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Vorsorge rettet Leben – Darmkrebs - Asklepios

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Vom Megatrend zur Mediensucht<br />

Psychiatrie und Psychotherapie im Kampf gegen eine neue Erkrankung<br />

Auf einer Skala von eins bis zehn: Schmerzen<br />

Sie beeinträchtigen die <strong>Leben</strong>squalität und können gravierende Folgen haben.<br />

<strong>Vorsorge</strong> <strong>rettet</strong> <strong>Leben</strong> <strong>–</strong> <strong>Darmkrebs</strong><br />

In der Bundesrepublik ist die <strong>Darmkrebs</strong>-<strong>Vorsorge</strong> jederzeit problemlos möglich.<br />

Nr. 39 April 2009<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 1


Editorial<br />

Attraktive<br />

Bildungschancen für alle<br />

Weitere Informationen zur<br />

COA-Weiterbildung:<br />

http://www.asklepios.com/wiesbaden/<br />

WiesbadenAusWeiterbildung/Wiesbaden_<br />

AusWeiterbildung_COA.htm<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

Dr. Bernard gr. Broermann<br />

das Niveau der diagnostischen und therapeutischen<br />

Leistungen in all unseren<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken ist sehr hoch. Dies<br />

wäre jedoch nicht möglich ohne die zahlreichen<br />

Bildungsmaßnahmen, in denen<br />

Fachwissen vertieft oder Spezialwissen<br />

erweitert werden kann. Doch wir bilden<br />

nicht nur fort, sondern eröffnen unseren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch<br />

Bildungschancen in neuen Berufsfeldern.<br />

So wird ab Mitte 2009 an den Standorten<br />

Wiesbaden und Bad Wildungen die<br />

berufsbegleitende Weiterbildung zur/m<br />

Chirurgischen Operationsassistentin/en,<br />

angeboten.<br />

Bereits seit dem Herbstsemester 2008<br />

können zukünftige Ärztinnen und Ärzte<br />

an der neu gegründeten <strong>Asklepios</strong> Medical<br />

School Medizin studieren. Möglich<br />

wurde dies durch eine Kooperation mit<br />

der Semmelweis Universität Budapest,<br />

die in ihrer Art und Ausrichtung zukunftsweisend<br />

ist. Der neue Campus<br />

in der Hansestadt macht aber nicht nur<br />

den Medizin-Standort Hamburg attraktiver,<br />

er unterscheidet sich auch deutlich<br />

vom Betrieb der staatlichen Universitäten:<br />

Die Studentinnen und Studenten<br />

können aufgrund der überschaubaren<br />

Semestergröße den Beruf des Arztes unter<br />

optimalen äußeren Bedingungen bei<br />

gleichzeitigem direkten und persönlichen<br />

Kontakt zu den Dozenten erlernen.<br />

Weitere Informationen zu diesem her-<br />

ausragenden Beispiel europäischer Zusammenarbeit<br />

finden Sie auf den Seiten<br />

40/41 in diesem Magazin.<br />

Das medizinische Wissen wächst rasant.<br />

In Hunderten von Fachjournalen werden<br />

ständig die neuen Erkenntnisse publiziert.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Zentralbibliothek<br />

Online bündelt dieses umfangreiche<br />

Wissen und macht es allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern schnell und<br />

unkompliziert zugänglich <strong>–</strong> zum Wohle<br />

der Patienten sowie zur eigenen Fortund<br />

Weiterbildung. Im Rahmen des<br />

bundesweiten Wettbewerbs unter der<br />

Schirmherrschaft von Bundespräsident<br />

Horst Köhler wurde die <strong>Asklepios</strong> Zentralbibliothek<br />

Online im November 2008<br />

als einer der „Orte im Land der Ideen“<br />

ausgezeichnet. Ich gratuliere allen Beteiligten<br />

zu diesem Erfolg!<br />

Die Erschließung neuer Berufsfelder,<br />

ein zukunftsweisender Medizin-Campus<br />

und eine Zentrale Onlinebibliothek<br />

sind nur drei Beispiele von vielen. Doch<br />

sie verdeutlichen eindrucksvoll, wie<br />

schnell und engagiert <strong>Asklepios</strong> auf die<br />

Entwicklungen des Gesundheitsmarktes<br />

reagiert.<br />

Ihr<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 3


Titelthema S. 6<br />

S. 20<br />

S. 32<br />

S. 52<br />

Titelthema<br />

▼Inhalt<br />

6 <strong>Vorsorge</strong> <strong>rettet</strong> <strong>Leben</strong> - <strong>Darmkrebs</strong><br />

8 Angst und Scham sind die großen Chancen<br />

des <strong>Darmkrebs</strong>es<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

10 Medizinticker<br />

12 Magenkrebs: Neue Methode kann Totaloperation<br />

ersparen<br />

14 Neue Einblicke ins Herz durch Magnetfelder<br />

15 Führend in der Therapie durch Asbest verursachender<br />

Tumoren<br />

16 Aktion saubere Hände <strong>–</strong> Wir machen mit!<br />

18 Kooperation mit Zukunftscharakter<br />

20 Vom Megatrend zur Mediensucht<br />

22 Wohlfühlen im eigenen Körper<br />

Gesundheit & Wirtschaft<br />

24 Kurz und Knapp<br />

26 „Die Mitarbeiter sind sensibilisiert“, gesetzliche<br />

Zertifizierungspflicht für das Qualitätsmanagement in<br />

stationären Reha-Einrichtungen<br />

28 Stabilität und Kontinuität: <strong>Asklepios</strong> mit bestem Rating<br />

der Branche in Deutschland<br />

30 Baukasten statt Bierkasten<br />

Präventionskampagne „Alkohol <strong>–</strong> ohne mich!“<br />

32 Nachhaltiges <strong>Asklepios</strong>-Engagement in<br />

Tsunamie-Region<br />

34 International standardisierte Ausbildungsprogramme am<br />

Institut für Notfallmedizin<br />

36 Das <strong>Asklepios</strong> Future Hospital auf der Medica 2008<br />

38 Personalia<br />

40 Ein Stück Ausland in der Uni<br />

41 Impressum<br />

Patientenforum<br />

42 <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg würdigt Herbert Löwy<br />

43 Lukrative Kundenangebote, starke Partner.<br />

Bankmitarbeiter sind wie Kollegen im eigenen Hause<br />

44 Schaurig schön!<br />

45 Neues Ventil fürs Hirn<br />

46 Auf einer Skala von eins bis zehn: Schmerzen<br />

48 Innovationen im Labor<br />

49 Bewerben Sie sich für den Golden Helix Award 2009<br />

50 Anlaufstelle für alle Notfälle<br />

52 Kampf den Zornesfalten<br />

54 Waisenkinder der Medizin<br />

56 Oft ist der Schulranzen viel zu schwer<br />

58 Lotsin durch Klinik und Krankheit: die Breast Care Nurse<br />

60 <strong>Asklepios</strong> Quiz/Vorschau auf die <strong>Asklepios</strong> intern Nr. 40<br />

61 Buchtipps<br />

62 Klinikübersicht<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

für die Patienten immer am Ball zu bleiben<br />

hat bei <strong>Asklepios</strong> höchste Priorität. Dem<br />

widmen sich auch drei Beiträge im vorliegenden<br />

Heft.<br />

Als zentrale Maßnahme zum Schutz von Patienten,<br />

Besuchern und Mitarbeitern rückt<br />

die Hygiene der Hände zur Verringerung<br />

von Krankenhausinfektionen immer mehr in<br />

den Vordergrund. Auf die besondere Bedeutung<br />

der hygienischen Händedesinfektion<br />

gehen Hygieneexperten ein.<br />

Die Nutzung moderner Medien ist ein nicht<br />

aufzuhaltender Trend. Fernsehen, Computer<br />

und Videospiele bestimmen die Freizeit und<br />

damit oft auch den Alltag vieler Menschen.<br />

In einigen Fällen wird dieses Unterhaltungsvergnügen<br />

zur Sucht. Nur wenige Kliniken<br />

in Deutschland bieten Therapien für Mediensüchtige<br />

an <strong>–</strong> unser <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum<br />

in Wiesen ist eine davon. Lesen Sie,<br />

wie Menschen mit einer Medienabhängigkeit<br />

dort therapiert werden können.<br />

Die Zentralen Notaufnahmen (ZNA) sind<br />

Anlaufstellen für alle Notfälle. Am Beispiel<br />

unserer <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona zeigen wir,<br />

wie die neu gestaltete ZNA zu einer Steuerungszentrale<br />

für das gesamte Krankenhaus<br />

wird.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lesezeit<br />

mit der aktuellen „<strong>Asklepios</strong> intern“.<br />

Ihr<br />

Dr. Tobias Kaltenbach<br />

Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung


Titelthema<br />

<strong>Darmkrebs</strong> in Deutschland nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts für 2004<br />

Neuerkrankungen pro 100.000 nach Altergruppen<br />

<strong>Vorsorge</strong> <strong>rettet</strong> <strong>Leben</strong> - <strong>Darmkrebs</strong><br />

Die gute Nachricht vorab: In der Bundesrepublik ist die <strong>Darmkrebs</strong>-<strong>Vorsorge</strong> jederzeit problemlos möglich. <strong>Darmkrebs</strong><br />

zählt außerdem zu den am besten erforschten Krebsarten beim Menschen. Dennoch gehört er zu den häufigsten<br />

Krebserkrankungen in den Industrienationen. In Deutschland rangiert <strong>Darmkrebs</strong> bei den Männern auf Platz zwei<br />

nach dem Lungenkrebs, bei den Frauen gibt es lediglich bei Brustkrebs mehr Erkrankungsfälle. Jährlich werden in<br />

Deutschland rund 73.000 Menschen neu mit der Diagnose <strong>Darmkrebs</strong> konfrontiert, 28.000 von ihnen sterben.<br />

Die Entstehung der Krankheit wird von zahlreichen Faktoren<br />

beeinflusst. Neben persönlichen Ernährungs- und <strong>Leben</strong>sgewohnheiten<br />

zählen dazu auch jahrelange Bewegungsmuster.<br />

Oft spielen bei der Erkrankung jedoch auch genetische Faktoren<br />

eine Rolle: Patienten mit einer positiven Familienanamnese für<br />

<strong>Darmkrebs</strong> haben ein leicht erhöhtes Risiko im Vergleich zur<br />

anderen Bevölkerung.<br />

<strong>Darmkrebs</strong> wächst nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt<br />

sich schleichend, manchmal über Jahre hinweg. Die Erkrankung<br />

entsteht fast immer aus gutartigen Vorläufern, den<br />

sogenannten Polypen. Polypen sind Wucherungen der Schleimhaut.<br />

Werden sie frühzeitig erkannt und entfernt, kann das den<br />

Krebs verhindern.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, an <strong>Darmkrebs</strong> zu erkranken, erhöht<br />

sich mit steigendem <strong>Leben</strong>salter. Am häufigsten betroffen ist<br />

die Altersgruppe der 60- bis 70-Jährigen. Genveränderungen<br />

können allerdings auch von den Eltern vererbt werden. In diesen<br />

Fällen kann <strong>Darmkrebs</strong> auch schon bei Jüngeren entstehen.<br />

Aus diesem Grunde ist bei einem familiären Risiko besondere<br />

Vorsicht geboten. Eine Darmspiegelung sollte dann bereits im<br />

früheren <strong>Leben</strong>salter durchgeführt und bei unauffälligem Befund<br />

alle zehn Jahre wiederholt werden.<br />

Im Frühstadium verursacht <strong>Darmkrebs</strong> keinerlei Beschwerden,<br />

oft bleibt er lange Zeit unbemerkt. Das macht ihn so unberechenbar<br />

und gefährlich. Die Heilungschancen hängen aber<br />

maßgeblich vom Zeitpunkt der Diagnose und damit des Behandlungsbeginns<br />

ab. Wird <strong>Darmkrebs</strong> im frühen Krankheitsstadium<br />

behandelt, kann er häufig geheilt werden, meist sogar<br />

hundertprozentig. Daher sollte bei Darm- und Bauchbeschwerden,<br />

Verdauungsstörungen oder Blut im Stuhl auf jeden Fall ein<br />

Arzt konsultiert werden. Tückisch ist der <strong>Darmkrebs</strong> vor allem,<br />

weil die meisten Warnhinweise oft erst zu einem Zeitpunkt auftreten,<br />

an dem die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Dann<br />

kann es jedoch für eine vollständige Heilung zu spät sein.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Dr. Birgit Bartels, Chefärztin der<br />

Klinik für Innere Medizin II des <strong>Asklepios</strong> Klinikums Uckermark<br />

Schwedt, über das <strong>Vorsorge</strong>verständnis in ländlichen Regionen.<br />

6 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 7<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0-14 15-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85+<br />

Männer Frauen<br />

Mandy Wolf<br />

Altersgruppe


Titelthema<br />

Angst und Scham sind die großen<br />

Chancen des <strong>Darmkrebs</strong>es<br />

<strong>Darmkrebs</strong> ist die am meisten gefürchtete Erkrankung der Verdauungsorgane und die zweithäufigste Todesursache<br />

bei bösartigen Tumoren. Dabei kann diese Erkrankung bei rechtzeitiger Entdeckung zu 100 Prozent geheilt werden.<br />

Doch noch immer haben die meisten Menschen Angst vor der Untersuchung und noch immer fehlt Wissen über die<br />

Chancen der <strong>Vorsorge</strong>. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Dr. Birgit Bartels, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin II<br />

des <strong>Asklepios</strong> Klinikums Uckermark über <strong>Vorsorge</strong> und frühzeitige Erkennung von <strong>Darmkrebs</strong> außerhalb der großen<br />

deutschen Metropolen.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern: Warum bleibt der <strong>Darmkrebs</strong><br />

besonders in ländlichen Regionen<br />

so lange unbemerkt?<br />

Dr. Birgit Bartels: Die Bevölkerungsstruktur<br />

in der Uckermark ist überaltert. Junge<br />

Menschen ziehen in die Städte, zurück<br />

bleiben die Eltern und Großeltern. Die<br />

Menschen vereinsamen. Leider gibt es<br />

nur geringe Tendenzen, <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen<br />

wahrzunehmen. Zum einen mangelt<br />

es an der Mobilität, zum anderen fehlt<br />

die Einsicht. Immer mehr Hausarztpraxen<br />

schließen. Damit fehlen Ansprechpartner<br />

und Behandlungskoordinatoren. Wir beobachten<br />

hier in der Region einen stark<br />

ausgeprägten Verdrängungsmechanismus.<br />

Gerade älteren Menschen sind <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen,<br />

bezogen auf ihre<br />

noch verbleibende <strong>Leben</strong>szeit, nicht mehr<br />

wichtig genug. Informationen dazu werden<br />

nur noch gefiltert wahrgenommen.<br />

Und die Schamgrenze ist für die meisten<br />

zu hoch, um offen über Blut im Stuhl<br />

oder Verdauungsstörungen zu sprechen.<br />

Sie machen ihre Probleme mit sich aus,<br />

nehmen sowohl ihr Schicksal als auch den<br />

Tod als gegeben hin. Hinzu kommt, dass<br />

viele alte Menschen Angst vorm Krankenhaus<br />

haben <strong>–</strong> das ist die große Chance des<br />

<strong>Darmkrebs</strong>es. Bei den Patienten, die dann<br />

doch den Weg in unsere Klinik finden, diagnostizieren<br />

wir häufiger fortgeschrittene<br />

Stadien von <strong>Darmkrebs</strong>.<br />

Was für eine Rolle spielt die Ernährung<br />

bei der Entstehung von <strong>Darmkrebs</strong>?<br />

Es spielen meist verschiedene Faktoren<br />

eine Rolle, und nicht alle können wir beeinflussen.<br />

Anders ist das bei unserem<br />

<strong>Leben</strong>sstil. Traditionell wird hier im<br />

Norden Brandenburgs fettreich gespeist.<br />

Das war in früheren Zeiten aufgrund der<br />

schweren körperlichen Arbeit sicher notwendig,<br />

heute ist das jedoch ein Problem:<br />

Die Menschen essen zu fett und bewegen<br />

sich zu wenig. Übergewicht und Bewegungsmangel<br />

machen sich aber nicht nur<br />

auf den Hüften und am Bauch bemerkbar,<br />

sondern sind auch riskant für die Verdauungsorgane.<br />

Gleichwohl können <strong>Leben</strong>sund<br />

Essgewohnheiten geändert werden.<br />

Die Umstellung auf gesundes Essen und<br />

ausreichend Bewegung spielen ja nicht<br />

nur für den Darm eine große Rolle, sondern<br />

fördern das allgemeine körperliche<br />

Wohlbefinden.<br />

Welche Bedeutung hat die Früherkennung<br />

dieser Erkrankung?<br />

Früherkennungsuntersuchungen sind die<br />

sicherste Methode, um eine Erkrankung<br />

am Darm oder einen möglichen <strong>Darmkrebs</strong><br />

zu diagnostizieren oder auszuschließen.<br />

Welche Untersuchungen wie häufig<br />

durchgeführt werden sollten, hängt von<br />

den Risikofaktoren und dem Alter ab.<br />

Jedem 50-Jährigen steht ein Beratungsge-<br />

spräch über die <strong>Darmkrebs</strong>vorsorge bei<br />

seinem Hausarzt zu. Die Krankenkasse<br />

zahlt ab dem 50. <strong>Leben</strong>sjahr auch einen<br />

Test auf verborgene Blutspuren im Stuhl,<br />

den sogenannten Hämokkult-Test. Allgemein<br />

gilt jedoch: Jeder Erwachsene, bei<br />

dem keine Risikofaktoren bestehen, sollte<br />

ab dem 55. <strong>Leben</strong>sjahr alle zehn Jahre eine<br />

Darmspiegelung vornehmen lassen. Eine<br />

umfassende und somit sichere <strong>Vorsorge</strong><br />

ist durch die Koloskopie möglich. Finden<br />

sich dabei gutartige Tumore <strong>–</strong> die Darmpolypen<br />

<strong>–</strong> können diese gleich entfernt<br />

werden, ohne dass der Patient es spürt<br />

oder anschließend beeinträchtigt ist. Fallen<br />

keine Unregelmäßigkeiten auf, ist es<br />

ausreichend, die Untersuchung nach 10<br />

Jahren zu wiederholen.<br />

Wie wird <strong>Darmkrebs</strong> behandelt?<br />

In den meisten Fällen wird das befallene<br />

Darmsegment operativ entfernt. Neben<br />

dem Tumor selbst werden auch die sogenannten<br />

Lymphknoten-Straßen entfernt,<br />

um eine Streuung des Krebses zu<br />

verhindern. Ob vor oder nach der Operation<br />

eine Chemo- oder Strahlentherapie<br />

verordnet wird, wird von Fall zu Fall<br />

entschieden und hängt sehr stark von<br />

den Eigenschaften des Tumors ab. Eine<br />

Strahlentherapie ist auf jeden Fall sinnvoll,<br />

wenn sich der Tumor im unteren<br />

Teil des Darmes (Enddarm) befindet.<br />

Wir erleben häufig, dass die Patienten einer<br />

Chemotherapie sehr kritisch gegenüber<br />

stehen. Diese zusätzliche Maßnahme<br />

ist ihnen nur schwer verständlich zu machen.<br />

Für die meisten ist mit der operativen<br />

Teilentfernung des Darmes auch die<br />

Krankheit besiegt.<br />

Ist <strong>Darmkrebs</strong> heilbar?<br />

Je früher der Krebs diagnostiziert wird,<br />

desto besser. Wird <strong>Darmkrebs</strong> im frühen<br />

Stadium erkannt, ist eine hundertprozentige<br />

Heilung sicher. Früherkennung und<br />

<strong>Vorsorge</strong> retten <strong>Leben</strong>. Leider stellen wir<br />

immer wieder fest, dass die Menschen in<br />

ländlichen Regionen eine komplett andere<br />

Einstellung zu <strong>Vorsorge</strong>maßnahmen<br />

haben als Großstädter. Daher sollten Aufklärungskampagnen<br />

regional spezifischer<br />

gestaltet werden.<br />

Einen guten Überblick über die Risikofaktoren<br />

und Trends in der <strong>Darmkrebs</strong>entwicklung<br />

gibt das Epidemiologische<br />

Krebsregister, welches in Fortführung<br />

des Nationalen Krebsregisters der DDR<br />

eine lange Tradition und somit eine<br />

starke Aussagekraft hat. Die erweiterte<br />

Datensammlung erfasst heute in fünf<br />

onkologischen Schwerpunkten im Land<br />

Brandenburg neben den anonymisierten<br />

Patientendaten die Erkrankung mit<br />

durchgeführter Diagnostik und Therapie.<br />

Sie ist ein wichtiger Bestandteil unserer<br />

Arbeit in der Klinik geworden.<br />

Viele Menschen werden durch eine<br />

schwere Erkrankung offener und ehrlicher<br />

im Umgang mit sich und anderen.<br />

Wir Ärzte lernen dabei auch von unseren<br />

Patienten. Manches Feedbackgespräch<br />

lässt auch uns das <strong>Leben</strong> wieder mit anderen<br />

Augen sehen und die eigenen Prioritäten<br />

neu setzen.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

8 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 9<br />

Kontakt<br />

Dr. Birgit Bartels<br />

Dr. Birgit Bartels<br />

Chefärztin der Klinik für Innere Medizin II<br />

des <strong>Asklepios</strong> Klinikums Uckermark<br />

Auguststraße 23, 16303 Schwedt<br />

Tel.: (0 33 32) 532-537 71<br />

Fax: (0 33 32) 532-733<br />

E-Mail: b.bartels@asklepios.com


+Medizin & Wissenschaft<br />

Medizinticker<br />

+++ Golf-Clinic in Königstein eröffnet<br />

Jetzt hat Königstein auch eine Golf-Clinic. Sie wurde in Kooperation<br />

mit der Professional Golfers Association (PGA) zertifiziert. Mit<br />

den Physiotherapeuten Holger Sillich und Dirk Hartmann sowie der<br />

Neurologin und Fitnessärztin Dr. Gudrun Japp steht ein auf die besonderen<br />

Bedürfnisse von Golfern ausgerichtetes Spezialisten-Team<br />

zur Verfügung. Training und Behandlung erfolgen im „auromed“ in<br />

Königstein. Mit hoch modernen Geräten und Methoden wird der individuelle<br />

Leistungs-Status eines Spielers festgestellt. Zusammen<br />

mit dem Trainer wird dann der Trainingsplan erarbeitet. Die Stabilität<br />

des Rumpfes und die Verinnerlichung der komplexen Bewegungsabläufe<br />

stehen dabei im Fokus. „Bewegung findet im Gehirn<br />

statt“, so Japp. „Wenn Bewegungsmuster dauerhaft abgespeichert<br />

werden, automatisieren sich Bewegungsabläufe und werden nicht<br />

mehr verlernt. Das ist wie beim Schwimmen oder Radfahren.“ Trotz<br />

bester Vorbereitung verletzt sich ein Golfspieler durchschnittlich<br />

1,4 Mal pro Jahr, besonders betroffen sind Schultern, Handgelenke<br />

und Wirbelsäule. Zur genauen Abklärung der Beschwerden stehen<br />

Ärzten und Therapeuten am „auromed“ modernste Diagnose-Möglichkeiten<br />

zur Verfügung. Je nach Befund kann eine Kombination<br />

aus physiotherapeutischer und medizinischer Behandlung erfolgen.<br />

+++ Neuer „Stöpsel“ im Herzohr soll Schlaganfälle<br />

verhindern<br />

Deutschlandpremiere: Im Dezember 2008 pflanzte Prof. Dr. Jai-<br />

Wun Park, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie in der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Harburg, per Katheter einen neuen, sich selbst entfaltenden<br />

Drahtstöpsel ins linke Herzohr eines Patienten. Der 77-Jährige litt<br />

unter anfallweise auftretendem Vorhofflimmern, vertrug aber die in<br />

solchen Fällen benötigten Medikamente zur Blutverdünnung nicht.<br />

Das Herzohr ist eine Art „toter Winkel“, in dem 90 Prozent aller<br />

Blutgerinnsel des Herzens entstehen. Sie sind häufig Ursache für einen<br />

Schlaganfall, da sie mit dem Blutfluss ins Gehirn geschwemmt<br />

werden und dort wichtige Gefäße verschließen können. Patienten<br />

mit Vorhofflimmern laufen deshalb Gefahr, früher oder später einen<br />

Schlaganfall zu erleiden. Ein mechanischer Verschluss des Herzohres<br />

kann diese Gefahr dauerhaft beseitigen.<br />

Das erst vor wenigen Tagen zugelassene und<br />

in Irland erstmals am Menschen eingesetzte<br />

Implantat ist die stark verbesserte Weiterentwicklung<br />

eines ähnlichen Implantates, das<br />

sich wegen konstruktiver Mängel aus seiner<br />

Verankerung lösen konnte und deshalb vor<br />

zwei Jahren vom Markt genommen werden<br />

musste.<br />

+++ Besonderes Engagement in der<br />

Organspende<br />

+++ Speziell für Kinder<br />

Im Oktober 2008 wurde die <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Wandsbek für besonderes Engagement<br />

in der Organspende ausgezeichnet. Die Auszeichnungsurkunde<br />

der Behörde für Soziales,<br />

Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

in Hamburg sowie der Deutschen Stiftung Organtransplantation<br />

nahm Dr. Gerd Melichar,<br />

Chefarzt der Abteilung Anästhesie und OP-<br />

Intensivmedizin, in Empfang.<br />

Im <strong>Asklepios</strong> Gesundheitszentrum in Wiesbaden gibt es nun ein<br />

spezielles Angebot für Kinder: Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie<br />

sind unter einem Dach zusammengefasst. Auch die Elternschule<br />

„Pauline” ist in die neuen Räume gezogen. Die Kindertherapie<br />

umfasst drei Bereiche: die Logopädie behandelt Sprach- und<br />

Sprechstörungen, die Ergotherapie hilft Patienten mit neurologischen<br />

Auffälligkeiten, Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen,<br />

während Schwerpunkt der Physiotherapie die Einschränkungen des<br />

Bewegungsapparates sind. Weitere Informationen bei Martin Hardt,<br />

Telefon 0611/ 84727150, und Ines Batz, 0611/84727150.<br />

<br />

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HFH_085x125_GeSo_4c_Ask 11.02.2009 17:17 Uhr Seite 1<br />

zeitgemäß studieren<br />

Berufsbegleitendes<br />

Hochschulstudium<br />

Über 7.500 Studierende <strong>–</strong><br />

Ausdruck des Vertrauens<br />

in das Studienkonzept der<br />

staatlich anerkannten<br />

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an über 40 Studienzentren in Deutschland und<br />

Österreich.<br />

Wir informieren Sie gern über unsere berufsbegleitenden<br />

Studiengänge:<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialmanagement<br />

Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)<br />

Pflegemanagement<br />

Abschluss: Diplom-Pflegewirt/-in (FH)<br />

Weitere Bachelor-Studiengänge:<br />

Betriebswirtschaft Facility Management<br />

Wirtschaftsingenieurwesen Wirtschaftsrecht<br />

Eine Zulassung zu unseren Bachelorund<br />

Diplom-Studiengängen ist auch<br />

für Berufstätige ohne Abitur möglich.<br />

Ab 2009 neu im Programm:<br />

Ausbildungsbegleitender Studiengang<br />

Health Care Studies<br />

Fordern Sie jetzt kostenlos unsere<br />

Studienführer an oder besuchen Sie<br />

eine unserer Infoveranstaltungen.<br />

Termine finden Sie im Internet.<br />

www.hamburger-fh.de · info@hamburger-fh.de · Infoline: 040 35094-360<br />

Mo. <strong>–</strong> do. 8 <strong>–</strong>18, fr. 8 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

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10 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 11


Medizin & Wissenschaft<br />

Magenkrebs: Neue Methode<br />

kann Totaloperation ersparen<br />

Minimalinvasiver Eingriff entfernt gezielt das erkrankte Gewebe<br />

Magenkrebs <strong>–</strong> diese Diagnose bedeutete bislang fast immer: Der ganze Magen oder zumindest Teile müssen entfernt<br />

werden. Die Folgen für die Betroffenen waren massiv. Mit einer neuen, minimalinvasiven Technik können Ärzte<br />

den Krebs aber jetzt in bestimmten Fällen während einer Magenspiegelung gezielt entfernen und dabei den Magen<br />

erhalten. Auch die immer zeitigere Entdeckung und die genauere Diagnose bösartiger Veränderungen sind in diesem<br />

Zusammenhang entscheidend. Priv.-Doz. Dr. Siegbert Faiss, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie und<br />

Hepatologie der <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, präsentierte das neue Verfahren auf dem EndoClubNord, dem weltweit<br />

größten internationalen Live-Endoskopiekongress.<br />

Kontakt<br />

Priv.-Doz. Dr. Siegbert Faiss<br />

Chefarzt der Abteilung für<br />

Gastroenterologie und Hepatologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek<br />

Rübenkamp 220<br />

22291 Hamburg<br />

Tel.: (040) 18 18 82 38-11<br />

Fax: (040) 18 18 82 38-19<br />

E-Mail: s.faiss@asklepios.com<br />

Endoskopische Kameras liefern hochauflösende<br />

Bilder vom Zustand des Magens<br />

und seiner Schleimhaut. Hier liegt die<br />

Chance für die endoskopische Submukosa-Dissektion<br />

(ESD). Hinter diesem Fachbegriff<br />

verbirgt sich das gezielte Abtragen<br />

von Teilen der Verbindungsschicht (Submukosa)<br />

zwischen Magenschleimhaut<br />

und Magenwand.<br />

Ist der Krebs bereits in die aus glatten<br />

Muskelzellen bestehende Magenwand<br />

eingedrungen, bleibt meist nur noch eine<br />

Totaloperation. Wird dagegen ein früher<br />

Krebs rechtzeitig erkannt, kann er mit<br />

dem Endoskop komplett aus dem Magen<br />

geschnitten werden, und zwar ohne dass<br />

die Magenwand mit entfernt werden<br />

muss. Dabei ist jedoch der Zeitfaktor entscheidend,<br />

denn diese neue endoskopische<br />

Methode setzt voraus, dass sich der<br />

Tumor oder seine Vorstufen noch nicht<br />

tief in die Schleimhaut und die darunter<br />

liegende Submukosa vorgearbeitet haben.<br />

Auch die Ausbreitung in der Fläche<br />

ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger<br />

Aspekt. Denn generell gilt: Je zeitiger<br />

der Eingriff erfolgt, desto größer ist die<br />

Chance, auf minimalinvasive Weise den<br />

Krebs oder seine Vorstufen vollständig<br />

und so zu entfernen, dass der Magen als<br />

Ganzes erhalten werden kann.<br />

Auch bei Krebs in der Speiseröhre erfolgreich<br />

Die neue Methode lässt sich auch in der<br />

Speiseröhre anwenden. Wie auch im Magen<br />

bestehen die besten Aussichten auf<br />

Erfolg, wenn lediglich die Schleimhaut<br />

durch Krebszellen befallen ist, die darunter<br />

liegende Schicht jedoch noch nicht.<br />

Die endoskopische Entfernung erkrankter<br />

Magenschleimhaut ist zwar auch heute<br />

schon gängige Praxis, sie verspricht allerdings<br />

nur in frühen Krebsstadien Erfolg.<br />

Denn das Hauptproblem dieser Methode<br />

besteht darin, dass die Mediziner bei<br />

größerem Befall den Krebs bisher nicht in<br />

einem Stück entfernen konnten, sondern<br />

nur stückweise. Indem sie jetzt aber die<br />

unter der Magenschleimhaut liegende<br />

Submukosa gleich mit abtragen, lässt sich<br />

Um den Brustraum zu erwärmen, werden<br />

mit einem operativen Eingriff Schläuche in<br />

die Brusthöhle gelegt.<br />

das kranke Gewebe komplett aus dem<br />

Magen entfernen.<br />

So funktioniert die ESD<br />

Im Gegensatz zu der bisher üblichen operativen<br />

Entfernung von Tumoren greift<br />

das neue Endoskopieverfahren nur bis<br />

in die Zwischenschicht (Submukosa) ein.<br />

Dadurch kann dann der eigentliche Magenmuskel<br />

verschont bleiben.<br />

Um das kranke Gewebe von der Muskelschicht<br />

zu trennen, injiziert der Arzt bei<br />

dem Eingriff zunächst eine Flüssigkeit in<br />

die Submukosa, damit sich die erkrankte<br />

Schleimhautschicht vom Untergrund<br />

abhebt. Danach schneidet er mit speziellen<br />

endoskopischen Schneidewerkzeugen<br />

die Magenschleimhaut großflächig<br />

um die betroffene Stelle ein. Im nächsten<br />

Schritt wird das Bindegewebe darunter<br />

entfernt. So lassen sich befallene Stellen<br />

großflächig entfernen. Auf diese Weise<br />

entstehen zudem saubere Schnitte, und es<br />

kommt seltener zu Rückfällen. Allerdings<br />

dauert der Eingriff länger als bisherige<br />

endoskopische Verfahren.<br />

Idealerweise lassen sich mit der ESD frühe<br />

Krebsstadien sicher entfernen, und das<br />

Risiko für die Entstehung von Tochtergeschwülsten<br />

(Metastasen) sinkt unter fünf<br />

Prozent. Für eine endgültige Risikoabschätzung<br />

ist allerdings die Untersuchung<br />

des entnommenen Gewebes maßgebend.<br />

Erst sie zeigt, ob die endoskopische Operation<br />

tatsächlich ausreichend und somit<br />

erfolgreich war.<br />

Um eine deutschlandweite Übersicht<br />

über den Stand der ESD zu gewinnen,<br />

haben sich mehrere Kliniken und die<br />

Deutsche Gesellschaft für Verdauungsund<br />

Stoffwechselkrankheiten (DGVS)<br />

zusammengeschlossen und ein gemeinsames<br />

Register eingerichtet, das Daten<br />

über Eingriffe mit dieser Methode erfasst:<br />

Federführend bei diesem Projekt ist die<br />

III. Medizinische Abteilung der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Barmbek.<br />

Dr. Siegbert Faiss<br />

Dr. Michael Lindner<br />

12 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 13


Medizin & Wissenschaft<br />

Neue Einblicke ins Herz<br />

durch Magnetfelder<br />

Mit dem Magnetfield Imaging System (MFI) verfügt die <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg als erstes Krankenhaus in Hamburg<br />

über diese neue Diagnosemethode. Das System soll bei der Risikoeinschätzung vor Einsatz eines implantierbaren<br />

Cardioverter Defibrillators (ICD) und in der Diagnostik von Durchblutungsstörungen im Herzen eingesetzt werden.<br />

Das von dem Jenaer Unternehmen BMDSys GmbH entwickelte System stellt den Kardiologen Informationen zur<br />

Verfügung, die bisher nur durch einen invasiven Eingriff verfügbar waren. Die Untersuchung ist kontakt- und strahlungsfrei<br />

und benötigt kein Kontrastmittel.<br />

Für die Risikostratifizierung werden spezielle Daten des Herzschlages aufbereitet und analysiert.<br />

In Deutschland sterben pro Jahr mehr als<br />

110.000 Menschen an einem plötzlichen<br />

Herztod. Ein implantierbarer Defibrillator<br />

(ICD) kann Kammerflattern und<br />

-flimmern beenden und so diesen Tod<br />

verhindern. Doch die bisherige Indikation<br />

für die Implantation eines ICD ist<br />

nicht spezifisch genug: Cirka 80 Prozent<br />

der implantierten Geräte kommen nie<br />

zum Einsatz, und es gibt Patienten, die<br />

nach heutigen Kriterien keinen ICD erhalten,<br />

womöglich aber davon profitieren<br />

würden. Das MFI ermöglicht eine spezifischere<br />

Auswahl. Für die Risikostratifizierung<br />

einer bevorstehenden ventrikulären<br />

Tachykardie (VT) werden spezielle Da ten<br />

des Herzschlages aufbereitet und analysiert.<br />

Bei Patienten mit erhöhtem Risiko<br />

einer VT tritt hier in der Regel eine typische<br />

Fragmentation auf.<br />

Die Untersuchung kann auch zeigen, ob<br />

eine Durch blutungs störung des Herzmuskels<br />

vorliegt und eine aufwändige,<br />

nicht ganz ungefährliche Untersuchung<br />

durchgeführt werden muss. „Bei den<br />

etwa 800.000 Herzkatheteruntersuchungen<br />

in Deutschland kommt es nur bei<br />

circa 30-40 Prozent zu einer therapeutischen<br />

Maßnahme. Mit MFI können wir<br />

hier besser vorselektieren”, so Prof. Dr.<br />

Karl-Heinz Kuck, Chefarzt der Kardiologie<br />

im Hanseatischen Herzzentrum an<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg.<br />

Bei der Entwicklung und Optimierung<br />

neuer Verfahren für den Klinikalltag sind<br />

Kooperationen zwischen Kliniken und<br />

forschenden Unternehmen von großer<br />

Bedeutung. „Nur wer auch im Bereich<br />

neuer Technologien eine Vorreiterrolle<br />

übernimmt, kann sich langfristig einen<br />

Marktvorsprung erarbeiten”, erläuterte<br />

Peter Oberreuter, Geschäftsführer der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg investiert<br />

circa eine Million Euro in diese Innovation<br />

und wird sich intensiv an den MFI-<br />

Studien beteiligen. Dafür werden ein Jahr<br />

lang alle Patienten mit entsprechenden<br />

Fragestellungen zusätzlich zur bislang<br />

üblichen Diagnostik eine MFI-Untersuchung<br />

erhalten. Es soll sich zeigen, ob<br />

die Zusatzinformationen ausreichen, um<br />

künftig in vielen Fällen auf invasive Maßnahmen<br />

verzichten zu können.<br />

Jens-Oliver Bonnet<br />

Führend in der Therapie durch Asbest<br />

verursachter Tumoren<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Fachklinik für Lungenkrankheiten und Thoraxchirurgie wendet ein neues Prinzip in der Therapie von<br />

Tumoren an, die durch Asbest verursacht wurden. Durch Spülung des betroffenen Brustraumes werden Tumorzellen<br />

sensibilisiert und abgetötet. Bei dieser lokalen Therapie können viele Nebenwirkungen einer Chemotherapie vermieden<br />

werden. Auch für die Behandlung von operativ nicht entfernbaren Metastasen des Brustfells erscheint die neue<br />

Therapie aussichtsreich.<br />

Um den Brustraum zu erwärmen, werden Schläuche operativ in die Brusthöhle gelegt.<br />

Bis in die 80er Jahre war Asbest ein häufig<br />

anzutreffender Isolationsstoff in der Bauund<br />

Elektroindustrie. Doch durch die<br />

bei der Verarbeitung frei werdenden Asbestfasern<br />

kann eine besondere Art von<br />

Tumoren des Rippen- und Lungenfells<br />

ausgelöst werden. Diese „Pleuramesotheliom“<br />

genannte Erkrankung entsteht oft<br />

erst nach Jahren oder Jahrzehnten. Aufgrund<br />

dieses langen Zeitraumes wird die<br />

höchste Zahl an Neuerkrankungen in Europa<br />

erst 2020 erwartet, weltweit liegt die<br />

Rate an Neuerkrankungen bei 100 Patienten/Tag.<br />

Häufig können die Tumoren bei<br />

Diagnosestellung nicht mehr chirurgisch<br />

entfernt werden <strong>–</strong> eine Strahlen- oder<br />

Chemotherapie aber hat nur palliativen<br />

Charakter. Die viel versprechende Alternative,<br />

die „Hypertherme intrathorakale<br />

Chemoperfusion“, besteht nun in der<br />

direkten Anwendung der Chemotherapiesubstanzen<br />

in der betroffenen Brust-<br />

hälfte. Nach der Entfernung des Tumors<br />

bzw. der Verringerung der Tumormasse<br />

werden mit einem operativen Eingriff<br />

Schläuche in die Brusthöhle gelegt und<br />

der Brustraum auf 41,5° C erwärmt.<br />

Anschließend erfolgt über 90 Minuten<br />

die Therapie mit der gleichen Menge an<br />

Chemotherapie, die sonst dem Gesamtorganismus<br />

zugeführt wird. Die erhöhte<br />

Temperatur führt zu einem höheren<br />

Stoffwechsel der Tumorzellen, die damit<br />

auch empfindlicher gegenüber der Chemotherapie<br />

werden. Gleichzeitig dringt<br />

das Medikament tiefer in das Gewebe<br />

ein. Die beobachteten Nebenwirkungen<br />

sind hingegen wesentlich geringer als bei<br />

der systemischen Chemotherapie.<br />

Ein weiteres potenzielles Anwendungsgebiet<br />

liegt bei Patienten mit Metastasen<br />

im Bereich des Brustfelles: Tumoren der<br />

Lunge (aber auch der Brustkrebs) führen<br />

häufig zu einem Tumorbefall der Brust-<br />

höhle. Die Folge ist eine immer wiederkehrende<br />

Ergussbildung, die die Atmung<br />

behindert und durch Punktion abgelassen<br />

werden muss. Weil eine Chemotherapie<br />

ihre Wirkung in der Brusthöhle nicht<br />

effektiv entfalten kann, stellt das neue<br />

Verfahren in diesem Fall eine vielversprechende<br />

ergänzende Behandlung dar.<br />

Die Hypertherme intrathorakale Chemoperfusion<br />

wurde bisher nur an wenigen<br />

Zentren in den USA, Frankreich, Italien<br />

und den Niederlanden angewendet. Eine<br />

sorgfältige Aufarbeitung der Krankengeschichten<br />

aller Patienten wird helfen, den<br />

Stellenwert dieser Behandlungsmethode<br />

weiter darzustellen. Die Spezialisten der<br />

Thoraxchirurgie arbeiten hier auf internationaler<br />

Ebene mit ihren Kollegen zusammen.<br />

Dr. Uwe Grützner<br />

Dr. Michael Lindner<br />

14 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 15<br />

Kontakt<br />

Dr. Uwe Grützner<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

Thoraxchirurgisches Zentrum München<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting<br />

Robert-Koch-Alle 2<br />

D-82131 Gauting<br />

Tel.: (089) 89 35 64 40<br />

Fax: (089) 85 791 2106<br />

E-Mail: ku.gruetzner@gmail.com


Medizin & Wissenschaft<br />

Aktion saubere Hände <strong>–</strong><br />

Wir machen mit!<br />

Der Schutz der Patienten, Besucher und Mitarbeiter vor Infektionen hat in unseren Kliniken eine hohe Priorität. Seit<br />

mehreren Jahren veranstaltet deshalb MEDILYS, das Institut für Labormedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,<br />

regelmäßig Hygienetage. Im vergangenen Jahr stand der Hygienetag unter dem Motto: „Aktion saubere Hände <strong>–</strong> Wir<br />

machen mit“.<br />

Die bundesweite Aktion rückt die Händehygiene<br />

als zentrale Maßnahme zur<br />

Verringerung von Krankenhausinfektionen<br />

in den Vordergrund. In Deutschland<br />

kommt es pro Jahr zu etwa 500.000<br />

Krankenhausinfektionen (nosokomiale<br />

Infektionen). Das belastet die Patienten,<br />

verlängert die Verweildauer unnötig und<br />

führt zu höheren Behandlungskosten.<br />

Aus Studien wissen wir, dass bis zu 30<br />

Prozent dieser Infektionen exogen und<br />

somit vermeidbar sind.<br />

Händehygiene kann <strong>Leben</strong> retten<br />

Vor über 150 Jahren entwickelte Ignaz<br />

Semmelweis die Methode der hygienischen<br />

Händedesinfektion und konnte<br />

deren Effektivität eindrucksvoll nachweisen.<br />

Heute sind sich die Experten einig,<br />

dass hygienische Händedesinfektion die<br />

wirksamste und einfachste Methode ist,<br />

um Infektionen vorzubeugen und Infektketten<br />

zu unterbrechen <strong>–</strong> vor allem in Risikobereichen.<br />

Voraussetzung ist die richtige Durchfüh-<br />

rung der Desinfektion. Das bedeutet: Alle<br />

Areale der Hände müssen ausreichend<br />

von der Desinfektionsmittellösung benetzt<br />

werden. Aus Studien und regelmäßigen<br />

eigenen Überprüfungen des Desinfektionserfolgs<br />

wissen wir, dass trotz eingehaltener<br />

Einwirkzeiten immer wieder<br />

bestimmte Partien der Haut (Fingerkuppen,<br />

Daumen, Fingerzwischenräume)<br />

nicht ausreichend desinfiziert werden.<br />

Der Anwender wiegt sich in falscher Sicherheit<br />

und gefährdet nicht nur sich<br />

selbst, sondern auch Patienten<br />

und Mitarbeiter.<br />

Die praktischen Übungen<br />

zur Technik der Händehygiene<br />

sind deshalb<br />

zentraler Bestandteil jedes<br />

Hygienetages, um<br />

Mitarbeiter für die eigene<br />

Verantwortung zur Infektionsprävention<br />

zu sensibilisieren.<br />

Auch Patienten und Besucher<br />

sollen über die Bedeutung der Händehygiene<br />

aufgeklärt werden.<br />

Praxisstudien zeigen, dass die Compliance<br />

für die Händehygiene häufig<br />

unter 50 Prozent liegt. Bei der Patientenversorgung<br />

wird das Händewaschen oft<br />

All reasonable precautions have been taken by the World Health Organization to verify the information contained in this document. However, the published material is being distributed without warranty of any kind,<br />

either expressed or implied. The responsibility for the interpretation and use of the material lies with the reader. In no event shall the World Health Organization be liable for damages arising from its use.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

16 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 17<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WHEN? Clean your hands before touching a patient when<br />

approaching him/her<br />

<br />

EXAMPLES: shaking hands, helping a patient to move around,<br />

clinical examination<br />

<br />

der Händedesinfektion vorgezogen. Dabiotika<br />

hinweisen, auf den oft unnötigen<br />

durch lassen sich Mikroorganismen aber<br />

Gebrauch von Antibiotika aufmerksam<br />

In ihrer aktuellen Kampagne „Cle-<br />

nicht inaktivieren. Außerdem kann häu-<br />

machen und zu deren sinnvollem Einsatz<br />

an care is safer care“ zählt die<br />

figes Waschen Hautirritationen hervor-<br />

aufrufen.<br />

WHO WHEN? effektive Clean your Händehygiene hands immediately zu<br />

rufen, die wiederum die Verträglichkeit<br />

before Die any <strong>Asklepios</strong> aseptic taskKliniken<br />

Hamburg wer-<br />

den EXAMPLES: fünf vorrangigen oral/dental Maßnahmen.<br />

care, secretion aspiration, wound dress-<br />

von Händedesinfektionsmitteln nega-<br />

<br />

ing, catheter insertion, preparation of food, den medications seit fünf Jahren regelmäßig durch die<br />

Am „Ersten nationalen Aktionstag<br />

tiv beeinflussen. Hingegen inaktivieren<br />

MRSA-Surveillance GmbH auf MRSA-<br />

zur WHEN? Händedesinfektion“, Clean your hands nahm immediately im after an exposure risk to<br />

alkoholische Präparate zur Händedes- body fluids (and after glove removal)<br />

Erreger kontrolliert <strong>–</strong> auf dem Hygienetag<br />

Oktober 2008 auch die <strong>Asklepios</strong><br />

infektion innerhalb kürzester <br />

Zeit un- EXAMPLES: oral/dental care, secretion aspiration, informierte drawing MEDILYS and über die aktuellen<br />

erwünschte Erreger und reduzieren Schlossberg<br />

die manipulating Klinik blood, Bad clearing König up teil. urine, faeces, Ergebnisse. handling waste Es zeigte sich ein Anstieg, vor<br />

Neben Mitarbeitern der Klinik zähl-<br />

Keimzahl maßgeblich. Zusätzlich<br />

<br />

bauen WHEN? Clean your hands after touching a allem patient durch and her/his von außen in die Klinik geten<br />

die in Händedesinfektionsmitteln immediate Kooperationspartner, surroundings, when Mitarbei- leaving the patient’s side<br />

enthalbrachte<br />

MRSA-Fälle.<br />

ter EXAMPLES: von Pflegeeinrichtungen shaking hands, helping und a patient to move around,<br />

tenen Pflegeprodukte auf der Haut einen<br />

Mitarbeiter aller Berufsgruppen stellten<br />

aus clinical Arztpraxen examination zu den insgesamt<br />

Schutzfilm auf. Bei der kontinuierlichen<br />

Fragen an die anwesenden Referenten<br />

134 WHEN? Teilnehmern. Clean your hands Fachvorträge, after touching any object or furniture in<br />

Verbesserung der Händehygiene kommt<br />

aus der Krankenhaushygiene und Mikro-<br />

the patient’s immediate surroundings, when leaving - even if the<br />

den Ärzten in ihrer Vorbildfunktion eine Inhouse-Messe der Anbieter<br />

ge- patient has not been touched<br />

biologie von MEDILYS. Auch Patienten<br />

von<br />

genüber Mitarbeitern und dem aufge- EXAMPLES: Desinfektionsmitteln changing bed und linen, um- perfusion speed und Besucher adjustment informieren sich über die<br />

fangreiches Informationsmaterial<br />

klärten Patienten eine besondere Bedeu-<br />

praktische Durchführung der Hände-<br />

veranschaulichten Theorie und<br />

tung zu.<br />

desinfektion, Grundzüge der Hautpflege<br />

Praxis einer effizienten Händedes-<br />

Dank engagierter Beteiligung von Kolle-<br />

sowie über Vorkommen und Bedeutung<br />

infektion.g(inn)en<br />

aus der Apotheke konnten wäh-<br />

resistenter Erreger.<br />

rend des Hygienetages die Unterschiede<br />

Zusätzlich führen die Hygienefachkräf-<br />

der einzelnen Präparate in ihrer Wirkte,<br />

Hygieniker und Mikrobiologen von<br />

samkeit vor allem gegen Viren verdeut-<br />

MEDILYS regelmäßige Fortbildungen zu<br />

licht werden. Außerdem informierten sie<br />

aktuellen Themen durch.<br />

über die Kosten der eingeführten Präparate<br />

und deren Verbrauch in der Klinik.<br />

Risikofaktor Antibiotika-Resistenz<br />

Neben der Bekämpfung der „Kranken-<br />

Dr. Susanne Huggett<br />

Neben Informationen über die aktuelle hauskeime“ durch die Optimierung<br />

Kampagne zur Verbesserung der Hände- der Händehygiene hat insbesondere die<br />

desinfektion wurden Referate zu Magen- zielgerichtete Antibiotikatherapie große<br />

Darm-Infektionen (mit dem Fokus auf Bedeutung für die Resistenzentwicklung<br />

das Management von Norovirusinfektio- von Bakterien. Im Zusammenhang mit<br />

nen), zum Auftreten des Bakteriums Clo- dem 1. Europäischen Antibiotikatag, der<br />

stridium difficile sowie zu Desinfektions- für den kontrollierten Einsatz von Antimitteln<br />

für Hände und Flächen gehalten. biotika sensibilisieren sollte, fand im No-<br />

Außerdem wurden aktuelle Daten zu der vember 2008 der Hygienetag zu diesem<br />

Resistenzsituation der in der Klinik festgestellten<br />

Erreger präsentiert.<br />

speziellen Schwerpunkt in der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Harburg statt.<br />

Dr. Susanne Huggett<br />

<br />

Resistente Erreger wie MRSA,<br />

ESBL oder VRE gewinnen auch<br />

in deutschen Kliniken zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Sie sind allerdings kein<br />

<br />

<br />

ausschließliches Klinik-<br />

<br />

Thema mehr. Sie verbreiten<br />

sich zunehmend<br />

auch im ambulanten Bereich.<br />

Der europaweite Aktionstag<br />

sollte deshalb<br />

medizinische Berufs-<br />

<br />

gruppen und die ge-<br />

samte Bevölkerung<br />

<br />

auf das Problem der<br />

zunehmenden Resistenz<br />

von Bakterien gegenüber Anti


Medizin & Wissenschaft<br />

Kooperation mit Zukunftscharakter<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik in Bad Harzburg ist das erste medizinische Referenzzentrum<br />

der Otto Bock GmbH in Deutschland<br />

Seit über einem Jahr arbeiten Dr. Christian Liebau, Chefarzt der Orthopädischen Klinik in Bad Harzburg, und sein<br />

Team mit der Otto Bock GmbH zusammen, einem weltweit agierenden deutschen Familienunternehmen der orthopädischen<br />

Industrie. Versorgung auf höchstem Niveau <strong>–</strong> dieses Ziel haben sich beide Kooperationspartner gesteckt: Zwei<br />

Orthopädie-Spezialisten arbeiten eng verzahnt zusammen, um den Patienten nach der Operation bereits im Krankenhaus<br />

optimal mit orthopädischen Hilfsmitteln zu versorgen. Dabei spielt nicht nur die räumliche Nähe eine Rolle (die<br />

GmbH hat ihren Sitz in Duderstadt), sondern in erster Linie die medizinische Kompetenz der überregional bekannten<br />

Klinik. Was aber macht gerade diese Kooperation so wertvoll? „Der Ressourcen- und Erfahrungsaustausch“, sagt<br />

Dr. Liebau. „Wir haben hier in unserer Klinik besondere Fälle, Otto Bock entwickelt besondere Lösungen. Bei dieser<br />

Zusammenarbeit können beide Partner viel dazu und voneinander lernen.“<br />

Kooperationen mit Industriepartnern<br />

sind nicht neu, jedoch wird oft aneinander<br />

vorbeigearbeitet, weil der direkte Kontakt<br />

fehlt. „Das machen wir hier anders“,<br />

erläutert der Orthopäde. „Studien und<br />

Entwicklungen unmittelbar am Patienten<br />

bringen alle Beteiligten weiter.“ Sein Austausch<br />

mit den Vor-Ort-Spezialisten von<br />

Otto Bock nennt er „Bastelstunde“, von<br />

der auch seine Teamkollegen profitieren.<br />

Gerade die jungen Ärzte erhalten einen<br />

Einblick in die Hightech-Welt der Orthopädietechnik,<br />

die sie derartig nah noch<br />

nicht erlebt haben. Die Zusammenarbeit<br />

im letzten Jahr war so fruchtbar und erfolgreich,<br />

dass die Klinik in Bad Harzburg<br />

das erste und einzige medizinische<br />

Referenzzentrum der Firma Otto Bock<br />

in Deutschland wurde. Eine enge Zusammenarbeit<br />

besteht außerdem mit der<br />

Sporthochschule Köln und einem weiteren<br />

Referenzzentrum in der Schweiz.<br />

Der Klinik Info Kanal macht<br />

Fernsehen mit viel Herz!<br />

Und deswegen ist er auch so<br />

gerne gesehen. Ein wohltuender<br />

Mix aus Dokumentationen und<br />

Reportagen (Gesundheit, Gesellschaft,<br />

Natur u.a.), brandaktuellen<br />

und preisgekrönten Hollywood-Spielfilmen,<br />

humorvollen<br />

Beiträgen und Informationen<br />

über die Region. KiK unterhält,<br />

bewegt und motiviert Patienten.<br />

Mit KiK können sich Patienten<br />

auch klinikspezifisch informieren:<br />

über Speisepläne, Besuchszeiten<br />

oder Freizeitangebote. Für viele<br />

Patienten ist KiK der beliebteste<br />

und meist gesehene TV-Sender<br />

und erreicht <strong>–</strong> häufig auf Sendeplatz<br />

1 <strong>–</strong> ein interessiertes Millionenpublikum.<br />

Ihr Hauskanal:<br />

Schon in jeder dritten<br />

<strong>Asklepios</strong>-Klinik!<br />

Dr. Christian Liebau ist gewähltes Mitglied<br />

des Clinical Excellence Circle der<br />

Otto Bock GmbH. Das Expertenteam,<br />

bestehend aus erstklassigen Medizinern,<br />

Sportwissenschaftlern, Ingenieuren und<br />

Orthopädietechnikern erarbeitet ganzheitliche<br />

und patientennahe Lösungen<br />

nach Operationen und Verletzungen.<br />

„Um die optimale Versorgung für einen<br />

Patienten zu gewährleisten, sollten Medizin<br />

und Industrie eng zusammenarbeiten“,<br />

meint Dr. Liebau. Zurzeit entsteht<br />

in Berlin am Potsdamer Platz das Science<br />

Center Medizintechnik, im Juni 2009<br />

soll es eröffnet werden. Es wird mit interaktiven<br />

Installationen besonders gute<br />

Voraussetzungen dafür bieten, die Öffentlichkeit<br />

für das Wesentliche der modernen<br />

Medizintechnik zu sensibilisieren<br />

<strong>–</strong> denn heutzutage muss ein <strong>Leben</strong> mit<br />

Behinderung und körperlichen Handicaps<br />

nicht mehr zwangsläufig ein behindertes<br />

<strong>Leben</strong> sein.<br />

18 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 19<br />

Mandy Wolf<br />

Kontakt<br />

Dr. Christian Liebau<br />

Chefarzt Orthopädische Klinik,<br />

Zentrum für Endoprothetik und gelenkerhaltende<br />

Chirurgie<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzklinik<br />

Fritz König Stift Bad Harzburg<br />

Ilsenburger Straße 95<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Tel.: (05322) 764 51<br />

Das Programm mit viel Herz!<br />

Klinik Info Kanal. Wohlfühl-Fernsehen für Patienten.<br />

www.kik-tv.de<br />

Dr. Christian Liebau


Medizin & Wissenschaft<br />

Vom Megatrend zur Mediensucht<br />

Psychiatrie und Psychotherapie im Kampf gegen eine neue Erkrankung<br />

Stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen werden seit Jahrzehnten behandelt. In den letzten Jahren aber haben sich<br />

neue Süchte entwickelt, die auch in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden <strong>–</strong> zum Beispiel die Mediensucht.<br />

Das hängt unter anderem mit gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen zusammen <strong>–</strong> das<br />

Stichwort Medienkompetenz ist nicht umsonst in aller Munde. Die Entstehung und rasche Entwicklung der neuen<br />

Abhängigkeitserkrankungen stellt das Suchthilfesystem vor besondere Herausforderungen.<br />

Das Verschwinden des Süchtigen in einer<br />

virtuellen Welt ist das entscheidende<br />

Merkmal dieser neuen Form abhängigen<br />

Verhaltens und ein wesentliches Diagnosekriterium.<br />

Im Bereich der Computernutzung<br />

dominieren dabei die PC-<br />

Rollenspiele. Anders als beim Fernsehen<br />

kann der Spieler aktiv in das Geschehen<br />

eingreifen und seine Kompetenzen verbessern<br />

<strong>–</strong> allerdings nur innerhalb „seiner“<br />

virtuellen Welt. In einigen Ländern<br />

werden gute Computerspieler in ihren<br />

Kreisen sogar gefeiert wie Pop-Stars, das<br />

Gefährdungs- bzw. Suchtpotenzial wird<br />

hingegen tabuisiert.<br />

Aufgrund der raschen Entwicklung neuer<br />

Suchtformen und Schwierigkeiten bei<br />

der Abgrenzung liegen bislang erst wenige<br />

Daten vor. Eine deutsche Studie von<br />

2001 kommt zu dem Schluss, dass 3 Prozent<br />

der Internetnutzer (in Deutschland<br />

650.000) eine Abhängigkeit entwickelt haben.<br />

Internationale Untersuchungen aus<br />

den Jahren 1996 bis 2007 stammen überwiegend<br />

aus den USA und Großbritannien.<br />

Sie geben Abhängigkeitsraten von bis<br />

zu 18 Prozent an, wobei epidemiologische<br />

Untersuchungen erst am Anfang stehen.<br />

In einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstitutes<br />

Niedersachsen gaben<br />

15 Prozent von 16.000 befragten Schülern<br />

an, täglich knapp 5 Stunden am PC zu<br />

verbringen.<br />

Die Zeiten, die Menschen mit Computerspielen<br />

verbringen, sind stark genreabhängig.<br />

Spitzenwerte erreichen Strategie-<br />

und Online-Rollenspiele. Folgende<br />

Kriterien fördern die exzessive Nutzung:<br />

Verfügbarkeit (hoher Verbreitungsgrad<br />

von schnellen Internet-An-<br />

<br />

schlüssen)<br />

Bindung durch monatliche Gebühr<br />

empfundene Unendlichkeit (Bei Online-Rollenspielen<br />

gibt es immer wieder<br />

neue Aufgaben zu bewältigen.)<br />

Echtzeit (Viele Onlinespiele laufen<br />

weiter, auch wenn man den Computer<br />

ausgeschaltet hat. So muss man<br />

z.B. bei O-Game damit rechnen, angegriffen<br />

zu werden, während man<br />

auf der Arbeit oder in der Schule ist.)<br />

doppelter Kompetenzgewinn (bei<br />

<br />

Rollenspielen verbessern sich sowohl<br />

die Fähigkeiten des Avatars als<br />

auch die des Spielers)<br />

soziale Verpflichtung (Rollenspieler<br />

sind oft in Gilden organisiert und<br />

können Aufgaben nur gemeinsam<br />

bewältigen. Wer nicht mitspielt, dem<br />

droht der Ausschluss aus der Gilde.)<br />

soziales Prestige (Bei Onlinespielen<br />

findet der Spieler jene Anerkennung,<br />

die er im realen <strong>Leben</strong> nie erreichen<br />

würde.)<br />

Die häufigsten Folgen exzessiver Mediennutzung<br />

bestehen in der Vernachlässigung<br />

anderer wichtiger <strong>Leben</strong>sbereiche.<br />

Das führt überwiegend in sozialen Bereichen<br />

wie Schule, Beruf und Partnerschaft<br />

zu Schwierigkeiten. Im psychischen Bereich<br />

sind Aufmerksamkeitsstörungen<br />

und aggressives Verhalten hervorzuheben.<br />

Der Computerentzug wird oft von<br />

psychopathologischen Auffälligkeiten<br />

begleitet, insbesondere von depressiven<br />

Episoden.<br />

Im <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen werden<br />

seit 15 Jahren neben Alkohol- und<br />

Medikamentenabhängigen auch Pathologische<br />

Glücksspieler behandelt. In<br />

den letzten Jahren zeichnet sich hierbei<br />

als Trend ein deutlicher Anstieg der Co-<br />

Morbidität im Bereich der Mediensucht<br />

ab. Bei ca. 10 Prozent der behandelten<br />

Glücksspieler (sowohl im akutpsychiatrischen<br />

Setting als auch im Rehabilitationsbereich)<br />

hat dies ein behandlungsbedürftiges<br />

Ausmaß angenommen. In einzelnen<br />

Fällen bestand auch die behandlungsbegründende<br />

Diagnose in einer Mediensucht.<br />

Die Behandlung von mediensüchtigen Patienten<br />

<strong>–</strong> im Rahmen ähnlicher Entwicklungen<br />

von süchtigem Verhalten <strong>–</strong> erfolgt<br />

deshalb gemeinsam mit Pathologischen<br />

Glücksspielern, wobei das Programm<br />

für die individuellen Erfordernisse adaptiert<br />

wurde. Ein separates störungsspezifisches<br />

Therapieprogramm für eine<br />

zunehmende Patientenzahl wird erarbeitet.<br />

Zu den Behandlungsschwerpunkten<br />

gehören hierbei die Erfassung der Moti-<br />

vationsstruktur, die Durchführung einer<br />

Funktions- und Bedingungsanalyse, die<br />

Verbesserung von Emotionsregulation<br />

und sozialen Kompetenzen, selbstwertstabilisierende<br />

Maßnahmen und die<br />

Rückfallprophylaxe. Die Behandlung ist<br />

abstinenzorientiert, es wird also ein Verzicht<br />

auf den problematischen Bereich<br />

der Mediennutzung vereinbart. Inwiefern<br />

Medien gegebenenfalls zur Berufsausübung<br />

genutzt werden können, ist<br />

individuell zu erarbeiten.<br />

Die aktuelle Entwicklung lässt einen steigenden<br />

Behandlungsbedarf erkennen,<br />

Anfragen von Suchtberatungsstellen, Betroffenen,<br />

Angehörigen und Kostenträgern<br />

hinsichtlich spezifischer stationärer<br />

Behandlungsangebote häufen sich. Das<br />

Fachklinikum Wiesen wird daher seine<br />

Bemühungen auf diesem Gebiet verstärken.<br />

Das erarbeitete Programm soll rasch<br />

als weiteres suchtspezifisches Behandlungsangebot<br />

etabliert werden, um Medienabhängige<br />

angemessen versorgen zu<br />

können.<br />

20 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 21<br />

OA H. Moritz<br />

Kontakt<br />

OA Hendrick Moritz<br />

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Leiter der Rehabilitationsabteilung für<br />

Abhängigkeitserkrankungen<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen<br />

Kirchberger Straße 2<br />

08134 Wildenfels, Ortsteil Wiesenburg<br />

Tel.: (03 76 03) 54-120<br />

E-Mail: h.moritz@asklepios.com<br />

OA Hendrick Moritz


Medizin & Wissenschaft<br />

Wohlfühlen im eigenen Körper<br />

Dr. Rainer Gros, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, blickt auf eine über 25-jährige Erfahrung<br />

in diesen Operationsverfahren zurück, ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und wurde vom ZDF für eine Sondersendung<br />

zum Thema „Brust“ zu Rate gezogen. Im Folgenden berichtet er über die Möglichkeiten und Grenzen<br />

plastischer und wiederherstellender Operationen an der <strong>Asklepios</strong> Klinik in Bad Oldesloe.<br />

Jeder Mensch möchte sich in seinem Kör-<br />

per wohlfühlen. Doch angeborene oder<br />

erworbene körperliche Veränderungen<br />

führen häufig zu einer massiven Störung<br />

des Wohlbefindens. Die physischen und<br />

psychischen Auswirkungen solcher körperlichen<br />

Veränderungen können dann<br />

den Charakter einer echten Erkrankung<br />

annehmen. Durch plastische und wiederherstellende<br />

Operationsverfahren lässt<br />

sich die <strong>Leben</strong>squalität eines Patienten<br />

entscheidend verbessern.<br />

Doch zu einem guten kosmetischen Ergebnis<br />

gehört nicht nur ein erfahrener<br />

Operateur, sondern auch ein vernünftiger<br />

Patient: Wer eine plastische Operation<br />

auf sich nimmt, sollte mit einer entsprechenden<br />

<strong>Leben</strong>sführung seinen Beitrag<br />

zu einem guten Ergebnis leisten, denn<br />

Übergewicht, Bewegungsarmut und Nikotin<br />

sind die schlimmsten Feinde eines<br />

gesunden und attraktiven Körpers. Es<br />

muss auch immer wieder daran erinnert<br />

werden, dass die Möglichkeiten plastischer<br />

Eingriffe gerne in dem gleichen<br />

Maße über- wie ihre Risiken unterschätzt<br />

werden. Der Patient sollte bedenken:<br />

Jeder operative Eingriff birgt Risiken<br />

<strong>–</strong> erst recht, wenn er die Form des<br />

Körpers verändert.<br />

Es gibt keine unsichtbaren Narben.<br />

Eine gefährdete Beziehung lässt sich<br />

auch durch eine kosmetische Operation<br />

nicht retten.<br />

Wiederaufbau einer amputierten Brust<br />

Der Wiederaufbau einer amputierten<br />

Brust ist eine der sinnvollsten Operationstechniken.<br />

Er kann mit Eigengewebe,<br />

Implantaten oder einer Kombination<br />

aus beidem durchgeführt werden. Durch<br />

diese OP lässt sich nicht nur die <strong>Leben</strong>squalität<br />

der Patientin entscheidend verbessern,<br />

sondern die Stabilisierung der<br />

psychischen Situation stärkt auch das Immunsystem<br />

und kann damit die Prognose<br />

verbessern.<br />

22 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 23<br />

Kontakt<br />

Dr. Rainer Gros<br />

Chefarzt Gynäkologie, Geburtshilfe,<br />

Zertifiziertes Brustzentrum und Plastische<br />

Chirurgie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe<br />

Schützenstr. 55<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

Tel.: (04531) 68-1140<br />

Fax: (04531) 68-1149<br />

E-Mail: r.gros@asklepios.com<br />

Dr. Rainer Gros<br />

Abbildung 1 zeigt eine Patientin vor (oben)<br />

und ein Jahr nach (unten) dem Wiederaufbau<br />

der rechten Brust.<br />

Abbildung 2 zeigt eine Patientin vor (oben) und<br />

einen Monat nach (unten) einer Brustverkleinerung<br />

Brustverkleinerung<br />

Eine operative Brustverkleinerung ist<br />

sinnvoll, wenn die übergroße Brust zu<br />

folgenden körperlichen und psychischen<br />

Beschwerden führt:<br />

Probleme im Bereich von Schulter,<br />

Nacken und Wirbelsäule<br />

Probleme bei Kleidung, Sport und<br />

Partnerschaft<br />

Hautveränderungen unter den Brüsten,<br />

Druckstellen durch BH-Träger<br />

Straffung der Bauchdecke<br />

Die Straffung der Bauchdecke stellt dann<br />

eine sinnvolle Hilfe dar, wenn es im Bereich<br />

der vorderen Bauchwand durch<br />

Schwangerschaften, Gewichtsabnahme<br />

oder eine Bindegewebsschwäche zu einem<br />

Hautüberschuss mit Faltenbildung<br />

gekommen ist.<br />

In Bad Oldesloe werden außerdem Straffungen<br />

und Vergrößerungen der Brust,<br />

Straffungen des Oberschenkels und Fettabsaugungen<br />

durchgeführt.


Gesundheit & Wirtschaft<br />

»Kurz und Knapp<br />

» Blutspendekampagne in Schwedt startet<br />

in die zweite Runde<br />

Am 13.6.2008, dem Weltblutspendetag, lud das <strong>Asklepios</strong><br />

Klinikum Schwedt zum ersten Mal zur Blutsbrüdertour: einer<br />

gemeinsamen Biker-Fahrt durch die Uckermark mit anschließendem<br />

Blutspenden, Grillparty und Livemusik. Die erfolgreiche<br />

Aktion soll fortgesetzt werden. In diesem Jahr können die Biker<br />

als zusätzliches Angebot ein komplettes Erlebniswochenende<br />

in der Uckermark mit Unterkunft, Verpflegung und individuell<br />

wählbaren Ausflügen buchen. An der 1. Blutsbrüdertour hatten<br />

rund 120 Motorradfans teilgenommen, 46 erklärten sich anschließend<br />

zur Blutspende bereit. in diesem Jahr rechnen die<br />

Veranstalter mit mindestens 200 Gästen. Weitere Informationen<br />

telefonisch unter: (03332) 532556.<br />

» 10 Jahre „Ohrenkuss“ in einem Buch<br />

Der Name Ohrenkuss ist so ungewöhnlich wie die Idee, die dahinter<br />

steckt: Menschen mit Down-Syndrom schreiben Texte<br />

und veröffentlichen sie in einem Magazin. Zu dessen zehnjährigem<br />

Bestehen erschien im Oktober 2008 ein exklusives Buch.<br />

Im „Ohrenkuss-Wörterbuch“ erfährt der Leser durch ungewöhnliche<br />

Texte und mit hochwertigen Fotografien, wie Menschen<br />

mit Down-Syndrom die Welt wahrnehmen: Vieles, was man hört,<br />

geht in den Kopf hinein, doch das<br />

meiste geht auch wieder heraus. Nur<br />

das wirklich Wichtige bleibt im Kopf<br />

<strong>–</strong> und das ist dann der Ohrenkuss.<br />

Wie in einem Wörterbuch sind die<br />

Texte mit Schlagworten versehen, so<br />

kann man blättern wie in einem Lexikon:<br />

von „A wie August der Starke“<br />

bis „Z wie Zombieball“.<br />

Erhältlich ist das Buch zum Preis von 29,50 € zzgl. Versandkosten<br />

bei der Ohrekuss-Redaktion, Buschstr. 22, 53113 Bonn.<br />

Weitere Informationen: info@ohrenkuss.de und www.ohrenkussdas-buch.de<br />

» Zukunftsweisendes Projekt für<br />

Leukämie-Patienten<br />

In Ostbayern erkranken jedes Jahr rund 400 Menschen an Leukämie.<br />

Bei etwa 70 Patienten verläuft die Krankheit so schwer,<br />

dass eine Stammzellen- oder Knochenmarktransplantation notwendig<br />

wird. Darum unterzeichneten im Januar 2006 Vertreter<br />

des Universitätsklinikums Regensburg und des <strong>Asklepios</strong> Klinikums<br />

Bad Abbach eine bundesweit einmalige Kooperationsvereinbarung<br />

für die Weiterbehandlung stammzelltransplantierter<br />

Patienten. Das zukunftsweisende Projekt, das die Kapazität für<br />

Stammzelltransplantationen erhöht und zugleich die Behandlungsqualität<br />

verbessert, wurde im Dezember 2008 auf der<br />

großen José-Carreras-Gala vorgestellt.<br />

Prof. Dr.<br />

Martin Fleck<br />

mit dem ZDF<br />

Filmteam<br />

24 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 25<br />

» VfL Wolfsburg kooperiert mit der<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzklinik<br />

Am 3.12.2008 im zarten Alter von einem Tag, wurde Marc Leon<br />

Jung Mitglied im Wölfi-Club des VfL Wolfsburg, mit dem die<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken (wie zuvor schon das <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />

Wolfsburg) kooperieren. Durch diese Mitgliedschaft können<br />

frisch gebackene Eltern dem Wölfi-Club fünf Jahre lang kostenfrei<br />

angehören. Als Begrüßungsgeschenk erhalten sie zudem<br />

einen Strampler im grün-weißen VfL-Design. Die stolzen Eltern<br />

des kleine Marc Leon waren hoch erfreut, obwohl der junge Vater<br />

eigentlich eingefleischter Bayern-Fan ist. Potenzielle Mitglieder<br />

für den Wölfi-Club dürfte es genug geben auf der geburtshilflichen<br />

Abteilung des Dr.-Herbert-Nieper-Krankenhauses: Mitte<br />

November habe in den <strong>Asklepios</strong> Harzkliniken bereits das 500.<br />

Baby das Licht der Welt erblickt, so die Leitende Hebamme<br />

Ulrike Knauf. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine<br />

Geburtensteigerung um zehn Prozent.<br />

» Die Holstein Therme Bad Schwartau<br />

investiert in die Zukunft<br />

Pünktlich zum 18. Geburtstag wurde der gesamte Sauna-<br />

Innenbereich der Holstein Therme Bad Schwartau zum modernen<br />

Day Spa umgestaltet. Besonderer Wert wurde auf die<br />

Auswahl der Materialien gelegt. Die ganzheitliche Farb- und<br />

Formensprache betont die Großzügigkeit des Bereiches.<br />

Gleichzeitig werden durch eine bessere Wärmedämmung des<br />

Saunabereiches etwa 30 Prozent Energie eingespart. Dampfbad,<br />

Kneipp-Ecke, Tauchbecken und Caldarium sowie der<br />

neue Ruheraum mit Blick ins umliegende Grün sorgen für<br />

ganzheitliche Entspannung. Auch die gastronomischen Angebote<br />

wurden ausgebaut. So ist eine Saunaanlage entstanden,<br />

die mit ihren Wellness- und Erlebnisangeboten zum langen,<br />

entspannenden Verweilen einlädt. Das bestätigt auch das<br />

neue Gütesiegel des Deutschen Sauna-Bundes, welches die<br />

Saunaanlage der Holstein Therme in Premium-Qualität erhielt.<br />

Neben dem Day Spa bietet die Therme in Bad Schwartau<br />

übrigens auch ein Jodsolebad, warme Innen- und Außenbecken,<br />

Massagestrahldüsen, Whirlpools, einen Strömungskanal<br />


Gesundheit & Wirtschaft<br />

„Die Mitarbeiter sind sensibilisiert“<br />

Gesetzliche Zertifizierungspflicht für das Qualitätsmanagement in stationären Reha-Einrichtungen<br />

Qualitätsmanagement gehört zum Alltag in allen Kliniken, um im Kontext knapper Ressourcen, rechtlicher Anforderungen<br />

und einem wachsenden Wettbewerb im Gesundheitswesen eine qualitativ hochwertige Behandlung zu gewährleisten.<br />

Ab diesem Jahr wird es gesetzlich vorgeschrieben sein, dass stationäre Rehaeinrichtungen im Qualitätsmanagementsystem<br />

eine Zertifizierung nachzuweisen haben. Viele <strong>Asklepios</strong>-Reha-Einrichtungen nutzen die Chance,<br />

nicht nur ihre tägliche Arbeit systematisch zu überprüfen und zu verbessern, sondern dies auch nach außen in Form<br />

einer Zertifizierung darzustellen.<br />

Zertifikatsübergabe in Schaufling: Geschäftsführer Georg Detter (li.) mit den verantwortlichen KTQ-Visitoren und Qualitätsbeauftragten der Klinik<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling gehört<br />

zu den stationären Reha-Einrichtungen,<br />

die bereits seit dem Jahr 2008 eine Zertifizierung<br />

nach dem KTQ-Siegel (Kooperation<br />

für Transparenz und Qualität im<br />

Gesundheitswesen) nachweisen können.<br />

Die Qualitätsbeauftragten Heiko Schubert,<br />

Ilona Apfelbacher und Lothar Kolb<br />

beschreiben es „als eine sehr schöne Erfahrung,<br />

wie die Mitarbeiter das Quali-<br />

tätsmanagement unterstützen und bei<br />

dieser Idee mitziehen“. Auch die Qualitätsbeauftragten<br />

haben viel über die internen<br />

Zusammenhänge der Klinik und<br />

über ihre eigenen Aufgaben gelernt. Der<br />

größte Erfolg sei aber letztlich nicht die<br />

Zertifizierung, sondern der Nutzen für<br />

die Klinik: „Durch die Einführung des<br />

Qualitätsmanagements sind spürbare<br />

Veränderungen eingetreten.“<br />

Rückmeldungen von Patienten, Mitarbeitern<br />

und Kooperationspartnern werden<br />

in den Kliniken kontinuierlich ausgewertet<br />

und bieten u.a wichtige Anhaltspunkte<br />

für zielgerichtete Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Damit die einzelnen Berufsgruppen<br />

innerhalb der Reha-Klinik optimal zusammenarbeiten<br />

können, müssen ihre<br />

Tätigkeiten entsprechend aufeinander<br />

abgestimmt sein. Es ist also wichtig, die<br />

abteilungs- und berufsgruppenübergreifende<br />

Zusammenarbeit zu fördern, um<br />

immer mehr Einblick in die zahlreichen,<br />

ganz unterschiedlichen Aktivitäten zu<br />

gewinnen <strong>–</strong> von der Aufnahme des Patienten<br />

über die Behandlung (durch Ärzte,<br />

Psychologen, Pflegekräfte, Physio- und<br />

Ergotherapeuten usw.) bis zu seiner Entlassung.<br />

Und so ist es kein Wunder, dass<br />

die Qualitätsbeauftragten aus Schaufling<br />

resümieren können: „Der größte Nutzen<br />

ist für die Patienten entstanden.“<br />

Durch die Einführung des Qualitätsmanagements<br />

wurden aber nicht nur Prozesse<br />

optimiert, sondern auch Projekte<br />

realisiert, die teilweise schon lange geplant<br />

waren. Indem beispielsweise die<br />

Therapieplanung über die Werktage hinaus<br />

koordiniert wurde, konnte die Patientenzufriedenheit<br />

gesteigert werden. „Es<br />

sind die normalen menschlichen Eigenschaften,<br />

die teilweise die Einführung eines<br />

QM erschweren. Wenn man dies aber<br />

als Herausforderung betrachtet, bringt<br />

es den Effekt des Qualitätsmanagements<br />

aber noch weiter voran. Daher gehören<br />

,negative’ oder besser: kritische Impulse<br />

einfach dazu.“<br />

Bei der Umsetzung der Zertifizierungspflicht<br />

stehen den Kliniken zentrale Expertenteams<br />

beratend und unterstützend<br />

zur Seite. Der Konzernbereich DRG-,<br />

Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

bietet ein breites Spektrum an Beratungskonzepten,<br />

-instrumenten und Vor-<br />

Ort-Unterstützung. Zusammen mit der<br />

Geschäftsführung und den Mitarbeitern<br />

im Qualitätsmanagement werden Ziele<br />

und Vorgehensweise individuell für<br />

jede Einrichtung geplant. Neben fachlichem<br />

Coaching und Schulungen finden<br />

auch Überprüfungen in Form von Audits<br />

statt. Und auch die Intranetplattform<br />

my.<strong>Asklepios</strong> bietet den Mitarbeitern in<br />

diesem Zusammenhang Musterdokumente,<br />

aktuelle Informationen zu Themen<br />

des Konzernbereiches sowie News<br />

aus dem Gesundheitswesen an.<br />

„Ohne die Unterstützung des Konzernbereichs<br />

DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

wäre der Weg bis zur Zertifi-<br />

A-BB09001.qxd:Layout 1 19.02.2009 16:01 Uhr Seite 1<br />

Med in Melsungen.<br />

BBD Aesculap GmbH · Postfach 31 · 78501 Tuttlingen<br />

zierung wohl sehr viel schwieriger gewesen“,<br />

so die Mitarbeiter aus Schaufling.<br />

„Man stand uns von Anfang an bei allen<br />

QM-Themen zur Seite. Unsere Probleme<br />

wurden schnell gelöst, auch dank regelmäßiger<br />

Vor-Ort-Präsenz. So konnten wir<br />

vom Know-how des Konzernbereichs<br />

profitieren.“<br />

Georg Detter, Geschäftsführer der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Schaufling, spricht von<br />

einem „regelrechten Umkrempeln der<br />

Klinik“ durch das Qualitätsmanagement.<br />

„Die Mitarbeiter sind sensibel geworden,<br />

auf ihr Tun und Handeln sowie auf die<br />

Auswirkungen ihrer Arbeit zu achten.<br />

Dadurch ist der Patient tatsächlich in den<br />

Fokus gekommen, denn die Ausrichtung<br />

rund um das Wohlbefinden der Patienten<br />

hat Priorität. Mit besonderem Erstaunen<br />

ist festzustellen, dass die Mitarbeiter kontinuierlich<br />

an Verbesserungen arbeiten <strong>–</strong><br />

und nicht aufhören, ihren Alltag auf Sinn<br />

und Unsinn ständig zu überprüfen.“<br />

Sönke Seeler<br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und<br />

Qualitätsmanagement<br />

Telefon +49 (0)74 61 9115-5 · Fax +49 (0)74 61 9115-658 · www.bbraun.de<br />

26 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 27<br />

A-BB09001


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Stabilität und Kontinuität:<br />

<strong>Asklepios</strong> mit bestem Rating der<br />

Branche in Deutschland<br />

Seit 2005 werden Bonität und Zukunftsfähigkeit der <strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH im Rahmen<br />

eines externen Ratings mit „BBB“ bewertet. Das Rating wurde im November 2008 durch die Ratingagentur<br />

bestätigt. Damit wird das Unternehmen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft als überdurchschnittlich beurteilt.<br />

Im Branchenvergleich steht das Unternehmen im Krankenhausmarkt insgesamt überdurchschnittlich gut da, im<br />

Vergleich zu den Hauptwettbewerbern ist <strong>Asklepios</strong> gut positioniert. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Stephan Leonhard,<br />

Konzerngeschäftsführer und CFO des Unternehmens, über Ratingverfahren und die aktuelle Situation auf den<br />

Finanzmärkten.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern: Was sagt ein Rating aus, und welche Bedeutung<br />

hat die Bewertung „BBB“?<br />

Stephan Leonhard: Unter einem Rating versteht man in der<br />

Finanzwelt die Einschätzung der Kreditwürdigkeit bzw. Bonität<br />

eines Schuldners bzw. Unternehmens. Ein Rating ist damit eine<br />

„Bonitätsnote“ anhand eines Buchstabenschlüssels, der somit<br />

eine einfache und mit Wettbewerbern vergleichbare Beurteilung<br />

der Bonität und Zukunftsfähigkeit erlaubt. Ratings werden in<br />

„Investment Grade“ und „Speculative Grade“ unterschieden,<br />

wobei in dieser Unterteilung deren Charakter klar zum Ausdruck<br />

kommt. Das Ergebnis des Investment-Grade-Ratings<br />

„BBB“ ist nichts anderes als der Nachweis einer stabilen<br />

Finanzpolitik und moderater Verschuldung sowie guter Bonität.<br />

Kein anderer Krankenhausbetreiber in Deutschland ist besser<br />

geratet.<br />

Was sagen Sie zur Kritik an den Rating Agenturen?<br />

<strong>Asklepios</strong> wird von Euler Hermes Rating in Deutschland geratet.<br />

Euler Hermes ist der Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft<br />

und eine Tochter der deutschen Allianz- Gruppe.<br />

Insbesondere die US Ratingagenturen sind in Kritik geraten,<br />

da die Risiken in den Ratings der „strukturierten“ Produkte zu<br />

spät erkannt wurden. Euler Hermes ist Deutschlands führende<br />

Ratingagentur für den gehobenen Mittelstand und damit von<br />

Fehleinschätzungen bei diesen „Produkten“ meines Wissens<br />

nicht betroffen.<br />

Wird sich Ihrer Meinung nach die gegenwärtige Finanzsituation<br />

auf dem Weltmarkt auf <strong>Asklepios</strong> auswirken?<br />

Letztlich wurde die weltweite Verschuldungskrise durch zu<br />

billiges und reichlich verfügbares Geld, vor allem von der US<br />

Notenbank, ausgelöst. Leider wird die Realwirtschaft dadurch<br />

weltweit in Mitleidenschaft gezogen, das führt zu einem<br />

relativ starken Einbruch der Konjunktur. Erfreulicherweise ist<br />

der Gesundheitsmarkt, insbesondere der Krankenhausmarkt,<br />

in Deutschland relativ unabhängig von der konjunkturellen<br />

Entwicklung. In Anbetracht des sehr langfristig und stetig<br />

ausgerichteten Geschäftsmodells in Verbindung mit einer<br />

sehr konservativen Finanzierungs- und Übernahmestrategie<br />

ist <strong>Asklepios</strong> kaum betroffen. Vielmehr hat <strong>Asklepios</strong><br />

durch eine sehr vorausschauende Strategie schon Zins- und<br />

Refinanzierungsrisiken abgesichert.<br />

Ist <strong>Asklepios</strong> für die Zukunft gut positioniert auf dem<br />

Gesundheitsmarkt?<br />

<strong>Asklepios</strong> gehört zu den führenden Krankenhauskonzernen<br />

Europas. Das Unternehmen kann auf über 20-jährige<br />

Erfahrung im Gesundheitswesen und im Klinikmanagement<br />

zurückblicken. Das Unternehmen und die Kompetenzen sind<br />

mit den Jahren gewachsen und decken ein breites Spektrum der<br />

medizinischen Versorgung ab. <strong>Asklepios</strong> zeichnet sich durch<br />

ein sehr gutes Qualitäts- und Risikomanagement sowie eine<br />

hohe Prozesseffizienz aus. Die nachhaltig hohe Liquidität und<br />

umfangreiche Kreditlinien bedeuten für <strong>Asklepios</strong> einerseits<br />

einen hohen Grad an Unabhängigkeit von den Entwicklungen<br />

am Finanzierungsmarkt und andererseits eine gute Positionierung<br />

für weiteres Wachstum.<br />

Auf was sollten sich Privathaushalte einstellen?<br />

Ob die weltweiten Konjunkturprogramme greifen, bleibt<br />

abzuwarten, da das Kernproblem einer zu hohen, weltweiten<br />

Verschuldung dadurch nicht gelöst, sondern eher verschärft<br />

wird. Zurzeit durchleben wir die schwierigste Situation<br />

hinsichtlich Finanzmarkt und Konjunktur seit den 30er-Jahren.<br />

Im Vergleich zu bisherigen Schwächephasen werden wir diesmal<br />

eine deutlich längere Erholungsphase benötigen.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Verwaltungs-<br />

gesellschaft mbH<br />

Externer Kommentar zum Rating<br />

Norddeutschlands<br />

große Pflegemesse<br />

mit Seminar- und Fortbildungsprogramm<br />

22.<strong>–</strong>24. April 2009<br />

MesseHalle Hamburg-Schnelsen<br />

• Über 100 Aussteller, Vereine<br />

und Selbsthilfegruppen<br />

• Innovative Produkte<br />

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Umfangreiches Seminar-<br />

und Workshop-Programm<br />

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28 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 29<br />

30. Oktober 2007<br />

Das Ergebnis<br />

Rating vom 30. Oktober 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Unternehmensrating * Zwölfmonatsprognose<br />

BBB positiv<br />

* siehe Anlage 1: Ratingnotationen<br />

Rating vom 15. Oktober 2004: BBB, stabil<br />

Rating vom 11. November 2005: BBB, stabil<br />

Rating vom 30. Oktober 2006: BBB, positiv<br />

Wir bewerten Bonität und Zukunftsfähigkeit der Der auf Basis des letzten Ratings für 2007 geplante<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH zum Margenanstieg wird voraussichtlich nicht in der er-<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt mit BBB. Das Unternehmen warteten Höhe eintreten, auch die Verschuldungs-<br />

wird damit im Vergleich zur Gesamtwirtschaft als ükennzahlen werden sich etwas schwächer als geberdurchschnittlich<br />

beurteilt. Im Branchenvergleich plant darstellen. Von dem erwarteten Konsolidie-<br />

beurteilen wir die <strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgerungskurs für die kommenden Monate erwarten wir<br />

sellschaft mbH im Krankenhausmarkt insgesamt als eine Stärkung der Ertragskraft sowie eine Konzentra-<br />

überdurchschnittlich gut, im Vergleich zu den tion der Managementkapazitäten auf das bestehen-<br />

Hauptwettbewerbern als gut positioniert.<br />

de Klinikenportfolio, so dass wir insgesamt von einer<br />

positiven Entwicklung des Ratingurteils in den nächsten<br />

zwölf Monaten ausgehen.<br />

Ausschlaggebende Faktoren<br />

Stärken Schwächen<br />

klare strategische Ausrichtung<br />

sehr gutes Qualitäts- und Risikomanagement<br />

sehr gute Eigenmittelausstattung<br />

hohe Liquidität und finanzielle Flexibilität<br />

umsetzungsstarkes Management mit hoher fachlicher<br />

Kompetenz<br />

betriebswirtschaftliche und fachliche Kompetenz<br />

der Mediziner<br />

hohe Arbeitsbelastung des Kernteams<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pressepolitik<br />

Chancen Risiken<br />

zunehmender Privatisierungsdruck im<br />

Bereich der öffentlichen Kliniken<br />

hohe Markteintrittsbarrieren für ausländische Marktteilnehmer<br />

Geschäftsausweitung durch Internationalisierung<br />

Prozessoptimierungen durch IT-Unterstützung<br />

gesundheitspolitische Risiken<br />

Haftungs- und Reputationsrisiken im<br />

Ausland


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Baukasten statt Bierkasten<br />

Präventionskampagne „Alkohol <strong>–</strong> ohne mich!“<br />

Diesen Spruch hört man heutzutage sehr selten aus dem Mund eines Jugendlichen, aber wir, Schülerinnen der 12.<br />

Klasse des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Lübben, haben beschlossen, jenen Standpunkt zum Motto unseres Projekts<br />

zu erklären. Es heißt „Baukasten statt Bierkasten“ und thematisiert Suchtproblematik und -prävention, wobei von<br />

uns der Alkohol in den Vordergrund gestellt wurde.<br />

Die eigentliche Idee kam aus den Reihen<br />

der <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Lübben. Dr. Kristina<br />

Hübener wandte sich an das Paul-<br />

Gerhardt-Gymnasium, um in Erfahrung<br />

zu bringen, ob dort eventuell Interesse an<br />

einer gemeinsamen Projektarbeit bestand.<br />

Dabei lernte sie unsere Pädagogiklehrerin<br />

Ute Stoewe kennen, welche sofort Feuer<br />

und Flamme war. Als Nächstes mussten<br />

30 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009<br />

Hier nden Sie Hilfe:<br />

http://www.alkohol-hilfe.de/Fakten/fakten_zahlen.htm<br />

www.freundeskreis-suchtkrankenhilfe-oe.de/studies.html<br />

http://www.novafeel.de/ernaehrung/alkohol.htm<br />

http://www.rewirpower.de/home/unterhaltung/newpower/newpower7/fl<br />

atrate_partys/alkohol_zahlen_<br />

und_fakten.print.html<br />

http://www.weltderwunder.de/wdw/Mensch/Gesundheit/Alkoholismus/<br />

http://www.loleh.de/html/alkoholismus.html<br />

http://www.netdoktor.de/ratschlaege/fakten/alkohol.htm<br />

eMail: suchtberatung-lds@tannenhof.de<br />

Und hier können Sie sich den „Baukasten“<br />

für Ihre Projekte ausleihen:<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben,<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik<br />

Paul-Gerhardt-Gymnasium<br />

Landratsamt<br />

telefonische Anfragen unter<br />

Tel. (03546) 29-0 / Fax (03546) 7251<br />

Das Projekt wurde gefördert durch die<br />

Dr.-Broermann-Stiftung.<br />

Kontakte<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinkum Lübben<br />

Die Klinik im Spreewald<br />

Luckauer Str. 17<br />

15907 Lübben<br />

Tel.: (03546) 29-0<br />

Fax: (03546) 29-242<br />

info.luebben@asklepios.com<br />

http://www.asklepios.com<br />

Paul-Gerhardt-Gymnasium Lübben<br />

Berliner Chaussee 2<br />

15907 Lübben<br />

Tel.: (03546) 7251<br />

Fax: (03546) 183274<br />

post@gymln.de<br />

http://www.gymln.de<br />

Lübben liegt etwa 70 km südöstlich Berlins.<br />

Die verkehrsmäßige Anbindung erfolgt über die BAB 13, über die Bahnstrecke<br />

Cottbus-Berlin oder über die Bundesstraßen B 115, B 87 und<br />

B 320.<br />

Paul-Gerhardt-<br />

Gymnasium<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Fachklinikum<br />

Lübben<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Fachklinikum<br />

Lübben<br />

etwa zehn Schüler gefunden werden, denen<br />

genauso viel an diesem Projekt lag<br />

wie den zwei Frauen. Doch Frau Stoewe<br />

brauchte bloß einmal in ihren Pädagogikkursen<br />

herumzufragen, und schon meldeten<br />

sich zehn Mädchen. Diese Hürde<br />

war schon mal geschafft. Danach ging alles<br />

seinen Gang: Das Projekt wurde angemeldet,<br />

das genaue Thema festgelegt und<br />

Gemeinsames Projekt<br />

des <strong>Asklepios</strong> Fachklinikums Lübben und<br />

des Paul-Gerhardt-Gymnasiums Lübben<br />

„Baukasten statt Bierkasten“<br />

Alkoholprävention<br />

links: Schülerinnen der 12. Klasse des<br />

Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Lübben<br />

oben: Flyer zum Thema Alkoholprävention<br />

endlich fand das erste Treffen mit allen<br />

Beteiligten statt.<br />

Die Ideenvielfalt war umwerfend, so dass<br />

sich unsere Mind Map umfangreicher<br />

als gedacht gestaltete. Nach vielem Hin<br />

und Her konnten wir uns letztendlich<br />

doch noch auf ein grobes Gerüst einigen.<br />

Wir beschlossen, uns vorrangig mit dem<br />

Thema Alkohol zu beschäftigen und diese<br />

Problematik sowohl aus medizinischer<br />

Sicht als auch aus therapeutischer und<br />

gesetzlicher Sicht zu betrachten. Nachdem<br />

wir uns über die Arbeit in Gruppen<br />

und das umzusetzende Baukastensystem<br />

geeinigt hatten, war die nächste Entscheidung:<br />

Welche Altersgruppe sollen wir<br />

ansprechen? Jugendliche in unserem Alter,<br />

also Siebzehn- oder Achtzehnjährige,<br />

waren zu alt, da die meisten schon ihre<br />

(schlechten) Erfahrungen gemacht hatten.<br />

Aber wir wollten auch kein zu junges<br />

Publikum ansprechen, da manche Aspekte<br />

schwierig zu verstehen waren. Unsere<br />

Wahl fiel daher auf Schüler der sechsten<br />

und siebenten Klasse.<br />

Das war wirklich eine sehr anstrengende<br />

erste Sitzung, aber es hatte sich ja auch<br />

gelohnt. Im weiteren Verlauf trafen wir<br />

uns fast jeden Dienstag nach dem Unterricht<br />

und besprachen den Stand der<br />

Dinge in den einzelnen Gruppen, beschlossen<br />

zusätzlich noch eine Power-<br />

Point-Präsentation, Flyer und Plakate zu<br />

entwerfen, rührten die Werbetrommel<br />

für unser Projekt und griffen uns gegenseitig<br />

immer wieder unter die Arme. Dabei<br />

erfuhren wir, wie es ist, in einer vollkommen<br />

gleichberechtigten Gruppe zu<br />

arbeiten, denn obwohl uns sowohl Frau<br />

Dr. Hübener als auch Frau Stoewe mit<br />

ihrem Wissen und ihrer Erfahrung überlegen<br />

waren, merkte man das unseren<br />

nachmittäglichen Treffen nicht an. Als<br />

Nächstes stieß Mandy Wolf, eine weitere<br />

Mitarbeiterin der <strong>Asklepios</strong> Kliniken, zu<br />

uns, und somit war unsere Projektgruppe<br />

komplett. Auch unser Baukasten<br />

nahm immer mehr Gestalt an<br />

und wir konnten anfangen, über die<br />

Präsentation unserer Arbeit nachzudenken.<br />

Es kam uns zum einen<br />

in den Sinn, einen Vortrag für Mitglieder<br />

der <strong>Asklepios</strong> Fachklinik, Behörden der<br />

Stadt Lübben, Lehrer des Gymnasiums<br />

und andere Interessierte auszuarbeiten,<br />

zum anderen, eine Aufklärungsstunde in<br />

einer sechsten Klasse zu gestalten.<br />

Dazu mussten Einladungen verschickt,<br />

Termine festgelegt und letzte Absprachen<br />

getroffen werden. Nebenbei wurde der<br />

Baukasten immer weiter ausgebaut und<br />

durch eine Rauschbrille, verschiedene<br />

Quiz und ein Spiel über Aids ergänzt, bis<br />

wir der Meinung waren, dass er der Öffentlichkeit<br />

präsentiert werden kann.<br />

Dann ging alles Schlag auf Schlag: Der<br />

Termin für den Vortrag rückte heran, und<br />

mithilfe von Frau Wolf und Frau Stoewe<br />

meisterten wir den ersten Teil unserer<br />

Präsentation. Bei der darauf folgenden<br />

Aufklärungsstunde waren wir aber auf<br />

uns selbst angewiesen. Wie<br />

sollten wir diese Stunde<br />

mit den Kindern gestalten?<br />

Statistiken<br />

und Diagramme<br />

waren zu langweilig<br />

für sie, und so<br />

beschlossen wir,<br />

die Praxis in den<br />

Vordergrund zu<br />

stellen. Ihre eigenen<br />

Erfahrungen und<br />

Ansichten waren<br />

uns wichtig.<br />

Sie<br />

durften mithilfe der Rauschbrille herausfinden,<br />

wie es ist, betrunken zu sein. Es<br />

wurde eine rundum gelungene Stunde,<br />

bei der wir alle viel Spaß hatten.<br />

Außerdem konnten wir noch zwei weitere<br />

Baukästen anfertigen, welche jetzt in<br />

der <strong>Asklepios</strong> Fachklinik und im Landratsamt<br />

stehen, wo sich jeder, der Interesse<br />

an dem Thema hat, informieren kann<br />

und Lehrer auch eigene Präsentationen<br />

für ihre Schüler ausarbeiten können.<br />

Nachdem wir dieses Projekt jetzt abgeschlossen<br />

haben, nehmen wir eine Menge<br />

neue Erfahrungen und Erkenntnisse mit<br />

nach Hause und möchten uns am Schluss<br />

herzlich bei denen bedanken, die dieses<br />

Projekt möglich gemacht haben: bei Frau<br />

Dr. Hübener, welche die Zusammenarbeit<br />

inszenierte, bei Frau Wolf, von deren Elan<br />

wir alle angesteckt wurden, und selbstverständlich<br />

bei unserer Lehrerin Frau<br />

Stoewe, die uns an dieses Projekt<br />

herangeführt und uns die ganze<br />

Zeit über begleitet hat.<br />

Wir sind stolz auf das, was wir<br />

aufgebaut haben und geben<br />

jedem den Rat mit auf den<br />

Weg: „Baukasten statt<br />

Bierkasten!“<br />

Stephanie Schön,<br />

Schülerin des<br />

Paul-Gerhardt-<br />

Gymnasiums<br />

<strong>Asklepios</strong> intern


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Nachhaltiges <strong>Asklepios</strong>-Engagement<br />

in Tsunamie-Region<br />

Die Geschichte des Peraliya Community Health Centre in Sri Lanka<br />

Eine der größten Naturkatastrophen der jüngeren Geschichte wurde durch das Seebeben in Südostasien vom<br />

26. Dezember 2004 ausgelöst: Mehr als 200.000 Menschen verloren in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand,<br />

Birma und auf den Nikobareninseln durch den Tsunami ihr <strong>Leben</strong> oder gelten als vermisst. Millionen verloren ihre<br />

<strong>Leben</strong>sgrundlage, ganze Landstriche wurden verwüstet. Der volkswirtschaftliche Schaden in den ohnehin ökonomisch<br />

strukturschwachen Staaten Südostasiens belief sich auf mehrere Milliarden Dollar.<br />

Doch auch die internationale Hilfsbereitschaft<br />

erreichte ein bis dahin unbekanntes<br />

Ausmaß. Im Rahmen der Aktion „Hamburg<br />

hilft“, die vom Senat der Hansestadt<br />

ins <strong>Leben</strong> gerufen und gefördert wurde,<br />

entwickelten in nur drei Tagen der damalige<br />

ärztliche Direktor der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Nord in Hamburg und Leiter des<br />

<strong>Asklepios</strong> Instituts für Notfallmedizin,<br />

Dr. Hp. Moecke, und Dr. T. Stein aus der<br />

Abteilung Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

dieser Klinik in Zusammenarbeit<br />

mit D. Wickrhemasinghe, dem<br />

Direktor des Ruhunu Hospitals in Galle,<br />

Sri Lanka, ein Hilfsprojekt. Vier Wochen<br />

leistete ein deutsch-singhalesisches Ärzteteam<br />

im Südosten und Süden Sri Lankas<br />

medizinische Soforthilfe. Mehr als<br />

Peraliya Community Health Centre<br />

Malediven<br />

Indien<br />

6000 Menschen wurden durch die fünf<br />

Hamburger Ärzte, alle aus <strong>Asklepios</strong> Kliniken,<br />

und ihre singhalesischen Kollegen<br />

im Januar und Februar 2005 medizinisch<br />

versorgt <strong>–</strong> es war eines der ersten Projekte,<br />

das durch die Aktion „Hamburg hilft“<br />

gefördert wurde.<br />

Als regionale und überregionale Entscheidungsträger<br />

des Gesundheitswesens<br />

Sri Lankas um die Fortführung des<br />

medizinischen und sozialen Engagements<br />

baten, gelang es Dr. Stein und Dr.<br />

Moecke in Zusammenarbeit mit anderen<br />

am Projekt Beteiligten im März 2005 „The<br />

Ruhunu Hospital Hamburg Trust“ (RHT)<br />

zu gründen. Zwei Aspekte standen dabei<br />

im Mittelpunkt: Zum einen die Nachvollziehbarkeit<br />

und Transparenz, zum<br />

Sri Lanka<br />

✘<br />

Galle<br />

Birma<br />

Andaman<br />

Thailand<br />

und Nicobaren-<br />

Inseln<br />

Sumatra<br />

Malaysia<br />

Indonesien<br />

anderen die Sicherung langfristiger Hilfe.<br />

Zudem sollte der Trust <strong>–</strong> im Gegensatz zu<br />

vielen Spontanaktionen <strong>–</strong> langfristige Hilfe<br />

anbieten und koordinieren. Das Engagement<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg<br />

durch das Institut für Notfallmedizin<br />

wurde finanziell durch „Hamburg hilft“,<br />

die Deutsche Bank Stiftung sowie drei<br />

weitere große, international tätige Unternehmen<br />

unterstützt. Auf dieser Basis entstand<br />

in Peraliya, einer der am schwersten<br />

betroffenen Regionen des Landes, ein<br />

„Community Health Centre“.<br />

Aufgabe dieses kommunalen Gemeinde-,<br />

Schulungs- und Gesundheitszentrums ist<br />

neben der Vermittlung von basismedizinischer<br />

Versorgung für die Menschen<br />

dieser Gemeinde die Gesundheitsaufklä-<br />

rung. Grundlage dafür sind die durch die<br />

WHO definierten Ziele im Rahmen von<br />

Public Health. Zusammen mit einem australischen,<br />

in Singapur ansässigen Architektenteam<br />

konnte nach nur 14 Monaten<br />

Bauzeit das Peraliya Community Health<br />

Centre (PCHC) im Mai 2006 feierlich eröffnet<br />

werden.<br />

Seither wurden dort mehrere tausend<br />

Patienten durch einheimische Mediziner<br />

versorgt. Singhalesische Lehrer vermitteln<br />

Kindern im Vorschulalter sowie<br />

Jugendlichen und Erwachsenen in kleinen<br />

Gruppen im Rahmen der Gesundheitsprävention<br />

Wissen und Aufklärung,<br />

ebenso in Technik und Handwerk, Sprachen,<br />

Kunst und Kultur. In- und ausländische<br />

Spezialisten realisieren medizini-<br />

sche Aufklärung und <strong>Vorsorge</strong> in vielen<br />

Bereichen, betreuen Schwangere, führen<br />

Impf- und Ernährungsprogramme durch,<br />

engagieren sich für die Trinkwasseraufbereitung<br />

sowie für die Verbesserung der<br />

öffentlichen Hygiene.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben des Peraliya<br />

Community Health Centres gehören<br />

aber auch Programme zur interkulturellen<br />

Verständigung <strong>–</strong> denn die multiethnisch<br />

besiedelte Region ist seit 30 Jahren<br />

Bürgerkriegsschauplatz. Für die vielen<br />

elternlosen Kinder und Jugendlichen<br />

Peraliyas gibt es im PCHC Angebote zur<br />

Freizeitgestaltung, Erziehung, Sport und<br />

Unterhaltung.<br />

Ausstattung und Vernetzung des Zentrums<br />

mit modernsten Telekommunika-<br />

links: Das zerstörte Krankenhaus<br />

konnte durch langfristige<br />

Hilfe wieder aufgebaut werden.<br />

unten: Dr. Stein in Sri Lanka<br />

Weiterführende Informationen:<br />

www.ruhunu-hamburg-trust.com<br />

tionseinrichtungen ermöglichen es, das<br />

Management des Gemeindezentrums<br />

und die Gestaltung der Programminhalte<br />

ehrenamtlich von Hamburg aus zu<br />

begleiten und zu koordinieren. Zugleich<br />

geht die externe Finanzierung des Zentrums<br />

kontinuierlich in eine lokale Finanzierung<br />

über: Gegen einen kleinen<br />

Beitrag können sich die Familien das medizinische<br />

Leistungsangebot sichern, alle<br />

anderen Angebote sind kostenfrei. Dieses<br />

Finanzierungsmodell ist wichtig, damit<br />

die Bevölkerung die Einrichtung als ihre<br />

eigene begreift und nicht als Teil einer<br />

anonymen internationalen Organisation.<br />

Zur Gewährleistung der Transparenz im<br />

Finanzbereich erfolgt eine jährliche Buchprüfung<br />

durch Ernst & Young, einer internationalen<br />

Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Steuerberatungsgesellschaft.<br />

Und das Engagement geht weiter: 2008<br />

wurde in Hamburg von Dr. Moecke und<br />

Dr. Stein der gemeinnützige Förderverein<br />

„Pera Lanka e.V.“ mitbegründet, um weitere<br />

materielle und ideelle Unterstützung<br />

zur Fortführung und Finanzierung des<br />

Projektes aufzubringen, und um die Aktivitäten<br />

des Zentrums in Deutschland bekannt<br />

zu machen. Mit einer Zuwendung<br />

an das Konto mit der Nummer 5216296<br />

der Deutschen Bank Hamburg, BLZ 200<br />

700 24 können auch Sie das Projekt unterstützen.<br />

Marita Weber-Hagel<br />

32 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 33


Gesundheit & Wirtschaft<br />

International standardisierte<br />

Ausbildungsprogramme am Institut<br />

für Notfallmedizin<br />

In der internationalen Abflughalle des Frankfurter Airports bricht plötzlich ein Passagier zusammen, drei Ersthelfer<br />

kümmern sich um ihn. Obwohl die Helfer aus unterschiedlichen Ländern kommen, sich nicht kennen und bis auf<br />

einige Brocken Englisch keine gemeinsame Sprache sprechen, beginnen sie sofort mit einer leitliniengerechten Basisreanimation<br />

und retten so das <strong>Leben</strong> des Bewusstlosen: Die sich völlig fremden Helfer hatten in ihren Ländern an einer<br />

Reanimationsschulung auf Basis eines international einheitlichen Kurskonzepts der American Heart Association<br />

(AHA) teilgenommen.<br />

<br />

Das Kurskonzept der AHA wird zurzeit<br />

in 37 Ländern durchgeführt. Zwischen<br />

6 und 8 Millionen Menschen erlernen<br />

so pro Jahr die Techniken der Wiederbelebung.<br />

Die Basisreanimation (BLS)<br />

sollten alle medizinischen Ersthelfer<br />

beherrschen. Die Schulungen in den erweiterten<br />

Maßnahmen der Reanimation,<br />

Advanced Cardiac Life Support (ACLS)<br />

für Erwachsene und Pediatric Advanced<br />

Life Support (PALS) für Kinder bauen auf<br />

vorhandenen medizinischen Kenntnissen<br />

auf und richten sich an medizinisches<br />

Fachpersonal. Inzwischen liegen fast alle<br />

Liste der Länder mit bestehenden<br />

AHA-Kurskonzepten<br />

Argentinien<br />

Australien<br />

Bahrain<br />

Barbados<br />

Bolivien<br />

Brasilien<br />

Chile<br />

China<br />

Costa Rica<br />

Deutschland<br />

Ekuador<br />

Honduras<br />

Hongkong<br />

Indien<br />

Irland<br />

Israel<br />

Italien<br />

Japan<br />

Jamaika<br />

Kanada<br />

Kolumbien<br />

Mexiko<br />

Nigeria<br />

Panama<br />

Paraguay<br />

Peru<br />

Saudi-Arabien<br />

Schweiz<br />

Südafrika<br />

Spanien<br />

Taiwan<br />

Thailand<br />

Uruguay<br />

Venezuela<br />

Vereinigte Emirate<br />

Vereinigte Staaten<br />

von Amerika<br />

Schulungsunterlagen auch in deutscher<br />

Übersetzung vor.<br />

Das Institut für Notfallmedizin (IfN) der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken bietet seit 2004 das<br />

AHA-Ausbildungskonzept mit einheitlichen<br />

Ausbildungsunterlagen für die Teilnehmer<br />

und einheitlichen Kursunterlagen<br />

für die Ausbilder. Das Verhältnis von<br />

Teilnehmern (Providern) zu Ausbildern<br />

(Instruktoren) ist dabei mit 6:1 festgelegt.<br />

Nach erfolgreicher Absolvierung aller<br />

Lernstationen und einer Prüfung erhält<br />

der Teilnehmer das international anerkannte<br />

Zertifikat der AHA.<br />

CPR-Übung und Kompetenztest: „Little Anne“ wartet geduldig auf die AED-<br />

Analyse, die anschließende Herzdruckmassage und die Beatmungen mit der<br />

Taschenmaske.<br />

Bisherige Erfahrungen mit dem Ausbildungsprogramm<br />

Von Anfang an waren sowohl die PALSals<br />

auch die ACLS-Kurse schnell ausgebucht.<br />

Das Motiv der Teilnehmer ist überwiegend,<br />

die persönliche Qualifikation<br />

für die tägliche Arbeit im Krankenhaus<br />

zu verbessern.<br />

Auch Krankenhäuser zeigen ein immer<br />

stärkeres Interesse, ihre Mitarbeiter aus<br />

den „Hot Spots“ (Zentrale Notaufnahme,<br />

Kardiologie, Endoskopie, Intensivstation,<br />

operative Einheiten) standardisiert schulen<br />

zu lassen und somit über einen international<br />

anerkannten Qualitätsnachweis<br />

zu verfügen.<br />

Ausbildung „hauseigener“ Instruktoren<br />

Das IfN als zertifiziertes, internationales<br />

Trainingszentrum der AHA bildet nicht<br />

nur medizinisches Fachpersonal zu BLS-,<br />

ACLS- oder PALS-Providern aus. Um<br />

die <strong>Asklepios</strong> Krankenhäuser in der Implementierung<br />

einer leitliniengerechten<br />

Wiederbelebungsmedizin zu unterstützen,<br />

bietet das IfN auch die Option an,<br />

geeignete Mitarbeiter als AHA-Instruktoren<br />

auszubilden, die dann wiederum<br />

Provider in der eigenen Klinik schulen<br />

können.<br />

Alle AHA-Kurse sind stark praxisorientiert.<br />

In anschaulichen Fallsimulationen<br />

erlernen und üben die Teilnehmer sowohl<br />

die Rolle des Teamleiters als auch<br />

die eines Teammitglieds, denn ein gutes<br />

Notfallteam zeichnet sich durch effektive<br />

Kommunikation und Kompetenzverteilung<br />

aus. Durch die vielen praktischen<br />

Kleingruppen-Übungen an den Lernstationen<br />

können die Teilnehmer am Ende<br />

des Kurses auch komplizierte Wiederbelebungsabläufe<br />

bewältigen.<br />

Kennen Sie DOPE?<br />

Nein, es geht nicht um Rauschzustände <strong>–</strong><br />

DOPE und SAMPLE sind spezielle Handlungsalgorithmen<br />

für Säuglings- und<br />

Kindernotfälle. Die Anzahl akut schwer<br />

erkrankter Kinder ist nicht hoch, gerade<br />

deshalb fühlen sich viele Mitarbeiter in<br />

der klinischen und prähospitalen Akutversorgung<br />

dieser Notfälle überfordert.<br />

Einzig das IfN bietet zurzeit in Deutschland<br />

den standardisierten PALS-Kurs der<br />

AHA an. Er gleicht in Aufbau und Ablauf<br />

dem ACLS-Kurs. In Fallbeispielen und<br />

Übungsszenarien trainieren die Teilnehmer<br />

den kompetenten Umgang mit<br />

schwerstkranken Kindern nach einem<br />

vorgegebenen Ablaufschema. Dadurch<br />

gelingt es ihnen im Verlauf des Kurses<br />

immer besser, Gesundheitsstörungen<br />

ohne Zeitverzug zu identifizieren, zu bewerten<br />

und eine gezielte Therapie einzuleiten.<br />

SAMPLE und DOPE unterstützten<br />

sie dabei. Das verschafft Sicherheit für<br />

den klinischen Alltag.<br />

Heike Bergmeyer-Szuba<br />

Lernstation zum Üben des sicheren und schnellen Einsatzes verschiedener Atemwegshilfen.<br />

Die Atemwege zu sichern, ohne die Basiswiederbelebung zu unterbrechen,<br />

ist nicht immer einfach. Deshalb hat sich dieser Teilnehmer vorsorglich mit<br />

Combitubus und Larynxtubus „bewaffnet“.<br />

Voller Einsatz des Notfallteams während eines<br />

Übungsszenarios<br />

Weiterführende Informationen:<br />

zu dem Kursangebot des IfN<br />

finden Sie unter:<br />

www.ifn-hamburg.de<br />

www.americanheart.org<br />

Ein 4-jähriger Junge wird von den Eltern direkt vom<br />

Flughafen in die zentrale Aufnahme gebracht. Das<br />

Kind hatte während der letzten Urlaubstage einen<br />

Infekt mit Durchfällen und Erbrechen. Auf dem<br />

Rückflug ging es ihm schlecht. Sie finden jetzt ein<br />

kaum ansprechbares, blasses, hoch fieberhaftes, zentralisiertes<br />

Kind vor.<br />

Was ist zu tun? Hier wird mittels Spezialbohrmaschine<br />

zügig der intraossäre Zugang geschaffen. Eine<br />

Fähigkeit, die für die notfallmedizinische Versorgung<br />

schwerstkranker Kinder erlernt werden muss.<br />

34 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 35


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Das <strong>Asklepios</strong> Future Hospital auf<br />

der Medica 2008<br />

Das AFH (<strong>Asklepios</strong> Future Hospital) setzt neue Standards in<br />

Qualität und Effizienz des deutschen Gesundheitswesens <strong>–</strong><br />

das konnte auf der Medica 2008 eindrucksvoll bewiesen werden.<br />

Projektmanager Jörg Krey beantwortete am Stand von<br />

T-Systems Fragen zu Zielen und Projekten des AFH. Neben<br />

Vom 19.-22. November 2008 traf sich die Medizin- und<br />

Gesundheitsbranche zur 40. Medica in Düsseldorf. Das<br />

<strong>Asklepios</strong> Future Hospital war zweifach vertreten: auf<br />

dem Stand des Partners T-Systems und im Rahmen<br />

einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Siemens Healthcare,<br />

auf der das gemeinsame Engagement offiziell besiegelt<br />

wurde.<br />

den allgemeinen Informationen stand die Demonstration der<br />

Wissensmanagement-Plattform OneIT + im Vordergrund. Mehrmals<br />

am Tag fanden Live-Schaltungen zu Ärzten in verschiedenen<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken statt. Dazu gab es sehr positives Feedback<br />

der Standbesucher, vor allem niedergelassene Ärzte aus dem<br />

Alcedis: Systematik für vernetzte onkologische Behandlung<br />

Gemeinsam mit Alcedis haben die <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg<br />

Altona und Barmbek ein neues Pilotprojekt gestartet: Alcedis<br />

konzipiert und erprobt eine Systematik für eine vernetzte<br />

onkologische Behandlung. Ziel ist es, in den onkologischen<br />

Behandlungszentren die Grenzen zwischen ambulanter und<br />

stationärer Medizin zu überwinden. In diesem Zusammenhang<br />

soll auch eine Online-Tumorkonferenz etabliert werden.<br />

Langfristig ist die vollständige Integration der Alcedis-Lösung in<br />

die Infrastruktur von <strong>Asklepios</strong> geplant.<br />

36 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 37<br />

Links<br />

www.asklepios-future-hospital.com/Partner/Software/<br />

default.asp<br />

www.alcedis.de<br />

Ekahau: WLAN für Neugeborene<br />

Um die Verwechslung oder gar Entführung von Neugeborenen<br />

zu verhindern, werden im <strong>Asklepios</strong> Klinikum Barmbek<br />

die zur Identifizierung verwendeten Armbänder durch eine<br />

WLAN-basierte Technologie mit Säuglings-Tags ersetzt. Die<br />

Tags des Kooperationspartners Ekahau senden über WLAN<br />

die Identifikation an das Location Tracking, über eine weitere<br />

Station kann dann der Aufenthaltsort der Neugeborenen<br />

überwacht werden. Auch Eltern und Angehörige werden<br />

durch ein persönliches WLAN-Tag authentifiziert.<br />

In- und Ausland zeigten sich<br />

Vorsitzende der Konzernge-<br />

interessiert an der Lösung.<br />

schäftsführung der <strong>Asklepios</strong><br />

Die Präsenz des AFH auf der<br />

Kliniken die Bedeutung der<br />

Medica sei sehr erfolgreich ge-<br />

Partnerschaft zwischen den<br />

wesen, resümiert Krey. „Wir<br />

beiden Unternehmen. Der<br />

haben spannende Gespräche<br />

im Rahmen des <strong>Asklepios</strong><br />

geführt und viele gute Kon-<br />

Future Hospital Programms<br />

takte hinzugewonnen.“<br />

unterzeichnete Koopera-<br />

Auch aus Sicht von T-Systems<br />

tionsvertrag sieht vor, in den<br />

war die Medica eine gelunge-<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamne<br />

Veranstaltung, betont Franz<br />

burg das dort eingerich-<br />

Hertl, Leiter Sales-Consulting<br />

vom Business Center Health.<br />

Dr. Tobias Kaltenbach (re.) übergibt Dr. Bernd Montag, Siemens (li.) den offiziellen<br />

<strong>Asklepios</strong> Future Hospital Membership Award<br />

tete Krankenhausinformationssystem<br />

(KIS) „i.s.h.med“<br />

„Vor allem das Publikum auf der Medica ist interessant <strong>–</strong> fast durch weitere Komponenten noch leistungsfähiger zu gestal-<br />

60 Prozent unserer Besucher sind Entscheider aus dem Gesundten. So wird das KIS um eine moderne, intuitiv zu bedienende<br />

heitswesen, so dass wir viele qualifizierte Beratungsgespräche Benutzeroberfläche, eine service-orientierte Architektur und ein<br />

führen konnten.“ In erster Linie seien Lösungen zur Vernetzung klinisches Prozessmanagement erweitert.<br />

von Institutionen des Gesundheitswesens nachgefragt worden, Obwohl <strong>Asklepios</strong> und Siemens schon seit Jahren eine Koope-<br />

aber auch an Lösungen zu Telemedizin oder Ambient Assisted ration pflegen, sei die Zusammenarbeit im Rahmen des AFH<br />

Living (AAL) bestehe großes Interesse.<br />

etwas Neues, erklärte Dr. Kaltenbach den anwesenden Medien-<br />

Das <strong>Asklepios</strong> Future Hospital war auch im Rahmen einer Presvertretern: „Das, was wir jetzt im Rahmen des <strong>Asklepios</strong> Future<br />

sekonferenz bei Siemens Healthcare präsent: Vor rund 30 anwe- Hospitals tun, hat eine völlig neue Dimension, die ich persönsenden<br />

Journalisten wurde die Partnerschaft von Siemens und lich mit der Idee oder dem Begriff ‚Open Innovation’ beschrei-<br />

dem AFH mit der Vertragsunterzeichnung offiziell besiegelt. be“, so Dr. Kaltenbach. „Open Innovation“ stehe unter anderem<br />

„Mit Siemens hat <strong>Asklepios</strong> einen Kooperationspartner gewon- für Projekte, durch die der Prozess und die Möglichkeiten einer<br />

nen, dessen Geschäftstrategie mit den Zielen unseres <strong>Asklepios</strong> hoch modernen Informationstechnologie im Krankenhaus opti-<br />

Future Hospitals voll im Einklang steht“, sagte Dr. Tobias Kalmal genutzt werden <strong>–</strong> sowohl im Sinne der Mitarbeiter als auch<br />

tenbach.<br />

im Sinne der Behandlungsqualität für die Patienten.<br />

„Die technischen Lösungen für Kommunikation und Daten- „Open Innovation“ ist aber auch deshalb ein herausragendes<br />

transfer im Klinikbetrieb müssen eine neue Dimension der Instrument, weil jeder Partner ein Stück seines Know-hows in<br />

Kompatibilität und Standardisierung erreichen, damit sich gemeinsame Projekte einbringt. Dies setzt eine Offenheit vor-<br />

Wirtschaftlichkeit und Qualität der Patientenbehandlung weiaus, die sehr selten ist. Genau dies aber vereint die Partner des<br />

ter verbessern lassen!“ Mit dieser Forderung unterstrich der AFH und begründet die neue Dimension ihrer Partnerschaft.


Gesundheit & Wirtschaft<br />

°Personalia<br />

° Chefarztwechsel in München-Gauting<br />

Am 1.1. 2009 übernahm Dr. Jens Geiseler<br />

als Nachfolger von Dr. Ortrud Karg die Leitung<br />

der Klinik für Intensivmedizin und Langzeitbeatmung<br />

an den <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken<br />

München-Gauting. Dr. Geiseler ist seit neun<br />

Jahren als Internist mit der Schwerpunktbezeichnung<br />

Pneumologie und internistische<br />

Intensivmedizin in der Klinik beschäftigt.<br />

° Neuer Chefarzt der Gefäß- und Viszeral-<br />

chirurgie in St. Georg<br />

PD Dr. Matthias Kapischke leitet seit dem<br />

15.9.2008 die Gefäß- und Viszeralchirurgie<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg. Er möchte<br />

gemeinsam mit dem traumatologischen Zentrum<br />

eine leistungsfähige Allgemeinchirurgie<br />

etablieren. Schwerpunkte sind die minimalinvasive<br />

Chirurgie der endokrinen Organe und<br />

des Bauchraumes und die periphere Bypass-Chirurgie im Rahmen<br />

des diabetologisch-angiologischen Zentrums.<br />

°<br />

Neuer Chefarzt für Kardiologie in Harburg<br />

Prof. (ROK) Dr. med. habil. Jai-Wun Park ist<br />

seit Oktober 2008 neuer Chefarzt der Abteilung<br />

für Kardiologie Harburg. Zum Leistungsangebot<br />

seiner Abteilung gehören unter anderem<br />

die 24-Stunden-PTCA-Bereitschaft,<br />

katheter-interventionelle Therapien von Koronararterien,<br />

Herzmuskelerkrankungen, Herzklappenfehlern<br />

und Vorhofseptumdefekten sowie Implantation<br />

und Nachsorge von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und biventrikulären<br />

Systemen.<br />

° Außerordentliche Professur der Philipps<br />

Universität Marburg<br />

PD Dr. med. Ralf Becker, seit 2008 Ärztlicher Direktor der<br />

Schildautal Kliniken Seesen und Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie,<br />

wurde im Oktober der Titel eines außerordentlichen<br />

Professors an der Philipps-Universität Marburg verliehen.<br />

° Chefarztwechsel in Altona<br />

Nach 31 Dienstjahren wurde Prof. Dr. Wolfgang Teichmann,<br />

Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in Altona, im Dezember<br />

2008 feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Der<br />

renommierte Chirurg wurde durch seine Idee bekannt, vorübergehend<br />

einen Reißverschluss in die Bauchdecke von Patienten<br />

mit eitriger Bauchfellentzündung einzunähen. Heute wird diese<br />

Methode weltweit eingesetzt.<br />

Seine Nachfolge trat im Januar 2009 Prof. Dr.<br />

Wolfgang Schwenk an. Prof. Schwenk möchte<br />

insbesondere die Bauchchirurgie weiter ausbauen.<br />

In Kooperation mit anderen Abteilungen<br />

sollen moderne Konzepte zur besseren<br />

Genesung nach operativen Eingriffen und zur<br />

Vermeidung postoperativer Komplikationen<br />

etabliert werden.<br />

° Neuer Chefarzt der ZNA in Wandsbek<br />

Seit dem 1.1.2009 ist Dr. Reinhard Saß Chefarzt<br />

der Zentralen Notaufnahme in Wandsbek.<br />

Bisher war Dr. Saß Leitender Oberarzt der Inneren<br />

Medizin I und stellvertretender Chefarzt.<br />

Durch eine Neuorganisation der Wandsbeker<br />

ZNA sollen die Abläufe in der Notaufnahme und<br />

im gesamten Krankenhaus optimiert werden.<br />

38 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 39<br />

° Neue Leitung in Radeberg<br />

Am 1.1.2009 hat Ingo Meyer als Klinikmanager die kaufmänni-<br />

sche Leitung der <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg übernommen.<br />

° Nachwuchs in der Führungsetage<br />

In den Konzern sind vier Trainees Florian Rupp/ Salus, Ulrich<br />

Kräutter/ Birkenwerder, Catharina Schlaeger/ Hamburg <strong>–</strong> Nord<br />

und Katharina Ibrom/ Hamburg - St. Georg eingetreten.<br />

° Erfolg beim Sponsoren-Marathon<br />

Bereits zum vierten Mal starteten Angestellte der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

in Bad Salzhausen beim Dresdner Kleinwort Marathon in<br />

Frankfurt/M. für die „<strong>Leben</strong>shilfe Wetterau“.<br />

Die Einkünfte fließen in die Finanzierung eines Hauses, das stationäres<br />

Wohnen für 24 schwerst-mehrfach Behinderte und ein<br />

spezielles, tagesstrukturiertes Angebot für 12 mehrfach behinderte,<br />

blinde Menschen bietet. Die <strong>Asklepios</strong>-Mitarbeiter liefen<br />

in zwei gemischten Staffeln. „<strong>Asklepios</strong> I“ unter der Leitung<br />

von Ralf Schneider erreichte in einer sensationellen Zeit von<br />

3:03:55 Stunden das Ziel und den siebten Platz in der Gesamtstaffelwertung,<br />

„<strong>Asklepios</strong> II“ unter der Leitung von Margot<br />

Beer lief ein respektables Resultat von 4:12:31 Stunden.<br />

° <strong>Asklepios</strong> International<br />

In die Geschäftsführung der <strong>Asklepios</strong> International GmbH ist<br />

im Januar 2009 Dr. Jochen Schmidt eingetreten. Dr. Schmidt<br />

war zuvor in leitender Position in der Techniker Krankenkasse<br />

u.a. für den Krankenhausbereich tätig. Er verfügt über eine<br />

langjährige Erfahrung als Geschäftsführer in verschiedenen<br />

Unternehmen des Gesundheitswesens.<br />

° Leiter für neuen Konzernbereich<br />

Friedhelm Hugo Girke hat im März 2009 seine Tätigkeit als<br />

Leiter des Konzernbereichs Organisation und Personal mit Sitz<br />

in Hamburg aufgenommen. Mit seinem neu gegründeten Aufgabenbereich<br />

werden die bislang im Unternehmen verstreuten<br />

Aktivitäten des Personalmanagements gebündelt.<br />

° Neuer Direktor in Altona<br />

In der <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona hat Ingo Breitmeier die Nachfolge<br />

von Wilfried Lühmann als Geschäftsführender Direktor übernommen.<br />

Herr Breitmeier kehrt nach verschiedenen Stationen<br />

wieder zum Unternehmen <strong>Asklepios</strong> zurück, bei dem er damals<br />

die Geschäftsführung des Deutschen Herzzentrums München<br />

inne hatte.<br />

° Geschäftsführerwechsel<br />

Neuer Geschäftsführer in der <strong>Asklepios</strong> Neurologischen Klinik<br />

Falkenstein ist Philipp Matthiass. Er übernahm die Aufgaben<br />

von Burkhard Bingel.<br />

Seit dem 1.1.2009 ist Detlef Czieszo neuer Geschäftsführer<br />

des <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin. Er leitete bis dahin die <strong>Asklepios</strong>-ASB-Klinik<br />

Radeberg und tritt in St. Augustin die Nachfolge<br />

von Günther Landwehr an.<br />

° Gold bei ostdeutschem Ärzteausscheid<br />

ging nach Birkenwerder<br />

Bei den Ostdeutschen Ski-Meisterschaften der Ärzte im Januar<br />

2009 konnte der Orthopäde Robert Tschirner aus Birkenwerder<br />

in der Skikonkurrenz trotz Unterarmgips den 1. Platz belegen.<br />

Sein Kollege Matthias Hesse verpasste in der Kategorie Snowboard<br />

nur knapp das Siegertreppchen und wurde Vierter.


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Ein Stück Ausland in der Uni<br />

Ein europaweit einzigartiges Modell erweitert und stärkt seit September 2008 den Medizin- und Bildungsstandort<br />

Hamburg. In Kooperation mit der größten ungarischen Universität wurde der <strong>Asklepios</strong> Campus Hamburg der<br />

Fakultät für Medizin der Semmelweis Universität Budapest eröffnet, eine Ausbildungsstätte für Medizinstudenten.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Dr. Jörg Weidenham- mer, Geschäftsführer der Medical School Hamburg<br />

GmbH, über die neuen Ausbildungschancen.<br />

Direkter Kontakt zu den Dozenten - Unterricht in Kleingruppen<br />

<strong>Asklepios</strong> intern: Warum ist es so schwer,<br />

in Deutschland einen der begehrten Studienplätze<br />

für Medizin zu bekommen?<br />

Dr. Jörg Weidenhammer: Noch immer ist<br />

das wesentliche Auswahlkriterium ein<br />

ausgezeichneter Abiturdurchschnitt. Der<br />

tatsächliche Berufswunsch und die soziale<br />

Eignung werden jedoch gar nicht berücksichtigt.<br />

Zahlreiche Bewerber warten<br />

viele Semester oder absolvieren hochschulinterne<br />

Accessments, und einigen<br />

Studenten bleibt nur noch der Gang ins<br />

Ausland.<br />

Wie kam es zu der Kooperation mit der<br />

Semmelweis Universität Budapest?<br />

In Budapest werden bereits seit 1983<br />

Studenten in einem deutschsprachigen<br />

Medizinstudiengang ausgebildet. 3500<br />

Studenten nutzten bisher diese Möglichkeit.<br />

400 von ihnen haben das weltweit<br />

anerkannte Diplom dort erworben, die<br />

anderen wechselten nach dem Physikum<br />

an deutsche Universitäten. Die Semmelweis<br />

Uni war auf der Suche nach deutschen<br />

Kooperationspartnern, Gespräche<br />

liefen seit 2004. Die Gesetzeslage war<br />

schwierig. Wir haben mit zwei renommierten<br />

Kanzleien in Budapest und Hamburg<br />

hart gearbeitet, um dieses Projekt<br />

auf eine rechtlich sichere Basis zu stellen.<br />

Anfang August 2008 erhielten wir dann<br />

die Akkreditierungsurkunde. Innerhalb<br />

eines Monates mussten Studienpläne erstellt<br />

und der Lehrbetrieb geplant werden.<br />

Im September 2008 kamen die ersten<br />

19 Studenten. Auch wenn am Anfang<br />

häufig improvisiert wurde, schweißte<br />

uns Pioniergeist zusammen. Die Studenten<br />

stellten uns bei einer Evaluierung für<br />

das erste Semester ein hervorragendes<br />

Zeugnis aus.<br />

Was unterscheidet das Auswahlverfahren<br />

der ungarischen Universität von<br />

deutschen Lehranstalten?<br />

Voraussetzung ist auch hier ein gutes Abitur.<br />

Was allerdings in Budapest ebenso<br />

hoch bewertet wird, sind Engagement,<br />

soziale Kompetenz und der unbedingte<br />

Wunsch, Arzt bzw. Ärztin zu werden.<br />

Dazu werden die Bewerber zu persönlichen<br />

Gesprächen eingeladen.<br />

Wer kann in Hamburg studieren?<br />

Ursprünglich bestand die Idee, den Studenten<br />

des deutschsprachigen Studiengangs<br />

Medizin der Semmelweis Universität<br />

Budapest nach bestandenem Physikum<br />

das weitere Studium in Hamburg<br />

zu ermöglichen. Für den ersten Jahrgang<br />

wurde dieses Angebot auch auf Studenten<br />

und Physikumsabsolventen anderer<br />

ungarischer Universitäten (insbesondere<br />

der Universitäten in Pécs und in Szeged)<br />

erweitert. Dies wird auch in den nächsten<br />

Jahren so bleiben, allerdings sollen<br />

die Studenten aus Budapest vorrangig<br />

berücksichtigt werden.<br />

Wie ist das Studium organisiert?<br />

Der Unterricht unterscheidet sich deutlich<br />

vom Betrieb der staatlichen Universitäten.<br />

Die Begrenzung der Semestergröße<br />

auf maximal 42 Studenten ermöglicht direkten<br />

und persönlichen Kontakt zu den<br />

Dozenten. Die klassischen Vorlesungen<br />

ähneln eher Seminaren mit regen Frageund<br />

Antwortbestandteilen. Der praktische<br />

Unterricht erfolgt in Kleingruppen<br />

und garantiert so hohen Lernerfolg. Wir<br />

stellen unseren Studenten ein großes<br />

Medienzentrum zur Verfügung. Sie haben<br />

Zugang auf die gesamte <strong>Asklepios</strong><br />

Online-Bibliothek. In weiteren Schritten<br />

ist die Implementierung des e-Learnings<br />

vorgesehen.<br />

Was kostet das Studium in Hamburg?<br />

Deutsche Studenten, die im Ausland<br />

studieren, wissen, dass sich diese Studiengänge<br />

über Gebühren finanzieren. In<br />

Budapest sind 5800 Euro je Semester zu<br />

entrichten, in Hamburg an der Medical<br />

School beträgt die Semestergebühr 7200<br />

Euro. Wir haben mit mehreren Banken<br />

günstige Konditionen für langfristige Bildungskredite<br />

zur Finanzierung des Studiums<br />

verabredet und vermitteln bei Bedarf<br />

gerne den Kontakt. Gegenwärtig entwickeln<br />

wir auch ein Stipendiat, das wir<br />

unseren Studenten künftig als alternative<br />

Finanzierungsmöglichkeit anbieten wollen,<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

wird bei der Rückzahlung ein Teil der<br />

Darlehenssumme erlassen. Jedoch hat die<br />

derzeitige weltweit instabile Finanzsituation<br />

auch Auswirkungen auf die Vergabe<br />

von Krediten: Die Darlehensversicherung<br />

ist förmlich explodiert. Auch hier arbeiten<br />

wir an Alternativen. Vorstellbar wäre die<br />

Etablierung eines Studienfonds mit moderaten<br />

Rückzahlungsmöglichkeiten. Die<br />

<strong>Asklepios</strong> Medical School ist als gemeinnützige<br />

Einrichtung anerkannt.<br />

Welche Ziele hat sich die <strong>Asklepios</strong> Medical<br />

School gesteckt?<br />

Die Kooperation mit Budapest bietet zukunftsträchtige<br />

Perspektiven für ärztliche<br />

Kollegen der <strong>Asklepios</strong> Kliniken. Im Rahmen<br />

ihrer Dozententätigkeit für unsere<br />

Medical School sind an der ungarischen<br />

Uni Habilitationen bzw. Umhabilitierungen<br />

möglich, die auch hier in Deutschland<br />

anerkannt werden. Im <strong>Asklepios</strong> Knowledge-Guide<br />

können wir das Wissen der<br />

ungarischen Kollegen integrieren, denn<br />

ein reger Austausch kommt allen Beteiligten<br />

zugute. Wir möchten unsere Studenten<br />

zu gutem ärztlichen Handeln befähigen.<br />

Sie sollen mit Begeisterung den Beruf<br />

des Arztes ausüben <strong>–</strong> dafür erhalten sie<br />

von uns das klinische, wissenschaftliche<br />

und menschliche Handwerkszeug.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

40 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 41<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder,<br />

www.asklepios.com<br />

Chefredaktion:<br />

Mandy Wolf (V. i. S. d. P.)<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Jens Bonnet<br />

Satz und Gestaltung:<br />

Daniela Birk, daniela.birk@raketik.com<br />

Redaktion:<br />

Nora Döring, Hohen Neuendorf<br />

E-Mail: info@doering-bildart.de<br />

www. doering-bildart.de<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Konzernbereich Unternehmenskommunikation<br />

& Marketing<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder<br />

Tel. (0 33 03) 52 24 04 ,<br />

Fax (0 33 03) 52 24 20<br />

mandy.wolf@asklepios.com<br />

Fotos:<br />

Peter Hamel 8,9, 12, 16, 22, 55,<br />

Andrea Weitze 21, 52,53,<br />

Sabine Bundschuh 19<br />

Judy Hohmann Titelbild, 6, 57<br />

Bertram Solcher 40, 58<br />

Holger Petersen 5, 28<br />

Jörg Krey 36<br />

Udo Krause, Uckermärkische Bühnen Schwedt 44<br />

Das Titelfoto entstand im Küchenstudio No.1 bei<br />

Möbel Hesse in Garbsen.<br />

Schlussredaktion:<br />

Katja Eckert<br />

Druck:<br />

Möller Druck, Berlin<br />

Erscheinungsweise:<br />

4 x jährlich bundesweit<br />

Auflage:<br />

24.000 Exemplare<br />

Anzeigen:<br />

Sabine Malsch DTP Grafik & Layoutgestaltung,<br />

Zellenrodaer Weg 18, 36433 Bad Salzungen<br />

Tel. (0 36 95) 62 86 20,<br />

sabine.malsch@t-online.de<br />

Nächster Anzeigenschluss: 15.05.2009<br />

Nächster Redaktionsschluss: 17.04.2009<br />

Die nächste Ausgabe des Magazins erscheint am<br />

30.06.2009.<br />

Copyright:<br />

Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehal-<br />

ten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

dem Einverständnis der Redaktion. Nament-<br />

lich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers oder<br />

der Redaktion wieder.


Patientenforum<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

würdigt Herbert Löwy<br />

Jüdischer Krankenpfleger wurde 1933 aus rassistischen Gründen entlassen<br />

In der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg wurde<br />

kürzlich vor dem Chirurgisch-Traumatologischen<br />

Zentrum eine Gedenktafel<br />

enthüllt, die auf das Schicksal des jüdischen<br />

Krankenpflegers Herbert Löwy<br />

(1898-1969) hinweist. Herbert Löwy war<br />

1933 nach 15-jähriger Tätigkeit als Krankenpfleger<br />

im damaligen Allgemeinen<br />

Krankenhaus St. Georg aus rassistischen<br />

Gründen entlassen worden. 1938 wurde<br />

der dreifache Familienvater für einen<br />

Monat im Konzentrationslager Sachsenhausen<br />

interniert. Danach tauchte er<br />

unter, versteckte sich vor der Geheimen<br />

Staatspolizei. Er überlebte die Zeit des<br />

Nationalsozialismus nur dank der tatkräftigen<br />

Unterstützung seiner Hamburger<br />

Mitbürger.<br />

Die Klinikleitung war durch einen Zeitungsartikel<br />

auf den Leidensweg Herbert<br />

Löwys aufmerksam geworden. Im<br />

Nachlass einer Hamburgerin, die den<br />

Krankenpfleger während der Nazizeit<br />

unter <strong>Leben</strong>sgefahr versteckt hatte, fand<br />

sich ein bemerkenswertes Dokument<br />

von 1948: ein ausführliches Dankschreiben<br />

von Herbert Löwy an seine Retter.<br />

Es wurde in Teilen abgedruckt und kurz<br />

darauf auch in einem Hamburger Theater<br />

vorgelesen. Die Klinikleitung nahm Kontakt<br />

zu den Nachfahren der Familie Löwy<br />

auf und bereitete gemeinsam mit den Enkeln<br />

eine Gedenkfeier vor.<br />

Dr. Klaus Schmolling, kaufmännischer<br />

Direktor, und Professor Dr. Christoph<br />

Eggers, Ärztlicher Direktor der Klinik,<br />

begrüßten die vielen Gäste, die zum Teil<br />

extra aus dem Ausland angereist waren.<br />

Darunter auch eine Tochter von Herbert<br />

Nachfahren der Familie Löwy<br />

vor der Gedenktafel<br />

Löwy, die sich tief bewegt von der späten<br />

Würdigung ihres Vaters zeigte. Professor<br />

Eggers erinnerte in seiner Rede an die<br />

Schreckensjahre zwischen 1933 und 1945<br />

und daran, dass damals jeder fünfte Mediziner<br />

aus der Klinik vertrieben wurde.<br />

Auf dem Klinikgelände erinnern bereits<br />

zwei Gedenktafeln an den ehemaligen<br />

Leiter der Pathologie. Ein weiterer Gedenkstein<br />

erinnert an das Schicksal von<br />

acht russischen Patienten.<br />

Herbert Löwy hatte Glück im Unglück.<br />

Nach dem Krieg konnte er wieder in seinem<br />

Beruf arbeiten. 1963 wurde er für<br />

seine Verdienste als Krankenpfleger und<br />

zuletzt als Technischer Leiter im Krankenhaus<br />

Rissen vom Hamburger Senat<br />

geehrt. Auf der aus edlem Holz gearbeiteten<br />

Gedenktafel ist sein Schicksal ausführlich<br />

dargestellt. Seine eigenen Worte<br />

stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Mathias Eberenz<br />

„Meinen Dank für meine Rettung will ich nun so abtragen,<br />

dass ich zu den Menschen lieb und gut sein will,<br />

denn die Menschen, die mich aufgenommen haben, waren<br />

deutsche Christen. Deshalb kann ich mit reinstem<br />

Gewissen sagen: Es sind nicht alle Menschen schlecht.<br />

Ich werde ihre edle Tat nie vergessen. In meinem Herzen<br />

habe ich ihnen ein Denkmal gesetzt, was unsterblich sein<br />

wird!“<br />

Lukrative Kundenangebote,<br />

starke Partner<br />

Bankmitarbeiter sind wie Kollegen im eigenen Hause<br />

<strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Phol Siebke, Marktverantwortlicher der Degussa Bank-Zweigstellen in Harburg und Altona<br />

<strong>Asklepios</strong> intern: Was ist die Degussa Bank?<br />

Phol Siebke: Sie ist eine Privatkundenbank<br />

mit 560 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme<br />

von über 3 Mrd. €. Ursprünglich<br />

war sie eine Bank für Mitarbeiter des Degussa<br />

Konzerns, mittlerweile ist sie auch<br />

bei vielen anderen Unternehmen mit<br />

Zweigstellen vertreten. Sie fokussiert sich<br />

auf das Worksite Banking, das bedeutet:<br />

Wir sind immer in der Nähe des Arbeitsplatzes<br />

unseres Kunden.<br />

Wie viele Kunden betreut die Degussa<br />

Bank derzeit?<br />

Im Privatkundengeschäft nutzen über<br />

180.000 Kunden den Multi-Channel-<br />

Zugang über die Zweig- und Geschäftsstellen,<br />

Telefonbanking und Internet-<br />

Banking.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie im Interesse<br />

Ihrer Kunden bei <strong>Asklepios</strong>?<br />

Unser Ziel ist es, günstige Konditionen zu<br />

bieten und die Mitarbeiter vor Fehlentscheidungen<br />

zu schützen. Der Kunde erhält<br />

nach einer eingehenden Analyse ausschließlich,<br />

was sein Haushalt wirklich<br />

benötigt. Wir setzen auf Nachhaltigkeit,<br />

Vertrauen und bieten Lösungen an, die<br />

einen langfristigen Mehrwert generieren.<br />

Welche Produkte/Vorteile bietet die Degussa<br />

Bank unseren Mitarbeitern? Was<br />

kann ein <strong>Asklepios</strong> Mitarbeiter bei Ihnen<br />

konkret sparen?<br />

Wir bieten ein kostenloses Girokonto <strong>–</strong><br />

ohne Wenn und Aber, ein kostenloses<br />

Depot, das TOPZins-Tagesgeldkonto und<br />

einen mehrfach ausgezeichneten Degussa<br />

Bank-Rentenfonds aber auch günstige<br />

Privat- und Immobilienkredite. Wer zu<br />

uns kommt, kann durch den Girokontowechsel<br />

bis zu 220 Euro im Jahr sparen.<br />

Auch unsere Privatkredite bringen klare<br />

wirtschaftliche Vorteile.<br />

Welche Besonderheiten offeriert die<br />

Degussa Bank ihren Privatkunden,<br />

die andere Banken nicht anbieten?<br />

Das Bankgeschäft kann bei uns schnell<br />

und bequem mit persönlicher Betreuung<br />

abgewickelt werden. Wir sind nah am<br />

Kunden, das heißt: nahe an seinem Arbeitsplatz.<br />

Gleichzeitig kann er auf eine<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit vertrauen,<br />

die ihn in seinem Vermögensaufbau<br />

nachhaltig unterstützt.<br />

Wie wird sich das Privatkundengeschäft<br />

der Degussa Bank entwickeln?<br />

Wir expandieren mit unserem Worksite<br />

Banking Konzept und werden dabei unser<br />

Produktportfolio für die Standortdienstleistungen<br />

weiter optimieren. Allein in<br />

diesem Jahr errichten wir weitere 30<br />

Zweigstellen in namhaften Unternehmen.<br />

Können Sie unseren Lesern eine Empfehlung<br />

geben?<br />

Ich möchte Sie einladen, die Degussa<br />

Bank vor Ort zu erleben und sich persönlich<br />

von den Leistungen zu überzeugen!<br />

Herr Siebke, wir danken für dieses Gespräch!<br />

42 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 43<br />

Phol Siebke


Patientenforum<br />

Schaurig schön! Neues Ventil fürs Hirn<br />

Die 1. Nacht der Vampire im Oktober 2008 war in Schwedt ein voller Erfolg. Die Zahl der Spender<br />

übertraf alle Erwartungen der Veranstalter. Die Mitarbeiter der Blutspendezentrale des <strong>Asklepios</strong> Klinikums Uckermark<br />

hatten bis weit nach Mitternacht alle Hände voll zu tun, um insgesamt 61 Liter Blut abzunehmen.<br />

122 Blutspender an einem Abend <strong>–</strong> damit<br />

hatten die Veranstalter nicht gerechnet!<br />

61 Liter <strong>Leben</strong>ssaft flossen in der 1. Nacht<br />

der Vampire im Foyer der Uckermärkischen<br />

Bühnen Schwedt <strong>–</strong> das <strong>Asklepios</strong><br />

Klinikum hatte zu einer ersten schaurig<br />

schönen Blutspendeparty geladen. Fast<br />

400 Gäste, viele von ihnen mit ausgefallenen<br />

Vampirkostümen verkleidet,<br />

feierten die außergewöhnlichste<br />

Party des Jahres. Insgesamt 139 von<br />

ihnen wollten einen halben Liter Blut<br />

spenden. Unter ihnen waren erstaunlich<br />

viele Menschen, die sich zum ersten<br />

Mal trauten. Aus gesundheitlichen Gründen<br />

konnten jedoch nicht alle von den<br />

„Vampirschwestern“ angezapft werden.<br />

„41 Neuspender konnten an diesem<br />

Abend gewonnen werden“ berichtet die<br />

Transfusionsärztin Dr. med. Kerstin Köder<br />

nicht ohne Stolz. „Das hat all unsere<br />

Erwartungen übertroffen.“ Der Erfolg<br />

der Blutspendekampagne „<strong>Leben</strong> retten,<br />

Lächeln schenken“ des <strong>Asklepios</strong> Klinikums<br />

Uckermark hat sich in der Region<br />

herumgesprochen. Mike Bischof, SPD-<br />

Landtagsabgeordneter, heizte als DJ den<br />

Besuchern ordentlich ein. Bundestagsabgeordneter<br />

Jens Koeppen verkaufte Bloody<br />

Marys und konnte mit dieser Aktion<br />

240 Euro für einen guten Zweck einnehmen.<br />

Der Schwedter Redaktionsleiter der<br />

Märkischen Oderzeitung Dietmar Rietz<br />

stellte einen Pokerkoffer zur Verfügung,<br />

dieser wurde amerikanisch versteigert.<br />

Dabei wurden 220 Euro erzielt. Das Geld<br />

kommt einem Schwedter Kind zugute,<br />

das in diesem Jahr großes Leid ertragen<br />

musste. Unter den Blutspendern wurde<br />

eine Tombola mit Preisen von vielen<br />

großen Unternehmen der Stadt veranstaltet.<br />

„Wir sind überwältigt von diesem<br />

Erfolg und danken allen, die an der<br />

Organisation dieser Party beteiligt waren“,<br />

schwärmt Grit Krüger, Marketingbeauftragte<br />

der Blutspendezentrale. „Wir<br />

können jetzt schon versprechen, dass es<br />

im Jahr 2009 auf jeden Fall eine Fortsetzung<br />

geben wird“.<br />

Sandra Kobelt<br />

Weltpremiere in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona<br />

Ein neuartiges, von außen programmierbares Gravitationsventil soll die<br />

Behandlung von Menschen mit einem Hydrocephalus (Wasserkopf) oder<br />

Altershirndruck deutlich verbessern. Im Dezember 2008 pflanzte Prof. Dr.<br />

Uwe Kehler, Chefarzt der Neurochirurgie in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, das<br />

weltweit erste Implantat dieser Art in das Gehirn eines 60-jährigen Patienten,<br />

der nach einem Schädelhirntrauma seit Jahrzehnten unter einem chronischen<br />

Hydrocephalus (sekundärer Altershirndruck) litt und mit einem herkömmlichen<br />

Ventil immer wieder starke Kopfschmerzen hatte. Dieses Problem tritt<br />

nicht selten auf, wenn das Ventil, zum Beispiel im Stehen, zu viel Hirnwasser<br />

(Liquor) in den Bauchraum ableitet. Experten sprechen dabei von einer<br />

„Überdrainage“.<br />

Das neue Ventil „proSA“ erlaubt erstmals<br />

die Programmierung des schwerkraftabhängigen<br />

Ventilöffnungsdruckes nach<br />

der Operation. So soll gewährleistet sein,<br />

dass der Druck des Hirnwassers sowohl<br />

im Stehen wie auch in jeder Körperschräglage<br />

optimal gehalten wird. Erfüllt<br />

das neue Ventil die Erwartungen, bedeutet<br />

das für die Betroffenen eine kleine<br />

Revolution, erläutert Hirndruckexperte<br />

Kehler. Damit könnten vielen Patienten<br />

die manchmal sehr unangenehmen Nebenwirkungen<br />

der rettenden Ventile erspart<br />

werden.<br />

Der Altershirndruck ist eine vielfach<br />

übersehene Erkrankung, an der nach<br />

Expertenschätzungen in Deutschland<br />

rund 60.000 ältere Menschen leiden. Typische<br />

Anzeichen sind unsicherer Gang,<br />

mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisschwäche<br />

und oft auch eine<br />

Blasenschwäche. Oft werden die Symptome<br />

fälschlich als beginnende Demenz<br />

diagnostiziert, und die behandelbare<br />

Krankheit Altershirndruck bleibt unentdeckt<br />

und unbehandelt, bis sie schließlich<br />

tatsächlich zu einer unheilbaren Demenz<br />

führt. Je früher das bei dieser Erkrankung<br />

zu viel produzierte oder gestaute Hirnwasser<br />

über spezielle Ventile oder andere<br />

Drainagen aus den Hirnkammern abgeleitet<br />

wird, desto besser ist die Prognose<br />

der Patienten, so Kehler. In vielen Fällen<br />

verschwinden die Symptome sogar vollständig.<br />

44 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 45<br />

Jens-Oliver Bonne<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Uwe Kehler<br />

<strong>Asklepios</strong> Klink Altona<br />

Paul Ehrlich-Straße 1<br />

22763 Hamburg<br />

Tel.: (040) 18 18-81 1670<br />

Fax: (040) 18 18-81 4911<br />

E-Mail: u.kehler@asklepios.com<br />

Das neue Ventil leitet das gestaute<br />

Hirnwasser ab.<br />

Prof. Dr. Uwe Kehler


Patientenforum<br />

Auf einer Skala von eins bis zehn:<br />

Schmerzen<br />

Schmerzen beeinflussen das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden. Sie beeinträchtigen die <strong>Leben</strong>squalität<br />

und können gravierende Folgen haben. Um die Auswirkungen zu kontrollieren oder zu verhindern, ist eine rechtzeitig<br />

eingeleitete, systematische Schmerzeinschätzung und Schmerzbehandlung von großer Bedeutung. Welchen Einfluss<br />

gut ausgebildete Pflegekräfte auf die Behandlung des Schmerzes haben, fragten wir Elisabeth Krull, Stationsleitung<br />

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0<br />

der Hämatologie und Onkologie, und Dr. Andreas Hoyer, Chefarzt des Zentrums Innere Medizin an der <strong>Asklepios</strong><br />

Harzklinik Goslar.<br />

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0<br />

<strong>Asklepios</strong> intern: Frau Krull, welche Rolle<br />

spielt die Pflege bei der Versorgung von<br />

Schmerzpatienten?<br />

k ei n<br />

leichter mittel starker<br />

Die Sc Pflege h mer z ist die Sc Brücke h mer z zwischen Sc h mer z Ärzten,<br />

Patienten und Angehörigen. Wir Pflegen-<br />

Ausführung Siebdruck 3/3-farbig<br />

den sind die unmittelbaren Bezugspersonen<br />

und die Koordinatoren der berufsgruppenübergreifendenZusammenarbeit.<br />

Häufig vertrauen die Patienten uns<br />

ihre Schmerzen und Ängste an. Und wir<br />

setzen die Schmerztherapie zeitnah und<br />

präzise um. Der von uns dokumentierte<br />

Schmerzverlauf ist die Basis für ärztliche<br />

Therapieentscheidungen. Wir unterstützen<br />

die Patienten dabei, ihr <strong>Leben</strong> aktiv<br />

zu gestalten, um so lange wie möglich<br />

selbständig und unabhängig zu leben.<br />

8J<br />

st ar k er<br />

Sc h mer z<br />

Über welches Fachwissen und welche Fähigkeiten<br />

sollten Pflegekräfte verfügen?<br />

Neben der pflegerischen Grundausbildung<br />

ist eine Weiterbildung auf dem Gebiet<br />

der Schmerztherapie sinnvoll, ebenso<br />

regelmäßige Fortbildungen und Schulungen<br />

auf den Stationen. Als Fachkrankenschwester<br />

für onkologische Pflege und<br />

Palliative Care kann ich Wissen vor Ort<br />

vermitteln. Nicht jeder kann zu jeder Zeit<br />

alles wissen, aber er kann alles lernen:<br />

durch Wiederholungen, Trainingseinhei-<br />

se hr st ar k er<br />

ten und Sc hden mer z Austausch im Team. Neue<br />

Kollegen werden in die Pflegestandards<br />

eingearbeitet und mit den Pflegekonzepten<br />

auf der Station vertraut gemacht. Die<br />

Kommunikation untereinander ist ein<br />

bedeutender Aspekt, ebenso Zuverlässigkeit<br />

und Sensibilität gegenüber Patienten<br />

und Kollegen.<br />

Dr. Hoyer, das Schmerzempfinden ist<br />

stark subjektiv geprägt. Wie können<br />

Sie erkennen, dass tatsächlich schwere<br />

Schmerzen vorliegen?<br />

Wir behandeln auf dieser Station ausschließlich<br />

schwerkranke Menschen, die<br />

bereits fast jede Schmerzstufe erlebt haben.<br />

Jede ihrer Äußerungen nehmen wir sehr<br />

ernst: Spricht jemand über starke Schmerzen,<br />

werden starke Schmerzen behandelt.<br />

Eine große Hilfe ist die Schmerzskala in<br />

Form einer numerischen Ratingskala oder<br />

einer visuellen Analogskala. Ist der Patient<br />

in der angeleitet, kann er auf der Skala von<br />

1 bis 10 einstellen, wie stark sein Schmerz<br />

8J<br />

k ei n<br />

Sc h mer z<br />

leichter<br />

Sc h mer z<br />

Ausführung Siebdruck 3/3-farbig<br />

mittel starker<br />

Sc h mer z<br />

st ar k er<br />

Sc h mer z<br />

se hr st ar k er<br />

Sc h mer z<br />

ist. Er beobachtet seinen Körper und damit<br />

seinen Schmerz genauer. Schwankungen<br />

werden aktiver wahrgenommen, denn der<br />

Patient ist unser bester Informant und trägt<br />

entscheidend zu einer erfolgreichen Behandlung<br />

bei. Schwierig wird aber die Einschätzung<br />

von demenzkranken Patienten.<br />

Dr. Hoyer, auf was für Ergebnisse können<br />

Sie nach der Etablierung des Expertenstandards<br />

verweisen, und welche Bedeutung<br />

hat die Zertifizierung eines solch<br />

sensiblen Bereiches?<br />

Wir arbeiten seit 2004 nach den Empfehlungen<br />

des Expertenstandards, unser<br />

systematisches Schmerzmanagement<br />

wurde 2005 erstmals zertifiziert. 2008<br />

konnten wir erfolgreich rezertifiziert<br />

werden. Wir können ganz klar belegen,<br />

dass die Patienten auf unserer Station<br />

weniger Schmerzen haben. Möglich<br />

wurde dies vor allem durch die interdisziplinäre<br />

Teamarbeit. Dazu gehören<br />

nicht nur der ärztliche und pflegerische<br />

Dienst, sondern auch die Kollegen der<br />

Physiotherapie, des Sozialdienstes, der<br />

Pflegeüberleitung, die Psychoonkologin,<br />

der Seelsorger und die Kollegen der Apotheke.<br />

Die initiierenden Impulse kamen<br />

aber aus dem Kreis der Pflege. Damit alle<br />

Teammitglieder denselben Kenntnisstand<br />

über die aktuelle Schmerzsituation jedes<br />

Patienten haben, nutzen wir Schmerzerfassungs-<br />

und Schmerzverlaufsbögen,<br />

die jedem zugänglich sind und ergänzt<br />

werden können. Wir führen wöchentlich<br />

berufsgruppenübergreifende strukturierte<br />

Besprechungen durch, an denen alle<br />

Teammitglieder teilnehmen.<br />

Frau Krull, welche pflegerischen Maßnahmen<br />

können Patienten auf der onkologischen<br />

und Palliativstation das <strong>Leben</strong><br />

erleichtern?<br />

Schwererkrankte und Sterbende können<br />

manchmal keine Schmerzen mehr äußern.<br />

Hier sind hohe Sensibilität, sorgfältige<br />

Beobachtung und Wahrnehmung, Erfahrung<br />

und Empathie gefragt. Wir achten<br />

auf Mimik, Gestik, Veränderungen der<br />

Atmung und Körperspannung, auf vermehrtes<br />

Schwitzen und weitere wahrnehmbare<br />

Indikatoren bei den Patienten.<br />

Zum Glück leidet nur ein sehr geringer<br />

Anteil der Menschen in einer Sterbesituation<br />

an Schmerzen, die sehr schwer oder<br />

nicht ausreichend behandelbar sind. Das<br />

Lindern von Begleitsymptomen durch<br />

unterstützende, nichtmedikamentöse<br />

Maßnahmen wie verschiedene Einreibungen,<br />

Massagen, Wickel und Auflagen,<br />

Aromapflege und vieles mehr heben die<br />

<strong>Leben</strong>squalität und das Wohlbefinden<br />

der Patienten, denn sie vermitteln ganz<br />

persönliche Zuwendung und Mitgefühl.<br />

Zudem lassen sich Angehörige in diesen<br />

unterstützenden Maßnahmen sehr<br />

gut anleiten. Durch enge pflegerische<br />

Bezugspersonen und eine individuell<br />

angepasste Schmerztherapie können wir<br />

dem Patienten und seinen Angehörigen<br />

Sicherheit geben. Die Achtung des Menschen,<br />

die Berücksichtigung seiner kulturellen<br />

und spirituellen Bedürfnisse in der<br />

letzten Phase seines <strong>Leben</strong>s sind wichtige<br />

Bestandteile unserer Arbeit auf unserer<br />

Station.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

46 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 47<br />

Kontakt<br />

Elisabeth Krull<br />

Stationsleitung der Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Dr. Andreas Hoyer<br />

Chefarzt des Zentrums Innere Medizin<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzklinik Goslar<br />

Dr. Herbert-Nieper-Krankenhaus<br />

Kösliner Straße 12<br />

38642 Goslar<br />

Tel.: (05321) 44 1401<br />

E-Mail: e.krull@asklepios.com<br />

a.hoyer@asklepios.com


Patientenforum<br />

Innovationen im Labor<br />

Als eine der ersten Kliniken in Deutschland setzt die <strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen das neueste Blutzuckermessgerät<br />

von Roche, Accu-Chek Inform II, in der Praxis ein. Hier werden auch zum ersten Mal mit diesem Gerät Daten<br />

per WLAN übertragen. Bei dem Point-of-Care-Gerät laufen die Patientenmessung und die Kontrollmessung menügeführt<br />

und die Dokumentation automatisch ab. Dies vereinfacht die Arbeitsabläufe und die Qualitätssicherung im<br />

Klinikalltag.<br />

Rund 100.000 Blutzuckermessungen<br />

pro Jahr werden in der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Schildautal Seesen durchgeführt. Das bedeutet:<br />

Durchschnittlich 280 Mal am Tag<br />

müssen Daten zuverlässig erfasst und<br />

weitergeleitet werden. Seit November<br />

2008 werden die Messresultate mit Hilfe<br />

der cobas IT 1000 Software von Roche<br />

innerhalb weniger Sekunden per WLAN<br />

vom Krankenbett direkt in das zentrale<br />

Klinik-Informations-System (KIS) über-<br />

Von links nach rechts: Herr Björn Schwieker von der Fa. Roche, Frau Ulrike Eberle, Leiterin des<br />

Labors und Herr Tobias Spielmann, Leiter der IT-Abteilung<br />

tragen, von wo der Arzt sie jederzeit an<br />

der Befundauskunft auf der Station abrufen<br />

kann.<br />

Das Accu-Chek Inform II dokumentiert<br />

automatisch, wer die Qualitätskontrollmessung<br />

vorgenommen hat sowie die<br />

Chargen-Nummer der Teststreifen und<br />

der Kontrollen. Beim Einschalten zeigt<br />

das Gerät überdies der Pflegekraft an,<br />

wann die nächste Qualitätssicherung ansteht.<br />

„Das alles hilft entscheidend, höchs-<br />

te Qualitätsstandards einzuhalten, dabei<br />

aber zugleich Zeit und Kosten zu sparen.<br />

Teure externe Qualitätssicherungen fallen<br />

ebenfalls weg”, betont Laborleiterin Ulrike<br />

Eberle.<br />

Die betreffenden Mitarbeiter wurden im<br />

Vorfeld gründlich geschult und mit der<br />

Handhabung des Gerätes vertraut gemacht.<br />

Sie konnten aber schnell feststellen,<br />

dass die Bedienung des Gerätes sowie<br />

die Navigation per Touchscreen auf dem<br />

Monitor sehr einfach und intuitiv sind.<br />

Ein weiterer Vorteil: Es benötigt für die<br />

äußerst präzise Messung nur 0,6 Mikroliter<br />

Blut. Bestimmte Informationen, etwa<br />

zur verabreichten Insulindosis, lassen<br />

sich direkt einspeisen. Neben der Anzeige<br />

der Patienten-ID bietet das Gerät auch<br />

Standardtexte zur Kommentierung der<br />

Messergebnisse. Da das gesamte Gehäuse<br />

aus einem Stück besteht und spezielle<br />

Dichtungen das Eindringen von Flüssigkeiten<br />

verhindern, ist auch die Desinfektion<br />

sicher, und die Elektronik im Inneren<br />

bleibt optimal geschützt.<br />

All dies trägt letztlich zur Sicherheit der<br />

Entscheidungen bei Diagnose und Therapie<br />

bei.<br />

Patientendaten sind heikle Daten und erfordern<br />

hohe Sicherheitsstandards. Darum<br />

werden bei der WLAN-Übertragung<br />

Patienten- und Messdaten verschlüsselt<br />

übermittelt, überdies sind sie dabei anonymisiert.<br />

Die Patienten-ID wird durch<br />

einen Barcode ausgedrückt, den die Pflegekraft<br />

einfach einscannen kann. Damit<br />

entfällt das fehleranfällige Eintippen.<br />

Der Messwert wird dann zusammen mit<br />

dieser anonymisierten Patienten-ID verschlüsselt<br />

übermittelt. Verwechslungen<br />

sind so ausgeschlossen.<br />

Und was passiert, wenn das WLANNetz<br />

einmal nicht zur Verfügung steht? „Der<br />

eigentliche Messvorgang samt Display-<br />

Anzeige braucht kein WLAN-Netz“,<br />

versichert EDV-Leiter Tobias Spielmann.<br />

„Wir haben das Haus zwar flächendeckend<br />

WLAN-fähig gemacht, aber es gibt<br />

trotzdem einige tote Winkel. Das Accu-<br />

Chek Inform II System ist aber so intelligent,<br />

dass es die Übertragung ins zentrale<br />

Klinik-Informations-System aussetzt und<br />

erneut aufnimmt, sobald die kabellose<br />

Verbindung wieder funktioniert.“<br />

Digitale Alarmierungs- und Kommunikationsserver<br />

(DAKS) haben sich auf<br />

dem Markt einen festen Platz erobert.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal füh-<br />

ren diese Technik nun als ersten Schritt<br />

zur automatisierten Benachrichtigung bei<br />

vital-bedrohlichen Laborwerten des Patienten<br />

ein.<br />

In lebensbedrohlichen Situationen geht es<br />

oft um Sekunden. Um wertvolle Zeit zu<br />

sparen, werden in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Schildautal die zuständigen Mitarbeiter<br />

seit Neuestem automatisch benachrichtigt,<br />

sobald die Laborwerte eines Patienten<br />

die von der Laborkommission festgelegten<br />

Parameter-Grenzwerte erreichen.<br />

Zunächst wird der betreffende Arzt über<br />

das schnurlose Telefon (Cordless-Telefon)<br />

benachrichtigt. Er muss den Empfang<br />

der Benachrichtigung per Knopfdruck<br />

bestätigen, andernfalls wird die Nachricht<br />

sofort automatisch auf das nächste<br />

festgelegte Telefon weitergeleitet. Erfolgt<br />

auch dort keine Bestätigung, wird das<br />

Labor alarmiert, um die Nachricht an den<br />

behandelnden Arzt weiterzuleiten. Das<br />

Labor kann jederzeit im Log-Buch sehen,<br />

welches Telefon zu welchem Zeitpunkt<br />

den „bedrohlichen Wert“ bestätigt hat.<br />

Über folgende „vital-bedrohlichen“ Werte<br />

wird durch dieses System alarmiert:<br />

INR (Blutgerinnungswert)<br />

PTT (Blutgerinnungswert)<br />

Thrombozyten (Blutplättchen)<br />

Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)<br />

Kalium (Elektrolyt)<br />

Troponin T (Erkennungswert eines<br />

Herzinfarkts)<br />

Durch dieses festgelegte System zur Benachrichtigung<br />

können die ärztlichen<br />

Mitarbeiter notwendige Maßnahmen<br />

ohne Zeitverlust einleiten, akute Notfälle<br />

lassen sich schon im Vorfeld verhindern.<br />

Auf diese Weise trägt das Benachrichtigungssystem<br />

zur Qualitätssicherung<br />

und zur Verbesserung der Patientenversorgung<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Schildautal bei.<br />

48 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 49<br />

Bewerben<br />

Sie sich für den<br />

Golden Helix Award 2009<br />

Qualitätspreis für Deutschland<br />

und Österreich<br />

Mit dem Golden Helix Award wer-<br />

den seit 1992 Projekte geehrt, die bei<br />

gleichzeitiger Begrenzung der Kosten<br />

der Erhöhung des Qualitätsstandards<br />

im Gesundheitswesen dienen. Die<br />

Projekte sollen Nutzen für den Patienten<br />

bringen und auf andere Gesundheitseinrichtungen<br />

und Organisationen<br />

übertragbar sein. Es gelten nur<br />

zwei Kriterien:<br />

Für die Ergebnisse der Arbeit des<br />

Projektteams müssen nachgewiesene<br />

Messungen vorliegen.<br />

Es muss möglich sein, die aufgrund<br />

der Arbeit des Projektteams ergriffenen<br />

Maßnahmen zu rekonstruieren<br />

und zu verallgemeinern.<br />

Nähere Informationen und das<br />

Anmeldeformular finden Sie unter:<br />

www.vkd-online.de<br />

Bewerbungen bis zum 1. Juli 2009 an:<br />

Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschland e.V. (VKD)<br />

Oranienburger Str. 17<br />

10178 Berlin<br />

Tel.: (030) 28 88 59 15<br />

E-Mail: vkdgs@vkd-online.de


Patientenforum<br />

Anlaufstelle für alle Notfälle<br />

Die Zentrale Notaufnahme der <strong>Asklepios</strong> Klinik Hamburg Altona<br />

Interdisziplinäre Notaufnahmen blicken in vielen Länden der Welt bereits auf eine Erfolgsgeschichte zurück. So sind<br />

die „emergency departments“ im angelsächsischen Sprachraum nicht selten die größten Abteilungen der Krankenhäuser.<br />

Die Zahl der Patienten, die Notaufnahmen aufsuchen, steigt ebenso wie die Zahl der eigenständigen und professionell<br />

ärztlich geleiteten, interdisziplinären Notaufnahmen. Und das Wachstumspotenzial ist hoch: Während in<br />

Deutschland nach den wenigen vorliegenden Daten rechnerisch etwa 12 Prozent der Bevölkerung die Notaufnahmen<br />

aufsuchen, sind dies in den USA und Kanada fast 40 Prozent.<br />

Faktoren, die in den nordamerikanischen<br />

Notaufnahmen zu den großen Patientenströmen<br />

führen, machen sich auch in<br />

Deutschland immer deutlicher bemerkbar:<br />

Demografie und die Morbidität ändern<br />

sich. Vor allem aber ändert sich das<br />

Nutzerverhalten <strong>–</strong> auch durch die Nichterreichbarkeit<br />

der Grundversorger zu<br />

bestimmten Tages- und Wochenzeiten.<br />

Alle Versuche, diese Entwicklung aufzuhalten,<br />

bleiben offensichtlich erfolglos, so<br />

dass auf lange Sicht mit einem weiteren<br />

Anstieg der Patientenzahlen in den Notaufnahmen<br />

gerechnet werden muss.<br />

Vor dem Hintergrund dieser sich wandelnden<br />

Gesundheitslandschaft richten<br />

auch hierzulande immer mehr Kliniken<br />

eigenständige interdisziplinäre Zentrale<br />

Notaufnahmen ein. In Hamburg spielt<br />

<strong>Asklepios</strong> dabei eine Vorreiterrolle: Seit<br />

Oktober 2006 bewährt sich die Zentrale<br />

Notaufnahme (ZNA) der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Hamburg Altona als eigenständige,<br />

leistungsfähige Abteilung.<br />

Erfahrungen und Erfolge<br />

An unseren Zielen <strong>–</strong> Erhöhung der Patientenzufriedenheit,<br />

Steigerung der<br />

Wirtschaftlichkeit, Optimierung der Organisationsabläufe<br />

und Verbesserung<br />

der Mitarbeitermotivation <strong>–</strong> arbeiten wir<br />

kontinuierlich insbesondere unter Einbeziehung<br />

der Prozesskette Aufnahme-Diagnostik-Therapie-Verlegung.<br />

Die interdisziplinäre Behandlung von<br />

Notfallpatienten erfolgt nach eindeutig<br />

vereinbarten Schnittstellenregelungen.<br />

Das Case-Management mittels Sonografie<br />

sowie das First-View-Konzept wurden<br />

eingeführt, die Gesamtaufenthaltszeiten<br />

innerhalb der Behandlungseinheiten sind<br />

klar geregelt.<br />

Durch diese Maßnahmen ließen sich für<br />

die Patienten die Wartezeiten bis zum<br />

ersten Facharztkontakt ebenso verkürzen<br />

wie die Patienten-Aufenthaltszeiten<br />

innerhalb der ZNA. Die Patientenzufriedenheit<br />

konnte so gesteigert werden.<br />

Durch die Einführung der ZNA als eine<br />

Anlaufstelle für alle Notfälle <strong>–</strong> also für<br />

Selbsteinweiser ebenso wie für Patienten,<br />

die mit dem Rettungsdienst kommen <strong>–</strong><br />

haben wir in Altona auch eine hohe Bindung<br />

zum Rettungsdienst aufgebaut. Die<br />

Zahl der Zuführungen von Notfallpati-<br />

enten durch die Hamburger Feuerwehr<br />

zeigt dies deutlich.<br />

Der Facharztstatus wird 24 Stunden am<br />

Tag und 365 Tage im Jahr gesichert. Dadurch<br />

wird sowohl eine hohe Behandlungsqualität<br />

als auch die kontinuierliche<br />

Verbesserung der Organisations- und<br />

Prozessabläufe möglich. Auch dies ist ein<br />

entscheidender Beitrag zur Erhöhung der<br />

Patientenzahlen.<br />

Die ZNA der <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona<br />

bringt sich mit zahlreichen Leistungen<br />

als Steuerungsinstrument zum Nutzen<br />

des Gesamthauses ein. Dazu zählen die<br />

patientenorientierte Diagnosis Related<br />

Groups (Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

-Dokumentation und die MDK-konforme<br />

Patientendokumentation. Sie beinhaltet<br />

die Erstellung der Erstdiagnose,<br />

eine erlösrelevante Weichenstellung und<br />

<strong>–</strong> nach der Diagnose <strong>–</strong> die Verlegung der<br />

Patienten in die Fachabteilungen. Fehlbelegungen<br />

und Patiententourismus lassen<br />

sich so vermeiden. Alle in unserer ZNA<br />

durchgeführten Prozeduren und Diagnosen<br />

werden dabei ebenso erfasst wie die<br />

„Arbeits-DRG“ mit Information über Verweildauergrenzen<br />

<strong>–</strong> eine wichtige Information<br />

für die weiterbehandelnden Fachabteilungen.<br />

Unsere größte Stärke aber ist<br />

die frühe Interdisziplinarität, die durch<br />

gemeinsame Visiten, Diagnoseerstellungen<br />

und die Behandlung nach vereinbarten<br />

Prozessen realisiert wird.<br />

Professionalität, die strukturierten Behandlungsprozesse<br />

und kurzen Wartezeiten<br />

haben aber auch eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit<br />

zur Folge. Unsere<br />

Zentrale Notaufnahme ist ein sicherer und<br />

spannender Arbeitsplatz für Pflegekräfte<br />

und Ärzte, und sie wird von den ärztlichen<br />

und pflegerischen Mitarbeitern zunehmend<br />

als Dauerarbeitsplatz erkannt.<br />

Hier arbeitet man interdisziplinär und als<br />

Team. Fachärzte, die nur der Abteilung<br />

ZNA als „Notfallmediziner“ zugehörig<br />

sind, arbeiten mit Rotations-Assistenten<br />

zusammen, die sich unter diesen Bedingungen<br />

mit ihrer Tätigkeit identifizieren<br />

und spezielles Notfallmedizin-Wissen erwerben<br />

können.<br />

Denn die Notfallmedizin hat eigene<br />

Kernkompetenzen, zum Beispiel Wiederherstellung<br />

und Stabilisation der Vitalfunktionen,<br />

Risikostratifikation und<br />

ausgedehntes Schnittstellenmanagement.<br />

Die Tätigkeit in der Notaufnahme ist sehr<br />

komplex, sie erfordert Verantwortung<br />

und Entscheidungsdichte. Die qualifizierte<br />

Behandlung von Notfallpatienten,<br />

die sich nicht mit einer Diagnose präsentieren,<br />

sondern mit einem Symptom (und<br />

dies nicht selten mit dem Druck einer hohen<br />

Krankheitsdynamik), erfordert interdisziplinär<br />

arbeitende, breit ausgebildete<br />

Fachärzte, die sich explizit als Notfallmediziner<br />

verstehen.<br />

Es kennzeichnet die notfallmedizinische<br />

Denkweise, dass nicht nur nach der wahrscheinlichsten<br />

Diagnose gesucht, sondern<br />

auch die gefährlichste Erkrankung oder<br />

Verletzung der vorliegenden Symptomatik<br />

ausgeschlossen werden muss. Oft<br />

werden auch gleichzeitig mehrere Patienten<br />

in verschiedenen Stadien der Abklärung<br />

behandelt. Dies alles erfordert Wissen,<br />

Erfahrung und Training, zumal die<br />

Krankheitsdynamik den Entscheidungsdruck<br />

oft noch erhöht und zum Handeln<br />

zwingt.<br />

Rückblickend auf die vergangenen zwei<br />

Jahre kann man eindeutig sagen: Dem<br />

gesamten Team der ZNA der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Hamburg Altona gebührt Hochachtung<br />

und Dank für seine Leistung!<br />

50 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 51<br />

Dr. Barbara Hogan<br />

Kontakt<br />

Dr. med. Barbara Hogan<br />

Chefärztin ZNA<br />

<strong>Asklepios</strong> Klink Altona<br />

Paul Ehrlich-Straße 1<br />

22763 Hamburg<br />

Telefon: (040) 1818 81 1518<br />

E-Mail: b.hogan@asklepios.com


Patientenforum<br />

Kampf den Zornesfalten<br />

Falten entstehen im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses der Haut und sind abhängig von der Veranlagung,<br />

äußeren Einwirkungen und den <strong>Leben</strong>sgewohnheiten. Zur Faltenbildung trägt auch die mimische Aktivität der<br />

feinen, kleinen Muskeln unter der Haut bei, die oft unbewusst eingesetzt werden (Stirnrunzeln). Störende Falten<br />

lassen sich durch verschiedene Methoden korrigieren. Eine Behandlungsmethode von Sorgen- und Zornesfalten ist die<br />

Injektion von Botulinumtoxin, Typ A.<br />

Wie wirkt Botulinumtoxin A?<br />

Es können nicht nur bestehende Falten korrigiert, sondern<br />

gleichzeitig auch die Faltenursache, die übermäßige Mimik,<br />

behandelt werden. Botulinumtoxin A ist ein von Bakterien produziertes<br />

Eiweiß, das seit Jahren erfolgreich zur Behandlung<br />

von spastischen Lähmungen, Gesichts- und Augenkrämpfen<br />

eingesetzt wird. Es wird oberflächlich in die kleinen mimischen<br />

Muskeln gespritzt. In den behandelten Arealen lässt innerhalb<br />

einiger Tage die Muskelspannung nach, was zu einer deutlichen<br />

Hautentspannung und Faltenrückgang führt. Andere Gesichtsmuskeln<br />

werden nicht beeinflusst.<br />

Wann soll Botulinumtoxin A nicht injiziert werden?<br />

Bei bestimmten Vorerkrankungen (Störungen der Muskelaktivität),<br />

bei einzelnen Virusinfektionen (Herpes), während Schwangerschaft<br />

und Stillzeit oder während bestimmter Medikamentengaben<br />

sollte der Wirkstoff nicht injiziert werden.<br />

Welche Falten kann Botulinumtoxin A nicht vollständig zurückbilden?<br />

Falten, die durch Alterung der Haut oder UV-Schädigung eintreten,<br />

können meist durch Laserbehandlung, Filler, Hyaluronsäure<br />

besser behandelt werden. Die Injektion von Botulinumtoxin<br />

A kann mit anderen Methoden zur Faltenkorrektur kombiniert<br />

werden.<br />

Welche Nebenwirkungen können auftreten?<br />

Im Allgemeinen ist die Behandlung gut verträglich. In seltenen<br />

Fällen können Nebenwirkungen, wie z.B. vorübergehendes<br />

leichtes Unwohlsein, Müdigkeit und Gliederschmerzen, Hautausschlag<br />

oder Pigmentverschiebungen, auftreten.<br />

Langfristige, unerwünschte Nebenwirkungen sind bisher nicht<br />

bekannt. Nach der Injektion kann sich an der Einstichstelle ein<br />

kleiner Bluterguss bilden, der nach 2-3 Tagen abheilt. Verteilt<br />

sich die Substanz anders als gewollt im Gewebe, können benachbarte<br />

Muskelgruppen eingeschlossen werden. Es kann so<br />

kurzfristig zum Hängen des Oberlides oder der Augenbraue<br />

und Schwellungen in den Augenwinkeln kommen. Fältchen<br />

über den seitlichen Augenbrauen können neu entstehen oder<br />

sich verstärken. Am Tag der Injektion kann es vereinzelt zu<br />

Kopfschmerzen kommen. Häufig wird beobachtet, dass Kopfschmerz-Patienten<br />

ihre Kopfschmerzen verlieren. Mitunter<br />

kann eine erhöhte Sonnenlichtempfindlichkeit auftreten. Bei<br />

der Behandlung der Stirnfalten kann es zu einem Hautüberschuss<br />

und damit zu einem Absenken der Augenbrauen oder<br />

<strong>–</strong>lider kommen. Schlupflider können so verstärkt werden. Bei<br />

der Behandlung von Krähenfüßen kann eine ungewollte Verteilung<br />

der Substanz im Augenbereich temporäre Sehstörungen<br />

verursachen.<br />

Woran kann man den Behandlungserfolg messen?<br />

Leichte bis mittelgradig ausgeprägte Falten bilden sich meist<br />

vollständig zurück, tiefe Falten um ca. 50 bis 70 %. Die Falten<br />

werden von Behandlung zu Behandlung glatter. Die Dosis kann<br />

dann oft reduziert werden. In einigen Fällen bedarf eine Gesichtsseite<br />

einer leichten Nachbehandlung, während die andere<br />

perfekt entspannt ist.<br />

Womit kann der Behandlungserfolg unterstützt werden?<br />

Nach der Behandlung kann sofort die gewohnte Alltagsbeschäftigung<br />

aufgenommen werden. Duschen, Waschen und leichtes<br />

Make up sind möglich.<br />

Verzichtet werden sollte auf Sauna, UV-Bestrahlung, schwere<br />

körperliche Arbeit und Sport am Behandlungstag. Intensive<br />

Bewegung der behandelten Muskeln und Grimassieren fördern<br />

die Durchblutung und führen zu einer besseren Medikamentenbindung.<br />

Der Kopf sollte die ersten 4 Stunden nach der Behandlung<br />

nicht flach liegen.<br />

Wie lange wirkt die Substanz?<br />

Eine Wirkung tritt meist zwischen dem 3. und 5. Tag, mitunter<br />

erst nach 14 Tagen, ein. In seltenen Fällen kann eine Wirkung<br />

ausbleiben. Eine Ursache kann z.B. eine Immunität gegen das<br />

Botulinumtoxin aufgrund einer Tetanus-Impfung sein. Oft führt<br />

dann eine zweite Behandlung zum gewünschten Erfolg.<br />

Die erste Injektion hält meist ca. 3 Monate an, die zweite ca. 6-8<br />

Monate, alle nachfolgenden vermutlich länger. Wiederholungen<br />

sind bei guter Verträglichkeit unbegrenzt möglich, wobei der<br />

vollständige Abbau des Wirkstoffes nicht abgewartet werden<br />

sollte.<br />

Behandlungen mit Botulinumtoxin A, auch zur Behandlung<br />

übermäßigen Schwitzens, werden neben anderen dermatologisch-ästhetischen<br />

Verfahren wie Lasertherapien, Fruchtsäurepeelings,<br />

Besenreisersklerosierungen, Unterspritzung mit<br />

Fillern auch in der Klinik für Dermatologie und Allergologie<br />

der <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik durchgeführt.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

Dr. med. Stefanie Kappes<br />

52 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 53<br />

Kontakt<br />

Dr. med. Stefanie Kappes<br />

Abteilung für Dermatologie und<br />

Allergologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt<br />

Norderstraße 81<br />

Tel.: (04651) 84 -1510<br />

E-Mail: s.kappes@asklepios.com


Patientenforum<br />

Im Erwachsenenalter werden seltene<br />

Stoffwechselerkrankungen meist lange<br />

Zeit nicht richtig diagnostiziert. „Das ist<br />

nicht das Verschulden der niedergelassenen<br />

Kollegen“, so PD Dr. Martin Merkel,<br />

Oberarzt und Leiter der Stoffwechselambulanz<br />

in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg.<br />

„Doch einzelne Erkrankungen kommen<br />

wirklich sehr selten vor. An ,M. Gaucher’,<br />

einer der häufigeren Stoffwechselkrankheiten,<br />

leidet etwa einer von 40.000<br />

Menschen. Insgesamt sind über 5.000 verschiedene<br />

Stoffwechseldefekte mit unterschiedlichen<br />

Symptomen bekannt, einige<br />

gibt es weltweit nur ein paar Mal. Es ist<br />

unmöglich, alle zu kennen und sie auf<br />

Anhieb zu diagnostizieren.“<br />

Insbesondere der Kinderheilkunde ist es<br />

zu verdanken, dass bei der Behandlung<br />

von Stoffwechseldefekten inzwischen<br />

große Fortschritte erzielt wurden. Die<br />

Diagnostik und auch das Wissen um<br />

diese Erkrankungen konnten seit der Einführung<br />

des Neugeborenen-Screenings<br />

Ende der Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre<br />

erheblich verbessert werden.<br />

Bei dieser Pflichtuntersuchung werden<br />

jedem Neugeborenen am dritten <strong>Leben</strong>stag<br />

einige Tropfen Blut abgenommen und<br />

Waisenkinder der Medizin<br />

In Deutschland leiden bis zu 100.000 Menschen an Immundefekten oder Defekten des Stoffwechsels,<br />

beispielsweise Mukoviszidose. Doch die einzelne Krankheit tritt bei höchstens einer<br />

von 2000 Personen auf. Der international gebräuchliche Name für seltene Erkrankungen orphan<br />

diseases (verwaiste Krankheiten) ist daher bezeichnend, denn Menschen, die an diesen Erkrankungen<br />

leiden, sind tatsächlich Waisenkinder der Medizin.<br />

in einem zentralen Screening-Labor auf<br />

angeborene Stoffwechseldefekte untersucht.<br />

Durchschnittlich eines von 1000<br />

Neugeborenen ist durch eine solche Erkrankung<br />

gefährdet, die, wenn sie nicht<br />

behandelt wird, in kurzer Zeit zu geistigen<br />

oder körperlichen Behinderungen<br />

und sogar zum Tode führen kann. Die<br />

Diagnose kann nur durch spezielle Blutuntersuchungen<br />

gestellt werden. „Eine<br />

frühzeitig eingeleitete Therapie, wie die<br />

spezielle Diät bei Phenylketonurie (PKU),<br />

kann jene physischen und psychischen<br />

Schäden vermeiden, die ohne Behandlung<br />

auf jeden Fall eintreten würden“,<br />

erklärt PD Dr. Merkel.<br />

Erwachsene mit seltenen Stoffwechselkrankheiten<br />

erwarten zu Recht eine Fortführung<br />

der qualifizierten Betreuung.<br />

Doch für sie ist es häufig schwer, einen<br />

Spezialisten zu finden: In ganz Deutschland<br />

gibt es nur etwa sechs Stoffwechselambulanzen<br />

für Erwachsene. Viele bleiben<br />

daher auch als Erwachsene bei ihrem<br />

Kinderarzt in Behandlung. „Das wird für<br />

Patient und Arzt irgendwann zum Problem.<br />

Erwachsene sind keine großen Kinder.<br />

Bei ihnen treten ganz andere Schwierigkeiten<br />

auf.“<br />

Durch Berufstätigkeit und Partnerschaft<br />

ändern sich die Bedürfnisse. Manche<br />

Erkrankungen erfordern andere Therapieformen<br />

als in der Kindheit, mitunter<br />

kommen neue internistische Krankheiten<br />

hinzu. Eine langjährige Diät kann Komplikationen<br />

hervorrufen, das Berufsleben<br />

eine Therapieanpassung erforderlich machen,<br />

aktive Freizeitgestaltung stellt hohe<br />

Anforderungen an die altersgerechte<br />

Stoffwechseleinstellung. „Auch erwachsene<br />

Patienten gehören in eine gute und<br />

spezialisierte internistische Behandlung“,<br />

appelliert der Experte. Einige Erkrankungen<br />

können die Betroffenen in ihrer<br />

<strong>Leben</strong>sführung stark beeinträchtigen,<br />

andere Patienten hingegen müssen zwar<br />

regelmäßig untersucht werden, haben<br />

aber kaum Beschwerden. Junge Erwachsene,<br />

die in der Sprechstunde erscheinen,<br />

werden oft noch von ihren Eltern begleitet,<br />

die sich jahrelang um ihre Kinder<br />

gekümmert haben. Doch PD Dr. Merkel<br />

ist konsequent: „Mir ist es wichtig, die<br />

jungen Menschen als Erwachsene wahrzunehmen<br />

und so zu behandeln. Eltern<br />

verstehen es oft nicht, wenn ich mit ihrem<br />

,Kind’ allein sprechen möchte.“<br />

Stoffwechselerkrankungen täglich 8-16 Uhr, Tel.: (0 40) werden, 18 18-85 23 52 sofern<br />

sie nicht Sprechzeiten bereits (bitte seit telefonisch der anmelden): Kindheit<br />

Dienstag und Freitag 8-16 Uhr<br />

bekannt sind, oft erst durch Zufall gefun-<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

den. Die Patienten haben in diesem Fall<br />

Wir benötigen eine Überweisung.<br />

meist schon eine lange Leidensgeschichte<br />

In Notfällen:<br />

hinter sich. „Wir Zentrale sind Medizinische dann Notaufnahme nicht nur Me-<br />

(0 40) 18 18-85-0<br />

diziner, sondern Haus E auch gleichzeitig Psychologe<br />

und Sozialarbeiter“, erklärt der<br />

Experte.<br />

Es ist wichtig und notwendig, das Bewusstsein<br />

der Ärzte für selten auftretende<br />

Stoffwechselerkrankungen zu schärfen.<br />

Die Diagnose und die Dosierung der Medikamente<br />

müssen stimmen, denn eine<br />

gute Versorgung der Patienten ist auch an<br />

die richtigen Präparate gekoppelt. Doch<br />

für die Pharmaindustrie ist der Kundenkreis<br />

zu klein, um große Gewinne zu erzielen,<br />

während der finanzielle Aufwand<br />

für ein neues Medikament sehr hoch ist.<br />

Das macht die Therapie extrem teuer.<br />

Die Patienten sind froh, in den Stoffwechselambulanzen<br />

kompetente Ansprechpartner<br />

zu finden. „Viele meiner<br />

Patienten habe ich mit Stoffwechselausweisen<br />

ausgestattet. Die Informationen,<br />

die hier hinterlegt sind, können im Notfall<br />

<strong>Leben</strong> retten“, erklärt PD Dr. Merkel.<br />

54 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 55<br />

Ansprechpartner<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Martin Merkel<br />

Oberarzt<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

I. Medizinische Abteilung<br />

(Allgemeine Innere Medizin, Diabetes, Endokrinologie,<br />

Gastroenterologie, Stoffwechselkrankheiten)<br />

Lohmühlenstr. 5<br />

20099 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 18 18-85-23 52<br />

Fax: (0 40) 18 18-85-23 23<br />

E-Mail: m.merkel@asklepios.com<br />

www.asklepios.com/sanktgeorg/html/fachabt/innere/<br />

Anmeldung<br />

Anmeldung über Frau Kolossow und Frau Lange<br />

So erreichen Sie uns<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

Haus O, Erdgeschoss<br />

Lohmühlenstr. 5<br />

20099 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 18 18-85-23 52<br />

Fax: (0 40) 18 18-85-23 23<br />

E-Mail: m.merkel@asklepios.com<br />

www.asklepios.com/sanktgeorg/html/fachabt/innere/<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Linie U1, Lohmühlenstraße (eine Station ab Hauptbahnhof)<br />

Mit dem Auto<br />

Am Gelände der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg stehen ausreichend<br />

Besucherparkplätze zur Verfügung.<br />

„Als Bewältigungsstrategie stelle ich oft<br />

einen extremen <strong>Leben</strong>swillen bei meinen<br />

Patienten fest. Kürzlich wollte eine Patientin<br />

mit Glykogenose an einem Halbmarathon<br />

teilnehmen. Ich konnte ihr zwar<br />

abraten, da das medizinisch ein sehr hohes<br />

Risiko darstellt <strong>–</strong> aber verbieten? Sie<br />

lief mit und hatte meine Telefonnummer<br />

bei sich. Gemeinsam Das gab für ihr Gesundheit Sicherheit www.asklepios.com und mir<br />

ein beruhigendes Gefühl.“<br />

Mandy Wolf<br />

PD Dr. Martin Merkel<br />

Kontakt<br />

Klinik St. Georg<br />

PD Dr. Martin Merkel<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona<br />

1. Medizinische Abteilung<br />

Lohmühlenstr. 5, Haus O<br />

20099 Hamburg<br />

Informationen für Patienten und Ärzte<br />

Stoffwechselambulanz<br />

Ambulanz für Erwachsene mit seltenen angeborenen<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

Leitung: Priv.-Doz. Dr. Martin Merkel<br />

I. Medizinische Abteilung<br />

Leiter: Prof. Dr. D. Müller-Wieland<br />

Tel: (040) 18 18-85-3020/ oder - 2352<br />

Fax: (040) 18 18-85 3029<br />

E-Mail: m.merkel@asklepios.com<br />

www.asklepios.com/sanktgeorg


Oft ist der Schulranzen viel zu schwer<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach engagiert sich<br />

für die Rückengesundheit von Kindern und Jugendlichen<br />

Elf neue Sportgeräte stehen seit Kurzem im Konditionsraum der Angrüner-Schule in Bad Abbach: Im Rahmen des<br />

Gesundheitstages stellte das <strong>Asklepios</strong> Klinikum diese Trainingsmaschinen und -geräte zur Verfügung. „Wir wollen<br />

bei den Kindern die sportlichen Aktivitäten und die Aufklärung über gesunde <strong>Leben</strong>sführung fördern”, so Raimund<br />

Rauscher, Verwaltungsdirektor in Bad Abbach. „Das ist ein wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie.“<br />

Im Rehazentrum der Klinik wurden<br />

durch die Umstellung auf Chip-Karten<br />

neue Geräte angeschafft. „Die ,alten’ Trainingsgeräte<br />

sind in sehr gutem Zustand<br />

und wären ohne die Umstellung bei uns<br />

noch einige Jahre in Betrieb gewesen”, erklärt<br />

Armin Kolb, Leitender Physiotherapeut<br />

am Klinikum.<br />

Dr. med. Siegfried Marr, Chefarzt für<br />

Orthopädie am Reha-Zentrum, erklärte<br />

den Schülern, wie man richtig trainiert.<br />

„Es handelt sich um professionelle Klinikgeräte.<br />

Bei falscher Ausführung der<br />

Übungen kann es im schlimmsten Fall<br />

sogar zu Verletzungen kommen”, so der<br />

Chefarzt. Heiner Bruckmüller, Rektor der<br />

Angrüner-Schule, bedankte sich für die<br />

Spende: „Sport hilft den Jugendlichen,<br />

ihre Grenzen zu erfahren und durch Erfolge<br />

ihr Selbstwertgefühl zu stärken.“<br />

Über die neuen Geräte können sich aber<br />

nicht nur die Hauptschüler freuen: Auch<br />

die Bad Abbacher Vereine trainieren im<br />

Konditionsraum.<br />

Rückentraining für Grundschüler<br />

Auch Bad Abbacher Grundschüler bekamen<br />

Besuch aus dem Klinikum. Drei<br />

Physiotherapeutinnen führten die Kinder<br />

an das Thema „Gesunder Rücken“<br />

heran. „Die Bandscheibe ist wie ein<br />

Schwamm. Bei Belastung wird Flüssigkeit<br />

rausgequetscht, bei Entlastung saugt<br />

die Bandscheibe die Flüssigkeit wieder<br />

auf“, demonstrierten sie mit einem Tafelschwamm.<br />

Wie man Wirbelsäule und<br />

Bandscheiben stärken kann, erzählten die<br />

Rückentrainerinnen den Viertklässlern in<br />

Form einer Geschichte. Dabei knieten alle<br />

am Boden. Jedem Körperteil wurde eine<br />

Farbe zugeordnet. Kam beispielsweise<br />

die Farbe Blau in der Geschichte vor,<br />

streckten die Kinder ihren rechten Fuß<br />

aus <strong>–</strong> ein spielerisches Training der Rückenmuskulatur.<br />

Chefarzt Dr. Marr betonte: „Die Grundlage<br />

für einen gesunden Rücken wird in<br />

der Kindheit gelegt.“ Eine vielfach unterschätzte<br />

Gefahr sei ein zu schwerer<br />

Schulranzen. „Das Gewicht des Ranzens<br />

darf zehn Prozent des Körpergewichts<br />

seines Trägers nicht überschreiten.“ Oft<br />

seien die Ranzen aber fast drei Mal so<br />

schwer. „Das ist, als ob euer Lehrer die<br />

ganze Stunde einen von euch auf dem<br />

Rücken tragen müsste”, erklärte Dr. Marr<br />

den Kindern anschaulich.<br />

Armin Kolb, Leitender Physiotherapeut am <strong>Asklepios</strong><br />

Klinikum, zeigt einem Kind den richtigen Umgang mit<br />

den Geräten. Dr. med. Siegfried Marr, Chefarzt für Orthopädie<br />

am Reha-Zentrum, beobachtet die Schulung.<br />

56 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 57


Patientenforum<br />

Lotsin durch Klinik und Krankheit:<br />

die Breast Care Nurse<br />

Die Breast Care Nurse begleitet als Pflegespezialistin für Brusterkrankungen Patientinnen während ihres gesamten<br />

Klinikaufenthaltes und darüber hinaus. Sie ist für die Frauen da, beantwortet Fragen, hört zu. Und nicht nur ihnen,<br />

sondern auch den Angehörigen. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Prof. Dr. Andree Faridi, Chefarzt der Gynäkologie und des<br />

Brustzentrums, und Ina Dietrich, Breast Care Nurse (Brustfachkrankenschwester), an der <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek.<br />

58 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009<br />

<strong>Asklepios</strong> intern: Prof. Dr. Faridi, die beiden <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in Barmbek und Altona haben sich zu einem gemeinsamen<br />

Brustzentrum zusammengeschlossen. Was gab den Ausschlag<br />

für diese Kooperation?<br />

Es ist absolut sinnvoll, die vorhandenen Kompetenzen der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken innerhalb einer Stadt zusammenzufügen und<br />

so das Leistungsspektrum zu erweitern. Die Vorteile einer gemeinsamen<br />

zentralen Organisation mit unseren Kooperationspartnern<br />

liegen auf der Hand. Die Frauen werden in jedem Falle<br />

davon profitieren.<br />

Welche Vorteile sehen Sie in der Etablierung von Brustzentren?<br />

In den Brustzentren werden Wissen und Kompetenz gebündelt.<br />

Diagnostik, Behandlung und Betreuung sowie Nachsorge von<br />

Brustkrebserkrankungen erfordern spezielles Wissen und sehr<br />

viel Erfahrung. Auffälligkeiten sollen bei der Untersuchung<br />

sicher erkannt werden. Radiologen, Frauenärzte, die auf die<br />

Operation von Brustkrebserkrankungen spezialisiert sind, Chemo-<br />

und Strahlentherapeuten, plastische Chirurgen, Psychologen<br />

und Psychoonkologen arbeiten interdisziplinär zusammen.<br />

Diagnostik und Therapie werden gemeinsam beraten und auf<br />

die individuelle Situation der Brustkrebspatientin abgestimmt.<br />

Frau Dietrich, seit wann gibt es das Berufsbild der Breast Care<br />

Nurse, und warum wurde es etabliert?<br />

Die Breast Care Nurse ist in Großbritannien und anderen angelsächsischen<br />

Ländern seit den 80er-Jahren als Fachspezialistin<br />

fest etabliert. In Deutschland entstanden erste Weiterbildungsangebote<br />

Anfang der 2000er Jahre, denn die klassische dreijährige<br />

Pflegeausbildung reichte nicht aus, um den speziellen<br />

Anforderungen von Brustkrebspatientinnen gerecht zu werden.<br />

Hier geht es nicht nur um ständig aktualisiertes Fachwissen,<br />

sondern auch um pflegerische Fachkompetenz.<br />

Welche Aufgaben haben diese speziellen Krankenschwestern?<br />

Gibt es sie in jedem Brustzentrum?<br />

Die Aufgaben sind sehr vielfältig und verlangen eine hohe<br />

fachliche und überdurchschnittliche empathische Kompetenz.<br />

Wir begleiten die Patientinnen vom Erstgespräch an, sind auf<br />

Wunsch bei diagnostischen Maßnahmen dabei, klären den<br />

Informationsbedarf, geben Halt und Unterstützung. Wir kontrollieren<br />

und bereiten die notwendigen Unterlagen vor, halten<br />

ständig Kontakt zu den Ärzten und pflegen einen regen<br />

Austausch mit den Kolleginnen in der Ambulanz und auf den<br />

Pflegestationen. Auch unsere Anwesenheit bei den Visiten, onkologischen<br />

und anderen Fallkonferenzen trägt dazu bei, einen<br />

ganzheitlichen Überblick zu behalten. Als Bindeglied zwischen<br />

Ärzten und Pflege koordinieren wir den Behandlungspfad vom<br />

Diagnosebeginn bis zur Nachsorge.<br />

Neben der medizinischen Information unterstützen wir die Patientinnen<br />

und ihre Angehörigen auch emotional. Wir sind Case<br />

Manager, Dolmetscher, Vermittler und oft auch Vertraute. Die<br />

Frauen können uns jederzeit ansprechen.<br />

Und wir helfen bei ganz praktischen Fragen: Während des Klinikaufenthaltes<br />

besteht die Möglichkeit, Verbindung zu ande-<br />

ren unterstützenden Einrichtungen des Hauses aufzunehmen.<br />

Ebenso bieten wir Kontakte zu Organisationen außerhalb der<br />

Klinik an. So können viele Probleme schon im Vorfeld geklärt<br />

werden (z.B. Krisenintervention, Kinderbetreuung, Familientherapie,<br />

Kurzzeitpflege des Partners, Reha-Antrag, usw.). Wir<br />

vermitteln Kontakte zu Sport- und Selbsthilfegruppen, vereinbaren<br />

nach der Chemotherapie Termine beim Perückenmacher<br />

und suchen, falls notwendig, einen passenden Lymphtherapeuten<br />

oder andere Unterstützer.<br />

Jedes EUSOMA-zertifizierte Brustzentrum muss zwei Brustschwestern<br />

nachweisen, bei allen anderen ist dies leider nicht<br />

Bedingung. Ich würde es mir wünschen. Aber aufgrund der<br />

Nachfrage haben in den letzten zwei Jahren viele Einrichtungen<br />

Breast Care Nurses eingestellt.<br />

Was ist das Besondere an dem Berufsbild der Breast Care Nurse<br />

im Hinblick auf die Patientinnen?<br />

Die Patientinnen haben immer eine kompetente Ansprechpartnerin,<br />

auch nach dem Krankenhausaufenthalt. Oft gibt es Hemmungen,<br />

den Arzt nach Details ihrer Erkrankung zu fragen.<br />

Dabei kann ich helfen. Ich unterstütze und berate die Frauen<br />

bei der Auseinandersetzung mit ihrer Erkrankung. Manche<br />

Patientinnen fühlen sich allein nicht in der Lage, anstehende<br />

Therapieentscheidungen zu treffen. Der psychische Druck kann<br />

sehr stark belasten. Ich gebe Tipps zur Alltagsbewältigung, für<br />

Gespräche mit dem Ehemann, den Kindern und Freunden. Das<br />

Berufsbild der Breast Care Nurse verändert sich durch die Anforderungen<br />

der Patientinnen ständig, wir lernen täglich dazu.<br />

Behandeln Sie nur betroffene Frauen oder bieten Sie auch <strong>Vorsorge</strong>maßnahmen<br />

an?<br />

<strong>Vorsorge</strong> in medizinischer Sicht ist zuallererst Aufgabe der Patientin<br />

selbst und natürlich ihres Frauenarztes. Ich biete jedoch<br />

an, bei <strong>Vorsorge</strong>fragen zwischen den Frauen und dem Gynäkologen<br />

zu vermitteln.<br />

Als zertifizierte Mamma Care Trainerin bin ich in der Lage,<br />

Frauen Tipps zur richtigen und regelmäßigen Selbstertastung<br />

der Brust zu geben. Diese Ertastung eignet sich ergänzend zur<br />

ärztlichen Untersuchung hervorragend für die Sensibilisierung<br />

auf Veränderungen in der Brust.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

Prof. Dr. Andree Faridi Ina Dietrich<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 59


Patientenforum<br />

? <strong>Asklepios</strong><br />

Im nächsten Heft<br />

Quiz<br />

Sie haben die aktuelle Ausgabe der „<strong>Asklepios</strong> intern“ aufmerksam<br />

gelesen? Dann rätseln Sie mit und gewinnen Sie! Wie das<br />

geht? Ganz einfach. Beantworten Sie die nebenstehenden Fragen<br />

und teilen Sie uns die richtige Zahlenkombination mit! Als Preis<br />

winkt Anna Gavaldas neues Meisterwerk „Alles Glück kommt<br />

nie“.<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 30. April 2009 an:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

KB Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

Mandy Wolf<br />

Hubertusstraße 12 <strong>–</strong> 22<br />

16547 Birkenwerder<br />

E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewonnen!<br />

Wir gratulieren dem Preisträger unseres Rätsels aus der<br />

„<strong>Asklepios</strong> intern“ Nr. 38. Gewonnen hat Dieter Fuchs<br />

aus Bayreuth.<br />

Das Wunder des <strong>Leben</strong>s<br />

Schwangerschaft und Geburt gehören<br />

zu den elementaren Ereignissen im<br />

<strong>Leben</strong> einer Frau. Dem wichtigen<br />

Wunsch der werdenden Mutter nach<br />

Geborgenheit in Sicherheit wird mit der<br />

hebammengeleiteten Geburt in Harburg<br />

nachgekommen.<br />

Das Ende der Liebe? Sexualität und<br />

sexuelle Störungen im Alter<br />

Auch Menschen im höheren <strong>Leben</strong>salter<br />

lieben, werden enttäuscht und reagieren<br />

eifersüchtig. Gesellschaftliche Normen<br />

machen es ihnen jedoch schwer, ihre Gefühle<br />

zu zeigen. Alterspsychologen der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord zeigen Lösungsmöglichkeiten<br />

auf.<br />

Frage A<br />

Welche Untersuchungsmethode ist am wirksamsten bei<br />

Verdacht auf <strong>Darmkrebs</strong>?<br />

<br />

<br />

<br />

1 Gastroskopie<br />

2 Koloskopie<br />

3 Endoskopie<br />

Frage B<br />

Wieviel Prozent der Bevölkerung suchen in den USA und<br />

Kanada zuerst die Notaufnahme eines Krankenhauses auf?<br />

<br />

<br />

<br />

1 30 Prozent<br />

2 40 Prozent<br />

3 12 Prozent<br />

Frage C<br />

Mit welcher europäischen Universität kooperiert die <strong>Asklepios</strong><br />

Medical School?<br />

<br />

<br />

<br />

1 Lomonossow Universität Moskau<br />

2 Karls Universität Prag<br />

3 Semmelweis Universität Budapest<br />

Lösung:<br />

<br />

Das Ding im Kopf<br />

Jahrelang litt Hermann Harink an<br />

Hörproblemen, Schwindelattacken und<br />

einem Tinnitus, bis im Oktober 2008<br />

endlich die Ursache gefunden wurde:<br />

ein Tumor im Gehirn. Wir sprachen mit<br />

ihm über die Operation in Hannover<br />

und sein <strong>Leben</strong> danach.<br />

Die nächste <strong>Asklepios</strong> intern<br />

erscheint am 30.06.2009<br />

! Buchtipps<br />

Gewinnen Sie<br />

dieses Buch!<br />

Donald Friedman: Und ich mischte die Farben und vergaß die<br />

Welt …<br />

Viele Schriftsteller waren zugleich begabte Maler. Weitgehend unbekannt ist, wie viele<br />

von ihnen Gemälde oder Zeichnungen von tiefer Ausdruckskraft und großem Können<br />

hinterließen. Das Buch zeigt über 150 Bilder berühmter Schriftsteller wie Goethe,<br />

Baudelaire, Stifter, Dostojewski, Grillparzer, den Brontës, Proust, Strindberg, Dürrenmatt,<br />

Dylan Thomas, Grass, Sylvia Plath, Patricia Highsmith u.v.a.<br />

Donald Friedmann: Und ich mischte die Farben und vergaß die Welt…, Verlag Elisabeth<br />

Sandmann, 39,90 €<br />

Daniel Kehlmann: Ruhm <strong>–</strong> Ein Roman in neun Geschichten<br />

Ein Mann kauft ein Mobiltelefon, bekommt Anrufe, die einem anderen gelten und beginnt<br />

ein Spiel mit der fremden Identität. Ein Schriftsteller reist in Begleitung einer Frau, deren<br />

größter Albtraum es ist, in seinen Geschichten vorzukommen. Ein Internetblogger<br />

wiederum wünscht sich sehnlichst, einmal Romanfigur zu sein. Ein Buch über Ruhm,<br />

Verschwinden, Wahrheit und Täuschungen <strong>–</strong> voll unvorhersehbarer Wendungen,<br />

komisch und brillant.<br />

Daniel Kehlmann: Ruhm <strong>–</strong> Ein Roman in neun Geschichten, Rowohlt, 18,90 €<br />

Anna Gavalda: Alles Glück kommt nie<br />

Charles Balanda, 47, ist erfolgreicher Architekt und glücklich. Bis er einen Brief bekommt,<br />

in dem nur drei Worte stehen: „Anouk ist tot.” Von da an ist nichts mehr, wie es war. Denn<br />

Anouk war seine große Liebe, und ihr Sohn Alexis war sein Freund, bis ... Charles begibt<br />

sich auf Spurensuche und merkt, dass er sich eigentlich nach einem ganz anderen <strong>Leben</strong><br />

sehnt. Wieder einmal beglückt uns Anna Gavalda mit einer wunderbaren Geschichte.<br />

Anna Gavalda: Alles Glück kommt nie, Hanser Belletristik, 24,90 €<br />

60 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 61


Klinikübersicht<br />

Kliniken in Deutschland Betten/Plätze<br />

1 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie 225<br />

2 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach (Rehabilitation) Zentrum für Orthopädische und Rheumatologische Rehabilitation 269<br />

3 <strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Fachklinik für Innere Medizin und Orthopädie 120<br />

4 <strong>Asklepios</strong> Klinik und Hotel St. Wolfgang, Bad Griesbach Spezialklinik für Orthopädie und Sportmedizin 278<br />

5 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg Fachkrankenhaus für Orthopädie 90<br />

6 <strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Fachklinik für Neurologische Frührehabilitation 70<br />

7 <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Krankenhaus der Regelversorgung 198<br />

8 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Fachkrankenhaus für Neurologie und neurologische Rehabilitation 190<br />

9 <strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Fachklinik für Onkologie, Pneumologie und Orthopädie 270<br />

10 <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Fachklinik für Orthopädie und Gynäkologie 220<br />

11 <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Fachklinik für Orthopädie, Skoliosezentrum 173<br />

12 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Krankenhaus der Regelversorgung 270<br />

13 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Krankenhaus der Regelversorgung 180<br />

14 <strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Bad Wildungen Fachklinik für Innere Medizin, Orthopädie, Urologie und Nephrologie 140<br />

15 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Bad Wildungen Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie 228<br />

16 M Salus Fachkrankenhaus Bernburg Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 413<br />

17 <strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Fachkrankenhaus für Orthopädie, Gefäßchirurgie, Plastische Chirurgie, Diabetologie 175<br />

18 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Zentrum für Neurologie, Psychiatrie und KJP, Forensische Psychiatrie 475<br />

19 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Clausthal-Zellerfeld Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 44<br />

20 M Kreiskrankenhaus Eggenfelden Krankenhaus der Regelversorgung 294<br />

21 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160<br />

22 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim Krankenhaus der Regelversorgung 132<br />

23 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Goslar Krankenhaus der Regelversorgung 333<br />

24 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 458<br />

25 <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 922<br />

26 <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 716<br />

27 <strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 741<br />

28 <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 1.618<br />

29 <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 758<br />

30 <strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 605<br />

31 <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 540<br />

32 Cardio CliniC Hamburg Fachklinik für Kardiochirurgie 25<br />

33 Fachklinik Helmsweg, Hamburg Fachklinik für Gynäkologie und Chirurgie 20<br />

34 MB International Neuroscience Institute Hannover Spezialklinik für Neurochirurgie, stereotaktische Neurochirurgie und Neuroradiologie 108<br />

35 <strong>Asklepios</strong> Klinik Hohenmölsen Krankenhaus der Regelversorgung 100<br />

36 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumaorthopädie 110<br />

37 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Homberg Krankenhaus der Regelversorgung 102<br />

38 <strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Fachklinik für Neurologische u. Orthopädische Rehabilitation, Neuromuskuläres Therapiezentrum 250<br />

39 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Krankenhaus der Regelversorgung 188<br />

40 <strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Krankenhaus der Regelversorgung 273<br />

41 Klinik Lich Krankenhaus der Regelversorgung 242<br />

42 Krankenhaus Lindau Krankenhaus der Regelversorgung 115<br />

43 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Fachkrankenhaus für Orthopädie 132<br />

44 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Zentrum für Neurologie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie 215<br />

45 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Melsungen Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung 76<br />

46 <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Fachkrankenhaus für Pneumologie und Thoraxchirurgie 300<br />

47 MB Collm Klinik Oschatz Krankenhaus der Regelversorgung 240<br />

48 <strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim Krankenhaus der Regelversorgung 149<br />

49 <strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Krankenhaus der Regelversorgung 325<br />

50 M Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen Krankenhaus der Regelversorgung 175<br />

51 <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Krankenhaus der Regelversorgung 143<br />

52 <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin Krankenhaus der Maximalversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin 210<br />

53 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Rehabilitationszentrum für Neurologie, Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie 350<br />

54 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Schwalmstadt Krankenhaus der Regelversorgung 192<br />

55 Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Krankenhaus der Regelversorgung 200<br />

56 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, Neurologie und Gefäßchirurgie 242<br />

57 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal Seesen (Rehabilitation) Fachklinik für Neurologische Rehabilitation und Frührehabilitation 160<br />

58 <strong>Asklepios</strong> Stadtkrankenhaus Seesen Krankenhaus der Regelversorgung 125<br />

59 <strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 133<br />

60 M Kreiskrankenhaus Simbach Fachkrankenhaus für Innere Medizin 140<br />

61 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Neurologie und KJP, Forensische Psychiatrie 466<br />

62 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Zentrum für Neurologie und Psychiatrie, Forensische Psychiatrie 216<br />

63 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 176<br />

64 <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Fachklinik für Onkologie 140<br />

65 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark, Schwedt Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 507<br />

66 M Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, Forensische Psychiatrie 640<br />

67 <strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels Krankenhaus der Regelversorgung 355<br />

68 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt (Krankenhaus) Krankenhaus der Regelversorgung 128<br />

69 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt (Rehabilitation) Fachklinik für Pneumologie, Dermatologie und Onkologie 290<br />

70 <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Krankenhaus der Regelversorgung 331<br />

71 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 173<br />

Weitere soziale Einrichtungen in Deutschland Betten/Plätze<br />

72 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Ahrensburg 83<br />

73 <strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach 82<br />

74 M Salus Heim Gardelegen 39<br />

75 M Salus Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen 34<br />

76 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Weserblick Höxter 34<br />

77 M Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg 109<br />

78 M Salus Pflegeheim St. Georgii II, Magdeburg 48<br />

79 M Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch 121<br />

80 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Reinfeld 87<br />

81 M Salus Heim zur U-Haftvermeidung Torgau 14<br />

82 M Salus Altenpflegeheim Uchtspringe 50<br />

83 M Salus Heim Uchtspringe 117<br />

84 M Salus Soziotherapeutische Wohngemeinschaft Uchtspringe 11<br />

85 M Salus Kinder- und Jugend-Landhof Woltersdorf 6<br />

835<br />

Kliniken im Ausland Betten/Plätze<br />

86 Anaheim General Hospital Pacific Health Corp., USA<br />

87 Bellflower Medical Center Pacific Health Corp., USA<br />

88 Buena Park Medical Center Pacific Health Corp., USA<br />

89 Hawthorne Medical Center Pacific Health Corp., USA<br />

90 L. A. Metropolitan Medical Center Pacific Health Corp., USA<br />

91 Tustin Medical Center Pacific Health Corp., USA<br />

680<br />

92 B Athens Medical Center Athens Medical Group, Griechenland<br />

93 B Interbalkan European Medical Center, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

94 B Athens Pediatric Center Athens Medical Group, Griechenland<br />

95 B Psycho Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

96 B P. Faliro Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

97 B Dafni Klinik, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

98 B Iasis Piraeus, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

99 B Peristeri Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

Legende<br />

Akutkliniken<br />

Rehakliniken<br />

Soziale Einrichtung<br />

Trägerschaft bzw. Mehrheitsbeteiligung<br />

M Managementvertrag<br />

B Minderheitsbeteiligung<br />

MB Minderheitsbeteiligung mit Managementvertrag<br />

62 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 39/2009 63<br />

19.732<br />

1.130


MCH-CC-Z1063-2<br />

Wie kann man Krankheiten<br />

erkennen, bevor sie ausbrechen?<br />

Unsere Antwort: „Früherkennung und <strong>Vorsorge</strong>.“<br />

Wir kombinieren modernste Labordiagnostik, bildgebende Verfahren und Informationstechnologie<br />

zu innovativen Methoden der Früherkennung. Damit ermöglichen wir gezieltere Diagnosen und<br />

verbessern entscheidend die Patientenversorgung.<br />

www.siemens.com/answers +49 69 797 6420<br />

Answers for life.

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