26.08.2013 Aufrufe

Ein Graukranich erobert Europa - Europäischer Wettbewerb

Ein Graukranich erobert Europa - Europäischer Wettbewerb

Ein Graukranich erobert Europa - Europäischer Wettbewerb

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gedanken. Wir wichen immer wieder aus, verfielen in Panik und flogen auf. Immer mehr<br />

tote Kraniche stürzten ab. Endlich fielen keine Schüsse mehr, die Männer waren weg.<br />

Trotzdem waren wir alle immer noch aufgewühlt. Erst nach einiger Zeit hatten wir uns<br />

beruhigt.<br />

Die Gefahr, die den Kranichen in einigen Ländern droht, durch illegalen Abschuss, das<br />

Ausnehmen ihrer Nester und das <strong>Ein</strong>fangen von Jungvögeln, nimmt zu. Gleichzeitig<br />

wächst aber auch die Zahl ihrer Freunde und Beschützer auf allen Kontinenten.<br />

Menschen aus Ost und West, Süd und Nord, aus „reichen“ wie aus „armen“ Ländern<br />

arbeiten zusammen zum Schutz der Kraniche.<br />

Dann war alles wieder wie immer. Am Abend suchten wir uns einen geeigneten Platz zum<br />

schlafen. Und bei der Morgendämmerung flogen wir wieder los. Wir überquerten Berge,<br />

Täler, Felder, Wiesen, Gebirgsketten, Flüsse und Seen. Nach mehreren Wochen kamen<br />

wir endlich am Lac du Der Chantecoq einem Stausee in Frankreich an. Er ist ein<br />

Rastplatz für viele Zugvögel. Zu denen auch wir gehören. Wir landeten. Die Gruppen<br />

teilten sich auf. Fast alle suchten sich eigene Plätze. Ich sah Erschrockenheit und<br />

Entsetzen auf den Gesichtern meiner Eltern. "Was ist denn?", fragte ich. "Es ist so<br />

anders.", antwortete Mama. Sie bewegte den Schnabel kaum. "Der Stausee war früher<br />

nicht so ... na ja wie soll man sagen? … leer. Es war nicht so viel Wasser weg!", sagte<br />

Papa. Mir fiel nichts auf, ich war ja das erste Mal hier. Ich wollte diese Rastpausen hier<br />

schließlich genießen und mir wieder Fettreserven anzufressen. Später machte ich mich<br />

mit meinen Eltern auf die Suche nach Futter. So ging es etwa zwei Wochen. Wir suchten<br />

Futter, tranken und es passierte eigentlich nicht besonderes.<br />

Alle Kraniche brauchen zum Leben und Großziehen ihrer Jungen wasserreiche<br />

Feuchtgebiete. Dort finden sie ihre Nahrung. Nur dort schlafen und nisten sie, denn nur<br />

hier finden die Jungen Schutz vor Fressfeinden wie Füchse, Wildschweine und<br />

streunenden Hunde. Leider werden diese Gebiete weltweit vom Menschen trocken<br />

gelegt und zerstört. Damit zwingen wir die Kraniche sich andere Gebiete zu suchen, die<br />

aber auch woanders immer weniger werden.<br />

Der Lac du Der Chantecoq war eigentlich<br />

ganz schön. Trotz des viel wenigeren<br />

Wassers. <strong>Ein</strong>es Tages aber kam es anders.<br />

Es war Spätnachmittag. Die Sonne<br />

schien warm auf uns herab und kleine<br />

Insekten tummelten sich in dem hohen<br />

Gras. Libellen schwirrten übers Wasser<br />

und ein paar Frösche quakten ein Konzert<br />

auf Seerosenblättern. Ich suchte gerade<br />

Futter. Da regte sich etwas unter meinen<br />

Füßen. Die Erde zitterte. <strong>Ein</strong> Erdbeben!<br />

Die Erde zitterte immer mehr und bald<br />

bebte die Erde richtig. Ich bekam Angst. Immer wackeliger wurde sie. Ich rief nach<br />

meinen Eltern. Doch vergebens. Sie kamen nicht. Immer und immer wieder rief ich nach<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!