Heute schon entschieden? - Evangelische Kirchengemeinde ...

Aber eigentlich hat der ja noch
genug im Schrank, also erst
mal einen Tee trinken.
Genauso verhält es sich mit
dem Lernen auf die Klassenarbeit
übermorgen, denn die
ist ja noch so weit weg, da
kann man auch morgen erst
anfangen zu lernen.
Nun sind das alles eher lästige
und kleinere Alltagsentscheidungen,
die uns unser Leben
nicht wirklich schwer machen.
Doch wie verhält es sich mit
Entscheidungen, die nicht so
banal sind und ganz andere
Auswirkungen auf mein Leben
oder meine Mitmenschen
haben? So hat der Entschluss
eine bestimmte Ausbildung
oder ein Studium zu beginnen,
weitreichende Folgen und
kann auch nicht von heute auf
morgen entschieden werden.
Auch das Beenden einer
Beziehung ist für viele ein
ganz schwerer Entschluss und
nicht leicht zu fällen, denn es
verletzt sicherlich beide
Partner, wenn einer diesen
Schritt geht.
Solche oder andere schwere
Entscheidungen lassen einen
tage- oder auch wochenlang
das Hirn zermartern und man
trägt schwer an ihnen. Man
wägt zwischen verschiedenen
Möglichkeiten ab, bewertet
diese, prüft die Konsequenzen
und fasst dann einen
Entschluss.
Klingt eigentlich einfach oder?
Doch oftmals ist man sich
trotzdem sehr unsicher und
weiß nicht, ob die gewählte
Möglichkeit die richtige ist. Das
Beste wäre es, wenn es
jemanden gäbe, der einem
sagt: „Mach das, das ist der
richtige Weg, die Lösung für
dein Problem“.
Das Tolle ist, dass es so
jemanden in gewisser Weise
gibt, nämlich Gott. Und er
würfelt garantiert nicht. Er
weiß, was das Richtige für uns
ist und kann uns den Weg
dahin zeigen. Wir sollen in
seinem Sinn und nach seinem
Wollen handeln. Jesus sagt
das auch in der Bibel, im
Johannesevangelium steht:
„Was ihr bitten werdet in
meinem Namen, das will ich
tun, damit der Vater
verherrlicht werde im Sohn“
(Joh. 14, 13).
Gott nimmt uns dabei leider
nicht die Last einer
Entscheidung, er verringert sie
aber und macht es uns leichter
diese zu treffen.
Dies hat auch der österreichische
Schriftsteller Karl-
Heinrich Waggerl einmal ganz
treffend ausgedrückt: „Erbitte
Gottes Segen für deine Arbeit,
aber verlange nicht auch noch,
dass er sie tut.“ Gott zeigt uns
die Richtung, wir müssen
diese nur noch einschlagen
und in diese Richtung gehen.
Benedikt Helber