Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
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Gemeindeleben +<br />
Meine Lieblingsfigur in der Bibel<br />
wird es Zeit, zurückzukehren. Gott<br />
selbst fordert ihn dazu auf. Doch<br />
mit der Rückkehr muss er auch<br />
seinem Bruder Esau in die Augen<br />
schauen. Hier tritt ein anderer Jakob<br />
auf: Er ist sich seiner Schuld bewusst,<br />
und er hat Angst um seine<br />
grosse Sippe. Diese Angst ist deutlich<br />
spürbar. So trifft er verschiedene<br />
Vorkehrungen, als seine Boten<br />
berichten, dass ihm Esau mit 400<br />
Mann entgegen zieht. Er teilt Sippe<br />
und Viehherde in zwei Lager, dass<br />
wenigstens ein Lager entfliehen<br />
kann. Dann lässt er eine grosszügige<br />
Anzahl Tiere als Geschenk zu<br />
Esau bringen, um ihn versöhnlich<br />
zu stimmen. Er unterwirft sich seinem<br />
Bruder, indem er sich als seinen<br />
Diener bezeichnet. Und er bittet<br />
Gott um Beistand. Über Nacht<br />
bringt er seine Frauen und Kinder<br />
über den Fluss und bleibt dann allein<br />
zurück.<br />
Da kommt es zu einem geheimnisvollen<br />
Kampf mit einer namenlosen<br />
Gestalt. Sie kämpfen<br />
wie verbissen, sind wie ineinander<br />
verkeilt, bis ein Schlag das Hüftgelenk<br />
von Jakob ausrenkt. Doch Jakob<br />
lässt nicht locker. Er will vom<br />
andern gesegnet werden. Da bekommt<br />
Jakob einen neuen Namen:<br />
«Israel, denn du hast mit Gott und<br />
mit Menschen gestritten und hast<br />
gesiegt.» Hiermit wird die Gestalt,<br />
die ihren Namen im Kampf mit Jakob<br />
nicht nennen will, auf Gott bezogen.<br />
Dämon oder Engel?<br />
Jakob nennt die Stätte «Peniel.<br />
Denn ich habe Gott von Angesicht<br />
zu Angesicht gesehen und bin mit<br />
dem Leben davon gekommen.»<br />
(1. Mose 32,31) Noch heute wird<br />
heftig über diese Figur diskutiert,<br />
und es gibt verschiedene Deutungen:<br />
Ist es ein Flussdämon oder die<br />
personifizierte Angst Jakobs, der<br />
vorweggenommene Kampf mit<br />
Esau? In der Kunst wird die Figur<br />
als Engel dargestellt.<br />
Jakob geht hinkend, aber gesegnet<br />
aus diesem Kampf hervor, und<br />
schon sieht er sich Esau gegenüber<br />
und 400 Mann. Da geschieht das<br />
Unerwartete: Esau kommt ihm entgegen,<br />
umarmt ihn, küsst ihn und<br />
nun weinen beide. Trotz allem, was<br />
geschehen ist, ist die Bruderliebe<br />
stärker.<br />
Jakob zieht mit seiner Sippe weiter<br />
bis zu seinem noch immer lebenden<br />
Vater Isaak, der bald darauf<br />
stirbt. Unterwegs muss Jakob auch<br />
Abschied nehmen von seiner Lieblingsfrau<br />
Rahel, die bei der Geburt<br />
ihres zweiten Sohnes Benjamin gestorben<br />
ist.<br />
In den weiteren Kapiteln tritt Jakob<br />
mehr und mehr in den Hintergrund,<br />
während seine Söhne, vor<br />
allem Josef mit seiner Geschichte,<br />
in den Vordergrund rücken. Die<br />
Trauer um den totgeglaubten Josef<br />
machen aus Jakob einen alten<br />
und gebrochenen Mann.<br />
Jakobs Beziehung zu Gott<br />
Gerade unterwegs ins Ungewisse<br />
erleben wir mit Jakob die<br />
dichtesten Momente. Als er seine<br />
Familie verliess, um bei Laban Zuflucht<br />
zu finden, träumte er von einer<br />
Himmelsleiter, auf der Boten<br />
Gottes hinauf und hinunter stiegen.<br />
Gott sprach zu ihm in diesem<br />
Traum und sicherte ihm zu, dass<br />
er, der Gott Abrahams und Isaaks,<br />
mit ihm ist, ihn behüten will und<br />
ihn wieder in dieses Land zurückbringen<br />
wird. Jakob wäre nicht Jakob,<br />
wenn er diesen Worten einfach<br />
so Glauben schenken könnte.<br />
Er legt ein Gelübde ab: Falls alles so<br />
geschieht, wie Gott es verheissen<br />
hat, dann will Jakob an dieser Stelle<br />
ein Gotteshaus errichten und seinen<br />
Ertrag verzehnten (vgl. 1. Mose<br />
28,12-22).<br />
Als Gott ihn auffordert in sein<br />
Vaterland zurückzukehren und die<br />
Begegnung mit Esau bevorsteht,<br />
richtet Jakob ein berührendes Gebet<br />
an Gott (1. Mose 32,10-13). Er<br />
nimmt dabei Bezug auf die Zusage<br />
Gottes, vertraut darauf, dass er Gutes<br />
tun wird und legt seine Angst<br />
in Gottes Hand. Er trifft zwar trotzdem<br />
seine Sicherheitsvorkehrungen.<br />
Gottvertrauen und eigenes<br />
Handeln ergänzen sich. Nach der<br />
versöhnlichen Begegnung mit seinem<br />
Bruder, fordert Gott Jakob auf,<br />
nach Bet-El zu gehen und sein Gelübde<br />
einzulösen, was er auch tut.<br />
Dort erscheint er ihm wieder, seg-<br />
net ihn, verheisst ihm wie seinen<br />
Vorfahren Nachkommenschaft<br />
und Land. Der bereits erwähnte<br />
Name Israel wird nochmals eingesetzt<br />
(vgl. 1. Mose, 35,1-10).<br />
Weg ins Exil<br />
Ein letztes Mal erscheint Gott<br />
ihm, als er mit seiner ganzen Sippe<br />
nach Ägypten zieht, um bei seinem<br />
tot geglaubten Sohn Josef zu sein.<br />
Gott sichert ihm zu, ihn auch dorthin<br />
zu begleiten und seine Nachkommenschaft<br />
gross zu machen.<br />
Er geht den umgekehrten Weg, den<br />
Mose Jahrzehnte später mühsam<br />
wieder zurück geht. Für Israel (Jakob)<br />
ist es ein Weg ins Exil, das ihn<br />
und seine Sippe vor der Hungersnot<br />
bewahrt. Erst Generationen<br />
später verwandelt sich dieser Zufluchtsort<br />
in eine Sklaverei für das<br />
Volk Israel.<br />
In Ägypten angekommen, gibt<br />
Israel seinen Segen weiter an seinen<br />
Lieblingssohn Josef und dessen<br />
Söhne. Er ist wie sein Vater<br />
fast blind geworden. Aber er gibt<br />
bewusst dem jüngeren Efraim den<br />
Vorrang vor dem Erstgeborenen<br />
Manasse. Israel bezeichnet dabei<br />
Gott als Hirt, der ihn bis zu diesem<br />
Tag begleitet und ihn aus aller<br />
Not erlöst hat. Vor seinem Tod<br />
lässt Jakob seine 12 Söhne zu sich<br />
kommen und gibt ihnen Stammessprüche<br />
mit auf den Weg: Eine Mischung<br />
aus Abrechnung mit der<br />
Vergangenheit und Weissagung<br />
für die Zukunft. Er gibt jedem den<br />
Segen, der ihm kommt.<br />
Gott hat sein Wort gehalten und<br />
Jakob/Israel auf allen Wegen bis zu<br />
seinem Lebensende begleitet. Das<br />
Böse wird damit nicht beschönigt.<br />
Betrug bleibt Betrug. Aber es zeigt,<br />
dass Gottes Zusage stärker ist, als<br />
die menschlichen Fehler. Und das<br />
gilt heute noch.<br />
Herzlich<br />
grüsst Sie<br />
Elsbeth<br />
Hirschi<br />
Glanzmann,<br />
Pfarrerin<br />
<strong>Gemeindeblatt</strong> der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Inhalt<br />
Rückblick aufs<br />
Pfingstfest 2012 S. 6/7<br />
Submarine-Openair S. 7<br />
Seniorenfahrt 2012 S. 8<br />
Chinder-Chile-Träff mit<br />
«Steinmanndli»<br />
Katechetentag 2012 mit<br />
S. 8<br />
Waldzaubereien S. 9<br />
Verwaltung: Steffi Roth hat<br />
einen super Lehrabschluss<br />
hingelegt S. 10<br />
Aus dem Gemeinderat S.10<br />
Aus den<br />
Gemeindekreisen S. 13–15<br />
Ausblick S. 16<br />
Adressen S. 17<br />
Veranstaltungen S. 18–19<br />
Gottesdienste S. 19–20<br />
Impressum<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Reformierte</strong> <strong>Kirchgemeinde</strong><br />
<strong>Solothurn</strong>, Baselstrasse 12<br />
Postfach 1455<br />
4502 <strong>Solothurn</strong><br />
Tel. 032 626 30 30<br />
verwaltung@solothurnref.ch<br />
www.solothurnref.ch<br />
www.orgel-stadtkirche.org<br />
www.kantorei-so.ch<br />
Redaktion und Layout:<br />
Angelica Schorre (sch)<br />
Tel. 032 622 33 68<br />
Angelica.Schorre@solothurnref.ch,<br />
angelica.schorre@gawnet.ch<br />
Urs Scheidegger (us, Stv.)<br />
urs.scheidegger.4542@bluewin.ch<br />
Lektorat: Peter Bürgi<br />
Redaktionsschluss für die<br />
September-Ausgabe:<br />
2. August 2012<br />
Adressänderungen:<br />
Tel. 032 626 30 30<br />
verwaltung@solothurnref.ch<br />
Druck und Versand:<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
4552 Derendingen<br />
Auflage:<br />
7100 Exemplare, erscheint monatlich<br />
2 8/2012