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Jahresbericht 2009 - Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland

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8<br />

Parlamentarischer Abend<br />

Zwei Monate vor den EU-Parlamentswahlen lud<br />

Euro-Info-Verbraucher e.V. zu einem Parlamentarischen<br />

Abend, bei dem Politiker und Experten<br />

aus <strong>Deutschland</strong> und Frankreich über aktuelle<br />

Themen im EU-Verbraucherschutz diskutierten.<br />

<strong>2009</strong> war für alle, die sich Europa und dem<br />

Verbraucherschutz verschrieben haben, ein<br />

ganz besonders spannendes und ereignisreiches<br />

Jahr: Zum einen standen die Wahlen<br />

zum Europaparlament an. Zum anderen haben<br />

der Richtlinienvorschlag der Europäischen<br />

Kommission zu den Verbraucherrechten<br />

und das Grünbuch zu den kollektiven<br />

Klagemöglichkeiten grundsätzliche Fragen<br />

nach dem Stellenwert und der Ausgestaltung<br />

des EU-Verbraucherschutzes aufgeworfen.<br />

Auch der grenzüberschreitende Verbraucherschutz<br />

im Gesundheitsbereich war ein<br />

wichtiges Thema wegen des Richtlinienvorschlags<br />

über die Ausübung der Patientenrechte.<br />

Zu diesen Themen veranstaltete Euro-Info-<br />

Verbraucher e.V. am 9. März <strong>2009</strong> in Straßburg<br />

den Parlamentarischen Abend „Europawahl<br />

<strong>2009</strong>: Steht der Verbraucher im Mittelpunkt?“:<br />

Nach Impulsreferaten von europäischen<br />

und nationalen Experten und Politikern<br />

aus beiden Ländern folgte ein hoch interessantes<br />

Podiumsgespräch vor Medienvertretern<br />

und Gästen.<br />

Gerd Billen<br />

Der Vorstand des Verbraucherzentrale<br />

Bundesverbandes (vzbv)<br />

stellte fest, dass die Finanzkrise<br />

das Vertrauen der Verbraucher<br />

geschädigt habe. Wichtig sei daher<br />

eine europäische Aufsicht für den<br />

Finanzmarkt, der bisher einem „Wilden Westen“<br />

gleiche. Eine Vollharmonisierung der europäischen<br />

Verbraucherrechte, wie es der Richtlinienvorschlag<br />

„Rechte der Verbraucher“ vorsieht, sei<br />

kein probates Mittel. Den besten Verbraucherschutz<br />

biete ein funktionierender Wettbewerb in<br />

Verbindung mit starken Verbraucherschutzorganisationen.<br />

Alain Lamassoure<br />

Der EU-Parlamentarier zog Bilanz nach über 15<br />

Jahren Gemeinsamer Markt in Europa: Auch<br />

wenn auf dem Papier die Voraussetzungen<br />

geschaffen wurden, so funktioniere der europäische<br />

Binnenmarkt noch lange nicht reibungslos.<br />

Ursache hierfür sei oft die verspätete oder unzureichende<br />

Umsetzung von EU-Richtlinien durch die einzelnen<br />

Mitgliedstaaten in ihr nationales Recht. Dies sei allerdings<br />

nicht nur ein Problem des Verbraucherschutzes. Gerade der<br />

Schutz der Verbraucher mache die Vorteile von Europa deutlich.<br />

Insgesamt müsse sich die EU weiter dafür einsetzen, den<br />

gemeinsamen Markt voranzutreiben – und damit auch das<br />

„gemeinsame Glück“ der Europäer.<br />

Peter Hauk<br />

Synergien bei Euro-Info-Verbraucher e.V.<br />

Der baden-württembergische<br />

Verbraucherminister zielte besonders<br />

auf die Anliegen der<br />

Bewohner des deutsch-französischen<br />

Grenzgebietes ab, weil sie Probleme des<br />

Binnenmarktes als erstes zu spüren bekommen: Bislang<br />

gäbe es nur einen Binnenmarkt für Unternehmer,<br />

nicht jedoch für Verbraucher. Gerade für einen<br />

Wirtschaftsaufschwung sei es wichtig, das Vertrauen<br />

der Verbraucher zurückzugewinnen. Genau das Gegenteil<br />

würde erreicht durch eine Senkung des Verbraucherschutzniveaus,<br />

wie es mit der Vollharmonisierung<br />

einherzugehen droht. Europa sei greifbar<br />

in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, das allerdings<br />

noch viel zu planwirtschaftlich und staatlich<br />

organisiert sei. Auch Hürden im Bau-, Energie und<br />

Mobilfunksektor könnten in der Oberrheinregion<br />

exemplarisch abgebaut werden – durch freiwillige<br />

Verpflichtungen, einen liberalisierten Energiemarkt<br />

und einen Mobilfunk-Grenztarif.

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