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Theo Hug - European MediaCulture

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<strong>European</strong> Medi@Culture-Online http://www.european-mediaculture.org<br />

angemessen, im Zweifelsfalle bis auf weiteres das Kriterium der Relevanz der<br />

bearbeiteten Problematik über das der wissenschaftlichen Systematik zu stellen.<br />

Analoges gilt im übrigen auch für diese Einteilung medienpädagogischer<br />

Aufgabenbereiche. Es wird sich zeigen, ob und inwieweit sie in Zukunft noch sinnvoll sein<br />

wird, da im Zuge der wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen<br />

Entwicklungen ständig neue Aufgaben, Konzepte und Verfahren hervorgebracht werden<br />

(cf. Rickert 1993). Die Medienpädagogik ist damit in einem Spannungsfeld angesiedelt, in<br />

dem die Zuständigkeiten fließend sind und im Detail immer wieder neu abgesteckt und<br />

formuliert werden müssen (vgl. die Stichworte ‘ästhetische Bildung’,<br />

‘informationstechnische Bildung’, ‘sozialwissenschaftliche Informatik’, ‘Medienökologie’,<br />

‘Instruktionsdesign’ sowie ‘Informations–’, ‘Wissens–’ und ‘Kulturmanagement’). Eine<br />

Schwierigkeit besteht dabei darin, daß sie sich nicht mit wissenschaftlichen oder<br />

philosophischen Betrachtungen allein begnügen kann, sondern auch didaktische<br />

Konzeptionen, Reflexionshilfen und Orientierungsangebote für praktisch–pädagogische<br />

Zwecke bereitstellen muß. Darüber hinaus dürfte aber die größte Herausforderung im<br />

angemessenen Umgang mit komplexen Problemlagen liegen. Jed Medienpädagogik, die<br />

sich nicht von vornherein dem techno–ökonomischen Diktat der Medienfröhlichkeit<br />

unterordnen oder der Entwicklung von Strategien der Gewissensberuhigung für<br />

Technokraten verschreiben will, wird um eine differenzierte Auseinandersetzung mit<br />

medienkritischen und sozialwissenschaftlichen Denkangeboten nicht herumkommen.<br />

Darin liegen zugleich ihre Chancen der Professionalisierung und der kritisch–reflexiven<br />

Technologiegestaltung (cf. <strong>Hug</strong> 1998).<br />

3. Medienpädagogische Ansätze und Zugänge<br />

Die ersten medienpädagogischen Ansätze liegen weit zurück. 3 Insofern Medien zu allen<br />

Zeiten als materielle und informative Lehr– und Lernhilfen eingesetzt wurden, werden<br />

mitunter ach schon die steinzeitlichen Höhlenmalereien als Jagdanleitungen interpretiert<br />

(cf. Schorb 1995, 17). In der deutschsprachigen Literatur werden die Anfänge der<br />

Medienpädagogik jedoch zumeist mit dem Einsatz von Tafel und Kreide in den<br />

mittelalterlichen Klosterschulen angesetzt. Während diese frühen Formen des<br />

Medieneinsatzes vornehmlich bei der Heranbildung des geistlichen Nachwuchses dienlich<br />

3 Eine Geschichte des medienpädagogischen Denkens und Handeln liegt bislang nur auszugsweise vor<br />

(cf.Meyer 1978, sowie die Beiträge in Hiegemann/Swoboda 1994, 25–236).<br />

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