Deutsche Zukunft statt Volkstod - NPD-Fraktion im Sächsischen ...
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hen. Sachsen hatte zum Beispiel bis zur<br />
Wende über 5 Millionen Einwohner. Bis<br />
2020, also innerhalb eines Generationenabstandes,<br />
werden es ungefähr 30<br />
Prozent weniger sein. Im selben Zeitraum<br />
ist aber mit einem 50-prozentigen Rückgang<br />
der Zahl der jährlich geborenen Kinder<br />
zu rechnen, so daß der prozentuale<br />
Rückgang der Geburten um zwei Drittel<br />
größer ist als der prozentuale Bevölkerungsrückgang.<br />
Man braucht wirklich<br />
kein Demograph zu sein, um aus solchen<br />
Zahlen den programmierten <strong>Volkstod</strong><br />
herauszulesen. Im Bereich der Schulen,<br />
wo sich der Geburtenrückgang zuerst<br />
zeigt, ist die Schrumpfung besonders<br />
deutlich zu erkennen: Seit dem Schuljahr<br />
1992/1993 ist die Zahl der Schüler an den<br />
sächsischen allgemeinbildenden Schulen<br />
in öffentlicher Trägerschaft um 45 Prozent<br />
zurückgegangen. 40 Prozent der Schulen<br />
wurden geschlossen.<br />
Die sächsischen (und zugereisten) Politiker,<br />
die nach der Wende die Verantwortung<br />
in Sachsen übernahmen, übernahmen<br />
auch bereitwillig die politischen<br />
Verhaltensnormen und Tabus der politischen<br />
Klasse der alten BRD. Dazu gehörten<br />
zum Beispiel die fatalistische Hinnahme<br />
des demographischen Verfalls und<br />
die Tabuisierung der Bevölkerungspolitik.<br />
Deswegen gab es seitens der sächsischen<br />
Politik keinerlei Gegenmaßnahmen, als<br />
die Geburten Anfang der neunziger Jahre<br />
schockartig um die Hälfte zurückgingen,<br />
um sich wenig später auf Westniveau einzupendeln.<br />
Ganz <strong>im</strong> Gegenteil, um den<br />
katastrophalen Geburteneinbruch nicht<br />
thematisieren zu müssen, übertrug das<br />
Kultusministerium die sogenannte Schulnetzplanung<br />
den Bürgermeistern. Diese<br />
entschieden sich – von der Geburtenentwicklung<br />
unbeirrt – in der Regel für den<br />
Schulbau, während hingegen die Staatsregierung<br />
oder die Regierungsbezirke den<br />
Kommunen hätten erklären müssen, daß man<br />
mangels künftiger Kinder auch keine neuen<br />
Schulen brauchte. Genau dies wollte man aber<br />
in der Öffentlichkeit nicht an die Große Glocke<br />
hängen, und zwar deswegen nicht, weil man<br />
die Entstehung eines Problembewußtseins in<br />
der Bevölkerung und damit die Forderung nach<br />
bevölkerungspolitischen Maßnahmen verhindern<br />
wollte. – Bemerkenswert in diesem Zusammenhang<br />
ist, daß ausgerechnet der damalige<br />
Kultusminister, der diese makabre Fehlplanung<br />
zu verantworten hatte, zu den prominentesten<br />
Mitgliedern der Enquetekommission gehörte.<br />
Eine intensive öffentliche Thematisierung der<br />
katastrophalen Geburtenentwicklung blieb in<br />
Sachsen, wie in der gesamten BRD, die ganzen<br />
neunziger Jahre aus. Erst nach der Jahrtausendwende<br />
kam das Thema auf die Tagesordnung,<br />
und zwar hauptsächlich deswegen, weil sich die<br />
Notwendigkeit abzeichnete, einschneidende<br />
demographiebedingte Änderungen an den<br />
Per Lennart Aae,<br />
Parlamentarischer Berater der <strong>NPD</strong>-<br />
<strong>Fraktion</strong> <strong>im</strong> <strong>Sächsischen</strong> Landtag<br />
Bevölkerungspolitik ist <strong>im</strong>mer Familienpolitik!<br />
Familienpolitik muß<br />
bedeuten: Schaffung opt<strong>im</strong>aler<br />
Bedingungen für die Familien, um<br />
den eigenen Nachwuchs möglichst<br />
zahlreich großzuziehen. Politik muß<br />
hierfür Freiraum und Sicherheit<br />
schaffen – für Mütter und Kinder.<br />
Renten- und Krankenversicherungssystemen<br />
vorzunehmen, und weil besonders in den neuen<br />
Bundesländern die Folgen des <strong>Volkstod</strong>es<br />
in Form von Entleerung und Verwahrlosung<br />
nicht mehr zu übersehen waren und aus Regierungssicht<br />
diverse Strukturreformen, wie etwa<br />
die sächsische Landkreisreform, erforderlich<br />
machten. Außerdem mußte ja die Öffentlichkeit<br />
ohnehin irgendwann auf das tatsächliche<br />
Bevölkerungsszenario eingest<strong>im</strong>mt werden.<br />
Dies geschieht nun leider keineswegs dadurch,<br />
daß unverzügliches familien- und bevölkerungspolitisches<br />
Handeln angekündigt<br />
oder gefordert wird. Nein, man spricht<br />
vielmehr verharmlosend von einem „demographischen<br />
Wandel“ – gerade so, als<br />
ob hier lediglich ein best<strong>im</strong>mter stabiler<br />
Bevölkerungszustand von einem anderen<br />
abgelöst werden würde, und wir auch<br />
mit letzterem ganz gut leben könnten. Es<br />
kann nicht deutlich genug gesagt werden:<br />
Diese Unterstellung ist nicht nur sachlich<br />
falsch, sondern angesichts des tatsächlichen<br />
Niedergangs der deutschen Bevölkerung<br />
vor allem auch extrem verlogen<br />
und bösartig! Die richtige Bezeichnung für<br />
die heutige Bevölkerungsentwicklung ist<br />
vielmehr „demographische Katastrophe“,<br />
ein Ausdruck, den auch der derzeitige<br />
CDU-<strong>Fraktion</strong>svorsitzende und ehemalige<br />
sächsische Kultusminister Steffen Flath in<br />
diesem Zusammenhang verwendet hat,<br />
und zwar in einer Landtagsrede <strong>im</strong> Juni<br />
2008.<br />
Die Enquetekommission bezeichnet hingegen<br />
die Katastrophe verharmlosend als<br />
„Wandel“, dem man sogar etwas Positives<br />
abgewinnen könne. Sie schwächt damit<br />
das Bewußtsein für die Gefahr, hemmt die<br />
Selbsterhaltungskräfte und trägt dazu bei,<br />
die Eindämmung der Katastrophe zu verhindern.<br />
Für dieses Ergebnis, das maßgeblich von<br />
jenen Kommissionsmitgliedern geprägt ist,<br />
die sich von Anfang an als entschiedene<br />
Gegner jeglicher geburtenfördernder Familienpolitik<br />
bekannt haben, können und wollen<br />
wir nationaldemokratischen Mitglieder<br />
der Kommission keine Verantwortung übernehmen.<br />
Unsere eigenen Vorstellungen zu<br />
einigen ausgewählten Themenfeldern der<br />
Kommissionsarbeit haben wir in den nachfolgenden<br />
Minderheitenvoten dargelegt.<br />
Gitta Schüßler Per Lennart Aae<br />
Landtagsabgeordnete Parl. Berater<br />
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