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Kundensegmentierung als Erfolgsfaktor im Privatkunden-Geschäft

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<strong>Kundensegmentierung</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Privatkunden</strong>-<strong>Geschäft</strong><br />

Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 1 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

Bank Austria: Werner Widhalm<br />

Bawag/PSK: Caspar Trachsel, Mag. Stefan Mayer<br />

Uniqa: DIng. Robert Wasner<br />

Allianz: Dr. Johann Oswald<br />

Raiffeisen Analytik / Holböck<br />

11.10.2010


Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 2 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

Ein Marktsegment ist nach innen homogen, nach außen heterogen.<br />

Unter Marktsegmentierung versteht man die<br />

Aufteilung eines heterogenen Gesamtmarktes in<br />

homogene Teilmärkte, die Marktsegmente.<br />

Dauerhafte Zuordnung jeder Person/Firma zu einem Segment<br />

• Die Marktsegmentierung befasst sich mit der<br />

unterschiedlichen Behandlung der zuvor<br />

ausgewählten Segmente - in Marketing,<br />

Produktentwicklung, Kommunikation und<br />

vertrieblicher Ansprache...<br />

• Die Marktsegmente sollen so gebildet werden, dass<br />

sie möglichst gleichartige Reaktionen auf die<br />

Marketing-Instrumente der Bank/Versicherung und<br />

möglichst gleiche Verhaltensweisen aufweisen.<br />

homogen<br />

Weitere Anforderungen an eine<br />

erfolgreiche Segmentierung<br />

•groß genug, um für Marktbearbeitung<br />

profitabel zu sein<br />

•verfügbare Daten mit<br />

ökonomischem Datenbezug<br />

•Segmente mit eigenen Vertriebsund<br />

Marketingstrukturen<br />

bearbeitbar


Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 3 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

Segmentierung muß klare Ertrags- und Positionierungsziele haben<br />

• Welche Kundensegmente werden in den nächsten Jahren die ertragreichsten für die<br />

Bank/Versicherung sein ? Welche nicht ?<br />

• Welche Kundensegmente erfüllen den Unternehmensauftrag am besten? Verschaffen<br />

sie dem Institut eine strategische Positionierung ?<br />

• Auf welche Segmente will das Institut daher seine Ressourcen und Marktinvestments<br />

konzentrieren ? Gibt es klare Prioritäten ?<br />

• Es es möglich, in diesen Segmenten einen USP zu entwickeln ? Eine spezielle<br />

Positionierung ? Eine Präferenz für die Kaufentscheidung ?<br />

• Verstehen wir wirklich den Bedarf, die Wünsche und Sehnsüchte dieser<br />

Kundensegmente ? Können wir diese ökonomisch erfüllen ?<br />

• Leben wir mit ihnen ? Wie müssen die Leistungsbündel und Services und<br />

Kommunikationsinhalte in diesen Prioritäts-Segmenten sein ?<br />

• Gibt es klar unterschiedliche Produktnutzungsverhalten ?<br />

• Wie sieht die opt<strong>im</strong>ale Vertriebsarbeit und Kommunikation mit den Segmenten aus ?


Mögliche Kriterien in der Segmentierung (Auswahl)<br />

Demografisch:<br />

• Alter<br />

• Geschlecht<br />

• Beruf<br />

• Personen-Einkommen<br />

• Vermögen<br />

• berufliche Position<br />

• Branche<br />

• Bildung/Titel<br />

• Haushaltsgröße<br />

• Kinder<br />

• Familienstand<br />

• Mediennutzung<br />

• Nationalität ... ...<br />

Geografisch:<br />

• Region<br />

• Kaufkraft-Klasse<br />

• Wohntyp<br />

• Ortsgröße ... ...<br />

Psychologisch:<br />

• Grundorientierung<br />

• Risikotyp<br />

• Konsumtyp<br />

• Lifestyle ... ...<br />

Mediennutzung:<br />

• Internet<br />

• Telefon<br />

• Print, TV TV ... ...<br />

Beispiele<br />

• 50+, Jugend .. ..<br />

• Frauen<br />

• Angestellter, Beamte, Pensionist<br />

• Niedrig, hoch, Klasse 2-4000 €<br />

• Liquidvermögen 100-150.000 €<br />

• Führungskraft<br />

• Handel<br />

• Matura<br />

• Single, HH3<br />

• Familie mit Schulkinder<br />

• Verheiratet<br />

• Internet-affin<br />

• Österreich, BRD ... ...<br />

Beispiele<br />

• Bezirkshauptstadt<br />

• Niedrige Kaufkraft<br />

• Siedlung mit EFH<br />

• Orte 5-10.000 Ew<br />

Beispiele<br />

• Traditionelle Werte, Hedonist<br />

• Risikoscheu<br />

• Ausgabefreudig, Shopping-Typ<br />

• reisefreudig, Technik-interessiert<br />

Beispiele<br />

• Internet-User Breitband<br />

• Handy mit SMS-Nutzung<br />

• Kronenzeitung, ORF 2<br />

Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 4 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

Kundenverbindung:<br />

• Volumen (MuM)<br />

• Ertrag<br />

• Ertragspotential<br />

• Kundenbleibe-Dauer<br />

• Loyalität<br />

• Kundenzufriedenheit<br />

• Weiterempfehlung<br />

• Betreungsintensität<br />

• Beschwerden<br />

• Vertriebskanal<br />

• Kunden-Lebenszyklus<br />

• Kundenrollen ... ...<br />

Produktnutzung:<br />

• Produktanzahl<br />

• Vertragsanzahl<br />

• Produktnutzer<br />

• Cross-Selling-Potential<br />

• Upselling-Potential<br />

• Produktnutzungsphase<br />

• Laufzeit<br />

Kundenrisiko:<br />

• Ausfallsrisiko<br />

• Schadensrisiko<br />

• Kundenverlust ... ...<br />

Beispiele<br />

• ABC<br />

• Verlustkunde, Hochertragskunde<br />

• Intensivierungskunde<br />

• Lange Bleibedauer (.. (.. 20 20 Jahre)<br />

• Hohe Loyalität<br />

• Mittlere Zufriedenheit<br />

• hohe Bereitschaft<br />

• höchste Betreuungsstandards<br />

• Beschwerde-frei<br />

• Nur Online-Banking-Nutzung<br />

• Neukunde, Stammkunde<br />

• Produkt-Mitinhaber, Bürge .. ..<br />

Beispiele<br />

• 1-Spartenkunde<br />

• Mehrvertragskunde<br />

• Nutzer Fonds-Vorsorge<br />

• Potential für Wertpapier-Depot<br />

• Potential für 2+ Kreditkarten<br />

• Produktausläufer, Erstnutzer<br />

• in in Fixvertrag, Stornogefährdung<br />

Beispiele<br />

• Kreditscoring-Wert 60 60 %<br />

• 3 Schäden in in 2 Jahren<br />

• 10 10 % Churn-Score


Beispiele für Segmentierung (PK)<br />

Telco<br />

•Telefonverhalten<br />

•Alter<br />

•Mediennutzung<br />

•soziales Gruppenverhalten<br />

•Reiseverhalten<br />

•Beruf<br />

•Loyalität ...<br />

Vieltelefonierer<br />

Kinder, Senioren ..<br />

SMS, MMS, Internet, GPS<br />

Partner, Gruppen<br />

Ausland<br />

Firma, Selbständiger<br />

Wechselbereitschaft<br />

Photo, MP3, Office<br />

Autohersteller<br />

•Einkommen<br />

•Haushaltsgröße<br />

•psycholog. Einstellungen<br />

(Speed, Sicherheit, Öko ..)<br />

•Verwendungszweck<br />

•Markenloyalität<br />

•Km-Leistung ...<br />

Luxus-Kfz, 9.000€-Kfz<br />

Familien-Van, Cabrio<br />

GTI, 3-Liter-Auto, Volvo, Diesel<br />

Transporter, Allrad, L<strong>im</strong>o<br />

Einstiegs-Modell, Modell-<br />

Uptrading<br />

Vielfahrer, Taxi<br />

Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 5 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

Bank<br />

•Einkommen, Vermögen<br />

•Alter (Lebenszyklus)<br />

•Familienstand<br />

•Internet-Nutzung<br />

•Investitionsabsichten<br />

•Produktnutzung<br />

•Risikobereitschaft ...<br />

Vermögende <strong>Privatkunden</strong><br />

50+, Nachwachs. Markt<br />

Häuslbauer<br />

Vorsorge-Sparer<br />

Spekulanten<br />

Familien mit Kleinkinder<br />

Ältere vermög. Singles<br />

Online-Banking-Nutzer<br />

segmentiert nach .....<br />

Beispiele


Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 6 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

Die Segmentierung muß unterschiedliche Anforderungen in der<br />

Bank/Versicherung berücksichtigen.<br />

• Im Institut gibt es unterschiedliche<br />

Segment-Sichtweisen – je nach der<br />

Rolle des Verantwortlichen, z.B.<br />

• Marketing Einstellung, Verhalten, Alter,<br />

Herkunft<br />

• Werbung Mediennutzung, Tonalität, Inhalt<br />

• Produktentwicklung Alter, Bildung, Bedarf,<br />

Einkommen, Vermögen<br />

• Finanzierung Bonität, Lebenssituation<br />

• Vertriebssteuerung Potential, Ertrag, Loyalität,<br />

Produktnutzung<br />

• Vertriebswege Kanalpräferenz, Kosten<br />

• Berater Ertragskraft, Potential<br />

• Die Segmentierungs-Strategie muß<br />

auf diese gleichzeitig gestellten<br />

Anforderungen ausgerichtet sein<br />

Kunde Meyer<br />

Bonität usw.<br />

Loyalität<br />

Ist-Ertrag<br />

Einkommen<br />

Alter<br />

Schwerpunkte<br />

(Prioritäten)


Unterschiedliche Formen der <strong>Kundensegmentierung</strong><br />

Beispiel: Volumen, Ist-Ertrag, Potential<br />

derzeitiges<br />

Volumen<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Maria<br />

Tante<br />

A<br />

Josef<br />

Rentner<br />

B<br />

Ulrike<br />

Angestellte<br />

Max<br />

Vater<br />

Christl<br />

Mama<br />

C<br />

Sven<br />

Chef<br />

Rudi<br />

Student<br />

aktiv gut<br />

betreut<br />

wenig<br />

betreut<br />

nicht<br />

betreut<br />

Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 7 www.raiffeisen-analytik.at<br />

IST-Ertrag<br />

700<br />

600<br />

500<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong><br />

geringe<br />

Betreuung<br />

-1000<br />

Prio.<br />

2<br />

Prio.<br />

3<br />

Josef<br />

Rentner<br />

keine<br />

Prio.<br />

Maria<br />

Tante<br />

0<br />

mittlere<br />

Betreuung<br />

Ulrike<br />

Angestellte<br />

1000<br />

Prio.<br />

2<br />

Prio.<br />

2<br />

Christl<br />

Mama<br />

Prio.<br />

2<br />

2000<br />

Rudi<br />

Student<br />

3000<br />

Ertragspotential 3 Jahre<br />

viele Kontakte<br />

aktive Betreuung<br />

Max<br />

Vater<br />

Prio.<br />

1<br />

Prio.<br />

1<br />

Prio.<br />

1<br />

4000<br />

Sven<br />

Chef<br />

5000


Eine gute<br />

Segmentierungsstrategie<br />

ist die Basis einer<br />

Ertragsstrategie<br />

<strong>im</strong> <strong>Privatkunden</strong>geschäft.<br />

Raiffeisen Analytik | FMVÖ Segmentierung 20101011 | Seite 8 www.raiffeisen-analytik.at<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>im</strong> PK-<strong>Geschäft</strong>

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