen ins Jahr 2013<br />

kommen.<br />

29


30<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

<br />

<br />

Eine wichtige Bedingung für die weitere Geschäftsentwicklung des SolarWorld Konzerns ist die Herstellung<br />

eines fairen Wettbewerbs auf den internationalen Solarmärkten. Bei einer Stabilisierung der<br />

Absatzpreise ist der Vorstand der SolarWorld AG davon überzeugt, dass der Konzern mit seinem Geschäftsmodell<br />

gute Chancen hat, die Konsolidierung der Solarbranche erfolgreich zu überstehen und<br />

bis 2015 gestärkt aus dieser Phase hervorzugehen.<br />

Wir setzen weiterhin auf die vollintegrierte Fertigung und ein hochwertiges Markenprodukt zu einem<br />

guten Preis-Leistungsverhältnis. Nach der Marktbereinigung erwarten wir, dass die SolarWorld für<br />

qualitätsbewusste Kunden die erste Adresse ist. Strategisches Ziel bleibt zudem die weitere Internationalisierung<br />

unseres Geschäfts.


<strong>2012</strong><br />

SOLARWORLD /<br />

KONZERN-<br />

ZWISCHENABSCHLUSS<br />

32 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

34 GESAMTERGEBNISRECHNUNG<br />

35 BILANZ<br />

36 EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG<br />

37 KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

38 ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS<br />

38 <br />

38 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

41 Konsolidierungskreis<br />

44 <br />

KONZERN-ZWISCHENBERICHT <strong>3.</strong> QUARTAL<br />

45 <br />

45 Informationen über Geschäftssegmente


32<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> <br />

11 // IN T€<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011*<br />

1. Umsatzerlöse 468.900 752.398<br />

2. Bestandsveränderung Erzeugnisse – 9.007 198.373<br />

<strong>3.</strong> Aktivierte Eigenleistungen 55 1.715<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 120.687 138.394<br />

5. Materialaufwand – 406.195 – 654.678<br />

6. Personalaufwand – 100.507 – 104.433<br />

7. Abschreibungen – 66.389 – 84.517<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen – 197.123 – 157.535<br />

9. Operatives Ergebnis – 189.579 89.717<br />

10. Finanzergebnis – 47.471 – 47.872<br />

11. Ergebnis vor Ertr<strong>ag</strong>steuern – 237.050 41.845<br />

12. Ertr<strong>ag</strong>steuern 7.057 – 32.454<br />

1<strong>3.</strong> Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten – 229.993 9.391<br />

14. Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0 1.808<br />

15. Konzernergebnis<br />

davon entfallen auf:<br />

– 229.993 11.199<br />

Anteilseigner der SolarWorld AG – 229.993 11.134<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss<br />

16. Ergebnis je Aktie<br />

0 65<br />

a) Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in 1.000) 110.795 110.552<br />

b) Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (in €) – 2,08 0,08<br />

c) Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (in €) 0,00 0,02<br />

d) Konzernergebnis (in €) – 2,08 0,10<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> <br />

12 // IN T€<br />

<strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> <strong>3.</strong> Quartal 2011*<br />

1. Umsatzerlöse 128.820 218.759<br />

2. Bestandsveränderung Erzeugnisse 8.721 102.871<br />

<strong>3.</strong> Aktivierte Eigenleistungen 55 445<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 22.037 8<strong>3.</strong>169<br />

5. Materialaufwand – 119.842 – 250.675<br />

6. Personalaufwand – 28.881 – 34.391<br />

7. Abschreibungen – 22.080 – 31.133<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen – 34.612 – 69.812<br />

9. Operatives Ergebnis – 45.782 19.233<br />

10. Finanzergebnis – 20.539 – 16.524<br />

11. Ergebnis vor Ertr<strong>ag</strong>steuern – 66.321 2.709<br />

12. Ertr<strong>ag</strong>steuern – 2.406 – 12.863<br />

1<strong>3.</strong> Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten – 68.727 – 10.154<br />

14. Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0 – 831<br />

15. Konzernergebnis<br />

davon entfallen auf:<br />

– 68.727 – 10.985<br />

Anteilseigner der SolarWorld AG – 68.752 – 10.979<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss<br />

16. Ergebnis je Aktie<br />

25 – 6<br />

a) Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in 1.000) 110.795 110.552<br />

b) Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (in €) – 0,62 – 0,09<br />

c) Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (in €) 0,00 – 0,01<br />

d) Konzernergebnis (in €) – 0,62 – 0,10<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.<br />

33


34<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> <br />

13 – <strong>3.</strong> QUARTAL <strong>2012</strong>// IN T€<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011*<br />

Konzernergebnis – 229.993 11.199<br />

Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs<br />

Netto-Ergebnis aus der Absicherung von Cashflows – 5.672 – <strong>3.</strong>118<br />

Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe<br />

Steuerlicher Effekt aus ergebnisneutralen Bestandteilen<br />

895 – 8.580<br />

des Gesamtperiodenerfolgs 2.906 6.681<br />

Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs nach Steuern – 1.871 – 5.017<br />

Gesamtperiodenerfolg nach Steuern<br />

davon entfallen auf:<br />

– 231.864 6.182<br />

Anteilseigner der SolarWorld AG – 231.864 6.117<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0 65<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.<br />

14 // IN T€<br />

<strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> <strong>3.</strong> Quartal 2011*<br />

Konzernergebnis – 68.727 – 10.985<br />

Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs<br />

Netto-Ergebnis aus der Absicherung von Cashflows 0 – 4.119<br />

Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe<br />

Steuerlicher Effekt aus ergebnisneutralen Bestandteilen<br />

– 7.201 34.057<br />

des Gesamtperiodenerfolgs 1.274 – 379<br />

Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs nach Steuern – 5.928 29.559<br />

Gesamtperiodenerfolg nach Steuern<br />

davon entfallen auf:<br />

– 74.655 18.574<br />

Anteilseigner der SolarWorld AG – 74.680 18.580<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 25 – 6<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> <br />

15 // IN T€<br />

AKTIVA 30.09.<strong>2012</strong> 31.12.2011*<br />

A. Langfristige Vermögenswerte 955.256 1.068.446<br />

I. Immaterielle Vermögenswerte 21.201 20.521<br />

II. Sachanl<strong>ag</strong>en 708.376 744.681<br />

III. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 24.131 27.231<br />

IV. At Equity bewertete Anteile 25.385 37.842<br />

V. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.010 790<br />

VI. Sonstige langfristige Vermögenswerte 17<strong>3.</strong>296 235.133<br />

VII. Aktive latente Steuern 1.857 2.248<br />

B. Kurzfristige Vermögenswerte 698.485 1.167.326<br />

I. Vorräte 329.544 378.395<br />

II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65.946 12<strong>3.</strong>021<br />

III. Ertr<strong>ag</strong>steuerforderungen 2.699 35.472<br />

IV. Übrige Forderungen und Vermögenswerte 39.380 32.984<br />

V. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 28.705 44.109<br />

VI. Flüssige Mittel 232.211 55<strong>3.</strong>345<br />

1.65<strong>3.</strong>741 2.235.772<br />

PASSIVA 30.09.<strong>2012</strong> 31.12.2011*<br />

A. Eigenkapital 369.803 614.391<br />

I. Auf die Anteilseigner der SolarWorld AG entfallendes Eigenkapital 369.803 612.413<br />

1. Gezeichnetes Kapital 110.795 110.795<br />

2. Kapitalrückl<strong>ag</strong>e 296.562 296.562<br />

<strong>3.</strong> Sonstige Rückl<strong>ag</strong>en 15.652 17.523<br />

4. Kumulierte Ergebnisse – 5<strong>3.</strong>206 187.533<br />

II. Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0 1.978<br />

B. Langfristige Schulden 1.034.308 1.339.273<br />

I. Langfristige Finanzschulden 904.256 1.150.888<br />

II. Abgegrenzte Investitionszuwendungen 65.554 56.773<br />

III. Langfristige Rückstellungen 30.729 32.270<br />

IV. Übrige langfristige Schulden 28.830 8<strong>3.</strong>774<br />

V. Passive latente Steuern 4.939 15.568<br />

C. Kurzfristige Schulden 249.630 282.108<br />

I. Kurzfristige Finanzschulden 13<strong>3.</strong>115 120.981<br />

II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5<strong>3.</strong>794 64.433<br />

III. Ertr<strong>ag</strong>steuerschulden 1.343 18.159<br />

IV. Kurzfristige Rückstellungen 18.271 1<strong>3.</strong>004<br />

V. Übrige kurzfristige Schulden 4<strong>3.</strong>107 65.531<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.<br />

1.65<strong>3.</strong>741 2.235.772<br />

35


36<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> <br />

16 // IN T€<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Kapital-<br />

rückl<strong>ag</strong>e<br />

Sonstige Rückl<strong>ag</strong>en<br />

Währungs-<br />

umrechnungsrückl<strong>ag</strong>e<br />

Rückl<strong>ag</strong>e<br />

aus der<br />

Absicherung<br />

von<br />

Cashflows<br />

Kumulierte*<br />

Ergebnisse<br />

Anteile<br />

ohne<br />

beherrschenden<br />

Einfluss Gesamt<br />

Stand 31.12.2010 106.881 296.489 11.460 6.607 501.442 0 922.879<br />

Anpassung gem. IAS 8.22<br />

Stand 01.01.2011<br />

– 8.507 0 – 8.507<br />

angepasst*<br />

Tausch eigener Anteile<br />

gegen Anteile der<br />

106.881 296.489 11.460 6.607 492.935 0 914.372<br />

Solarparc AG<br />

Anteile ohne beherrschenden<br />

Einfluss aus<br />

<strong>3.</strong>914 73 24.818 28.805<br />

Erstkonsolidierung<br />

Aufstockung der Mehrheitsbeteiligung<br />

an der<br />

Solarparc AG (Transaktion<br />

7.689 7.689<br />

zwischen Eigentümern) – 2.029 – 5.688 – 7.717<br />

Dividendenausschüttung<br />

Gesamtperiodenerfolg<br />

– 21.051 – 21.051<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011<br />

Stand 30.09.2011<br />

– 2.890 – 2.128 11.134 65 6.181<br />

angepasst*<br />

Anteile ohne beherrschenden<br />

Einfluss aus<br />

110.795 296.562 8.570 4.479 505.807 2.066 928.279<br />

Erstkonsolidierung<br />

Aufstockung der Mehrheitsbeteiligung<br />

an der<br />

Solarparc AG (Transaktion<br />

173 173<br />

zwischen Eigentümern)<br />

Gesamtperiodenerfolg<br />

73 – 275 – 202<br />

4. Quartal 2011<br />

Stand 31.12.2011<br />

5.012 – 538 – 318.347 14 – 31<strong>3.</strong>859<br />

angepasst*<br />

Aufstockung der Minderheitsbeteiligung<br />

an der<br />

Solarparc AG (Transaktion<br />

110.795 296.562 1<strong>3.</strong>582 <strong>3.</strong>941 187.533 1.978 614.391<br />

zwischen Eigentümern) – 774 – 1.978 – 2.752<br />

Dividendenausschüttung<br />

Gesamtperiodenerfolg<br />

– 9.972 – 9.972<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 2.070 – <strong>3.</strong>941 – 229.993 0 – 231.864<br />

Stand 30.09.<strong>2012</strong> 110.795 296.562 15.652 0 – 5<strong>3.</strong>206 0 369.803<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> <br />

17 // IN T€<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong> 1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011*<br />

Ergebnis vor Steuern – 237.050 4<strong>3.</strong>746<br />

+ Abschreibungen 66.390 84.517<br />

+ Finanzergebnis (ohne Wechselkursgewinne bzw. -verluste) 45.907 47.512<br />

+ Verlust aus dem Abgang von Anl<strong>ag</strong>evermögen 295 6<br />

– Auflösung abgegrenzter Investitionszuwendungen – 16.107 – 9.014<br />

+/– Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 17.918 – 57.615<br />

= Cashflow aus dem operativen Ergebnis – 122.647 109.152<br />

+ Entwicklung geleisteter und erhaltener Anzahlungen 1<strong>3.</strong>490 28.859<br />

+/– Abnahme/Zunahme der Vorräte (ohne geleistete Anzahlungen) 17.149 – 192.261<br />

+ Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 57.028 14.484<br />

– Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 12.541 – 17.660<br />

– Entwicklung übriges Nettovermögen – 15.983 – 60.121<br />

= Cashflow aus operativer Tätigkeit – 6<strong>3.</strong>505 – 117.547<br />

+ Erhaltene Zinsen 2.776 <strong>3.</strong>058<br />

+/– Erhaltene/Gezahlte Ertr<strong>ag</strong>steuern (Saldo) 15.064 – 48.875<br />

= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit – 45.665 – 16<strong>3.</strong>364<br />

– Auszahlungen für Investitionen in das Anl<strong>ag</strong>evermögen – 39.902 – 13<strong>3.</strong>523<br />

+ Zufluss Investitionszuwendungen 21.964 18.386<br />

+ Einzahlungen aus dem Abgang von Anl<strong>ag</strong>evermögen 627 21.550<br />

+ Einzahlungen aus Finanzmittelanl<strong>ag</strong>en 7.871 67.179<br />

–/+ Auszahlungen/Einzahlungen aus dem Erwerb konsolidierter Unternehmen – 2.713 15.873<br />

= Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 12.153 – 10.535<br />

+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 0 214.866<br />

– Auszahlungen für die Rückzahlung von Finanzkrediten – 192.071 – 6<strong>3.</strong>743<br />

– Gezahlte Zinsen – 61.756 – 49.175<br />

– Auszahlungen aufgrund von Ausschüttungen – 9.972 – 21.051<br />

– Auszahlungen aufgrund des Erwerbs eigener Anteile 0 0<br />

+ Einzahlungen von <strong>konzern</strong>fremden Gesellschaftern 0 1.320<br />

= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 26<strong>3.</strong>799 82.217<br />

– Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds – 321.617 – 91.681<br />

+ Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Veränderung<br />

des Finanzmittelfonds 483 1.078<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 55<strong>3.</strong>345 606.554<br />

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 232.211 515.951<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.<br />

37


38<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

<br />

<br />

Die SolarWorld AG ist nach Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parla-<br />

ments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards<br />

verpflichtet, die nach den Artikeln 2, 3 und 6 der genannten Verordnung übernommenen<br />

internationalen Rechnungslegungsstandards anzuwenden. Dementsprechend wurde auch dieser Zwischenbericht<br />

zum 30. September <strong>2012</strong> in Übereinstimmung mit IAS 34 erstellt. Der vorliegende verkürzte<br />

Konzern-Zwischenabschluss wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.<br />

<br />

Bei der Aufstellung des Zwischenabschlusses und der Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr<br />

wurden grundsätzlich dieselben Konsolidierungsgrundsätze sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

wie im Konzernabschluss 2011 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden<br />

ist im Anhang des Geschäftsberichtes 2011 im Einzelnen veröffentlicht. Dieser ist auch im Internet unter<br />

abrufbar.<br />

In Bezug auf die Bilanzierung geleisteter und erhaltener Anzahlungen im Zusammenhang mit langfris-<br />

tig geschlossenen Verkaufskontrakten über Siliziumwafer sowie ebenfalls langfristig geschlossenen<br />

Einkaufskontrakten über Silizium wurde eine Änderung der Bilanzierungsmethode vorgenommen. Bis-<br />

her bestand hinsichtlich der Fr<strong>ag</strong>estellung, ob bei entsprechenden Anzahlungen aufgrund ihres Finan-<br />

zierungscharakters dem Zeitwert des Geldes durch Aufzinsung der Anzahlung in der Bilanzierung<br />

Rechnung getr<strong>ag</strong>en werden soll, keine eindeutige Regelung in den IFRS. Die SolarWorld hatte bisher<br />

in Auslegung der bestehenden IFRS die erhaltenen sowie die geleisteten Anzahlungen mit dem impliziten<br />

oder laufzeitkongruenten Zinssatz aufgezinst. Nunmehr hat sich das International Accounting<br />

Standards Board (IASB) aufgrund in der Bilanzierungspraxis festgestellter unterschiedlicher Handhabung<br />

erstmalig explizit mit dieser Fr<strong>ag</strong>estellung auseinandergesetzt. Auf Basis der Ergebnisse der Diskussion<br />

innerhalb des IASB hat die SolarWorld ihre Bilanzierungsmethode überprüft und eine Änderung<br />

vorgenommen, um dem Stand der Diskussion Rechnung zu tr<strong>ag</strong>en. Eine Aufzinsung der erhaltenen<br />

sowie der geleisteten Anzahlungen erfolgt demnach nicht mehr. Die Auswirkung der Änderung der<br />

Bilanzierungsmethode ist gem. IAS 8.22 retrospektiv berücksichtigt worden. Entsprechend sind die<br />

Vergleichsbeträge des Geschäftsjahres 2011 so angepasst worden, als ob schon in 2011 und in den<br />

Vorperioden keine Aufzinsung vorgenommen worden wäre. Die Ergebniseffekte der Vorperioden sind<br />

dabei per 1.1.2011 direkt mit dem kumulierten Ergebnis verrechnet worden. Die Beträge der betroffenen<br />

Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz vor und nach der Anpassung sind<br />

den folgenden Tabellen zu entnehmen:


SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

// IN T€<br />

1. Umsatz-<br />

erlöse<br />

4. Sonstige<br />

betriebliche<br />

Erträge<br />

5. Materialaufwand<br />

10. Finanzergebnis<br />

12. Ertr<strong>ag</strong>-<br />

steuern<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011 vor Anpassung 754.083 145.909 – 664.917 – 4<strong>3.</strong>737 – 3<strong>3.</strong>374<br />

Änderung – 1.685 – 7.515 10.239 – 4.135 920<br />

1. – <strong>3.</strong> Quartal 2011 nach Anpassung 752.398 138.394 – 654.678 – 47.872 – 32.454<br />

<strong>3.</strong> Quartal 2011 vor Anpassung 219.047 87.254 – 25<strong>3.</strong>702 – 15.035 – 1<strong>3.</strong>710<br />

Änderung – 288 – 4.085 <strong>3.</strong>027 – 1.489 847<br />

<strong>3.</strong> Quartal 2011 nach Anpassung 218.759 8<strong>3.</strong>169 – 250.675 – 16.524 – 12.863<br />

// IN T€<br />

A.VI. Sonstige langfristige<br />

Vermögenswerte<br />

Aktiva<br />

A.VII. Aktive<br />

latente Steuern B.I. Vorräte<br />

1.1.2011 vor Anpassung 310.788 5.195 337.370<br />

Anpassung – 30.709 0 – 8.265<br />

1.1.2011 nach Anpassung 280.079 5.195 329.105<br />

31.12.2011 vor Anpassung 268.581 2.479 386.771<br />

Anpassung – 3<strong>3.</strong>448 – 231 – 8.376<br />

31.12.2011 nach Anpassung 235.133 2.248 378.395<br />

A.I.4. Kumulierte<br />

Ergebnisse<br />

B.4. Übrige<br />

langfristige<br />

Schulden<br />

Passiva<br />

B.5. Passive<br />

latente Steuern<br />

C.5. Übrige kurzfristige<br />

Schulden<br />

1.1.2011 vor Anpassung 501.442 215.917 37.348 80.069<br />

Anpassung – 8.507 – 22.971 – <strong>3.</strong>437 – 4.059<br />

1.1.2011 nach Anpassung 492.935 192.946 3<strong>3.</strong>911 76.010<br />

31.12.2011 vor Anpassung 20<strong>3.</strong>901 94.621 28.186 67.753<br />

Anpassung – 16.368 – 10.847 – 12.618 – 2.222<br />

31.12.2011 nach Anpassung 187.533 8<strong>3.</strong>774 15.568 65.531<br />

In Bezug auf die Bilanzierung von Projektgesellschaften, die eigens für den Bau, den Betrieb und die<br />

Vermarktung von Solarparks errichtet wurden bzw. werden, ergeben sich darüber hinaus folgende<br />

Ergänzungen: Zur Geschäftstätigkeit der SolarWorld Gruppe gehört u.a. die Entwicklung, der Bau<br />

und die Vermarktung von Solarparks. Hierzu werden u.a. eigene Projektgesellschaften errichtet, die<br />

vollständig in den Konzernabschluss einbezogen werden, sofern sie von der SolarWorld im Sinne<br />

des IAS 27 bzw. des SIC 12 beherrscht werden bzw. die wesentlichen wirtschaftlichen Chancen und<br />

39


40<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

Risiken bei der SolarWorld liegen. Lieferungen und Leistungen der SolarWorld an die jeweilige<br />

Projektgesellschaft im Zeitraum der Vollkonsolidierung führen entsprechend nicht zur Ertr<strong>ag</strong>srealisierung,<br />

sondern erhöhen entweder als unfertige oder fertige Erzeugnisse das Vorratsvermögen oder<br />

bei mittelfristig nicht geplanter externer Vermarktung das Anl<strong>ag</strong>evermögen. Erst im Zeitpunkt der<br />

Entkonsolidierung, also in dem Zeitpunkt, in dem die Projektgesellschaft keiner Beherrschung mehr<br />

durch die SolarWorld unterliegt, kommt es zu einer Ertr<strong>ag</strong>srealisierung. Da der Bau und die Vermarktung<br />

von Solarparks zur Geschäftstätigkeit der SolarWorld gehören, entspricht die Entkonsolidierung<br />

der Projektgesellschaft unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise einem Verkauf eines Solarparks,<br />

der entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung als Umsatztransaktion und in der Kapital<br />

flussrechnung im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen wird.<br />

<br />

Bei der Erstellung des Konzern-Zwischenabschlusses müssen von der Unternehmensleitung Schätzun-<br />

gen vorgenommen und Annahmen getroffen werden. Diese beeinflussen die Höhe der für Vermögens-<br />

werte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten angegebenen Beträge zum Bilanzsticht<strong>ag</strong> sowie die<br />

Höhe des Ausweises von Erträgen und Aufwendungen des Berichtszeitraums. Tatsächlich anfallende<br />

Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.<br />

Insbesondere im Hinblick auf eine im 2. Quartal vorgenommene und im <strong>3.</strong> Quartal beibehaltene Wertberichtigung<br />

auf geleistete Anzahlungen, die im Zusammenhang mit langfristigen Abnahmeverträgen<br />

für den Rohstoff Silizium stehen, wurden Annahmen und Einschätzungen getroffen, die mit erheblichen<br />

Unsicherheiten verbunden sind. Die Annahmen und Einschätzungen beziehen sich im Wesentlichen<br />

auf die zukünftige Marktpreisentwicklung für Silizium und Solarmodule, erzielbare Ergebnisse<br />

aus der Nachverhandlung von Konditionen mit Lieferanten sowie auf den eigenen Bedarf an Silizium<br />

aus den zukünftig geplanten Produktionsmengen. Grundl<strong>ag</strong>e für diese Annahmen und Einschätzungen<br />

bilden eine umfassende Analyse der Marktverhältnisse, die momentanen Verhandlungsstände und die<br />

jüngste interne Planung. Die erfasste Wertberichtigung berücksichtigt dabei zum einen die Risiken<br />

aus einem geringeren Eigenbedarf an Silizium gegenüber den fest kontrahierten Mengen sowie dem<br />

im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> nun nachhaltig gesunkenen Marktpreis für Silizium. Diese Risiken können<br />

dazu führen, dass entweder Kompensationen (insbesondere der Verlust der geleisteten Anzahlungen)<br />

an Lieferanten wegen nicht abgenommener Siliziummengen geleistet oder ggf. Verluste aus der Weiterveräußerung<br />

am Markt hingenommen werden müssen. Zum anderen berücksichtigt die Wertberichtigung<br />

das Risiko, dass der SolarWorld Konzern mit den kontrahierten Siliziumeinkaufspreisen<br />

Module nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Kosten produzieren könnte. Die geleisteten Anzahlungen<br />

beziffern sich zum Sticht<strong>ag</strong> auf insgesamt 221,3 Mio. € bei einem kontrahierten Einkaufsvolumen für<br />

die nächsten sieben Jahre von 0,9 Mrd. € (berechnet auf Basis zuletzt vereinbarter Preise). Die erfasste<br />

Wertberichtigung zum Sticht<strong>ag</strong> beträgt 76,7 Mio. €. Zum jetzigen Zeitpunkt geht die SolarWorld<br />

davon aus, dass die verbleibenden geleisteten Anzahlungen werthaltig sind.<br />

Aufgrund der sich im derzeitigen Marktumfeld potenziell schnell ändernden Marktverhältnisse unterliegt<br />

die Bewertung der langfristigen Verträge immer wieder einer neuen Einschätzung bei sich verändernden<br />

Gegebenheiten im weiteren Zeitablauf. Bei einer Kündigung eines langfristigen Abnahme-


SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

vertr<strong>ag</strong>es und daraus ggf. folgenden gerichtlichen Auseinandersetzung kann es beispielsweise bereits<br />

zu entsprechendem Anpassungsbedarf bei einer erneuten Bewertung der geleisteten Anzahlungen<br />

kommen. Der jetzigen Berechnung der Wertberichtigung liegt ein Szenario zugrunde, das der Vorstand<br />

aus heutiger Sicht als am wahrscheinlichsten einstuft. Weitere mögliche rechnerische Szenarien aus<br />

heutiger Sicht beziffern sich auf ein Gesamtrisiko in einer Bandbreite zwischen 41,8 und 94,2 Mio. €.<br />

<br />

Der Ertr<strong>ag</strong>steueraufwand im Zwischenabschluss wird im Wesentlichen auf Grundl<strong>ag</strong>e der tatsächlichen<br />

Steuersätze der einzelnen Gesellschaften unter Berücksichtigung wesentlicher steuerneutraler Aufwendungen<br />

und Erträge ermittelt. Latente Steuern auf Verlustvorträge wurden für die US-Tochtergesellschaften<br />

zum 30. September <strong>2012</strong> nicht aktiviert.<br />

<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst folgende Gesellschaften:<br />

41


<strong>solarworld</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>konzern</strong>struktur<br />

18 <strong>solarworld</strong> <strong>konzern</strong>struktur zum 30. sePtember <strong>2012</strong><br />

SolarWorld AG<br />

// Bonn, Deutschland<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

Deutsche Solar GmbH // Freiberg, Deutschland<br />

Deutsche Cell GmbH // Freiberg, Deutschland<br />

Solar Factory GmbH // Freiberg, Deutschland<br />

SolarWorld Innovations GmbH // Freiberg, Deutschland<br />

SolarWorld Industries America Inc. // Hillsboro, USA<br />

* Struktur des Teil<strong>konzern</strong>s auf der nächsten Seite<br />

** Konsolidierung at Equity<br />

100 % Go!Sun GmbH & Co. KG // Bonn, Deutschland<br />

100 % Solarparc Verwaltungs GmbH // Freiberg, Deutschland<br />

100 % Solarparc Ziegelscheune GmbH & Co. KG // Freiberg, Deutschland<br />

SolarWorld Solicium GmbH // Freiberg, Deutschland<br />

SolarWorld Czech s.r.o. // Teplice, Tschechische Republik<br />

100 % SolarWorld Industries Deutschland GmbH // Bonn, Deutschland<br />

1 %<br />

21,26 %<br />

99 % SolarWorld Industries America LP // Camarillo, USA<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

78,74 %<br />

100 % SolarWorld Americas LLC // Camarillo, USA<br />

29 % Qatar Solar Technologies Q.S.C. // Doha, Qatar**<br />

SolarWorld Power Projects Inc. // Camarillo, USA<br />

SEPV8 LLC // Woodland Hills, USA<br />

SEPV9 LLC // Woodland Hills, USA<br />

100 % SolarWorld Industries Americas LLC // Camarillo, USA<br />

100 % SolarWorld Asia Pacific PTE Ltd. // Singapur, Singapur<br />

100 % SolarWorld Ibérica S.L. // Madrid, Spanien<br />

100 % SolarWorld France SAS // Grenoble, Frankreich<br />

100 % SolarWorld Africa (Pty.) Ltd. // Kapstadt, Südafrika<br />

100 % Solarparc AG // Bonn, Deutschland*<br />

49 % SolarWorld AG & Solar Holding GmbH in GbR Auermühle // Bonn, Deutschland<br />

49 % JSSi GmbH GmbH // Freiberg, Deutschland**<br />

SolarWorld Industries Services LLC // Camarillo, USA


* Konsolidierung at Equity<br />

<strong>solarworld</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>konzern</strong>struktur<br />

19 solarParc teil<strong>konzern</strong>struktur zum 30. sePtember <strong>2012</strong><br />

Solarparc AG<br />

// Bonn, Deutschland<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

50 %<br />

47 %<br />

Solarparc Nr. 1 GmbH


44<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

Bis zum 30. September <strong>2012</strong> wurden die verbleibenden 311.286 Aktien der Solarparc AG zu Anschaf-<br />

fungskosten von T€ 2.713 im Rahmen des Squeeze Out Verfahrens erworben. Der Stimmrechtsanteil<br />

der SolarWorld AG an der Solarparc AG beträgt somit zum 30. September <strong>2012</strong> 100,00 Prozent.<br />

Am 26. März <strong>2012</strong> wurde die Solarparc Teutschenthal GmbH & Co. KG vollständig an einen externen<br />

Investor veräußert. Hieraus resultierten entsprechend der unter Textziffer 2 beschriebenen Bilanzierungsmethode<br />

Umsatzerlöse in Höhe von T€ 14.907.<br />

Mit schuldrechtlichem Vertr<strong>ag</strong> vom 29. Juni <strong>2012</strong> und Nachträgen zu diesem Vertr<strong>ag</strong> vom 27. Juli <strong>2012</strong><br />

sowie 24. September <strong>2012</strong> wurde die Solarparc Projekt III GmbH & Co. KG an einen externen Inves-<br />

tor veräußert. Mit Erfüllung wesentlicher aufschiebender Bedingungen wurde die Gesellschaft zum<br />

30. September <strong>2012</strong> entkonsolidiert. Hieraus resultierten entsprechend der unter Textziffer 2 beschrie-<br />

benen Bilanzierungsmethode Umsatzerlöse in Höhe von T€ 4.162.<br />

Die Sunicon GmbH ist rückwirkend zum 1. Januar <strong>2012</strong> auf die Deutsche Solar GmbH verschmolzen<br />

worden.<br />

<br />

<br />

Wie zum 31. Dezember 2011 liegen zum 30. September <strong>2012</strong> keine Eventualschulden vor.<br />

<br />

Der Finanzmittelfonds zum 30. September <strong>2012</strong> besteht ausschließlich aus liquiden Mitteln in Höhe von<br />

T€ 232.211. Der Finanzmittelfond zum Vorjahr setzte sich zusammen aus liquiden Mitteln in Höhe von<br />

T€ 516.302, welche um einen Kontokorrentkredit in Höhe von T€ 351 gemindert waren.<br />

<br />

Die wesentlichen Bewertungsannahmen und -prämissen, die den Werthaltigkeitstests zum Jahresende<br />

2011 zugrunde l<strong>ag</strong>en, wurden in den ersten neun Monaten überprüft und teilweise auf der Basis aktueller<br />

Erkenntnisse gegenüber der Bewertung zum 31. Dezember 2011 angepasst. Im Ergebnis führten<br />

diese Anpassungen zu keinen weiteren Wertberichtigungen oder Wertaufholungen auf das Sachanl<strong>ag</strong>evermögen.<br />

<br />

Zum 30. Juni <strong>2012</strong> wurde eine Finanzverbindlichkeit in Höhe von 75 Mio. € aus dem langfristigen in<br />

den kurzfristigen Bereich umgegliedert, da zum Bilanzsticht<strong>ag</strong> bestimmte Unternehmenskennzahlen<br />

nicht eingehalten werden konnten, wodurch der Gläubiger dieser Finanzverbindlichkeit grundsätzlich


SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

die vorzeitige Rückzahlung des Darlehens hätte verlangen können. Die Umgliederung hat gem. IAS<br />

1.74 unabhängig davon zu erfolgen, ob bis zum Ende des Bilanzaufstellungszeitraums mit dem Gläubiger<br />

eine Vereinbarung getroffen wurde, mit der der Gläubiger auf die vorzeitige Rückzahlung verzichtet.<br />

Wir verweisen diesbezüglich auf die Ausführungen im nächsten Absatz.<br />

<br />

Im Oktober <strong>2012</strong> hat die SolarWorld AG mit der Europäischen Investitionsbank einen bestehenden<br />

Kreditvertr<strong>ag</strong> in Höhe von 75 Mio. € angepasst und neue Vereinbarungen hinsichtlich der einzuhaltenden<br />

Kennzahlen getroffen. Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen unter Nachtr<strong>ag</strong>sbericht.<br />

<br />

20 // IN MIO. €<br />

Produktion<br />

Deutschland<br />

Produktion<br />

USA Handel Sonstiges Überleitung Konsolidiert<br />

Umsätze<br />

Externe Umsätze 21 1 446 1 0<br />

Intersegment-Umsätze 292 148 2 15 – 457<br />

Umsätze gesamt 313 149 448 16 – 457 469<br />

Ergebnis<br />

Operatives Ergebnis<br />

(EBIT) – 41 – 54 – 86 2 – 11 – 190<br />

Finanzergebnis – 47<br />

Ergebnis vor Ertr<strong>ag</strong>steuern – 237<br />

Ertr<strong>ag</strong>steuern<br />

Ergebnis aus fortgeführten<br />

7<br />

Aktivitäten<br />

Ergebnis aus nicht<br />

fortgeführten Aktivitäten<br />

– 230<br />

nach Steuern 0<br />

Konzernergebnis – 230<br />

45


46<br />

SOLARWORLD <strong>2012</strong> ERLÄUTERUNGEN<br />

21 // IN MIO. €<br />

Produktion<br />

Deutschland<br />

Produktion<br />

USA Handel Sonstiges Überleitung Konsolidiert<br />

Umsätze<br />

Externe Umsätze 221 4 602 1 – 76 752<br />

Intersegment-Umsätze 383 361 1 7 – 752<br />

Umsätze gesamt 604 365 603 8 – 828 752<br />

Ergebnis<br />

Operatives Ergebnis<br />

(EBIT) 155 – 20 – 38 – 9 2 90<br />

Finanzergebnis – 48<br />

Ergebnis vor Ertr<strong>ag</strong>steuern 42<br />

Ertr<strong>ag</strong>steuern<br />

Ergebnis aus fortgeführten<br />

– 33<br />

Aktivitäten<br />

Ergebnis aus nicht<br />

fort geführten Aktivitäten<br />

9<br />

nach Steuern 2<br />

Konzernergebnis 11<br />

* Vergleichszahlen wurden gem. IAS 8.22 angepasst. Siehe Tz. 2 der Erläuterungen zum Konzern-Zwischenabschluss.


SOLARWORLD <strong>2012</strong> FINANZKALENDER<br />

<br />

<br />

Analysten-Telefonkonferenz<br />

<br />

14. NOVEMBER <strong>2012</strong> Veröffentlichung Konzern-Zwischenbericht <strong>3.</strong> Quartal <strong>2012</strong><br />

21. MÄRZ 2013 Veröffentlichung Konzernbericht <strong>2012</strong><br />

22. MÄRZ 2013 Internationale Telefonkonferenz<br />

14. MAI 2013 Veröffentlichung Konzern-Zwischenbericht 1. Quartal 2013<br />

Analysten-Telefonkonferenz<br />

<br />

28. MAI 2013 Hauptversammlung; Bonn<br />

Bilanzpressekonferenz Jahresabschluss <strong>2012</strong>; Bonn<br />

Analystenkonferenz Jahresabschluss <strong>2012</strong>; Bonn<br />

<br />

14. AUGUST 2013 Veröffentlichung Konzern-Zwischenbericht 1. Halbjahr 2013<br />

Analysten-Telefonkonferenz<br />

<br />

14. NOVEMBER 2013 Veröffentlichung Konzern-Zwischenbericht <strong>3.</strong> Quartal 2013<br />

Analysten-Telefonkonferenz


3<strong>2012</strong>.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SolarWorld AG<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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