Brennpunkt 68/11 - Erdöl-Vereinigung
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6<strong>11</strong><br />
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<strong>Erdöl</strong><br />
(Mio. Tep)<br />
Der weltweite Verbrauch an Primärenergie 2010: <strong>11</strong> Milliarden Tonnen equiv. <strong>Erdöl</strong> –<br />
3 fossile Energieträger dominieren den Markt.<br />
Wasserkraft<br />
Atomenergie<br />
Erdgas<br />
Kohle<br />
Der durchschnittliche globale Entölungsgrad von immer noch unter 40%<br />
zeigt das gewaltige Potenzial auf, das dank verbesserter Fördermethoden<br />
nutzbar gemacht werden kann.<br />
In diesem Zusammenhang ist aber auch anzumerken, dass Öl, Gas<br />
und Kohle nach wie vor für Überraschungen sorgen können. Innerhalb<br />
kürzester Zeit hat sich die Situation beim Erdgas dank der Nutzbarmachung<br />
von Schiefergas fundamental verändert, mindestens in den USA.<br />
Das gewaltige Potenzial von Schiefergas, von dem bis vor Kurzem noch<br />
in der Öffentlichkeit keine Rede war, wird in den Worten von Peter<br />
Voser (CEO Shell) zu einer «Angebotsrevolution» auf dem US-Energiemarkt<br />
führen, die auch in anderen Teilen dieser Welt ihre Fortsetzung<br />
finden könnte.<br />
Das Öl an die Oberfläche bringen – die eigentliche<br />
Herausforderung<br />
Von den drei fossilen Energieträgern wird <strong>Erdöl</strong> in den nächsten Jahren<br />
die bescheidensten Zuwachsraten verzeichnen. Kohle hatte in den<br />
vergangenen Jahren die höchsten Steigerungsraten, und es ist anzunehmen,<br />
dass Erdgas und Kohle in den nächsten Jahren weiter abso-<br />
Mio. Tep<br />
18 000<br />
16 000<br />
14 000<br />
12 000<br />
10 000<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
2 000<br />
2 <strong>Brennpunkt</strong> – Nr. <strong>68</strong>/ Februar 20<strong>11</strong><br />
0<br />
1980 1990 2000 2010 2020 2030<br />
Verbrauch der Primärenergien bis 2030 – die Hausse setzt sich fort,<br />
die fossile Ära besteht weiter.<br />
Grafik: BP Statistical Review of World Energy 2010<br />
lut und anteilsmässig zulegen werden. Beide Energieträger sind global<br />
gefragt in der Stromerzeugung.<br />
Trotzdem wird nach der Meinung der IEA («2009 World Energy Outlook»)<br />
der <strong>Erdöl</strong>konsum bis 2030 von heute 85 Millionen Fass/Tag<br />
auf rund 105 Millionen Fass/Tag steigen. <strong>Erdöl</strong> bleibt das dominierende<br />
Medium im Transportbereich. Die Entwicklung in den vielen<br />
Weltregionen wird indes uneinheitlich verlaufen. Die saturierten<br />
OECD-Staaten haben, wie erwähnt, zu einem sehr grossen Teil<br />
den «Peak Demand» hinter sich, die Schweiz notabene schon seit<br />
Langem.<br />
Egal, ob man mit einem Verbrauch von <strong>11</strong>0 Millionen Fass/Tag im<br />
Jahr 2030 rechnet (im Sinne von IEA und Saudi Aramco) oder<br />
bescheideneren 95 Millionen Fass/Tag (so der Vertreter von Total),<br />
die Förderkapazitäten müssen in den nächsten Jahren auch beim Öl<br />
erheblich erhöht werden. Nicht zuletzt deshalb, weil neben dem Verbrauchszuwachs<br />
auch die Minderproduktion aus reifen Feldern auszugleichen<br />
ist. Konkret bedeutet dies: weitere Verbesserung in der<br />
Nutzbarmachung bestehender Ölfelder, Vorstoss in neue Explorations-<br />
und Fördergebiete (Offshore generell und neue Förderregionen<br />
wie zum Beispiel die Arktis im Speziellen), Nutzbarmachung<br />
nicht konventioneller <strong>Erdöl</strong>vorkommen in Form vom Ölschiefern<br />
und Teersanden.<br />
Das fossile Zeitalter dauert fort<br />
Noch im Jahre 2050 werden, so zum Beispiel gemäss den Shell-Szenarien,<br />
die drei fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle den Hauptanteil<br />
der Energieversorgung der Welt tragen müssen, auch wenn<br />
die erneuerbaren Energieträger bis dahin zu einer massiven Aufholjagd<br />
starten werden – und dies auch müssen, wenn man die sich<br />
abzeichnende Bevölkerungszunahme und die (erwünschten) Wohlstandgewinne<br />
in den Schwellen- und Entwicklungsländern (= Energiemehrverbrauch)<br />
zugrunde legt. Der Abschied von der fossilen<br />
Welt lässt deshalb nach wie vor auf sich warten. Für die globalen<br />
CO 2-Emissionen ist dies natürlich keine gute Nachricht. Eine Linderung<br />
der sich abzeichnenden zusätzlichen CO 2-Emissionen kann auf<br />
technischer Ebene höchstens über das Einfangen und «Versenken»<br />
der CO 2-Emissionen erfolgen (Carbon Capture and Storage, CCS).<br />
Andere erneuerbare Energien<br />
Biomasse<br />
Wasserkraft<br />
Atomenergie<br />
Erdgas<br />
<strong>Erdöl</strong><br />
Kohle<br />
• • • • WEO 2008 total<br />
Grafik: IEA 2009