Mein Gesundes Magazin 2/2009 - Arbeitskreis Gesundheit eV
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Erholsamer Schlaf zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für unsere<br />
<strong>Gesundheit</strong>. Dennoch: Nacht für Nacht wälzen sich Millionen von Menschen<br />
ruhelos in ihren Betten und fühlen sich am nächsten Morgen müde und<br />
gerädert. Experten sagen, dass bis zu 90 % aller Schlafprobleme „seelisch“<br />
bedingt sind. Bereits alltäglicher Kummer oder auch Begeisterung können uns<br />
innerlich derart „aufwühlen“, dass sich vorübergehend kein Schlaf einstellen<br />
will. Schon der französische Arzt Paul-Antoine Dubois (1795-1871) schrieb:<br />
„Der Schlaf ist wie eine Taube: Streckt man die Hand ruhig aus, setzt sie sich<br />
darauf; greift man nach ihr, fliegt sie fort.“<br />
Der Griff zur Schlaftablette erscheint oft<br />
als einzige Lösung, um wieder ruhig schlafen<br />
zu können. Doch es geht auch anders,<br />
gesünder! „Wenn Sie mehr über den<br />
Schlaf wissen, verlieren die Nächte ihren<br />
Schrecken“, sagt Prof. Dr. Jürgen Zulley,<br />
ein anerkannter Schlafforscher.<br />
Gerade in der Einschlafphase sind wir davon<br />
beeinflusst, mit welchen Gedanken<br />
und Stimmungen wir ins Bett gehen. Unsere<br />
Gedanken können Gefühle wie<br />
Angst, Trauer, Wut, aber auch Freude auslösen,<br />
die dann wiederum den Körper aktivieren.<br />
Der durch Gefühle „aufgewühlte“<br />
Körper findet oft erst mit einiger Verzögerung<br />
erschöpft in den Schlaf.<br />
Das Einschlafen erfolgt über mehrere Stufen<br />
der „Versenkung“, die wir nicht bewusst<br />
miterleben. Bei einer dieser Stufen<br />
WISSEN<br />
Schlafen Sie gut<br />
kann es passieren, dass wir erleben, wie<br />
unser Körper einen Traumgedanken so<br />
„mitlebt“, dass wir von der „ruckartigen“<br />
Muskelbewegung erwachen. Beim Einschlafen<br />
kann es also bei stärkeren äußeren<br />
oder inneren Reizen zu reflektorischen<br />
Muskel-“Zuckungen“ kommen - besonders<br />
nach einem stressigen Tag oder nach<br />
einer „gespannten“ Abendgestaltung (belastende<br />
Filme, Streit, usw.).<br />
Wenn sich das Gehirn mehr und mehr von<br />
den Außenreizen distanziert hat, folgen<br />
die erste Tiefschlafphase und danach ein<br />
stetiger Wechsel von tiefen und flachen<br />
Schlafphasen. Die Länge der jeweiligen<br />
Phasen ist altersabhängig.<br />
Die Erforschung des Tiefschlafes bestätigte,<br />
dass sich in diesen Phasen besonders<br />
der Körper erholt, stärkt, sich gegen<br />
MGM Seite 26<br />
Ausreichend Schlaf<br />
erhält die <strong>Gesundheit</strong><br />
Krankheiten wehrt und z. B. Kinder mit<br />
„Wachstumsimpulsen“ versorgt. Tiefschlaf-„Mangel“<br />
führt zu einer allgemeinen<br />
körperlichen Schwächung – auch des<br />
Immunsystems. Gerade diese Tatsache<br />
macht den Schlaf so bedeutend für die <strong>Gesundheit</strong>.<br />
Nur der Schlaf in der Nacht und<br />
in einem regelmäßigen Rhythmus ermöglicht<br />
Tiefschlaf von guter Qualität. Deshalb<br />
leiden Menschen in Schichtarbeit oft<br />
unter einer mangelnden Erholung durch<br />
Schlaf.<br />
Was im Schlaf passiert<br />
Wir haben also jede Nacht einen natürlichen<br />
Wechsel von tiefem und flachem<br />
Schlaf. Der „leichte“ Schlaf, aus dem wir<br />
schneller aufwachen können, z. B. durch<br />
Geräusche, Schmerzen oder Kälte (Schlafzimmertemperatur<br />
sollte nicht unter 16 °<br />
sinken), hat zu Unrecht einen schlechten<br />
Ruf. Er repräsentiert die Phasen, in denen<br />
wir träumen. Erinnern können wir uns allerdings<br />
nur an die Träume, aus denen wir<br />
erwachen.<br />
Nicht jeden Traum sollte man als Spiegel<br />
der Seele verstehen, der uns unsere tiefsten<br />
Wünsche und Ängste offenbart. Viele<br />
Träume sind lediglich Reaktionen auf Nervenreize,<br />
doch manche Träume handeln<br />
auch von unserer Lebenssituation. So berichten<br />
Krebspatienten in der frühen Phase<br />
ihrer Erkrankung häufig von Todes- bzw.<br />
Beerdigungsthemen in ihren Träumen. Diese<br />
Träume spiegeln nur die Nähe zu die-