Sichere Kita - Leitung

Suchtprävention
02 | weitere Hinweise
Wenn die Arbeitsleistungen sichtbar sinken, sollte die
oder der Vorgesetzte mit dem auffälligen Mitarbeiter oder
der auffälligen Mitarbeiterin sprechen. Auch hier ist es
wichtig, sich nicht auf den privaten Bereich lenken zu
lassen, sondern lediglich vertragliche Leistungen (d. h.
Arbeitsleistungen) einzufordern. Es muss deutlich werden,
dass eine verminderte Arbeitsleistung nicht länger toleriert
wird. Ab diesem Moment sollte der vorher in der
Dienstvereinbarung festgelegte Stufenplan greifen.
Sämtliche Gespräche sollten sachlich, in einem separaten
Raum und in Ruhe (Telefon umleiten oder zumindest leise
stellen!) geführt werden. Die Einrichtungsleitung darf bei
diesen Gesprächen zwar Vermutungen äußern, aber keine
Diagnose stellen, die die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter
nicht selbst äußert oder bestätigt.
Für eine süchtige oder suchtgefährdete Person ist es
enorm wichtig, soziale Unterstützung beim Entzug zu
haben. Rückfälle sind aber Teil der Erkrankung. Wird eine
süchtige Person rückfällig, ist es hilfreich, ihr aufzuzeigen,
welche Erfolge sie bereits in der Zeit des Entzugs erreicht
hat, und ihr Mut zuzusprechen, dass sie weitere Male
siegreich aus dem Kampf gegen das süchtige Verlangen
hervorgehen wird. Strafende Missachtung hingegen
motiviert eher zu süchtigem Verhalten.
Vorgesetzte hingegen müssen darauf hinweisen, dass
geschlossene Vereinbarungen eingehalten werden
müssen und Übertretungen nicht oder nur begrenzt
toleriert werden. Dies schließt ermutigende Worte aber
nicht aus.
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