„Arbeitszeitverlängerung: Der falsche Weg“ - Arbeitskammer des ...
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wird in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie umgesetzt,<br />
kombiniert mit vielerlei Möglichkeiten der flexiblen Handhabung und<br />
begrenzten Erhöhung der wöchentlichen Arbeitzeit, z.B. durch die<br />
Euch bekannte 13% Regelung. Darüber hinaus werden mit<br />
Zustimmung der Arbeitnehmervertreter die unterschiedlichsten<br />
Formen der Arbeitszeitkonten praktiziert, die kurzfristige und auch<br />
längerfristige Veränderungen der wöchentlichen Arbeitszeiten<br />
möglich machen.<br />
Zusätzlich zu diesen im Manteltarifvertrag geregelten Einzelheiten<br />
wurde in unserem Bezirk im März letzten Jahres eine<br />
Tarifvereinbarung zur Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung<br />
abgeschlossen. Diese Vereinbarung ermöglicht es, ergänzende bzw.<br />
abweichende, befristete Tarifregelungen zu vereinbaren, wenn dies<br />
von den verhandelnden Parteien für notwendig erachtet wird. Dazu<br />
gehört beispielsweise die unter bestimmten Umständen mögliche<br />
Ausweitung der oben genannten 13% Quote, also eine Vergrößerung<br />
<strong>des</strong> Anteils derjenigen, die regelmäßig bis zu 40 Stunden arbeiten.<br />
Parallel dazu regelt die Vereinbarung, dass die Möglichkeiten, die<br />
Arbeitzeitkonten bieten, ausgeschöpft werden und bei dauerhaft<br />
zusätzlichem Arbeitsvolumen Neueinstellungen getätigt werden.<br />
Warum erkläre ich das alles einem Publikum, das diese Regelungen<br />
vermutlich im Detail kennt?<br />
Kurz gesagt: Um dem immer wieder zu hörenden Vorwurf zu<br />
begegnen, die Gewerkschaften und damit oft auch die Belegschaften<br />
seien zu unflexibel, würden sich den wirtschaftlichen Realitäten<br />
verschließen und seien letztlich mitverantwortlich für die hohe<br />
Arbeitslosigkeit. Unser Wirtschaftsminister Dr. Georgi hat sich mit<br />
solchen Äußerungen erst vor kurzem hervor getan – nicht ohne den<br />
entsprechenden Sturm von der Arbeitnehmerseite dafür zu ernten. Ich<br />
brauche das hier eigentlich nicht gesondert zu erklären, aber trotzdem<br />
noch einmal die Feststellung: Wer sich die betrieblichen Regelungen<br />
ansieht, der weiß genau: Ohne das regulierende Eingreifen der<br />
Gewerkschaften zusammen mit den Belegschaften sähe die Situation<br />
im Saarland in vielen Branchen noch viel düsterer aus. Ich nenne hier<br />
nur das Beispiel der Stahlindustrie. Vor diesem Hintergrund waren die