Jahresbericht und Jahresrechnung 2012 - Fastenopfer
Jahresbericht und Jahresrechnung 2012 - Fastenopfer
Jahresbericht und Jahresrechnung 2012 - Fastenopfer
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2012</strong>
Inhalt<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
3 Leitgedanken<br />
4 <strong>Fastenopfer</strong> <strong>2012</strong> im Rückblick<br />
10 Wichtige Zahlen auf einen Blick<br />
11 Verteilung weltweit<br />
12 Verteilbericht <strong>2012</strong><br />
Die Projekte des <strong>Fastenopfer</strong>s<br />
<strong>Jahresrechnung</strong><br />
16 Bilanz<br />
17 Betriebsrechnung<br />
18 Statistiken<br />
Erträge <strong>und</strong> Aufwendungen | Spendenstatistik<br />
19 Mittelflussrechnung<br />
Rechnung zu Veränderungen des Kapitals<br />
20 Bericht der Revisionsstelle<br />
21 Leistungsbericht <strong>2012</strong><br />
22 Organigramm<br />
23 Zweck der Organisation <strong>Fastenopfer</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Fastenopfer</strong> Schweiz, Luzern<br />
Redaktion Patricio Frei, Johanna Monney<br />
Fotos Die Bilder in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zeigen, wie sich<br />
überall auf der Welt Frau <strong>und</strong> Mann gemeinsam für das<br />
Recht auf Nahrung engagieren. Sie setzen somit vorbildlich<br />
um, was <strong>Fastenopfer</strong> zur Botschaft der ökumenischen<br />
Kampagne <strong>2012</strong> erklärt: «Mehr Gleichberechtigung heisst<br />
weniger Hunger».<br />
Fotografiert haben: Patricio Frei (S. 1, 5 unten rechts, 7<br />
<strong>und</strong> 9 unten links, 13 unten rechts), Sabine Rüthemann<br />
(S. 3), Christoph Wider (S. 4, 9 unten rechts, 15), Priska<br />
Ketterer (Porträts S. 4 – 9), Danilo Ramos (S. 5 unten links),<br />
Annette Boutellier (S. 6), Christian Poffet (S. 7 unten<br />
rechts), Thomas Omondi (S. 8), Jean-Claude Gadmer (S. 10<br />
<strong>und</strong> 13 oben) <strong>und</strong> Jesús Abad Colorado (S. 12). Aus dem<br />
<strong>Fastenopfer</strong>-Archiv: S. 13 unten links.<br />
Gestaltung grafikcontainer, Luzern<br />
Druck Binkert Druck AG, Laufenburg
Leitgedanken<br />
In der kurzen Zeit, in der ich den Stiftungsrat des <strong>Fastenopfer</strong>s<br />
präsidieren durfte, hat sich vieles verändert. Wichtigster Schritt<br />
war die Erarbeitung der Strategie 2011 – 2016 unter dem Titel<br />
«Menschen stärken Menschen». Die Strategie stellt die Stärken<br />
des Hilfswerks in den Vordergr<strong>und</strong>. Dabei besinnt sich <strong>Fastenopfer</strong><br />
auf seinen Ursprung <strong>und</strong> konzentriert sich auf die Armutsbekämpfung.<br />
Damit diese nachhaltig ist, braucht es eine tief<br />
greifende Veränderung ungerechter Strukturen in armen Ländern<br />
<strong>und</strong> hier bei uns in der Schweiz.<br />
Folgerichtig hat <strong>Fastenopfer</strong> seine entwicklungspolitische Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lagenarbeit verstärkt. Damit verb<strong>und</strong>en<br />
ist eine Auseinandersetzung mit der Suche nach einem neuen<br />
Entwicklungsmodell, das die neuen Fragen von Ungerechtigkeit<br />
<strong>und</strong> Macht berücksichtigt. In der ökumenischen Kampagne wie<br />
auch bei anderen öffentlichkeitswirksamen Aktionen stellt unser<br />
Hilfswerk immer die Frage, was wir hier in der Schweiz zu mehr<br />
Gerechtigkeit beitragen können, <strong>und</strong> zeigt mögliche Antworten<br />
auf.<br />
Nicht nur in den Süden schauen, sondern immer auch die eigenen<br />
Aufgaben anzumahnen, um auf dem langen Weg zur<br />
globalen Gerechtigkeit einen Schritt weiter zu kommen – diese<br />
Tradition des <strong>Fastenopfer</strong>s wird konsequent weitergeschrieben<br />
<strong>und</strong> verstärkt gelebt. Dazu gehört auch die neue Rolle des <strong>Fastenopfer</strong>s<br />
bei der Inlandfinanzierung, die in der Strategiephase<br />
bis 2016 geklärt werden muss.<br />
Ein Höhepunkt meiner Präsidiumszeit war das 50-Jahre-Jubiläum<br />
des <strong>Fastenopfer</strong>s im 2011. Die Fastensäckchen, aus denen<br />
Ähren wachsen, zeigen symbolisch: <strong>Fastenopfer</strong> bewirkt Veränderung!<br />
Die Veränderung gilt nicht nur für die r<strong>und</strong> eine Million<br />
Menschen, die jedes Jahr erreicht werden, sondern auch für die<br />
Schweizer Öffentlichkeit, welche das Fastensäckchen als Symbol<br />
für das Teilen <strong>und</strong> somit einen Einsatz für mehr Gerechtigkeit<br />
wahrnehmen.<br />
Ich wünsche dem <strong>Fastenopfer</strong> ein gutes Gelingen beim Umsetzen<br />
der Strategie <strong>und</strong> wünsche mir, dass dieses wichtige Hilfswerk<br />
weiter eine prophetische Stimme in der Kirche Schweiz bleibt.<br />
Markus Büchel<br />
Bischof von St. Gallen. Am 1. Juli 2013 übergibt er das Präsidium<br />
des <strong>Fastenopfer</strong>Stiftungsrats an Bischof Felix Gmür.<br />
3
Philippinen<br />
<strong>Fastenopfer</strong> <strong>2012</strong><br />
im Rückblick<br />
Walo Bauer, Vizepräsident, Wirtschaftsjurist<br />
«Es war für mich eindrücklich zu sehen, wie<br />
<strong>2012</strong> <strong>Fastenopfer</strong> zusammen mit anderen<br />
Hilfswerken der Regierung den Anstoss gab,<br />
den massiv unterregulierten Rohstoffmarkt in<br />
der Schweiz genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Diese Frühwarnung wirkt hoffentlich vorbeugend<br />
gegen einen erneuten «Reputations-<br />
Skandal» à la Finanzplatz Schweiz.»<br />
4 | Rückblick<br />
16. bis 20. Februar <strong>2012</strong>, Philippinen<br />
Entwicklung, die den Menschen nicht dient<br />
Bischof Felix Gmür reist zusammen mit einer internationalen<br />
Solidaritätsdelegation in die Provinz Aurora im Norden der Philippinen,<br />
um den lokalen Widerstand gegen die 12 427 Hektaren<br />
grosse Sonderwirtschaftszone Apeco zu stärken. Die Auswirkungen<br />
dieses Projekts sind fatal: Kleinbauern- <strong>und</strong> Fischerfamilien<br />
sowie das indigene Volk der Agtas droht, von ihrem Land<br />
vertrieben zu werden.<br />
Nachdem er sich vor Ort ein Bild gemacht hat, sagt Bischof<br />
Felix Gmür an der Medienkonferenz in Manila: «Apeco ist ein<br />
grosses Wirtschaftsprojekt, das den Menschen nicht dient,<br />
sondern ihnen grossen Schaden zufügt. Ich engagiere mich für<br />
ein würdiges Leben der Menschen dort.»<br />
Die Solidaritätsreise lenkt die Aufmerksamkeit der philippinischen<br />
Medien auf die abgelegene Gegend Aurora. Und sie ist<br />
ein Motivationsschub für den dortigen Widerstand: Im Dezember<br />
<strong>2012</strong> marschieren 130 Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter ins 350<br />
Kilometer entfernte Manila, um ihre Anliegen beim Präsidenten<br />
zu deponieren.<br />
22. Februar bis 8. April <strong>2012</strong>, Schweiz<br />
Die Rolle der Gleichberechtigung<br />
Die ökumenische Kampagne «Mehr Gleichberechtigung heisst<br />
weniger Hunger» betont den Beitrag der Frauen für die Entwicklung<br />
<strong>und</strong> ihren Kampf um ihre Rechte. Filmclips über sechs<br />
engagierte Frauen <strong>und</strong> ihre Projekte in Afrika, Asien <strong>und</strong> La-
teinamerika veranschaulichen dies im Rahmen von «A Voice in<br />
Rio» eindrücklich.<br />
Die ökumenische Kampagne macht klar, dass für eine echte<br />
Gleichberechtigung vor allem auch die Männer gefordert sind.<br />
In der Westschweiz aber führt die Verwendung des Wortes<br />
«Gender» zu einer Polemik durch diejenigen, die den Begriff<br />
ideologisch auffassen. Letztlich kann jedoch niemand die Notwendigkeit<br />
leugnen, dass es die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
<strong>und</strong> Potenziale von Frauen <strong>und</strong> Männern zu berücksichtigen gilt.<br />
17. März <strong>2012</strong>, Schweiz<br />
Rosenaktion knackt Millionengrenze<br />
Seit dem 12. März 2005 ist die Rosenaktion fester Bestandteil<br />
der Ökumenischen Aktion. Die Zahl der jährlich verkauften<br />
Brasilien Südafrika<br />
Rosen ist in der Zwischenzeit von 100 000 auf 160 000 angestiegen.<br />
Insgesamt haben Freiwillige von Pfarreien <strong>und</strong> Kirchgemeinden<br />
zusammen mit Prominenten 1 080 000 Rosen verkauft<br />
<strong>und</strong> 5 400 000 Franken gesammelt. Das Geld kommt vollumfänglich<br />
bedürftigen Menschen zugute, denn von Beginn weg stellt<br />
die Migros all die Max-Havelaar-zertifizieten Fair-Trade-Rosen<br />
gratis zur Verfügung.<br />
16. April <strong>2012</strong>, Schweiz/Kongo<br />
Eine Meldung geht um die Welt<br />
Kinderarbeit, Missachtung von Arbeitsrechten, Steuervermeidung,<br />
Umweltverschmutzung – die Vorwürfe einer Studie von<br />
Brot für alle <strong>und</strong> <strong>Fastenopfer</strong> dem Schweizer Rohstoffkonzern<br />
Glencore gegenüber wiegen schwer. Auch ohne Medienkonferenz<br />
berichten alle wichtigen Schweizer Medien ausführlich darüber,<br />
<strong>und</strong> BBC widmet dem Thema sogar eine ganze Sendung zur<br />
besten Fernsehzeit. Vor allem die Kinderarbeit sorgt weltweit für<br />
SchIagzeilen. Insgesamt erscheinen 846 Beiträge: <strong>Fastenopfer</strong><br />
wird von der gazeta.ru bis zur washingtonpost.com erwähnt.<br />
Andrea Koster Stadler, Seelsorgerin,<br />
Katechetin<br />
«Im <strong>2012</strong> waren <strong>und</strong> bleiben für mich ganz zentral<br />
die unzähligen Begegnungen, die <strong>Fastenopfer</strong><br />
zwischen Menschen aus Entwicklungsländern<br />
<strong>und</strong> der Schweiz ermöglicht hat. Dabei<br />
wurde jeweils spürbar, was Martin Buber, der<br />
jüdische Religionsphilosoph, meinte, als er<br />
sagte: ‹Gott ist Beziehung.›»<br />
5
Burkina Faso<br />
Die Studie ist auch für ethisch gesinnte Investorinnen <strong>und</strong> Investoren<br />
eine wichtige Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage. Und sie bewirkt,<br />
dass zumindest im kongolesischen Dorf Luilu die Zuleitung von<br />
Schwefelsäure aus einer Glencore-Fabrik versiegt. Ein erster<br />
positiver Schritt. Bis Glencore aber als verantwortungsvolles<br />
Unternehmen bezeichnet werden kann, ist es noch ein langer<br />
Marsch.<br />
Patrick Renz, Hochschuldozent<br />
«Für mich als relativ neuen Stiftungsrat zeigte<br />
das Jahr <strong>2012</strong>, dass <strong>Fastenopfer</strong> gut für die Herausforderungen<br />
der Zukunft aufgestellt ist.»<br />
6 | Rückblick<br />
13. Juni <strong>2012</strong>, Bern<br />
Breite Unterstützung für «Recht ohne Grenzen»<br />
135 285 Menschen verlangen, dass Schweizer Unternehmen<br />
die Menschenrechte <strong>und</strong> die Umwelt weltweit respektieren<br />
müssen. Eine entsprechende Petition der Koalition «Recht ohne<br />
Grenze», bei der <strong>Fastenopfer</strong> in der Kampagnenleitung entscheidend<br />
mitwirkt, sorgt in der Folge im B<strong>und</strong>eshaus für eine<br />
Reihe von Vorstössen zum Thema Wirtschaft <strong>und</strong> Menschenrechte.<br />
«Recht ohne Grenzen» nimmt auf parlamentarischer<br />
Ebene auch in Zukunft weiter Einfluss, bis diese Gesetzeslücke<br />
geschlossen ist.<br />
15. bis 22. Juni <strong>2012</strong>, Rio de Janeiro<br />
Die Zukunft, die wir nicht wollen<br />
<strong>Fastenopfer</strong> engagiert sich am Uno-Nachhaltigkeitsgipfel<br />
Rio+20 auf vielfältige Weise: Am People’s Summit stellt Salamatou<br />
Gazéré Dotia an einem Workshop ihr Projekt vor. Die<br />
Bäuerin aus Benin hat bei der Aktion «A Voice in Rio» während<br />
der ökumenischen Kampagne am meisten Stimmen erhalten.<br />
Gazéré ist beeindruckt davon, auf welche Weise Menschen andernorts<br />
nachhaltig wirtschaften.
Am offiziellen Gipfel dann verfolgt <strong>Fastenopfer</strong> die Diskussionen<br />
über Green Economy <strong>und</strong> die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung.<br />
Beim Treffen mit Umweltministerin Doris Leuthard<br />
fordert <strong>Fastenopfer</strong> ein stärkeres Engagement der Schweiz, um<br />
die Menschenrechte auch gegenüber multinationalen Konzernen<br />
durchzusetzen. Das Resultat der Konferenz ist ernüchternd:<br />
Einmal mehr hat die Staatengemeinschaft Lippenbekenntnisse<br />
ohne griffige Massnahmen abgegeben. Auch wenn das Ab-<br />
Guatemala<br />
Chiara Simoneschi-Cortesi, alt Nationalrätin<br />
«Für mich war <strong>2012</strong> die Präsentation der Glencore-Studie<br />
das Highlight. Sie macht deutlich,<br />
wie <strong>Fastenopfer</strong> sich für benachteiligte Menschen<br />
einsetzt: mit Projekten vor Ort <strong>und</strong> auf<br />
politischer Ebene.»<br />
Eric Sottas, Jurist<br />
«Die Fastenkampagne <strong>2012</strong> bleibt geprägt von<br />
der mutigen Betonung der Rechte der Frauen<br />
<strong>und</strong> ihrer Rolle in der Entwicklung – auch in der<br />
modernen Welt, zu der sich unser Land zählt.<br />
Während die Reaktion aus traditionalistischen<br />
Kreisen nicht erstaunt, bestätigt das wohlwollende<br />
Echo in unserer Kirche die Notwendigkeit<br />
dieser Kampagne.»<br />
Haiti<br />
7
Kenia<br />
schlussdokuments den verheissungsvollen Titel «The Future we<br />
want» trägt, ist für <strong>Fastenopfer</strong> klar: Das ist nicht die Zukunft,<br />
die wir wollen.<br />
25. Juni <strong>2012</strong>, Bern<br />
R<strong>und</strong>um Erneuerung der Kampagne<br />
Immer wieder neu soll die ökumenische Kampagne die breite<br />
Öffentlichkeit aber auch alle Helferinnen <strong>und</strong> Helfer in Pfarreien<br />
<strong>und</strong> Kirchgemeinden begeistern. Dafür braucht es stets<br />
Dominique Rossier-Musso, Lehrbeauftragte<br />
am IHEID<br />
«Im Jahr <strong>2012</strong> konnte ich mich von der wahren<br />
Vielfalt der Arbeit von <strong>Fastenopfer</strong> im Süden<br />
überzeugen. Ich war von der Professionalität<br />
der Projektteams beeindruckt. Diese äussert<br />
sich in einer konstanten Sorge um die Relevanz<br />
der Aktivitäten <strong>und</strong> die Art, effektive <strong>und</strong> nachhaltige<br />
Partnerschaften aufzubauen.»<br />
8 | Rückblick<br />
neue Ideen <strong>und</strong> auch frischen Wind in der Erarbeitung der Kampagnen.<br />
Für Ideen sorgt die auf Non-Profit-Kampagnen spezialisierten<br />
Agentur Spinas Civil Voices, während die grafische<br />
Überarbeitung der Werkhefte <strong>und</strong> anderer Publikationen die<br />
zweisprachige Agentur Commix besorgt.<br />
Das Resultat dieser Aufbauarbeit im <strong>2012</strong> ist ein völlig neuer<br />
Auftritt der Kampagne im 2013 unter dem mehrjährigen Slogan<br />
«Sehen <strong>und</strong> Handeln». Intern erarbeitet wird die Kampagne<br />
unter einer neuen Leitung, mit veränderten Gremienstrukturen<br />
<strong>und</strong> inhaltlich gestärkten Arbeitsgruppen. Die Reorganisation<br />
<strong>und</strong> der frische Auftritt der Kampagne ist ein Kraftakt.<br />
18. bis 20. September, Schweiz/Südafrika<br />
Wendepunkt für Südafrika<br />
R<strong>und</strong> ein Monat nach dem Massaker von Marikana, bei dem<br />
die Polizei 40 streikende Minenarbeiter tötet, besucht Mercia<br />
Andrews, seit vielen Jahren Partnerin des <strong>Fastenopfer</strong>s, die<br />
Schweiz. «This is a turning point», sagt sie, bezeichnet also<br />
dieses Ereignis als «Wendepunkt» in der Geschichte Südafrikas.<br />
Die Streiks in den Minen seien erst der Anfang. Zurück in<br />
Südafrika vertritt sie später die Farmarbeiterinnen <strong>und</strong> -arbeiter<br />
am Verhandlungstisch – <strong>und</strong> wird für einen Tag festgenommen<br />
<strong>und</strong> angeklagt. Für die Menschenrechte in Südafrika ist es eine<br />
schwierige Zeit.<br />
5. bis 20. Oktober <strong>2012</strong>, Madagaskar<br />
Beeindruckende Begegnungen<br />
Im Rahmen einer Bildungs- <strong>und</strong> Projektreise lernen zwölf Mitarbeitende<br />
aus Schweizer Pfarreien Madagaskar <strong>und</strong> die Arbeit<br />
des <strong>Fastenopfer</strong>s näher kennen. Die lokalen <strong>Fastenopfer</strong>-Koor-
dinatoren bieten den Teilnehmenden viele Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />
<strong>und</strong> ermöglichen direkte Kontakte mit Einheimischen <strong>und</strong><br />
Verantwortlichen aus Kirche, Wirtschaft <strong>und</strong> Politik. Tief beeindrucken<br />
die Begegnungen mit Mitgliedern lokaler Spargruppen,<br />
die sich dank der Begleitung durch <strong>Fastenopfer</strong> selber aus ihrer<br />
Verschuldung befreien <strong>und</strong> wieder ein Leben in Würde führen.<br />
12. Oktober, Olten<br />
Früher Kampagnenauftakt<br />
«Keine öffentlichen Gelder für Land Grabbing» fordern Brot für<br />
alle <strong>und</strong> <strong>Fastenopfer</strong> an einer Medienkonferenz in Olten. Die<br />
Schweizer Regierung müsse sich bei der Weltbank, internationalen<br />
Entwicklungsbanken <strong>und</strong> weiteren Finanzierungsinstitutionen<br />
für griffige Richtlinien einsetzen, um zu vermeiden, dass<br />
mit Schweizer Steuergeldern Grossprojekte finanziert werden,<br />
aufgr<strong>und</strong> derer Kleinbauernfamilien vom eigenen Land vertrieben<br />
werden. Die beiden Werke leiten so das Thema der ökumenischen<br />
Kampagne 2013 ein.<br />
31. Dezember <strong>2012</strong>, Luzern<br />
Rekord bei Privatspenden<br />
Grosses Vertrauen bringen uns Privatpersonen mit ihren Spenden<br />
entgegen. Erstmals in der Geschichte des <strong>Fastenopfer</strong>s<br />
Hans Stadler-Planzer, Historiker<br />
«Im Jahr <strong>2012</strong> konzentrierte sich <strong>Fastenopfer</strong><br />
noch stärker auf seinen Kernauftrag, in den<br />
ärmeren Ländern des Südens zu helfen. Dies<br />
erfolgte nach einem nachhaltigen Konzept <strong>und</strong><br />
im Dialog mit der gesamten Kirche Schweiz.<br />
Ein wichtiger Fortschritt!»<br />
Dem. Rep. Kongo Peru<br />
Erwin Tanner, Generalsekretär der Schweizer<br />
Bischofskonferenz<br />
«<strong>2012</strong> war für <strong>Fastenopfer</strong> ein kämpferisches<br />
Jahr, ein Jahr des ausdrücklichen Bekenntnisses<br />
zu seiner Kernaufgabe. Mich hat tief beeindruckt,<br />
wie die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
sich für ‹ihr› <strong>Fastenopfer</strong> einsetzen. Ich<br />
wünsche dem <strong>Fastenopfer</strong> einen starken Platz<br />
in der Gesellschaft von morgen.»<br />
summieren sich die Privatspenden zu einem Gesamtbetrag von<br />
über 9 Millionen Franken. Auch die Kollekten aus der ökumenischen<br />
Kampagne stabilisieren sich, sodass die leicht sinkende<br />
Tendenz der Beiträge aus den Kirchen erstmals gebrochen wird.<br />
Für die Grosszügigkeit <strong>und</strong> das Vertrauen aller Spenderinnen<br />
<strong>und</strong> Spender danken wir <strong>und</strong> versichern, dass wir mit dem anvertrauten<br />
Geld sorgsam umgehen. Merci vielmal!<br />
31. Dezember <strong>2012</strong>, Luzern<br />
Abschied mit Blumen <strong>und</strong> Bildern<br />
Nach 22 Jahren <strong>Fastenopfer</strong> gibt Yvonne Buschor die Bereichsleitung<br />
Süden ab <strong>und</strong> zieht sich ins Privatleben zurück, um mehr<br />
Zeit für ihre Enkelkinder zu haben. Wie prägend Yvonne Buschor<br />
für <strong>Fastenopfer</strong> war, zeigt sich bei der Abschiedsfeier: Hier wird<br />
ihre grosse Fähigkeit spürbar, Menschen miteinander in Verbindung<br />
zu bringen <strong>und</strong> mit gesprochenen Bildern Geschichten zu<br />
erzählen. Ihr Motto bleibt das kongolesische Sprichwort: «Mit<br />
einem Zeigefinger kannst Du keine Nuss aufheben.» Das Miteinander<br />
<strong>und</strong> das Teilen sind für sie eine Selbstverständlichkeit<br />
– in der Leitung des Bereichs, im Umgang <strong>und</strong> in der Arbeit mit<br />
den Südpartnern sowie im Zusammenwirken bei <strong>Fastenopfer</strong>.<br />
Vielen Dank, Yvonne Buschor, für die grossartige Arbeit!<br />
9
Senegal<br />
<strong>Fastenopfer</strong> <strong>2012</strong><br />
in Zahlen<br />
10 | <strong>Fastenopfer</strong> in Zahlen<br />
4,4<br />
372<br />
1 000 000<br />
Von einem Spendenfranken setzt<br />
<strong>Fastenopfer</strong> weniger als fünf Rappen<br />
für die Administration ein.<br />
Insgesamt fliessen r<strong>und</strong> 90 Rappen<br />
in die Projektaufgaben des <strong>Fastenopfer</strong>s.<br />
<strong>Fastenopfer</strong> begleitet <strong>und</strong> unterstützt<br />
372 Projekte in 16 Ländern<br />
<strong>und</strong> in der Schweiz.<br />
Jedes Jahr erreicht <strong>Fastenopfer</strong> mit<br />
seinen Projekten über eine Million<br />
Menschen.<br />
5 400 000<br />
9 067 541<br />
21 735 095<br />
Seit der ersten Rosenaktion 2005<br />
haben Freiwillige aus Pfarreien <strong>und</strong><br />
Kirchgemeinden mit dem Verkauf<br />
von 1 080 000 Fair-Trade-Rosen im<br />
Rahmen der ökumenischen Kampagne<br />
5,4 Millionen Franken für die<br />
Projektarbeit gesammelt.<br />
Erstmals haben Private mehr als<br />
9 Millionen Franken in einem Jahr<br />
direkt an <strong>Fastenopfer</strong> gespendet.<br />
Hinzu kommen die Kollekten <strong>und</strong><br />
Sammlungen aus den Pfarreien.<br />
Das Total aller Einnahmen übertrifft<br />
mit knapp 22 Millionen Franken das<br />
Vorjahresergebnis um knapp 800 000<br />
Franken deutlich. Für dieses Ver trauen<br />
in die Arbeit des <strong>Fastenopfer</strong>s danken<br />
wir ganz herzlich!
Projekte des <strong>Fastenopfer</strong>s<br />
Mexiko*<br />
Guatemala<br />
Kolumbien<br />
Peru*<br />
Haiti<br />
Brasilien<br />
Senegal<br />
Schweiz<br />
Burkina Faso<br />
Dem. Rep. Kongo<br />
Südafrika<br />
Kenia<br />
Indien<br />
Madagaskar<br />
Nepal<br />
Laos<br />
Philippinen<br />
* = Ausstieg per 2013<br />
Projekte Total in CHF<br />
Afrika 126 3 745 997<br />
Asien 74 2 561 031<br />
Lateinamerika 91 3 101 300<br />
International 10 435 448<br />
Entwicklungspolitik <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen 21 1 158 562<br />
Inland* 42 2 668 663<br />
Direktion 8 55 684<br />
Information <strong>und</strong> Bildung 3 288 226<br />
Total Projektaufwand** 372 17 014 911<br />
* inkl. Diözesananteil <strong>und</strong> Auflösung von Reserven<br />
** gemäss Organisationszweck (S. 23)<br />
Verteilung weltweit | 11
Kolumbien<br />
Die Projekte des<br />
<strong>Fastenopfer</strong>s<br />
Verteilbericht <strong>2012</strong><br />
<strong>Fastenopfer</strong> verbessert die Lebensbedingungen<br />
von Menschen, die unter Hunger<br />
<strong>und</strong> Armut leiden. Dabei arbeitet das Hilfswerk<br />
in 16 Ländern mit lokalen Partnerorganisationen<br />
zusammen, die durch Vernetzung<br />
voneinander lernen. Koordinierende<br />
vor Ort <strong>und</strong> Programmverantwortliche sorgen<br />
für einen effizienten Einsatz der Mittel.<br />
Afrika<br />
126 Projekte 3 745 997<br />
Afrika allgemein<br />
4 Projekte 63 500<br />
Burkina Faso<br />
Wegen der Trockenheit ist <strong>2012</strong> von sehr<br />
schlechten Ernten <strong>und</strong> einer langen Knappheitsperiode<br />
(Soudure) gezeichnet. <strong>Fastenopfer</strong><br />
leistet in dieser Situation einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der<br />
Nahrungssituation in den Dörfern durch<br />
Stärkung ihrer Produktionskapazität <strong>und</strong><br />
ihrer Organisation. Getreidespeicher <strong>und</strong><br />
Gemeinschaftsfelder reichen allerdings<br />
nicht aus, um allen Menschen zu helfen.<br />
Die Zahl der Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern, die<br />
sich weiterbilden, um die Bodenfruchtbarkeit<br />
<strong>und</strong> die Aufbewahrung der Ernte<br />
12 | Verteilbericht<br />
zu verbessern, erreicht das Doppelte der<br />
Prognose. Um das Phänomen des Klimawandels<br />
besser zu verstehen, werden zwei<br />
Analysen über die Auswirkungen <strong>und</strong> die<br />
notwendigen Anpassungen vorgenommen.<br />
Für <strong>Fastenopfer</strong> ist die Notwendigkeit gegeben,<br />
eine Strategie zur Prävention <strong>und</strong><br />
Reaktion auf Naturkatastrophen zu entwickeln:<br />
Diese wird 2013 realisiert.<br />
16 Projekte 376 855<br />
Demokratische Republik Kongo<br />
Von den 2 300 betreuten Dorfgruppen mit<br />
29 500 Männern <strong>und</strong> Frauen setzen über ein<br />
Drittel auf Gemeinschaftsfelder <strong>und</strong> verbesserte<br />
Anbautechniken. 258 Fischteiche werden<br />
angelegt. Die Menschen ernähren sich<br />
nun ausgewogener. Eine grosse Schwierigkeit<br />
bleibt jedoch die Verfügbarkeit von verbessertem<br />
Saatgut. 458 Solidaritätskassen<br />
erteilen ihren Mitgliedern Kredite in einer<br />
Notsituation wie Krankheit.<br />
Zwei Partnerorganisationen bilden jährlich<br />
60 Pastoralanimatoren <strong>und</strong> -animatorinnen<br />
aus. Sie kombinieren religiöse Fragen mit<br />
Herausforderungen aus dem Alltag <strong>und</strong><br />
motivieren die Menschen, ihr Leben in die<br />
eigenen Hände zu nehmen. Um die gravierenden<br />
Missstände im Rohstoffabbau im<br />
Kongo zu bekämpfen, unterstützt <strong>Fastenopfer</strong><br />
die Bischofskommission für natürliche<br />
Ressourcen, die auf Basis lokaler Informationen<br />
Forderungen an Regierung <strong>und</strong> Konzerne<br />
stellt.<br />
30 Projekte 857 963<br />
Kenia<br />
Den Partnerorganisationen gelingt es mit<br />
den erworbenen Ansätzen («Do no harm»,<br />
psychosoziale Konfliktanalyse) zunehmend,<br />
die Positionen der Konfliktparteien auszuleuchten<br />
<strong>und</strong> Lösungsansätze zu finden. So<br />
etabliert das Projekt Ol Moran die Strukturen<br />
der Friedenskomitees <strong>und</strong> regelt die<br />
Nutzung von Wasser <strong>und</strong> Land besser.<br />
Die Weiterbildungsangebote für Laien<br />
motivieren die Teilnehmenden, mit ihren<br />
Basisgruppen Aktivitäten aufzubauen, um<br />
Einkommen zu generieren <strong>und</strong> sich für soziale<br />
Gerechtigkeit einzusetzen.<br />
Als Beitrag gegen den Klimawandel soll<br />
nun ein Projekt mit verbesserten Kochöfen<br />
<strong>und</strong> Re-Finanzierung durch den Verkauf von<br />
Zertifikaten auf dem freiwilligen Carbon-<br />
Markt starten.<br />
24 Projekte 727 130<br />
Madagaskar<br />
Ende <strong>2012</strong> betreuen die sieben Partnerorganisationen<br />
10 663 Spargruppen mit<br />
162 448 Mitgliedern. R<strong>und</strong> drei Viertel der<br />
Gruppen haben sich zu Netzwerken zusammengeschlossen,<br />
welche einerseits durch<br />
Erfahrungsaustausch die Arbeit innerhalb<br />
der Spargruppen verbessern, andererseits<br />
ihre Probleme konkret angehen: Es werden<br />
Transportwege instand gesetzt, kleine<br />
Schulhäuser repariert oder neu gebaut, ein<br />
Fährbetrieb für Schulkinder eingerichtet<br />
oder Bäume gepflanzt.<br />
<strong>Fastenopfer</strong> unterstützt Ende <strong>2012</strong> ein<br />
Nothilfeprojekt für Wirbelsturmopfer an<br />
der Ostküste. Unter anderem gibt es zwei<br />
Saatgutmärkte für Familien, die ihre Ernte<br />
verloren haben.<br />
13 Projekte 716 088<br />
Senegal<br />
Die Weiterentwicklung der Solidaritätskassen<br />
übertrifft alle Erwartungen: Statt<br />
der geplanten 250 neuen Kassen gründen<br />
die Dorfgruppen mit Unterstützung des<br />
<strong>Fastenopfer</strong>s deren 429. Zudem gibt es 370<br />
Gemeinschaftsfelder, also deutlich mehr<br />
als die 315 vorgesehenen. 122 Übereinkommen<br />
zur Vermeidung der Verschuldung<br />
werden unterzeichnet. Im Rahmen eines
Senegal<br />
Fair-Trade-Netzwerks gelingt es den Partnerorganisationen,<br />
172 Tonnen lokal hergestellte<br />
Produkte untereinander zu tauschen.<br />
Zusammen ergibt sich eine Reihe von Strategien,<br />
um die Knappheitsperiode (Soudure)<br />
erheblich zu reduzieren.<br />
19 Projekte 534 461<br />
Südafrika<br />
Erneut ernähren sich mehr Menschen dank<br />
biologischem Landbau besser <strong>und</strong> ausgewogener:<br />
1 340 Frauen <strong>und</strong> 330 Männer bilden<br />
sich <strong>2012</strong> in Gartenbau weiter. Heute<br />
gibt es 1500 Hausgärten <strong>und</strong> 75 Schul-<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaftsgärten. Grossen Erfolg<br />
haben Gärtnerinnen <strong>und</strong> Gärtner, die dem<br />
Klima angepasstes Saatgut gewinnen, konservieren<br />
<strong>und</strong> untereinander austauschen.<br />
1 120 Frauen <strong>und</strong> 182 Männer sind in Spargruppen<br />
organisiert. Über 3 600 Frauen <strong>und</strong><br />
1 400 Männer nehmen an Kampagnen teil,<br />
etwa zu Arbeitsrecht oder zum Schutz der<br />
Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten. 2 600<br />
Laos<br />
Frauen <strong>und</strong> 2 580 Männer in Führungspositionen<br />
wurden aus- oder weitergebildet.<br />
Für 2013 sind die Vertiefung zu Klimafragen<br />
<strong>und</strong> die verstärkte Zusammenarbeit mit<br />
dem Menschenrechtsrat vorgesehen.<br />
20 Projekte 470 000<br />
Asien<br />
74 Projekte 2 561 031<br />
Asien allgemein<br />
1Projekt 80 000<br />
Indien<br />
<strong>Fastenopfer</strong> beendet <strong>2012</strong> erfolgreich die<br />
direkte Zusammenarbeit mit 255 Dörfern,<br />
um in 485 anderen Dörfern tätig zu werden<br />
(bei gesamthaft 2 428 Dörfern). Das Landesprogramm<br />
erreicht 58 770 Frauen <strong>und</strong><br />
57 223 Männer. Zentral bleibt der Kampf<br />
um Land <strong>und</strong> die juristische Landtitulierung.<br />
Mit zunehmenden Möglichkeiten,<br />
Indien<br />
sich auf eigenem Land in Subsistenzwirtschaft<br />
selber zu versorgen, werden Fragen<br />
zur Nutzung des Landes immer wichtiger,<br />
wie Saatgutbanken <strong>und</strong> ökologische Anbaumethoden.<br />
Weil Behörden <strong>und</strong> Grossgr<strong>und</strong>besitzer mit<br />
Gewalt reagieren, zeigen Partnerorganisationen<br />
diese Verletzungen der Menschenrechte<br />
an.<br />
23 Projekte 809 500<br />
Laos<br />
Die Kleinbauernfamilien in den <strong>Fastenopfer</strong>-Projekten<br />
steigern <strong>2012</strong> ihre Reisernte.<br />
Gemüsegärten, Obstbäume, Kleintierhaltung,<br />
Fischteiche <strong>und</strong> Bienenzucht tragen zu<br />
einer vielfältigeren Nahrung bei <strong>und</strong> verhelfen<br />
vereinzelt zu zusätzlichem Einkommen.<br />
Auch die Waldprodukte werden vermehrt,<br />
aber dennoch nachhaltig genutzt. Vor allem<br />
für Kardamom, Tee, Mais <strong>und</strong> andere Produkte<br />
gibt es auf dem lokalen Markt eine<br />
gute Nachfrage. Dank 18 Vermarktungsgruppen<br />
erhalten die Bauernfamilien bessere<br />
Preise für ihre Produkte.<br />
Auch im Bereich der nachhaltigen Nutzung<br />
von Land, Wald <strong>und</strong> Wasser werden<br />
Fortschritte erzielt: Die Anzahl Dörfer, die<br />
Massnahmen zum Schutz ihrer Ressourcen<br />
erarbeiten, wuchs auf 21 an.<br />
11 Projekte 450 000<br />
Nepal<br />
<strong>Fastenopfer</strong> fördert den Früchte- <strong>und</strong> Gemüseanbau<br />
für den Eigenbedarf <strong>und</strong> erzielt<br />
dadurch eine Diversifizierung im Nahrungsmittelangebot.<br />
Dies hat zum einen positive<br />
ges<strong>und</strong>heitliche Auswirkungen <strong>und</strong> reduziert<br />
13
Philippinen<br />
zum anderen den Bedarf an Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln<br />
(Reis, Weizen, Mais). Das Hilfswerk<br />
schützt die Rechte von Frauen, Dalits <strong>und</strong><br />
Indigenen. Und es will den Zugang zu staatlichen<br />
Dienstleistungen verbessern: Landwirtschaft,<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Schule. <strong>2012</strong> erreicht<br />
<strong>Fastenopfer</strong> 26 000 Personen.<br />
9 Projekte 371 956<br />
Philippinen<br />
Die internationale Delegation für Aurora,<br />
der Workshop für die Partnerorganisationen<br />
zum Menschenrechtsansatz <strong>und</strong> die Vorbereitungen<br />
für das Human Rights Impact<br />
Assessment zur Xstrata Mine – im Zentrum<br />
des Philippinen-Programms stehen die Menschenrechte.<br />
Bezüglich Ernährungssicherung<br />
zeigen sich viele kleine <strong>und</strong> grosse Erfolge<br />
durch den diversifizierten Anbau von Gemüse<br />
<strong>und</strong> Früchten wie auch in der nachhaltigen<br />
Küstennutzung. Die grossen Herausforderungen<br />
bleiben Landgrabbing durch internationale<br />
Konzerne <strong>und</strong> der Klimawandel.<br />
30 Projekte 849 575<br />
Lateinamerika<br />
91 Projekte 3 101 300<br />
Lateinamerika allgemein<br />
2 Projekte 28 770<br />
Brasilien<br />
Dank <strong>Fastenopfer</strong> weiten 12 980 Personen<br />
die Kenntnisse über ihre Rechte aus. Viele<br />
Zielgruppen engagieren sich in Aktionen<br />
14 | Verteilbericht<br />
zum Erhalt von Land <strong>und</strong> zur Einforderung<br />
von Gr<strong>und</strong>rechten. Positive Entwicklungen<br />
sind zudem bei der nachhaltigen Bewirtschaftung<br />
natürlicher Ressourcen <strong>und</strong><br />
Stärkung der kulturellen Identität der Indigenen<br />
zu verzeichnen.<br />
Von 6 700 Personen, die an Bildungsaktivitäten<br />
der Partnerorganisationen teilnehmen,<br />
engagieren sich 863 in konkreten<br />
Initiativen zur Verbesserung der Lebensbedingungen.<br />
460 Personen mit leitenden<br />
Funktionen können durch regelmässige<br />
Weiterbildung ethische <strong>und</strong> religiöse Bezüge<br />
zu ihrer Arbeit systematisch reflektieren.<br />
22 Projekte 726 000<br />
Guatemala<br />
Die Projekte zur Ernährungssouveränität<br />
erreichen 1 357 Männer <strong>und</strong> 1 659 Frauen.<br />
394 Prozesse zur Landlegalisierung werden<br />
begleitet. Sechs Frauen <strong>und</strong> 22 Männer<br />
werden als Führungspersonen ausgebildet,<br />
um ihr Wissen über den Legalisierungsprozess<br />
weiterzugeben. Die beteiligten Kleinbauernfamilien<br />
steigern ihre Ernte um 30<br />
Prozent. 48 Hektaren sind mit Obstbäumen<br />
bepflanzt <strong>und</strong> 28 Hektaren Wald aufgeforstet.<br />
775 Frauen <strong>und</strong> 218 Männer bilden sich<br />
weiter, um Führungsverantwortung in ihren<br />
Gemeinden zu übernehmen. Im Mittelpunkt<br />
stehen die persönliche Entwicklung, indigene<br />
Theologie, politische Ausbildung <strong>und</strong><br />
Menschenrechte.<br />
12 Projekte 496 702<br />
Haiti<br />
Die Schwerpunkte liegen auch hier bei<br />
den Menschenrechten sowie bei der Verbesserung<br />
der Ernährungssouveränität.<br />
Beispielsweise bauen fünf Partnerorganisationen<br />
Ziegenfarmen mit einer angepassten<br />
Tierhaltung auf: Die lokale Rasse<br />
wird mit eingeführten Ziegen durchmischt,<br />
<strong>und</strong> statt die Tiere am Strick anzubinden,<br />
werden Weiden mit Zaun <strong>und</strong> Unterstand<br />
eingerichtet, sowie speziell Futterpflanzen<br />
angebaut. Dank dem engagierten<br />
Einsatz überwinden die Partnerorganisationen<br />
viele Schwierigkeiten. Heute sind<br />
die Farmen in gutem Zustand. Dies zeigt<br />
sich während den Hurrikans, welchen kein<br />
einziges Tier aus den Projekten zum Opfer<br />
fällt, während andernorts viel Kleinvieh zu<br />
Schaden kommt.<br />
Die anstehenden Fragen betreffen die<br />
Strategie: Wie kann das Funktionieren der<br />
Farmen langfristig gesichert werden? Wie<br />
können weitere Bauernfamilien von den Erfahrungen<br />
profitieren?<br />
15 Projekte 596 028<br />
Kolumbien<br />
<strong>Fastenopfer</strong> erreicht 2 439 Männer <strong>und</strong><br />
5 022 Frauen. 1 828 Personen verbessern die<br />
Anbaumethoden ihres Bodens etwa durch<br />
Hausgärten, Dünger <strong>und</strong> Erweiterung des<br />
Produktevielfalt. 1 914 Personen ernähren<br />
sich abwechslungsreicher. 283 Familien vermarkten<br />
eigene Produkte <strong>und</strong> gründen Sparfonds.<br />
R<strong>und</strong> 2 000 Personen erfahren in Bildungskursen<br />
mehr über Menschenrechte wie<br />
etwa über das Recht auf Nahrung <strong>und</strong> über<br />
die Möglichkeit, diese einzufordern. 3 000<br />
Personen eignen sich zusätzliche Fähigkeiten<br />
zur Partizipation <strong>und</strong> Organisation an, indem<br />
sie Anträge für Regierungsprogramme erarbeiten<br />
<strong>und</strong> die Situation der Menschenrechte<br />
dokumentieren.<br />
21 Projekte 625 000<br />
Mexiko<br />
<strong>Fastenopfer</strong> zieht sich aus Gründen der<br />
Länderkonzentration auf Ende 2013 aus<br />
Mexiko zurück. Gleichzeitig wird auch das<br />
Friedensprogramm Propaz in Chiapas abgeschlossen.<br />
Zu diesem Zweck besucht eine
Delegation von Parlamentarierinnen <strong>und</strong><br />
Hilfswerkvertretern im Juni <strong>2012</strong> ein letztes<br />
Mal Südmexiko. Mit dabei ist auch die Präsidentin<br />
des <strong>Fastenopfer</strong>-Stiftungsforums<br />
Lucrezia Meier-Schatz.<br />
3 Projekte 139 300<br />
Peru<br />
Die Umsetzung der Ausstiegsstrategie steht<br />
im Zentrum: Die geleistete Arbeit wird dokumentiert,<br />
<strong>und</strong> die Partnerorganisationen<br />
werden für die Fortsetzung ihres Engagements<br />
gestärkt. <strong>Fastenopfer</strong> ermöglicht<br />
ihnen Kontakte <strong>und</strong> bietet Unterstützung<br />
für Verhandlungen mit anderen Geldgebern.<br />
Die gute Zusammenarbeit mit der Koordination<br />
erlaubt einen geordneten Ausstieg.<br />
<strong>Fastenopfer</strong> zieht sich bis 2013 aus Peru<br />
zurück.<br />
16 Projekte 489 500<br />
International<br />
Mit seinen internationalen Projekten engagiert<br />
sich <strong>Fastenopfer</strong> unter anderem für<br />
konfliktsensitives Arbeiten. Die «psychosoziale<br />
Konfliktanalyse» bleibt ein wichtiges<br />
Instrument in der Friedensarbeit. Dazu führt<br />
<strong>Fastenopfer</strong> <strong>2012</strong> in Haiti, Senegal <strong>und</strong><br />
Kenia Workshops mit den Partnern durch<br />
<strong>und</strong> gibt eine umfangreiche Broschüre heraus,<br />
die auch anderen Organisationen dazu<br />
dienen soll, die Konfliktanalyse <strong>und</strong> den<br />
Umgang mit Konflikten bei der Projektarbeit<br />
zu verbessern.<br />
10 Projekte 435 448<br />
Entwicklungspolitik <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Kontinuität ist ein entscheidender Faktor.<br />
Deshalb unterstützt <strong>Fastenopfer</strong> gewisse<br />
Projekte zehn Jahre <strong>und</strong> länger. So verfolgt<br />
das Hilfswerk mit der Unterstützung der<br />
Fair Wear Fo<strong>und</strong>ation das Ziel der 1999<br />
in der Schweiz lancierten Clean Clothes<br />
Kampagne: die Verbesserung der oft unzumutbaren<br />
Produktionsbedingungen der<br />
Textilarbeiterinnen <strong>und</strong> Textilarbeiter in<br />
Billiglohnländern.<br />
21 Projekte 1 158 562<br />
Inland<br />
Mit der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz<br />
RKZ nimmt Fastenoper Aufgaben<br />
in der Kirche Schweiz wahr. <strong>Fastenopfer</strong><br />
engagiert sich besonders für Organisationen,<br />
die das kirchliche Leben stärken <strong>und</strong><br />
für die Anliegen der Gerechtigkeit <strong>und</strong> Armutsüberwindung<br />
einstehen: Justitia&Pax,<br />
Jugendpastoral, katholischer Frauenb<strong>und</strong>,<br />
pastorale Bildung, katholische Medien.<br />
<strong>2012</strong> startet auf Basis der neuen Strategie<br />
das Projekt zur Neuausrichtung des Inlandengagements<br />
mit dem Ziel, die Inlandaufgaben<br />
vermehrt an die RKZ abzugeben <strong>und</strong><br />
gleichzeitig die Inlandpartnerschaften mit<br />
ausgewählten Organisationen zu verstärken.<br />
42 Projekte 2 668 663<br />
Direktion<br />
Das Direktionsbudget ist aufgr<strong>und</strong> der Budgetrestriktionen<br />
stark reduziert. Fastenop-<br />
Vollständige Liste der unterstützten Projekte auf www.fastenopfer.ch/projektliste<br />
Philippinen<br />
Peru<br />
fer unterstützt in diesem Bereich Anlässe<br />
<strong>und</strong> Initiativen in der Schweiz, die zur<br />
globalen Gerechtigkeit <strong>und</strong> Armutsüberwindung<br />
beitragen, sowie einen Prozess<br />
zur Verbesserung der Programmarbeit des<br />
<strong>Fastenopfer</strong>s.<br />
8 Projekte 55 684<br />
Information <strong>und</strong> Bildung<br />
Drei Büros in Lugano, Lausanne <strong>und</strong> Luzern,<br />
drei Sprachen <strong>und</strong> drei Kulturen für denselben<br />
Auftrag: die Schweizer Öffentlichkeit<br />
für die Anliegen des Südens zu sensibilisieren<br />
<strong>und</strong> für globale Gerechtigkeit zu mobilisieren.<br />
Zentrales Element ist die ökumenische<br />
Kampagne mit all ihren Facetten<br />
wie Schulbesuche <strong>und</strong> Tournee des Kampagnengasts,<br />
katechetische, liturgische <strong>und</strong><br />
andere Publikationen, Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>und</strong> vieles mehr. Die neue Organisationsstruktur<br />
schafft bereits im ersten Jahr zusätzliche<br />
Dynamik.<br />
Gemäss Bildungsauftrag unterstützt <strong>Fastenopfer</strong><br />
Projekte, welche die Schweizer<br />
Bevölkerung auf die Nord-Süd-Ungleichheit<br />
aufmerksam machen <strong>und</strong> die eigene Arbeit<br />
ergänzen. Unterstützung erhält etwa Filme<br />
für eine Welt. Die Fachstelle bietet Filme,<br />
welche die Realitäten in Asien, Afrika <strong>und</strong><br />
Lateinamerika thematisieren <strong>und</strong> die sich<br />
vor allem Kinder <strong>und</strong> Jugendliche richten.<br />
3 288 226<br />
Alle Beträge in CHF<br />
15
Konsolidierte <strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Fastenopfer</strong> – Katholisches Hilfswerk Schweiz<br />
Bilanz per 31. Dezember (in CHF)<br />
Aktiven <strong>2012</strong> 2011<br />
Flüssige Mittel 5 121 275 5 115 194<br />
Wertschriften 6 633 780 6 624 579<br />
Forderungen 312 265 240 623<br />
Vorleistungen/Vorräte 338 138 295 815<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 185 216 96 242<br />
Umlaufvermögen 12 590 675 12 372 453<br />
Mobilien 345 14 517<br />
Hardware 120 950 111 700<br />
Feste Einrichtungen/Installationen 6 850 164 900<br />
Immobilien 7 445 540 6 863 030<br />
Finanzanlagen 282 135 280 219<br />
Anlagevermögen 7 855 820 7 434 366<br />
Total Aktiven 20 446 495 19 806 820<br />
Passiven <strong>2012</strong> 2011<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 460 136 348 194<br />
Kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten 1 060 000 1 105 000<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 741 830 502 560<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 2 261 965 1 955 754<br />
Langfristige Darlehensverbindlichkeiten 1 700 000 1 700 000<br />
Rückstellungen 625 929 635 429<br />
Langfristiges Fremdkapital 2 325 929 2 335 429<br />
Fremdkapital 4 587 894 4 291 183<br />
Fondskapital 1 918 058 558 419<br />
Stiftungskapital 100 000 100 000<br />
Neubewertungsreserven 3 166 386 3 166 386<br />
Kapitalreserven 300 000 300 000<br />
Gewinnreserven 265 908 294 165<br />
Erarbeitetes freies Kapital 3 732 294 3 760 551<br />
Kursschwankungsreserven Kapitalanlagen 11 000 0<br />
Inlandreserven 0 250 000<br />
Reserven Sozialfonds Personal 450 000 450 000<br />
Versprochene Projektmittel 6 645 457 8 272 027<br />
Erarbeitetes geb<strong>und</strong>enes Kapital 7 106 457 8 972 027<br />
Freie Mittel 3 001 792 2 124 641<br />
Organisationskapital 13 940 543 14 957 219<br />
Total Passiven 20 446 495 19 806 820<br />
Die vollständige <strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2012</strong> finden Sie auf www.fastenopfer.ch/jahresrechnung_12<br />
16 | Bilanz
Betriebsrechnung per 31. Dezember (in CHF)<br />
Ertrag <strong>2012</strong> 2011<br />
Allgemeine Spenden 8 620 676 39.7% 9 485 873 45.2%<br />
Zweckbestimmte Spenden 7 309 029 33.6% 6 551 549 31.3%<br />
Beiträge aus Geldern der öffentlichen Hand 938 900 4.3% 415 520 2.0%<br />
Beiträge B<strong>und</strong> Deza 3 344 733 15.4% 3 221 996 15.4%<br />
Legate 480 728 2.2% 144 673 0.7%<br />
Grossspenden 90 000 0.4% 269 087 1.3%<br />
Beiträge Dritter zusätzlich für Projekte 2 157 0.0% 18 733 0.1%<br />
Beitrag Glückskette 133 000 0.6% 0 0.0%<br />
Total Spenden <strong>und</strong> Beiträge 20 919 223 96.2% 20 107 432 95.9%<br />
Handelsertrag 127 974 0.6% 222 487 1.1%<br />
Dienstleistungsertrag 41 187 0.2% 42 987 0.2%<br />
Dienstleistungsertrag Deza 646 712 3.0% 592 000 2.8%<br />
Übriger Ertrag 815 872 3.8% 857 474 4.1%<br />
Total Ertrag 21 735 095 100.0% 20 964 906 100.0%<br />
Aufwand <strong>2012</strong> 2011<br />
Entwicklungszusammenarbeit kirchl./nicht kirchl. Partner –11 002 338 50.4% –10 926 088 48.7%<br />
Inlandprojekte –1 961 663 9.0% –2 387 725 10.6%<br />
Diözesananteil – 707 000 3.2% – 766 361 3.4%<br />
Direktionsprojekte – 55 684 0.3% – 200 501 0.9%<br />
Information <strong>und</strong> Bildung –3 288 226 15.1% –3 492 211 15.6%<br />
Projektbearbeitungskosten<br />
–17 014 911 77.9% –17 772 886 79.3%<br />
(insb. Projektplanung, -koordination <strong>und</strong> -kontrolle) –2 302 545 10.5% –2 441 095 10.9%<br />
Direkter Projektaufwand –19 317 457 88.4% –20 213 981 90.1%<br />
Administration – 969 955 4.4% – 958 132 4.3%<br />
Mittelbeschaffung –1 560 183 7.1% –1 251 241 5.6%<br />
Administrativer Aufwand –2 530 138 11.6% –2 209 373 9.9%<br />
Total Aufwand –21 847 595 100.0% –22 423 354 100.0%<br />
Zwischenergebnis 1 – 112 499 –1 458 448<br />
Finanzertrag 509 539 200 063<br />
Finanzaufwand –15 435 –383 317<br />
Finanzergebnis 494 105 –183 254<br />
Liegenschaftsertrag 491 159 483 623<br />
Liegenschaftsaufwand –276 995 –297 905<br />
Liegenschaftsergebnis 214 163 185 718<br />
Steueraufwand –13 804 –15 915<br />
Ausserordentlicher Erfolg 0 3 580<br />
Zwischenergebnis 2 vor Zuweisungen Minderertrag<br />
Veränderung erarbeitetes geb<strong>und</strong>enes Kapital<br />
581 965 –1 468 320<br />
Bildung Kursschwankungsreserven –11 000 63 220<br />
Verwendung Kursschwankungsreserven 11 000 –63 220<br />
Auflösung Inlandreserven 250 000 300 000<br />
Verwendung Inlandreserven –250 000 –300 000<br />
Zuweisung in erarbeitetes freies Kapital 28 254 106 216<br />
Veränderung Fondskapital –1 359 639 –496 094<br />
Veränderung verspochene Projektmittel 1 626 570 418 825<br />
Veränderung freie Mittel –877 151 1 439 372<br />
Mehrertrag/Minderertrag nach Zuweisungen 0 0<br />
Betriebsrechnung | 17
Erträge <strong>2012</strong><br />
Total Ertrag <strong>2012</strong> CHF 21 735 095<br />
Aufwendungen <strong>2012</strong><br />
Spendenstatistik<br />
18 | Statistiken<br />
Spenden 73.7 %<br />
Total Aufwand <strong>2012</strong> CHF 21 847 595<br />
Direkter Projektaufwand 88.4 %<br />
30 Mio.<br />
25 Mio.<br />
20 Mio.<br />
15 Mio.<br />
10 Mio.<br />
5 Mio.<br />
Beiträge öffentliche Hand <strong>und</strong><br />
Dritter 4.9 %<br />
Beiträge B<strong>und</strong> Deza 15.4 %<br />
Legate 2.2 %<br />
Übriger Ertrag 3.8 %<br />
Administration 4.4 %<br />
Mittelbeschaffung 7.1 %<br />
0<br />
1962 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 <strong>2012</strong>
Mittelflussrechnung <strong>2012</strong><br />
Mittelflussrechnung (in CHF) <strong>2012</strong> 2011<br />
Jahresergebnis 581 965 –1 468 320<br />
Buchgewinne/-verluste auf Finanzanlagen –383 895 375 297<br />
Veränderung Wertschwankungsreserve Finanzanlagen 11 000 –63 220<br />
Abschreibungen auf Mobiliar / Einrichtungen <strong>und</strong> EDV 266 469 293 391<br />
Abschreibung auf Liegenschaften 160 490 152 878<br />
Veränderung Forderungen –71 642 –31 074<br />
Veränderung Materialvorräte –42 323 4 222<br />
Veränderung aktive Rechnungsabgrenzung –88 974 –17 604<br />
Veränderung kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 111 942 2 624<br />
Nicht liquiditätswirksamer Darlehensverzicht –45 000 0<br />
Veränderung passive Rechnungsabgrenzung 239 269 6 289<br />
Veränderung Rückstellungen –9 500 –9 500<br />
Veränderung Inlandreserven –250 000 –300 000<br />
Mittelfluss aus Betriebstätigkeit 479 801 –1 055 018<br />
Investition Sachanlagen –103 495 –157 172<br />
Investition Liegenschaften –743 000 0<br />
Innvestition Finanzanlagen <strong>und</strong> Wertschriften –7 213 –122 521<br />
Deinvestition Finanzanlagen <strong>und</strong> Wertschriften 379 990 519 325<br />
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –473 718 239 631<br />
Veränderung kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten 0<br />
1 000 000<br />
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 1 000 000<br />
Veränderung 6 081 184 612<br />
Anfangsbestand an flüssigen Mitteln 5 115 194 4 930 582<br />
Endbestand an flüssigen Mitteln 5 121 275 5 115 194<br />
Veränderung der flüssigen Mittel 6 081 184 612<br />
Veränderungen des Kapitals<br />
Veränderungen Fondskapital<br />
in CHF Bestand 1.1.12 Einlagen Entnahmen Bestand 31.12.12<br />
Fonds Internationale Zusammenarbeit 558 419 1 859 958 –500 321 1 918 058<br />
558 419 1 859 958 –500 321 1 918 058<br />
Rechnung über die Veränderung des Kapitals<br />
in CHF<br />
Mittel aus Eigenfinanzierung<br />
Bestand 1.1.12 Zuweisung Verwendung Bestand 31.12.12<br />
Stiftungskapital 100 000 100 000<br />
Neubewertungsreserven 3 166 386 3 166 386<br />
Kapitalreserven 300 000 300 000<br />
Gewinnreserven 294 165 –28 257 265 908<br />
Erarbeitetes freies Kapital 3 760 551 0 –28 257 3 732 294<br />
Kursschwankungsreserven Kapitalanlagen 0 11 000 0 11 000<br />
Inlandreserven 250 000 –250 000 0<br />
Rückstellung Sozialfonds Personal 450 000 450 000<br />
Versprochene Projektmittel 2013 8 272 027 12 415 866 –14 042 436 6 645 457<br />
Erarbeitetes geb<strong>und</strong>enes Kapital 8 972 027 12 426 866 –14 292 436 7 106 457<br />
Freie Mittel 2 124 641 877 151 0 3 001 792<br />
Organisationskapital 14 957 219 13 304 017 –14 320 693 13 940 543<br />
Mittelflussrechnung | Veränderung des Kapitals | 19
20 | Revisionsbericht
Leistungsbericht <strong>2012</strong><br />
Menschen stärken Menschen<br />
Die beiden Schwerpunkte des Jahres <strong>2012</strong> bildeten die Umsetzung<br />
der im 2011 verabschiedeten Strategie «Menschen<br />
stärken Menschen» sowie die ökumenische Kampagne «Mehr<br />
Gleichberechtigung heisst weniger Hunger». Die Akkreditierung,<br />
Erarbeitung <strong>und</strong> Aushandlung des neuen Vertrages<br />
2013-16 mit der Deza (Direktion für Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit)<br />
konnten abgeschlossen werden. In Zukunft wird<br />
<strong>Fastenopfer</strong> über einen höheren Deza-Kredit verfügen können,<br />
der etwa 25% des Gesamtbudgets ausmacht. Inhaltlich wurde<br />
die Fokussierung auf den Kernauftrag «Überwindung der Armut<br />
<strong>und</strong> Einsatz für globale Gerechtigkeit» weiter verstärkt. Zudem<br />
lancierte <strong>Fastenopfer</strong> das Projekt «Neugestaltung des Inlandengagements».<br />
Dieses hat zum Ziel, bis 2015 die Inlandarbeit<br />
neu zu gestalten, die Konzentration auf den Kernauftrag weiterzuführen<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig die Inlandmittel weiter zu reduzieren.<br />
Die bisherigen Aufgaben sollen soweit wie möglich an die<br />
Römisch-Katholische Zentralkonferenz RKZ abgegeben werden.<br />
Finanzielle Leistungen<br />
Die Gesamteinnahmen haben sich positiv entwickelt. Die Spenden<br />
<strong>und</strong> Beiträge liegen mit einem Total von CHF 20 919 223<br />
über dem Vorjahr (CHF +811 791). Besonders erfreulich entwickelten<br />
sich die Beiträge von Privatspenderinnen <strong>und</strong> -spendern,<br />
die Beiträge aus der öffentlichen Hand <strong>und</strong> der Ertrag<br />
aus Legaten. Die Verschiebung von allgemeinen Spenden zu<br />
zweckbestimmten Spenden hält weiter an – ein Zeichen dafür,<br />
dass unsere Gönnerinnen <strong>und</strong> Gönner ihre Mittel projekt- oder<br />
themenbezogen einsetzen wollen. Der übrige Ertrag (Handelsertrag<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen inkl. Deza-Dienstleistungen) fällt<br />
leicht geringer aus. Der Gesamtertrag von CHF 21 735 095 (CHF<br />
20 964 906) liegt damit um CHF 770 189 höher als 2011. Das<br />
Finanzergebnis beläuft sich auf CHF 494 105 (CHF –183 254).<br />
Der direkte Projektaufwand gemäss Stiftungszweck (Südprogramme,<br />
entwicklungspolitische Projekte, Inlandprojekte, Bildungsarbeit<br />
sowie Programmentwicklung <strong>und</strong> Begleitung) betrug<br />
CHF 19 317 457 (CHF 20 213 981). 88.4% der Mittel flossen<br />
somit in die Projektarbeit. Die Südaufwendungen sind tiefer<br />
als budgetiert, weil in zwei Landesprogrammen die Projektfortschritte<br />
hinter den Planungen zurückgeblieben sind.<br />
Für die Mittelbeschaffung wendete <strong>Fastenopfer</strong> CHF 1 560 183<br />
(CHF 1 251 241) oder 7.1 % auf. Für Administration <strong>und</strong> Verwaltung<br />
wurden CHF 969 955 (CHF 958 132) oder 4.4% verwendet.<br />
Der administrative Aufwand (Verwaltung <strong>und</strong> F<strong>und</strong>raising) beträgt<br />
CHF 2 530 138 (CHF 2 209 373). Mit 11.6% liegt er somit<br />
leicht höher als im Vorjahr.<br />
Die Rechnung schliesst mit einem Mehrertrag von CHF 581 965<br />
deutlich besser als budgetiert ab.<br />
Per 31.12.<strong>2012</strong> betrugen die versprochenen Projektmittel CHF<br />
6 645 457, die verfügbaren Mittel CHF 4 919 850 (freie Mittel<br />
CHF 3 001 792 + Fondskapital CHF 1 918 058).<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Beteiligungen<br />
<strong>Fastenopfer</strong> führt jährlich mit Brot für alle <strong>und</strong> Partner sein die<br />
Fastenkampagne durch. <strong>2012</strong> wurde die Zusammenarbeit auch<br />
in der Entwicklungspolitik <strong>und</strong> in diversen organisatorischen<br />
Fragen weiter ausgebaut. Die Alliance Sud dient als wichtiges<br />
Instrument der entwicklungspolitischen Arbeit in der Schweiz.<br />
International engagiert sich <strong>Fastenopfer</strong> als Mitglied des katholischen<br />
Netzwerks Cidse.<br />
Mit der Deza besteht eine langjährige Zusammenarbeit. <strong>2012</strong><br />
wurden die Inhalte für den Rahmenkredit zusammengestellt<br />
<strong>und</strong> der neue Vertrag abgeschlossen. Gemeinsam mit der Römisch-Katholischen<br />
Zentralkonferenz leistet <strong>Fastenopfer</strong> einen<br />
Beitrag an die überdiözesanen <strong>und</strong> sprachregionalen Aufgaben<br />
der katholischen Kirche. Mit Caritas Schweiz wurde die Zusammenarbeit<br />
pragmatisch weitergeführt. <strong>Fastenopfer</strong> nimmt<br />
als Träger Einsitz im Stiftungsrat der Max-Havelaar-Stiftung<br />
(Schweiz). An der claro fair trade AG <strong>und</strong> der Oikocredit besteht<br />
eine Aktienbeteiligung ohne Vertretung im Verwaltungsrat.<br />
Mit der Strategie «Menschen stärken Menschen» will <strong>Fastenopfer</strong><br />
einen Beitrag zur globalen Gerechtigkeit <strong>und</strong> Armutsüberwindung<br />
leisten. Dass die Mittel dazu korrekt <strong>und</strong><br />
verantwortungsvoll eingesetzt werden, wird auch mit der<br />
Zewo-Zertifizierung <strong>und</strong> dem Swiss NPO Code bestätigt. Wir<br />
danken allen Privatpersonen, Pfarreien <strong>und</strong> Institutionen, die<br />
uns bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen, <strong>und</strong> sichern ihnen<br />
zu, dass wir mit den uns anvertrauten Geldern verantwortungsvoll<br />
umgehen.<br />
Antonio Hautle, Direktor <strong>Fastenopfer</strong><br />
Leistungsbericht | 21
Struktur des <strong>Fastenopfer</strong>s per 1.1.2013<br />
Leitungsorgane<br />
Kontrollorgan<br />
Ausführungsorgane<br />
Beratende Gremien<br />
1 Das Stiftungsforum wählt sieben der neun Mitglieder des Stiftungsrats.<br />
2 Die Bereichsleitung ist Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
3 Paritätische Planungs- <strong>und</strong> Finanzierungskommission SBK – FO/RKZ sowie Fachgruppen 1–3.<br />
22 | Organigramm<br />
Stiftungsforum 1<br />
Geschäftsprüfungskommission<br />
Programme <strong>und</strong><br />
Projekte Süden 2<br />
Leitung des <strong>Fastenopfer</strong>s<br />
Die Leitung des <strong>Fastenopfer</strong>s setzt sich folgendermassen zusammen:<br />
Stiftungsforum<br />
Dr. Lucrezia Meier-Schatz, Präsidentin, Nationalrätin<br />
Stiftungsrat<br />
Bischof Markus Büchel, Präsident, Bischof von St. Gallen<br />
Dr. Walo Bauer, LL. M., Vizepräsident, Wirtschaftsjurist<br />
Chiara Simoneschi Cortesi, alt Nationalrätin<br />
Andrea Koster Stadler, Seelsorgerin, Katechetin<br />
Dr. Hans Stadler-Planzer, Historiker<br />
Eric Sottas, Jurist<br />
Dr. Erwin Tanner, Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz<br />
Dominique Rossier-Musso, Lehrbeauftragte am IHEID,<br />
Genf<br />
Prof. Dr. Patrick Renz, Hochschuldozent<br />
Entwicklungspolitik<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen 2<br />
Gremien Mitfinanzierung<br />
RKZ/<strong>Fastenopfer</strong> 3<br />
Stiftungsrat<br />
Direktion<br />
Geschäftsleitung<br />
Bildung 2<br />
Arbeitsorte: Hauptsitz Luzern, Bureau Romand Lausanne, Ufficio Svizzera Italiana Lugano<br />
Marketing2<br />
Ökumenisches<br />
Kampagnenforum<br />
Direktionsassistenz<br />
Gremiensekretariat<br />
Geschäftsprüfungskommission<br />
Bruno Vocat, Präsident, dipl. Wirtschaftsprüfer<br />
Dr. Dominique Biedermann (bis 31.3.<strong>2012</strong>),<br />
Direktor Stiftung Ethos<br />
Dr. oec. Esther Müller,<br />
Verwaltungsdirektorin Universität Luzern<br />
Dr. oec. Manfred Stüttgen (seit 5.11.<strong>2012</strong>),<br />
Unternehmensberater<br />
Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> Dienste 2<br />
Geschäftsleitung<br />
Antonio Hautle, Direktor<br />
Matthias Dörnenburg, Bereichsleitung Marketing<br />
Yvonne Buschor, Bereichsleitung Süden (bis 31.12.<strong>2012</strong>)<br />
Markus Brun, Bereichsleitung Entwicklungspolitik & Gr<strong>und</strong>lagen,<br />
(seit 1.1.2013) Bereichsleitung Süden<br />
Dominik Hasler (seit 15.3.<strong>2012</strong>),<br />
Bereichsleitung Infrastruktur <strong>und</strong> Dienste<br />
Dr. Susann Schüepp (seit 1.1.2013),<br />
Bereichsleitung Entwicklungspolitik & Gr<strong>und</strong>lagen
Zweck der Organisation<br />
Die Stiftung <strong>Fastenopfer</strong> hat den Zweck,<br />
– die Arbeit der Kirche <strong>und</strong> Projekte von Entwicklungsorganisationen<br />
zugunsten wirtschaftlich <strong>und</strong> sozial benachteiligter<br />
Menschen weltweit zu unterstützen, mit Schwergewicht auf<br />
Afrika, Asien <strong>und</strong> Latein amerika (Pastoralzusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeit);<br />
– Mittel bereitzustellen, um in Zusammenarbeit mit der Bischofskonferenz<br />
<strong>und</strong> den staatskirchenrechtlichen Organisationen<br />
pastorale Projekte für die Arbeit der Kirche in der<br />
Schweiz zu unterstützen (Inlandaufgaben);<br />
– sich an der entwicklungspolitischen Meinungs- <strong>und</strong> Entscheidungsbildung<br />
zu beteiligen;<br />
– durch Information <strong>und</strong> Bewusstseinsbildung in ökumenischer<br />
Zusammenarbeit die weltweite Solidarität der Schweizer<br />
Bevölkerung zu fördern;<br />
– durch Anregungen <strong>und</strong> Bildungsunterlagen einen Beitrag zur<br />
Gestaltung der Fastenzeit zu leisten.<br />
Organisationszweck | 23
Alpenquai 4<br />
6002 Luzern<br />
Telefon 041 227 59 59<br />
Fax 041 227 59 10<br />
mail@fastenopfer.ch<br />
www.fastenopfer.ch<br />
PC 60-19191-7<br />
Avenue du Grammont 7<br />
1007 Lausanne<br />
Téléphone 021 617 88 81<br />
Fax 021 617 88 79<br />
actiondecareme@fastenopfer.ch<br />
www.actiondecareme.ch<br />
CCP 10-15955-7<br />
via al Forte 2<br />
6901 Lugano<br />
telefono 091 922 70 47<br />
fax 091 922 70 48<br />
lepori@fastenopfer.ch<br />
www.sacrificioquaresimale.ch<br />
CCP 69-8988-1