Mein Gesundes Magazin 2/2009 - Arbeitskreis Gesundheit eV
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Quelle: FOTOLIA<br />
Ungesunder Lebensstil<br />
schadet dem Gehirn<br />
Mehr als 20.000 Männer und Frauen im Alter<br />
von 40 bis 79 Jahren aus der englischen Grafschaft<br />
Norfolk, bei denen weder ein Schlaganfall<br />
noch ein Herzinfarkt aufgetreten war,<br />
wurden zu ihren Lebensgewohnheiten befragt.<br />
In den ersten elfeinhalb Jahren nach der<br />
Befragung erlitt davon ein Drittel einen Schlaganfall,<br />
der bei mehr als jedem Vierten tödlich<br />
endete. Bei der Auswertung der Fragebögen<br />
Schluss mit "Diabetiker-Lebensmitteln"<br />
GUT INFORMIERT<br />
Ungesunder Lebensstil<br />
verdoppelt Schlaganfallrisiko<br />
Menschen mit ungesundem Lebensstil haben<br />
ein mehr als doppelt so hohes Risiko, einen<br />
Schlaganfall zu erleiden als Menschen, die<br />
nicht rauchen, nur wenig Alkohol trinken, sich<br />
regelmäßig bewegen und vitaminreich ernähren.<br />
Darauf weist die Deutsche Schlaganfall-<br />
Gesellschaft hin.<br />
»Auch wer nur eine, zwei<br />
oder drei der vier Lebens -<br />
regeln beherzigt, kann sein<br />
Schlaganfallrisiko senken.«<br />
Martin Grond, Vorstandsmitglied der<br />
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft<br />
Die Bedürfnisse von rund acht Millionen Menschen mit Diabetes werden bei der<br />
Kennzeichnung von Lebensmitteln zu wenig berücksichtigt. Darauf wies diabetesDE<br />
im März <strong>2009</strong> bei einer Diskussion mit Parlamentariern hin.<br />
diabetesDE, eine Organisation, die<br />
sich für Zuckerkranke (Diabetiker) und<br />
ihre Angehörigen stark macht, fordert<br />
exakte Nährwertangaben auf allen<br />
verpackten Nahrungsmitteln. Der<br />
Grund: 80 Prozent der Typ 2 Diabetiker<br />
leiden an Übergewicht. Derzeit<br />
fehlen auf den meisten verpackten<br />
Lebensmitteln aber Angaben über den<br />
Anteil an Eiweiß, Zucker, Fetten, gesättigten<br />
Fettsäuren, Salzen und Ballaststoffen.<br />
Auch der Brennwert und<br />
die Gesamtmenge an Kohlenhydraten<br />
pro 100 Gramm sollte genannt werden. Nur<br />
so ist es Diabetikern möglich, ihr Insulin richtig<br />
zu dosieren und ihre Ernährung zuverlässig zu<br />
planen. „Auch als vorbeugende Maßnahme gegen<br />
Übergewicht und seine Folgekrankheiten<br />
sind verständliche, gut lesbare Nährwertangaben<br />
notwendig“, sagt Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender<br />
von diabetesDE. Diese sollten<br />
europaweit für alle verpackten Lebensmittel<br />
vorgeschrieben werden.<br />
Ein weiterer Kritikpunkt von diabetesDE sind die<br />
so genannten „Diabetiker-Lebensmittel“. Die<br />
veraltete nationale Diätverordnung (§ 12 DiätV)<br />
müsste nach heutigem Kenntnisstand komplett<br />
gestrichen werden. „Obwohl sich die Experten<br />
Quelle: FOTOLIA<br />
Diabetiker<br />
müssen nicht nur<br />
auf Kohlenhydrate<br />
achten<br />
seit Jahren einig sind, dass die als ‚Diabetiker-Lebensmittel’gekennzeichneten<br />
Produkte unnötig und sogar schädlich<br />
sind, gibt es sie immer noch", kritisiert<br />
Michaela Berger, Diabetes-Beraterin<br />
und stellvertretende Vorsitzende<br />
von diabetesDE.<br />
Bei diesen Lebensmitteln handelt es<br />
sich überwiegend um Süßigkeiten, in<br />
denen der Zucker durch Ersatzstoffe<br />
ausgetauscht ist. Dies habe für Diabetiker<br />
allerdings keine Vorteile, so Berger.<br />
Zwar zeichnen sich die Lebens-<br />
mittel durch einen wenig Kohlehydrate aus, dafür<br />
steigt aber der Fettanteil. Dieser hohe Fettgehalt<br />
ist ein Problem, denn Fett hat ungefähr<br />
doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate.<br />
Durch die Kennzeichnung meinen Viele jedoch,<br />
sie täten sich mit diesen Lebensmitteln etwas<br />
Gutes und essen besonders viel davon. Stattdessen<br />
nehmen sie zu, wenn sie vermehrt zu<br />
diesen vermeintlich „guten“ Produkten greifen.<br />
Wie irreführend die Kennzeichnung bisher ist,<br />
belegen die Verbraucherzahlen: Immer noch nutzen<br />
50 Prozent aller Menschen mit Diabetes diese<br />
Produkte. "Diese Irreführung des Verbrauchers<br />
muss aufhören“, forderte Danne. Es liege<br />
in der Hand der Politik, Klarheit zu schaffen.<br />
MGM Seite 14<br />
fiel den Wissenschaftlern auf, dass jeder zweite<br />
Schlaganfall-Betroffene ausgesprochen ungesund<br />
gelebt hatte. "Alle waren Raucher, bewegten<br />
sich zu wenig, aßen selten frisches<br />
Obst und Gemüse und tranken meist auch zu<br />
viel Alkohol", erklärt Martin Grond, Vorstandsmitglied<br />
der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft<br />
und Chefarzt am Kreisklinikum Siegen.<br />
Kamen alle vier Einflüsse zusammen, betrug<br />
das Schlaganfallrisiko hohe 5,8 Prozent.<br />
Unter den <strong>Gesundheit</strong>sbewussten kam es mit<br />
1,7 Prozent weit seltener zu einem Schlaganfall.<br />
Die <strong>Gesundheit</strong>sbewussten rauchten<br />
nicht, trieben täglich eine Stunde Sport oder<br />
waren beruflich viel auf den Beinen. Zudem<br />
tranken sie nur wenig Alkohol und aßen fünf<br />
Mal täglich Obst oder Gemüse. "Die Studie<br />
hat eindeutig belegt: Je gesünder der Lebensstil,<br />
desto geringer das Schlaganfallrisiko",<br />
sagt Grond.<br />
Mehr Bewegung für die <strong>Gesundheit</strong><br />
Regelmäßige Bewegung fördert die <strong>Gesundheit</strong>. Die meisten<br />
Menschen wissen das, doch nur jeder zweite lebt auch danach.<br />
Sportmuffel sollten sich nicht abschrecken lassen, denn nicht<br />
Hochleistung wird gefordert, sondern Ausdauer.<br />
Die Deutschen wandeln sich zu Dauersitzern, knapp die Hälfte des Tages bewegen<br />
sie sich nicht. Das mag auch beruflich bedingt sein, aber sicher nicht<br />
nur. Etwas Anderes spielt oft eine große Rolle: der innere Schweinehund.<br />
Gewusst wie<br />
Keiner muss zum Spitzensportler werden – meist ist dies sogar schädlich:<br />
Vier von fünf „Sportwütigen“ schießen über das Ziel hinaus und überlasten<br />
damit Herz, Kreislauf und Gelenke. Wer sich während seines Trainings<br />
noch ohne Probleme unterhalten kann, ist auf der sicheren Seite und überschreitet<br />
seine Leistungsgrenze nicht.<br />
Wer mit Köpfchen trainiert, lässt es langsam, aber regelmäßig angehen.<br />
Welchen Sport man sich aussucht, bleibt weitgehend den eigenen Vorlieben<br />
überlassen. Da nicht Kraft und Geschwindigkeit wichtig sind, eignen<br />
sich Ausdauersportarten. Dazu gehören zum Beispiel:<br />
Radfahren<br />
gehört<br />
zu den<br />
Ausdauersportarten<br />
Quelle: FOTOLIA<br />
Gehen / Wandern,<br />
Laufen / Joggen,<br />
Radfahren,<br />
Ski-Langlauf,<br />
Gymnastik,<br />
Tanzen,<br />
Schwimmen.<br />
Wer schon allein beim Gedanken an Sport die Puste verliert, kann trotzdem<br />
etwas tun. Zum Beispiel Treppen steigen statt den Fahrstuhl oder die<br />
Rolltreppe zu nehmen. Das Auto bewusst zwei Straßen weiter weg parken<br />
und den Rest zu Fuß gehen. Es gibt viele Situationen, die sich eignen,<br />
um „mehr Bewegung“ in den Alltag zu bringen.