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Theo Hug - European MediaCulture

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<strong>European</strong> Medi@Culture-Online http://www.european-mediaculture.org<br />

zum Medienproduzenten gewinnen pragmatische Dimensionen wie die Formulierung<br />

eigener Zielsetzungen und Bedürfnisse, die Gestaltung und Verbreitung eigener Inhalte<br />

sowie die Erweiterung ästhetischer Erfahrungen an Bedeutung. Die Ansätze<br />

handlungsorientierter Medienpädagogik bleiben damit nicht auf die Reflexion dessen<br />

beschränkt, was Medien mit Menschen machen, sondern rücken das in den<br />

Vordergrund, was Menschen mit Medien machen können. Diese Dimensionen gilt es<br />

mittels Anleitungen zur praktischen, mehr oder weniger politisch motivierten<br />

Medienarbeit einzulösen (z. B. in Form von Foto– und Videoprojekten, Radiosendungen<br />

oder neuerdings auch internetbasierten Projekten) (cf. Brenner / Niesyto 1993). Die<br />

Zielsetzung der Entfaltung von Handlungskompetenzen im Umgang mit Medien und der<br />

Erweiterung entsprechender Gestaltungsspielräume erweist sich allerdings zumindest<br />

als partiell kontrafaktische, da aus den einschlägigen Projekten nur selten eine<br />

dauerhafte und aktive Mitgestaltung des öffentlichen Mediengeschehens resultiert.<br />

Angesichts verbreiteter Formen des alltäglichen Medienhandelns, der zunehmenden<br />

Mediatisierung des Alltagslebens und postmoderner Zeitdiagnosen finden symbolische<br />

und kulturelle Dimensionen, biographische sowie lebensweltliche Akzentuierungen und<br />

sozialökologische Erweiterungen und Neuformulierungen verstärkt Beachtung (cf.<br />

Baacke / Sander / Vollbrecht 1988; Baumgartner 1993; Baacke 1994; 1997).<br />

4. Medienkompetenz als Schlüsselbegriff der neueren Medienpädagogik<br />

Der Begriff ‘kommunikative Kompetenz’ wurde von Dieter Baacke (1973) in die<br />

erziehungswissenschaftliche Diskussion eingeführt. Er ist in unterschiedlichen<br />

Ausdifferenzierungen bis heute im Kontext von <strong>Theo</strong>rie und Praxis der Bildungs–, Sozial–<br />

und Kulturarbeit sowie insbesondere im Hinblick auf die aktuellen medienpädagogischen<br />

Debatten bedeutsam geblieben (cf. Lauffer / Volkmer 1995). Im Zuge dieser<br />

Ausdifferenzierungen ist in den letzten Jahren der Ausdruck ‘Medienkompetenz’ (‘media<br />

literacy’) zum Schlüsselbegriff der medienpädagogischen Bemühungen avanciert (cf. v.<br />

Rein 1996). Er bezieht sich auf konzeptionelle und pragmatische Dimensionen des<br />

Umgangs mit Medienangeboten im allgemeinen und medialen Lernumgebungen im<br />

besonderen, die Entwicklung von Softwareprodukten und elektronischen Werkzeugen<br />

sowie auf die Reflexion von Deutungsmustern, diskursiven Zusammenhängen, Modi der<br />

Codierung und Decodierung, medialen Organisationsstrukturen und neuen Berufspraxen.<br />

Die Fähigkeiten, die mit diesen Aspekten verknüpft sind, werden in einer umfänglichen<br />

Medienkompetenz gebündelt, die sich von engeren Vorstellungen der Computer Literacy<br />

abgrenzt. Während in den Computeralphabetisierungskonzepten der Informatik<br />

programmiertechnische Aspekte wie der Umgang mit computertechnischen Ausdrücken<br />

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