100 Jahre Wasserwerk Haltern - Gelsenwasser AG
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TITELTHEMA<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Wasserwerk</strong> <strong>Haltern</strong><br />
EIN BAUWERK MACHT GESCHICHTE<br />
zum Titelbild: <strong>Wasserwerk</strong> <strong>Haltern</strong> um 1908,<br />
im Vordergrund die Stever<br />
Auch wenn es die Stadt <strong>Haltern</strong> schon mehr als 2.000 <strong>Jahre</strong> gibt, hat wohl kein Ereignis ihr<br />
Gesicht so sehr geprägt wie der Bau des <strong>Wasserwerk</strong>s. Er repräsentiert zugleich einen ent scheidenden<br />
Schritt zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in der Region und begründete nicht<br />
zuletzt die enge partnerschaftliche Verbindung zwischen <strong>Haltern</strong> und der GELSENWASSER <strong>AG</strong>.<br />
2008 feiert das <strong>Wasserwerk</strong> seinen <strong>100</strong>. Geburtstag.<br />
Mit dem Fortschreiten der Industrialisierung nach Norden ging Ende des 19. Jahrhunderts<br />
im Vest Recklinghausen ein steigender Wasserbedarf einher, der sich<br />
durch die Ruhrwasserwerke nicht mehr decken ließ. Die günstigen geologischen<br />
Verhältnisse sprachen für eine Wassergewinnung in den <strong>Haltern</strong>er Sanden; den<br />
Weg dazu machte im Juli 1906 ein allerhöchster Erlass von Kaiser Wilhelm II. frei:<br />
Die Aktiengesellschaft „<strong>Wasserwerk</strong> für das nördliche westfälische Kohlenrevier“,<br />
heute GELSENWASSER <strong>AG</strong>, startete den Bau des Grundwasserwerks mit 38 Brunnen<br />
und begann im Juli 1908 mit der Förderung.<br />
Doch bereits fünf <strong>Jahre</strong> später war die Kapazitätsgrenze erreicht (17 Mio. m 3 /Jahr).<br />
Zur Erweiterung richtete man nach dem bewährten Vorbild der Ruhrwasserwerke<br />
Versickerungsbecken zur Anreicherung des Grundwassers mit Oberfl ächenwasser<br />
ein. Das benötigte Wasser wurde der Stever entnommen. Als Ausgleich und Reservoir<br />
entstand von 1927 bis 1930 die Talsperre <strong>Haltern</strong>. Aufgrund des weiter wachsenden<br />
Bedarfs wurde sie in mehreren Schritten erweitert und vertieft, bis 1972 die<br />
heutige Größe erreicht war.<br />
Dass auch die Kapazität des <strong>Haltern</strong>er Sees allein auf Dauer nicht ausreichen würde,<br />
hatte sich schon im Jahrhundertsommer 1959 angedeutet. Daher wurde das Projekt<br />
„Talsperre Hullern“ in Angriff genommen und zwischen 1972 und 1985 realisiert.<br />
Heute stehen die Schwesterseen nicht nur für eine gesicherte Trinkwasserversorgung<br />
auch bei zwei „Jahrhundertsommern“ in Folge, sondern zugleich für den besonderen<br />
Naherholungswert der Stadt <strong>Haltern</strong> „am See“.<br />
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