23.08.2013 Aufrufe

Brennpunkt 68/11 - Erdöl-Vereinigung

Brennpunkt 68/11 - Erdöl-Vereinigung

Brennpunkt 68/11 - Erdöl-Vereinigung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3882<br />

740<br />

3278<br />

6<strong>11</strong><br />

2653<br />

<strong>Erdöl</strong><br />

(Mio. Tep)<br />

Der weltweite Verbrauch an Primärenergie 2010: <strong>11</strong> Milliarden Tonnen equiv. <strong>Erdöl</strong> –<br />

3 fossile Energieträger dominieren den Markt.<br />

Wasserkraft<br />

Atomenergie<br />

Erdgas<br />

Kohle<br />

Der durchschnittliche globale Entölungsgrad von immer noch unter 40%<br />

zeigt das gewaltige Potenzial auf, das dank verbesserter Fördermethoden<br />

nutzbar gemacht werden kann.<br />

In diesem Zusammenhang ist aber auch anzumerken, dass Öl, Gas<br />

und Kohle nach wie vor für Überraschungen sorgen können. Innerhalb<br />

kürzester Zeit hat sich die Situation beim Erdgas dank der Nutzbarmachung<br />

von Schiefergas fundamental verändert, mindestens in den USA.<br />

Das gewaltige Potenzial von Schiefergas, von dem bis vor Kurzem noch<br />

in der Öffentlichkeit keine Rede war, wird in den Worten von Peter<br />

Voser (CEO Shell) zu einer «Angebotsrevolution» auf dem US-Energiemarkt<br />

führen, die auch in anderen Teilen dieser Welt ihre Fortsetzung<br />

finden könnte.<br />

Das Öl an die Oberfläche bringen – die eigentliche<br />

Herausforderung<br />

Von den drei fossilen Energieträgern wird <strong>Erdöl</strong> in den nächsten Jahren<br />

die bescheidensten Zuwachsraten verzeichnen. Kohle hatte in den<br />

vergangenen Jahren die höchsten Steigerungsraten, und es ist anzunehmen,<br />

dass Erdgas und Kohle in den nächsten Jahren weiter abso-<br />

Mio. Tep<br />

18 000<br />

16 000<br />

14 000<br />

12 000<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

2 000<br />

2 <strong>Brennpunkt</strong> – Nr. <strong>68</strong>/ Februar 20<strong>11</strong><br />

0<br />

1980 1990 2000 2010 2020 2030<br />

Verbrauch der Primärenergien bis 2030 – die Hausse setzt sich fort,<br />

die fossile Ära besteht weiter.<br />

Grafik: BP Statistical Review of World Energy 2010<br />

lut und anteilsmässig zulegen werden. Beide Energieträger sind global<br />

gefragt in der Stromerzeugung.<br />

Trotzdem wird nach der Meinung der IEA («2009 World Energy Outlook»)<br />

der <strong>Erdöl</strong>konsum bis 2030 von heute 85 Millionen Fass/Tag<br />

auf rund 105 Millionen Fass/Tag steigen. <strong>Erdöl</strong> bleibt das dominierende<br />

Medium im Transportbereich. Die Entwicklung in den vielen<br />

Weltregionen wird indes uneinheitlich verlaufen. Die saturierten<br />

OECD-Staaten haben, wie erwähnt, zu einem sehr grossen Teil<br />

den «Peak Demand» hinter sich, die Schweiz notabene schon seit<br />

Langem.<br />

Egal, ob man mit einem Verbrauch von <strong>11</strong>0 Millionen Fass/Tag im<br />

Jahr 2030 rechnet (im Sinne von IEA und Saudi Aramco) oder<br />

bescheideneren 95 Millionen Fass/Tag (so der Vertreter von Total),<br />

die Förderkapazitäten müssen in den nächsten Jahren auch beim Öl<br />

erheblich erhöht werden. Nicht zuletzt deshalb, weil neben dem Verbrauchszuwachs<br />

auch die Minderproduktion aus reifen Feldern auszugleichen<br />

ist. Konkret bedeutet dies: weitere Verbesserung in der<br />

Nutzbarmachung bestehender Ölfelder, Vorstoss in neue Explorations-<br />

und Fördergebiete (Offshore generell und neue Förderregionen<br />

wie zum Beispiel die Arktis im Speziellen), Nutzbarmachung<br />

nicht konventioneller <strong>Erdöl</strong>vorkommen in Form vom Ölschiefern<br />

und Teersanden.<br />

Das fossile Zeitalter dauert fort<br />

Noch im Jahre 2050 werden, so zum Beispiel gemäss den Shell-Szenarien,<br />

die drei fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle den Hauptanteil<br />

der Energieversorgung der Welt tragen müssen, auch wenn<br />

die erneuerbaren Energieträger bis dahin zu einer massiven Aufholjagd<br />

starten werden – und dies auch müssen, wenn man die sich<br />

abzeichnende Bevölkerungszunahme und die (erwünschten) Wohlstandgewinne<br />

in den Schwellen- und Entwicklungsländern (= Energiemehrverbrauch)<br />

zugrunde legt. Der Abschied von der fossilen<br />

Welt lässt deshalb nach wie vor auf sich warten. Für die globalen<br />

CO 2-Emissionen ist dies natürlich keine gute Nachricht. Eine Linderung<br />

der sich abzeichnenden zusätzlichen CO 2-Emissionen kann auf<br />

technischer Ebene höchstens über das Einfangen und «Versenken»<br />

der CO 2-Emissionen erfolgen (Carbon Capture and Storage, CCS).<br />

Andere erneuerbare Energien<br />

Biomasse<br />

Wasserkraft<br />

Atomenergie<br />

Erdgas<br />

<strong>Erdöl</strong><br />

Kohle<br />

• • • • WEO 2008 total<br />

Grafik: IEA 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!