Sonntag, den 10. Februar 2013
Sonntag, den 10. Februar 2013
Sonntag, den 10. Februar 2013
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
auch mit Augenzeugen gesprochen. Einer der zwölf engen Freunde von Jesus<br />
hat ihm vielleicht folgendes berichtet:<br />
Mit Jesus unterwegs zu sein war ein zutiefst bewegendes Erlebnis für mich.<br />
Nicht nur zu hören, was er über Gottes Reich zu sagen hat, über Gottes Liebe<br />
und die Möglichkeit das jetzt zu leben, war großartig, sondern auch zu erleben<br />
wie er kranke Menschen geheilt hat oder andere Zeichen der Nähe Gottes<br />
Reichs gesetzt hat, hat uns alle beeindruckt. Wir waren überzeugt, dass in<br />
Jesus der längst versprochene Messias gekommen war, der gesalbte Gottes.<br />
Wir konnten nicht warten dass er uns sagt: jetzt gehen wir nach Jerusalem.<br />
Ja, wenn er das sagt, <strong>den</strong>n waren wir sicher; der Weg nach Jerusalem wird ein<br />
großer Triumph sein. Das Volk wird aufstehen und die gehassten Römer aus<br />
dem Land werfen. Die Hohen Priester im Tempel wer<strong>den</strong> Jesus zu Füßen<br />
sitzen. Dort wer<strong>den</strong> wir Gottesdienst feiern, wie es noch nie gegeben hat, dort<br />
im wirklichen Hause des Herrn Jesu.<br />
Aber damals als Jesus doch sagte: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,<br />
und es wird alles vollendet wer<strong>den</strong>, was geschrieben ist durch die Propheten<br />
von dem Menschensohn. Wir konnten es überhaupt nicht verstehen oder<br />
begreifen, dass er nicht von Triumph oder Festgottesdienste sprach, sondern,<br />
dass die Hohen Priester ihn an die Römer übergeben wür<strong>den</strong>, die ihn<br />
anspucken, schlagen und töten wür<strong>den</strong>. Nein, das war der absolute Gegensatz<br />
zu dem was, wir glaubten, was geschehen würde.<br />
Wir waren verunsichert. Wir haben uns gefragt, was ist mit Jesus? Warum<br />
erzählt er solch Unfug in krassem Widerspruch zu dem was wir so sicher<br />
glaubten?<br />
Und dann geschah etwas was mich noch mehr verunsicherte.<br />
Wir waren auf der Straße in der Nähe von Jericho.<br />
Da war ein blinder, der saß am Straßenrand und bettelte. Nun es gab damals<br />
viele Bettler in Israel. Und wenn wir bei jedem einzelnen Bettler anhalten<br />
wür<strong>den</strong>, wären wir nie nach Jerusalem gekommen. Irgendwie fand der Bettler<br />
heraus, wer gerade vorbei ging, und schrie: Du Sohn Davids, erbarme dich<br />
meiner!<br />
Natürlich haben wir versucht ihn ruhig zu stellen. Die Ankunft nach Jerusalem<br />
war für uns höchste Priorität. Wir wollten Jesus nicht von seinem großen Ziel<br />
ablenken.<br />
Aber nein, entweder hat der Bettler besonders laut geschrieen oder Jesus<br />
wollte uns etwas deutlich machen.<br />
Jesus bleibt stehen. Normalerweise wäre er gleich zu einer Person in Not<br />
hingegangen. Aber dies Mal bleibt er stehen und ließ uns <strong>den</strong> Bettler zu ihm<br />
bringen, als ob wir genau merken sollten, was jetzt geschieht. In aller Seelen<br />
Ruhe fragt er <strong>den</strong> blin<strong>den</strong> Bettler, was er, Jesus, für ihn tun solle. War das<br />
2