Damals in Schwabach - Alters-Klasse
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Die Geschichte mit dem Arnulf<br />
Es war <strong>in</strong> der Zeit kurz<br />
nach dem Kriege. Es<br />
gab noch reichlich Ru<strong>in</strong>en,<br />
<strong>in</strong> denen wir K<strong>in</strong>der<br />
spielten. In der Nähe gab es<br />
auch e<strong>in</strong>en Kanal. Der hatte<br />
unter dem Beschuss ebenfalls<br />
gelitten. An manchen<br />
Stellen war die Böschung beschädigt<br />
und es war streng<br />
verboten, dort zu spielen,<br />
was zur Folge hatte, dass wir<br />
dort häufig spielten, und <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung mit diesem Kanal<br />
ist mir e<strong>in</strong> Ostersonntag<br />
<strong>in</strong> unauslöschlicher Er<strong>in</strong>nerung<br />
geblieben.<br />
Der Nachbarssohn, der mit<br />
se<strong>in</strong>er Familie unter uns<br />
wohnte, holte mich mit se<strong>in</strong>em<br />
Roller nach dem Mittagessen<br />
zum Spielen ab. Mutter<br />
ermahnte mich, als den<br />
zwei Jahre Älteren, ja nicht<br />
mit dem Arnulf am Kanal zu<br />
spielen, zumal der Arnulf neben<br />
se<strong>in</strong>er neuen Pudelmütze,<br />
auch se<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>en dicken<br />
Mantel an hatte. Zum e<strong>in</strong>en<br />
von Peter Muchow<br />
AK 32<br />
Ohr re<strong>in</strong>, zum anderen raus.<br />
Natürlich sausten wir schnurstracks<br />
zum Kanal, sprangen<br />
die kaputte Böschung h<strong>in</strong>unter<br />
und begannen, Ste<strong>in</strong>e <strong>in</strong>s<br />
Wasser zu werfen. Das g<strong>in</strong>g<br />
prima, wie es so klatschte<br />
und spritzte. Immer größere<br />
Ste<strong>in</strong>e warfen wir <strong>in</strong> die kalten<br />
Fluten, bis der Arnulf e<strong>in</strong>en<br />
wirklich großen Ste<strong>in</strong> packte.<br />
Er schrie noch: „Kiek mal!!“,<br />
wuchtete den Ste<strong>in</strong> hoch und<br />
schmiss ihn <strong>in</strong>s Wasser, genau<br />
gesagt, er schmiss den<br />
Ste<strong>in</strong> und sich <strong>in</strong>s Wasser. Er<br />
g<strong>in</strong>g sofort unter, kam aber<br />
auch gleich wieder hoch und<br />
schrie. Da ich wusste, dass<br />
der Arnulf nicht schwimmen<br />
konnte, begann ich unverzüglich,<br />
ihm vom Ufer aus<br />
Schwimmunterricht zu erteilen.<br />
Ich zeigte ihm, wie mit<br />
den Armen zu rudern sei und<br />
wie der Kopf gehalten werden<br />
müsste. Offensichtlich hatte<br />
ich damit aber wenig Erfolg,<br />
denn er kam immer seltener