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Ausgrabung des prädynastischen Friedhofs in<br />

Abydos (3500 - 3000 v.Chr.), Ägypten<br />

fen Wunde an der rechten Innenhand<br />

untersucht. Dabei kam<br />

heraus, dass sich Ötzi die Verletzung<br />

wenige Tage vor seinem<br />

Tod zugefügt haben muss. Es<br />

war also keine Verletzung, die er<br />

am Tag seines Todes erlitten hatte,<br />

oder gar nach seinem Tod.“<br />

Die Ergebnisse der Studie hatten<br />

zu den Spekulationen geführt,<br />

dass der Mann vom Similaun<br />

bereits Tage zuvor in Kämpfe<br />

verwickelt war, in die Berge fliehen musste<br />

und von seinem Mörder in einer wilden<br />

Hetzjagd verfolgt wurde.<br />

„Journalisten wollen natürlich immer die<br />

große Story. Wie kürzlich auch die Filmcrew<br />

des National Geographic. Ich versuche<br />

sie dann immer auf den Boden der<br />

Realität zurückzuholen. Ob’s bei diesem<br />

Dokumentarfilm geklappt hat, kann ich<br />

nur hoffen.“ National Geographic plant<br />

anhand der wissenschaftlichen Ergebnisse<br />

mehrere Szenarien nachzuspielen, wie<br />

die letzen Tage der berühmtesten Gletschermumie<br />

ausgesehen haben könnten.<br />

Albert Zink und sein Team an der <strong>EURAC</strong><br />

planen indes weitere Untersuchungen an<br />

Ötzi. So hat die Mumie neben der Pfeilverletzung<br />

einige kleine Blutergüsse am<br />

Rücken. An seiner Kleidung fanden sich<br />

Blutspuren. Im Labor wird sich herausstellen,<br />

ob es seine eigenen sind, die von<br />

anderen Menschen oder Tieren. Und wie<br />

Freigelegtes Skelett<br />

aus dem Friedhof in Abydos.<br />

Die genetische Medizin eröffnet<br />

ganz neue Möglichkeiten<br />

für die Anthropologie. Wir können<br />

heute etwa tausende von<br />

Jahren alte Tuberkulose Erreger<br />

nachweisen.<br />

Albert Zink<br />

alt sie sind. Die letzten Tage der berühmten<br />

Gletscherleiche bringen die Welt in<br />

Wallung, Albert Zink weniger: „In Ötzi<br />

steckt weit mehr Forschungspotential als<br />

seine letzten 24 Stunden“, erklärt er und<br />

wischt sich lässig eine Haarsträhne aus<br />

der Stirn.<br />

Der Bozner Pathologe Eduard Egarter<br />

- Vigl und Marco Samadelli haben<br />

große Pionierarbeit bei der Konservierung<br />

von Eismumien geleistet. (vgl. Beitrag<br />

S. 51). Diese gelte es weiter zu entwickeln.<br />

Um vollkommen auszuschießen,<br />

dass sich Mikroorganismen an der Oberfläche<br />

der Mumie festsetzen, müsse man<br />

die kalte Luft durch Stickstoff ersetzen.<br />

„Das hat es bislang noch nicht gegeben<br />

und könnte die Forschung einen großen<br />

Schritt vorantreiben“, so Zink. Neben den<br />

zahlreichen paläopathologischen Studien,<br />

die ihm vorschweben, sei es auch Aufgabe<br />

der Wissenschaft, den 5300 Jahre alten<br />

Bearbeitung von Skelettmaterial im<br />

Grabungshaus in Abydos.<br />

Fund für die Nachwelt bestmöglich<br />

zu erhalten. „Ötzi ist ein<br />

Wunder. Er ist älter und besser<br />

erhalten als die meisten natürlichen<br />

Mumien. Er war weitestgehend<br />

gesund und für damalige<br />

Zeiten beachtliche Mitte 40.<br />

Hätte ihn nicht der Pfeil niedergestreckt,<br />

er wäre wohl noch etwas<br />

älter geworden.“ Der älteste<br />

dokumentierte Mord der Geschichte<br />

war für die Forschung<br />

ein Glücksfall, für Zink allemal. Mumien<br />

sieht er inzwischen zu Hauf. Ein Kooperationsprojekt<br />

mit Sizilien führt in demnächst<br />

nach Palermo. Dort liegen in der<br />

Kapuzinergruft mumifizierte Leichen aus<br />

dem 16. - 19. Jahrhundert. Aus Korea kam<br />

neulich eine Anfrage, ob er nicht an den<br />

Mumienfunden mittelalterlicher Fürstengräber<br />

interessiert sei. Also doch ein bisschen<br />

Indiana Jones im Laborkittel.<br />

Finanzierung<br />

Sigrid Hechensteiner / <strong>EURAC</strong><br />

Wissenschaftskommunikation<br />

sigrid.hechensteiner@eurac.edu<br />

Das Institut für Mumien und den Iceman er-<br />

hielt eine Anschubfinanzierung von der Autonomen<br />

Provinz Bozen - Südtirol (250.000<br />

Euro) und von der Stiftung Südtiroler Sparkasse<br />

(100.000 Euro).<br />

Alza le sopracciglia e fa un mezzo sospiro:<br />

“Mmm, no, non mi fa alcun effetto.<br />

Ötzi per me non è altro che un reperto<br />

archeologico, al limite un bene culturale”.<br />

Marco Samadelli, responsabile per<br />

la conservazione dell’Iceman, una formazione<br />

da perito elettronico in tasca e una<br />

laurea in tecnologia per la conservazione<br />

dei beni culturali all’Università di Camerino<br />

in calendario, fa di tutto per tenere<br />

le distanze. Anzi, tenta persino la via<br />

dissacratoria: “In fondo, i sistemi di conservazione<br />

che metto a punto non si discostano<br />

molto da quelli per i generi alimentari…”.<br />

Eppure non mancano dettagli<br />

che tradiscono un legame forte con<br />

l’Uomo venuto dal ghiaccio: dalle metafore<br />

che sceglie a certe espressioni dei<br />

suoi occhi….<br />

“Quando, nel 1996, mi hanno presentato<br />

Ötzi per la prima volta nell’obitorio della<br />

clinica universitaria di Innsbruck mi avevano<br />

impressionato molto di più le decine<br />

di cadaveri che lo circondavano”, ricorda<br />

Samadelli. Ma nemmeno la mummia<br />

ritrovata qualche anno prima nel<br />

ghiacciaio del Similaun lo aveva lasciato<br />

indifferente: “Lo tenevano avvolto in teli<br />

sterili imbottiti di ghiaccio in scaglie e<br />

chiuso in una normale cella mortuaria.<br />

Ogni volta che lo estraevano era come se<br />

gli facessero la ceretta; il cotone si attaccava<br />

alla pelle, alla carne. Non lo si poteva<br />

proprio tenere così”.<br />

Fu così che, nell’inverno del 1997, Samadelli<br />

si richiuse nello scantinato dell’ospedale<br />

di Merano per sviluppare una soluzione<br />

che consentisse da un lato una migliore<br />

conservazione e dall’altro l’esposizione<br />

nel Museo Archeologico di Bolzano.<br />

Dopo vari esperimenti sfruttando<br />

una mummia ricreata appositamente,<br />

Ötzi 3, partecipò al progetto che permise<br />

di mettere a punto una cella dotata di<br />

una finestra, mantenuta a temperatura di<br />

circa meno 6 gradi centigradi con un tas-<br />

Quello che le mummie<br />

le conserva<br />

Poco importa che minimizzi, concentrandosi sulla<br />

descrizione dettagliata della speciale cella di refrigerazione<br />

che ha messo a punto per Ötzi. Anche il tecnico Marco<br />

Samadelli ha ceduto al fascino della mummia del Similaun.<br />

In fondo, i sistemi di<br />

conservazione che metto<br />

a punto non si discostano<br />

molto da quelli per<br />

i generi alimentari…<br />

Marco Samadelli è anche il fotografo del Museo Archeologico di Bolzano.<br />

Marco Samadelli<br />

so di umidità relativa del 98 per cento. Il<br />

tutto controllato da un computer centrale<br />

che regola ogni funzione. “Questo cervellone<br />

informatico ha occhi e orecchie<br />

che tengono sotto osservazione la salute<br />

di Ötzi. Garantiscono che la sua nuova<br />

casa sia in perfette condizioni e sono<br />

pronte a intervenire in caso di emergenza”,<br />

spiega Samadelli accarezzando fili<br />

50 Dezember – Dicembre 2007 Dezember – Dicembre 2007 51<br />

Foto: Marco Samadelli

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