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Seite 2 Oktober 2012 Liebe Leserinnen und Leser, Ja is denn heut‘ scho‘ Weihnachten? Diese Frage drängt sich beim Titelbild dieser Ausgabe von Senioren aktuell ja geradezu auf. Natürlich lässt sich diese Frage mit einem ganz klaren „Nein“ beantworten. Obwohl die ersten Weihnachts-Vorboten ja längst unterwegs sind. Die Supermarkt-Regale sind voll mit weihnachtlichen Leckereien, die Werbe-Industrie rüstet sich zum lukrativen Jahres- Endspurt, und auch die Organisatoren der meisten Weihnachtsmärkte stecken gerade mitten in den Vorbereitungen für die Eröffnung ihrer Märkte Mitte bis Ende November. Auch der Engel vom „Geist der Weihnacht“ probt derzeit wie das gesamte Ensemble fleißig für die Premiere des populärenWeihnachtsmusicals, das in diesem Jahr im Essener „Colosseum“ aufgeführt wird, erstmals am 20. November. Wir freuen uns, dass wir unseren Leserinnen und Lesern passend dazu ein vorweih- nachtliches Geschenk machen dürfen: Sie können den „Geist der Weihnacht“ zu einem Sondertarif erleben, Einzelheiten dazu in unserer Dezember-Ausgabe! Wir hoffen, Ihnen mit den Berichten über Geist und Engel schon jetzt Lust auf das beliebte Familien- Musical zu machen (Seiten 8 und 9). Natürlich gibt es in Senioren aktuell aber auch ganz und gar unweihnachtliche Themen: In Gelsenkirchen hat sich der Kooperationsverband Seniorennetz nun als „Verein“ aufgestellt (Seiten 2 und 3), mit dem Rathaus Buer feiert ein stadtbekannter Blickfang seinen 100. Geburtstag (Seite 6). Und aus Gladbeck berichten wir über ein ganz besonderes Kennenlern-Treffen (Seiten 12 und 13). Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen schönen Herbst. Denn für „Frohe Weihnachten“ ist es nun wirklich noch etwas zu früh... Ihre Redaktion Altenheim s Altenwohnungen Kurzzeitpflege s Seniorenberatungsstelle Ihr Partner in Gelsenkirchen - Horst! ( 0209 951950 info@altenheim-haus-marienfried.de Einen Mangel an gemeinsamen Arbeitsfeldern sieht er nicht: Geschäftsführer Dr. Wilfried Reckert. –Fotos: Dirk Greisler „Erlebbarer und bekannter machen“ Bisheriger Kooperationsverband Seniorennetz ist nun als Verein „ordentlicher“ aufgestellt Seit rund vier Jahren kümmert sich das Seniorennetz Gelsenkirchen um die Belange älterer Menschen in unserer Stadt. Trotz durchaus bestehender Konkurrenzen wurde so ein gemeinsamer Kristallisationspunkt geschaffen, durch den beispielsweise auch die Alzheimergesellschaft entstanden ist. Nun werden die Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen auf Vereinsbasis fortgeführt. Der Grund für die Vereinsgründung ist hauptsächlich finanzieller Natur. „Wir benötigten eine ,ordentliche‘ Struktur. Wir sind jetzt besser aufgestellt, das bringt in der deutschen Förderlandschaft sicher Vorteile. Als eingetragener Verein sind wir ganz anders in der Lage, Mittel zu akquirieren, als lediglich als Kooperationsverband. Die Inhalte, die bisher existieren, bleiben so, wie sie sind. Da gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Die Kontinuität ist gegeben“, sagt Gudrun Wischnewski, AWO-Geschäftsführerin und nun auch 1. Vorsitzende des Vereins. Davon sollen in Zukunft die Gelsenkirchener Seniorinnen und Senioren profitieren, denn der Verein hat sich einige Ziele gesetzt, die es, neben der Fortführung der bisherigen Aktivitäten (siehe Infokasten), zukünftig zu erreichen gilt. Weitere Aktivitäten in Vorbereitung „Denn das ist sicher unser geringstes Problem, gemeinsame Arbeitsfelder zu finden“, beschreibt Geschäftsführer Dr. Wilfried Reckert, gleichzeitig auch städtischer Seniorenbeauftragter, den ausgiebigen Tatendrang der Vereinsmit- glieder. „Die anstehenden Aufgaben sind umfangreich: Das beginnt schon damit, das Seniorennetz für die Bürger noch erlebbarer, noch bekannter zu machen“, sagt Caritas-Direktor Peter Spannenkrebs, der im Verein die Position des Schatzmeisters einnimmt. Im Rahmen der Gründungsversammlung gab es schon einen Beschluss: Die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema der Überleitung von der medizinischen zur pflegerischen Versorgung. Auch weitere Aktivitäten sind in Vorbereitung, wie die Beteiligung an der Mobilitätskampagne von aGEnda 21 und die Vorbereitung einer Konferenz für den 14. März 2013, die die Erfahrungen Gelsenkirchener Strukturen für bürgerschaftliches Engagement Älterer mit den Aktiven, Fachleuten und Interessierten aufarbeiten soll. „Denn da gelten wir
ktober 2012 Seite 3 orsitzende Gudrun Wischnewski und Schatzmeister ünter Spannenkrebs. ohl schon ein wenig als eispielhaft, zum Beispiel n der Ansprache untypicher Leute, wie Personen it Migrationshintergrund nd/oder ohne höheren ildungsabschluss“, sagt r. Wilfried Reckert nicht hne Stolz, „und auch Leue, die aus dem Arbeits- und eschäftsleben kommen, utzen den Rahmen, den wir bieten, und diese Altersphase, um ganz neue Erfahrungen zu machen.“ Außerdem ist der Aufbau einer türkischsprachigen ZWAR-Gruppe geplant, und auch die sieben Stadtviertel, die in Sachen Nachbarschaftsstifter noch als „weiße Flecken“ gelten, sollen nun „bunt gemacht werden“. Dirk Greisler Rat und Hilfe – An der Gründungsversammlung des Vereins waren 17 Mitglieder beteiligt: APD, AWO-Westliches Westfalen, AWO-Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop, Caritasverband Gelsenkirchen, Cura Seniorencenter, Diakoniewerk Gelsenkirchen-Wattenscheid in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenkreis, DRK- Kreisverband Gelsenkirchen, DRK-Schwesternschaft Westfalen, Johanniter Unfallhilfe, Katholische Kliniken Emscher Lippe, Medicare, Partner GmbH Dr. Schramm-Fronemann, Quebecare Pflegedienst, Seniorenheim St. Josef, SHD Gelsenkirchen, Stadtverwaltung Gelsenkirchen und Städtische Senioren- und Pflegeheime. – Das Seniorennetz GE betreibt vier Infocenter, die Rat und Hilfe in allen Fragen des Alters gewähren, und bürgerschaftliches Engagement Älterer fördern. Mitglieder des Seniorennetzes stellen die Räumlichkeiten zur Verfügung für ZWAR-Gruppen, Selbstorganisationen zwischen Arbeit und Ruhestand, die für alle Stadtteile Gelsenkirchens bestehen. Auch die Büros der zurzeit 76 Seniorenvertreter/Nachbarschaftsstifter, womit 33 von 40 Stadtvierteln abgedeckt sind, sind kostenlos in den Räumlichkeiten der Seniorennetz-Mitglieder untergebracht. – Neben Wischnewski, Spannenkrebs und Dr. Reckert gehört Sozialdezernentin Karin Welge als 2. Vorsitzende dem Vorstand an. Beisitzer sind Marita Ingenfeld (KKEL), Knut Jahndorf (Diakonie), Hans-Werner Rössing (APD), Hasan Sürgit (DRK) und Thomas Zarske (AWO Westliches Westfalen). – Einen positiven Nebeneffekt der Vereinsgründung beschreibt die 1. Vorsitzende Gudrun Wischnewski: „Als Arbeitgeber hat man dann auch den Vorteil, dass einfach mehr Sicherheit für die Mitarbeiter in den einzelnen Projekten gegeben ist.“ Meine Meinung „Ihr Recht auf ordentliche Entlassung“ Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener! Haben Sie das schon einmal im Krankenhaus erlebt? Bereits vor der Operation bespricht ein Arzt mit Ihnen, wie Ihre Situation nach der OP sein wird, fragt nach den häuslichen Verhältnissen, wer sich um Sie kümmern kann – und auf solche Weise wird bereits im Krankenhaus lange vor der Entlassung mit Ihnen geklärt, ob, wann und wie die Überleitung „Personal steht unter großem Druck“ in die Rehabilitation oder Anschlussheilbehandlung erfolgt, wie, wann und wer die notwendigen Hilfsmittel bereit stellt, oder ob Sie einen Pflegedienst brauchen und welcher das sein soll. Aufgrund dieser Überlegungen hat Sie bereits die Pflegeberatung Ihrer Krankenkasse oder der ausgewählte Pflegedienst im Krankenhaus besucht. Nun, solche Fälle werden noch sehr selten sein. Noch immer ist es nicht unüblich, am Tag der Ent- lassung erst von dieser zu erfahren. Nicht unüblich ist, dass Menschen ohne verwandtschaftliche Beziehungen hilflos nach Hause geschickt werden – natürlich nicht aus bösem Willen. Das Krankenhauspersonal steht bekanntlich unter großem Druck. Dennoch: Seit 2012 ist ein Entlassungsverfahren, dem der Patient oder die Patientin zustimmen muss, verbindlich und gehört unmittelbar zur Krankenhausbehandlung. In dem entsprechenden Gesetz heißt es: „Die Krankenhausbehandlung umfasst auch ein Entlassmanagement zur Lösung von Problemen beim Übergang in die Versorgung nach der Krankenhausbehandlung. Das Entlassmanagement und eine dazu erforderliche Übermittlung von Daten darf nur mit Einwilligung und nach vorheriger Information des Versicherten erfolgen.“ Entsprechende Erklärungen etwa zu den häuslichen Verhältnissen oder gar ein Verzicht auf das Entlassungsmanagement sind von den Patienten zu unterschreiben. Die Krankenhäuser müssen also sicherstellen, dass die Patienten nicht in ein Behandlungs- oder Pflegeloch fallen. Dieses Rechtes sind sich die wenigsten „Achten Sie auf Ihre Gesundheit“ Patientinnen und Patienten bewusst. Im Zweifelsfall, wenn also die Verhältnisse nicht geklärt sind, haben die Patienten im Krankenhaus zu bleiben, so z.B. die Rechtsauffassung des Bundesverbandes innovative Strukturen in der Medizin. Also: achten Sie auf Ihre Gesundheit, pflegen Sie Kontakte, bleiben Sie aktiv, bewegen Sie sich, ernähren Sie sich mäßig, mit viel Obst und Gemüse und wenig Gezuckertem. Wenn Sie doch mal ins Krankenhaus müssen, behaupten Sie Ihr Recht auf eine ordentliche Entlassung. Mit herzlichem Gruß Dr. Wilfried Reckert Seniorenbeauftragter der Stadt Gelsenkirchen
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