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was wir anbieten - Albert Schweitzer Kinderdorf Hessen ev

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ask Familienberatungsstelle Hanau Jahresbericht 2005<br />

Familienorientierung. Etwa 60% der Männer nehmen pragmatisch bis unsicher ihre Rolle<br />

wahr, während ein Anteil von 19% noch dem traditionellen Männerbild entspricht.“ 5<br />

„Wer Karriere machen will, hat kein Privatleben, lautet die Ordensregel der<br />

Unternehmenswelt. Doch der eherne Grundsatz wankt. Jüngere Manager denken anders.<br />

Sie wollen nicht mehr verzichten. Anders als ihre älteren Vorgesetzten wünschen diese<br />

Führungskräfte sich beides: Kind und Karriere. Sie streben nach beruflichem Erfolg und sind<br />

nicht bereit, die intakte Beziehung zu Frau und Kindern auf dem Altar der Managerehre zu<br />

opfern.“ 6<br />

„Wie passen Kinder und Karriere zusammen? Volker Baisch, Leiter des Väterzentrums in<br />

Hamburg, hilft Männern bei der Beantwortung dieser Frage. …Väterzentrum - das klang<br />

nach Männergruppe und selbst gestrickten Socken. „Die Vorurteile waren natürlich da“, sagt<br />

Baisch, „aber jetzt erfährt die Vaterrolle immer mehr Aufwertung.“ Heute holen auch Werber,<br />

Manager und Ingenieure im Väterzentrum Rat ein.“ 7<br />

Die Situation von Familien und die Rollen des Vaters und der Mutter in der Familie sind in<br />

den letzten Jahren verstärkt in den Blickpunkt öffentlichen Interesses gerückt. Seien es die<br />

„Bündnisse für Familien“, von der SPD-Politikerin und ehemaligen Bundesministerin Renate<br />

Schmidt initiiert, oder die Stiftung „Familie hat Zukunft“ der Hessischen Landesregierung:<br />

Zahlreiche Ansätze dokumentieren das Interesse, dass sich bei den „Hauptakteuren“ der<br />

Familie und im sozialen Umfeld von Familien et<strong>was</strong> bewegen möge. Die Verbesserung der<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Väter und Mütter scheint eine zentrale<br />

gesellschaftliche Aufgabestellung der Gegenwart zu sein. 8<br />

Dabei ist wohl eine Grundannahme, dass die Geburtenziffer in einer von Überalterung<br />

betroffenen Gesellschaft dann wieder ansteigen kann, wenn sich gesellschaftliche<br />

Wertorientierungen nicht ausschließlich an technologischen und ökonomischen<br />

Spitzenleistungen ausrichten, oder individuelle Zielsetzungen sich nicht ausschließlich auf<br />

die Werte Selbstver<strong>wir</strong>klichung und Freiheit beziehen. Ein wachsender Trend ist es,<br />

Familienarbeit, gerade auch wenn sie von Männern erbracht <strong>wir</strong>d, in aller Öffentlichkeit als<br />

ehrenhafte und wertvolle Arbeitsleistung zu betrachten, obwohl sie kurzfristig keinen oder nur<br />

einen geringen ökonomischen Nutzen für den bringt, der sie leistet. 9<br />

Die Forderungen der Frauenbewegung nach gleichen Zugangs- und Aufstiegschancen für<br />

Frauen in die und in der Berufswelt, nach gleichverantwortlicher Beteiligung der Männer an<br />

der Erziehungs- und Hausarbeit - vor 25 Jahren noch ein Thema ökologischer, intellektueller<br />

und linker Zirkel - <strong>wir</strong>d heute von breiten bürgerlichen und konservativen Kreisen<br />

aufgegriffen, gelebt und umgesetzt. 10 Lehrerehepaare, Arztehepaare, freiberuflich tätige<br />

Paare, ökologisch orientierte Handwerkerpaare leben schon seit Jahren Familienmodelle, die<br />

beiden Partnern den gleichen Zugang zu Beruf und Familie ermöglichen. Relativ neu ist es,<br />

dass es starke Anstrengungen gibt, dieses „partnerschaftliche Modell von Elternschaft“ in<br />

den Rang eines gesellschaftlichen Leitbildes zu erheben.<br />

Natürlich sind es auch die wachsenden Zahlen junger Männer selbst, die diese Bewegung<br />

vorangebracht haben: Sie wollen nicht mehr nur die Ernährer ihrer Kinder sein, sondern<br />

wollen sie heranwachsen sehen, sie erziehen, in enger Beziehung zu ihnen leben 11 .<br />

5<br />

Richter, Robert; Verlinden, Martin Münster 2000, Vom Mann zum Vater, S. 9<br />

6<br />

Managermagazin Heft 7/2004, S. 148 ff.<br />

7<br />

Lufthansa exclusive, Heft 1/2006, S. 12 ff.<br />

8<br />

Vgl auch die Studie von Fthenakis, Minsel, Die Rolle des Vaters in der Familie, veröffentlicht vom<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Juli 2001<br />

9<br />

Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass dieser Trend natürlich auch einen heftigen „Gegenwind“<br />

bei „Strukturkonservativen“ (s.o.) entfacht.<br />

10<br />

Siehe die aktuelle Gesetzesinitiative der Familienministerin zur Erziehungszeit von Vätern.<br />

11<br />

Vgl. z.B. die Aktivitäten des „Väterforums Offenbach“ e.V., Broschüre: „Ich bin gerne Vater“,<br />

Hrsg.:www.hessenstiftung.de<br />

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